TOM CLANCY'S AUSNAHMEZUSTAND
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»Welche? Moralische? Juristische? Logistische?«<br />
»Alle, die Sie genannt haben«, antwortete Herbert.<br />
»Vielleicht bin ich ja ein wenig naiv«, sagte Rodgers,<br />
»aber meiner Meinung nach geht es hier um eine Einsatz-<br />
truppe mit umfangreicher Antiterrorausbildung, die Stel-<br />
lung bezieht, um Terroristen zu bekämpfen. Wo sind also<br />
die moralischen, juristischen und logistischen Haken?«<br />
Anwalt Coffey ergriff das Wort. »Zunächst einmal,<br />
Mike, sind wir von der UNO nicht um Hilfe gebeten wor-<br />
den. Das allein wiegt ziemlich schwer.«<br />
»Zugegeben«, erwiderte Rodgers. »Ich gehe davon aus,<br />
daß diese Bitte noch erfolgen wird, insbesondere wenn die<br />
Terroristen anfangen, Leichen herauszuschicken. Darrell<br />
McCaskey spricht mit den Sicherheitskräften von Mrs.<br />
Chatterjee über Interpol ...«<br />
»Auf einer sehr niedrigen Ebene«, erinnerte ihn Her-<br />
bert. »Der Kommandeur der Sicherheitskräfte der UNO<br />
wird nicht allzuviel darauf geben, was ihm ein Assistent<br />
aus zweiter Hand über einen Interpolagenten in Madrid<br />
berichtet.«<br />
»Das wissen wir nicht«, wandte Rodgers ein. »Zum<br />
Teufel, wir wissen überhaupt nichts über diesen Komman-<br />
deur, oder?«<br />
»Meine Leute sehen sich gerade seine Akte an«, sagte<br />
Herbert. »Wir hatten bisher noch nicht das Vergnügen mit<br />
ihm.«<br />
»Unabhängig davon«, erwiderte Rodgers. »Der Mann<br />
befindet sich in einer Situation, in der er wahrscheinlich<br />
auf Hilfe von außen angewiesen ist. Auf echte, sofortige<br />
Hilfe, wo immer sie auch herkommen mag.«<br />
»Aber Mike, das ist nicht das einzige Problem«, prote-<br />
stierte Coffey.<br />
Rodgers sah auf die Uhr in der rechten unteren Ecke<br />
des Monitors. Der Hubschrauber war in weniger als zwan-<br />
zig Minuten hier. Für dieses Geplänkel hatte er einfach<br />
keine Zeit.<br />
»Länder, denen der Ausgang dieser Situation egal ist,<br />
werden sich mit Sicherheit gegen eine Eliteeinsatztruppe<br />
der amerikanischen Streitkräfte im Gebäude der UNO<br />
sträuben.«<br />
»Seit wann machen wir uns Sorgen wegen der beleidig-<br />
ten Miene der Iraker oder der Franzosen?« fragte Rodgers.<br />
»Hier geht es nicht um Gefühle«, unterstrich Coffey. »Es<br />
geht um internationales Gesetz.«<br />
»Verdammt, Lowell - die Terroristen haben das Gesetz<br />
gebrochen!« brach es aus Rodgers heraus.<br />
»Das bedeutet nicht, daß wir das jetzt auch können«, er-<br />
widerte Coffey. »Selbst wenn wir bereit wären, gegen in-<br />
ternationale Gesetze zu verstoßen - bis jetzt wurde jede<br />
Striker-Aktion nach den Statuten des OP-Centers durch-<br />
geführt, also nach amerikanischen Gesetzen. Insbesonde-<br />
re wurde grundsätzlich die Genehmigung des Geheim-<br />
dienstausschusses des Kongresses eingeholt ...«<br />
Rodgers unterbrach ihn scharf. »Wegen eines gottver-<br />
dammten Militärgerichts mache ich mir wirklich keine Sor-<br />
gen, Lowell.«<br />
»Es geht hier nicht um individuelle Schuldzuweisung«,<br />
entgegnete Coffey. »Das Überleben des Op-Centers steht<br />
auf dem Spiel.«<br />
»Richtig«, sagte Rodgers. »Es geht um unser Überleben<br />
als effiziente Antiterroreinheit ...«