TOM CLANCY'S AUSNAHMEZUSTAND
TOM CLANCY'S AUSNAHMEZUSTAND
TOM CLANCY'S AUSNAHMEZUSTAND
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
ersten Wachkabine mit grünem Panzerglas und gelang-<br />
weilten Beamten vorbei. Die Kabine stand hinter dem<br />
schwarzen Eisenzaun, und etwa sieben Meter Bürgersteig<br />
trennten sie von der Straße. Für den heutigen Abendemp-<br />
fang hielten zusätzliche Posten Wache, und das Tor war<br />
geschlossen worden. Aber das war unwichtig, denn das<br />
Zielgebiet befand sich weniger als zwanzig Meter nördlich<br />
von ihnen.<br />
Georgiew raste an der zweiten Wachkabine und einem<br />
direkt daneben liegenden Feuerhydranten vorbei, dann<br />
riß er das Steuer nach rechts und trat das Gaspedal durch.<br />
Das Fahrzeug jagte über den Bürgersteig, erfaßte einen<br />
Fußgänger und überfuhr ihn mit dem linken Vorderrad.<br />
Andere Fußgänger wurden zur Seite geschleudert. Sekun-<br />
den später durchschlug der Wagen einen kniehohen<br />
Zaun. Das kreischende Metall an den Seiten des Liefer-<br />
wagens übertönte die Schreie der verletzten Fußgänger,<br />
dann pflügte das Fahrzeug durch eine kleine Gartenanla-<br />
ge mit Sträuchern und Baumsetzlingen. Um den größeren<br />
Baum auf der Südseite des Gartens machte Georgiew ei-<br />
nen Bogen. Ein paar niedrighängende Zweige anderer<br />
Bäume klatschten gegen die Windschutzscheibe und das<br />
Dach. Einige brachen, andere schnellten hinter dem Wa-<br />
gen zurück.<br />
Die Sicherheitskräfte der Vereinten Nationen, Beamte<br />
der New Yorker Polizei und einige Polizisten des State De-<br />
partment in weißen Hemden reagierten jetzt auf den<br />
Durchbruch. Die Pistole in der einen und das Funkgerät in<br />
der anderen Hand starteten sie von den drei Wachkabinen<br />
entlang der First Avenue, von der auf der nördlichen Hofseite<br />
gelegenen Kabine und von der Polizeizentrale auf der<br />
anderen Straßenseite.<br />
Nach zwei Sekunden hatte sich der Lieferwagen durch<br />
den Garten und die Hecken am anderen Ende gekämpft.<br />
Die Männer hinten im Lieferwagen hielten sich fest, als Ge-<br />
orgiew das Fahrzeug mit einer Vollbremsung zum Stehen<br />
brachte. Zwischen dem Garten und dem runden Vorplatz<br />
erhob sich eine Betonmauer von etwas über einem Meter<br />
Höhe und dreißig Zentimeter Dicke. Die Fahnenstangen<br />
mit den Flaggen der 185 Mitgliederstaaten standen in ei-<br />
ner Reihe hinter dieser Trennmauer.<br />
Georgiew und Vandal duckten sich, denn wahrschein-<br />
lich würde die Windschutzscheibe zersplittern. Sobald Ba-<br />
rone die Seitentür geöffnet hatte, legte sich Sazanka auf<br />
den Boden des Fahrzeugs, um bei Bedarf Deckungsfeuer<br />
geben zu können. Downer lehnte sich über ihn hinaus und<br />
hielt seine Panzerfaust auf die dicke Mauer. Dabei zielte er<br />
so niedrig wie möglich, um sicherzugehen, daß in Boden-<br />
nähe nichts stehenblieb, und drückte ab.<br />
Es gab einen ohrenbetäubenden Knall, und dann fehlte<br />
ein mehr als zwei Meter breites Stück der Betonmauer. Ei-<br />
nige große Brocken flogen wie Kanonenkugeln durch die<br />
Luft, landeten im Springbrunnen, schlugen auf die Ein-<br />
fahrt. Aber der größte Teil des gesprengten Mauerabschnitts<br />
stieg in einem dicken, etwa fünfzehn Meter hohen<br />
Pilz weißer Steinfragmente in die Luft und prasselte dann<br />
wie Hagel herab. Hinter der Mauer knickten fünf Fahnenmasten<br />
an ihrer Basis ab und klatschten mit hartem Auf-<br />
prall auf den Asphalt. Vandal hörte dieses Geräusch in<br />
aller Deutlichkeit, trotz des Nachhalls der Explosion.<br />
Obwohl immer noch Betonbrocken herunterfielen, trat