02.01.2013 Aufrufe

TOM CLANCY'S AUSNAHMEZUSTAND

TOM CLANCY'S AUSNAHMEZUSTAND

TOM CLANCY'S AUSNAHMEZUSTAND

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

oxt. Die Gerüchte der Schießerei ließen ihm keine Ruhe;<br />

außerdem konnte er sich nicht damit abfinden, selbst nicht<br />

eingreifen zu können.<br />

Als Hood gerade den Aufzug verließ und zur Sicherheitskontrolle<br />

ging, piepte sein Handy. Geistesgegenwär-<br />

tig hielt er inne und drehte dem Wachtposten den Rücken<br />

zu. »Ja?« sagte er leise.<br />

»Paul, hier ist Bob. Ist Mike bei Ihnen?«<br />

Hood kannte Herberts Stimme sehr genau. Der Spiona-<br />

gechef sprach schnell, also machte er sich aus irgendeinem<br />

Grund besondere Sorgen. »Mike ist zu dem Bürochef ge-<br />

gangen, von dem Sie ihm berichtet haben. Wieso?«<br />

Hood wußte, daß Herbert in Andeutungen sprechen<br />

mußte, da es sich um eine offene Telefonleitung han-<br />

delte.<br />

»Weil sich zwei Leute im Zielgebiet befinden, von deren<br />

Existenz er wissen sollte«, sagte Herbert.<br />

»Was für Leute?« drängte Hood.<br />

»Schwere Aktenfälle«, entgegnete Herbert.<br />

Leute mit langer, aktenkundiger Vorgeschichte, eiskal-<br />

te Verbrecher. Das machte Paul wahnsinnig. Er mußte<br />

mehr herausfinden.<br />

»Ihre Gegenwart und der Zeitpunkt können auch Zufall<br />

sein«, fuhr Herbert fort, »aber ich möchte nichts riskie-<br />

ren. Ich rufe Mike im anderen Büro an.«<br />

Ohne den Wachtposten auch nur eines Blickes zu würdigen,<br />

kehrte Hood zum Aufzug zurück und drückte auf<br />

den Knopf. »Dann werde ich dasein«, sagte er. »Wie war<br />

noch der Name?«<br />

»Doyle Shipping.«<br />

»Danke«, antwortete Hood, klappte das Telefon zusammen<br />

und stieg in den Aufzug.<br />

Diesen Rückzieher würde Sharon ihm nie vergeben.<br />

Niemals. Und er konnte es ihr nicht einmal vorwerfen.<br />

Nicht nur war sie allein unter Fremden, dazu kam, daß das<br />

Außenministerium, wie er genau wußte, den Eltern abso-<br />

lut nichts erzählen würde. Doch wenn die Terroristen<br />

Komplizen im Saal hatten, von denen sonst niemand et-<br />

was wußte, dann wollte er dabeisein, wenn Rodgers und<br />

August die Situation analysierten.<br />

Auf dem Weg nach unten holte Hood seinen Ausweis<br />

vom OP-Center aus der Brieftasche. Er hastete durch die<br />

Lobby auf die First Avenue, lief über die Straße und legte<br />

die vier Blocks im Laufschritt zurück. Dann hielt er dem<br />

Wachtposten der New Yorker Polizei, der vor den United<br />

Nations Plaza Towers stand, seinen Ausweis hin. Obwohl<br />

die Türme eigentlich nicht Teil des Komplexes der Verein-<br />

ten Nationen waren, hatten doch viele Delegierte hier ihre<br />

Büroräume. Eilig ging er hinein.<br />

Außer Atem unterschrieb er das Sicherheitsprotokoll<br />

und wandte sich zur ersten Reihe von Aufzügen, die zu<br />

den unteren Stockwerken fuhren. Er wollte immer noch<br />

schreien und um sich schlagen, aber wenigstens würde er<br />

beim weiteren Verlauf aktiv dabeisein und konnte sich auf<br />

etwas anderes konzentrieren als auf seine Angst. Nicht<br />

Hoffnung, aber etwas, was fast so gut war.<br />

Eine Offensive.<br />

32

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!