TOM CLANCY'S AUSNAHMEZUSTAND
TOM CLANCY'S AUSNAHMEZUSTAND
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er am besten kannte: unabhängig und verdeckt.<br />
Rodgers parkte den Wagen und setzte sich in Bewe-<br />
gung, so schnell wie es seine engen Verbände zuließen. Im<br />
Parterre des OP-Centers passierte er die Codekontrolle.<br />
Nachdem er die bewaffneten Wachen hinter ihrem kugel-<br />
sicheren Plexiglas gegrüßt hatte, eilte er durch den Ver-<br />
waltungstrakt des ersten Stockwerks. Die eigentlichen<br />
Aktivitäten des OP-Centers fanden in den sicheren unter-<br />
irdischen Einrichtungen statt.<br />
Im Herzen des OP-Centers angekommen, ging Rodgers<br />
schnell durch das Schachbrett der Büroinseln zum Direk-<br />
torenflügel, dessen Büros in einem Halbkreis an der Nord-<br />
seite des Gebäudes angeordnet waren. Er lief an seinem<br />
Büro vorbei und hastete in den Konferenzraum, den der<br />
Anwalt Lowell Coffey III. >Panzer< getauft hatte.<br />
Wände, Boden und Decke waren mit mattgrauen und<br />
schwarzen, schallschluckenden Streifen Acoustix ausge-<br />
kleidet; darunter befanden sich verschiedene Schichten<br />
Kork, etwa dreißig Zentimeter Beton und erneut Acoustix.<br />
In den Beton waren zwei Drahtmaschengitter eingelassen,<br />
die ein elektronisches Feld hervorriefen. Auf elektronische<br />
Weise konnte nichts in diesen Raum hineingelangen oder<br />
aus ihm entweichen. Um weiterhin auf seinem Handy Ge-<br />
spräche empfangen zu können, mußte Rodgers das Gerät<br />
programmieren, damit eventuelle Anrufe zuerst an sein<br />
Büro und dann hierher weitergeleitet wurden.<br />
Am Konferenztisch saßen bereits Bob Herbert, Lowell<br />
Coffey, Ann Farris, Liz Gordon und Matt Stoll. Keiner hat-<br />
te Dienst, doch alle waren gekommen, damit die Wochen-<br />
endnachtschicht weiterhin den regulären Aktivitäten des<br />
OP-Centers nachgehen konnte. Die Besorgnis der Gruppe<br />
hing greifbar in der Luft.<br />
»Vielen Dank, daß Sie gekommen sind«, sagte Rodgers<br />
beim Eintreten, schloß die Tür hinter sich und nahm am<br />
Kopfende des langen Mahagonitisches Platz. An beiden<br />
Enden des Tisches waren Computerterminals installiert,<br />
und an allen zwölf Plätzen standen Telefone.<br />
»Mike, haben Sie mit Paul gesprochen?« fragte Ann.<br />
»Ja.«<br />
»Wie geht es ihm?«<br />
»Paul und Sharon machen sich die größten Sorgen«,<br />
antwortete Rodgers kurz.<br />
Bei seinen Gesprächen mit Ann beschränkte sich der<br />
General auf ein Minimum an Worten und Blickkontakt.<br />
Sympathien für die Presse hatte er keine, und kreativer<br />
Pressekontakt lag ihm nicht. Seine Vorstellung vom Ver-<br />
hältnis zur Presse bestand darin, die Wahrheit zu sagen<br />
oder den Mund zu halten. Aber vor allen Dingen konnte<br />
er Arms Schwäche für Paul Hood nicht gutheißen. Dabei<br />
ging es um Moral - schließlich war Paul verheiratet -, aber<br />
auch um praktische Probleme. Sie mußten alle zusammenarbeiten.<br />
Sexuelle Spannungen waren unvermeidlich,<br />
doch Ann Farris übertrieb es ein wenig, wenn Paul Hood<br />
in der Nähe war.<br />
Wenn Ann sein Verhalten bemerkte, zeigte sie keine<br />
Reaktion.<br />
»Ich habe Paul gesagt, daß wir ihm sofort Bescheid ge-<br />
ben, sobald wir etwas haben«, berichtete Rodgers. »Aber<br />
ich möchte ihn nicht anrufen, wenn es nicht absolut<br />
notwendig ist. Wenn Paul nicht da herausgeholt wird,<br />
versucht er wahrscheinlich, näher an das Problem heran-<br />
zukommen. Deshalb möchte ich vermeiden, daß sein