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InfoRetica - Rhätische Bahn

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Nr. 1 / März 2008<br />

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Winterzeit,<br />

die Zeit der Begegnung<br />

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In MGB-Triebzüge dieser Ausgabe laufen vom Stapel<br />

Von Roberto G. Paravicini<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 1 / 2008<br />

Editorial/Editoriale<br />

Die Stimme der Geschäftsleitung<br />

La Voce della Direzione<br />

Jahresergebnis 2007<br />

Neues Salärsystem<br />

ISO-Zertifizierung: Interview mit Johann Georg Bühler<br />

Neue Uniformen<br />

Modernes Kundeninformationssystem KIS<br />

Vier Panoramawagen Typ Breda für die RhB<br />

Neues Fahrzeugnummerierungssystem<br />

Wartung/Sanierung Leittechnik Ge 4/4 III<br />

Neues Innen-Design der Zweispannungstriebzüge<br />

Neue Billettautomaten<br />

Aufrichtefeier mit der Unglückslok in Valendas<br />

Sanierung Tasna-Tunnel<br />

Region Engadin<br />

Das <strong>Bahn</strong>hoffest Chur<br />

Region Engadin<br />

login Outdoor-Tage<br />

login JBT-Brunch<br />

BGM: Nordic walking<br />

Start des «MB-Teams»<br />

ESV Rätia<br />

Die Medienbahn<br />

Damals, vor 30 Jahren<br />

Damals, vor 100 Jahren<br />

Neues in Kürze<br />

Der Küchenwagen Xk 9059<br />

Vermeintlicher Viehtransport<br />

Weihnachtsevent der Materialwirtschaft 2007<br />

Nachruf<br />

Personalchronik<br />

RhB In-Team<br />

Spontan<br />

Alp Grüm<br />

Herausgeber: Geschäftsleitung der <strong>Rhätische</strong>n <strong>Bahn</strong><br />

7002 Chur<br />

Redaktion: Peider Härtli (hä), p.haertli@rhb.ch<br />

Sandra Beeli (be), s.beeli@rhb.ch<br />

Walter Frei (Fr), w.frei@rhb.ch<br />

Frontbild: Neue Uniformen – RhB «En vogue»<br />

Bild Tibert Keller, Trin<br />

Nächster Redaktionsschluss: 15. August 2008<br />

Auflage: 3´100 Exemplare, 4-farbig<br />

Abonnement: Inland: Fr. 50.– / Ausland: Fr. 60.–<br />

© by RhB: Weiterverwendung und Nachdruck erwünscht, jedoch nur unter Quellenangabe<br />

Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier<br />

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MGB-Triebzüge Visionen laufen vom Stapel<br />

Von Roberto Walter Frei G. Paravicini<br />

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

Bekanntlich ist der Mensch ein Herdentier. Sperrt man<br />

ihn ein, so verkümmert er je nach persönlicher Konsistenz<br />

früher oder später, körperlich und geistig. Von der<br />

Seele ganz zu schweigen. Egal, ob man ihn in einem<br />

Verliess, im eigenen Keller gefangen hält oder in der<br />

Arbeitswelt mit Arbeit zudeckt, bis er kaum mehr frische<br />

Luft atmen kann. Dass dabei die persönlichen, natürlichen<br />

Visionen eines Menschen gar nicht erst aufkeimen<br />

können ist so klar wie das Kopfweh nach einem Rausch.<br />

Dank dem menschlichen Überlebenstrieb versucht er<br />

irgendwie oder irgendwann doch einmal einen frischen<br />

Atemzug zu erhaschen. Sei’s mit einem Rundumschlag,<br />

einem Familienspaziergang oder sogar mit ein paar<br />

freien Momenten in seiner Rudel-Umgebung.<br />

Auch unsere Mitarbeiter können oder könnten Vision<br />

haben. Mit der Nase an der Oberfläche, umgeben von<br />

Gleichartigen, begleitet von Annehmlichkeiten, welche<br />

dem Menschsein gut bekommen. Glücklicherweise gibt<br />

uns die <strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> immer wieder Gelegenheit, den<br />

Visionen-Nerv zu aktivieren. So auf die Zusage als Weltkulturerbe<br />

oder das 100-Jahr-Jubiläum der Berninabahn,<br />

welches auch bevorsteht. Dazu natürlich neue<br />

touristische Angebote und neue Züge.<br />

Also richten wir die Nasenflügel gegen oben, ziehen wir<br />

die ganze freie, offene Marktwelt tief ein, bis sich dieser<br />

Nerv bemerkbar macht und uns zu erkennen gibt, dass<br />

Visionen bei der Bündnerbahn absolut realisierbar sind.<br />

Also nichts wie hin zum Visionär!<br />

Ihr Walter Frei<br />

Visioni<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />

È noto che l’uomo è un animale gregario. Rinchiuso<br />

avvizzisce subito o lentamente, nel corpo e nella mente,<br />

a seconda della tempra e delle caratteristiche psicofisiche<br />

che lo caratterizzano. Per non parlare poi<br />

dell’anima. Non fa alcuna differenza: imprigionato in<br />

un tugurio, isolato in una cantina o infangato nel mondo<br />

del lavoro, sommerso a tal punto da non poter più<br />

respirare. Che in simili circostanze le visioni personali e<br />

intrinseche dell’uomo non possano attecchire è lapalissiano<br />

come l’emicrania dopo una sbornia. L’istinto di<br />

sopravvivenza lo induce tuttavia a carpire prima o poi<br />

una boccata d’aria fresca, magari dando una svolta decisiva<br />

alla propria situazione, andando in gita con la<br />

famiglia, o ancora ritagliandosi un po’ di spazio libero<br />

nella frenesia del quotidiano.<br />

Anche i nostri dipendenti hanno o avrebbero il diritto<br />

di avere delle visioni. Con il naso in superficie, attorniati<br />

da consimili, cullati dagli agi che accarezzano<br />

l’animo umano. Per fortuna la Ferrovia retica ci offre<br />

regolarmente l’occasione di attivare il nervo delle visioni.<br />

Ad esempio sull’ammissione nel patrimonio<br />

mondiale dell’Unesco o sui festeggiamenti per il centenario<br />

della ferrovia del Bernina, ormai alle porte. Con le<br />

nuove offerte turistiche e i nuovi convogli che tutto ciò<br />

comporta...<br />

Bene, allora cerchiamo di avere buon naso, ispiriamo a<br />

pieni polmoni l’aria fresca del mercato sino ad attivare<br />

questo particolare nervo e captare con entusiasmo che<br />

presso la ferrovia grigione le visioni possono tradursi in<br />

realtà. Evviva i visionari!<br />

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Die Stimme der Geschäftsleitung<br />

Von Jacques Hefti<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />

Allegra, liebe Leser(innen) drinnen und draussen<br />

Erfolgreich Bilanz ziehen, das durfte unser Finanzchef<br />

im letzten Monat über das Geschäftsjahr 2007 und vor<br />

versammelter Presse. Ich nehme das Thema Bilanz gerne<br />

auf und ziehe nach acht intensiven Monaten eine<br />

Bilanz der etwas anderen Art.<br />

Die RhB ist eine <strong>Bahn</strong> mit unglaublichem Potenzial,<br />

eine Symbiose von faszinierender Technik, hautnah erlebbarer<br />

Natur und 1300 engagierten Menschen, welche<br />

die RhB erst zu dem machen, was sie seit über 100<br />

Jahren ist: die führende Alpenbahn in Europa.<br />

Der Wandel vom technik- zum marktgetriebenen Unternehmen<br />

ist im vollen Gange – und schon holt uns<br />

die Technik in der nächsten Evolutionsstufe unter dem<br />

Titel «Technologie» als Treiber wieder ein. Der Technologiewandel<br />

stellt die RhB und auch unsere Mitarbeitenden<br />

vor grosse Herausforderungen. Wir entwickeln<br />

elektronische Vertriebssysteme, sind kreativ im digitalen<br />

Marketing, entwerfen virtuelle <strong>Bahn</strong>reisen, arbeiten<br />

mit mobilen Kundeninformationssystemen und bauen<br />

mit modernster Technologie voll gepackte neue Züge.<br />

Die Komplexität der Systeme steigt in allen Bereichen<br />

und verlangt nach neuen Kompetenzen und persönlicher<br />

Weiterentwicklung: Der Schlosser wird zum<br />

Mecha troniker, der Grafiker zum Guerilla-Marketeer,<br />

der Sup port-Mitarbeiter zum Projektleiter. Diese Herausforderungen<br />

packen wir und setzen sie heute und in<br />

den kommenden Jahren um.<br />

Wir von der RhB wollen uns aber auch in Zukunft gegenüber<br />

unseren (Fahr-)Gästen durch eine überdurchschnittliche<br />

und erfahrbare Dienstleistungsqualität<br />

auszeichnen. Wir haben uns deshalb im Geschäftsbereich<br />

Vertrieb auch verschiedene «weiche» Ziele gesetzt,<br />

welche die Menschen – seien es Kunden oder<br />

Mitarbeitende – in den Mittelpunkt stellen. Die «RhB<br />

als Gastgeberin» ist deshalb das neue Leitmotiv, mit<br />

dem wir die Dienstleistung unserer Zugbegleiter – sei es<br />

auf Regionalzügen oder auf unseren touristischen Zugpferden<br />

Bernina Express oder Glacier Express - weiterentwickeln<br />

wollen.<br />

In jeder Situation die RhB als Gastgeberin zu repräsentieren<br />

muss unser Selbstverständnis werden. Das heisst,<br />

die Gäste zu begrüssen, das Quentchen Extra-Service<br />

zur Selbstverständlichkeit werden lassen und Zeit haben<br />

für die Anliegen unserer Gäste, als wenn sie in einem<br />

5-Stern Hotel wären.<br />

Unsere Ausgangslage ist ausgezeichnet. Wir haben die<br />

unvergleichliche Kulisse Graubündens: weltbekannte<br />

Paradezüge, um die uns alle <strong>Bahn</strong>en beneiden, eine<br />

einmalige Unternehmenskultur mit gelebten Werten<br />

und viel Unternehmergeist.<br />

Wir haben aber auch Handlungsbedarf, zum Beispiel in<br />

den Märkten. Wir müssen näher zu unseren Kunden<br />

und Partnern, den Touroperators, Busunternehmern,<br />

Hoteliers und Destinationen. Wir müssen unsere Distributionssysteme<br />

öffnen und einfach zugänglich machen<br />

und wir müssen unsere Präsenz in der digitalen Welt<br />

massiv ausbauen. Damit bestehende und besonders<br />

neue Gäste auch in Zukunft den Weg nach Graubünden<br />

und zur RhB finden und uns als perfekte Gastgeber erleben<br />

dürfen.<br />

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen einen tollen<br />

Sommer und bedanke mich schon jetzt für Ihr Engagement<br />

als Botschafter(innen) der RhB.<br />

Herzlich


La Voce della Direzione<br />

Von Jacques Hefti<br />

Allegra, care lettrici e cari lettori, ovunque voi siate<br />

Tracciare un bilancio positivo è quanto ha avuto il piacere<br />

di fare il mese scorso il nostro responsabile delle<br />

Finanze, presentando alla stampa le cifre dell’esercizio<br />

2007. Mi riallaccio volentieri al tema del bilancio, e<br />

dopo otto mesi molto intensi ne stilo uno un po’ particolare.<br />

La FR è un’azienda dall’incredibile potenziale, una simbiosi<br />

tra affascinante tecnica, natura a portata di mano<br />

e un organico di 1300 collaboratori dedicati, che la<br />

rendono ciò che realmente è da oltre un secolo: la ferrovia<br />

di montagna leader in Europa.<br />

La trasformazione da impresa di stampo tecnico ad azienda<br />

di mercato è in pieno atto, anche se nelle tappe<br />

verso il futuro la tecnica ci raggiunge subito alla voce<br />

«tecnologia» . I mutamenti tecnologici pongono la FR e<br />

tutto il suo organico dinanzi a sfide inedite. Sviluppiamo<br />

sistemi di distribuzione elettronici, diamo sfogo alla<br />

nostra creatività nel marketing digitale, concepiamo<br />

viaggi virtuali in treno, lavoriamo con sistemi mobili di<br />

informazione della clientela e con l’aiuto delle più moderne<br />

tecnologie costruiamo convogli ferroviari nuovi di<br />

zecca.<br />

La complessità dei sistemi aumenta in tutti i settori ed<br />

impone un costante perfezionamento personale e<br />

l’acquisizione di nuove competenze: il fabbro diventa<br />

meccatronico, il grafico guerilla marketeer, l’addetto al<br />

supporto responsabile di progetto. Sfide che siamo<br />

pronti a cogliere e che mettiamo in atto da subito e<br />

nell’immediato futuro.<br />

Noi della FR siamo intenzionati a distinguerci anche in<br />

avvenire agli occhi della nostra clientela (ferroviaria)<br />

grazie ad un servizio tangibile di qualità eccelsa. Ragione<br />

che ci ha spinti, per il settore aziendale della Vendita,<br />

a fissare anche diversi obiettivi «soft», che pongono<br />

l’individuo – cliente o collaboratore che sia – al centro<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />

della nostra attenzione. La «FR come ospitante» sarà<br />

dunque il nuovo leitmotiv che accompagnerà e svilupperà<br />

i servizi dei nostri agenti del personale viaggiante<br />

attivi sui treni regionali o suoi nostri cavalli di punta<br />

come il Bernina Express o il Glacier Express.<br />

Rappresentare la FR come ospitante in qualsiasi situazione<br />

deve diventare parte di noi. Vale a dire salutare i<br />

clienti, far sì che quel pizzico di servizio in più diventi<br />

cosa ovvia ed avere tempo da dedicare alle esigenze<br />

della nostra clientela, come se soggiornasse in un albergo<br />

a cinque stelle.<br />

Partiamo da una posizione eccellente. Disponiamo del<br />

palcoscenico ineguagliabile dei Grigioni; treni da parata<br />

famosi e invidiati in tutto il mondo, una cultura aziendale<br />

unica improntata su valori vissuti e molto spirito<br />

imprenditoriale.<br />

Abbiamo tuttavia anche bisogno di agire, ad esempio<br />

sui mercati. Dobbiamo avvicinarci maggiormente ai<br />

nostri clienti e partner, agli operatori del turismo, alle<br />

imprese di torpedoni, agli albergatori e alle destinazioni.<br />

Dobbiamo aprire i nostri sistemi di distribuzione e<br />

renderli agibili con facilità ed incrementare notevolmente<br />

la nostra presenza nel mondo digitale.<br />

Tutto ciò affinché i nostri, ma specialmente i nuovi clienti<br />

vengano anche in futuro nei Grigioni e alla FR,<br />

sentendosi accolti da un ospitante perfetto.<br />

È con questo auspicio che auguro a tutti una splendida<br />

estate, ringraziandovi sin d’ora per l’impegno con cui<br />

rappresentate la FR.<br />

Di cuore<br />

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Hausaufgaben gemacht …<br />

Von Silvio Briccola<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />

Die <strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> erzielte im Jahr 2007 ein Spitzenergebnis.<br />

Der positive Einfluss der nationalen und internationalen<br />

Wirtschaftslage, insbesondere in der Tourismusbranche,<br />

hat dabei wesentlich geholfen. Die RhB<br />

hat aber auch ihre Hausaufgaben gemacht. Die konsequente<br />

Ausrichtung auf die Umsetzung der beschlossenen<br />

Dualstrategie zeigt somit erste Früchte.<br />

Durch das gute Ergebnis konnten Rückstellungen und<br />

Reserven geäufnet werden, die für die Bewältigung der<br />

anstehenden und ambitiösen Herausforderungen der<br />

kommenden Jahre von grosser Bedeutung sind. Mit<br />

dem publizierten Jahresgewinn von CHF 1.3 Mio. kann<br />

die Ergebnisausgleichsreserve erneut geäufnet werden.<br />

Die erfreuliche Entwicklung der Verkehrserträge (Personen-<br />

und Autoreiseverkehr) hat das Ergebnis massgeblich<br />

beeinflusst. Die sonstigen betrieblichen Erträge,<br />

insbesondere das Drittmarktgeschäft und die Miet- und<br />

Pachteinnahmen haben die Erwartungen ebenfalls<br />

übertroffen. Die Abschreibungen haben im Berichtsjahr<br />

einen neuen Höchststand von CHF 64.9 Mio. erreicht.<br />

Erfolgsrechnung<br />

Mit dem publizierten Jahresgewinn von CHF 1.3 Mio.<br />

wurde das beste Resultat der letzten sechs Geschäftsjahre<br />

erzielt. Im Vergleich zum Vorjahr konnte der<br />

Jahresgewinn um CHF 0.6 Mio. gesteigert werden. Die<br />

Ergebnisausgleichsreserve erreicht einen neuen Höchststand<br />

von CHF 6.8 Mio.<br />

Mit dem Gesamtertrag von CHF 82.2 Mio. im Personenreiseverkehr<br />

konnte ein neues Rekordergebnis erzielt<br />

werden. Die Budgetvorgaben (+4.9%) wie auch die<br />

Vorjahreswerte (+7.5%) konnten deutlich übertroffen<br />

werden.<br />

n Im Einzelreiseverkehr fielen die Erträge leicht über<br />

dem Budget aus (gegenüber Vorjahr +3.4%). Im Vergleich<br />

zum Geschäftsjahr 2006 haben vor allem die<br />

Zuschläge für Expresszüge und internationale Tickets<br />

(Swiss Card / Swiss Transfer Ticket) sowie die Zunahme<br />

bei den Billetten Schweiz zu diesem Wachstum beigetragen.<br />

Die Erträge für Ausflugs-Billette lagen leicht<br />

unter den Vorjahreszahlen.<br />

n Im Gruppenreiseverkehr konnten die Erträge in fast<br />

allen Kategorien gesteigert werden (+8.7% zum Budget).<br />

Die Hauptkategorie Billette Schweiz wie auch<br />

die Zuschläge für Glacier- und Bernina Express verzeichneten<br />

hohe Wachstumsraten.<br />

n Bei den Abonnementen sowie Pauschalfahrausweisen<br />

lag der Ertrag mit 6.6% bzw. 9.0% ebenfalls sehr<br />

deutlich über Budget und Vorjahr. Mit Abonnementen<br />

wurden insgesamt CHF 38.0 Mio. oder 46.1% des<br />

Gesamtertrags im Personenreiseverkehr erzielt. Die<br />

stärksten Zunahmen gegenüber 2006 konnten bei<br />

den Tageskarten (+42.4%), den Generalabonnementen<br />

Schweiz (+7.7%), den Bündner Generalabonnementen<br />

(+9.5%) und im internationalen Verkehr<br />

(+17.3%) verzeichnet werden. Die Verkäufe Ferienpass<br />

Graubünden (-15.1%) und Einnahmen aus dem<br />

Tarifverbund (-12.6%) haben die Erwartungen nicht<br />

erreicht.


