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TOM CLANCY'S AUSNAHMEZUSTAND

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welche Ausrüstungsgegenstände hier unten auf den Flur<br />

gestellt hatten.<br />

Vom Sitzplatz von Harleigh und Barbara bis zur Tür<br />

betrug die Distanz etwa sieben Meter, und der Posten an<br />

dieser Tür war gerade hinter Laura her gerannt.<br />

Niemand bewachte die Tür.<br />

Der Bandenchef lief Laura nach. Mrs. Dorn war außer<br />

Atem, wehrte sich aber gegen den Mann, der sie zu Boden<br />

geworfen hatte. Die Anspannung und der Streß mußten<br />

sie überwältigt haben, denn offensichtlich dachte sie nicht<br />

mehr klar. Im Gegensatz zu Harleigh, die scharf und vol-<br />

ler Selbstvertrauen kalkulierte. Sie dachte nicht nur daran,<br />

hinauszugelangen und sich in Sicherheit zu bringen, son-<br />

dern sie wollte auch >Informationen mit nach draußen<br />

nehmen, entsprechend den Ratschlägen von >Onkel< Bob<br />

Herbert.<br />

Langsam drehte sie sich um und warf einen versteckten<br />

Seitenblick auf die Tür. Bis dahin konnte sie mit Leichtigkeit<br />

sprinten. Im Gymnasium hatte sie auf der Fünfzig-<br />

Meter-Strecke zweimal in vier Jahren den ersten Platz be-<br />

legt. Auf jeden Fall würde sie es bis zu den Doppeltüren<br />

schaffen, bevor einer der Männer sie aufhalten konnte.<br />

Und wenn sie einmal draußen war, mußte es einen Weg<br />

ins Auditorium des Wirtschafts- und Sozialrats geben.<br />

Während der Führung hatte sie auf jener Seite ebenfalls<br />

Doppeltüren gesehen.<br />

Mit dem Zeh ihres rechten, hochhackigen Schuhs streif-<br />

te sie ihren linken Schuh ab. Dann schlüpfte sie auf die<br />

gleiche Weise aus dem rechten. Die anderen Musiker be-<br />

merkten nichts, denn sie sahen gespannt dem ungleichen<br />

Kampf zu.<br />

Jetzt schob Harleigh vorsichtig den Stuhl zurück. Langsam,<br />

ohne aufzustehen, balancierte sie den Stuhl auf einem<br />

Bein, damit sie ihren Körper ein wenig herumdrehen<br />

konnte. Damit sie einen geraden Weg zum Ausgang frei<br />

hatte.<br />

»Tu's nicht«, flüsterte Barbara aus den Mundwinkeln.<br />

»Was?« fragte Harleigh.<br />

»Ich weiß, was du dir überlegt hast«, sagte Barbara,<br />

»weil ich an das gleiche denke. Laß es sein. Ich werde es<br />

versuchen.«<br />

»Nein ...«<br />

»Ich bin schneller als du«, murmelte Barbara. »Zwei<br />

Jahre hintereinander habe ich dich geschlagen.«<br />

»Aber ich bin zwei Schritte näher«, protestierte Harleigh.<br />

Barbara schüttelte langsam den Kopf, mit wütenden<br />

Augen und entschlossenem Gesichtsausdruck. Harleigh<br />

wußte nicht mehr, was sie tun sollte, denn sie wollte mit<br />

Barbara keinen Wettlauf zur Tür veranstalten, bei dem sie<br />

nur übereinander fallen würden.<br />

Die Mädchen hoben den Blick, als der Bandenchef Laura<br />

auf halber Treppe einfing. Mit einem Ruck riß er sie<br />

hoch und schleuderte sie nach hinten, die Treppe hinunter.<br />

Laura schlug auf eine Stufe, rollte weiter und kam erst<br />

am Fuß der Treppe zu einem Halt. Langsam und unter<br />

Schmerzen bewegte sie ihre Arme und ihren Kopf. Der<br />

Bandenführer lief zu ihr.<br />

Barbara atmete einige Male langsam durch und legte<br />

ihre Hände auf die Kante des Holztisches. Einen Augen-

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