02.01.2013 Aufrufe

TOM CLANCY'S AUSNAHMEZUSTAND

TOM CLANCY'S AUSNAHMEZUSTAND

TOM CLANCY'S AUSNAHMEZUSTAND

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

eines gemeinsam: Unbeständigkeit. Nach seiner Erfahrung<br />

konnte sich der Verlauf von Schlachten sehr schnell än-<br />

dern, aber die Veränderungen verliefen meistens en masse.<br />

Sie drückten massiv in eine Richtung, wenn sich die betei-<br />

ligten Armeen diesem Fluß anpaßten.<br />

Geiselnahmen waren anders - sie kannten praktisch<br />

kein konstantes Verhalten. Es gab Sprünge, Stockungen,<br />

abrupte Bewegungen, Wendungen und unvorhersehbare<br />

Abläufe. Und je mehr Menschen darin verwickelt waren,<br />

desto wahrscheinlicher war es, daß sich die Dinge jeden<br />

Moment dramatisch veränderten. Besonders wenn veräng-<br />

stigte Kinder, fanatische Terroristen, entschlossene Killer<br />

und Diplomaten, die als einzige Waffe das Gespräch kann-<br />

ten, zu den Beteiligten gehörten.<br />

Verschwitzt und ölverschmiert stand Colonel August in<br />

der Tür, grüßte Rodgers mit militärischem Gruß und er-<br />

klärte dann, wie er über die hydraulisch betriebene Lastenrampe<br />

der C-130 ausgestiegen war, während sie eingefah-<br />

ren wurde. Da es dunkel war, sah niemand, wie er, eng an<br />

die Rampe gepreßt, hinuntergerollt war. Von der Lippe<br />

der sich hebenden Rampe bis zur Rollbahn betrug seine<br />

Fallhöhe etwas mehr als einen Meter, aber außer ein paar<br />

Hautschürfungen war der Colonel in bester Verfassung.<br />

Unter seinem Sweatshirt trug er eine kugelsichere Weste<br />

aus Kevlar, die die Wucht des Aufpralls ein wenig abge-<br />

fangen hatte. Als komplett ausgerüsteter Tourist hatte Au-<br />

gust genug Geld in seiner Brieftasche, um mit dem Taxi<br />

nach Manhattan zu gelangen.<br />

Auf dem Weg zu Anis Büro brachte Rodgers ihn auf den<br />

neuesten Stand. Kurz vor ihrer Bürotür hielt August plötz-<br />

lich inne.<br />

»Moment mal«, sagte er leise.<br />

»Was ist?« fragte Rodgers.<br />

»Im Sicherheitsrat befinden sich zwei Killer aus Kambodscha?«<br />

»Richtig.«<br />

Für einen Moment dachte August nach, dann deutete<br />

er mit dem Kopf in Richtung der Büroräume. »Wußtest du,<br />

daß unsere Dame hier für die CIA in Kambodscha gear-<br />

beitet hat?«<br />

»Nein«, erwiderte Rodgers, offensichtlich überrascht.<br />

»Weißt du noch mehr über sie?«<br />

»Auf dem Flug hierher habe ich mir ihre Akte herunter-<br />

geladen«, erklärte August. »Fast ein Jahr lang hat sie in<br />

Kambodscha Agenten rekrutiert.«<br />

Rodgers ließ in Gedanken einige mögliche Konstellatio-<br />

nen ablaufen, auf der Suche nach wahrscheinlichen Verbindungselementen.<br />

»Sie kam hier eine Viertelstunde vor<br />

Beginn des Überfalls an, mit dem Argument, sie müsse lie-<br />

gengebliebene Arbeit erledigen.«<br />

»Das könnte auch alles seine Richtigkeit haben«, sagte<br />

August.<br />

»Natürlich«, stimmte Rodgers ihm zu, »aber sie kam<br />

frühzeitig hier an, und sie hat die Möglichkeit, die Gene-<br />

ralsekretärin zu belauschen. Außerdem hat sie ein abhör-<br />

sicheres TAC-SAT in ihrem Büro.«<br />

»Nicht gerade Standard für ein Büro der CIA«, stellte<br />

August fest.<br />

»Das meine ich auch. Sieht aus wie der perfekte Beob-<br />

achtungsposten, wenn man Aufklärungsdaten an Leute

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!