Bei den Autotransporten wurden die Budget- und Vorjahreswerte<br />

wiederum deutlich übertroffen. Die Rekordmarke<br />

beim Autoverlad Vereina aus dem Vorjahr<br />

konnte um weitere 29 000 Fahrzeuge auf insgesamt<br />

fast 435 000 beförderte Fahrzeuge gesteigert werden.<br />

Im Vergleich zum Vorjahr konnten die Frequenzen sowohl<br />

bei den Lastwagen- (+7.9%) wie auch bei den<br />

Personenwagentransporten (+7.4%) gesteigert werden.<br />

In den Sommermonaten werden mittlerweile fast 50%<br />

der Frequenzen am Vereina verzeichnet.<br />

Der Ertrag im Güterverkehr lag mit CHF 16.7 Mio. leicht<br />

unter den Vorjahreswerten (CHF 17.0 Mio.), jedoch im<br />

Rahmen der Budgetvorgaben. Im Berichtsjahr wurden<br />

rund 716 000 Tonnen Güter (-4% zum Vorjahr) auf dem<br />

Netz der RhB befördert. Die Ertragsentwicklung im übrigen<br />

Verkehr (CHF -0.5 Mio.) konnte nur teilweise durch<br />

Mehrerträge in den Segmenten Lebensmittel und Baumaterial<br />

kompensiert werden.<br />

Die Abgeltungserträge basierten auf folgenden, mit<br />

dem Kanton und dem Bund für 2007 ausgehandelten<br />

Abgeltungsvereinbarungen: Infrastruktur (CHF 65.8<br />

Mio.), Verkehr (CHF 62.5 Mio.) und Autoverlad Vereina<br />

(CHF 1.2 Mio.).<br />

Der Finanzertrag fiel mit CHF 4.8 Mio. deutlich besser<br />

aus als erwartet. Die Erträge konnten im Vergleich zum<br />

Vorjahr um CHF 1.9 Mio. gesteigert werden. Die höhere<br />

Liquidität und steigende Zinsen für Geldanlagen haben<br />

die Zinserträge positiv beeinflusst.<br />

Die übrigen Betriebserträge lagen im Berichtsjahr deutlich<br />

über Budget (+23.5%) und Vorjahr (+6.5%). Mehr-<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />

erträge im Drittmarktgeschäft Rollmaterial (CHF +2.4<br />

Mio.) und Mehreinnahmen aus Pacht- und Mietverträgen<br />

(CHF +0.8 Mio.) waren für die erfreuliche Entwicklung<br />

verantwortlich.<br />

Der Personalbestand 2007 entwickelte sich unter den<br />

Erwartungen. Für das ständige Personal wurde die Budgetvorgabe<br />

mit 1269 PJ um 51 PJ unterschritten. In Folge<br />

des rascheren Stellenabbaus im 1. Halbjahr 2007<br />

und der Ausnützung von natürlichen Fluktuationen<br />

konnten die Vorgaben in allen Geschäftsbereichen früher<br />

als geplant umgesetzt werden. Am 1. August wurde<br />

die Ausbildungsverantwortung für Lernende dem Ausbildungsverbund<br />

«login» übertragen.<br />

Der Personalaufwand reduzierte sich entsprechend gegenüber<br />

dem Vorjahreswert um 1.2% und ist einerseits<br />

auf den Rückgang der Personenjahre beim ständigen<br />

Personal und andererseits auf die Ausgliederung der<br />

Lernenden zu «login» zurückzuführen.<br />

Die laufenden Unterhaltskosten reduzierten sich insgesamt<br />

um CHF 0.7 Mio. Die zeitliche Verschiebung von<br />

Unterhalts- und Wartungsarbeiten sowie die laufende<br />

Erneuerung des Anlagenparks haben zu dieser positiven<br />

Entwicklung beigetragen.<br />

Beim Grossunterhalt (nicht aktivierbare Investitionen)<br />

resultierte eine Zunahme von CHF 6.6 Mio. zum GJ 2006<br />

und entspricht in etwa der Planungsvorgabe. Die konsequente<br />

Anwendung der Aktivierungsrichtlinien und<br />

das höhere Investitionsvolumen waren ausschlaggebend<br />

für die Zunahme dieser Aufwandposition.<br />

7


8<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />

Die übrigen wichtigsten Abweichungen im Betriebsaufwand<br />

im Vergleich zum GJ 2006 entstanden wie folgt:<br />

n Allgemeiner Aufwand Personal (CHF +0.8 Mio. für Einsatz-<br />

und Quotenentschädigung Lernende «login»).<br />

n Allgemeiner Aufwand Verkauf (CHF +0.7 Mio. für Mitglieder-<br />

und Kostenbeiträge).<br />

n Allgemeiner Aufwand Verwaltung (CHF -1.3 Mio. für<br />

Dienstleistungen Prozessoptimierung).<br />

n Versicherungskosten (CHF –1.0 Mio.).<br />

n Betriebsleistungen durch Dritte (CHF +0.5 Mio. für Gemeinschaftsdienste<br />

SBB; CHF +2.4 Mio. für Fremdpersonal<br />

in den Bereichen Rollmaterial und Infrastruktur).<br />

n Energiekosten (CHF –1.8 Mio. für Traktionsenergie infolge<br />

gutem hydrologischem Jahr).<br />

Die Abschreibungen erreichten einen neuen Höchststand<br />

von CHF 64.9 Mio.:<br />

n Die Abschreibungen Infrastruktur erhöhten sich in der<br />

Berichtsperiode um CHF 2.7 Mio. Die Budgetwerte<br />

wurden infolge höherer nicht aktivierbarer Aufwendungen<br />

und zeitlich verzögerter Inbetriebnahmen<br />

unterschritten.<br />

n Abschreibungen Verkehr (CHF +1.7 Mio.) für neues<br />

Rollmaterial.<br />

n Abschreibungen Diverse (CHF +3.1 Mio.) für die Ausmusterung<br />

von Fahrzeugen im Zusammenhang mit<br />

der Umsetzung der Flottenerneuerung Etappe I und II.<br />

Bilanz<br />

Die Bilanzsumme erreichte im Berichtsjahr CHF 1.46<br />

Mrd. (CHF +86 Mio. bzw. +6.3% gegenüber Vorjahr). Die<br />

Zunahme ist hauptsächlich auf höhere Liquide Mittel<br />

und die Zunahme in den Sachanlagen (Aktiven) und Finanzverbindlichkeiten<br />

(Passiven) zurückzuführen.<br />

Investitionen<br />

Der Mittelbedarf reduzierte sich gegenüber dem Vorjahr<br />

um 26.4 Mio. auf Total CHF 150.2 Mio. Das für 2007<br />

geplante Investitionsvolumen von CHF 197.6 Mio.<br />

konnte nicht erreicht werden. Im Bereich Infrastruktur<br />

wurden die Vorgaben um CHF 6.0 Mio. und im Bereich<br />

Verkehr um CHF 42.7 Mio. unterschritten. Im Verkehrsbereich<br />

waren die Optimierung des Flottenkonzepts<br />

und die zeitliche Verzögerung bei der Beschaffung von<br />

Multifunktionswagen die Hauptgründe für den tieferen<br />

Mittelbedarf im laufenden Geschäftsjahr.<br />

Die Mittelverwendung im Bereich Verkehr wurde fast<br />

ausschliesslich für die Beschaffung von Trieb- und Anhängefahrzeuge<br />

(CHF 50.4 Mio.) verwendet. Im Bereich<br />

Infrastruktur wurden die Mittel für die Oberbau-Erneuerung<br />

(CHF 22.0 Mio.), Tunnels und Galerien (CHF 7.6<br />

Mio.), Brücken und Viadukte (CHF 8.8 Mio.), Stationsum-<br />

und Ausbauten (CHF 30.9 Mio.) und Fernmelde-<br />

und Sicherungsanlagen (CHF 10.3 Mio.) verwendet.<br />

Die notwendige Finanzierung der Investitionen 2007<br />

wurde sichergestellt durch:<br />

Bund/Kanton (CHF 89.9 Mio.) und Eigenmitteln RhB/<br />

Dritte (CHF 60.3 Mio.)


Neues Salärsystem: «Dialog als Chance»<br />

Von Peider Härtli<br />

Am 29. April 2008 unterzeichneten Spitzen der Gewerkschaften<br />

SEV und transfair und die Leitung der <strong>Rhätische</strong>n<br />

<strong>Bahn</strong> den neuen Firmenarbeitsvertrag FAV. Der<br />

neue FAV musste im Februar nachverhandelt werden,<br />

nachdem er im ersten Anlauf an der Abstimmung im<br />

Dezember 2007 knapp gescheitert war. Im FAV, Anhang<br />

4, ist auch das neue Salärsystem geregelt (siehe auch<br />

Intranet). Vor diesem Hintergrund hat die Redaktion<br />

der <strong>InfoRetica</strong> unseren Personalchef - offiziell: Leiter<br />

Personal (HR) - Dani Grünenfelder sowie Peter Peyer,<br />

Gewerkschaftssekretär SEV, mit Fragen konfrontiert, die<br />

möglicherweise auch Sie interessieren.<br />

Redaktion: Scheiterte die erste Verhandlung am neuen<br />

Lohnsystem?<br />

Daniel Grünenfelder: Ich persönlich glaube nicht, dass<br />

es am Lohnsystem gelegen hat. Das Abstimmungsresultat<br />

im Dezember 07 war sehr knapp und auch das Referendum<br />

zeigte, dass viele Mitarbeitende bereits mit<br />

der ersten Version zufrieden waren. Auch die Nachverhandlungen<br />

vom 20. Februar 2008 zwischen der <strong>Rhätische</strong>n<br />

<strong>Bahn</strong> und den Gewerkschaften SEV haben gezeigt,<br />

dass der Ende letzten Jahres verhandelte FAV inklusive<br />

neuem Salärsystem als Basis unbestritten war.<br />

Nach dem Entscheid Mitte Dezember hat die RhB sowie<br />

die Gewerkschaften für ihren Teil die Verantwortung<br />

übernommen und es wurden viele klärende Gespräche<br />

geführt und umfassend informiert. Die anschliessenden<br />

Nachverhandlungen zeigten aber auch, dass eine gute<br />

V.l.n.r. Peter Peyer, Daniel Grünenfelder und Peider Härtli.<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />

