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Schaltungstechnik

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2 1 Einführung<br />

und Kopplungswege erforderlich. Bei höheren Signalverarbeitungsgeschwindigkeiten<br />

sind den Signalleitungen, den Versorgungsleitungen und der „Groundplane“<br />

elektrische Eigenschaften zuzuordnen, die sich beispielsweise beim Schalten eines<br />

Transistors ungünstig auswirken können. Als Folge davon ergeben sich unter<br />

Umständen „Spikes“ (Störungen) auf Signalleitungen, Versorgungsleitungen und<br />

Groundplanes (Bezugspotenzial), die gegebenenfalls das Verhalten des Systems<br />

beeinträchtigen.<br />

Die Entwicklungsmethodik der analogen <strong>Schaltungstechnik</strong> unterscheidet sich<br />

grundsätzlich von der Vorgehensweise in der digitalen <strong>Schaltungstechnik</strong>. In der<br />

digitalen <strong>Schaltungstechnik</strong> gibt es eine systematische Methodik zur Beschreibung<br />

von Logiksystemen mittels synthesefähiger Hardwarebeschreibungssprachen. Die<br />

Vielfalt der Funktionsprimitive (u.a. Gatter, Buffer, Flip-Flops, Register, ALUs,<br />

Multiplexer, Demultiplexer) ist begrenzt. Bei geeigneter Beschreibung des Verhaltens<br />

oder der Struktur eines Logiksystems mittels einer Hardwarebeschreibungssprache<br />

bildet ein Logik-Synthesewerkzeug automatisch die gegebene Modellbeschreibung<br />

in durch die ausgewählte Schaltkreistechnologie vorgegebene Funktionsprimitive<br />

ab. Die analoge <strong>Schaltungstechnik</strong> ist durch eine wesentlich höhere<br />

Anzahl von Funktionsprimitiven und Funktionsbausteinen gekennzeichnet. Es gibt<br />

beispielsweise weit über einige Hundert bekannte und bewährte Oszillatorschaltungen.<br />

Für den Schaltungsentwickler stellt sich die Frage: Welche der bekannten<br />

Oszillatorschaltungen ist für einen konkreten Anwendungsfall mit bestimmten<br />

Anforderungen (z.B. für 433MHz) geeignet? Welche Eigenschaften soll der Oszillator<br />

aufweisen und welche konkrete Oszillatorschaltung hilft die Eigenschaften zu<br />

verwirklichen? Für die Beantwortung dieser Frage gibt es noch keine systematisch<br />

automatisierbare Vorgehensweise.<br />

Zur systematischen Einführung in die analoge <strong>Schaltungstechnik</strong> ist es notwendig,<br />

zuallererst in die Analyse- und Entwicklungsmethodik einzuführen. Das folgende<br />

Kap. 2 beschäftigt sich mit dieser Thematik. Anschließend werden in Kap. 3<br />

wichtige passive Anwendungsschaltungen und Schaltungsbeispiele mit Dioden<br />

vorgestellt und behandelt. Hier soll aufgezeigt werden, dass jede derartige Anwendungsschaltung<br />

bzw. dass jedes Funktionsprimitiv ein Verhalten und Eigenschaften<br />

aufweist, die helfen, bestimmte Probleme in konkreten Anwendungen zu lösen.<br />

Eine komplexe Anwendungsschaltung besteht aus einer Vielzahl von Funktionsprimitiven.<br />

Erkennt man die Funktionsprimitive und kennt man deren Eigenschaften,<br />

so erschließt man sich sehr viel leichter das Verständnis um eine Schaltung. Ein<br />

Oszillator besteht beispielsweise aus folgenden Funktionsprimitiven:<br />

Verstärkerelement;<br />

Frequenzbestimmender Resonator (Resonanzoszillator) oder frequenzbestimmendes<br />

Laufzeitlied (Laufzeitoszillator);<br />

Begrenzer (auch im Verstärkerelement enthalten);<br />

Treiberstufe.<br />

Die Grundlage der analogen <strong>Schaltungstechnik</strong> bildet die systematische Kenntnis<br />

wichtiger analoger Funktionsprimitive und Funktionsschaltungen (u.a. passive

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