TOM CLANCY'S AUSNAHMEZUSTAND
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fünfhundert Meter lang, und inzwischen hatten einige<br />
Leute gemerkt, was vor ihnen passierte. Doch es ging<br />
weder vor noch zurück. Die Polizei konnte nur mit ihrer<br />
berittenen Einheit oder auf dem Luftweg reagieren. Mit<br />
schnellen und effizienten Handbewegungen setzten die<br />
Männer ihre Arbeit fort. Es gab keinen Grund zur Panik.<br />
Die dritte Ladung wurde gerade in den Hubschrauber<br />
gezogen, als Sazanka plötzlich seinen Zeigefinger hob und<br />
damit einen Kreis beschrieb. Dann deutete er nach links -<br />
von Westen kam ein Polizeihubschrauber in ihre Richtung<br />
geflogen. Georgiew ließ die Plattform wieder herunter.<br />
Wie geplant, stiegen Barone und Vandal nacheinander<br />
auf. Doch der Bulgare holte sie noch nicht nach oben. Statt<br />
dessen nahmen die Männer ihre Gasmasken ab, befestig-<br />
ten sie an ihren Gürteln und kletterten am Kabel hinauf.<br />
Als sie sechs beziehungsweise drei Meter nach oben ge-<br />
klettert waren, sprang Downer auf die Plattform. Erst jetzt<br />
begann Georgiew damit, sie zum Helikopter hochzuholen.<br />
Beim Hinauffahren hielt sich Downer mit einer Hand am<br />
Seitenschutznetz fest, während er mit der anderen Hand<br />
die Panzerfaust von seiner Schulter zerrte. Um besser se-<br />
hen zu können, riß er seine Gasmaske herunter. Dann leg-<br />
te er sich hin, zog ein Projektil aus dem Granatenköcher<br />
und lud die Waffe. Über ihm half Georgiew nacheinander<br />
Barone und Vandal dabei, schnell in den Hubschrauber zu<br />
klettern.<br />
Sazanka stieg und beschleunigte, so daß sie schnell die<br />
Maximalgeschwindigkeit von zweihundertsiebzig Stun-<br />
denkilometern erreichten. Währenddessen sorgte Downer<br />
dafür, daß sowohl der Lauf als auch der hintere Teil der<br />
Panzerfaust aus den Maschen des Sicherheitsnetzes her-<br />
ausragten. Er spürte keinerlei Neigung, das Netz in Brand<br />
zu stecken und in den Tod zu stürzen.<br />
Georgiew arretierte die Plattform mit Kabeln, die vorn<br />
und hinten an der dem Hubschrauber nächstgelegenen<br />
Seite durch zwei Stahlösen liefen. Von der Unterseite der<br />
offenen Hecktür des Hubschraubers betrug die Entfernung<br />
jetzt noch einen Meter. Von hier war Downer in der Lage,<br />
sich um Verfolger aus jeder Himmelsrichtung zu kümmern.<br />
Seine Position unter dem Bauch des Helikopters ver-<br />
hinderte außerdem, daß ihn die Fahrtwinde und der Ab-<br />
wind des Rotors zu sehr hin und her schaukelten. Darüber<br />
hinaus war es so für einen Scharfschützen auf dem Boden<br />
oder in der Luft viel schwieriger, ihn im Schatten des Hub-<br />
schraubers auszumachen.<br />
Während sie nach eventuellen Verfolgern Ausschau<br />
hielten, steuerte Sazanka bei einer Flughöhe von dreihun-<br />
dert Metern auf Nordwestkurs den Fluß entlang. Auf ei-<br />
ner winzigen Landebahn außerhalb von Saint Germain<br />
wartete ein kleines Flugzeug auf sie. Nachdem sie umge-<br />
stiegen waren und die Geldsäcke verladen hatten, würden<br />
sie sofort in Richtung Süden nach Spanien weiterfliegen.<br />
Angesichts des herrschenden Chaos des schwelenden Bürgerkrieges<br />
erwarteten sie keinerlei Schwierigkeiten dabei,<br />
das Land zu betreten und ungeschoren wieder zu verlassen.<br />
Bestechungsgelder würden ein übriges tun.<br />
»Da sind sie!« schrie Georgiew nach unten. Der Riese<br />
deutete mit dem Finger in Richtung Südwesten.<br />
Downer brauchte nicht nach oben zu schauen, denn er<br />
wußte, wohin der Bulgare zeigte. Er hatte den Polizeihub-<br />
schrauber ebenfalls gerade entdeckt. Die Distanz zu ihnen<br />
betrug etwa achthundert Meter, und die Flughöhe schien