TOM CLANCY'S AUSNAHMEZUSTAND
TOM CLANCY'S AUSNAHMEZUSTAND
TOM CLANCY'S AUSNAHMEZUSTAND
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Qual für ihn; er versuchte, den Großteil seines Gewichts<br />
auf seinen linken Arm zu verlagern. Den rechten Arm<br />
hielt er ausgestreckt, mit der Beretta im Anschlag. Rod-<br />
gers brauchte ihn nicht danach zu fragen, was er vorhat-<br />
te, denn allem Anschein nach bot er sich als Köder an,<br />
um die Aufmerksamkeit des Terroristen auf sich zu zie-<br />
hen. Schleppend kämpfte sich der Colonel die Stufen<br />
hinauf.<br />
Rodgers stand zwischen den Geiseln und der Zuschauergalerie.<br />
Verschiedene Delegierte hatten sich bereits erhoben<br />
und rannten in Richtung Fenster; um besser vor-<br />
wärts zu kommen, drängten sie die Mädchen zur Seite.<br />
Wäre es nach Rodgers gegangen, hätte er diese Leute erschossen.<br />
Aber er konnte der Galerie jetzt nicht den Rükken<br />
zuwenden. Nicht solange sich dort oben ein bewaffneter<br />
Terrorist aufhielt.<br />
Das Auditorium leerte sich schnell, und der dicke Vor-<br />
hang schien das Gas noch für eine Weile zurückzuhalten.<br />
Am liebsten wäre Rodgers zur Nordseite gelaufen, um Au-<br />
gust zu decken, aber er wußte, daß er sich zunächst um<br />
die Sicherheit der Geiseln kümmern mußte. Konzentriert<br />
verfolgte er, wie August immer höher humpelte.<br />
Für einen Augenblick schaute Rodgers hinter sich, um<br />
nach den Mädchen zu sehen. Sie waren bereits alle draußen,<br />
und gerade liefen auch die letzten Delegierten zum<br />
Fenster. Als er sich wieder zurückdrehte, hörte er einen<br />
Schuß von der Zuschauergalerie. Er sah, wie Augusts<br />
Arme zurückflogen, die Waffe des Colonels zu Boden fiel<br />
und er selbst gegen die Wand taumelte. Dann fiel er auf<br />
den Rücken.<br />
Mit einem Fluch auf den Lippen rannte Rodgers zum<br />
Fuß der Treppe. Der Terrorist erhob sich und feuerte auf<br />
den General. Da Rodgers keine kugelsichere Weste trug,<br />
warf er sich vor der Zuschauergalerie auf den Boden.<br />
»Keine Sorge!« schrie der Terrorist zu Rodgers hinunter.<br />
»Hier kommt jeder an die Reihe!«<br />
»Geben Sie auf!« brüllte Rodgers zurück, während er<br />
auf dem Bauch in Richtung Treppe robbte.<br />
Der Terrorist gab keine Antwort. Jedenfalls nicht mit<br />
Worten - Rodgers hörte zwei Schüsse und einen Aufschrei.<br />
Diesmal fluchte er laut. Ich werde ihn umbringen, dachte<br />
er erbittert. Dann sprang er mit einem Satz auf, in der Hoffnung,<br />
den Terroristen zu erwischen, bevor dieser sich um-<br />
drehen und zielen konnte.<br />
Aber Rodgers kam zu spät. Er sah, wie der Terrorist sei-<br />
ne Waffe fallen ließ, strauchelte, und dann über der Rük-<br />
kenlehne eines Sitzes in sich zusammenfiel. Auf seinem<br />
Rücken zeichneten sich zwei große rote Austrittslöcher<br />
von Geschossen ab. Mit einem Blick zur Treppe sah Rod-<br />
gers, daß August immer noch auf dem Rücken lag. In sei-<br />
ner linken Hosentasche war ein Loch, das vom Durch-<br />
schuß der Kugeln herrührte.<br />
»Der Hundesohn hätte besser aufpassen sollen«, sagte<br />
August und zog die zweite Pistole aus der Tasche. Aus<br />
dem Lauf der glänzenden Beretta trat Rauch.<br />
Rodgers war erleichtert, doch noch lange nicht beruhigt.<br />
Er wandte sich wieder der steilen Galerie zu. Noch gab es<br />
einen dritten Terroristen, der offensichtlich Harleigh Hood<br />
als Geisel bei sich hatte. Während der gesamten Schießerei