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TOM CLANCY'S AUSNAHMEZUSTAND

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den Sanitätern gesprochen. Wenn er nicht bei Bewußtsein<br />

war, wußte sie nicht, was sie tun sollte. Sie hatten weniger<br />

als fünf Minuten. Motts militärischer Versuch war erfolglos<br />

Verlaufen, und ihre diplomatischen Bemühungen waren<br />

ebenfalls fehlgeschlagen. Es bestand die Möglichkeit der<br />

Zusammenarbeit, aber die geforderten sechs Millionen Dol-<br />

lar konnten nicht in wenigen Minuten bereitgestellt wer-<br />

den. Sie hatte Vize-Generalsekretär Takahara angerufen<br />

und ihn gebeten, mit den anderen Mitgliedern des Krisen-<br />

stabs nach einer Lösung zu suchen. Ihr war bewußt, daß es<br />

selbst bei einer Bezahlung zu weiterem Blutvergießen kom-<br />

men würde. Die New Yorker Polizei oder das FBI würden<br />

zuschlagen, sobald die Terroristen zur Flucht ansetzten.<br />

Aber zumindest bestand so die Chance, daß sie vorher eini-<br />

ge Delegierte und Musikerinnen in Sicherheit brachte.<br />

Warum kam ihr das Management internationaler Kri-<br />

sen leichter vor als diese Aufgabe? Weil die Konsequen-<br />

zen so drastisch waren? Weil es zwei oder mehr Seiten gab,<br />

von denen eigentlich niemand abdrücken wollte? Wenn<br />

das stimmte, dann war sie wirklich keine Friedensstifte-<br />

rin. Sie war nur eine Mittlerin, ein Medium, wie ein Tele-<br />

fon - oder wie die Filme ihres Vaters. Sie mochte aus dem<br />

Land Gandhis kommen, aber sie hatte nichts mit ihm ge-<br />

mein. Gar nichts.<br />

Sie bogen um eine Ecke und kamen zur Tür des Kran-<br />

kenzimmers. Enzo griff nach der Klinke und öffnete der<br />

Generalsekretärin die Tür. Chatterjee ging hinein und<br />

blieb abrupt stehen.<br />

Zwei Sanitäter lagen im Empfangsbereich auf dem Bo-<br />

den, die Schwester vom Dienst im Behandlungszimmer,<br />

neben ihr zwei Sicherheitsbeamte.<br />

Enzo rannte zu den nächsten Körpern. Auf dem Stein-<br />

fußboden waren Blutspuren zu sehen. Die Sanitäter leb-<br />

ten, waren aber bewußtlos, offensichtlich von Schlägen auf<br />

den Kopf. Auch die Krankenschwester war ohnmächtig.<br />

Alle Kleidungsstücke waren intakt und ohne Risse; es<br />

gab keinerlei Anzeichen eines Kampfes.<br />

Von den Handschellen und von Georgiew war nichts<br />

zu sehen.<br />

Während Chatterjee einen Augenblick benötigte, um<br />

die Geschehnisse zu verarbeiten, blieb ihr nur eine einzige<br />

Schlußfolgerung: Jemand hatte hier gewartet.<br />

41<br />

New York/New York - Samstag, 23 Uhr 57<br />

Paul Hood rief Bob Herbert an, um ihn nach der Handy-<br />

Nummer von Mrs. Chatterjee zu fragen. Während er auf<br />

die Antwort wartete, band Rodgers Ani Hampton auf ih-<br />

rem Stuhl fest. Er benutzte das schwarze Isolierband, das<br />

er im Schrank gefunden hatte, um zuerst ihr linkes Hand-<br />

gelenk an die Armlehne zu fesseln. Im Regal hatte er auch<br />

Bindfaden gesehen, aber der Gebrauch von Isolierband<br />

war eine Angewohnheit von Verhören in Kriegszeiten: Es<br />

hinterließ keine Spuren oder Verletzungen auf der Haut,<br />

und es war wesentlich schwieriger, sich daraus zu befrei-<br />

en. Außerdem hatte Rodgers verschiedene Pistolen und<br />

andere Ausrüstungsgegenstände der CIA im Schrank ge-

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