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TOM CLANCY'S AUSNAHMEZUSTAND

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warfen und dann schnell beschleunigten, feuerte Downer<br />

eine einzige Kugel in die Stirn des Wachmanns. Vandal tat<br />

auf seiner Seite das gleiche.<br />

Der einsame Wachmann im verriegelten Laderaum rief<br />

die Zentrale über die Sprechanlage. Vandal hatte auch dies<br />

vorhergesagt, denn nachdem er mit einwandfreien Zeug-<br />

nissen aus der Armee entlassen worden war, hatte es den<br />

Lieutenant keine Mühe gekostet, bei der Banque de Commerce<br />

einen Job als Wachmann der Geldtransporter zu be-<br />

kommen. Sieben Monate lang war er in einem Transporter<br />

gefahren, der diesem aufs Haar glich. Vandal war sich<br />

außerdem im klaren darüber, daß die Polizei an diesem<br />

Punkt der Route und bei dieser Verkehrsdichte mindestens<br />

zehn Minuten brauchen würde, um zum Ort des Überfalls<br />

zu gelangen. Und das war mehr als genug Zeit, um den<br />

Job zu beenden.<br />

Anhand der Videobänder hatten sich die Männer davon<br />

überzeugt, daß sich die Panzerung der Transporter in<br />

den Monaten seit dem Ausscheiden Vandals nicht geän-<br />

dert hatte. Bei Militäreinheiten wurden die Fahrzeuge<br />

ständig verbessert, um mit neuen Munitionstypen Schritt<br />

zu halten, von panzerbrechenden Plasmajets bis zu immer<br />

verheerenderen Landminen. Auch wurden strategischen<br />

Bedürfnissen nach geringerem Gewicht zur Erlangung<br />

größerer Geschwindigkeit und Beweglichkeit Rechnung<br />

getragen. Private Firmen waren jedoch etwas langsamer<br />

bei technischen Neuerungen.<br />

Reynold Downer stieg in die Fahrerkabine, wobei er<br />

sorgfältig darauf achtete, nicht mit der Säure in Berührung<br />

zu kommen, die sich immer noch durch das Armaturen-<br />

brett fraß. Auf dem Boden zwischen den Sitzen war eine<br />

enge Vertiefung eingelassen, in der Reservemunition aufbewahrt<br />

wurde. Dieses Munitionsfach konnte sowohl von<br />

der Fahrerkabine als auch vom Laderaum des gepanzer-<br />

ten Fahrzeuges erreicht werden. Downer schob den toten<br />

Wachmann gegen die Kabinentür und öffnete die Klappe<br />

zum Munitionsfach. Dann griff er an seinen Gürtel, um ein<br />

kleines Stück C-4-Sprengstoff aus einer der Taschen zu lö-<br />

sen. Er steckte seine rechte Hand in die Vertiefung und be-<br />

festigte das C-4 an der Klappe, die nach hinten zum Lade-<br />

raum führte. Dann führte er einen kleinen Zeitzünder ein,<br />

den er auf fünfzehn Sekunden eingestellt hatte, ließ einen<br />

Tränengaskanister hinterhergleiten und schloß die Klappe.<br />

Er kletterte über den toten Wachmann, öffnete die Tür<br />

und stieg aus.<br />

Zur gleichen Zeit kniete Vandal auf der Haube. Er nahm<br />

eine Metallschere vom Gürtel und streifte den rechten Är-<br />

mel des Fahrers zurück. Der Schlüssel zur Hecktür des<br />

Transporters war an einem Metallarmband am Handgelenk<br />

des Fahrers befestigt. Vandal zog den Unterarm des<br />

Mannes zu sich und durchschnitt das Armband. Im glei-<br />

chen Moment explodierte das C-4. Es riß nicht nur ein Loch<br />

in die rückwärtige Verkleidung der Kabine, sondern zerstörte<br />

auch den Kanister mit dem Tränengas. Obwohl auch<br />

ein wenig Gas in die Fahrerkabine entwich, gelangte der<br />

größte Teil in den Laderaum.<br />

Der Verkehrsstau hinter dem gepanzerten Geldtrans-<br />

porter wurde immer größer. Vor ihnen war die Straße frei,<br />

und der Rückstau würde die Polizei noch länger aufhalten.<br />

Als Vandal fertig war, rutschte er von der Haube herunter<br />

und ging zu Downer, der sich bereits am hinteren<br />

Teil des Transportfahrzeugs befand.

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