TOM CLANCY'S AUSNAHMEZUSTAND
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Hood-Show geworden.«<br />
»Mit Empfehlungen von Mala Chatterjee«, bemerkte<br />
Hood.<br />
»Sie ist nicht besonders zufrieden mit Ihnen«, erwider-<br />
te Ann. »Sie sagt, sie hätten das Leben Ihrer Tochter unnötig<br />
aufs Spiel gesetzt, nur um eine schnelle und dazu noch<br />
kriminelle Lösung der Krise herbeizuführen.«<br />
»Sie soll mich am Arsch lecken.«<br />
»Darf ich Sie zitieren?« stichelte Ann.<br />
»Schlagzeile auf der ersten Seite«, entgegnete Hood.<br />
»Wie groß ist der Schaden bisher?«<br />
»Was die Sicherheit angeht, hat Bob Herbert die Sache<br />
im Griff«, sagte sie. »Sie sind das einzige Gesicht in einem<br />
Team, das Terroristen aus drei verschiedenen Ländern be-<br />
seitigt hat. Bob hat gerade angefangen, die möglichen Ver-<br />
knüpfungen dieser Leute mit anderen Terroristengruppen<br />
oder irgendwelchen krankhaften Nationalisten zu analysieren,<br />
die sie unter Umständen rächen wollen.«<br />
»Also, es tut mir sehr leid, daß ich daran nicht gedacht<br />
habe«, erwiderte Hood bitter.<br />
»Es geht nicht um Schuld und Vergebung. Es geht um<br />
spezielle Interessen. Das versuche ich Ihnen allen seit Jahren<br />
klarzumachen. Medienpolitik ist heute kein Luxus<br />
mehr. Angesichts der Vernetzung der Systeme ist sie eine<br />
simple Notwendigkeit.«<br />
Natürlich stimmten ihre Beobachtungen, das mußte<br />
Hood zugeben. Manchmal trafen sie auf unerwartete Weise<br />
zu. Vor fünfzehn Jahren waren die von Bob Herberts CIA-<br />
Team zusammengetragenen Spionagedaten routinemäßig<br />
anderen amerikanischen Nachrichtendiensten zugängig<br />
gemacht worden; dazu gehörte auch der Marinenachrich-<br />
tendienst. Als in den achtziger Jahren der Marineexperte Jo-<br />
nathan Pollard amerikanische Spionagegeheimnisse an die<br />
Israelis verkauft hatte, wurden in der Folge eine Reihe die-<br />
ser Geheimnisse an Moskau weitergereicht, im Austausch<br />
für die Freilassung jüdischer Flüchtlinge. Altkommunisten<br />
in Moskau setzten die Daten bei der Planung eines Putsch-<br />
versuches gegen die russische Regierung ein. Jahre später,<br />
als man das OP-Center bei der Niederschlagung des<br />
Putschversuchs hinzuzog, wurden Herberts eigene Daten<br />
gegen ihn genutzt.<br />
»Wie wird die ganze Angelegenheit in der Presse über-<br />
haupt dargestellt?« fragte Hood.<br />
»In der nationalen Presse hervorragend«, gab Ann zur<br />
Antwort. »Zum erstenmal seit Menschengedenken sind<br />
sich die liberalen und die konservativen Blätter einig. Sie<br />
zeichnen ein Bild von Ihnen als >Helden-Vatereinen weiteren ungeduldigen Amerikaner mit der Waffe<br />
in der Hand< beschrieben. Sie verlangt eine Untersuchung<br />
und Hausarrest. Der Rest der Weltpresse, soweit ich sie ge-<br />
sichtet habe, plappert das mehr oder weniger nach.«<br />
»Und das Resultat?« fragte Hood.<br />
»Wie Sie schon sagten: Sie werden evakuiert. Niemand<br />
im Außenministerium oder im Weißen Haus hat bisher<br />
eine Entscheidung getroffen, wie weiter vorgegangen wer-<br />
den soll. Ich nehme an, die wollen Sie hier haben, um ih-<br />
nen beim Überlegen zu helfen. Zumindest kann ich Ihnen<br />
schon sagen, daß Bob als Vorsichtsmaßnahme die Polizei