02.01.2013 Aufrufe

TOM CLANCY'S AUSNAHMEZUSTAND

TOM CLANCY'S AUSNAHMEZUSTAND

TOM CLANCY'S AUSNAHMEZUSTAND

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Hood-Show geworden.«<br />

»Mit Empfehlungen von Mala Chatterjee«, bemerkte<br />

Hood.<br />

»Sie ist nicht besonders zufrieden mit Ihnen«, erwider-<br />

te Ann. »Sie sagt, sie hätten das Leben Ihrer Tochter unnötig<br />

aufs Spiel gesetzt, nur um eine schnelle und dazu noch<br />

kriminelle Lösung der Krise herbeizuführen.«<br />

»Sie soll mich am Arsch lecken.«<br />

»Darf ich Sie zitieren?« stichelte Ann.<br />

»Schlagzeile auf der ersten Seite«, entgegnete Hood.<br />

»Wie groß ist der Schaden bisher?«<br />

»Was die Sicherheit angeht, hat Bob Herbert die Sache<br />

im Griff«, sagte sie. »Sie sind das einzige Gesicht in einem<br />

Team, das Terroristen aus drei verschiedenen Ländern be-<br />

seitigt hat. Bob hat gerade angefangen, die möglichen Ver-<br />

knüpfungen dieser Leute mit anderen Terroristengruppen<br />

oder irgendwelchen krankhaften Nationalisten zu analysieren,<br />

die sie unter Umständen rächen wollen.«<br />

»Also, es tut mir sehr leid, daß ich daran nicht gedacht<br />

habe«, erwiderte Hood bitter.<br />

»Es geht nicht um Schuld und Vergebung. Es geht um<br />

spezielle Interessen. Das versuche ich Ihnen allen seit Jahren<br />

klarzumachen. Medienpolitik ist heute kein Luxus<br />

mehr. Angesichts der Vernetzung der Systeme ist sie eine<br />

simple Notwendigkeit.«<br />

Natürlich stimmten ihre Beobachtungen, das mußte<br />

Hood zugeben. Manchmal trafen sie auf unerwartete Weise<br />

zu. Vor fünfzehn Jahren waren die von Bob Herberts CIA-<br />

Team zusammengetragenen Spionagedaten routinemäßig<br />

anderen amerikanischen Nachrichtendiensten zugängig<br />

gemacht worden; dazu gehörte auch der Marinenachrich-<br />

tendienst. Als in den achtziger Jahren der Marineexperte Jo-<br />

nathan Pollard amerikanische Spionagegeheimnisse an die<br />

Israelis verkauft hatte, wurden in der Folge eine Reihe die-<br />

ser Geheimnisse an Moskau weitergereicht, im Austausch<br />

für die Freilassung jüdischer Flüchtlinge. Altkommunisten<br />

in Moskau setzten die Daten bei der Planung eines Putsch-<br />

versuches gegen die russische Regierung ein. Jahre später,<br />

als man das OP-Center bei der Niederschlagung des<br />

Putschversuchs hinzuzog, wurden Herberts eigene Daten<br />

gegen ihn genutzt.<br />

»Wie wird die ganze Angelegenheit in der Presse über-<br />

haupt dargestellt?« fragte Hood.<br />

»In der nationalen Presse hervorragend«, gab Ann zur<br />

Antwort. »Zum erstenmal seit Menschengedenken sind<br />

sich die liberalen und die konservativen Blätter einig. Sie<br />

zeichnen ein Bild von Ihnen als >Helden-Vatereinen weiteren ungeduldigen Amerikaner mit der Waffe<br />

in der Hand< beschrieben. Sie verlangt eine Untersuchung<br />

und Hausarrest. Der Rest der Weltpresse, soweit ich sie ge-<br />

sichtet habe, plappert das mehr oder weniger nach.«<br />

»Und das Resultat?« fragte Hood.<br />

»Wie Sie schon sagten: Sie werden evakuiert. Niemand<br />

im Außenministerium oder im Weißen Haus hat bisher<br />

eine Entscheidung getroffen, wie weiter vorgegangen wer-<br />

den soll. Ich nehme an, die wollen Sie hier haben, um ih-<br />

nen beim Überlegen zu helfen. Zumindest kann ich Ihnen<br />

schon sagen, daß Bob als Vorsichtsmaßnahme die Polizei

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!