Zusammenarbeit über die Berufsgruppen und Bereiche<br />

hinweg von noch wichtigerer Bedeutung für den Erfolg<br />

der RhB sind als die Frage des Lohnsystems.<br />

In diesem Sinne nach dem alten RhB Motto: Vorwärts,<br />

aufwärts.<br />

Peter Peyer: Die erste Version des neuen FAV scheiterte<br />

nicht am Salärsystem an sich. Aber die Unsicherheiten,<br />

die damit verbunden sind, haben dazu beigetragen,<br />

dass das Gesamtpaket noch nicht als genügend beurteilt<br />

wurde. Immerhin bedeutet das neue Salärsystem<br />

einen eigentlichen Kulturwandel, und ein solcher<br />

braucht immer viel Zeit und Überzeugungskraft.<br />

Vorwärts, aufwärts mit einem neuen Salärsystem –<br />

warum braucht es ein solches?<br />

Daniel Grünenfelder: Zurecht stellt Peter Peyer fest, dass<br />

das neue Salärsystem einen Kulturwandel bedeutet.<br />

Immerhin ist das alte System auf Elementen von 1973<br />

aufgebaut. Das System kommt aus einer Zeit als die<br />

Frauen erst auf eidgenössischer Ebene stimm- und<br />

wahlberechtigt wurden. Im Ernst, für mich gibt es folgende<br />

Hauptgründe:<br />

n Die Systembasis «Funktionsbewertung» ist aus heutiger<br />

Sicht von Praxis und Wissenschaft nicht mehr<br />

tragbar (Ursprung 1973) und wird deshalb zurzeit abgelöst.<br />

9


10<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />

n Wir brauchen Instrumente, die Leistungsträger halten<br />

und anziehen<br />

n Das Beibehalten der heutigen Methodik erzeugt das<br />

Gegenteil<br />

n Das heutige Lohnsystem bestimmt aufgrund der Automatismen<br />

die Lohnsumme ohne Bezug zu den unternehmerischen<br />

Möglichkeiten<br />

Peter Peyer: Ob das neue System alles hält, was sich die<br />

RhB davon verspricht, wird sich weisen. Ich bin aber<br />

der festen Überzeugung, dass die Mitarbeitenden vor<br />

dem neuen Salärsystem keine Angst haben müssen,<br />

wenn es korrekt angewandt wird. Und darauf werden<br />

wir achten!<br />

Man könnte es auch so ausdrücken: Abschied vom<br />

Lohnklassensystem. Dieses hat sich doch immerhin<br />

jahrzehntelang bewährt?<br />

Daniel Grünenfelder: Es wurde auch nie hinterfragt. Die<br />

Differenz zwischen Einstiegslohn und Maximum pro<br />

Lohnklasse waren sagenhafte 43%, welche in 18 Jahren<br />

ausgeschöpft werden konnten. Zeigen Sie mir einen<br />

Mitarbeitenden, der 18 Jahre braucht bis er seinen Job<br />

richtig macht und deshalb auch erst nach dieser Zeit<br />

den verdienten Lohn bekommen soll!<br />

Peter Peyer: Es stimmt, dass die Lohnstufen im neuen<br />

System wegfallen, d. h. der Automatismus, der sich eingelebt<br />

hat, dass man jedes Jahr die vorgesehene Stufe<br />

«Die Leistung zählt<br />

im neuen System<br />

nicht mehr nichts!»<br />

steigt, besteht nicht mehr. Für fittere und motivierte<br />

Arbeitnehmende hat dies den Vorteil, dass sie lohnmässig<br />

schneller steigen können, was ihnen zu gönnen<br />

ist. Wir werden aber darauf achten, dass Arbeitnehmende,<br />

die - aus welchen Gründen auch immer – keine<br />

über- oder sogar eine unterdurchschnittliche Leistung<br />

erbringen, nicht unter die Räder geraten. In dieser<br />

Gesamtschau bewerte ich persönlich das neue System<br />

positiv.<br />

Zählt nur noch Leistung? Was ist mit Fachkompetenz,<br />

Erfahrung, Firmentreue?<br />

Daniel Grünenfelder: Die Leistung zählt im neuen System<br />

nicht mehr nichts! Dies war im alten System der<br />

Fall. Wie Sie auch im Anhang 4 des neuen FAV lesen<br />

können, baut das neue System auf den Funktionsteil<br />

(Welche Anforderung müssen erfüllt sein?), den Entwicklungsteil<br />

(Erfahrungen, Alter, Markt) und den Leistungsteil<br />

auf. Auf einen Nenner gebracht: Gute Leistung<br />

gleich guter Lohn.<br />

Peter Peyer: Dass eine gute Leistung entsprechend entlöhnt<br />

wird, ist auch nicht negativ. Und zur weiteren<br />

Klarheit: Zu einem reinen Leistungslohn, allenfalls sogar<br />

noch direkt verknüpft mit dem Betriebsergebnis,<br />

hätte der SEV niemals Ja gesagt. Es wurde «nur» eine<br />

Leistungskomponente eingebaut. Die Frage ist nun, wie<br />

die Leistung gemessen wird, und wie viel Druck durch<br />

Arbeitslast oder Vorgesetzte auf die Mitarbeitenden<br />

ausgeübt wird. Sehr viel hängt von einer gerechten Beurteilung<br />

der Leistung eines Mitarbeitenden durch die<br />

Vorgesetzten ab. Firmentreue wird im Übrigen wie bisher<br />

mit einem Dienstaltersgeschenk belohnt.<br />

Und wer entscheidet nun letztlich über einen guten<br />

oder weniger guten Lohn? Gibt es ein Gespräch, eine<br />

Beurteilung? Durch wen? Kann gegebenenfalls ein<br />

Schiedsgericht angerufen werden?<br />

Daniel Grünenfelder: Lohnfestlegung ist Chefsache! Wie<br />

Peter Peyer schon ausgeführt hat, werden wir in diesem<br />

Jahr viel in die Ausbildung der Vorgesetzten investieren,<br />

damit sie dieser Aufgabe gerecht werden können. Mindestens<br />

einmal im Jahr findet zwischen Vorgesetztem<br />

und Mitarbeitendem ein Förder- und Leistungsbeurteilungsgespräch<br />

statt. Dieses läuft wie folgt ab:<br />

Vorbereitung:<br />

n Festlegen des Gesprächtermins<br />

n Abgabe Vorbereitungsblatt an den Mitarbeitenden<br />

n Unabhängige Vorbereitung der Gesprächspartner auf<br />

das Gespräch


Durchführung:<br />

n Gegenseitige Standortbestimmung<br />

n Beurteilung von Leistungen und Verhalten<br />

n Feedback Mitarbeitender an Vorgesetzten<br />

n Vorhandene Erwartungen / Missverständnisse klären<br />

n Förderungs- und Verbesserungsmassnahmen vereinbaren<br />

(Weiterbildung, Massnahmen, usw.)<br />

n Zukunft besprechen und planen<br />

Massnahmen:<br />

n Umsetzung der Massnahmen begleiten<br />

n Weiterbildungsmassnahmen einleiten<br />

n usw.<br />

n Der Dialog steht als Chance für die Zukunft im Zent-<br />

rum!<br />

Dem/der Mitarbeitenden steht im gegebenen Fall das<br />

Recht auf einen Beistand zu.<br />

Peter Peyer: Ich habe noch ein wenig Bedenken, ob der<br />

Zeitfaktor hier richtig eingeschätzt wird. Erstens werden<br />

sich die Vorgesetzten je nach Anzahl Mitarbeitenden relativ<br />

viel Zeit für alle diese Gespräche nehmen müssen.<br />

Zweitens ist für das einzelne Gespräch selbst ausreichend<br />

Zeit zu investieren, wenn die von Dani Grünenfelder<br />

skizzierten Abläufe seriös durchgeführt werden<br />

sollen. Im Idealfall führt das Gespräch für beide Parteien<br />

konstruktiv und offen zur fairen Lohnfestlegung und<br />

«Bei allen Vorbehalten<br />

gegen das neue RhB-<br />

Salärsystem: Es bleibt<br />

transparent.»<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />

allenfalls weiteren Massnahmen. Im schlechteren Fall<br />

gibt es einen Konflikt, und dann ist klar, dass sich der<br />

Gewerkschaftssekretär für die Interessen seines Mitglieds<br />

einsetzt.<br />

Geht die RhB eigene Wege? Oder ändern andere <strong>Bahn</strong>en<br />

ebenfalls ihr Lohnsystem?<br />

Daniel Grünenfelder: Die RhB ist nicht die einzige <strong>Bahn</strong>,<br />

welche ihr Salärsystem ändert. Zum Beispiel haben bereits<br />

heute die AB, MGB, Thurbo AG, SOB und weitere<br />

<strong>Bahn</strong>en ein System, bei welchem die Leistung lohnrelevant<br />

ist.<br />

Peter Peyer: Ich stelle zudem fest, dass es in der «reinen»<br />

Privatwirtschaft oft überhaupt an einem nachvollziehbaren<br />

Lohnsystem mangelt. Bei allen Vorbehalten<br />

gegen das neue RhB-Salärsystem: Es bleibt<br />

transparent. Das war für den SEV ein wichtiges Anliegen.<br />

Sind die Prämien auch vom neuen Salärsystem betroffen?<br />

Daniel Grünenfelder: Es gibt immer noch die Spontanprämien<br />

und den Guyer-Zeller-Fonds. Auch diese Möglichkeiten<br />

sind im neuen FAV umschrieben.<br />

Peter Peyer: Aber die Leistungsprämie fällt weg. Dieses<br />

Instrument und die Anwendung waren eben nicht<br />

nachvollziehbar, bei vielen Mitarbeitenden und beim<br />

SEV stiess es entsprechend auf wenig Gegenliebe.<br />

Besten Dank für dieses Gespräch, welches auch dazu<br />

dienen soll, Unsicherheiten oder gar Ängste auszuräumen.<br />

Dani Grünenfelder benützen Sie die Gelegenheit<br />

und platzieren Sie doch noch ein persönliches<br />

Wort an unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />

Daniel Grünenfelder: Die RhB ist sehr erfolgreich unterwegs!<br />

Die Aufgabe der Vorgesetzten besteht nun weiterhin<br />

darin, die eingeleitete Strategie Offensive 2012<br />

als zuverlässigen Führungspartner fortzusetzen. Mir<br />

persönlich ist es ein Anliegen, dass wir wieder lernen zu<br />

vertrauen. Vertrauen in unsere Strategie, Vertrauen in<br />

unsere Mitarbeitenden, Vertrauen in das Management,<br />

Vertrauen zwischen den Bereichen und Teams. Wir sind<br />

eine Unternehmung, eine Mannschaft und dürfen stolz<br />

auf unsere Leistung und unser Unternehmen sein!<br />

Vielen Dank für ihren täglichen Einsatz für die Mannschaft,<br />

das Unternehmen und für den im Zentrum stehenden<br />

Kunden!<br />

11


12<br />

ISO-Zertifizierung – alles klar?<br />

Von Sandra Beeli<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />

Die Geschäftsleitung der RhB hat sich auf die Fahne geschrieben,<br />

das Unternehmen bis Ende 2008 ISO–zertifizieren<br />

zu lassen. Für die Beteiligten ist dies ein durchwegs<br />

ambitiöses Ziel. Doch was steckt dahinter? Was<br />

bringt eine ISO-Zertifizierung der RhB und was sind die<br />

Folgen für das Unternehmen? Ein Gespräch mit GL Mitglied<br />

Johann Georg Bühler bringt Licht ins Dunkel.<br />

Sandra Beeli: Johann Georg, was bedeutet eigentlich<br />

ISO–Zertifizierung? Mit ISOSTAR hat dies wohl nichts zu<br />

tun.<br />

Johann Georg Bühler: ISO 9001:2000 ist eine international<br />

anerkannte Norm. Sie legt die Anforderungen an<br />

ein Managementsystem fest. Eine Unternehmung bekommt<br />

das ISO-Zertifikat nur, wenn sie nachweisen<br />

kann, dass sie ihre Prozesse im Griff hat und sich ständig<br />

in allen Belangen verbessert. Die RhB ist nun daran,<br />

alle ihre Prozesse zu beschreiben und in einem sog. PMS<br />

(Prozess Management System) zusammen zu fassen.<br />

Wieder ein komplizierter Begriff! Was ist ein Prozess<br />

Management System?<br />

Jede Unternehmung führt bei der täglichen Arbeit eigene<br />

Prozesse (Abläufe) oder Arbeitsschritte aus. Jedoch<br />

weisen alle Unternehmen sog. Führungsprozesse,<br />

«Im Mittelpunkt einer<br />

Zertifizierung stehen<br />

klar die Erhöhung der<br />

Kundenzufriedenheit»<br />

Supportprozesse und (die wichtigsten) Leistungsprozesse<br />

auf.<br />

Die RhB nimmt nun im Laufe dieses Jahres alle unternehmensweiten<br />

Prozesse auf und gliedert sie in die<br />

oben aufgeführten drei Prozessbereiche. Eine so genannte<br />

Prozesslandkarte zeigt die Übersicht aller Prozesse<br />

der RhB. Diesen systematischen Aufbau nennen<br />

wir Prozess Management System (PMS).<br />

Zudem fordert die angestrebte ISO Norm noch einige<br />

Prozesse, die die RhB in dieser Form noch nicht beschrieben<br />

hat.<br />

Es kommt mir nun ein wenig vor, dass wir jetzt für die<br />

ISO arbeiten müssen und nicht für den Kunden!<br />

Der Eindruck ist falsch! Im Mittelpunkt einer Zertifizierung<br />

stehen klar die Erhöhung der Kundenzufriedenheit<br />

und die Verbesserung aller Prozesse im Unternehmen.<br />

Wir tun nichts fürs ISO, sondern alles für den<br />

internen und externen Kunden. Der Kunde wird unsere<br />

Prozessstabilität anhand unserer immer gleich guten<br />

Dienstleistung spüren. Ein Unternehmen, welches<br />

meint, es müsse nur wegen ISO die Prozesse beschreiben,<br />

hat den Sinn und Zweck der Norm nicht verstanden.<br />

Was bringt der RhB eine ISO-Zertifizierung?<br />

Am Anfang steht sicherlich eine Prozessoptimierung.<br />

Diese beginnt mit der Aufnahme und einheitlichen Darstellung<br />

aller Prozesse. Sie ist die Grundlage für mehr<br />

Prozesseffizienz. Wir müssen klare Prozesse haben, um<br />

fitter zu werden.<br />

ISO 9001:2000 ist zukünftig vor allem auch die Grundvoraussetzung<br />

für die Akquisition von Drittmarktaufträgen<br />

im Rollmaterial. In den Geschäftsfeldern Personen-<br />

und Güterverkehr wird mit dem Erreichen des ISO<br />

Zertifikates auch das Tourismuslabel Q3 als zu kommunizierendes<br />

Tourismuslabel erlangt. Ohne ISO-Zertifizierung<br />

ist das Erlangen eines Q3-Labels gar nicht möglich.<br />

Zudem integrieren wir in die ISO Zertifizierung auch<br />

die Sicherheitsnorm OHSAS 18000, denn die Reduktion<br />

der Arbeitsunfälle ist uns ebenfalls sehr wichtig.<br />

Q3 und OHSAS 18000? Wieder Begriffe, die ich nicht<br />

verstehe.<br />

Q3 ist das Qualitätsgütesiegel für den Schweizer Tourismus.<br />

Es ist ein Label, das der Kunde kennt und dem er<br />

vertraut, denn nur die besten Touristikbetriebe werden<br />

damit ausgezeichnet.


Auch die RhB ist natürlich ein solcher Touristikbetrieb;<br />

wir befördern viele Gäste. Das Q3-Label ist also, neben<br />

der eigentlichen ISO-Norm, ebenfalls ein Werbemittel.<br />

Es kann für die Vermarktung von Produkten werbewirksam<br />

eingesetzt werden.<br />

Die Norm OHSAS 18000 hilft uns, die relevanten Gefährdungen<br />

in unseren Betrieben systematisch zu erfassen<br />

und die herrschenden Risiken vorbeugend zu eliminieren.<br />

Wir wollen nicht erst reagieren, wenn der Unfall<br />

bereits passiert ist. Da will die GL ein zusätzliches Brikett<br />

auflegen. Die OHSAS Norm wird durch die Sibes der<br />

Geschäftsbereiche umgesetzt und gleichzeitig mit der<br />

ISO-Norm zertifiziert.<br />

Die ISO-Projektleitung (M. Tscharner und die externe<br />

Firma PROCEDE) hat unseren Bereich Unternehmenskommunikation<br />

recht auseinander genommen und<br />

viele Dinge zur Überarbeitung in Auftrag gegeben. Die<br />

Unternehmenskommunikation ist ein kleiner Bereich<br />

mit drei Mitarbeitenden. Wie sieht aber der Projektzwischenstand<br />

im GB R mit seinen 250 Mitarbeitenden<br />

aus? Müsst ihr nicht alles auf den Kopf stellen? Ist eine<br />

ISO- Zertifizierung bis Ende 2008 überhaupt realisierbar?<br />

Dass das Fitmachen für die ISO-Zertifizierung im GB R<br />

sehr viel Arbeit mit sich bringt, war von Anfang an klar.<br />

Zurzeit arbeiten wir an der Vereinheitlichung der Prozesse,<br />

dem Erstellen der Arbeits- und Prüfanweisungen,<br />

sowie am Aufbau einer Prüfmittelüberwachung – bei R<br />

ist jedoch noch sehr Vieles zu tun. In Zusammenarbeit<br />

mit der Gesamtprojektleitung werden zudem auch alle<br />

relevanten Schnittstellen zu den anderen Fach- und<br />

Geschäftsbereichen aufgenommen. Denn es ist ein<br />

Trugschluss, dass nur das Beherrschen der eigenen Prozesse<br />

von Belang ist. Speziell die Schnittstellen müssen<br />

reibungslos funktionieren, damit wir durchgängig eine<br />

gleich bleibende Qualität sichern können.<br />

«Speziell die Schnittstellen<br />

müssen<br />

reibungslos funktionieren»<br />

Was passiert eigentlich bei einer ISO Zertifizierung?<br />

Wer sind die Auditoren?<br />

Es wird durch externe Auditoren geprüft, ob die RhB<br />

auch nach den aufgezeichneten Prozessen lebt. Die Auditierung<br />

findet Ende 2008 während ca. drei Tagen an<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />

verschieden Orten auf unserem Netz statt. Es werden<br />

dabei nicht nur Vorgesetzte auditiert, sondern auch<br />

Mitarbeitende.<br />

Dann kann das Audit jeden treffen, nicht nur die Kaderstufen!<br />

Hoffentlich geht dieser Kelch an mir vorbei!<br />

Was soll ich antworten, wenn die Unternehmenskommunikation<br />

auditiert wird?<br />

Jeder Mitarbeitende muss «seinen» Prozess finden, er<br />

muss anhand der Prozesslandkarte darstellen können,<br />

wo in der Prozessabfolge er sich befindet. Dazu muss er<br />

ein paar Prozesse, die unternehmensweit gelten, kennen.<br />

Die Vorgesetzten werden im Sommer instruiert,<br />

was ihre Mitarbeitenden betreffend ISO-Zertifizierung<br />

wissen müssen. Die Vorgesetzten werden die Mitarbeitenden<br />

instruieren. Auch tourt die Projektleitung im<br />

Laufe des Sommers und Herbst durch die Unternehmung,<br />

um spezifisch über die ISO-Anforderungen zu<br />

informieren.<br />

Das Prozessmanagementsystem ist übrigens als Entwurf<br />

auf unser Intranet geschaltet. Interessierte können sich<br />

dies ja einmal anschauen und ihren Prozess suchen.<br />

Trotz vieler sicherlich guter Punkte riecht mir das Ganze<br />

ein wenig nach Papiertiger! Was wird getan, um<br />

mir das Gegenteil zu beweisen?<br />

Man zeichnet ja nicht irgendwelche Phantasieprozesse<br />

auf, die nicht gelebt werden. Im PMS werden nur Abläufe<br />

dokumentiert, die bei der RhB 1 zu 1 existieren.<br />

Nur schon deshalb verschwinden nach einer hoffentlich<br />

erfolgreichen Erstzertifizierung die ganzen Unterlagen<br />

nicht im Aktenschrank. Es werden in periodischen Abständen<br />

Nachaudits durch externe Auditoren durchgeführt.<br />

Wir möchten die Zertifizierung ja auch nutzen,<br />

um uns ständig zu verbessern. Auch führen wir immer<br />

wieder interne Audits durch, um zu überprüfen, ob wir<br />

auf dem richtigen Weg sind. Wenn das Ganze im Aktenschrank<br />

verschwindet, müssten wir nach kurzer Zeit alle<br />

erworbenen Labels wieder abgeben.<br />

Danke für das klärende Gespräch.<br />

13


14<br />

RhB «En vogue»<br />

Text von Peider Härtli, Bilder von Tibert Keller<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />

Im Rahmen des grossen <strong>Bahn</strong>hoffestes am Wochenende<br />

24./25. Mai 2008 präsentierten wir einem grossen Publikum<br />

die neuen Uniformen. Einen Tag später wurde<br />

dieses neue Outfit bereits von den Mitarbeitenden auf<br />

allen <strong>Bahn</strong>höfen und in den Zügen getragen. Damit<br />

setzt die RhB bezüglich Erscheinungsbild auch bei den<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern neue Akzente.<br />

Kleider machen Leute …<br />

… und moderne, erfrischende RhB-Mitarbeitende mit<br />

angenehmer Ausstrahlung. Die trendige Uniform entspricht<br />

genau der Philosophie der Neuausrichtung der<br />

RhB. Nebst Kompetenz und Freundlichkeit in der Kunden-<br />

und Fahrgastbetreuung ist auch ein optischer<br />

Auftritt von grossem Vorteil. Der Kunde steht im Zentrum;<br />

die <strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> sieht sich in der Rolle als professionelle<br />

Gastgeberin. Erwin Rutishauser «Der Kunde<br />

soll sich bei uns wohl fühlen und nebst dem Reiseerlebnis<br />

auch bei unseren Mitarbeitenden einen Top-<br />

Service geniessen. Mit dem neuen Outfit wollen wir dies<br />

auch optisch unterstreichen».<br />

9600 m 2 Stoff …<br />

Im Wesentlichen besteht die neue Uniform aus einem<br />

anthrazitfarbenen Veston mit eingearbeiteten Taschen,<br />

einer roten Softshell-Jacke sowie einer modern geschnittenen<br />

Einheitshose. Die im Kundenbereich ein-<br />

V.l.n.r. Michael Capeder, Daniela Hidber, Jlona Grünenfelder und Leo Pedretti.<br />

gesetzten Frauen erhalten Jupes in drei Grössen: kurz,<br />

mittel und mittellang. Dabei lehnt die RhB an das<br />

Modell aus der Airlines-Branche an. Besonders schick<br />

und im neuen Design ist die gestreifte Krawatte geraten.<br />

Als Pendant dazu tragen die RhB-Mitarbeiterinnen<br />

im ähnlichen Muster ebenso elegante Nickitücher. Für<br />

die kalte Jahreszeit ist auch vorgesorgt: Alle Mitarbeitende<br />

mit Kundenkontakt erhalten eine winterfeste<br />

Parkajacke. Das Innenfutter kann bei Bedarf entfernt<br />

werden.<br />

Insgesamt wurde für die neue RhB-Uniform 9600 m 2<br />

Stoff verarbeitet, was einer Fläche eines Fussballfeldes<br />

entspricht. Die Kosten für die Beschaffung der Uniformen<br />

betragen rund 430 000 Franken. Die Mitarbeitenden<br />

tragen die neue Uniform seit dem 26. Mai 2008.<br />

Bei dieser Gelegenheit danken wir Jlona Grünenfelder,<br />

Michael Capeder, Daniela Hidber und Leo Pedretti, die<br />

ihre Rolle auf dem Laufsteg professionell und doch locker<br />

spielten – als hätten sie ihr ganzes Leben nichts anderes<br />

gemacht! Unsere vier Models wurden auch stimmungsvoll<br />

angekündigt und interviewt durch den Event-Profi und<br />

«Live Style»-Moderator RHS Roman Howey Senn.<br />

Gratulation für den gelungenen Auftritt!


