TOM CLANCY'S AUSNAHMEZUSTAND
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»Nur wenn das Lösegeld nicht eintrifft«, entgegnete<br />
Downer.<br />
»Das schaffen die doch nicht!« schrie der Mann ver-<br />
zweifelt. »Sie werden niemals eine Viertel Milliarde Dollar<br />
zahlen!«<br />
Downer hob die Waffe. »Trotzdem wäre es schade,<br />
wenn sie es doch täten, und ich hätte Sie bereits erschos-<br />
sen«, sagte er. »Oder wenn ich Sie jetzt erschieße und in<br />
neunzig Minuten einen Ihrer Kollegen töten muß.«<br />
Die Revolte des Schweden war von kurzer Dauer; einen<br />
Moment später legte er zögernd die Hände auf den Hin-<br />
terkopf. Dann ging er die Treppe hinunter, die auf der Süd-<br />
seite entlang der Zuschauergalerie nach unten führte.<br />
Im Abstand von einigen Schritten folgte der Australier<br />
dem Delegierten. Links waren mit grünem Samt bezoge-<br />
ne Sitze in zwei Ränge von je fünf Reihen angeordnet. Vor<br />
dem Zeitalter erhöhter Sicherheitsmaßnahmen saß hier<br />
die interessierte Öffentlichkeit, um die Sitzungen des<br />
Weltsicherheitsrats zu verfolgen. Eine hüfthohe Holz-<br />
wand trennte die unterste Sitzreihe von der eigentlichen<br />
Arena. Vor der Holzwand befand sich eine einzige Stuhl-<br />
reihe für die Delegierten, die nicht Mitglieder des Sicher-<br />
heitsrats waren, und unterhalb der Zuschauersitze lag die<br />
Hauptarena des Auditoriums. Hier dominierte ein großer,<br />
hufeisenförmiger Tisch. Umschlossen von diesem Halb-<br />
kreis stand noch ein kleiner, rechteckiger Tisch in Ost-<br />
west-Ausrichtung. Bei den Tagungen des Sicherheitsrats<br />
nahmen die Delegierten am Außentisch Platz, die Dolmet-<br />
scher in der Mitte. Am heutigen Abend saßen die Kinder<br />
seitlich hinter dem halbrunden Tisch, die Gäste der Dele-<br />
gierten am Hufeisentisch und am kleinen Tisch und die<br />
Delegierten selbst in der Mitte, umgeben von dem halb-<br />
runden Tisch. Als der Schwede sich wieder zu den ande-<br />
ren Delegierten begab, schaute seine wunderschöne jun-<br />
ge Begleiterin von ihrem Platz am Tisch zu ihm hinüber.<br />
Mit einem Kopfnicken gab er ihr zu verstehen, daß alles<br />
in Ordnung sei.<br />
Auf der anderen Seite des Tisches, zu beiden Seiten des<br />
Auditoriums, gaben zwei Panzerglaswände den Blick auf<br />
den East River frei. Die grünen Vorhänge davor waren<br />
jetzt zugezogen. Zwischen ihnen hing ein großes Gemäl-<br />
de mit Phönix, der sich aus der Asche erhob, als symboli-<br />
sche Darstellung der Neuerstehung der Welt nach dem<br />
Zweiten Weltkrieg. Auf beiden Seiten des Raums, jedoch<br />
ein Stockwerk angehoben, befanden sich die verglasten<br />
Medienräume, die das ehemalige Pressezentrum ersetzt<br />
hatten.<br />
Barone und Vandal standen jeweils in einer Ecke des<br />
Auditoriums an den Fenstern. An der nördlich gelegenen<br />
Tür war Sazankas Position, und Georgiew bewegte sich<br />
im ganzen Raum, wobei er den anderen fünf Türen auf<br />
der Ebene der Hauptarena besondere Aufmerksamkeit<br />
schenkte. In diesem Augenblick stand er an der offenen<br />
Seite des halbrunden Tisches. Genau wie Downer trugen<br />
auch die anderen Männer immer noch ihre Skimützen.<br />
Sobald der Schwede wieder saß, kam Downer zu Geor-<br />
giew hinüber. »Wer war da draußen?« fragte der Bulgare.<br />
»Ungefähr ein Dutzend Ladys waren auf dem Korri-<br />
dor«, antwortete Downer.<br />
Die >Ladys< waren die allgemeinen Sicherheitskräfte der<br />
Vereinten Nationen, die diesen Spitznamen trugen, weil