TOM CLANCY'S AUSNAHMEZUSTAND
TOM CLANCY'S AUSNAHMEZUSTAND
TOM CLANCY'S AUSNAHMEZUSTAND
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Keiner der Männer sagte etwas. Es gab immerhin die<br />
Möglichkeit, daß ihre Stimmen von der Funksprechanlage<br />
aufgezeichnet wurden. Während Downer Wache stand,<br />
schloß Vandal die Tür auf. Als er sie öffnete, quoll ihnen<br />
Gas entgegen, und ein keuchender Wachmann stürzte her-<br />
aus. Er hatte versucht, die Gasmaske zu erreichen, die in<br />
einem Schrank im Laderaum verstaut war. Leider war die<br />
Maske dort in der Erwartung aufgehängt worden, daß<br />
Gasangriffe außerhalb des Wagens stattfanden, nicht innerhalb.<br />
Er schaffte es nicht bis zum Schrank, von der Gas-<br />
maske ganz zu schweigen. Er fiel auf den Asphalt, und<br />
Downer trat ihm mit aller Kraft gegen den Kopf. Der Mann<br />
bewegte sich nicht mehr, atmete aber noch.<br />
Als Vandal in den Laderaum stieg, hörte er in der Ferne<br />
das Brummen eines näherkommenden Hubschraubers.<br />
Der schwarze Hughes 500D schwenkte vom Fluß zu ihnen<br />
hinüber. Sazankas Familie betrieb auf der anderen Seite<br />
des Flusses ein Transportunternehmen. Der japanische Pi-<br />
lot hatte den Helikopter gestohlen, damit keine Spuren zu<br />
ihnen führten. Über dem Boulevard drosselte er die Ge-<br />
schwindigkeit. Ein Hughes behält auch bei Langsam- und<br />
Schwebeflug seine außergewöhnliche Flugstabilität, und<br />
sein Abwind war erträglich. Der wichtigste Faktor war jedoch,<br />
daß in ihm Platz für fünf Personen und Ladung war.<br />
Barone, der am Steuer des Lieferwagens gesessen hatte,<br />
lief nach hinten. Während der Mann aus Uruguay seine<br />
Gasmaske überstülpte, öffnete Georgiew die Schiebetür im<br />
Heckbereich des Hubschraubers und ließ ein Kabel mit ei-<br />
nem eisernen Haken herunter. Daran war eine vier mal<br />
zwei Meter große Metallplattform mit weiten Nylonnetzen<br />
an den Seiten befestigt. Während Downer Wache stand,<br />
begannen Vandal und Barone im dünner werdenden Ne-<br />
bel des Tränengases, die Geldsäcke auf die Plattform zu<br />
laden. Fünf Minuten nach Beginn der Operation zog Geor-<br />
giew die erste Ladung nach oben.<br />
Downer sah auf seine Armbanduhr. Sie waren ein klein<br />
wenig zu spät dran. »Wir müssen endlich fertig werden!«<br />
brüllte er in das speziell in die Gasmaske eingelassene Mi-<br />
krofon.<br />
»Reg dich ab«, entgegnete Barone. »Wir liegen noch im<br />
Limit.«<br />
»Das reicht mir nicht«, kam es von Downer. »Es muß<br />
auf die Sekunde stimmen.«<br />
»Wenn du mal das Kommando hast, darfst du die ent-<br />
sprechenden Befehle geben«, sagte Barone.<br />
»Das gleiche gilt auch für dich, Kumpel«, fauchte Downer<br />
zurück.<br />
Barone schoß einen bösen Blick durch das Sichtfenster<br />
der Gasmaske zu Downer. Im gleichen Moment wurde die<br />
Plattform wieder heruntergelassen, und die Männer belu-<br />
den sie ein zweites Mal. In der Ferne hörten sie Polizeisire-<br />
nen, aber Downer machte sich keine Sorgen. Wenn es sein<br />
mußte, hatten sie noch den bewußtlosen Wachmann als<br />
Geisel. Fünfzehn Meter über ihnen suchte Sazanka den<br />
Himmel ab. Nur die Ankunft eines Polizeihubschraubers<br />
hätte sie veranlaßt, die Mission abzubrechen. Sazanka<br />
schaute auf den Radarschirm im Cockpit, und unten<br />
achtete Downer auf Sazanka. Im Notfall würde der ein<br />
Zeichen geben, und im Handumdrehen wären sie ver-<br />
schwunden.<br />
Die zweite Ladung Geldsäcke wurde nach oben gehievt,<br />
jetzt fehlte nur noch eine. Der Verkehrsrückstau war fast