TOM CLANCY'S AUSNAHMEZUSTAND
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und Theorie. Zu seinen besonderen Vorlieben zählte es, für<br />
die Soldaten besonders harte Sportwettbewerbe zu orga-<br />
nisieren. Für ihn ging es dabei sowohl um psychologisches<br />
als auch um physisches Training. Eigenartig - er hatte es<br />
so eingerichtet, daß die Sieger Extradienste auferlegt be-<br />
kamen wie Müllentsorgung, Küche, Latrine, und trotzdem<br />
hatte noch niemand versucht, ein Basketballspiel oder ein<br />
Footballspiel zu verlieren, nicht einmal einen Reiterkampf<br />
im Swimmingpool mit den Kindern auf den Schultern,<br />
nicht ein einziges Mal. Tatsächlich hatte August noch nie<br />
Soldaten gesehen, die so zufrieden zu sein schienen, diese<br />
Plackereien zu erledigen. Liz Gordon trug sich mit dem<br />
Gedanken, hierüber ein Buch zu schreiben. Es sollte den<br />
Titel >Der Masochismus des Sieges< tragen.<br />
In diesem Moment litt August. Nach seiner Rückkehr<br />
aus dem Einsatz in Spanien hatten ihn Beförderungen und<br />
von langer Hand vorbereitete Versetzungen einige seiner<br />
wichtigsten Strikers gekostet. In den wenigen Tagen, die<br />
seitdem vergangen waren, hatte er hart mit vier neuen<br />
Kämpfern gearbeitet. Sie hatten sich auf nächtliche Ziel-<br />
übungen mit 105-mm-Haubitzen konzentriert, als der Be-<br />
fehl von General Rodgers kam, das Team in Alarmbereit-<br />
schaft Stufe Gelb zu versetzen. Lieber hätte August über<br />
mehr Zeit verfügt, um die neuen Soldaten im Kreis der er-<br />
fahreneren Mitglieder besser integrieren zu können, aber<br />
das war jetzt unwichtig. August war mit dem Bereit-<br />
schaftsgrad der neuen Leute zufrieden. Wenn nötig, konn-<br />
ten sie sofort eingesetzt werden. Die Second Lieutenants<br />
der Navy, John Friendly und Judy Quinn, gehörten zu den<br />
härtesten Soldaten, die August je erlebt hatte. Die Privates<br />
First Class Tim Lucas und Moe Longwood waren ihre neu-<br />
en Kommunikationsexperten und Nahkampfspezialisten.<br />
Es gab ein natürliches Konkurrenzverhalten zwischen den<br />
beiden Abteilungen, aber das war in Ordnung. Unter<br />
Feindfeuer verschwanden die Barrieren, und alle gehör-<br />
ten zum gleichen Team. Was die Fähigkeiten anging, so<br />
würden die neuen Leute hervorragend zu den erfahrenen<br />
Strikers passen - zu Sergeant Chick Grey, Corporal Pat<br />
Prementine, dem Wunderkind der Infanterietaktik, Private<br />
First Class Sondra DeVonne, dem untersetzten Private<br />
Walter Pupshaw, Private Jason Scott und Private Terrence<br />
Newmeyer.<br />
Alarmbereitschaft Stufe Gelb bedeutete, alle Ausrü-<br />
stungsgegenstände zusammenzupacken und im Bereit-<br />
schaftsraum darauf zu warten, ob der nächste Schritt er-<br />
folgen würde. Der Bereitschaftsraum enthielt einen<br />
Metallschreibtisch an der Tür, an dem rund um die Uhr<br />
ein Sergeant saß, harte Holzstühle, aufgestellt wie in einem<br />
Klassenzimmer, denn die Offiziere wollten verhindern,<br />
daß es sich jemand zu bequem machte und einschlief, eine<br />
alte Tafel und schließlich ein Computerterminal auf einem<br />
Tisch vor der Tafel. Für alle Fälle stand ein fünfzehnsitzi-<br />
ger Bell Long Ranger Modell 205A-1 mit laufendem Motor<br />
auf der nahegelegenen Landebahn bereit, um sie für den<br />
halbstündigen Trip zur Andrews Air Force Base einzusam-<br />
meln. Von dort ginge es dann mit einer C-130 weiter zum<br />
Air Terminal des US Marine Corps auf dem New Yorker<br />
La-Guardia-Flughafen. Rodgers hatte bereits gesagt, daß<br />
es sich bei dem potentiellen Ziel des Strikerteams um den<br />
Sitz der UNO handelte. Die C-130 brauchte keine ausge-