TOM CLANCY'S AUSNAHMEZUSTAND
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sich auf zirka sechshundert Meter zu belaufen. Wie Van-<br />
dal erwartet hatte, handelte es sich um die Spezialeinheit<br />
der französischen Gendarmerie.<br />
Der weißblaue Polizeihubschrauber flog in einem nach<br />
unten gewölbten Bogen auf sie zu. Die Spezialeinheit wür-<br />
de sich an die übliche Vorgehensroutine halten. Zuerst<br />
würden die Polizisten versuchen, den flüchtigen Helikop-<br />
ter über Funk zu erreichen - damit waren sie sicherlich ge-<br />
rade beschäftigt. Sollten sie keine Antwort bekommen,<br />
würden sie permanenten Funkkontakt mit den Bodenkräf-<br />
ten aufrechterhalten. Doch selbst wenn sie über Mittel-<br />
streckenwaffen verfügten, würden die Polizisten nicht ver-<br />
suchen, den Helikopter abzuschießen. Jedenfalls nicht,<br />
solange er sich über dichtbesiedelten Wohngebieten be-<br />
fand und fast eine Million Dollar Bargeld an Bord hatte.<br />
Erst bei der Landung würde der Hughes-Hubschrauber<br />
von Luft- und Bodenkräften eingekreist werden.<br />
Nach Vandals Informationen verließ sich die Pariser<br />
Polizei auf die Radaranlagen der beiden großen Flughä-<br />
fen, um den Himmel über der Stadt zu überwachen. Der<br />
Flughafen Charles de Gaulle lag nordöstlich in Roissy-en-<br />
France, während sich Orly im Süden befand. Außerdem<br />
wußte Vandal, daß die Radarüberwachung wegen der<br />
Abdeckung durch die Gebäude in der Umgebung bei ei-<br />
ner Flughöhe unter achtzig Metern versagte. Vorläufig<br />
ließ er Sazanka den Hughes-Hubschrauber auf dreihun-<br />
dert Metern halten.<br />
Der Polizeihubschrauber kam rasch näher. Auf dem<br />
Nordufer des Flusses zogen unten die Hotels in schneller<br />
Folge an ihnen vorbei. Zu seiner Rechten, auf der anderen<br />
Seite der Seine, sah Downer den Eiffelturm, dunkel und<br />
schemenhaft im Morgennebel. Sie waren auf gleicher Höhe<br />
mit der Spitze der Metallkonstruktion.<br />
Der sie verfolgende Hubschrauber kam bis auf vier-<br />
hundert Meter heran, befand sich aber immer noch über<br />
hundert Meter höher als sie. Die Reichweite der Panzer-<br />
faust betrug dreihundert Meter, und laut Digitalanzeige<br />
im Visier war der Polizeihubschrauber noch knapp außer<br />
Reichweite. Downer schaute zu Georgiew hinauf. Sowohl<br />
Vandal als auch Georgiew waren der Meinung gewesen,<br />
daß Gespräche über Funk oder Handys zu leicht abgehört<br />
werden konnten. Da inzwischen alle die Gasmasken ab-<br />
genommen hatten, fand daher Kommunikation auf die<br />
altmodische Weise statt.<br />
»Ich muß näher ran!« schrie Downer aus Leibeskräften.<br />
Der Bulgare formte mit seinen mächtigen Pranken ei-<br />
nen Trichter um seinen Mund. »Wieviel näher?« rief er.<br />
»Siebzig Meter höher, hundert Meter zurück!«<br />
Georgiew nickte, lehnte sich durch die Tür zwischen<br />
hinterer Kabine und Cockpit und gab Downers Zahlen an<br />
Sazanka weiter.<br />
Der japanische Pilot stieg höher und reduzierte die Ge-<br />
schwindigkeit. Downer hatte den Polizeihubschrauber im<br />
Visier. Der Anstieg brachte ihn auf die gleiche Höhe, und<br />
die geringere Geschwindigkeit ließ den Abstand zwischen<br />
ihnen schrumpfen. Von der Kraft des Rotors wurde die<br />
Plattform auf und ab gedrückt, während sie gleichzeitig<br />
wegen des Fahrtwindes nach hinten drängte - Zielen war<br />
also eine schwierige Angelegenheit.<br />
Downer hielt auf das Cockpit des Polizeihubschraubers.