Alles für die Kundenzufriedenheit<br />

Von Markus Roth<br />

Mit unserem neuen Kundeninformationssystem haben<br />

wir die Möglichkeit, unsere Kunden in umfassender<br />

Weise über den Ablauf des Betriebsgeschehens zu informieren.<br />

Fahrgäste von Bus und <strong>Bahn</strong> erwarten verlässliche Informationen<br />

über ihre Verbindungen. Sie haben das<br />

Bedürfnis, stets sowohl visuell als auch akustisch informiert<br />

zu werden. Intuitiv nachvollziehbare und verständliche<br />

Fahrgastinformation vermittelt ihnen die<br />

Sicherheit, ihr Ziel ohne Probleme und unerwartete<br />

Zwischenfälle zu erreichen. Echtzeit-Fahrgastinformation<br />

wird positiv wahrgenommen und erhöht das Vertrauen<br />

der Fahrgäste in den Verkehrsbetrieb.<br />

In solch einem anspruchsvollen und vom Wettbewerb<br />

geprägten Markt steigt der Anspruch der Verkehrsunternehmen,<br />

den Personenverkehr für die Fahrgäste so attraktiv<br />

wie möglich zu gestalten. Die hohe Qualität der<br />

angebotenen Verkehrsdienstleistungen soll optimal<br />

vermittelt werden.<br />

Ein immer engmaschigeres Liniennetz, dichtere Fahrpläne<br />

und kürzere Fahrzeiten bieten attraktivere Verbindungen.<br />

Viele Fahrgäste bekunden Mühe, sich in<br />

den <strong>Bahn</strong>höfen zurechtzufinden. Umso wichtiger ist<br />

deshalb ein gut durchdachtes Kundeninformationssystem,<br />

das unsere Kunden einfach, schnell und sicher<br />

zum Zug führt und mit allen für sie relevanten Informationen<br />

versorgt.<br />

Fragen wie «Wann und wo fährt mein Zug?» «Verkehrt<br />

der Zug planmässig?» «Hält der Zug an meiner Zieldestination?»<br />

sollen auf übersichtliche und gut verständliche<br />

Art beantwortet werden. Entscheidend dabei ist,<br />

nicht alles auf einmal zu beantworten, sondern die<br />

richtigen Antworten zur richtigen Zeit und am richtigen<br />

Ort zu liefern. Informationsqualität geht vor Informationsquantität.<br />

Unser oberstes Ziel ist die Kundenzufriedenheit.<br />

Sie basiert auf einem sicheren Gefühl und<br />

Wohlbefinden während der gesamten Reisedauer.<br />

Das neue 4 KIS im Einsatz.<br />

Etappierung.<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />

Neues Kundeninformationssystem<br />

Im August 2006 wurde vom Verwaltungsrat der RhB die<br />

Stossrichtung der Strategie «Offensive 2012» beschlossen,<br />

bei welcher die Beschaffung eines modernen, innovativen<br />

Kundeninformationssystems eine zentrale<br />

Rolle spielt.<br />

Mit dem Bau dieses neuen Kundeninformationssystems,<br />

welches von I-EA-NT unterhalten wird, versucht das<br />

Projektteam der RhB den hohen Erwartungen unserer<br />

Kunden (intern und extern) gerecht zu werden.<br />

Die Grundvoraussetzung für die Vernetzung der Kundenpunkte<br />

auf den <strong>Bahn</strong>höfen, mit dem zentralen System<br />

in Chur resp. Landquart, ist die Umsetzung des Projektes<br />

«Ausbau Datennetz für KIS und Billettautomaten».<br />

I-EA-NT musste für diesen Zweck auf ca. 70 Stationen<br />

(über das ganze Netz verteilt) neue Netzwerkkomponenten<br />

beschaffen und ins bestehende Datennetzwerk<br />

einbinden.<br />

Im Februar 2007 erteilte die RhB der PSI Transcom GmbH<br />

(PSI) den Auftrag für die Einführung eines neuen, zukunftsgerichteten<br />

Kundeninformationssystems.<br />

Ausschlaggebend für die Vergabe an PSI war neben ihrer<br />

langjährigen Erfahrung im Kundeninformationsbereich<br />

und der hohe Erfüllungsgrad der Anforderungen,<br />

welche von der RhB gestellt wurden.<br />

In einem ersten Schritt wird das System auf der Strecke<br />

Rhäzüns-Klosters (1. Etappe) mit einem modularen<br />

System von Stelen in elegantem Design ausgerüstet. In<br />

ihnen sind TFT-Anzeiger installiert, welche die folgenden<br />

Züge optisch darstellen. Überkopfanzeiger auf den<br />

Mittelperrons, Generalanzeiger auf grösseren <strong>Bahn</strong>höfen<br />

und Ansagetechnik in der Stele sowie auf den <strong>Bahn</strong>steigen<br />

runden das Informationsangebot ab.<br />

Modernste Technik<br />

Das Zeitalter der elektronischen Datenverarbeitung und<br />

Telekommunikation sowie moderner Anzeigemedien<br />

hat auch auf diesem Gebiet völlig neue Möglichkeiten<br />

Übersicht des KIS in der RhB–Systemlandschaft.<br />

15


Der Kundenpunkt.<br />

16<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />

eröffnet. Um die aktuelle Fahrplanabweichung eines<br />

jeden Zuges zu bestimmen, werden die Ist-Daten und<br />

die Plandaten miteinander verglichen. Anhand der gewonnen<br />

Daten wird die Fahrplanlage auf dem elektronisch<br />

grafischen Fahrplan (Zeit-Weglinien-Diagramm)<br />

dargestellt und ermöglicht so dem Disponenten Zugskreuzungen<br />

zu planen und den Zugsverkehr zu optimieren.<br />

Überschreitung gewisser Grenzwerte, wie zum Beispiel<br />

grosse Verspätungen, werden dem Fahrdienstleiter optisch<br />

und wenn gewünscht akustisch signalisiert. Dieser<br />

muss dann betriebliche Entscheidungen treffen und<br />

weitere dispositive Massnahmen einleiten.<br />

Die Software für die Steuerung des Kundeninformationssystem<br />

KIS basiert auf dem bereits in vielen Projekten<br />

erfolgreich eingesetzten Standardprodukt der PSI.<br />

«PSItraffic», einer Plattform für die Betriebszustandserfassung<br />

sowie Prognoseermittlung von Bussen und<br />

<strong>Bahn</strong>en im Personenverkehr und die Ansteuerung von<br />

Fahrgastinformationssystemen.<br />

Das PSItraffic-System in der Leitzentrale sammelt die<br />

Informationen über die Betriebslage und arbeitet diese<br />

für Fahrgastinformation und Disposition auf.<br />

Die Ansteuerung der Rechner in den Stelen sowie der<br />

Überkopfanzeiger auf den <strong>Bahn</strong>höfen erfolgt über ein<br />

hochmodernes TCP/IP-Datennetzwerk, welches die<br />

Kundenpunkte mit der Zentrale verbindet.<br />

Der Kundenpunkt<br />

Das Kundeninformationssystem ist modulartig konzipiert<br />

und wurde in drei verschiedenen Ausbaustufen, je<br />

nach Wichtigkeit und Grösse des <strong>Bahn</strong>hofes festgelegt.<br />

Die Infosäule (tragendes Element) mit beleuchtetem Infowürfel<br />

(welcher bei bestimmten Betriebssituationen<br />

blinkt) verschiedenen Tasten (Haltewunsch, Ansage des<br />

Bildschirminhalts sowie Aufbau einer Sprechverbindung<br />

ins RCC) bildet den zentralen Teil der Stele. Seitlich werden,<br />

je nach Grösse des <strong>Bahn</strong>hofs, eine bis drei Vitrinen<br />

zum Einbau von Monitoren bis 32“ oder für den Aushang<br />

von Drucksachen angebracht. Zur Beleuchtung<br />

des Kundenpunktes werden ausschliesslich LED Leuchtmittel<br />

eingesetzt.<br />

Taster der KIS-Stele<br />

1. Taster: Bedarfshaltetaster<br />

Durch Betätigung des Bedarfshalttasters kann durch die<br />

am <strong>Bahn</strong>hof wartenden Fahrgäste ein «Halt» des<br />

nächsten Zuges an diesem <strong>Bahn</strong>hof gefordert werden<br />

(für Züge, die entsprechend auf dem Fahrplan aufgeführt<br />

sind).<br />

2. Taster: Kommunikation mit der Zentrale<br />

Die Betätigung des Tasters «Information» macht die direkte<br />

Verbindung vom Kunden auf dem <strong>Bahn</strong>hof zum<br />

Infoassistenten oder in den Randstunden zum Fahrdienstleiter<br />

im RCC möglich.<br />

Nach Knopfdruck auf den Infotaster und Annahme des<br />

Gesprächswunsches durch einen Mitarbeiter der RhB<br />

wird der Kunde mit dem Infoassistenten verbunden,<br />

um weitere Auskünfte und zusätzliche Informationen<br />

zu erhalten. Die Kommunikation zwischen Infosäule<br />

und dem Infoassistenten wird mit einer für die RhB<br />

neuen Technologie Voice over IP (VoIP; Sprache über Internetprotokoll)<br />

realisiert. Der Einsatz dieser Technik<br />

bringt eine Reihe von Vorteilen:<br />

VoIP-Telefonie<br />

Damit kann die in der Infosäule vorhandene Hardware<br />

und das TCP/IP Netzwerk verwendet werden. Durch den<br />

Einsatz dieser zukunftsgerichteten Technik entfällt eine<br />

analoge Verkabelung der Infosäule an die bestehende<br />

Telefonanlage. Die Steuerung, welche Leitstellenarbeitsplatztelefon<br />

mit der Infosäule verbindet, erfolgt<br />

durch die Sprachsteuerungsmechanismen im PSItraffic<br />

System.<br />

TFT-Monitor als gleisbezogene Anzeige. TFT-Monitor als Generalanzeiger auf<br />

grösseren <strong>Bahn</strong>höfen.


3. Taster: Vorlese- und Beschallungssystem<br />

Die Stelen verfügen über eine mehrsprachige digitale<br />

Sprachausgabe (Text-to-Speach; geschriebener Text<br />

wird durch ein Computerprogramm in Sprache umgewandelt),<br />

was speziell für Sehbehinderte von Vorteil ist.<br />

Betätigt der Fahrgast die Ansagetaste an der Stele, wird<br />

der Bildschirminhalt in mehreren Sprachen akustisch<br />

ausgegeben. Dazu zählen insbesondere die Ankündigungen<br />

der nächsten Züge und allfällige, zug- oder<br />

stationsbezogene betriebliche Meldungen.<br />

Innovative Anzeiger als Informations- und<br />

Marketingmedium<br />

Die 32“-TFT-Monitore haben eine native Auflösung von<br />

1360 x 768 Punkten. Die Helligkeit der Monitore beträgt<br />

1000 cd. Damit ist bei entsprechend optimierter Kontrastwahl<br />

eine Lesbarkeit auch bei direkter Sonneneinstrahlung<br />

gegeben.<br />

Dank dieser modernen Web-Technologie können parallel<br />

zu den aktuellen Zuginformationen, welche immer<br />

Priorität haben, Videos, aktuelle Nachrichten oder touristische<br />

Informationen angezeigt werden.<br />

Überkopfanzeiger<br />

Um dem Kunden die Übersicht auf langen Perrons zu<br />

ermöglichen, werden an den Perrondächern der diversen<br />

<strong>Bahn</strong>höfe Überkopfanzeiger installiert. Die Lesbarkeit<br />

der 120 cm breiten und 45 cm hohen Flüssigkristallanzeiger<br />

(LCD-Anzeiger) ist selbst bei direkter<br />

Sonneneinstrahlung problemlos gegeben.<br />

Automatische Durchsagen über Lautsprecheranlagen<br />

Automatische Durchsagen für alle Fahrgäste auf sieben<br />

ausgewählten <strong>Bahn</strong>höfen (1. Etappe) erfolgen mittels<br />

Ausgabe von Textkonserven über Lautsprecher an der<br />

<strong>Bahn</strong>steigkante. Kurz vor Einfahrt eines Zuges werden<br />

die einsteigenden Fahrgäste über das Zugziel infor-<br />

TFT-Monitor als gleisbezogene Anzeige im<br />

Werbemodus.<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />

miert. Eine weitere Durchsage erfolgt nach dem Halt<br />

des Zuges, um alle aussteigenden Fahrgäste über Anschluss-<br />

und Umsteigeverbindungen zu informieren.<br />

Widerstandsfähig gegen Witterungseinflüsse<br />

Aufgrund der in einigen Gebieten extremen Temperaturschwankungen,<br />

der erhöhten Sonneneinstrahlung<br />

im Hochsommer sowie im Winter und wegen der stark<br />

wechselnden Luftfeuchtigkeit sind die Stelen klimatisiert.<br />

Wärmeaustausch und Schutz vor Beschlag bei<br />

niedrigen Temperaturen werden dadurch gewährleistet.<br />

Erfassung von Statistikdaten<br />

Zur Erstellung von Qualitätsanalysen und Qualitätsnachweisen<br />

können sämtliche betriebliche Informationen,<br />

wie z. B. geplante und tatsächliche Verläufe von<br />

Fahrten, statistisch erfasst werden. Dies erlaubt die<br />

Analyse häufiger Störungspunkte mit dem Ziel, die betrieblichen<br />

Abläufe kontinuierlich zu optimieren.<br />

Meilensteine<br />

Das zentrale System wurde bei der RhB aufgesetzt sowie<br />

die Kundenpunkte an den <strong>Bahn</strong>höfen aufgestellt. Seit<br />

dem 16. Juni 2008 läuft der Probebetrieb des gesamten<br />

Systems.<br />

Um allfällige Schwachstellen während des Probebetriebs<br />

(ab 16.06.2008) aufdecken zu können, werden<br />

alle Mitarbeiter gebeten, Verbesserungsvorschläge übers<br />

QSV (Qualitätssicherung Zugverkehr) der Projektleitung<br />

mitzuteilen.<br />

Nach der erfolgreichen Einführung dieser 1. Etappe<br />

entscheidet der Verwaltungsrat im September 2008<br />

über den weiteren Ausbau des Kundeninformationssystems<br />

an den restlichen RhB-<strong>Bahn</strong>höfen.<br />

LCD-Anzeiger als Überkopfanzeiger. Meilensteine.<br />

17


Vier Panoramawagen Typ Breda für die RhB<br />

Von David Wiegratz<br />

RhB-Panoramawagen Typ Breda<br />

(Bp 52522) im Glacier Express in<br />

St. Moritz. (Foto De Matteo Sergio)<br />

18<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />

Allgemeines<br />

Gemäss den vertraglichen Vereinbarungen vom<br />

31.01.2008 zwischen der <strong>Rhätische</strong>n <strong>Bahn</strong> und der<br />

Matterhorn Gotthard <strong>Bahn</strong> verkauft die MGB vier ihrer<br />

14 Panoramawagen vom Typ Breda an die RhB. Mit der<br />

Übernahme der vier Breda-Wagen durch die RhB und<br />

der Neubeschaffung seitens RhB und MGB von zusätzlichen<br />

Panoramawagen Typ Stadler (Auslieferung nächstes<br />

Jahr) sowie unter Berücksichtigung des Einsatzes der<br />

Speisewagen RhB wird beim Glacier Express auch im<br />

Bereich Rollmaterial ein «ausgeglichenes Kräfteverhältnis»<br />

MGB-RhB realisiert.<br />

Die Übernahme der vier Panoramawagen Breda erfolgte<br />

auf den Fahrplanwechsel vom 10. Mai 2008. Gekauft<br />

wurden die Panoramawagen Bp 4023-4026. Die Erstinverkehrssetzung<br />

dieser Wagen erfolgte 1993. An<br />

allen Wagen dieser Serie wurde respektive wird zwischen<br />

2007 und 2008 ein umfangreiches Refitprogramm<br />

durchgeführt. Die Wagen entsprechen somit in<br />

Bezug auf Inneneinrichtung, Design, Kundenkomfort<br />

und Kundeninformationssystem den 2006 in Betrieb<br />

genommenen GEX-Panoramawagen Typ Stadler.<br />

Einsatz<br />

Die Panoramawagen Typ Breda werden seit Beginn<br />

Sommerfahrplan (10.05.2008) in den Glacier Express-<br />

Zügen eingesetzt. Sie sind für das gesamte Netz der MGB<br />

und für das Stammnetz der RhB zugelassen. Die Lauffähigkeit<br />

der Wagen für die Strecke Chur–Arosa mit ihren<br />

engen Kurvenradien (teilweise weniger als 60m) muss<br />

noch durch Testfahrten verifiziert werden. Diese Fahrten<br />

sind für die Zwischensaison im Herbst 2008 geplant.<br />

Neue fünfstellige Wagennummern: 5= Reisezugwagen;<br />

2= StN B (Stammnetz 2. Klasse);<br />

5= Panoramawagen<br />

Technische Daten<br />

Länge über Puffer 18500 mm<br />

Drehzapfenabstand 12830 mm<br />

Wagenbreite 2680 mm<br />

Taragewicht 19.3 t<br />

Sitzplätze 48 2. Klasse<br />

Höchstgeschwindigkeit 90 km/h<br />

Bremse Handbremse, Vakuum,<br />

Zahnrad<br />

Ausrüstung ABB-Klimaanlage<br />

kombiniert mit<br />

Konvektionsheizung<br />

Lauffähigkeit MGB, RhB-StN<br />

Inbetriebsetzung 2. Quartal 1993<br />

Hersteller Wagenkasten BREDA, Pistoia, Italien<br />

Hersteller Drehgestelle SIG Neuhausen<br />

Typenbild.


