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TOM CLANCY'S AUSNAHMEZUSTAND

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Hangs Vater war ein engagierter Anhänger von Prinz Si-<br />

hanouk; er schrieb regelmäßig Artikel für die Lokalzeitung,<br />

in denen er aufzeigte, wie sehr die freie Marktwirtschaft des<br />

Prinzen den Bauern geholfen hatte. An einem dunklen,<br />

schwülen Sommerabend des Jahres 1982, während Ty und<br />

Hang in der Stadt waren, kamen Soldaten von Pol Pots Na-<br />

tionalarmee des Demokratischen Kampuchea NADK und<br />

verschleppten Hangs Vater, Mutter und jüngere Schwester.<br />

Zwei Tage später fand Hang seine Eltern. Sein Vater lag in<br />

einem Graben neben einem verschlammten Feldweg, die<br />

Arme auf dem Rücken zusammengebunden, die Schultern<br />

ausgerenkt. Seine Füße und Knie hatte man gebrochen, da-<br />

mit er weder laufen noch kriechen konnte. Dann hatten sie<br />

ihm Dreck in den Mund gestopft und ein Loch in die Kehle<br />

gestochen, so daß er langsam verblutete. Hangs Mutter war<br />

vor den Augen seines hilflosen Vaters erdrosselt worden.<br />

Von seiner jüngeren Schwester fand sich keine Spur.<br />

Für Ty und Hang brach eine Welt zusammen. Hang setz-<br />

te sich mit der KPNLF von Son Sann in Verbindung, die den<br />

Prinzen unterstützte. Er erklärte, daß er Artikel im Stil sei-<br />

nes Vater schreiben wolle, nicht nur zur Förderung der Po-<br />

litik Sihanouks, sondern um die Mörder der NADK herbei-<br />

zulocken. Dann würde er ihnen zurückzahlen, was sie<br />

seiner Familie angetan hatten. Bevor der leitende Geheim-<br />

dienstoffizier der KPNLF einwilligte, daß Hang und Ty sich<br />

selbst als Köder einsetzten, ließ er sie an verschiedenen<br />

Waffen ausbilden. Zwei Monate später kam ein kleiner<br />

Trupp von Terroristen der Roten Khmer zu ihrer Hütte.<br />

Hang und Ty hatten gut vorausgeplant, und sie erledigten<br />

die Terroristen, noch bevor die Beobachter der KPNLF nach<br />

Verstärkung rufen konnten.<br />

Danach wurden sie in Überwachungstechniken geschult,<br />

wie auch in der Kunst des lautlosen Mordens. In Laos hatte<br />

man eine Anleitung der CIA gefunden, in der demonstriert<br />

wurde, wie man Hutnadeln, mit Steinen gefüllte Strümpfe,<br />

sogar gestohlene Kreditkarten einsetzte, um Augen auszu-<br />

stechen, Genicke zu brechen und Kehlen zu durchschnei-<br />

den. Sie lernten diese Fähigkeiten, um ihrem Land zu die-<br />

nen, und in der Hoffnung, daß sie eines Tages den Killer<br />

finden würden, der Phum auf dem Gewissen hatte.<br />

Der Killer, der ihnen entwischt war, weil er unter dem<br />

Schutz der Roten Khmer stand.<br />

Der Killer, dessen Spur sie verloren hatten, als er Kambodscha<br />

verließ, und den sie erst vor kurzer Zeit wieder<br />

aufgespürt hatten.<br />

Der Killer, der sich in diesem Raum befand.<br />

Iwan Georgiew.<br />

31<br />

New York/New York - Samstag, 23 Uhr 35<br />

Auf dem Weg in den siebenten Stock des Außenministe-<br />

riums fühlte sich Hood einsam und verängstigt. Die ande-<br />

ren Eltern warteten im Empfangssaal. Im Aufzug befand<br />

sich sonst niemand, nur sein Spiegelbild starrte ihn an,<br />

verzerrt und gefärbt von den polierten, goldglänzenden<br />

Wänden.<br />

Wenn er nicht gewußt hätte, daß ihn Überwachungskameras<br />

beobachteten und daß man ihn sofort als Bedrohung<br />

abtransportiert hätte, hätte er laut schreiend in die Luft ge-

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