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TOM CLANCY'S AUSNAHMEZUSTAND

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Sharon. »Als wir auf der Fahrt hierher im Auto saßen, da<br />

habe ich so etwas gespürt ...«<br />

»Ich weiß«, sagte Hood. »Mir ging es genauso. Es war<br />

ein schönes Gefühl.«<br />

Mit Tränen in den Augen sah Sharon ihn an. »Nein,<br />

Paul. Das meine ich nicht. Was ich gefühlt habe, war ir-<br />

gendwie beängstigend.«<br />

»Beängstigend?« erwiderte Hood fragend. »Wie meinst<br />

du denn das?«<br />

»Die ganze Fahrt über habe ich andauernd an die Ausflüge<br />

denken müssen, die wir unternommen haben, als die<br />

Kinder noch klein waren. Nach Palm Springs oder zum Big<br />

Bear Lake oder die Küste rauf. Damals waren wir ganz an-<br />

ders.«<br />

»Wir waren jünger«, entgegnete Hood.<br />

»Das ist nicht alles.«<br />

»Wir waren mehr auf unsere Aufgabe konzentriert. Die<br />

Kinder haben uns viel mehr als heute gebraucht. Das ist<br />

wie auf dem Spielplatz. Wenn sie klein sind, muß man<br />

dicht daneben stehen, sonst fallen sie.«<br />

»Das stimmt«, sagte Sharon leise. Die Tränen liefen ihr<br />

über das Gesicht. »Aber ich wollte diese Zusammengehö-<br />

rigkeit so gern heute spüren, und es ist mir nicht gelun-<br />

gen. Warum kann ich nicht die Gefühle von damals wie-<br />

derhaben?«<br />

»Wir können sie jetzt haben«, meinte Hood.<br />

»Aber da ist dieser ganze Mist in uns drin. Diese Bitterkeit,<br />

diese Enttäuschung, dieses Mißtrauen. Wie gern würde<br />

ich noch einmal von vorn anfangen, damit wir zusammenwachsen,<br />

statt uns auseinanderzuleben.«<br />

Hood sah seine Frau an. Wenn sie verwirrt war, schaute<br />

Sharon gewöhnlich zur Seite, wenn sie es nicht war, sah<br />

sie ihn an. Jetzt schaute sie ihm direkt in die Augen. »Das<br />

geht wohl leider nicht«, bemerkte er. »Aber wir können<br />

uns daranmachen, die Dinge nacheinander ins Lot zu<br />

bringen.«<br />

Er zog sie näher zu sich heran. Sharon rutschte auf seine<br />

Seite des Betts, aber er verspürte keine Wärme in ihrer<br />

Nahe. Ihr Verhalten war für ihn unverständlich. Obwohl<br />

er ihr das gab, wonach sie verlangte, das, was sie ihren<br />

eigenen Worten zufolge brauchte, entzog sie sich ihm<br />

immer noch. Vielleicht machte sie sich einfach nur Luft.<br />

Dazu hatte sie eigentlich nie Gelegenheit gehabt. Einige<br />

Minuten lang hielt er sie schweigend in den Armen.<br />

Dann sprach er weiter. »Liebling, ich weiß, daß du bisher<br />

kein Verlangen danach hattest, aber vielleicht sollten<br />

wir doch einmal zu einer Beratung gehen. Liz Gordon<br />

sagte, sie könnte mir ein paar Namen geben, wenn du<br />

möchtest.«<br />

Sharon schwieg. Hood drückte sie an sich und hörte ih-<br />

ren Atem langsamer werden. Er beugte den Kopf ein we-<br />

nig zurück. Sie starrte ins Nichts und kämpfte, um nicht in<br />

Tränen auszubrechen.<br />

»Wenigstens ist aus den Kindern etwas geworden«, sag-<br />

te sie mit erstickter Stimme. »Wenigstens das haben wir<br />

richtig gemacht.«<br />

»Sharon, wir haben noch mehr richtig gemacht«, sagte<br />

Paul. »Wir haben uns zusammen ein Leben aufgebaut.<br />

Zwar kein perfektes, aber es ist besser als das von vielen<br />

anderen Leuten. Wir haben einiges erreicht. Und wir wer-<br />

den noch mehr erreichen.«<br />

Als sie in lautes Schluchzen ausbrach, zog er sie mit<br />

aller Kraft zu sich, und sie schlang die Arme um seine

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