Neues Fahrzeugnummerierungssystem<br />

Von Daniel Ritler<br />

Das bisherige Fahrzeugnummerierungssystem hat der<br />

RhB für rund ein Jahrhundert gereicht, um die Fahrzeuge<br />

eindeutig zu kennzeichnen. Das bisherige System<br />

hat die Fahrzeugnummern von 1 bis 9999 vergeben.<br />

Mit der Beschaffung von einer grösseren Serie von Fahrzeugen,<br />

drängt sich eine Erweiterung des Fahrzeugnummerierungssystems<br />

auf. Die Ziele des neuen Systems<br />

sind:<br />

n Nummerierungssystem für die nächsten 100 Jahre<br />

und länger<br />

n Eindeutige, systematische Nummerierung der Fahrzeuge<br />

n Einfache Bezeichnung von Triebzügen und festen Wagenkompositionen<br />

n Nutzung der bestehenden Informatikmittel<br />

Mit der Einführung des neuen fünfstelligen Nummerierungssystems<br />

per 1. November 2007, hat die RhB die<br />

Möglichkeit rund 90 000 zusätzliche Fahrzeuge zu bezeichnen.<br />

Für die Anwendung des neuen Nummerierungssystems<br />

gilt, dass nur neue Fahrzeuge nach dem neuen System<br />

gekennzeichnet werden. Eine Umzeichnung von bestehenden<br />

Fahrzeugen findet grundsätzlich nicht statt. Die<br />

Ausnahme ist, wenn eine ganze Fahrzeugserie im Rahmen<br />

eines Refitprogramms sowieso einen neuen Anstrich<br />

erhält. Die nächste Fahrzeugserie, welche darum<br />

umgezeichnet wird, werden die EW III Personenwagen<br />

sein.<br />

Die neuen Wagennummern bestehen aus fünf Ziffern.<br />

Die Anzahl Ziffern wird durch die eingesetzte Instandhaltungssoftware<br />

vorgegeben. Sie haben folgende Bedeutung:<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />

Mit den ersten drei Ziffern kann damit der Fahrzeugtyp<br />

bestimmt werden. Um diese hervorzuheben werden in<br />

Anlehnung an andere <strong>Bahn</strong>en die ersten drei Ziffern<br />

unterstrichen. Die Anschrift auf dem Fahrzeug wird wie<br />

folgt aussehen:<br />

50101<br />

Mit dieser Systematik können die bestehenden Fahrzeugnummern<br />

beibehalten werden. Es wurden folgende<br />

Fahrzeuggruppen festgelegt:<br />

00000 bis 09999 bestehende Fahrzeuge und Fahrzeugserien<br />

bis 31. Oktober 2007<br />

10000 bis 19999 Streckentriebfahrzeuge<br />

20000 bis 29999 Rangier- und Diensttriebfahrzeuge<br />

30000 bis 39999 Triebzüge<br />

40000 bis 49999 Reserve<br />

50000 bis 59999 Reisezugwagen<br />

60000 bis 69999 Güterwagen<br />

70000 bis 79999 Reserve<br />

80000 bis 89999 Historische Fahrzeuge<br />

90000 bis 99999 Dienstfahrzeuge<br />

Für die Triebzüge ergibt sich mit diesem Nummerierungssystem<br />

die interessante Möglichkeit mit einer<br />

Nummer den ganzen Triebzug zu kennzeichnen und<br />

gleichzeitig jeden Gliedwagen einzeln zu bezeichnen.<br />

Die folgende Tabelle zeigt die neuen Triebzüge, wie sie<br />

mit dem alten System nummeriert waren und wie es<br />

jetzt mit dem neuen Nummerierungssystem erfolgt.<br />

Weitere, detailliertere Infos sind im Intranet im Bereich<br />

Rollmaterial zu finden.<br />

Dreiteiliger Zweispannungstriebzug. Vierteiliger Stammnetztriebzug<br />

19


20<br />

Wartung und Sanierung Leittechnik Ge 4/4 III<br />

Von Walter Frech<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />

Moderne Lokomotiven wie die Ge 4/4 III sind «vollgepackt»<br />

mit Leistungs- und Steuerelektronik. Dazu gehören<br />

insbesondere die Traktions-Stromrichter und die<br />

Bordnetz-Umrichter sowie die umfangreiche Leittechnik<br />

für die Steuerung sämtlicher Fahrzeugsysteme.<br />

Bei den Umrichter-Lokomotiven Ge 4/4 III 641-649<br />

(Baujahr 1993) ist eine Leittechnik des Typs MICAS-S2<br />

von Bombardier Transportation, Oerlikon im Einsatz.<br />

Die 32 Rechner pro Lokomotive mit ihren rund 180<br />

Prints sind in 19 Baugruppen, sogenannten Racks, eingebaut.<br />

Die gleiche Leittechnik ist auch bei den 119 Lokomotiven<br />

Re 460 («Lok 2000») der SBB installiert.<br />

Praktisch alle Prints sind mit diversen kleineren und<br />

grösseren Elektrolyt-Kondensatoren bestückt. Altersbedingt<br />

beginnen diese Kondensatoren undicht zu werden.<br />

Dadurch können die feinen Leiterbahnen der<br />

Prints verätzt werden, was zu Störungen und Ausfällen<br />

führen kann. Auch die sogenannten Gate Units zu den<br />

Leittechnik-Ausrüstung und Gate Units (vorn) einer Lok<br />

komplett. Bilder von SBB-Industriewerk Yverdon.<br />

Traktions-Stromrichtern enthalten solche Elektrolyt-<br />

Kondensatoren.<br />

Die gleichen Probleme zeigten sich auch bei den Lokomotiven<br />

Re 460 der SBB. Das SBB-Industriewerk Yverdon<br />

hat sich deshalb entsprechend eingerichtet und<br />

von 2005 bis Anfang 2008 alle Leittechniken ihrer Loks<br />

gewartet und saniert, d.h. die betreffenden Kondensatoren<br />

durch neue ersetzt. Für die RhB bot sich deshalb<br />

die Gelegenheit, die Prints der Ge 4/4 III zu guten Konditionen<br />

durch das Industriewerk Yverdon warten und<br />

sanieren zu lassen. 15 Elektronikerinnen und Elektroniker<br />

schaffen es, die rund 170 Prints und 30 Gate Units<br />

pro Lok in sechs Arbeitstagen zu sanieren. So werden in<br />

Landquart alle 19 Racks ausgebaut und nach Yverdon<br />

spediert, wo die Prints und Gate Units gereinigt und saniert<br />

werden. Gleichzeitig werden auch alle Printrelais<br />

ersetzt und die Ventilatoren für die Kühlung der Racks<br />

revidiert, resp. ausgewechselt. Fertig geprüft kommt<br />

die Leittechnik nach Landquart zurück, wo diese eingebaut<br />

und die Lok wieder in Betrieb genommen wird.<br />

Prüfung eines fertigen Prints.


Acht Prints, die in Yverdon nicht geprüft werden können,<br />

werden durch ENICS, Turgi, eine Tochtergesellschaft<br />

der Bombardier Transportation, im gleichen Stil gewartet<br />

und saniert.<br />

Die Leittechnik der ersten Lok ist bereits saniert und die<br />

Lok seit Ende April 2008 wieder im Einsatz. Die restlichen<br />

Leittechniken folgen im drei Wochen-Takt, sodass<br />

die Aktion – mit einer 6-wöchigen Sommerpause – bis<br />

Mitte Dezember 2008 (Beginn Wintersaison) beendet<br />

sein sollte. Dank dieser Aktion sind die Leittechniken<br />

wieder für die nächsten 8-10 Jahre «fit».<br />

Die 3-wöchige Standzeit der Lokomotiven wird genutzt,<br />

um diverse weitere technischen Aufträge «abzuarbeiten».<br />

Insbesondere werden die Lok 641-649 auf die gleiche<br />

verbesserte Stromrichter- und Trafo-Bedarfsventilation<br />

und das gleiche Bordnetz-Umrichter-(BUR-) Redund-<br />

3 der 170 Prints sowie «Elektrolyt-Kondensator-Sortiment»<br />

zu den Prints.<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />

anzkonzept wie bei den Lokomotiven 650-652 (Baujahr<br />

1999) umgebaut. Damit wird nicht nur das Problem<br />

der Ölfluss-Überwachung behoben (Störungen<br />

infolge zu dickflüssigen Öls im Winter), sondern auch<br />

Energie gespart: Die leistungsstarken Ventilatoren laufen<br />

nicht mehr dauernd, sondern nur noch wenn Kühlung<br />

verlangt wird.<br />

Das geänderte BUR-Konzept hat den Vorteil, dass bei<br />

Ausfall eines der vier BUR mit beiden Drehgestellen<br />

weiter gefahren werden kann. Bisher war die Weiterfahrt<br />

nur noch mit einem Drehgestell (mit entsprechender<br />

Reduktion der Anhängelast) möglich.<br />

Gruppenbild mit Elektronikern IW Yverdon vor Leittechnik/<br />

Gate Units einer Lok.<br />

21


22<br />

«Vrin» und «Vals» als Designelemente<br />

NOSE AG Design Intelligence, Christian Harbeke, Dipl. Ing. ETH / Produktgestalter HfG<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />

Das Interior-Design der neuen Triebzuggeneration<br />

Das Interior-Design der neuen Triebzuggeneration entwickelt<br />

sich aus dem Markenversprechen der RhB. Als<br />

weltweit einmalige <strong>Bahn</strong> mit einer grossartigen Geschichte<br />

ist die RhB prädestiniert, sich als leistungsstarke<br />

Erlebnisbahn zu positionieren. Selbstbewusst fährt<br />

die RhB ihre Kunden nicht nur durch eine spektakuläre<br />

Bergwelt, sondern auch durch die Kulturlandschaft<br />

Graubündens mit ihrem einzigartigen traditionellen<br />

Baustil. Das Interior-Design versucht, die lokale Tradition<br />

der Baukultur aufzunehmen und neu zu interpretieren,<br />

ein Ansatz, mit dem es die aktuelle Bündner<br />

Architektur zu Weltruhm gebracht hat.<br />

Das Layout entwickelt sich aus den technischen Randbedingungen<br />

und zeichnet sich durch eine starke Gliederung<br />

in einzelne kompakte Bereiche aus, die von<br />

Einganszonen und Apparatekästen unterbrochen wer-<br />

Längsschnitt: Die längs laufende Seitenwandverkleidung<br />

wird durch die monolithischen Elemente des Eingangsbereichs<br />

unterbrochen.<br />

Querschnitt 2. Klasse: Der Monitor ist zusammen mit den<br />

Piktogrammen in ein durchgehendes, schwarzes Band<br />

integriert.<br />

den. So umfassen die beiden 1. Klasse-Abteile nur je<br />

12 Sitze, wirken aber durch die verglaste Trennwand<br />

zum Führerstand sehr grosszügig. Um eine klar lesbare<br />

Struktur zu schaffen und dem Layout eine gewisse<br />

Grosszügigkeit zu geben, wurden zwei Oberflächenthemen<br />

entwickelt, die sich durch den ganzen Zug ziehen.<br />

Als moderne Interpretation traditioneller Holzbauweise<br />

zieht sich die Oberfläche Vrin als Seitenwandverkleidung<br />

linear durch den gesamten Zug. Unterbrochen<br />

wird dieses von den Apparatekästen, die durch die<br />

Oberfläche Vals als unregelmässig geschichtete Monolithen<br />

erscheinen. Die Differenzierung der beiden Klassen<br />

erfolgt neben den üblichen Komfort-Parametern<br />

wie Sitzabstand etc. durch die unterschiedlichen Bodenbeläge<br />

und vor allem durch die verschiedenen Sitzbezüge.<br />

Die Veloursstoffe als moderne Interpretation<br />

klassischer Karomuster verweisen mit einem Augenzwinkern<br />

auf die lange Tourismustradition, angefangen


von den Golfhosen der englischen Upperclass bis zu den<br />

Wolldecken der Pferdekutschen. Das Pattern der ersten<br />

Klasse verströmt im Zusammenspiel mit der präzisen<br />

Anmutung der Seitenwandverkleidung einen Hauch von<br />

Casual Luxury, während in der zweiten Klasse die Blautöne<br />

ein Bild lebhafter Munterkeit vermitteln, ohne an<br />

Wertigkeit zu verlieren. Beide Stoffe nehmen die Farben<br />

der umgebenden Materialien in kleinen, geschichteten<br />

Einsprengseln auf.<br />

Das Beleuchtungskonzept ist bei jedem Zug einer der<br />

wichtigsten Faktoren, wenn es darum geht, eine hochwertige<br />

und zeitgemässe Anmutung zu erzielen. Um der<br />

teilweise niedrigen Raumhöhe entgegenzuwirken, wird<br />

ein leicht höher liegender Mittelstreifen von beiden<br />

Seiten horizontal angestrahlt und sorgt so für eine angenehme<br />

indirekte Beleuchtung. In der ersten Klasse<br />

wird diese noch durch kleine Halogen Downlights akzentuiert.<br />

Die speziell schlanken Gepäckträger haben<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />

Tragflächen aus Glas und bestechen durch die elegantzurückhaltenden<br />

Gussteile. Die Fenstersäulen werden<br />

durch die hellere Farbgebung mit der ebenfalls hellen<br />

Decke zusammengefasst.<br />

Die zur Fahrgastinformation vorgesehenen Monitore<br />

werden an den Abteilwänden in einen durchgehenden,<br />

schwarzen, mit Glas belegten Horizontalstreifen integriert.<br />

Dieser Streifen trägt auch den grössten Teil der<br />

erforderlichen Wegleitung und Piktogramme und wirkt<br />

dadurch sehr aufgeräumt.<br />

Die Abbildungen entsprechen dem Projektstand April<br />

2008. Die Entwicklung ist noch nicht abgeschlossen,<br />

aber in Anbetracht der bisher sehr erfreulichen Zusammenarbeit<br />

aller beteiligten Parteien kann man auf ein<br />

Produkt gespannt sein, das bei unseren Kunden einen<br />

bleibend positiven Eindruck hinterlässt.<br />

Querschnitt 1. Klasse: Der erhöhte Bereich in der Deckenmitte<br />

fungiert als Reflektor für die indirekte Beleuchtung.<br />

23


24<br />

Berührend einfach<br />

Von Uwe Hartmann<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />

Berührend einfach – unter diesem Titel werden in der<br />

kürzlich fertiggestellten Broschüre die neuen Billettautomaten<br />

unseren Kunden vorgestellt.<br />

Bereits seit Dezember 2007 sind insgesamt 21 neue Billettautomaten<br />

im Oberengadin (Alp Grüm – Cinuoschel/Brail),<br />

in Chur Wiesental und Reichenau-Tamins in<br />

Betrieb. Im April 2008 wurde die zweite Etappe realisiert.<br />

Sämtliche <strong>Bahn</strong>höfe und Haltestellen von Rhäzüns<br />

bis Klosters (ohne Chur und Landquart) sind inzwischen<br />

mit den roten Almex-Billettautomaten von Höft&Wessel<br />

ausgerüstet.<br />

Mit diesen neuen Automaten werden nun alle inzwischen<br />

rund 30-jährigen blauen Autelca-Billettautomaten<br />

und alle mehr als 10-jährigen roten Schlumberger-Geräte<br />

ersetzt. Auch werden Haltestellen mit<br />

Billettautomaten ausgerüstet, welche bisher noch nicht<br />

über solche Geräte verfügten. Einzig die Haltestellen<br />

Ftan, Cadera, Privilasco und Campascio mit sehr geringem<br />

Frequenzaufkommen sowie Sagliains als reine<br />

Umsteigestation werden nicht damit ausgerüstet.<br />

Die neuen Billettautomaten werden in zwei unterschiedlichen<br />

Ausführungen geliefert, als Standard- und Light-<br />

Version. Äusserlich sehen zwar alle Automaten gleich<br />

aus, der Unterschied besteht einzig darin, dass die Light-<br />

Automaten ohne Notenprüfer betrieben werden.<br />

Nach Berühren des Bildschirms (Touch-screen) wird der<br />

Kunde mittels verschiedener Anzeigemasken zu seinem<br />

Angebot geführt. Von gewöhnlichen Billetten, Mehrfahrtenkarten,<br />

Tageskarten bis zu Velo-Billetten, Badekombis<br />

und anderen Spezialangeboten sollen nach Ab-<br />

schluss des Projektes wesentlich mehr Artikel über<br />

Billettautomaten bezogen werden können als bisher.<br />

Neu ist auch die Möglichkeit, die gekauften Billette und<br />

Angebote mit Kreditkarten zu bezahlen. Die Standard-<br />

Billettautomaten nehmen nebst den CHF-Banknoten<br />

auch Euro-Banknoten, REKA-Rail-Checks und Rail-<br />

Checks an Zahlung.<br />

Alle 96 Billettautomaten sind vernetzt und können<br />

zentral im Backoffice bewirtschaftet werden. Dadurch<br />

entfallen die bisherigen Abrechnungsarbeiten bei jedem<br />

Gerät vor Ort. Die Tarif- und Abrechnungsdaten<br />

werden mittels DaX-Schnittstelle mit der SBB ausgetauscht.<br />

Es können aber auch spezielle Angebote im<br />

Backoffice gestaltet und bewirtschaftet werden (ohne<br />

Datenaustausch zur SBB).<br />

Als weiteres Hilfsmittel wird das Störungsmanagement-<br />

Tool zur Verfügung stehen. Mit diesem können die aktuellen<br />

Betriebszustände aller Billettautomaten überwacht<br />

werden.<br />

Nebst der Behebung von Störungen sind natürlich weiterhin<br />

Kassadienst-Arbeiten vor Ort erforderlich. Diese<br />

beschränken sich nun mehrheitlich auf Kassaleerungen.<br />

Restgeld-Nachfüllungen sind nur noch vereinzelt<br />

notwendig. Durch Bezahlung mit Münzen werden diese<br />

zwischengelagert und dienen der Zahlung von Rückgeld.<br />

Aber auch spezielle zusätzliche Restgeldspeicher<br />

sind vorhanden, um allfällige Engpässe zu überbrücken.<br />

Von voraussichtlich Mitte Juni bis Ende Juli 2008 werden<br />

die restlichen neuen Billettautomaten installiert<br />

und in Betrieb genommen.


