TOM CLANCY'S AUSNAHMEZUSTAND
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Schnellstraße und legte dann sein Funkgerät in den Rinn-<br />
stein, nachdem er sich noch einmal davon überzeugt hat-<br />
te, daß die maximale Lautstärke eingestellt war. Mit nur<br />
noch wenigen Sekunden Spielraum duckte er sich darauf-<br />
hin in einen dunklen Eingang gegenüber der Garage.<br />
Ungefähr zehn Meter trennten ihn von der Ecke, etwa die<br />
gleiche Distanz fehlte bis zur Garage.<br />
Er streifte die Schuhe ab.<br />
Weniger als fünf Sekunden später schrillte ein marker-<br />
schütterndes Pfeifen durch die Nacht. August beobachte-<br />
te, wie die Beamten hinübersahen. Einer von ihnen zog<br />
seine Dienstwaffe und seine Taschenlampe und setzte<br />
sich in Richtung Straße in Bewegung, während der ande-<br />
re Polizist den Schlüsselcode für den Vorgang durchgab.<br />
Das Geräusch wurde als nicht verbrechensrelevant identifiziert.<br />
»Hört sich an wie ein Funkgerät«, sagte der Meldung<br />
erstattende Beamte. »Haben wir sonst noch jemanden in<br />
diesem Block?«<br />
»Negativ«, kam die Rückmeldung.<br />
»Verstanden«, sagte der Polizist. »Ich gehe mit Orlando<br />
nachsehen.«<br />
Der erste Polizist näherte sich dem Funkgerät vorsich-<br />
tig, wobei er seine Taschenlampe auf die Gebäudeseite an<br />
der Nordostecke richtete. Sein Partner hielt sich ein wenig<br />
seitlich und rückte mit gezogener Waffe und eingeschalte-<br />
tem Funk vorwärts. August wettete, daß sie ihn sofort er-<br />
schießen würden, sollten sie ihn sehen. Deshalb mußte er<br />
dafür sorgen, daß es nicht dazu kam.<br />
Während das Funkgerät weiterhin lärmte, beobachtete<br />
er die Beamten. Als sie die Ecke erreichten, duckte er sich<br />
und rannte in Strümpfen über die Straße. Er lief, ohne ei-<br />
nen einzigen Laut zu verursachen, und merkte dabei nicht<br />
einmal, auf was er trat. Nur das Ziel zählte.<br />
Als er das Garagentor erreichte und vor sich den Aufzug<br />
erblickte, hatte er nur noch ein Ziel.<br />
Zu gewinnen.<br />
46<br />
New York/New York - Sonntag, 0 Uhr 06<br />
Die Generalsekretärin stand immer noch im Korridor vor<br />
dem Sicherheitsrat. Wenig hatte sich seit Beginn der Be-<br />
lagerung geändert. Einige Delegierte waren gegangen,<br />
andere heraufgekommen. Die Sicherheitsbeamten waren<br />
nervöser als zuvor, insbesondere diejenigen, die an dem<br />
abgebrochenen Angriff teilgenommen hatten. Der junge<br />
Lieutenant Mailman, ein britischer Offizier, der nach New<br />
York gekommen war, nachdem er bei der Planung von<br />
Operation Wüstenfuchs im Irak mitgeholfen hatte, war am<br />
unruhigsten von allen. Nachdem Chatterjee den Terrori-<br />
sten Hoods Nachricht übermittelt hatte, kam der Offizier<br />
zu ihr herüber.<br />
»Madam?«<br />
Die Stille war bedrückend. Obwohl er flüsterte, klang<br />
seine Stimme sehr laut.<br />
»Ja, Lieutenant?«<br />
»Madam, der Plan von Colonel Mott war gut. Wir konn-<br />
ten unmöglich die Variable voraussehen, die anderen Pi-