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TOM CLANCY'S AUSNAHMEZUSTAND

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in ein Zelt schickte. Welcher von ihnen seinem Untergebe-<br />

nen befohlen hatte, Phum zu verfolgen und zu erschießen,<br />

als sie zu fliehen versuchte. Falls es Ty und Hang nicht gelingen<br />

sollte, alle Terroristen zu erwischen - ihn durften<br />

sie auf keinen Fall verfehlen.<br />

Ty hatte eine kompakte 9 mm Browning High Power-<br />

Pistole in ihrer Handtasche, während Hangs Waffe in einem<br />

Halfter hinten an seinem Gürtel steckte. Die Waffen<br />

waren in Diplomatenkoffern ins UNO-Gebäude ge-<br />

schmuggelt worden. Sie würden den Bastard zwischen<br />

sich ins Kreuzfeuer nehmen, um danach den Rest der Ter-<br />

roristen zu erledigen. Auf diese Weise hätten sie nicht nur<br />

ihre Rache, wären nicht nur die heldenhaften Retter der<br />

Geiseln, sondern ihre Sache - ein starkes, rechtsgerichtetes<br />

Kambodscha unter Son Sann - erhielte gleichzeitig<br />

weltweite Aufmerksamkeit. Die Ungerechtigkeit fand ein<br />

Ende. Endlich würden die Roten Khmer verfolgt und<br />

eliminiert werden, und Kambodscha hätte die Freiheit,<br />

seine politische und finanzielle Stärke in Asien zu ent-<br />

wickeln.<br />

Doch all diese Dinge hingen von den nächsten Ereignissen<br />

ab. Ty bereute es, daß sie Georgiew hatte gehen lassen,<br />

aber sie hatte nicht erwartet, daß er den Saal verlassen<br />

würde. Und für den Fall, daß die anderen Terroristen sie<br />

treffen sollten, wollte sie nicht schießen, ohne ihn Hang<br />

gegenüber identifiziert zu haben.<br />

Sie öffnete ihre Handtasche und nahm ein seidenes Ta-<br />

schentuch heraus. Absichtlich ließ sie die Handtasche of-<br />

fen vor sich auf dem Boden stehen, während sie die Stirn<br />

des verwundeten Mädchens abtupfte. Aus der Tasche rag-<br />

te ihr der Griff der Browning entgegen, und beim Einstek-<br />

ken des Taschentuchs nutzte sie die Gelegenheit, um ihn<br />

zu entsichern. Langsam wurde sie unruhig. Hoffentlich<br />

gelang es dem elenden Scheusal nicht, mit Generalsekre-<br />

tärin Chatterjee zu einem Verhandlungsergebnis zu kom-<br />

men. Leise verfluchte sie sich dafür, daß sie ihn nicht so-<br />

fort bei der ersten Gelegenheit beseitigt hatte. Direkt neben<br />

ihr hatte er gestanden. Vielleicht wäre sie dabei gestorben,<br />

aber wenigstens in dem Wissen, daß Hang und die Geister<br />

seiner Familie stolz auf sie waren.<br />

Plötzlich flog am gegenüberliegenden oberen Ende des<br />

Auditoriums eine der Doppeltüren auf. Der Terrorist, der<br />

dahinter gestanden hatte, sprang zur Seite, als Georgiew<br />

hineinstürmte. Der Bulgare hielt mit einer Hand den unte-<br />

ren Teil seiner Skimütze, schlug die Tür hinter sich zu, zog<br />

die Pistole und gestikulierte wütend mit der Waffe in Rich-<br />

tung Korridor. Dann wandte er sich um und ging an sei-<br />

nem Kumpan vorbei. Als der andere Mann Anstalten<br />

machte, ihm zu folgen, bedeutete Georgiew ihm mit einer<br />

Geste, er solle an seinem Posten bleiben. Dann kam er stol-<br />

pernd die Treppe hinunter, ein wenig torkelnd, als ob ihn<br />

ein kräftiger Fausthieb erwischt hätte. Er machte keinen<br />

glücklichen Eindruck.<br />

Das war gut so. Entsprechend der Lehre der Ältesten<br />

der buddhistischen Theravadaschule blieb ein Mensch, der<br />

so starb, unglücklich für sein gesamtes nächstes Leben.<br />

Nach Tys Überzeugung hatte Georgiew jedes Unglück der<br />

Welt verdient.<br />

Der Bulgare hielt noch immer seine Waffe; er stoppte<br />

auf halbem Wege nach unten und rieb sich das Kinn. Er<br />

schien zu zögern.<br />

Der Mann von oben kam auf ihn zu, ebenso einer der

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