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TOM CLANCY'S AUSNAHMEZUSTAND

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Hood wollte sie nicht wissen lassen, daß er darüber bestens<br />

im Bild war. »Diesmal wird es völlig anders sein.<br />

Wenn die Terroristen einmal draußen sind, sind sie nicht<br />

mehr in der Lage, alle Geiseln unter ihrer Kontrolle zu hal-<br />

ten. Wir werden einige in Sicherheit bringen können. Und<br />

wenn sie Giftgas einsetzen, ist unsere Ausgangsposition<br />

erheblich besser, um den Opfern zur Hilfe zu kommen.<br />

Aber Sie müssen sich jetzt mit ihnen in Verbindung setzen.<br />

Außerdem müssen Sie ihnen sagen, daß Ihr Angebot nur<br />

gilt, wenn sie keine weiteren Geiseln mehr töten.«<br />

Chatterjee zögerte. Hood konnte absolut nicht verstehen,<br />

weshalb sie zögerte. Nach dem Rückschlag, den die Si-<br />

cherheitskräfte gerade erlitten hatten, gab es nur eine einzige<br />

Antwort: Ich werde es tun. Ich werde dabei helfen,<br />

Menschenleben zu retten und diese Bastarde auszuräuchern.<br />

Oder glaubte sie etwa immer noch, sie konnte einen<br />

Dialog beginnen, die Terroristen überreden, sich zu erge-<br />

ben? Wenn er Zeit für detaillierte Erläuterungen hätte,<br />

würde er darauf hinweisen, daß Georgiew offensichtlich<br />

dabei geholfen hatte, die UNTAC-Mission in Kambodscha<br />

in ein Fiasko zu verwandeln. Er würde sie fragen, wie sie<br />

es immer noch schaffte, ihrer eigenen Propaganda Glau-<br />

ben zu schenken, nämlich daß Friedenserhaltung und Ver-<br />

handlung der bessere Weg seien, Gewaltanwendung<br />

grundsätzlich der schlechtere.<br />

»Bitte, Frau Generalsekretärin«, bat Hood. »Wir haben<br />

nicht mal mehr eine Minute.«<br />

Immer noch zögerte sie. Noch nie war Hood von Macht-<br />

habern so angewidert gewesen wie jetzt in diesem Moment<br />

von dieser sogenannten Menschenrechtskämpferin. Was<br />

gab es da zu überlegen? Daß sie die Terroristen belügen<br />

mußte? Daß sie der Gabunischen Republik erklären muß-<br />

te, warum die Statuten der Vereinten Nationen umgangen<br />

und die überlebenden Mitglieder der Vollversammlung<br />

nicht befragt worden waren, bevor die USA die Erlaubnis<br />

erhielten, die Geiselnahme zu beenden?<br />

Aber jetzt war keine Zeit für Diskussionen. Hoffentlich<br />

sah Chatterjee das ein. Und zwar schnell.<br />

»In Ordnung«, erwiderte die Generalsekretärin. »Ich<br />

werde mit ihnen sprechen, um ein Menschenleben zu ret-<br />

ten.«<br />

»Ich danke Ihnen«, antwortete Hood. »Ich werde mich<br />

bei Ihnen melden.«<br />

42<br />

New York/New York - Sonntag, 0 Uhr<br />

Harleigh Hood lag auf den Knien, mit dem Gesicht zur ge-<br />

schlossenen Tür des Auditoriums des Sicherheitsrats.<br />

Der Mann aus Australien stand hinter ihr und hielt sie<br />

mit schmerzhaftem Griff an den Haaren fest. Der andere<br />

Mann, der sich spanisch anhörte, befand sich hinter ihm<br />

und sah auf seine Armbanduhr. Harleighs Gesicht ober-<br />

halb der rechten Wange war stark angeschwollen. Dorthin<br />

hatte der Australier sie mit der Pistole geschlagen, als sie<br />

versucht hatte, ihn zu beißen. Ihr Mund blutete von einem<br />

harten Fausthieb. An beiden Schultern war ihr Abendkleid<br />

zerrissen. Ihr Nacken war aufgeschürft, weil sie auf dem<br />

Teppichboden heraufgeschleift worden war, wobei sie un-

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