02.01.2013 Aufrufe

Schaltungstechnik

Schaltungstechnik

Schaltungstechnik

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

3.1 Passive Funktionsgrundschaltungen 123<br />

3.1.4 Übertrager<br />

Übertrager sind gekoppelte Induktivitäten, gekoppelt über einen gemeinsamen<br />

magnetischen Kreis. Zumeist werden die Induktivitäten auf einem gemeinsamen<br />

Kernmaterial aufgebracht. Das Kernmaterial weist frequenzabhängige und aussteuerungsabhängige<br />

Eigenschaften auf, die im Folgenden nicht berücksichtigt<br />

sind (linearer Übertrager). Speziell in der Leistungselektronik werden in bestimmten<br />

Problemstellungen Übertrager vorteilhaft eingesetzt.<br />

Ein Übertrager besteht aus zwei oder mehreren gekoppelten Induktivitäten.<br />

Prinzipiell lassen sich auf einem Kernmaterial mehrere Wicklungen für Induktivitäten<br />

aufbringen. Es gelten folgende Beziehungen:<br />

di1 di2 u1 = L1 + M ; M = k L dt<br />

dt<br />

1 L2; (3.1-4)<br />

di1 di2 u2 = M + L<br />

dt<br />

2 ;<br />

dt<br />

Dabei sind L1 und L2 die verkoppelten Induktivitäten, M ist die gemeinsame<br />

Gegeninduktivität und k ist der Koppelfaktor; idealerweise ist k = 1. Ist ein Kernmaterial<br />

gegeben, so erhält man den Induktivitätswert aus dem AL-Faktor (Induktivität<br />

pro Windungsquadrat) des Kernmaterials, es gilt L N . Im<br />

allgemeinen ist der AL-Wert eines Kernmaterials frequenzabhängig und aussteuerungsabhängig.<br />

Im Leerlauf ist i2 = 0, damit ergibt sich das Übersetzungsverhältnis bei Leerlauf:<br />

2 = AL<br />

u2 k L2 = ----- u<br />

L 1;<br />

1<br />

u2 ---- k<br />

u1 L2 = ----- ;<br />

L1 Im Kurzschlussfall erhält man das Übersetzungsverhältnis der Ströme mit:<br />

i2 k L1 = ----- i<br />

L 1;<br />

2<br />

i2 --- k<br />

i1 L1 =<br />

----- ;<br />

L2 Im verlustlosen Fall muss die eingespeiste Leistung gleich der abgegebenen Leistung<br />

sein. In dem Maße wie sich die Spannung erhöht, verringert sich der Strom<br />

am Ausgang. Zu beachten ist der Wicklungssinn. Bei „Spiegelung“ einer Induktivität<br />

im Schaltplan erhält man eine Phasendrehung um 180 0 .<br />

Experiment 3.1-5: Uebertrager1 – AC-Analyse eines idealen Übertragers.<br />

(3.1-5)<br />

(3.1-6)<br />

Im Beispiel des Experiments in Bild 3.1-11 weist der Übertrager ein Übersetzungsverhältnis<br />

ü = 5 auf. Bei genügend hohen Frequenzen (im Beispiel oberhalb<br />

ca. 1MHz) transformiert sich der Ausgangswiderstand mit 1/ü 2 auf den Eingang.<br />

Damit ergibt sich im Beispiel ein vom Ausgang auf den Eingang transformierter<br />

Widerstand von 1k/25 = 40. Beim Übertrager werden nicht nur die Spannungen<br />

und Ströme transformiert, sondern auch die Schnittstellenimpedanzen. Das Ergebnis<br />

in Bild 3.1-12 bestätigt diese Aussage.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!