16 Monate danach …<br />

Von Peider Härtli<br />

Glück im Unglück<br />

Sie erinnern sich: Rund 30 Fahrgäste und der Lokführer<br />

von Zug 1270 hatten am 5. Januar 2007 auf der Fahrt<br />

von Chur nach Disentis/M. einen Schutzengel: Um ca.<br />

22.45 Uhr kollidierte die Lok 632 unmittelbar vor der<br />

Einfahrt in die Galerie mit Erd- und Felsbrocken, welche<br />

sich von der Felswand gelöst hatten. In der Folge<br />

entgleiste die Lokomotive und zerstörte vier Pfeiler der<br />

Galerie. Dadurch brach die Galeriedecke teilweise ein<br />

und stürzte auf den hinteren Teil der Lokomotive sowie<br />

den Gepäckwagen unmittelbar dahinter. Wie durch ein<br />

Wunder kamen Passagiere und Lokführer mit dem<br />

Schrecken davon. Der Sachschaden an der Galerie und<br />

an der Lokomotive jedoch war beträchtlich.<br />

16 Monate später: Lok 632 wieder im Einsatz …<br />

Heute, gut 16 Monate später, sind diese Narben zum<br />

grossen Teil verheilt. Die Lok 632 wurde in einer ersten<br />

Einschätzung als abbruchreif eingestuft. Eine genauere<br />

Analyse wichtiger tragender Elemente ergab jedoch,<br />

dass sich ein Wiederaufbau durchaus lohnen kann. So<br />

entstand nach einer Durchlaufzeit von rund einem Jahr<br />

aus dem Abbruchobjekt eine praktisch neuwertige Lokomotive.<br />

Der Wiederaufbau der Lok wurde in den RhB-<br />

Werkstätten in Landquart durch eigene Mitarbeiter professionell<br />

und effizient durchgeführt. Die Kosten für die<br />

Instandstellung betragen rund 3 Millionen Franken –<br />

im Vergleich dazu ist bei einer Beschaffung einer neuen<br />

Lokomotive mit rund 7 Millionen Franken zu rechnen.<br />

Die reparierte Lok wird für die nächsten 20 bis 30 Jahre<br />

auf dem RhB-Stammnetz im Einsatz stehen.<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />

… und Galerie repariert und verlängert<br />

Die auf einer Länge von 16 m teilweise zerstörte Steinschlaggalerie<br />

Valendas wurde in der Zwischenzeit repariert.<br />

Damit das <strong>Bahn</strong>trassee gegen zukünftig zu erwartende,<br />

ähnliche Felssturzereignisse geschützt werden<br />

kann, wird die Galerie um zusätzliche 40 m in Richtung<br />

Versam verlängert. Zudem werden die bestehenden<br />

Steinschlagzäune wo nötig ergänzt, repariert oder durch<br />

moderne, neue Steinschlagnetze ersetzt sowie die<br />

Anprallsicherheit der bestehenden Galerie dem heutigen<br />

Sicherheitsbedürfnis angepasst.<br />

Die Wiederherstellungs- und Ergänzungsarbeiten wurden<br />

Mitte August 2007 aufgenommen und können voraussichtlich<br />

im Sommer 2008 abgeschlossen werden.<br />

Die Kosten für die Räumung nach dem Unfall sowie die<br />

Wiederherstellung und die Ergänzung der Steinschlaggalerie<br />

Valendas werden sich auf rund 3.3 Millionen<br />

Franken belaufen.<br />

Ein aussergewöhnliches Aufrichtefest<br />

Als Zeichen der Anerkennung der grossartigen Arbeit<br />

unmittelbar nach dem Unfall, während den Aufräumarbeiten<br />

sowie bei den Instandstellungsarbeiten an der<br />

Galerie und an der Lokomotive hat die RhB-Leitung die<br />

beteiligten Mitarbeitenden zu einer kleinen – und speziellen<br />

– Aufrichtefeier nach Valendas eingeladen. Mit<br />

einem Extrazug, gezogen von der wieder hergestellten,<br />

stolzen Lok 632 «Zizers», traf die illustre RhB-Gruppe<br />

am 19. Mai am späteren Nachmittag bei der Galerie in<br />

Valendas zu einem «Bau-Apéro» ein.<br />

25


26<br />

Drittlängster Tunnel wird saniert<br />

Text von Peider Härtli, Bilder von Sandra Beeli<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />

Der Tasna-Tunnel der <strong>Rhätische</strong>n <strong>Bahn</strong> zwischen Ardez<br />

und Scuol wird in den nächsten zwei Jahren saniert.<br />

Geländeverschiebungen verursachten massive Schäden<br />

im Bereich der Portalzone Seite Ardez. Die Umbauten<br />

und Instandsetzungsarbeiten werden etappiert vorgenommen.<br />

Die Gesamtkosten werden mit rund 17 Millionen<br />

Franken veranschlagt. Am 27. Mai erfolgte der<br />

offîzielle Baubeginn. Die Redaktion war dabei:<br />

Der 2‘351 Meter lange Tasna-Tunnel ist hinter dem Vereinatunnel<br />

(19‘042 m) und dem Albulatunnel (5‘864<br />

m) der drittlängste Tunnel auf dem Netz der <strong>Rhätische</strong>n<br />

<strong>Bahn</strong>. Zugleich bereitet der Tasna-Tunnel aufgrund seiner<br />

Lage in einer Sackungsmasse seit Beginn (1913)<br />

Sorgen; die Geländeverschiebungen verursachen jährliche<br />

Deformationen von bis zu 14 Millimeter. Daraus<br />

entstanden massive sicherheitsrelevante Schäden mit<br />

Wassereintritten, starken Schäden am Mauerwerk und<br />

Profilverletzungen. Die Bausubstanz im Bereich der<br />

Portalzone Seite Ardez ist auf einer Länge von 330 Meter<br />

derart geschwächt, dass nur ein Umbau mit Profilerweiterung<br />

und komplettem Ersatz der Tragungskonstruktion<br />

den <strong>Bahn</strong>betrieb langfristig sicherstellt.<br />

Komplexe Sanierungsarbeiten …<br />

Das bestehende Tunnelgewölbe wird auf dieser schadhaften<br />

Strecke abgebrochen. Der Tunnelquerschnitt<br />

wird vergrössert und durch ein neues Betongewölbe<br />

mit einem Sohlgewölbe ersetzt. Das Gewölbe ist so ausgebildet,<br />

dass es in den Zonen mit Verschiebungen die<br />

seitlichen Relativdeformationen aufnehmen kann. Bei<br />

seitlichen Hangbewegungen erfolgt der Ausbau mit<br />

kurzen, in Längsrichtung aneinander gestellten Ringsegmenten.<br />

Die Blockfugen werden gegen Wasserzutritte<br />

abgedichtet und können Deformationen in Längs-<br />

sowie Querrichtung aufnehmen. Das Tunnelprofil<br />

besteht aus der Ausbruchsicherung, der Drainageschicht<br />

und einem tragenden Innengewölbe mit einem Sohlgewölbe.<br />

Das Konzept der Gewölbedrainage besteht<br />

darin, dass das Wasser durch vorgegebene Hohlräume<br />

geführt und gezielt abgeleitet wird.<br />

… etappiertes Baukonzept<br />

Der anspruchsvolle Umbau des Gewölbes erfolgt während<br />

den nächtlichen Betriebspausen in den Sommermonaten<br />

2008 und 2009 zwischen 21 und 7 Uhr. Für<br />

die ausfallenden Spät- bzw. Frühzüge ist seit dem 31.<br />

März 2008 ein <strong>Bahn</strong>ersatzdienst zwischen Ardez und<br />

Scuol-Tarasp eingerichtet.<br />

Für die Gewölbesohlensanierung ist eine Totalsperre<br />

von sechs Wochen im Frühjahr 2010 vorgesehen. Auch<br />

hier wird für die Reisenden ein Ersatzdienst zwischen<br />

Ardez und Scuol-Tarasp auf der Strasse angeboten. Auch<br />

für den Güterverkehr wird die RhB einen Ersatzbetrieb<br />

organisieren. Diese gewählte etappierte Baumethode<br />

bringt Kosteneinsparungen von rund einer Million<br />

Franken. Zudem nutzt die RhB diesen Betriebsunterbruch<br />

für den Umbau der <strong>Bahn</strong>hofanlage in Scuol-Tarasp.<br />

Wichtige Linie der RhB<br />

Mit der Inbetriebnahme der Vereinalinie Ende 1999 hat<br />

die Unterengadiner Linie der <strong>Rhätische</strong>n <strong>Bahn</strong> eine


markante Aufwertung erhalten. Mit bedeutenden Investitionen<br />

untermauert die RhB, auch in Zukunft auf<br />

dieser Linie einen leistungsfähigen und sicheren <strong>Bahn</strong>betrieb<br />

zu gewährleisten. Alleine die Gesamtkosten der<br />

Sanierung des Tasna-Tunnels belaufen sich auf 17 Millionen<br />

Franken. Zudem wurde kürzlich der Val Ota-Tunnel<br />

bei Susch für über zwei Millionen Franken saniert.<br />

Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2007 verkehren<br />

die Züge auf der Strecke Prättigau//Vereina/Engadin<br />

wieder mit einem attraktiven Jahresfahrplan, ohne<br />

Zwischensaison-Einschränkungen.<br />

Kennzahlen zum Umbau der Portalzone Ardez des Tasna-Tunnels<br />

Inbetriebnahme Tasna-Tunnel 1913<br />

Länge Tunnel 2351 m<br />

Länge Umbauzone 330 m<br />

Bauzeit 2.5 Jahre<br />

Abbruch 9500 m 3<br />

Beton 7500 m 3<br />

Stahleinbau/Bewehrung 625 to<br />

Projektverfasser IG Grisch, Edy Toscano AG/Pöyry Infra AG<br />

Bauunternehmung ARGE Tasna-Tunnel, A. Pitsch AG/G. Lazzarini & Co. AG<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />

Information über Baumassnahmen vor Ort<br />

Ende August 2007 wurden die Vertreter der betroffenen<br />

Gemeinden von Ardez bis Samnaun sowie die Vertreter<br />

von Pro Engadina Bassa und Scuol Tourismus durch die<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> über das Bauvorhaben im Detail informiert.<br />

Das Bad Scuol plant zudem die Grossrevision ihrer<br />

Anlagen auf die Totalsperrung im 2010 zu legen.<br />

Damit können Synergien zwischen Bad und Bauarbeiten<br />

optimal genutzt werden. Die <strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> ist mit<br />

den lokalen Behörden laufend in Verbindung und betreibt<br />

eine aktive und aktuelle Informationspolitik.<br />

<strong>Bahn</strong>ersatz<br />

Jahr Periode Zeit Bauteil<br />

2008 31. März bis 14. November 20.50 bis 06.50 Gewölbe<br />

2009 14. April bis 21. November 20.50 bis 06.50 Gewölbe<br />

2010 06. April bis 21. Mai Gesamter <strong>Bahn</strong>betrieb Sohle<br />

27


28<br />

Region Engadin<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />

Von Martina bis zum Corvatsch – von 1037 Meter, der<br />

tiefsten mit dem öV erschlossenen Stelle zur höchsten<br />

auf 3305 Meter über Meer – dies sind die beiden Extreme,<br />

welche die Höhenmeter-Grenze des Engadin bildet.<br />

Genauso gross oder vielfältig sind die Aufgaben der<br />

verschiedenen RhB Mitarbeiter im Engadin. Vom Bedienen<br />

der Schneeschleuder über das Umkranen von Lebensmittelcontainern<br />

bis hin zum Taxidienst und Schulbusbetrieb<br />

ist so ziemlich alles vertreten. Das Engadin<br />

hat auch einige touristische Sehenswürdigkeiten und<br />

lohnende Ausflugsziele zu bieten. Diese sind den meisten<br />

Mitarbeitenden jedoch bekannt.<br />

Wir wollen einen Querschnitt über Aufgaben oder Tätigkeiten<br />

aufzeigen, die eher unbekannt sind.<br />

Die nachfolgenden Berichte von Mitarbeitenden im Engadin<br />

zeigen einen kleinen Querschnitt durch den Alltag<br />

im Engadin.<br />

Grüsse aus dem Tirol<br />

Von Gian Meyer<br />

Nicht selten werden wir Unterengadiner als Tiroler bezeichnet.<br />

Dies stört uns in keiner Weise, sondern ehrt<br />

uns sogar. Denn wir wohnen im Dreiländereck, das<br />

auch das magisches Dreieck genannt wird. Unsere Berge<br />

nennt man die Engadiner Dolomiten, und sind so<br />

schön wie ihre Schwestern im Südtirol. Chur wäre eigentlich<br />

unsere Hauptstadt. Landeck, Innsbruck und<br />

Meran haben aber den Vorteil, dass man auch am Abend<br />

zu später Stunde noch ins Unterengadin zurückfahren<br />

kann. Darum besuchen wir Konzerte, Operetten, Musicals,<br />

Sportanlässe, und unsere Jungen die Discos, bei<br />

unseren Nachbarn im Tirol. Unsere Ferien buchen wir<br />

im Tirol. Unser Heimatflughafen ist Innsbruck, und wir<br />

fliegen nicht Swiss, sondern Austrian-, Lauda- oder Tyrolean-<br />

Airlines. Als einheimische Spezialitäten werden<br />

in unseren Restaurants Tirolerknödel, Tiroler- Speck<br />

usw. angeboten. Drei unserer Mitarbeiter sind Tiroler.<br />

Für zwei von ihnen führt der tägliche Arbeitsweg vom<br />

Südtirol übers Tirol zu uns. Unsere Kurzausflüge führen<br />

uns ins Zillertal, nach Meran, ins Oetztal, oder nach Kaltern.<br />

Wir sagen dann ganz einfach «wir fahren ins Tirol».<br />

Am <strong>Bahn</strong>hof in Scuol-Tarasp wird sogar ein Gleisabschnitt<br />

als Tirolerstumpen bezeichnet.<br />

Der Tiroler-Stumpen setzt sich nach der letzten Weiche<br />

im Gleis eins, in einer eleganten Kurve Richtung Landeck<br />

fort und verliert sich nach 150 Metern im Unkraut.<br />

Es hat nicht sollen sein, dass dieses Gleis weiter in Richtung<br />

Landeck gezogen wurde. Aber es gibt noch Visionen!<br />

Wer weiss, vielleicht werden spätere Generationen auf<br />

diesem Gleis über Landeck oder (und) Mals ins Tirol fahren?<br />

Wie man sieht, haben wir wirklich viel mit den Tirolern<br />

zu tun und die Bezeichnung Tiroler für uns Unterengadiner<br />

ist gar nicht so falsch.<br />

Samedaner Quiz<br />

Von Iginio Tuena<br />

Um es Ihnen nicht zu einfach zu machen und das Denken<br />

zu animieren, stellen wir uns in einem Quiz vor. Es<br />

gibt 3 tolle Preise zu gewinnen. Also mitmachen lohnt<br />

sich!<br />

Viel Spass beim Auflösen.<br />

1. Wie heisst der Leiter Betrieb des <strong>Bahn</strong>hofs<br />

Samedan?<br />

X) Cleto Tuena<br />

R) Iginio Tuena<br />

O) Franco Tuena


2. Wie viel Gütertonnen verlassen jährlich den<br />

<strong>Bahn</strong>hof Samedan?<br />

E) 99503 Tonnen<br />

B) 85669 Tonnen<br />

Z) 55336 Tonnen<br />

3. Welche dieser Abstellgleise gibt es in<br />

Samedan nicht?<br />

M) Gabistumpen P) Pflugstumpen<br />

G) Villigerstumpen I) Berninastumpen<br />

T) Innauenstumpen S) Obererstumpen<br />

4. Welche «Sehenswürdigkeiten» gibt es in Samedan<br />

nicht?<br />

A) viel Sonne O) Wasserfall<br />

S) Flughafen V) Chesa Planta<br />

D) Gifthüttli N) Eishalle<br />

5. Wie lange bleibt die Barriere in Samedan an einem<br />

Wintersamstag in Min. geschlossen?<br />

W) 50 Min<br />

F) 130 Min<br />

E) 210 Min<br />

6. Zwischen dem <strong>Bahn</strong>hof Samedan und Punt Muragl<br />

liegt eine grössere Gleisanlage, wir wird sie genannt?<br />

N) GUZO<br />

U) ABVO<br />

G) ESTM<br />

7. Wie viele Extrazüge (RhB-weit) verkehren am<br />

Engadin Skimarathon?<br />

O) ca. 128<br />

G) ca. 80<br />

X) ca. 55<br />

G) ca. 121<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />

8. Wie viele Zwergsignale gibt es am <strong>Bahn</strong>hof<br />

Samedan?<br />

A) 53<br />

E) 43<br />

M) 33<br />

9. Wie heisst die neue Leittechnik für das Fernsteuerzentrum?<br />

H) Fuchs<br />

R) Wildschwein<br />

D) Iltis<br />

10. Welcher Fluss ist vor 3 Jahren total umgeleitet<br />

worden?<br />

L) Inn<br />

C) Valember<br />

I) Flaz<br />

11. Welche Institution gehört nicht zu Samedan?<br />

N) Lyceum Alpinum<br />

S) Academia Engiadina<br />

U) Sitz des Kreisamtes<br />

Tragen Sie die richtigen Buchstaben ein und Sie erhalten<br />

das Lösungswort<br />

1 2 3 3 4 4<br />

5 6 7 8 9 10 11<br />

Die Lösungen sind an Eric Wyss, L-PENG <strong>Bahn</strong>hof,<br />

7500 St. Moritz oder per Mail an e.wyss@rhb.ch einzusenden.<br />

Aus allen richtig eingesandten Lösungen werden<br />

drei Gewinner ausgelöst und benachrichtigt.<br />

Einsendeschluss ist der 31. Juli 2008.<br />

Unter den Gewinner werden die folgenden drei Preise<br />

ausgelost:<br />

n 1 Schnuppertag am <strong>Bahn</strong>hof Samedan mit Onkel<br />

Tippi (Besichtigung <strong>Bahn</strong>hof, Fernsteuerzentrale,<br />

Güterumschlagszentrum, Betriebswerkstatt etc.)<br />

n 1 RhB Tageskarte 1. Klasse<br />

n 1 Schnuppertag beim Rangier am <strong>Bahn</strong>hof/<br />

GUZO Samedan inklusiv Kaffee und Gipfeli<br />

Fortsetzung auf Seite 32<br />

29


<strong>Bahn</strong>hoffest Chur vom 24./25. Mai 2008<br />

Von Christian Florin<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />

Das <strong>Bahn</strong>hoffest ist Geschichte. Bleiben werden bei unzähligen<br />

Gästen beste Erinnerungen an Chur und an die<br />

beteiligten Partner des öffentlichen Verkehrs. Beson-<br />

ders die RhB hat einen ausgezeichneten Job gemacht<br />

und sich mit zahlreichen Attraktionen bestens empfohlen.


