TOM CLANCY'S AUSNAHMEZUSTAND
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holt?«<br />
»Es muß nicht sofort sein«, erwiderte sie. »Mitte der<br />
Woche wäre ausreichend.«<br />
»Ich verstehe. Und was möchten Sie mit diesen Fragen<br />
erreichen?«<br />
»Mir liegt daran, offiziell festzustellen, ob gegen Geset-<br />
ze verstoßen wurde und ob Grenzen unerlaubt überschritten<br />
wurden«, antwortete sie.<br />
»Frau Generalsekretärin«, warf der Präsident ein,<br />
»wenn Sie erlauben, Sie scheinen die großen Zusammen-<br />
hänge nicht zu sehen.«<br />
»Und die wären?«<br />
»Ich bin der festen Überzeugung, daß die New Yorker<br />
Polizei, das Außenministerium, das FBI und die amerikanischen<br />
Militärstreitkräfte vor Ort mit außergewöhnlicher<br />
Zurückhaltung und sehr viel Respekt vorgegangen sind,<br />
wenn man bedenkt, wie viele junge amerikanische Bür-<br />
ger bedroht waren. Als die Situation außer Kontrolle zu<br />
geraten drohte und Ihre eigenen Sicherheitskräfte zurück-<br />
geschlagen wurden - ja, in diesem Augenblick sind drei<br />
von unseren Leuten in den Sicherheitsrat eingedrungen.<br />
Aber sie sind auf selbstlose und wirkungsvolle Weise vor-<br />
gegangen, wie es amerikanische Soldaten immer getan<br />
haben.«<br />
»Ihr Mut wurde nicht in Frage gestellt«, gab Chatterjee<br />
zur Antwort. »Aber die Gesetzestreue vieler wiegt die he-<br />
roische Gesetzlosigkeit weniger nicht auf. Wenn gegen<br />
Gesetze verstoßen wurde, dann könnten rechtliche Konse-<br />
quenzen notwendig sein. Es geht nicht um meine persön-<br />
liche Einstellung, Herr Präsident. Dies sind unsere Statu-<br />
ten, dies ist unser Gesetz. Und es hat bereits Forderungen<br />
gegeben, daß diese Gesetze aufrechterhalten werden.«<br />
»Forderungen von wem?« fragte der Präsident. »Von<br />
den Nationen, deren Terroristen bei dem Angriff getötet<br />
wurden?«<br />
»Von den zivilisierten Nationen der Welt«, entgegnete<br />
sie.<br />
»Und um ihre zivilisierte Blutgier zu befriedigen, wol-<br />
len Sie Paul Hood vor Gericht stellen?«<br />
»Ihr Sarkasmus entgeht mir nicht«, erwiderte Chatterjee.<br />
»Natürlich gehört eine Gerichtsverhandlung zu den<br />
möglichen Alternativen. Das Verhalten von Mr. Hood ver-<br />
langt danach.«<br />
Der Präsident lehnte sich zurück. »Frau Generalsekretärin,<br />
in der letzten Nacht ist Paul Hood für mich und etwa<br />
zweihundertundfünfzig Millionen andere Amerikaner<br />
zum Helden geworden. Es gab auch Bösewichte in dieser<br />
Angelegenheit, einschließlich einer verräterischen CIA-<br />
Agentin, die wohl den Rest ihres Lebens hinter Gittern ver-<br />
bringen wird. Aber auf gar keinen Fall wird Mr. Hood vor<br />
Gericht gestellt werden, weil er seine Tochter vor einem<br />
Terroristen gerettet hat.«<br />
Chatterjee sah den Präsidenten für einen Moment an.<br />
»Sie werden ihn uns nicht zur Befragung überstellen?«<br />
»So könnten Sie die Entscheidung dieser Regierung zusammenfassen«,<br />
erwiderte der Präsident.<br />
»Die Vereinigten Staaten werden den Willen der internationalen<br />
Gemeinde ignorieren?« fragte sie.<br />
»In aller Öffentlichkeit und mit viel Enthusiasmus«, gab<br />
der Präsident zur Antwort. »Und um mich klar auszudrük-<br />
ken, Frau Generalsekretärin, ich glaube nicht, daß die De-