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TOM CLANCY'S AUSNAHMEZUSTAND

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Mutter und die Haltung einer Musikerin.<br />

Alexander konzentrierte sich auf die Kartoffelpfannku-<br />

chen. Er drückte mit dem Gabelrücken auf die Pfannku-<br />

chen, wartete darauf, daß oben das Fett heraustrat, und sah<br />

dann zu, wie lange es dauerte, bis es wieder aufgesaugt<br />

war. Schließlich bat ihn seine Mutter, nicht mehr mit dem<br />

Essen zu spielen.<br />

Hood hatte eine Suite in einem der oberen Stockwerke<br />

reserviert. Nachdem Alexander ausgiebig die Wolkenkrat-<br />

zer der Stadt mit seinem Fernglas betrachtet und begeistert<br />

auf die Straße und in andere Fenster gesehen hatte, legten<br />

sich die Kinder schlafen, so daß Sharon und Paul unge-<br />

stört sein konnten.<br />

Ungestört und ein Hotelzimmer. Es gab eine Zeit, in der<br />

diese Kombination automatisch zum Sex geführt hatte,<br />

nicht zu Gesprächen oder unangenehmem Schweigen.<br />

Hood fand es beunruhigend, wieviel Zeit und Leiden-<br />

schaft sie in den letzten Jahren für Schuldgefühle und<br />

Machtkämpfe aufgebracht hatten, statt sich in den Armen<br />

zu halten. Wie war es nur soweit gekommen? Und wie<br />

konnte man diesen Prozeß wieder rückgängig machen?<br />

Hood hatte eine Idee, aber es würde schwierig werden,<br />

seine Frau zu überzeugen.<br />

Sharon schlüpfte ins Bett, rollte sich zusammen und sah<br />

ihn an. »Mir geht es nicht besonders.«<br />

»Ich weiß.« Er streichelte ihre Wange und lächelte ein<br />

wenig. »Aber wir werden es schon schaffen.«<br />

»Nicht wenn mir hier alles auf die Nerven geht«, mur-<br />

melte sie.<br />

»Was hat dich denn noch gestört, außer dem Essen?«<br />

fragte Hood.<br />

»Genervt haben mich die Eltern, die Tischmanieren ih-<br />

rer Kinder, die Art, wie die Autos bei Rot über die Kreuzungen<br />

fahren oder wie knapp sie vor den Zebrastreifen<br />

halten. Alles hat mich irritiert. Einfach alles.«<br />

»Manchmal hat man so einen Tag«, sagte er.<br />

»Paul, ich kann mich nicht mehr an eine Zeit erinnern,<br />

in der ich mich nicht so gefühlt habe«, erwiderte Sharon.<br />

»Es wird immer stärker, und ich möchte Harleigh und<br />

Alexander nicht die Ferien verderben.«<br />

»Du hast in letzter Zeit ziemlich viel durchgemacht«,<br />

sagte Hood. »Und ich auch. Aber die Kinder sind nicht<br />

dumm. Sie wissen genau, was zwischen uns vorgeht. Was<br />

ich gern möchte, und worauf ich gehofft hatte, ist, daß wir<br />

uns während unserer Ferien hier von nichts aus der Ruhe<br />

bringen lassen.«<br />

Sharon schüttelte traurig den Kopf. »Wie stellst du dir<br />

das vor?«<br />

»Wir haben keine Eile«, sagte Hood. »In den nächsten<br />

Tagen brauchen wir uns nur darum zu kümmern, daß wir<br />

und die Kinder etwas Schönes erleben, an das wir uns später<br />

erinnern können. So schaffen wir am besten einen neu-<br />

en Anfang. Wollen wir uns darauf konzentrieren?«<br />

Sharon legte ihre Hand auf seinen Handrücken. Ein<br />

leichter Knoblauchgeruch vom gestrigen Abendessen<br />

wehte zu Paul hinüber. Das fachte seine Leidenschaft nicht<br />

gerade an, mußte er sich gestehen. Die Routine des All-<br />

tags. Die Gerüche, an die man sich gewöhnt hatte - ganz<br />

anders als der erste unvergeßliche Duft des Haars einer<br />

Frau. Die Hausarbeit, die aus den Spitzen der Engelsflügel<br />

wieder Frauenhände machte.<br />

»Mir liegt viel daran, daß sich etwas ändert«, sagte

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