TOM CLANCY'S AUSNAHMEZUSTAND
TOM CLANCY'S AUSNAHMEZUSTAND
TOM CLANCY'S AUSNAHMEZUSTAND
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
sie oft zu einem Schwätzchen zusammenstanden.<br />
»Noch keine Spezialtruppen«, fügte Downer hinzu.<br />
»Die können sich nicht einmal zum Handeln entschließen,<br />
wenn ihr eigener Speck anbrennt.«<br />
»Heute abend werden sie es lernen müssen«, entgegne-<br />
te Georgiew.<br />
Dann deutete er mit einem Kopfnicken auf den Schwe-<br />
den. »Hat er den Text genau so vorgelesen, wie ich ihn ver-<br />
faßt habe?«<br />
Downer nickte.<br />
Der Bulgare blickte auf seine Armbanduhr. »Dann ha-<br />
ben sie noch genau vierundachtzig Minuten Zeit, bevor<br />
wir ihnen die erste Leiche vor die Tür legen.«<br />
»Meinst du wirklich, daß sie nachgeben?« fragte Dow-<br />
ner leise.<br />
»Nicht sofort«, antwortete Georgiew. »Das habe ich<br />
doch von Anfang an gesagt.« Er schaute zu den Tischen<br />
und fügte mit sachlicher Stimme hinzu: »Aber letztendlich<br />
werden sie nachgeben. Spätestens dann, wenn die Leichen<br />
sich vor der Tür häufen und wir den Kindern immer näher<br />
kommen.«<br />
13<br />
New York/New York - Samstag, 21 Uhr 33<br />
Paul Hood machte einen schnellen, völlig irritierten Schritt<br />
zur Seite.<br />
Er hatte die Luft angehalten, solange der Schwede die<br />
Forderungen der Terroristen vorgelesen hatte. Der Krisen-<br />
manager in ihm wollte kein Wort und keine Nuance ver-<br />
passen, um herauszufinden, ob sie vielleicht etwas von<br />
dem Spielraum hätten, von dem Mike gesprochen hatte.<br />
Fehlanzeige - ihnen verblieb kein Millimeter Spielraum.<br />
Die Forderungen waren spezifisch und zeitlich festgelegt.<br />
Nach ihrem Vortrag durch den schwedischen Delegierten<br />
rang Hood nach Luft. Jetzt trat an die Stelle des Krisenma-<br />
nagers der Vater, der gerade den unwahrscheinlichen Preis<br />
für die Freiheit seiner Tochter erfahren hatte.<br />
Unwahrscheinlich war nicht die Höhe der Forderung.<br />
Hood wußte aus seiner Zeit als Finanzmanager, daß bis zu<br />
einer Milliarde Dollar Bargeld in den Privatbanken und<br />
den Institutionen der amerikanischen Zentralbank in New<br />
York und Boston vorrätig war. Sogar die zeitliche Frist<br />
konnte eingehalten werden, wenn die UNO und die ame-<br />
rikanische Regierung dies wirklich wollten. Aber sie wür-<br />
den es nicht tun. Um die Unterstützung von örtlichen Ban-<br />
ken und der Zentralbank zu bekommen, müßte die<br />
amerikanische Regierung für das Darlehen bürgen. Die<br />
Regierung könnte sich auf ein solches Vorgehen einlassen,<br />
wenn die Generalsekretärin ausdrücklich darum bat und<br />
sich gleichzeitig bereit erklärte, den Kredit mit Gütern der<br />
Vereinten Nationen zu decken. Es bestand jedoch die Mög-<br />
lichkeit, daß sie vor einer solchen Bitte aus Angst davor<br />
zurückschreckte, die Nationen vor den Kopf zu stoßen, die<br />
immer schon den amerikanischen Einfluß auf die UNO re-<br />
duzieren wollten.<br />
Und selbst wenn die Vereinigten Staaten das Geld im<br />
Rahmen einer Teilzahlung der ausstehenden Schulden ein-<br />
zuzahlen bereit wären, so müßte auf jeden Fall der ameri-<br />
kanische Kongreß um Zustimmung für eine solche Ausga-