TOM CLANCY'S AUSNAHMEZUSTAND
TOM CLANCY'S AUSNAHMEZUSTAND
TOM CLANCY'S AUSNAHMEZUSTAND
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
gust die Treppen weiter nach unten. Den scharfen Schmerz<br />
in seiner Seite ignorierte er, so gut es ging. Hinter den Sitz-<br />
reihen, wo er sich jetzt befand, konnte der Franzose ihn<br />
nicht treffen. Und Barone war fast in seinem Visier.<br />
In diesem Augenblick krachte die Auditoriumstür hin-<br />
ter ihm auf. Aus den Augenwinkeln sah August, wie der<br />
Franzose zwischen den Sitzreihen vornüberstürzte. Dow-<br />
ner duckte sich schnell, als er Lieutenant Mailman mit sei-<br />
ner Waffe in der offenen Tür hocken sah.<br />
»Laufen Sie weiter, Sir!« rief Mailman.<br />
Guter Mann, dachte August. Mailman hatte auf den<br />
Franzosen geschossen, doch August war sich nicht klar<br />
darüber, ob der Terrorist getroffen war oder nicht.<br />
Als August die letzte Stufe erreichte, war Barone gerade<br />
dabei, sorgfältig einen roten Plastikstreifen von der Kanisteröffnung<br />
zu entfernen. Er warf den Streifen neben sich<br />
und begann, den Deckel abzuschrauben. August feuerte<br />
zweimal. Die Kugeln bohrten sich in die linke Seite von<br />
Barones Kopf und streckten ihn zu Boden. Der halbgeöffnete<br />
Kanister fiel auf den Teppich, wobei eine dünne grüne<br />
Rauchfahne hochstieg.<br />
August fluchte, stand auf und rannte auf die Tür zu, die<br />
zum Treuhandrat führte. Er hatte es sich in den Kopf ge-<br />
setzt, zum Kanister zu gelangen und ihn wieder zu ver-<br />
schließen. Wenn er das nicht schaffte, konnte er vielleicht<br />
die Geiseln decken, während sie durch diese Tür flohen.<br />
Doch so weit kam er nicht.<br />
Der Franzose tauchte auf der Nordseite der Zuschauergalerie<br />
wieder auf, unverletzt, und eröffnete das Feuer auf<br />
August. Allerdings zielte er dieses Mal auf die Beine des<br />
Colonels.<br />
August fühlte zwei scharfe Bisse, einen in seinem lin-<br />
ken Oberschenkel, den anderen neben dem rechten Schien-<br />
bein. Mit teuflischen Schmerzen ging er zu Boden. Er biß<br />
die Zähne zusammen und kroch vorwärts. Beim Schmerz-<br />
bewältigungstraining hatte man ihm eingeschärft, kleine,<br />
erreichbare Ziele zu verfolgen. Nur auf diese Weise blieben<br />
Soldaten bei Bewußtsein und funktionsfähig. Er konzentrierte<br />
sich darauf, wo er hin mußte.<br />
Hinter ihm feuerte Downer auf Mailman und trieb ihn<br />
durch die Tür wieder aus dem Saal heraus. In der Zwi-<br />
schenzeit war der Franzose einige Stufen heruntergekom-<br />
men.<br />
Der Kanister war nur noch ein paar Meter entfernt. Der<br />
Verschlußdeckel befand sich zwar noch an seinem Platz,<br />
doch das Gas begann sich bereits langsam auszubreiten.<br />
August mußte unbedingt den Deckel wieder zuschrauben.<br />
Er hatte keine Zeit, sich umzudrehen und zu schießen.<br />
Plötzlich barst etwa vier Meter vor ihm klirrend die<br />
Fensterwand. Die großen braunen Vorhänge des nördlichsten<br />
Fensters wurden aufgerissen, und kugelsicheres Glas<br />
flog quer durch den Vorderabschnitt des Sicherheitsrats.<br />
Fast gleichzeitig hörte man ein fürchterliches Krachen, als<br />
der obere Teil des hochragenden Fensters nach unten<br />
donnerte.<br />
Einen Augenblick später trat Mike Rodgers in den<br />
Raum, pünktlich auf die Sekunde.<br />
49