TOM CLANCY'S AUSNAHMEZUSTAND
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im Sicherheitsrat verschanzten.«<br />
»Und keine Forderung?« fragte Rodgers.<br />
»Nicht einmal ein Räuspern«, entgegnete Herbert. »Ich<br />
habe Darrell in Spanien angerufen, damit er sich mit je-<br />
mandem bei Interpol in Madrid in Verbindung setzt, der<br />
die Verantwortlichen für die UNO-Sicherheitskräfte gut<br />
kennt. Sie haben sich sofort gemeldet. Sobald sie heraus-<br />
finden, was sich im Lieferwagen befindet oder was für<br />
Waffen die Kerle benutzen, teilen sie es uns mit.«<br />
»Und was ist mit den Vereinten Nationen? Haben sie<br />
irgend etwas in der Öffentlichkeit verlauten lassen?« frag-<br />
te Rodgers mit einem Blick zu Arm.<br />
»Nichts«, erwiderte sie. »Kein Pressesprecher hat sich<br />
sehen lassen.«<br />
»Überhaupt keine Mitteilungen an die Presse?«<br />
Ann schüttelte den Kopf. »Schnelle Reaktion ist nicht<br />
gerade die Stärke des Informationsdiensts der UNO.«<br />
»Die Vereinten Nationen kennen den Begriff > schnelle<br />
Reaktion« nicht«, bestätigte Herbert verbittert. »Der Mann,<br />
den Darrells Freund bei Interpol angerufen hat, ist persön-<br />
licher Assistent von Colonel Rick Mott, dem Chef der<br />
UNO-Sicherheitskräfte. Der Assistent sagte, daß sie noch<br />
nicht einmal die leeren Patronenhülsen vor dem Audito-<br />
rium des Sicherheitsrats eingesammelt hätten, ganz zu<br />
schweigen von der Überprüfung der Fingerabdrücke und<br />
der Herkunft der Munition. Und zu dem Zeitpunkt waren<br />
bereits über fünfunddreißig Minuten seit dem Anfang die-<br />
ser Geschichte vergangen. Sie fingen gerade an, sich die<br />
Videobänder der Überwachungskameras anzusehen, und<br />
anschließend haben sie eine Besprechung mit der General-<br />
sekretärin.«<br />
»Mit Besprechungen sind sie ganz groß«, bemerkte<br />
Rodgers. »Was ist mit anderen Videobändern?« fragte er<br />
Ann. »Die Fernsehreporter haben doch bestimmt jeden<br />
einzelnen Touristen auf der Straße nach zufälligen Aufnahmen<br />
ausgefragt, damit sie Bilder von dem Überfall<br />
bekommen.«<br />
»Gute Idee«, antwortete sie. »Mary soll einmal versuchen,<br />
etwas zu erfahren, obwohl um die Uhrzeit wahr-<br />
scheinlich nicht mehr allzu viele Touristen auf der Straße<br />
waren.«<br />
Ann griff zum Telefon und bat ihre Assistentin, die<br />
Nachrichtendienste und Kabelstationen zu kontaktieren.<br />
»Eigentlich bin ich mir ziemlich sicher«, warf Coffey<br />
ein, »daß die New Yorker Polizei Überwachungskameras<br />
an diversen Kreuzungen der Stadt installiert hat. Wahr-<br />
scheinlich kann mir der Staatsanwalt von Manhattan da<br />
helfen.« Der Anwalt griff in seine Jackentasche und holte<br />
ein elektronisches Adreßbuch hervor.<br />
Rodgers starrte vor sich auf den Tisch. Sowohl Ann als<br />
auch Coffey telefonierten, aber es geschah ihm nicht ge-<br />
nug. Sie mußten mehr unternehmen. »Matt«, sagte er, »die<br />
Angreifer hatten irgendwann Zugriff auf den Computer<br />
des Straßenverkehrsamts, um den gefälschten Führer-<br />
schein zu registrieren.«<br />
»Das kann jeder minderjährige Hacker«, sagte Stoll.<br />
»Schön, aber können wir einen solchen Eingriff nicht<br />
rückwärts verfolgen, um die Täter zu finden?«<br />
»Nein«, erwiderte der untersetzte Stoll. »So eine Spur<br />
muß man erst einrichten. Dann wartet man, bis sie zuschla-<br />
gen, und verfolgt das Signal zurück. Selbst in einem