02.01.2013 Aufrufe

TOM CLANCY'S AUSNAHMEZUSTAND

TOM CLANCY'S AUSNAHMEZUSTAND

TOM CLANCY'S AUSNAHMEZUSTAND

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Qual für ihn; er versuchte, den Großteil seines Gewichts<br />

auf seinen linken Arm zu verlagern. Den rechten Arm<br />

hielt er ausgestreckt, mit der Beretta im Anschlag. Rod-<br />

gers brauchte ihn nicht danach zu fragen, was er vorhat-<br />

te, denn allem Anschein nach bot er sich als Köder an,<br />

um die Aufmerksamkeit des Terroristen auf sich zu zie-<br />

hen. Schleppend kämpfte sich der Colonel die Stufen<br />

hinauf.<br />

Rodgers stand zwischen den Geiseln und der Zuschauergalerie.<br />

Verschiedene Delegierte hatten sich bereits erhoben<br />

und rannten in Richtung Fenster; um besser vor-<br />

wärts zu kommen, drängten sie die Mädchen zur Seite.<br />

Wäre es nach Rodgers gegangen, hätte er diese Leute erschossen.<br />

Aber er konnte der Galerie jetzt nicht den Rükken<br />

zuwenden. Nicht solange sich dort oben ein bewaffneter<br />

Terrorist aufhielt.<br />

Das Auditorium leerte sich schnell, und der dicke Vor-<br />

hang schien das Gas noch für eine Weile zurückzuhalten.<br />

Am liebsten wäre Rodgers zur Nordseite gelaufen, um Au-<br />

gust zu decken, aber er wußte, daß er sich zunächst um<br />

die Sicherheit der Geiseln kümmern mußte. Konzentriert<br />

verfolgte er, wie August immer höher humpelte.<br />

Für einen Augenblick schaute Rodgers hinter sich, um<br />

nach den Mädchen zu sehen. Sie waren bereits alle draußen,<br />

und gerade liefen auch die letzten Delegierten zum<br />

Fenster. Als er sich wieder zurückdrehte, hörte er einen<br />

Schuß von der Zuschauergalerie. Er sah, wie Augusts<br />

Arme zurückflogen, die Waffe des Colonels zu Boden fiel<br />

und er selbst gegen die Wand taumelte. Dann fiel er auf<br />

den Rücken.<br />

Mit einem Fluch auf den Lippen rannte Rodgers zum<br />

Fuß der Treppe. Der Terrorist erhob sich und feuerte auf<br />

den General. Da Rodgers keine kugelsichere Weste trug,<br />

warf er sich vor der Zuschauergalerie auf den Boden.<br />

»Keine Sorge!« schrie der Terrorist zu Rodgers hinunter.<br />

»Hier kommt jeder an die Reihe!«<br />

»Geben Sie auf!« brüllte Rodgers zurück, während er<br />

auf dem Bauch in Richtung Treppe robbte.<br />

Der Terrorist gab keine Antwort. Jedenfalls nicht mit<br />

Worten - Rodgers hörte zwei Schüsse und einen Aufschrei.<br />

Diesmal fluchte er laut. Ich werde ihn umbringen, dachte<br />

er erbittert. Dann sprang er mit einem Satz auf, in der Hoffnung,<br />

den Terroristen zu erwischen, bevor dieser sich um-<br />

drehen und zielen konnte.<br />

Aber Rodgers kam zu spät. Er sah, wie der Terrorist sei-<br />

ne Waffe fallen ließ, strauchelte, und dann über der Rük-<br />

kenlehne eines Sitzes in sich zusammenfiel. Auf seinem<br />

Rücken zeichneten sich zwei große rote Austrittslöcher<br />

von Geschossen ab. Mit einem Blick zur Treppe sah Rod-<br />

gers, daß August immer noch auf dem Rücken lag. In sei-<br />

ner linken Hosentasche war ein Loch, das vom Durch-<br />

schuß der Kugeln herrührte.<br />

»Der Hundesohn hätte besser aufpassen sollen«, sagte<br />

August und zog die zweite Pistole aus der Tasche. Aus<br />

dem Lauf der glänzenden Beretta trat Rauch.<br />

Rodgers war erleichtert, doch noch lange nicht beruhigt.<br />

Er wandte sich wieder der steilen Galerie zu. Noch gab es<br />

einen dritten Terroristen, der offensichtlich Harleigh Hood<br />

als Geisel bei sich hatte. Während der gesamten Schießerei

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!