TOM CLANCY'S AUSNAHMEZUSTAND
TOM CLANCY'S AUSNAHMEZUSTAND
TOM CLANCY'S AUSNAHMEZUSTAND
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
einen Vorschlag machen. Ein Moratorium. Es verbessert<br />
meine Chancen, das zu erreichen, wonach Sie verlangen,<br />
wenn ich ihnen sagen kann, daß Sie kooperieren.«<br />
»Kooperieren?« sagte er in fragendem Ton. »Sie sind<br />
diejenige, die Zeit verschwendet.«<br />
»Aber es wird Stunden dauern, vielleicht sogar Tage«,<br />
wandte sie ein.<br />
Georgiew zuckte mit den Schultern. »Dann haben Sie<br />
das Blut an den Händen, nicht ich.«<br />
Die Generalsekretärin schaute ihn weiterhin unver-<br />
wandt an, doch ihre Haltung war jetzt weniger selbstsi-<br />
cher als vorher. Ihr Atem ging schneller, ihre Augen wa-<br />
ren ruheloser. Das war gut so. Einwilligung und Gehorsam<br />
wollte er, keine Verhandlungen. Georgiew sah, wie hinter<br />
ihr der Chef der Sicherheitskräfte unruhig von einem Fuß<br />
auf den anderen trat. Sicherlich kam er nicht aus den Kommandorängen<br />
der UNO. Sein Verhalten glich dem eines<br />
festgebundenen Bullen.<br />
Chatterjee sah zu Boden. Langsam schüttelte sie den<br />
Kopf. Noch nie zuvor hatte sie sich mit etwas Vergleichba-<br />
rem auseinandersetzen müssen. Fast tat sie ihm leid. Was<br />
macht ein Diplomat, wenn man nur nein sagt?<br />
»Ich gebe Ihnen mein Wort«, versuchte sie es noch ein-<br />
mal. »Hören Sie auf, Menschen zu töten. Dann besorge ich<br />
Ihnen alles, was Sie verlangen.«<br />
»Das werden Sie auf jeden Fall tun«, erwiderte er.<br />
Chatterjee sah zu ihm hoch. Noch suchte sie nach Worten,<br />
aber es war schon alles gesagt worden.<br />
Georgiew drehte sich zur Tür.<br />
»Tun Sie es nicht«, sagte Chatterjee.<br />
Er ging weiter, erreichte die Tür und faßte nach dem<br />
Türknauf.<br />
Chatterjee kam hinter ihm her. »Verstehen Sie denn<br />
nicht? Ihr Vorgehen nützt doch niemandem«, fuhr sie fort.<br />
Voller Verzweiflung griff sie nach seinem Arm.<br />
Georgiew hielt inne und zog den Arm an sich, doch sie<br />
ließ nicht los.<br />
»Hören Sie mich an!« beschwor sie ihn.<br />
Also hatte die Friedensstifterin doch Klauen. Der große<br />
Mann warf seinen Arm zurück, und Chatterjee fiel gegen<br />
die Wand. Mit einem Ruck drehte sich Georgiew wieder<br />
zur Tür.<br />
Plötzlich hörte er Fußschritte hinter sich. Schnell griff er<br />
nach seiner Automatik und drehte sich um. Im gleichen<br />
Augenblick sauste ein Ellbogen auf ihn zu und nahm ihm<br />
die Sicht.<br />
Vor seinen Augen drehte sich ein roter Wirbel, die Na-<br />
senwurzel und die Stirn waren plötzlich taub, und ihm<br />
wurde schwindelig. Mit allen Kräften versuchte er, wieder<br />
wach zu werden, als ein zweiter Schlag alles schwarz wer-<br />
den ließ.<br />
34<br />
New York/New York - Samstag, 23 Uhr 42<br />
»Es ist gerade etwas passiert«, sagte Mike Rodgers zu Paul<br />
Hood.<br />
Rodgers saß mit Ani Hampton am Computer. Einen Au-