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Schaltungstechnik

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558 8 Analog/Digitale Schnittstelle<br />

Der Sägezahn ist so auszulegen, dass beim höchsten Spannungswert die größtmögliche<br />

zu wandelnde Eingangsspannung U 1,max erreicht wird. Kritisch ist die<br />

Genauigkeit der Sägezahn-Zeitkonstante, die aufgrund von Temperatureinflüssen<br />

und von Langzeitdriften Schwankungen unterliegt.<br />

Als nächstes wird das Zwei-Rampenverfahren (Dual-Slope) betrachtet. In Bild<br />

8.4-3 ist das Schaltungsprinzip und in Bild 8.4-4 das zugehörige Zeitdiagramm<br />

dargestellt. Beim Zwei-Rampenverfahren wird die Eingangsspannung und dann<br />

die Referenzspannung integriert (bei U 1 > U Ref ) . Nach Rücksetzung des Umsetzers<br />

sind in der Ausgangslage die Schalter S1, S2 offen und der Schalter S3 ist<br />

geschlossen. Die Ausgangsspannung des Integrator-Verstärkers LV1 liegt bei 0V,<br />

der Zähler steht auf Null. Zu Beginn der Umsetzung wird der Schalter S3 geöffnet<br />

und der Schalter S1 mit der Steuerspannung U St1 geschlossen. Der Integrator (LV1<br />

mit C1) integriert die Eingangsspannung U 1 . Das Ende der ersten Integrationsphase<br />

ist erreicht, wenn der Zähler nach (Z max + 1) Takten überläuft und dann wiederum<br />

auf Null gesetzt wird. Im Bild 8.4-4 ist beispielhaft Z max = 15. Mit T als<br />

Taktperiode und = R 1 C 1 als Integrationszeitkonstante erhält man am Ausgang<br />

des Integrators nach der Zeit t 1 die Spannung:<br />

U1 t1 U1 Zmax + 1<br />

T<br />

UInt = – -------------- = – --------------------------------------------- ;<br />

(8.4-1)<br />

<br />

<br />

Nachdem am Ende der ersten Integrationsphase der Zähler den Überlauf erreicht<br />

hat und wieder auf Null steht, beginnt die zweite Integrationsphase bei der die<br />

Referenzspannung URef integriert wird. Dazu wird der Schalter S1 geöffnet und der<br />

Schalter S2 muss mit der Steuerspannung USt2 geschlossen werden. Das Vorzeichen<br />

der Referenzspannung ist entgegengesetzt zum Vorzeichen der Eingangsspannung.<br />

Somit verringert sich die Spannung am Ausgang des Integrators. Der Zähler<br />

zählt bei der Abwärtsintegration mit und ermittelt das Zählergebnis Z beim Nulldurchgang<br />

am Ausgang des Integrators; der Zähler wird gestoppt. Beim Erreichen<br />

des Nulldurchgangs am Ende der zweiten Integrationsphase ist:<br />

U1 Zmax + 1<br />

T+ URef Z T = 0;<br />

(8.4-2)<br />

Damit erhält man für das Zählergebnis:<br />

U1 Z = – ---------- Z (8.4-3)<br />

U max + 1;<br />

Ref<br />

Das Zählergebnis ist unabhängig von der Taktfrequenz und von der Integrationszeitkonstante.<br />

Bei hinreichend konstanter Taktfrequenz während der Integrationsphase<br />

können Genauigkeiten von ca. 0,01% erzielt werden, was einer Auflösung<br />

eines 14Bit-A/D-Wandlers entspricht. Angewandt wird das Zwei-Rampenverfahren<br />

vielfach u.a. bei digitalen Voltmetern.

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