02.01.2013 Aufrufe

TOM CLANCY'S AUSNAHMEZUSTAND

TOM CLANCY'S AUSNAHMEZUSTAND

TOM CLANCY'S AUSNAHMEZUSTAND

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

gerät im Gerätelager gefunden. Eigentlich war es für Te-<br />

lefonleitungen konzipiert, aber es gelang ihnen, damit<br />

Stimmen und Gespräche über die Kopfhörer für die Si-<br />

multanübersetzung aufzunehmen, die sich an jedem Sitz<br />

des Auditoriums befanden. Da die Reichweite nur gute<br />

acht Meter betrug, mußten sie ihre Arbeit im Nachbar-<br />

raum verrichten. Sie befanden sich auf dem kleinen Kor-<br />

ridor, der zur Medienzentrale im zweiten Stock führte,<br />

von der Türen sowohl zum Sicherheitsrat als auch zum<br />

Treuhandrat gingen.<br />

»Sir«, wandte sich Lieutenant Mailman an den Colonel,<br />

»wir glauben, es hat gerade jemand versucht, aus dem Si-<br />

cherheitsrat zu fliehen. Wir haben gesehen und gehört, wie<br />

sich der Türknauf gedreht und das Schloß geklickt hat -<br />

dann fiel der erste Schuß.«<br />

»War es ein Warnschuß?« fragte Mott.<br />

»Das glauben wir nicht«, antwortete Mailman. »Wer es<br />

auch war, die Person hat danach laut gestöhnt.« Der Lieu-<br />

tenant sah zu Boden. »Es hörte sich nicht an wie ein Mann,<br />

Sir. Es war eine sehr weiche Stimme.«<br />

»Eins der Kinder«, sagte Chatterjee mit Schrecken in<br />

den Augen.<br />

»Das wissen wir noch nicht«, wandte Mott ein. »Sonst<br />

noch etwas, Lieutenant?«<br />

»Nein, Sir«, erwiderte Mailman.<br />

Der Offizier ging. Mit geballten Fäusten sah Colonel<br />

Mott auf seine Armbanduhr. Ungeduldig wartete er auf<br />

eine Nachricht von der Videoüberwachung. Bei der technischen<br />

Abteilung des amerikanischen Außenministe-<br />

riums waren abhörsichere Telefone beantragt worden; bis<br />

zu ihrer Ankunft mußte die gesamte Verständigung per-<br />

sönlich vorgenommen werden. Chatterjee hatte noch nie<br />

einen Mann so hilflos gesehen.<br />

Die Generalsekretärin stand immer noch vor der Tür.<br />

Zu ihrer Besorgnis hatte der Tod von Botschafter Contini<br />

sie nicht in der gleichen Weise berührt wie der erste Mord.<br />

Oder war ihre Reaktion von der Nachricht Mailmans be-<br />

einflußt worden?<br />

Vielleicht hatten sie ein Kind erschossen ...<br />

Chatterjee ging auf die Tür zu.<br />

Sanft griff Mott nach ihrem Arm. »Bitte tun Sie es nicht.<br />

Noch nicht.«<br />

Die Generalsekretärin hielt inne. »Ich kann von drau-<br />

ßen nichts bewirken«, sagte sie. »Wenn Sie eine Aktion<br />

starten müssen, brauchen Sie mich nicht. Aber drinnen<br />

kann ich vielleicht etwas bewirken.«<br />

Der Colonel sah der Generalsekretärin lange in die Augen,<br />

dann ließ er ihren Arm los.<br />

»Sehen Sie?« sagte sie mit einem milden Lächeln. »Di-<br />

plomatie. Ich mußte den Arm nicht wegziehen.«<br />

Mott schien von ihren Worten nicht überzeugt zu sein,<br />

als er zusah, wie sie zur Tür ging.<br />

27<br />

New York/New York - Samstag, 23 Uhr 31<br />

Paul Hood und Mike Rodgers saßen auf dem Rücksitz der<br />

Limousine, Mohalley vorn. In Hoods Augen schien Man-<br />

hattan bei seiner Rückkehr ein ganz anderer Ort zu sein.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!