TOM CLANCY'S AUSNAHMEZUSTAND
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Handy sich bemerkbar macht, während er gerade an ei-<br />
ner verschlossenen Tür lauscht.«<br />
»Außerdem«, bemerkte Stoll, »ist diese Telefonverbin-<br />
dung nicht gerade sicher.«<br />
Rodgers nickte und schaute zu Herbert. »Auf dem Weg<br />
hierher habe ich Colonel August angerufen. Er hat das Stri-<br />
kerteam auf Alarmstufe Gelb gesetzt und durchsucht die<br />
Datenbanken des Verteidigungsministeriums nach Infor-<br />
mationen über den genauen Gebäudekomplex der Verein-<br />
ten Nationen.«<br />
»Die CIA hat sich damals beim Bau viel Mühe gegeben,<br />
alle Einzelheiten des Komplexes aufzuzeichnen«, sagte<br />
Herbert. »Da gibt es sicherlich einige Daten.«<br />
Der sorgfältig gekleidete Anwalt Lowell Coffey III. saß<br />
links neben Rodgers. »Ihnen ist hoffentlich klar, Mike, daß<br />
die Vereinigten Staaten absolut keine Gesetzeshoheit auf<br />
dem Territorium der Vereinten Nationen haben«, führte<br />
er aus. »Nicht einmal die New Yorker Polizei darf da rein,<br />
ohne vorher darum gebeten worden zu sein.«<br />
»Das ist mir klar«, sagte Mike.<br />
»Macht Ihnen das Sorgen?« fragte Liz Gordon.<br />
Rodgers sah zu der stämmigen Betriebspsychologin ne-<br />
ben Coffey. »Meine Sorge gilt Harleigh Hood und den an-<br />
deren Kindern im Auditorium des Sicherheitsrats«, gab er<br />
zur Antwort.<br />
Liz sah aus, als ob sie etwas sagen wollte. Doch dann<br />
ließ sie es bleiben, denn Rodgers nahm auch so die kriti-<br />
sche Haltung in ihrem Gesichtsausdruck wahr. Als er aus<br />
dem Nahen Osten zurückgekommen war, hatte sie mit ihm<br />
darüber gesprochen, seine Wut und Verzweiflung nicht an<br />
völlig anderen Zielen auszulassen. Doch hier ging es sei-<br />
ner Meinung nach um etwas anderes, denn die Verbrecher,<br />
wer immer sie auch sein mochten, gaben ihm genug Anlaß<br />
zu berechtigter Wut.<br />
Rodgers drehte sich zu Herbert um, der zu seiner Rech-<br />
ten saß. »Gibt es schon irgend etwas über die Täter?«<br />
Der Intelligence Chief setzte sich in seinem Rollstuhl<br />
auf. »Nichts«, sagte er und fuhr sich mit einer Handbewe-<br />
gung durch die schütteren Haare. »Die Gangster sind mit<br />
einem Lieferwagen hineingefahren. Von den Überwachungsvideos<br />
erhielten wir die Autokennzeichen und<br />
haben die Spur bis zu einer Autovermietung verfolgt.<br />
Natürlich existiert der Kunde mit dem Namen Ilya Gaft<br />
nicht.«<br />
»Aber er mußte doch einen Führerschein vorzeigen«,<br />
bemerkte Rodgers.<br />
Herbert nickte. »Und der war auch beim Verkehrsamt<br />
gelistet, bis wir nach seiner Akte fragten - es gab keine.<br />
Einen falschen Führerschein bekommt man heute an jeder<br />
Ecke.«<br />
Rodgers nickte.<br />
»Für den heutigen Abend gab es einen verdreifachten<br />
Sicherheitsaufwand«, fuhr Herbert fort. »Ich habe mir ein-<br />
mal die vergleichbaren Zahlen vom letzten Jahr angese-<br />
hen. Das Problem ist nur, daß die Beamten an den drei<br />
Kontrollkabinen und auf dem nördlichen Vorplatz kon-<br />
zentriert waren. Die Gangster haben sich offensichtlich mit<br />
Panzerfäusten einen Weg durch die Betonabsperrungen<br />
gesprengt und sind dann über den Innenhof direkt in das<br />
verdammte Gebäude hineingefahren. Sie haben alle, die<br />
sich ihnen in den Weg stellten, erschossen, bevor sie sich