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Schaltungstechnik

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30 2 Entwicklungs- und Analysemethodik<br />

mit 0,1F gefiltert auf einen Funktionsblockkondensator von 220F zugeführt<br />

und auf die einzelnen Funktionen verteilt. Diese Filtermaßnahme der Spannungsversorgung<br />

ist aus Platzgründen in Bild 2.1-20 nicht dargestellt. Eine ähnliche Filtermaßnahme<br />

der Spannungsversorgung ist auch in der Schaltung in Bild 2.1-4 zu<br />

finden. Alle 820pF bzw. 1nF Kondensatoren stellen bei der Betriebsfrequenz von<br />

ca. 100MHz einen Abblockkondensator dar. Für die Frequenzbereichsanalyse im<br />

100MHz Bereich wirken diese Abblockkondensatoren als Kurzschluss. Tab. 2 zeigt<br />

typische Werte für Abblockkondensatoren, sie sind so groß wie nötig und so klein<br />

wie möglich – je nach Anwendungsfrequenzbereich – zu wählen.<br />

Tabelle 2.1 - 2: Werte für Abblockkondensatoren<br />

Anwendungsfrequenzbereich Wert des Abblockkondensators<br />

ca. 10kHz (NF) ca. 10F<br />

ca. 1MHz (Mittelwellenbereich) ca. 100nF<br />

ca. 100MHz (UKW-Bereich) ca. 1nF<br />

ca. 1000MHz (HF) ca. 100pF<br />

Die Versorgungsleitung einer Schaltkreisfunktion muss wirksam abgeblockt<br />

werden, um eine hinreichend niederohmige Versorgungsimpedanz zu erhalten. Allgemein<br />

müssen die Versorgungsspannungsanschlüsse von Funktionsbausteinen,<br />

die Stromänderungen verursachen, geeignet abgeblockt werden. Die Zuführungsleitungen<br />

der Spannungsversorgung weisen Induktivitätsbeläge und Kapazitätsbeläge<br />

auf. Damit wird die niederohmige Impedanz der Versorgungsquelle<br />

transformiert. Der Abblockkondensator macht die Versorgungsimpedanz wieder<br />

niederohmig. Er stellt gleichsam eine lokale Ladungsquelle dar, so dass kurzzeitige<br />

Stromänderungen aus dieser lokalen Ladungsquelle versorgt werden. Bei einem<br />

Induktivitätsbelag der Versorgungsleitung von ca. 2nH/mm und einer Leitungslänge<br />

von 500mm ergibt sich eine Induktivität von 1000nH. Verursacht ein Funktionsbaustein<br />

eine Stromänderung von 20mA innerhalb von 10ns, so ergibt sich<br />

dabei eine Störspannung auf der Versorgungsleitung von:<br />

u 1000nH i<br />

=<br />

---- = 2V;<br />

t<br />

Eine Störspannung von 2V auf der Versorgungsleitung ist unakzeptabel. Geeignet<br />

gewählte Abblockkondensatoren vermeiden diese Störspannungen.<br />

Das ausgewählte Beispiel in Bild 2.1-20 soll die hierarchische Gliederung eines<br />

Elektroniksystemaufbaus aufzeigen. Auf der untersten Ebene sind die in Bild 2.1-<br />

19 skizzierten Blockfunktionen mit realen Funktionsschaltkreisen auszufüllen.<br />

Dies ist die Aufgabe der analogen <strong>Schaltungstechnik</strong>. Für die Dimensionierung<br />

und Optimierung der Funktionsschaltkreise sind detaillierte schaltungstechnische<br />

Kenntnisse erforderlich.<br />

Allgemein lässt sich ein Funktionsschaltkreis in Funktionsprimitive zerlegen.<br />

Der Oszillator in Bild 2.1-20 beispielsweise besteht aus den in Bild 2.1-21 skizzier-

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