Ein paar Fakten:<br />

- 1060 Draisinenfahrten<br />

- 3000 - 4000 Gäste in Untervaz<br />

- 60 Sonderzüge - Frequenztotal 6400<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />

Für den grossartigen Einsatz bei der Durchführung der<br />

Veranstaltung danke ich allen Beteiligten im Namen<br />

des OK's herzlich.


32<br />

Region Engadin<br />

Fortsetzung von Seite 29<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />

Die Engadiner <strong>Bahn</strong><br />

Von Curdin Bisaz<br />

Der Abschnitt Samedan – Pontresina wurde am 1. Juli<br />

1908 durch die RhB eröffnet, zusammen mit dem Abschnitt<br />

Pontresina – Morteratsch der Berninabahn-Gesellschaft.<br />

Der Abschnitt zweigt von der Albulabahn ab<br />

und war bis zum 1. Juli 1909 die einzige Verbindung<br />

zwischen dem RhB-Stammnetz und der bereits elektrifizierten<br />

Berninabahn.<br />

Die eigentliche Engadinerlinie zwischen Bever und<br />

Scuol-Tarasp wurde am 1. Juli 1913 eröffnet und war<br />

die erste von Beginn an mit 11 kV 16⅔ Hz Wechselstrom<br />

elektrifizierte Strecke der RhB. Im Zuge der Eröffnung<br />

der Engadinerlinie wurde auch der Albulabahn-Abschnitt<br />

Bever – Samedan – St. Moritz und die Strecke<br />

Samedan – Pontresina, die in der Regel zur Engadinerlinie<br />

mitgezählt wird, mit dem RhB-Wechselstromsystem<br />

elektrifiziert.<br />

Durch die Elektrifikation wurde der <strong>Bahn</strong>hof in Pontresina<br />

zu einem Zweisystembahnhof, da die Berninabahn<br />

mit Gleichstrom betrieben wird. Heutzutage verwenden<br />

die Stammnetzzüge aus Samedan die Gleise 1 und 2,<br />

die Berninabahnzüge die Gleise 4 bis 7. Das Gleis 3 verfügt<br />

über eine umschaltbare Fahrleitung und wird beispielsweise<br />

vom «Bernina Express» (Chur – Tirano) benutzt,<br />

wobei die Einfahrt und Ausfahrt der Züge sowie<br />

der Triebfahrzeugwechsel unter dem jeweils benötigten<br />

Stromsystem erfolgen.<br />

Die Engadinerlinie benutzt zwischen Bever und Samedan<br />

auf 2.11 km Länge die Strecke der Albulabahn mit<br />

und weist die von Landquart ausgehende Streckenkilometrierung<br />

des RhB-Stammnetzes auf. Gemessen wird<br />

die Strecke via Albulabahn mit Kilometer 95.60 in Bever<br />

als Ausgangspunkt für die Strecke nach Scuol-Tarasp<br />

und Kilometer 97.71 in Samedan als Ausgangspunkt für<br />

die Strecke nach Pontresina.<br />

Mit Eröffnung der Vereinalinie im November 1999 erhielt<br />

die Engadinerlinie bei Lavin (Verladebahnhof Sagliains)<br />

respektive Susch (Dienststation Sasslatsch II) eine<br />

direkte Verbindung ins Prättigau.<br />

Il formicaio dell’Engadina …<br />

Pontresina FR<br />

Von Paulin Mufatti<br />

Una piccola stazione dove lavorano molte persone. I<br />

treni partono e arrivano in orario, anche se è irto<br />

l’itinerario del Bernina temerario. Sono anni duri dove<br />

l’economia fa parte della filosofia d’ogni ditta, grande<br />

o piccola che sia. Nel deposito, che ha dato congedo ai<br />

suoi operai, comunque non si riposa mai: Tw1, Tw2,<br />

Tw3 in pausa, c’è da cullare la vecchia (Dampfschleuder)<br />

che sa sbuffare! Esce solo tre volte all’anno, ma lo<br />

fa con una grazia che poche hanno. Alla stazione di<br />

Pontresina il lavoro per il guardiano è molteplice, senza<br />

sosta: Storz ci incalza, olio e benzina mai gli basta; Valentin<br />

ci pressa, viveri e surgelati crean la ressa; telefona<br />

Käslin per avere il succo al luppolo che tanti disseta.<br />

Mulde e legname sono all’ordine del giorno, per Campo<br />

e Tirano che fa da contorno; la corrente è sempre quella,<br />

ma cambia la potenza, la linea madre non basta per<br />

la montagna che incalza. Allora arriva il guardiano per<br />

attaccare e staccare panoramiche da ammirare, belle<br />

come carrozze da cinque stelle, la gente poi ti chiede:<br />

-dov’é il mio posto a sedere?- - c’è la carrozza scoperta<br />

(bronchitis)?-. Attenzione, oggi nevica, c’è lo spurin<br />

da staccare e a Poschiavo da rimandare. In montagna<br />

soffia e alla mattina è pronta la squadra che attacca;<br />

Roimer e schleuder per far la strada alla bucunada.


Questo trenino rosso, che su e giu’ per il Bernina fa la<br />

spola per unire due nazioni, desta molte ammirazioni;<br />

diventando anche bene dell’umanità è per questo che<br />

a Pontresina si continua a lavorar, fra neve e vento e<br />

temperature di -20° che sudare non fanno. Un trenino<br />

rosso che è quasi polare, fino all’Ospizio deve andare!<br />

Ovunque va, questo trenino qua, un sorriso strapperà e<br />

un sogno imbastirà. È fatto di cultura, è epicentro di<br />

paese e folclore di panorami. Questo trenino rosso,<br />

cammina a più non posso, e attenzione, anche quando<br />

il trenino non và, a Pontresina qualche guardiano ti aiuterà!<br />

Team della stazione Pontresina<br />

Wussten Sie schon? Die RhB ist auch ein Schulbus<br />

Von Simon Rohner<br />

Wo? – Natürlich im Unterengadin!<br />

Während des ganzen Schuljahres führt «Pepi» Zanchetti<br />

oder sein Ablöser Matias Filli die Primarschüler und<br />

«Kindergärteler» aus den Ortschaften zwischen Susch<br />

und Ardez sicher in die Schule und wieder nach Hause.<br />

Der Schulweg führt nicht etwa der Talstrasse entlang<br />

sondern über das auf einer Hangterrasse liegende Dorf<br />

Guarda und den Weiler Bos-cha über einen geteerten<br />

Feldweg hinunter nach Ardez. Die RhB konnte sich im<br />

Jahre 2004 in einem Ausschreibungsverfahren gegen<br />

verschiedene Konkurrenten durchsetzen und erhielt<br />

den Zuschlag für die Schülertransporte auf der Strecke<br />

Guarda – Bos-cha – Ardez. Durch die Fusionierung von<br />

zwei Kindergärten konnten die Transporte im Jahre<br />

2005 bis nach Lavin und ab 2007 sogar bis Susch ausgedehnt<br />

werden.<br />

Der alte Bus verfügte über 14 Sitzplätze. Aufgrund der<br />

erhöhten Nachfrage (bis 18 Schüler) hat die RhB Ende<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />

2005 einen neuen Schul- und MKD-Bus vom Typ «Mercedes<br />

Sprinter» angeschafft. Dieser hat eine Kapazität<br />

von 21 Sitzplätzen und verfügt über eine Einrichtung,<br />

welche den neusten Sicherheitsstandards für Schülertransporte<br />

entspricht. Dass dieses Fahrzeug über 4x4-<br />

Antrieb verfügt versteht sich aufgrund der Anforderungen<br />

von selbst. Die weiteren Aufgaben des Mobilen<br />

Kundendienstes werden jeweils in den Zeitfenstern<br />

zwischen den einzelnen Transporten ausgeführt und<br />

können so ideal kombiniert werden.<br />

Die anfängliche Skepsis der Fahrer gegenüber der neuen<br />

Aufgabe ist schnell einer Begeisterung gewichen.<br />

Obwohl es manchmal auch eines erhobenen Zeigefingers<br />

bedarf, haben unsere Mitarbeiter und die Kinder<br />

ein sehr herzliches Verhältnis zueinander. Es wurde<br />

auch mancheine spezielle Regel eingeführt. Beispielsweise<br />

erhöht sich die Chance, dass man ein «Sugus»<br />

erhält, wenn unser «Pepi» am Morgen mit einem herzlichen<br />

und lauten «bun di!» begrüsst wird. Falls im Bus<br />

ein «Geschrei» losgeht, wird der Auftrag erteilt ein Lied<br />

zu singen. Dies wird von den Kindern natürlich sofort<br />

und ohne Widerrede ausgeführt.<br />

Eine besondere Rolle spielt auch «Pepi’s» Assistent<br />

«Jerry» (Foto: 2. von rechts S.32), welcher für die «Bewachung»<br />

des Busses zuständig ist. «Jerry» hat aber<br />

noch andere aussergewöhnliche Fähigkeiten: Einem<br />

Mädchen wurde auf den Fahrten immer schlecht und<br />

sie musste oft erbrechen. Seit sie «Jerry» während der<br />

Fahrt streicheln darf ist die Übelkeit wie weggeblasen.<br />

Abwechslung garantiert<br />

Von Luzia Koller<br />

Samstagmorgen: «Was kann ich für Sie tun?»<br />

Wer kennt die bekannteste Verkaufsfrage nicht und<br />

33


34<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />

doch ist sie an zwei Wochenenden pro Monat der Einstieg<br />

in arbeits- und erlebnisreiche Arbeitstage in Samedan.<br />

Nun auch nach zwei Jahren «<strong>Bahn</strong>hof Abwesenheit»<br />

sind das Abrechnungsformular, die Fahrpläne,<br />

die Prospekte und noch vieles mehr für das tägliche Geschäft<br />

immer noch am gleichen Ort. Aber die Zeiten haben<br />

sich eben doch geändert. Keine Tarifsuche mehr in<br />

Ordnern, nun ist alles im Computer zu finden. Die Prospekte<br />

erscheinen alle in einem neuen, moderneren<br />

Look und die einzelnen, grauen Faltfahrpläne wurden<br />

durch ein bedürfnisorientiertes Büchlein mit allen Strecken<br />

der <strong>Rhätische</strong>n <strong>Bahn</strong> ersetzt.<br />

Der Wochenend-Verkauf mitten in der Hochsaison hat<br />

begonnen. Die Frau mit dem Pelzmantel bezahlt den<br />

Ticketbetrag mit Bargeld. Der Bauer mit weissem Vollbart<br />

mit einer 1000er-Note – Erstaunt?! Das ist die<br />

Kundschaft in Samedan - Abwechslungsreich und spannend.<br />

Dieser <strong>Bahn</strong>hof ist nicht vergleichbar mit St. Moritz,<br />

Pontresina oder gar Scuol. Denn zum Beispiel wird das<br />

Team seit Jahren durch das männliche Geschlecht dominiert.<br />

Nur kein falsches Bild bekommen! Diese sind<br />

dafür die Besten und verstehen ihre Tätigkeit. Und die<br />

Aufmerksamkeit als Frau ist einem garantiert. Welche<br />

würde dies nicht geniessen…<br />

Montagmorgen: Blick aus dem Schulzimmerfenster<br />

09:12 Uhr der Skizug ist pünktlich und mit neuen Gästen<br />

gut besetzt. Darunter gibt es sicher einen Kunden,<br />

dem ich noch gestern das Gepäck ausgehändigt habe<br />

und ihn zu seinem Ferienanfang begrüssen durfte. Diese<br />

kleine Ablenkung und die Sicht auf die <strong>Rhätische</strong><br />

<strong>Bahn</strong> stimmen wieder zur Vorfreude für die nächsten<br />

Arbeitstage.


login Outdoor-Tage<br />

Von Walter Järmann<br />

login-Lernende werden nebst der eigentlichen Berufs-<br />

Fachausbildung auch in Bezug auf Methoden-, und Sozial-/Selbstkompetenz<br />

gefördert – die drei wichtigen<br />

Pfeiler für die Entwicklung hin zur Lebensunternehmerin/zum<br />

Lebensunternehmer. Diese Kompetenzen<br />

werden einerseits am Lehrplatz und in der Schule – teils<br />

mehr, teils weniger bewusst – vermittelt, anderseits,<br />

insbesondere die Methoden- und Selbst-/Sozialkompetenz,<br />

anhand des login-Ausbildungskonzeptes umgesetzt.<br />

Bereits bei Lehrstart, mit der login-Woche, werden die<br />

Kompetenzen mit ersten Projekten und Teamentwicklungsmassnahmen<br />

gefördert und gefordert. Später<br />

werden an Lernendensitzungen (Lesi’s) verschiedenste<br />

Themen aus dem Umfeld junger Menschen, wie Ziele<br />

setzen, Budget, Sucht bearbeitet, bis hin zur Abschluss-<br />

Lesi durchgeführt.<br />

Outdoor-Tage sind ein Puzzlestein des Konzeptes. Während<br />

zweier Tage sollen die Lernenden fern von Berufs-<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />

schule und Lehrplatz Lernerfahrungen einmal ganz anders<br />

erleben. Ende Februar verbrachten die Landquarter<br />

JBT-Lernenden sowie Tobias Lörtscher, Lernender Informatiker,<br />

ihre Outdoor-Tage in der Region Brünig-Giswil.<br />

Themen waren u. a. Vertrauen gewinnen und vermitteln<br />

– Führen eines Nichtsehenden resp. geführt<br />

werden als ein Nichtsehender – Teambildung, Orientieren<br />

in der Nacht mit Karte und Kompass. Weiter wurden<br />

verschiedene Projekte erarbeitet, wie Planen des Nachtessens<br />

mit Budgetvorgabe, Einkaufen der Zutaten, Zubereiten<br />

des Menüs bis hin zum Aufräumen des uralten<br />

Rüteli-Hauses, unsere Nachtbleibe in Giswil. In Theoriesequenzen<br />

wurde das Erlebte vertieft. Die Lernenden<br />

organisieren und vernetzen sich stets selbst und berücksichtigen<br />

dabei möglichst die einzelnen Stärken<br />

und Talente.<br />

Zwei gelungene Tage mit wertvollen Erfahrungen, die<br />

sie in der einen und anderen Form im Berufsalltag und<br />

im Leben umsetzen werden.<br />

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JBT-Brunch!<br />

Von Luisa Wenk<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />

Die Nervosität steigt, letzte Vorbereitungen werden getroffen.<br />

Ist mein Arbeitsplatz auch wirklich aufgeräumt?<br />

Ist meine Arbeitskleidung vorzeigbar? Diese und weitere<br />

Fragen gehen den Lernenden durch den Kopf.<br />

Denn heute, am 29. März 2008, ist der grosse Tag, auf<br />

welchen sich alle schon lange vorbereitet haben. Heute<br />

kommen die Eltern, Grosseltern, Freundinnen und<br />

sonstige Interessierte im Junior Business Team (JBT) von<br />

login in Landquart zu Besuch!<br />

Ganz nach dem Motto «Am Anfang war das Wort», erfolgt<br />

der Start für die zahlreichen Besucher mit einer<br />

«Theorie-Lektion» …<br />

Walter Järmann als Standortleiter, Christian Cabiallavetta<br />

und Thomas Lauener, als unsere Praxisausbildner,<br />

erläutern den Anwesenden was ein JBT überhaupt ist<br />

und was für uns Lernende an dieser Ausbildungsform so<br />

speziell ist.<br />

Nach diesem Infoteil begeben sich die Besucher zu unseren<br />

Arbeitsplätzen und wir können unseren Lieben<br />

unser Praxiswissen endlich demonstrieren. Und es gibt<br />

einiges zu sehen und auch zu tun: wer hätte sich sonst<br />

schon getraut, einen Stromkreis mit den blossen Händen<br />

zu schliessen? Dies noch dazu, ohne Schaden zu<br />

nehmen… Ein Experiment, welches allerdings nur unter<br />

der fachkundigen Leitung eines JBT-Automatikers zur<br />

Nachahmung empfehlenswert ist!<br />

Die eine oder andere Mutter fasst sich auch ein Herz<br />

und greift beherzt zum Lötkolben und legt los, als ob sie<br />

ebenfalls im JBT arbeiten würde. Die meisten Väter<br />

hingegen beobachten ihre Sprösslinge lieber mit anerkennenden<br />

Blicken. Jedenfalls werden die Lernenden<br />

beinahe belagert und es kommt vor einzelnen Arbeitsplätzen<br />

auch schon mal zu Staus.<br />

Zeitgleich sorgen die Töchter vom «Boss» (Walter Järmann)<br />

für den nächsten Höhepunkt: ein Buffet wird<br />

aus diversen köstlichen Zutaten hergerichtet. So findet<br />

der Anlass eine kulinarische Abrundung. Die stolzen<br />

Angehörigen können dazu mit ihrem Nachwuchs plaudern<br />

und gleichzeitig in einem unbeschwerten Rahmen<br />

den jeweiligen Ausbildnern alle Fragen stellen, welche<br />

unter den Nägeln brennen.<br />

Und alle sind sich einig: dieser Tag wird uns noch lange<br />

in Erinnerung bleiben!


