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TOM CLANCY'S AUSNAHMEZUSTAND

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genblick zuvor war Hood angekommen, noch immer keu-<br />

chend von seinem Sprint hierher. Ani hatte ihn auf dem<br />

Monitor der Überwachungskamera gesichtet und auf den<br />

Knopf für die automatische Türöffnung gedrückt, um ihn<br />

hereinzulassen. Rodgers wollte wissen, warum Hood<br />

plötzlich hier auftauchte, doch was in diesem Moment mit<br />

Mala Chatterjee geschah, war im militärischen Jargon eine<br />

>heiße Nachricht< Ani hatte die Audioaufzeichnungen der<br />

Wanze auf ihre Computerlautsprecher gelegt, und obwohl<br />

jedes einzelne Wort aufgenommen wurde, wollte Rodgers<br />

keinen Moment des schwach vernehmbaren Dialogs zwi-<br />

schen der Generalsekretärin Chatterjee und dem Terrori-<br />

sten verpassen.<br />

»Paul Hood, Annabelle Hampton«, stellte Rodgers vor,<br />

während es immer schwieriger wurde, etwas zu hören.<br />

Ani schaute zu Hood hinüber und nickte kurz. Konzen-<br />

triert verfolgte sie die Ereignisse.<br />

»Wir glauben, daß vor dem Auditorium des Sicherheits-<br />

rats gerade etwas geschehen ist«, erklärte Rodgers. »Einer<br />

der Terroristen kam heraus, um mit der Generalsekretärin<br />

zu sprechen. Nach den Geräuschen, die wir gehört haben,<br />

schrie sie auf und dann hat jemand - wahrscheinlich Colo-<br />

nel Mott von den UN-Sicherheitskräften, der ihr unserer<br />

Meinung nach am nächsten stand - den Terroristen offen-<br />

sichtlich angegriffen. Sie scheinen ihn zu haben, aber wir<br />

sind uns nicht sicher. Alle sind jetzt sehr still.«<br />

Wortlos versuchten sie noch einen Augenblick, mehr zu<br />

hören. Dann unterbrach Hood die Stille.<br />

»Vielleicht hat es nichts mit dieser ganzen Sache zu<br />

tun«, sagte er leise. »Aber ich habe gerade einen Anruf von<br />

Bob bekommen. Es befinden sich zwei Leute im Sicherheitsrat,<br />

die mindestens acht Jahre bei den kambodschani-<br />

schen Streitkräften der Nationalen Befreiungsfront des<br />

Khmervolkes waren. Sie waren ursprünglich Antiterroris-<br />

musagenten im Kampf gegen die Roten Khmer und wur-<br />

den dann zu Mördern in Son Sanns Auftrag.«<br />

Ani fixierte ihn mit stechendem Blick.<br />

»Sie sind vor zwei Tagen in die Vereinigten Staaten ein-<br />

gereist, mit ausdrücklicher Genehmigung von einer Regie-<br />

rungsstelle ihres Landes, obwohl ihre persönliche Vorge-<br />

schichte absichtlich verschleiert wurde«, fuhr Hood fort.<br />

»Die Frage ist, sind sie nur zufällig hier, arbeiten sie mit<br />

den Terroristen zusammen, oder geht etwas vor, von dem<br />

wir noch nichts wissen?«<br />

Rodgers schüttelte den Kopf. Wieder summte es, und<br />

Ani schaltete den Überwachungsmonitor ein; Brett August<br />

stand vor der Tür. Rodgers gab ein Zeichen, daß sie ihn<br />

hereinlassen solle, und Ani griff unter den Schreibtisch,<br />

um den Türöffner zu betätigen. Mit einer Entschuldigung<br />

erhob sich Rodgers, um den Leiter des Strikerteams zu be-<br />

grüßen.<br />

Als Rodgers zur Empfangslobby der Büroräume eilte,<br />

dachte er über die Tatsache nach, daß überall auf der Welt<br />

täglich Verhandlungsführer bei Geiselnahmen mit solchen<br />

Situationen konfrontiert waren. Einige Krisen waren von<br />

großer politischer Tragweite und bewirkten Schlagzeilen<br />

in allen Medien; andere waren überschaubar, mit nicht<br />

mehr als einer oder zwei beteiligten Personen in einer<br />

Wohnung oder einer Tankstelle. Aber alle diese Krisen,<br />

egal wo und mit wie vielen Beteiligten sie abliefen, hatten

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