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TOM CLANCY'S AUSNAHMEZUSTAND

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esten Freundinnen. Sie selbst wäre um ein Haar hinge-<br />

richtet worden. Der posttraumatische Streß würde massiv<br />

sein.<br />

Aus Erfahrung wußte Hood, daß die heutigen Gescheh-<br />

nisse seiner Tochter in jedem Moment eines jeden Tages<br />

ihres restlichen Lebens gegenwärtig bleiben würden. Ehemalige<br />

Geiseln waren nie mehr völlig frei. Noch lange spä-<br />

ter wurden sie verfolgt vom Gefühl hoffnungsloser Isola-<br />

tion, von der Erniedrigung, als Ding behandelt worden zu<br />

sein und nicht als menschliches Wesen. Ihre Menschen-<br />

würde konnte wieder aufgebaut werden, aber in einer zu-<br />

sammengestückelten Art und Weise. Die Summe dieser<br />

Teile würde nie dem zerschlagenen Ganzen gleichkom-<br />

men.<br />

Was das Leben uns aufbürdet ... dachte er.<br />

Aber seine Tochter befand sich in Sicherheit in seinen<br />

Armen. Als sie die zweite Rolltreppe verließen, sah er<br />

Sharon quer durch die Lobby stürzen. Wenn irgend je-<br />

mand versucht haben sollte, sie am Betreten zu hindern,<br />

so war es ihm offensichtlich nicht gelungen. Eine Frau des<br />

Außenministeriums lief hinter ihr her und versuchte ver-<br />

zweifelt, mit ihr Schritt zu halten.<br />

»Mein Baby!« schrie Sharon. »Mein Mädchen!«<br />

Harleigh löste sich von Hood und rannte zu ihrer Mut-<br />

ter. Sie klammerten sich aneinander und schluchzten un-<br />

ter Krämpfen, wobei Sharon das Mädchen fast in ihren<br />

Armen erstickte. Hood blieb stehen.<br />

In Begleitung von Bill Mohalley kam Rodgers zurück.<br />

Im Innenhof hinter ihnen sprach Generalsekretärin Chat-<br />

terjee ärgerlich gestikulierend mit Journalisten.<br />

»Ich möchte Ihnen die Hand schütteln«, sagte Mohal-<br />

ley. Mit mächtigem Griff hielt er Hoods Hand. »Sie drei<br />

haben heute das Lehrbuch für Krisenmanagement neu ge-<br />

schrieben. Es war mir eine Ehre, daß ich als Zeuge dabei-<br />

sein durfte.«<br />

»Danke«, entgegnete Hood. »Wie geht es Brett?«<br />

»Er wird es schaffen«, erklärte Rodgers. »Zum Glück<br />

haben die Kugeln keine wichtigen Arterien getroffen. Deshalb<br />

verursachen die Wunden mehr Schmerzen, als sie<br />

Schaden angerichtet haben.«<br />

Hood nickte. Immer noch sah er zu Chatterjee hinüber.<br />

Auf ihrem Kostüm, ihren Händen und ihrem Gesicht kleb-<br />

ten Spritzer vom Blut des Terroristen. »Sie macht keinen<br />

sehr glücklichen Eindruck«, bemerkte er.<br />

Mohalley zuckte mit den Achseln. »Wir werden noch<br />

viel Mist darüber hören, was Sie hier getan haben«, sagte<br />

er. »Aber die Geiseln sind gerettet, und vier der Terrori-<br />

sten hat es erwischt. Und eines ist sicher ...«<br />

»Und das wäre?« fragte Rodgers.<br />

»Es wird verdammt lange dauern, bis wieder irgend je-<br />

mand auf eine solche Idee kommt«, erwiderte Mohalley.<br />

55<br />

New York/New York - Sonntag, 0 Uhr 51<br />

Als Hood ins Hotelzimmer kann, schlief Alexander bereits<br />

tief und fest.<br />

Sharon war mit Harleigh in die Klinik der New Yorker

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