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TOM CLANCY'S AUSNAHMEZUSTAND

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Seite und sah auf seine Armbanduhr. »Wir landen in zehn<br />

Minuten, und noch vor neun Uhr sollten wir wieder abge-<br />

hoben haben.« Er zwang sich zu einem Lächeln. »Jetzt<br />

kann uns nichts mehr aufhalten.«<br />

Zunächst starrte Barone weiterhin in Downers Rich-<br />

tung. Dann drehte er sich zur Seite und zog ärgerlich seine<br />

Uniform glatt.<br />

Downer atmete tief durch und lächelte in Vandals Rich-<br />

tung zurück. Der Franzose hatte recht. Alles hatte ge-<br />

klappt. Jetzt hatten sie das Geld für die Bestechungen, für<br />

das Flugzeug und für die Papiere, die sie für die nächste<br />

Phase der Operation benötigten. Und die würde sie zu rei-<br />

chen Männern machen.<br />

Vandal entspannte sich und ging in Richtung Cockpit.<br />

Barone wandte Downer den Rücken zu und verharrte in<br />

dieser Stellung. Downer ließ sich auf einem Stapel Geld-<br />

säcke nieder und ignorierte den kleinen Mann aus Uru-<br />

guay. Die Ausbrüche des Australiers waren heftig und in-<br />

tensiv, jedoch von kurzer Dauer. Gelassen saß er auf den<br />

Säcken, weder wegen Barone verärgert noch wegen seiner<br />

eigenen Nachlässigkeit.<br />

Georgiew schloß die Tür und ging ebenfalls ins Cock-<br />

pit. Auf dem Weg dorthin vermied er jeden Blickkontakt<br />

mit Downer, doch ganz ohne Absicht - es war lediglich<br />

eine Angewohnheit nach Jahren der Arbeit für die CIA.<br />

Immer anonym bleiben.<br />

Vandal saß schon wieder im Kopilotensitz und verfolg-<br />

te die Kommunikation im Pariser Polizeifunk. Georgiew<br />

stellte sich hinter ihn in die offene Cockpittür. Barone sah<br />

durch das Fenster der Schiebetür nach draußen.<br />

Downer schloß die Augen und genoß die sanften<br />

Schwingungen des Hubschrauberbodens und das weiche<br />

Geldkissen unter seinem Kopf. Selbst der hämmernde<br />

Lärm des Rotors störte ihn nicht.<br />

Endlich konnte er ohne Probleme die vielen Details<br />

vergessen, die sie sich für diesen Morgen hatten einprä-<br />

gen müssen. Die Route des Geldtransporters, der Zeit-<br />

plan, alternative Pläne für den Fall, daß die Polizei durch-<br />

gekommen wäre, eine Flucht über den Fluß, wenn es der<br />

Hubschrauber nicht geschafft hätte. Ein Gefühl tiefer Be-<br />

friedigung überkam ihn, und er genoß diese Empfindung,<br />

wie er noch nie etwas in seinem Leben genossen hatte.<br />

4<br />

Chevy Chase/Maryland - Freitag, 9 Uhr 12<br />

Unter strahlendblauem Himmel stiegen Paul Hood, seine<br />

Frau Sharon, ihre gerade vierzehn Jahre alt gewordene<br />

Tochter Harleigh und ihr elfjähriger Sohn Alexander in<br />

den neuen Van und machten sich auf den Weg nach New<br />

York. Vertieft konzentrierten die Kinder sich auf ihre Disc-<br />

mans. Harleigh hörte Violinkonzerte, um sich für den Auftritt<br />

einzustimmen; mit einer gewissen Regelmäßigkeit<br />

seufzte sie auf oder fluchte leicht vor sich hin, wenn sie<br />

wieder einmal ehrfürchtig eine Komposition bewunderte<br />

oder sich von der Brillanz eines Musikers entmutigt fühl-<br />

te. In dieser Hinsicht war sie wie ihre Mutter. Keine der<br />

beiden war je mit dem Erreichten zufrieden, Harleigh beim<br />

Violinspiel, Sharon bei ihrer Leidenschaft für gesundes

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