TOM CLANCY'S AUSNAHMEZUSTAND
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oxt. Die Gerüchte der Schießerei ließen ihm keine Ruhe;<br />
außerdem konnte er sich nicht damit abfinden, selbst nicht<br />
eingreifen zu können.<br />
Als Hood gerade den Aufzug verließ und zur Sicherheitskontrolle<br />
ging, piepte sein Handy. Geistesgegenwär-<br />
tig hielt er inne und drehte dem Wachtposten den Rücken<br />
zu. »Ja?« sagte er leise.<br />
»Paul, hier ist Bob. Ist Mike bei Ihnen?«<br />
Hood kannte Herberts Stimme sehr genau. Der Spiona-<br />
gechef sprach schnell, also machte er sich aus irgendeinem<br />
Grund besondere Sorgen. »Mike ist zu dem Bürochef ge-<br />
gangen, von dem Sie ihm berichtet haben. Wieso?«<br />
Hood wußte, daß Herbert in Andeutungen sprechen<br />
mußte, da es sich um eine offene Telefonleitung han-<br />
delte.<br />
»Weil sich zwei Leute im Zielgebiet befinden, von deren<br />
Existenz er wissen sollte«, sagte Herbert.<br />
»Was für Leute?« drängte Hood.<br />
»Schwere Aktenfälle«, entgegnete Herbert.<br />
Leute mit langer, aktenkundiger Vorgeschichte, eiskal-<br />
te Verbrecher. Das machte Paul wahnsinnig. Er mußte<br />
mehr herausfinden.<br />
»Ihre Gegenwart und der Zeitpunkt können auch Zufall<br />
sein«, fuhr Herbert fort, »aber ich möchte nichts riskie-<br />
ren. Ich rufe Mike im anderen Büro an.«<br />
Ohne den Wachtposten auch nur eines Blickes zu würdigen,<br />
kehrte Hood zum Aufzug zurück und drückte auf<br />
den Knopf. »Dann werde ich dasein«, sagte er. »Wie war<br />
noch der Name?«<br />
»Doyle Shipping.«<br />
»Danke«, antwortete Hood, klappte das Telefon zusammen<br />
und stieg in den Aufzug.<br />
Diesen Rückzieher würde Sharon ihm nie vergeben.<br />
Niemals. Und er konnte es ihr nicht einmal vorwerfen.<br />
Nicht nur war sie allein unter Fremden, dazu kam, daß das<br />
Außenministerium, wie er genau wußte, den Eltern abso-<br />
lut nichts erzählen würde. Doch wenn die Terroristen<br />
Komplizen im Saal hatten, von denen sonst niemand et-<br />
was wußte, dann wollte er dabeisein, wenn Rodgers und<br />
August die Situation analysierten.<br />
Auf dem Weg nach unten holte Hood seinen Ausweis<br />
vom OP-Center aus der Brieftasche. Er hastete durch die<br />
Lobby auf die First Avenue, lief über die Straße und legte<br />
die vier Blocks im Laufschritt zurück. Dann hielt er dem<br />
Wachtposten der New Yorker Polizei, der vor den United<br />
Nations Plaza Towers stand, seinen Ausweis hin. Obwohl<br />
die Türme eigentlich nicht Teil des Komplexes der Verein-<br />
ten Nationen waren, hatten doch viele Delegierte hier ihre<br />
Büroräume. Eilig ging er hinein.<br />
Außer Atem unterschrieb er das Sicherheitsprotokoll<br />
und wandte sich zur ersten Reihe von Aufzügen, die zu<br />
den unteren Stockwerken fuhren. Er wollte immer noch<br />
schreien und um sich schlagen, aber wenigstens würde er<br />
beim weiteren Verlauf aktiv dabeisein und konnte sich auf<br />
etwas anderes konzentrieren als auf seine Angst. Nicht<br />
Hoffnung, aber etwas, was fast so gut war.<br />
Eine Offensive.<br />
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