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TOM CLANCY'S AUSNAHMEZUSTAND

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New York/New York - Samstag, 23 Uhr 36<br />

Er war es.<br />

Die flache Stimme, die grausamen Augen, die arrogan-<br />

te Haltung - er war es, verdammt sei seine Seele. Ty Sokha<br />

konnte kaum glauben, daß sie es nach fast zehn Jahren ge-<br />

schafft hatten, Iwan Georgiew aufzuspüren. Nachdem sie<br />

seine Stimme unter der Mütze gehört und nah genug bei<br />

ihm gestanden hatte, um seinen Schweiß zu riechen, wuß-<br />

te sie, welcher von ihnen er war.<br />

Vor einigen Monaten war ein Waffenhändler namens<br />

Ustinowiks, der auch die Roten Khmer belieferte, gebe-<br />

ten worden, mit Georgiew über einen Einkauf zu spre-<br />

chen. Ein Informant der Roten Khmer wußte, daß Ty und<br />

Hang Sary nach ihm suchten, und verkaufte ihnen den<br />

Namen des Waffenhändlers. Obwohl sie den Bulgaren<br />

verpaßt hatten, als er zum erstenmal nach New York<br />

kam, um mit Ustinowiks zu reden, fanden sie kurz nach<br />

Georgiews Abreise den Weg zu Ustinowiks Werkstatt.<br />

Sie machten dem Russen einen simplen Vorschlag: Ent-<br />

weder er ließ sie wissen, wann Georgiew seine Waffen<br />

abholen würde, oder sie würden Ustinowiks ans FBI verraten.<br />

Der Russe hatte ihnen den vorgesehenen Zeitpunkt<br />

von Georgiews Geschäftsbesuch mitgeteilt, unter der Be-<br />

dingung, daß sie ihn in seiner Werkstatt in Ruhe ließen.<br />

Sie waren einverstanden, denn noch wollten sie nicht zuschlagen.<br />

Sie wollten, daß er seine wie immer gearteten<br />

Pläne in New York ausführte, damit der Rest der Welt<br />

zusah und sie die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit<br />

auf ihr geschundenes Volk lenken konnten. Dann würden<br />

sie dem endlosen Morden, an dem auch sie selbst<br />

sich im Kampf gegen die Roten Khmer und bei der Un-<br />

terminierung der schwächlichen Regierung von Noro-<br />

dom Sihanouk beteiligt hatten, ein für alle Male ein Ende<br />

machen.<br />

Vom Dach des neben Ustinowiks' Werkstatt gelegenen<br />

Clubs beobachteten sie, wie Georgiew und sein Team ih-<br />

ren Einkauf tätigten. In jener Nacht konnte Ty ihn nur un-<br />

klar erkennen. Nicht so deutlich jedenfalls wie im Camp<br />

der Vereinten Nationen, wo sie als Köchin gearbeitet, nach<br />

Agenten der Roten Khmer Ausschau gehalten und die ab-<br />

scheulichen Dinge mitverfolgt hatte, für die Georgiew ver-<br />

antwortlich war. Ohne Beweise konnte die Regierung<br />

nichts unternehmen, und alle Versuche, diese Beweise zu<br />

beschaffen, endeten mit einem weiteren Mord, genauso<br />

wie die Versuche, Georgiew zu entfliehen, wie die arme<br />

Phum es getan hatte.<br />

Nachdem Georgiew und seine Leute die Waffen einge-<br />

kauft hatten, folgten Ty und Hang ihnen zurück zum Ho-<br />

tel. Da die benachbarten Zimmer bereits besetzt waren,<br />

nahmen sie das Zimmer unter dem von Georgiew. Dann<br />

bohrten sie ein kleines Loch durch die Decke zum Fußbo-<br />

den seines Zimmers, installierten ein Abhörgerät, verban-<br />

den es mit einem Verstärker und hörten mit, als Georgiew<br />

und seine Gehilfen ihre Pläne durchgingen.<br />

Anschließend begaben sie sich in die Ständige Vertre-<br />

tung des Königreichs Kambodscha auf der anderen Stra-<br />

ßenseite und warteten.<br />

Ty Sokha wandte ihre großen, dunklen Augen von dem

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