TOM CLANCY'S AUSNAHMEZUSTAND
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sie mit schmerz verzerrtem Gesicht hervor.<br />
Erst jetzt ließ Rodgers ihre Hand los und erhob sich.<br />
Hood starrte die junge Frau an. »Wie konnten Sie de-<br />
nen helfen? Wie konnten Sie nur?«<br />
»Dafür haben wir jetzt keine Zeit«, sagte Rodgers. »Sie<br />
werden in drei Minuten jemanden umbringen. Die Frage<br />
ist, wie können wir sie daran hindern?«<br />
»Indem wir bezahlen«, warf August ein.<br />
Rodgers drehte sich zu ihm um. »Wie?«<br />
»Wir lassen uns vom OP-Center die Nummer von Chat-<br />
terjee geben und sagen ihr, sie soll das Funkgerät nehmen<br />
und den Terroristen sagen, daß das Geld bereitsteht. Dann<br />
wird unsere junge Dame hier alles bestätigen. Wir setzen<br />
uns mit der New Yorker Polizei in Verbindung, lassen<br />
einen Hubschrauber in den Hof fliegen, ganz wie sie es<br />
gefordert haben, und wenn sie herauskommen, stehen wir<br />
mit einer SWAT-Einheit bereit.«<br />
»Sie werden herauskommen, aber mit Geiseln«, erwi-<br />
derte Hood.<br />
»An irgendeinem Punkt werden wir das Leben der<br />
Geiseln riskieren müssen«, sagte August. »Auf diese Wei-<br />
se retten wir mehr Leben als im Auditorium - und eines<br />
mit Sicherheit.«<br />
»Gut, legen Sie los«, sagte Hood mit einem Blick auf<br />
seine Armbanduhr. »Aber machen Sie schnell.«<br />
40<br />
New York/New York - Samstag, 23 Uhr 55<br />
Generalsekretärin Chatterjee rannte die Rolltreppe zum<br />
Krankenzimmer hinunter, das sich im Erdgeschoß nicht<br />
weit von der Besucherlobby befand. Am Fuß der Rolltrep-<br />
pe war Enzo Donati, einer ihrer Assistenten, zu ihr gesto-<br />
ßen, der sie nun begleitete. Er war ein junger Student aus<br />
Rom, der bei der UNO das Praktikum für sein Diplom im<br />
Fachbereich Internationale Beziehungen absolvierte. Er<br />
ihr Handy am Ohr und sprach mit dem New Yorker<br />
Büro von Interpol. Sie hatten herausgefunden, daß der Ge-<br />
fangene Iwan Georgiew hieß und ein ehemaliger Offizier<br />
der bulgarischen Armee war. Der bulgarische Botschafter<br />
war beim Empfang nicht zugegen gewesen und benach-<br />
richtigt worden.<br />
Chatterjee passierte den Durchgang mit der Aufschrift<br />
Nur für Delegierte in der Nähe der Hiroshima- Ausstellung<br />
und folgte den hellbeleuchteten Korridoren. Verzweifelt<br />
versuchte sie, nicht an Colonel Mott, den gefallenen Sicher-<br />
heitsbeamten und die ermordeten Delegierten zu denken.<br />
Sie dachte an die verstreichende Frist, an den drohenden<br />
Tod einer der jungen Geigerinnen und wie sie diese neue<br />
Tragödie vermeiden konnte. Sie trug sich mit dem Gedan-<br />
ken, Georgiew ein Tauschgeschäft vorzuschlagen. Wenn<br />
er seine Komplizen überzeugte, die Exekution zu verschie-<br />
ben, und ihr dabei half, die Situation zu entschärfen, wür-<br />
de sie alles in ihrer Macht Stehende unternehmen, um ihm<br />
mildernde Umstände zu gewährleisten.<br />
Natürlich zählte Chatterjee darauf, daß Georgiew sich<br />
zumindest in wachem Zustand befand. Seit der Rettungs-<br />
dienst ihn hierhergebracht hatte, hatte sie nicht mehr mit