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TOM CLANCY'S AUSNAHMEZUSTAND

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des Auditoriums in den Korridor hinein. Downer, der sei-<br />

ne Skimütze trug, hatte nur die entfernter gelegene Tür<br />

geöffnet.<br />

Vor ihm stand ein schmaler Mann mittleren Alters im<br />

schwarzen Anzug, der schwedische Delegierte Leif Johan-<br />

son. Mit zitternden Händen hielt er ein Blatt Papier. Downer<br />

hatte den Mann an den blonden Haaren gepackt, wobei<br />

er ihn ein wenig zu sich zurückbog und den Lauf der<br />

Automatik an seinen Hinterkopf drückte. Der Australier<br />

drehte den Delegierten von der Ecke der beiden Wände<br />

weg zur anderen Richtung.<br />

Vor ihnen standen zwölf Sicherheitskräfte der Verein-<br />

ten Nationen. Die Männer und Frauen trugen kugelsiche-<br />

re Westen und Schutzhelme mit dicken Gesichtsschutzglä-<br />

sern und hatten ihre Waffen gezogen. Einige der Wachen<br />

zitterten ein wenig, was kein Wunder war angesichts der<br />

Tatsache, daß zwar die Leichen ihrer Kameraden wegge-<br />

schafft worden waren, der Boden aber immer noch mit ih-<br />

rem Blut beschmiert war.<br />

»Sprich«, murmelte Downer dem Gefangenen ins Ohr.<br />

Der Mann blickte auf das Blatt in DIN-A4-Format und<br />

begann, am ganzen Körper zitternd, zu lesen. »Mir ist aufgetragen<br />

worden, Ihnen folgendes mitzuteilen«, sagte er<br />

leise mit unverkennbar schwedischem Akzent.<br />

»Lauter!« zischte Downer.<br />

Der Mann hob seine Stimme. »Sie haben neunzig Mi-<br />

nuten, um zweihundertfünfzig Millionen amerikanische<br />

Dollar auf das Konto VEB-9167681-EPB bei der Züricher<br />

Konföderationsbank zu überweisen. Der Name des Kon-<br />

toinhabers ist falsch, und alle Versuche, an Kontoinforma-<br />

tionen zu gelangen, werden mit zusätzlichen Todesopfern<br />

geahndet. Außerdem werden Sie einen Hubschrauber für<br />

zehn Personen im Hof bereitstellen, voll aufgetankt und<br />

mit laufenden Motoren. Wir werden Passagiere mitnehmen,<br />

um auch weiterhin Ihre Kooperation zu garantieren.<br />

Über die reguläre Funkfrequenz der Sicherheitskräfte der<br />

Vereinten Nationen werden Sie uns in Kenntnis setzen,<br />

wenn beide Forderungen erfüllt wurden. Keine andere<br />

Nachricht von Ihnen wird beantwortet werden. Sollten Sie<br />

unseren Forderungen nicht nachkommen, so wird sofort<br />

nach Ablauf der Frist eine Person getötet werden, und zu<br />

jeder vollen Stunde kommt eine weitere Geisel an die Rei-<br />

he. Ich selbst werde den Anfang machen.« Der Mann hielt<br />

inne, um zu warten, daß das Zittern seiner Hände nach-<br />

ließ, bevor er weiterlas. »Der geringste Versuch einer Gei-<br />

selbefreiung zwingt uns zur Freisetzung von Giftgas, das<br />

alle Beteiligten in diesem Raum innerhalb weniger Sekun-<br />

den töten wird.«<br />

Rasch zerrte Downer den Mann zurück zur offenen Tür.<br />

Er befahl ihm, das Papier fallen zu lassen, damit die Be-<br />

hörden die Kontonummer bekamen, und veranlaßte ihn<br />

schließlich, die Tür von innen zu schließen, nachdem er<br />

ihn in den Raum hineingezogen hatte. Als die Tür ins<br />

Schloß fiel, ließ Downer die Haare des Schweden los, der<br />

sich kaum auf den Beinen halten konnte.<br />

»Ich hätte wegrennen sollen«, murmelte der Schwede.<br />

Er blickte zur Tür, wobei er offensichtlich seine Chancen<br />

ausrechnete, bis nach draußen zu gelangen.<br />

»Hände hinter den Kopf und jetzt vorwärts«, knurrte<br />

Downer.<br />

Der Schwede blickte Downer ins Gesicht. »Warum? Sie<br />

werden mich ja doch in einer Stunde erschießen, ob ich<br />

nun gehorche oder nicht!«

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