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TOM CLANCY'S AUSNAHMEZUSTAND

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verstand. Sie paßten gut zusammen, und mit dem Segen<br />

seines Vaters schloß sich Eduardo den Tupamaros an.<br />

Im Jahr 1972 wurde der Despot Juan Maria Bordaberry<br />

Arocena zum Präsidenten gewählt. Bordaberry hatte die<br />

Unterstützung der gut ausgebildeten und hervorragend<br />

bewaffneten Armee, und zu ihren ersten Einsatzbefehlen<br />

gehörte es, die Opposition zu zerstören, einschließlich der<br />

Tupamaros. Im April kam es zu einem blutigen Zusammenstoß;<br />

am Jahresende waren fast alle Mitglieder der Be-<br />

wegung im Gefängnis oder im Exil. Eduardo war im<br />

Gefängnis gelandet, wo er >aus unbekannten Gründen<<br />

umkam. Weniger als zwei Jahre später starb auch Bernar-<br />

dos Vater. Im Ring hatte er schwere Treffer einstecken<br />

müssen, und davon erholte er sich nicht mehr. Bernardo<br />

hatte immer den Eindruck gehabt, daß sein Vater sterben<br />

wollte. Er war nie über den Verlust seiner Lieben hinweggekommen.<br />

Der Tod seiner Familie machte aus Bernardo einen wü-<br />

tenden jungen Hitzkopf, der dem Regime des Präsidenten<br />

Bordaberry voller Haß gegenüberstand. Ironischerweise<br />

verloren auch die Generäle bald das Interesse an dem<br />

frisch gewählten Präsidenten, und im Februar 1973 kam es<br />

zu einem Militärputsch. In der Folge wurde der Consejo<br />

de Seguridad Nacional gegründet. Auf einen Neuaufbau<br />

Uruguays hoffend, ging Bernardo im Jahr 1979 begeistert<br />

zum Militär.<br />

Aber nach zwölf Jahren vergeblichen Bemühens, der<br />

wirtschaftlichen Krise Herr zu werden, verabschiedeten<br />

sich die Militärs aus der Regierungsverantwortung und<br />

verschwanden buchstäblich von der politischen Bildfläche.<br />

Die wirtschaftliche Situation des Landes hatte sich kaum<br />

geändert.<br />

Wieder einmal fühlte sich Bernardo betrogen, aber er<br />

blieb beim Militär. Im Andenken an seinen Vater hatte sich<br />

der junge Mann in allen Formen des Nahkampfes speziali-<br />

siert, zu etwas anderem taugte er nicht. Aber er gab nie-<br />

mals die Hoffnung auf, eines Tages die Flamme der Tupamaros<br />

wieder anfachen zu können, um sich für das Volk<br />

von Uruguay einzusetzen, nicht für die Herrschenden. Bei<br />

seinem UN-Einsatz in Kambodscha fand Barone einen<br />

Weg, seine Ideale zu verwirklichen. Gleichzeitig würde er<br />

Geld beschaffen und die Aufmerksamkeit der Weltpresse<br />

auf sich ziehen.<br />

Barone zog ein letztes Mal an seiner Zigarette, bevor er<br />

sie auf dem Bürgersteig austrat. Er drehte sich um und sah<br />

zum Verkehr auf dem West Side Highway hinüber. Das<br />

war der Hauptunterschied zwischen Montevideo und<br />

New York City. Außer den Touristenhotels und den Kneipen<br />

schlössen in Montevideo alle Geschäfte bei Sonnen-<br />

untergang. Hier in New York waren die Straßen selbst um<br />

diese Zeit noch stark befahren. Für die Behörden war es<br />

wahrscheinlich unmöglich, alles unter Kontrolle zu behal-<br />

ten, zu wissen, wer kam und wer ging, was die Lkws und<br />

die Lieferwagen geladen hatten.<br />

Zum Glück für uns, dachte er.<br />

Ebenso unmöglich war es für die Polizei, alle Flugzeu-<br />

ge zu überwachen, die auf den vielen kleinen Landebah-<br />

nen in der Region um New York landeten. Solche Flughä-<br />

fen und auch offene Felder im Bundesstaat New York, in<br />

Connecticut, in New Jersey und in Pennsylvania waren<br />

bestens für unbemerkte An- und Abflüge kleinerer Ma-<br />

schinen geeignet. Die Wasserwege in diesen Bundesstaa-

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