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TOM CLANCY'S AUSNAHMEZUSTAND

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»Ich möchte dringend mit Ihnen sprechen«, sagte<br />

Chatterjee.<br />

»Sagen Sie allen, daß sie bis hinter den Eingang des<br />

nächsten Auditoriums zurückgehen sollen«, erwiderte<br />

Georgiew. Er hielt es für überflüssig, darauf hinzuwei-<br />

sen, daß, sollte ihm etwas zustoßen, die Geiseln darunter<br />

leiden würden.<br />

Chatterjee wandte sich um und nickte Colonel Mott zu.<br />

Der gab Order, und der Rest der Sicherheitskräfte entfern-<br />

te sich bis zum vorgeschriebenen Punkt. Mott selbst blieb,<br />

wo er war.<br />

»Alle«, sagte Georgiew.<br />

»Es ist in Ordnung, Colonel«, sagte Chatterjee ohne sich<br />

umzudrehen.<br />

»Frau Generalsekretärin ...«<br />

»Gehen Sie jetzt bitte«, sagte sie mit fester Stimme.<br />

Mott blies den Atem durch die Nase, drehte sich um<br />

und ging zu seinem Team. Aus etwa zehn Meter Entfer-<br />

nung starrte er Georgiew an.<br />

Das war hervorragend, dachte Georgiew. Sie hatte gerade<br />

ihren Sicherheitschef kastriert. Jetzt sah der Colonel so aus,<br />

als ob er am liebsten seine Pistole gezogen und auf Geor-<br />

giew geschossen hätte.<br />

Chatterjee blickte ihn unverwandt an.<br />

»Jetzt gehen Sie auch ein paar Schritte zurück«, befahl<br />

Georgiew.<br />

Sie schien überrascht. »Sie wollen, daß ich ein paar<br />

Schritte zurück mache?«<br />

Er nickte. Sie ging drei Schritte nach hinten, dann wartete<br />

sie. Georgiew öffnete die Tür etwas weiter. Im Hinter-<br />

grund wurden die Schilde leicht angehoben, als sich die<br />

Arme der Wachen anspannten. Spürbar verlief eine Welle<br />

von ängstlicher Beklemmung durch die Sicherheitsmann-<br />

schaft. Hoffentlich konnte die Generalsekretärin sehen<br />

und fühlen, wie aussichtslos ihre Lage war. Worthelden<br />

und arme, unerfahrene Schuljungen waren ihre gesamte<br />

Unterstützung.<br />

Georgiew steckte seine Pistole in den Halfter und kam<br />

zur Tür heraus. Ohne den Blick von den Sicherheitskräf-<br />

ten abzuwenden, schloß er sie hinter sich. Langsam,<br />

furchtlos. Fast war er versucht, sich am Kopf oder an der<br />

Seite zu kratzen, nur um ihre panische Reaktion zu erle-<br />

ben. Doch er ließ es bleiben, denn zu wissen, wie nervös<br />

sie waren, genügte ihm. Und was noch wichtiger war, sie<br />

waren sich dieser Umstände bewußt. Sie wußten, wer<br />

mehr Mut und mehr Gelassenheit besaß. Es war richtig<br />

gewesen herauszukommen.<br />

Er wandte sich zu Chatterjee. »Was wollen Sie?«<br />

»Ich möchte ohne weiteres Blutvergießen eine Lösung<br />

für diese Situation finden.«<br />

»Das können Sie haben. Geben Sie uns, was wir gefor-<br />

dert haben.«<br />

»Ich versuche es. Aber die Nationen weigern sich zu<br />

zahlen.«<br />

Das hatte er erwartet. »Dann müssen andere Länder<br />

zahlen. Lassen Sie doch die USA die Welt noch einmal<br />

retten.«<br />

»Ich kann mit ihnen sprechen, aber es wird Zeit in<br />

Anspruch nehmen.«<br />

»Zeit können Sie haben«, erwiderte er. »Der Preis be-<br />

läuft sich auf ein Menschenleben für jede Stunde.«<br />

»Bitte, nein«, sagte Chatterjee leise. »Ich möchte Ihnen

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