TOM CLANCY'S AUSNAHMEZUSTAND
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Handelns.<br />
»Sag mir, daß du schon einen Plan hast«, murmelte<br />
Sharon leise, während sie im Fahrstuhl nach unten fuhren.<br />
Wie verschiedene andere Eltern machte auch sie keine An-<br />
strengungen mehr, ihre Tränen zu verbergen.<br />
»Wir werden uns etwas einfallen lassen«, antwortete<br />
Hood.<br />
»Ich brauche mehr«, sagte Sharon. »Schließlich ist Har-<br />
leigh meine Tochter, und ich habe sie da oben völlig ver-<br />
ängstigt allein gelassen. Zumindest muß ich wissen, daß<br />
ich das Richtige tue.«<br />
»Aber natürlich«, erwiderte Hood. »Wir holen sie da<br />
raus, das verspreche ich dir.«<br />
Sobald die Gruppe die Haupthalle erreichte, führte man<br />
sie eine Treppe hinunter. In der Halle vor den Souvenirläden<br />
und dem Restaurant wurde ein provisorisches Kommandozentrum<br />
eingerichtet. Eine sinnvolle Maßnahme,<br />
denn wenn die Terroristen über Komplizen verfügten,<br />
wäre es für diese Personen nicht einfach, die Aktivitäten<br />
hier unten zu verfolgen. Auch die Presse hatte Schwierigkeiten,<br />
hierher zu gelangen, was von Vorteil war. Entsprechend<br />
den internationalen Dimensionen der Geschehnisse<br />
waren Berichterstattungen unvermeidlich. Da jedoch die<br />
Vereinten Nationen mit großer Wahrscheinlichkeit die<br />
Zahl der anwesenden Personen auf ein Minimum begren-<br />
zen wollten, würden sie sicherlich nur eine ausgesuchte<br />
Gruppe von Journalisten zulassen.<br />
Die Eltern wurden zur öffentlichen Cafeteria gebracht,<br />
wo ihnen weit von der Halle entfernte Tische angewiesen<br />
wurden. Man brachte Sandwiches, Mineralwasser und<br />
Kaffee. Einer der Väter zündete sich eine Zigarette an,<br />
doch niemand protestierte. Kurz darauf trafen Offiziere<br />
der Sicherheitskräfte ein, um die Eltern nach den Dingen<br />
zu befragen, die sie vielleicht im ehemaligen Presseraum<br />
gesehen oder gehört hatten. Außerdem kamen ein Psycho-<br />
loge und ein Arzt zur moralischen Unterstützung der An-<br />
wesenden in die Cafeteria.<br />
Hood brauchte ihre Hilfe nicht.<br />
Mit einem Blick zu einem der Offiziere deutete Hood<br />
an, daß er auf die Toilette wollte. Während er sich erhob,<br />
zwang er sich, Sharon anzulächeln. Dann ging er um die<br />
Tische herum in die Halle. In den Toilettenräumen eilte er<br />
zielstrebig zur letzten Kabine, schloß sich ein und wählte<br />
die Nummer von Mike Rodgers. Als er sich gegen die Flie-<br />
senwand lehnte, überraschte ihn die Kälte seines schweiß-<br />
nassen Hemdes.<br />
»Mike?«<br />
»Am Apparat.«<br />
»Die Beamten der Vereinten Nationen versuchen es<br />
jetzt mit Audio- und Videoausrüstung«, erläuterte Hood.<br />
»Wir sind nach unten in die Cafeteria verlegt worden,<br />
zwecks Zeugenbefragung und psychologischer Unterstüt-<br />
zung.«<br />
»Klassische Reaktion«, antwortete Rodgers. »Sie berei-<br />
ten sich auf eine Belagerung vor.«<br />
»Das ist aber keine Alternative«, sagte Hood. »Die Ter-<br />
roristen zeigen keinerlei Interesse zu verhandeln, sie wol-<br />
len niemanden freipressen. Sie wollen Geld. Haben die<br />
Vereinten Nationen keine spezielle Einsatztruppe?«<br />
»Doch«, erwiderte Rodgers. »Dabei handelt es sich um<br />
neun Beamte der Sicherheitskräfte. Wurde 1977 gegründet<br />
und von der New Yorker Polizei in SWAT-Taktik und Gei