TOM CLANCY'S AUSNAHMEZUSTAND
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Augen zu Schlitzen.<br />
»Sie lügt«, sagte Downer. »Unmöglich, das Geld so<br />
schnell zu beschaffen.«<br />
Barone drückte erneut auf die Taste, um das Mikrofon<br />
wieder zu aktivieren. »Wie haben Sie es bekommen?« frag-<br />
te er.<br />
»Die Regierung der Vereinigten Staaten hat einen Kre-<br />
dit der Federal Reserve Bank in New York garantiert«, sag-<br />
te sie. »Sie zählen gerade das Bargeld ab und bringen es<br />
herüber.«<br />
»Warten Sie, bis Sie wieder von mir hören«, befahl der<br />
Mann aus Uruguay. Mit einer Drehung wandte er sich zur<br />
Treppe.<br />
»Sie werden die Geisel nicht erschießen?« fragte Chat-<br />
terjee beschwörend.<br />
»Ich werde zwei Geiseln erschießen, wenn Sie gelogen<br />
haben«, antwortete er. Dann schaltete er das Funkgerät aus<br />
und lief hinunter zum TAC-SAT-Telefon an der Stirnseite<br />
des Auditoriums.<br />
43<br />
New York/New York - Sonntag, 0 Uhr 01<br />
Während sie gespannt darauf warteten, daß das TAC-SAT<br />
klingelte, telefonierte Rodgers mit Bob Herbert und gab<br />
ihm einen Zwischenbericht. Herbert versprach, Commis-<br />
sioner Kane von der New Yorker Polizei anzurufen. Sie<br />
hatten zusammengearbeitet, als russische Spione in<br />
Brighton Beach Unterstützungsarbeit für den Putschver-<br />
such in Moskau geleistet hatten. Aufgrund seiner guten<br />
Beziehung zu Gordon Kane ging Herbert davon aus, daß<br />
der Commissioner froh sein würde über die Gelegenheit,<br />
bei der Rettung der Geiseln - und der Vereinten Nationen<br />
- helfen zu können.<br />
Danach lieh sich Rodgers das Handy von Paul Hood für<br />
ein weiteres Telefonat - um seinen Anrufbeantworter ab-<br />
zufragen, sagte er. Das entsprach zwar nicht der Wahrheit,<br />
aber die junge Frau mußte nicht alles mitbekommen. Hood<br />
sah zu, wie Rodgers zwischen ihr und dem Schreibtisch<br />
stand, so daß sie nicht sehen konnte, was er tat. Den Trick,<br />
den er jetzt anwenden wollte, hatte er von Bob Herbert gelernt,<br />
der sein Rollstuhltelefon dazu benutzte, Leute zu be-<br />
spitzeln, nachdem er eine Besprechung verlassen hatte.<br />
Rodgers schaltete die Klingel des Bürotelefons ab und<br />
wählte dann diese Nummer mit Hoods Handy. Als die<br />
Verbindung stand, schaltete er auf die Freisprechanlage<br />
um und ließ beide Leitungen offen. Vorsichtig, um nicht<br />
versehentlich die Verbindung abzubrechen, steckte er das<br />
Handy in seine Hosentasche.<br />
Dann ging er zurück und setzte sich auf den Schreib-<br />
tisch gegenüber von Annabelle Hampton, während Hood<br />
unruhig zwischen ihnen auf und ab ging. Je mehr Zeit ver-<br />
strich, desto mehr war Rodgers überzeugt davon, daß die-<br />
se Angelegenheit nicht so lief, wie er es gern gesehen hät-<br />
te. Die junge Frau starrte ununterbrochen geradeaus vor<br />
sich hin. Es gab für Rodgers keinen Zweifel, wohin sie<br />
blickte: In die Zukunft. Ani Hampton war seiner Meinung<br />
nach kein analytischer Menschentyp. Viele Geheimdienst-