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TOM CLANCY'S AUSNAHMEZUSTAND

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Ziel ihrer Mission zu erreichen. Aber er mußte seine<br />

Schwester nach Hause bringen, wo sie begraben werden<br />

sollte.<br />

Die Tropensonne trocknete seinen feuchten Rücken<br />

schnell. Ty öffnete das Heck des Kombis und breitete eine<br />

Decke zwischen den Kisten aus, in denen sich Waffen und<br />

Funkgerät, Karten und Listen und auch ein Explosionssatz<br />

befanden, dessen Fernauslöser an Hangs Gürtel befestigt<br />

war. Sollten sie einmal gefaßt werden, würde er den Wa-<br />

gen mit seinem gesamten Inhalt in die Luft sprengen und<br />

seinem Leben mit dem 38er Smith & Wesson, den er bei<br />

sich trug, ein schnelles Ende machen. Ty würde ebenso<br />

verfahren.<br />

Mit ihrer Hilfe gelang es Hang, die Leiche seiner Schwe-<br />

ster auf die Decke zu legen. Zärtlich deckte er sie zu. Vor<br />

der Abfahrt sah er noch einmal zu dem Reisfeld hinüber.<br />

Es war durch ihr Blut geheiligt worden. Aber das Land<br />

mußte erst mit dem Blut der Täter gewaschen werden, um<br />

wieder rein zu sein.<br />

Und das würde geschehen. Wie lange es auch dauern<br />

sollte, er schwor sich, daß es geschehen würde.<br />

1<br />

Paris/Frankreich - Montag, 6 Uhr 13<br />

Sieben Jahre waren vergangen, seit der Draufgänger und<br />

Abenteurer Lieutenant Reynold Downer vom 11./28. Ba-<br />

taillon, dem Royal Western Australia Regiment, sich auf<br />

seinen Einsatz bei der UNTAC - der UN-Übergangsver-<br />

waltung in Kambodscha - vorbereitet hatte. Im Rahmen<br />

seiner Ausbildung lernte er, daß drei Bedingungen zu er-<br />

füllen waren, bevor Friedenstruppen der Vereinten Natio-<br />

nen in ein Land geschickt werden konnten. Er hatte nicht<br />

danach gefragt und wollte es eigentlich auch nicht wissen,<br />

aber das kümmerte die australische Regierung nicht.<br />

Erstens mußten die fünfzehn Mitgliedsstaaten des Si-<br />

cherheitsrates der Vereinten Nationen der Operation und<br />

ihren Vorgaben im Detail zustimmen. Da die UNO über<br />

keine eigene Armee verfügt, mußten die Mitglieder der<br />

Vollversammlung sich zweitens darauf verständigen, Sol-<br />

daten und einen Missionskommandeur zu entsenden, der<br />

mit dem Einsatz der multinationalen Armee beauftragt<br />

wurde. Dritte Voraussetzung war, daß die kriegführenden<br />

Nationen der Friedensmission und der Präsenz der Blau-<br />

helme zustimmten.<br />

Vor Ort hatten die Friedenstruppen drei Ziele. Zuerst<br />

mußte ein Waffenstillstand verkündet und durchgesetzt<br />

werden, während die kriegführenden Parteien nach fried-<br />

lichen Lösungen suchten. Danach wurde eine Pufferzone<br />

zwischen den feindlichen Lagern geschaffen. Und dann<br />

mußte der Frieden gesichert werden. Wenn nötig, gehör-<br />

ten dazu Militäraktionen. Das Gelände wurde von Minen<br />

gesäubert, damit die Zivilbevölkerung in ihre Häuser zu-<br />

rückkehren und Wasser- und Lebensmittelversorgung<br />

wieder gewährleistet werden konnten. Außerdem mußte<br />

für humanitären Beistand gesorgt werden.<br />

Alle diese Einzelheiten wurden den Soldaten detailliert<br />

erläutert, während sie zwei Wochen lang in den Irwin Bar-<br />

racks in Stubbs Terrace, Karrakatta, ausgebildet wurden.<br />

Zum Ausbildungsprogramm gehörte es, sich mit den ein-<br />

heimischen Bräuchen, der örtlichen Politik und der Spra-

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