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Schaltungstechnik

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80 2 Entwicklungs- und Analysemethodik<br />

2.2.4 DC/AC/TR-Analyse dargestellt an einer Beispielschaltung<br />

Anhand von sehr einfachen Beispielschaltungen wird in die Analysemethodik des<br />

Schaltkreissimulators PSpice eingeführt. Dabei geht es um ein grundsätzliches Verständnis<br />

darüber was „hinter“ dem Bildschirm bei der Schaltkreissimulation<br />

abläuft. Ohne ein grundsätzliches Verständnis der zugrundeliegenden Verfahren<br />

können die Methoden und deren Steuerparameter nicht richtig gewählt und definiert<br />

werden. Der Aufwand für die Schaltungsanalyse hängt von der Schaltungsart<br />

und Analyseart ab. Prinzipiell lassen sich Schaltungen einteilen in:<br />

Lineare Schaltungen: z. B. passive Filterschaltungen mit R, L, C, lineare<br />

Übertrager.<br />

Linearisierte Schaltungen: Das sind im Grunde nichtlineare Schaltungen,<br />

die im Arbeitspunkt linearisiert werden (siehe Abschnitt 2.2.5). Der Arbeitspunkt<br />

wird durch eine DC-Analyse bestimmt. Die Linearisierung gilt im allgemeinen nur<br />

für einen kleinen Aussteuerbereich um den Betriebspunkt bzw. Arbeitspunkt.<br />

Damit können Schaltungen im Frequenzbereich mit den herkömmlichen Methoden<br />

für lineare Schaltungen (komplexe Rechnung, Bodediagramm, Laplace-Transformation)<br />

berechnet werden. Bild 2.2-49 verdeutlicht die Vorgehensweise bei einer<br />

AC-Analyse von linearisierten Schaltungen im Frequenzbereich. Ein wichtiges<br />

Werkzeug u.a. zur Veranschaulichung des Frequenzgangverhaltens einer Schaltung<br />

ist das Bodediagramm. Für lineare Schaltungen anwendbar ist auch die Laplace-<br />

Transformation, um vom Frequenzbereichsverhalten auf das Zeitbereichsverhalten<br />

schließen zu können.<br />

Nichtlineare Schaltungen: Speziell bei Großsignalaussteuerungen oder bei<br />

Schaltungen, deren Schaltungsfunktion die Nichtlinearität voraussetzt, muss das<br />

nichtlineare Verhalten der Schaltungselemente berücksichtigt werden. Die Berechnung<br />

des dynamischen Verhaltens von nichtlinearen Schaltungen durch die TR-<br />

Analyse ist im allgemeinen sehr aufwendig. Erforderlich ist die zeitkontinuierliche<br />

Lösung nichtlinearer Differenzialgleichungssysteme. Dies realisert ein Simulator<br />

zu diskreten Zeitpunkten so, dass zeitkontinuierliche Vorgänge mit hinreichender<br />

Genauigkeit zu diskreten Zeitpunkten dargestellt werden können. Bei der Abschätzung<br />

des Schaltungsverhaltens begnügt man sich häufig damit, die Abschätzwerte<br />

des eingeschwungenen Zustands von Ausgleichsvorgängen zu ermitteln. Das dynamische<br />

Übergangsverhalten kann oft nur sehr näherungsweise abgeschätzt werden.<br />

Einen Sonderfall stellt die SS-Analyse (Steady-State-Analyse) dar. Hier ist im eingeschwungenen<br />

Zustand eine direkte nichtlineare Analyse im Frequenzbereich<br />

möglich (in PSpice nicht verfügbar).<br />

Nur bei linearen oder linearisierten Schaltungen lässt sich für eine Induktivität<br />

jL und für eine Kapazität 1 jC(AC-Analyse)<br />

bei harmonischer Anregung<br />

schreiben – es kann die komplexe Rechnung angewandt werden. Ansonsten muss<br />

für den Zusammenhang zwischen Spannung und Strom für eine Induktivität<br />

uL = L diLdt bzw. für eine Kapazität iC =<br />

C duCdt (TR-Analyse)<br />

geschrieben werden. Im Zeitbereich müssen im allgemeinen nichtlineare Differenzialgleichungssysteme<br />

gelöst werden.

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