Nordic Walking<br />

Text von Rico Wenk, Bilder von Peider Härtli und Reto Brunner<br />

Im Zeichen des «Betrieblichen Gesundheits-Management»<br />

hat die RhB im Engadin, in Davos und in Chur<br />

Kurse in Nordic walking angeboten. Das Echo war erfreulich<br />

positiv und das Kursangebot mussten sogar erweitert<br />

werden. Redaktor Peider Härtli hat sich einer<br />

Nordic walking-Gruppe an die Fersen gesetzt und wollte<br />

von «Walker» Viktor Catschegn ganz genau wissen,<br />

was er von dieser neuen Sportart hält.<br />

Redaktion: Victor Catschegn, Nordic walking ist doch<br />

was für Frauen. Warum hast Du Dich als Mann angemeldet?<br />

Victor Catschegn: Gerade deshalb, weil es da fast nur<br />

Frauen hat (lacht). Spass beiseite: Auch für den Mann<br />

kann Nordic walking eine sportliche Herausforderung<br />

sein. Zudem war ich ja nicht der einzige Mann.<br />

Hättest Du ohnehin an einem Walking-Kurs teilgenommen<br />

oder wurdest Du erst durch das Angebot der<br />

RhB darauf aufmerksam?<br />

Nein wohl kaum. Aber wenn ich nicht teilgenommen<br />

hätte, würde ich es heute bereuen.<br />

Bereitete Dir die Teilnahme Spass?<br />

Ja, man hatte auch die Chance, andere Mitarbeitende<br />

anders kennen zu lernen.<br />

Kannst Du feststellen, dass Du Dich körperlich wohler<br />

fühlst nach einem Walking-Abend?<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />

Man fühlt sich auf jeden Fall wohler und kann sich mit<br />

gutem Gewissen ein Dessert gönnen.<br />

Was hat Dir besonders gefallen? Was fandest Du uhh<br />

lässig?<br />

Das Kennenlernen einer neuen Sportart und uhh lässig<br />

war der Schlusshock. Riesen Grillfest! Noch riesigeres<br />

Dessertbuffet!<br />

Kannst Du Walking weiter empfehlen?<br />

Ja sehr, das ist eine optimale Alternative zu Sportarten<br />

wie Joggen, Velofahren etc.<br />

Gibt es künftig eine Standard-Antwort auf die Frage:<br />

«Hast du deine Ski vergessen?»<br />

Wurden mir gestohlen auf der Piste.<br />

Und jetzt? Sieht man Dich nur noch walken?<br />

Bei der Arbeit eher Rennen.<br />

Siehst Du weitere gesundheitsfördernde Massnahmen,<br />

die das BGM-Team umsetzen könnte?<br />

Befohlenes Wellness-Wochenende.<br />

Besten Dank für das Gespräch.<br />

«Lokomotive» Victor Catschegn.<br />

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38<br />

Start des «MB-Teams»<br />

Von Simone Widmer<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />

… in eine neue Ernährungsrichtung<br />

Anlässlich der Ausschreibung im <strong>InfoRetica</strong> 04/2007<br />

und einer Infoveranstaltung vom 7. April 2008, haben<br />

sich sieben Personen für die Teilnahme am metabolic<br />

balance® Programm gemeldet.<br />

Das «MB-Team» bestehend aus zwei Frauen und fünf<br />

Männern, haben sich dazu entschlossen, ihren Stoffwechsel<br />

zu regulieren und in eine gesunde Zukunft zu<br />

starten. Mit einer zum Teil radikalen Ernährungsumstellung<br />

sind sie bereit, Gewohnheiten zu brechen,<br />

während einer gewissen Zeit auf Genussmittel zu verzichten<br />

und eine neue Ernährungsweise auszuprobieren.<br />

Die Teilnehmer haben den Gang zur Blutentnahme bereits<br />

hinter sich. Aufgrund der Blutanalyse wurde ein<br />

persönlicher Ernährungsplan erstellt. Die Mahlzeitenpläne<br />

und persönlichen Nahrungsmittellisten sowie<br />

weitere Informationen zur Umsetzung des Programms<br />

hat das «MB-Team» erhalten.<br />

Wir sind gespannt, wie es den Teilnehmern nach den<br />

ersten Wochen der Ernährungsumstellung ergangen ist,<br />

ob gewünschte Pfunde gepurzelt sind, sich ihr Wohlbefinden<br />

verändert hat oder mit welchen Problemen die<br />

einzelnen Teilnehmer konfrontiert wurden. In der<br />

nächsten Ausgabe von <strong>InfoRetica</strong> werden Sie mehr erfahren,<br />

bleiben Sie dran. An dieser Stelle wünsche ich<br />

dem Team viel Erfolg und Motivation!<br />

Über die geringe Teilnehmerzahl habe ich mich etwas<br />

gewundert. Schade, dass nicht mehr Mitarbeiter das<br />

grosszügige Angebot des Arbeitgebers genutzt haben.<br />

Das erfolgreiche Stoffwechselprogramm, ist im Allgemeinen<br />

sehr beliebt.<br />

Übrigens wussten Sie …<br />

… dass Bio-Produkte bis 60 % mehr gesundheitsfördernde<br />

Substanzen enthalten?<br />

… dass 1 Becher Joghurt mit Geschmack (Erdbeere,<br />

Mokka, etc.) bis zu 8 Würfelzucker enthält?<br />

Kennen Sie die drei Ernährungsirrtümer?<br />

Irrtum Nr. 1: Margarine ist generell gesünder als Butter<br />

Studien deuten darauf hin, dass bei sehr hohem Margarinekonsum<br />

das Arteriosklerose-Risiko möglicherweise<br />

sogar höher ist, als bei Butter.<br />

Irrtum Nr. 2: Süssstoff macht schlank<br />

Obwohl Süssstoff kaum oder keine Kalorien enthält,<br />

wirkt er Appetit anregend. Die Süsse signalisiert dem<br />

Körper, dass Kalorien kommen. Wenn dies ausbleibt,<br />

reagiert er mit Hungergefühl<br />

Irrtum 3: Dunkles Brot ist immer Vollkornbrot<br />

Viele Bäcker färben das Mehl vor dem Backen mit Malz<br />

dunkel ein. Das Brot sieht aus wie Vollkornbrot, ist aber<br />

nicht so nahrhaft. Am besten in der Bäckerei genau<br />

nachfragen.<br />

Bei allfälligen Ernährungsfragen wenden Sie sich an<br />

mich, ich bin für Sie da:<br />

Simone Widmer<br />

Rosgartenstrasse 8<br />

7205 Zizers<br />

081 356 62 22<br />

079 291 91 86<br />

www.feelbalanced.ch<br />

Simone Widmer ist Ernährungstherapeutin mit<br />

eigener Praxis in Zizers.<br />

Bei ihrer Arbeit legt sie Wert auf eine<br />

ausführliche Beratung und eine individuelle<br />

Behandlung. Die Beratungsschwerpunkte sind:<br />

n Förderung des Ernährungsbewusstseins<br />

n Säure-Basen-Haushalt<br />

n Verdauungsbeschwerden, Allergien<br />

n Gewichtsreduktion<br />

n Stoffwechselregulierung metabolic balance®<br />

Optimierung der Ernährungssituation:<br />

n bei erhöhtem Blutdruck n bei erhöhten Blutfettwerten<br />

n während der Schwangerschaft n im Alter<br />

www.feelbalanced.ch


SVSE – Schweizermeisterschaften in Davos<br />

Von Jürg Bebi und Marcel Schefer<br />

Vom 11. bis 14. März hat der Eisenbahnersportverein<br />

Rätia in Davos die Schweizereisenbahner - Skimeisterschaft<br />

mit grossem Erfolg durchgeführt. Es waren Meisterschaften,<br />

die durch die äusserlichen Bedingungen<br />

nicht einfach zu bewältigen waren. Garstiges Wetter<br />

hat uns immer wieder zum Umdenken bewogen. Doch<br />

allen Wetterkapriolen zum Trotz haben wir die Wettkämpfe<br />

mit den entsprechenden Rahmenprogrammen<br />

erfolgreich abgeschlossen.<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />

Dass ein solcher Anlass erfolgreich durchgeführt werden<br />

kann, setzte eine Menge an fleissigen Händen voraus.<br />

Dass er jedoch überhaupt stattfinden konnte, bedarf<br />

der Bereitschaft vieler Inserenten, Sponsoren und Gönnern.<br />

Diese Unterstützung war für uns denn auch die<br />

Grundvoraussetzung einer erfolgreichen Meisterschaft.<br />

Zu dieser Voraussetzung hat auch die RhB als Unternehmen<br />

einen wesentlichen Beitrag geleistet. Dafür möchten<br />

wir uns recht herzlich bedanken. Wir hoffen, dass<br />

die durch uns gemachte Werbung für die Unternehmung<br />

letztendlich auch einen Gegenwert einfahren<br />

wird.<br />

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40<br />

Die Medienbahn


Damals, vor 30 Jahren<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />

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Damals, vor 100 Jahren<br />

Von Gian Brüngger<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />

Am 1. Juli 1908 nahm die damalige Berninabahn ihre<br />

ersten Teilstrecken in Betrieb. Im Süden die Strecke<br />

Poschiavo – Tirano und im Norden den Abschnitt Pontresina<br />

– Morteratsch. Bereits im Jahre 1899 erhielt die<br />

Firma Froté Westermann eine erste Konzession für den<br />

Bau einer Strassenbahn von Samedan über den Berninapass<br />

nach Campocologno mit Abzweigung von Pontresina<br />

nach St. Moritz. Auf die Strecke Samedan – Pontresina<br />

musste später verzichtet werden, da die<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> den Fremdenort Pontresina an ihr eigenes<br />

Netz anschliessen wollte. Aber erst der fast gleichzeitige<br />

Vorstoss des beidseits der Bündner Alpen bestehenden<br />

<strong>Bahn</strong>netzes, der normalspurigen Ferrovia<br />

dall‘Alta Valtelina (FAV), Sondrio–Tirano, im Jahre 1902<br />

und der Albulabahn bis St. Moritz in den Jahren 1903/04,<br />

gab dem Berninabahnprojekt den erhofften Antrieb.<br />

Die beiden Konzessionen waren inzwischen in englische<br />

Hände (General Water-Power, Ltd.) übergegangen.<br />

Am 12. November 1904 trat in Milano ein Konsortium,<br />

bestehend aus je einer englischen, italienischen und<br />

schweizerischen Gruppe zusammen, welche sich die<br />

Gründung einer Aktiengesellschaft und die Finanzierung<br />

des Berninabahnprojektes zum Ziele setzte.<br />

Gleichzeitig schlossen das Konsortium und die Unternehmungen<br />

«Elektrizitätsgesellschaft Alioth» in Münchenstein<br />

und der «Aktiengesellschaft Albert Buss &<br />

Cie.» in Basel, einen Vorvertrag ab, welcher die Übernahme<br />

der Bauausführung und die betriebsfertige Aus-<br />

rüstung der <strong>Bahn</strong>, samt Lieferung des für den vorgesehenen<br />

Betrieb notwendigen Rollmaterials, zu einem<br />

Pauschalpreis zum Gegenstand hatte. Es zeigte sich jedoch<br />

bald, dass das der Konzession zu Grunde gelegte<br />

Projekt nicht ohne weiteres zur Ausführung übernommen<br />

werden konnte, da die Erfahrung bei anderen<br />

inzwischen gebauten <strong>Bahn</strong>en zu gänzlich veränderten<br />

Anschauungen in Bezug auf die Anlagen solcher<br />

Verkehrswege geführt hatten. Die Firma Buss in Basel<br />

erhielt deshalb den Auftrag zur möglichst schnellen<br />

Ausarbeitung eines neuen Projektes, dessen hauptsächlichste<br />

Vorschriften die Reduktion der Maximalsteigung<br />

von 82 auf 70 ‰, weitmöglichste Streckung der<br />

Linienführung mit 45 m Minimalradius und Verlängerung<br />

der Ausweichlängen der Stationen von 45 auf 90<br />

m verlangten.<br />

Ohne Spitzkehren<br />

Auch sollten die bei Pontresina und Cavaglia vorgesehenen,<br />

einer flüssigen Verkehrsabwicklung hinderlichen<br />

Spitzkehren aufgegeben werden. Ausserdem wurde<br />

bei der Bearbeitung des neuen Projektes auch die<br />

Möglichkeit eines späteren Jahresbetriebes in Erwägung<br />

gezogen, indem die projektierenden Ingenieure<br />

bestrebt waren, die Linie möglichst hoch und frei zu<br />

legen, um den Schneeverwehungen auszuweichen und<br />

die Räumung zu erleichtern, aber auch die von Steinschlag<br />

und Lawinen bedrohten Stellen zu umgehen.<br />

Nachdem im Jahre 1905 die italiensche Gruppe aus


dem Konsortium zurücktrat, übernahmen schweizerische,<br />

in der Hauptsache baslerische Kreise die gesamte<br />

Finanzierung. Sie gründeten schliesslich die Berninabahngesellschaft,<br />

deren erster Präsident Nationalrat Dr.<br />

A. von Planta aus Reichenau war. Die Übertragung der<br />

italienischen Konzession für die in Italien verlaufende<br />

Strecke Campocologno - Tirano war mit grossen Schwierigkeiten<br />

verbunden, da Italien verlangte, dass die Gesellschaft<br />

sich in ihrem Land niederlassen und die Statuten<br />

und Organisation dem italienischen Recht<br />

anzupassen seien. Erst im Jahre 1927 wurde eine besondere<br />

Gesellschaft mit dem Namen «Tramvia Tirano<br />

– Campocologno» mit Sitz in Tirano gegründet, dessen<br />

Aktien der Berninabahn angehörten. Im Jahre 1906 genehmigte<br />

der Bundesrat das bereinigte Projekt und<br />

nach nicht durchwegs leichten Verhandlungen mit den<br />

von der <strong>Bahn</strong> berührten Gemeinden, konnten die Unterbauarbeiten<br />

auf der Nord- und auf der Südseite des<br />

Passes gleichzeitig in Angriff genommen werden. Zeitweise<br />

überstieg die Zahl der damit beschäftigten Arbeiter<br />

2500 Mann.<br />

Mit Maultieren und Pferden …<br />

Für Lebensmittel und dringende Bautransporte unterhielt<br />

das Baukonsortium einen eigenen Stall mit bis zu<br />

16 Maultieren und Pferden. Am Ende der Bausaison<br />

1906 waren auf der Nordseite 5 und auf der Südseite<br />

bereits 12 km <strong>Bahn</strong>körper im Rohbau fertig. Ein schneearmer<br />

Winter erlaubte auf der Südseite die Fortführung<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />

des Baus mit kurzen Unterbrüchen, während auf der<br />

Nordseite die Arbeiten ruhten. Verschiedene Trassekorrekturen<br />

die noch nach dem zweiten, genehmigten<br />

Bauprojekt, teils durch Einsprachen, teils auch aufgrund<br />

von Sicherheitsmassnahmen gegenüber den Naturgewalten<br />

ausgeführt werden mussten, erhöhten die ursprünglich<br />

auf 12 Millionen Franken vereinbarte Bausumme<br />

auf neu 15 Millionen Franken.<br />

Auf die Betriebseröffnung standen der Berninabahn<br />

bereits 10 Personentriebwagen und sechs Personenanhängewagen<br />

zur Verfügung. Die Stationierung erfolgte<br />

ca. je zur Hälfte in Pontresina und Poschiavo. Vier dieser<br />

Triebwagen stehen heute nach hundert Jahren immer<br />

noch in Betrieb. Obwohl die wesentlichsten Teile in<br />

den Vierziger- und Sechzigerjahren eine gründliche Erneuerung<br />

erfuhren, sind zumindestens noch die Rahmenuntergestelle<br />

und die Drehgestellrahmen original.<br />

Es handelt sich dabei um die Triebwagen ABe 4/4 31,<br />

32, 34 und 35. Diese entstanden in den Jahren 1946<br />

– 1949 aus den Triebwagen BCe 4/4 1, 2, 4 und 10.<br />

Zusammen mit dem aus dem Jahre 1911 stammenden<br />

Triebwagen 30 (umgebaut 1953 aus dem BCFe 4/4 22)<br />

erhielt der ABe 4/4 34 im Jahre 2001 einen historischen<br />

Anstrich, so wie die Fahrzeuge der Berninabahn aussahen.<br />

Trotz ihres hohen Alters legen diese hundertjährigen<br />

Fahrzeuge noch jährlich ca. 5000 km zurück. Ihre<br />

endgültige Ablösung erfolgt mit der Inbetriebnahme<br />

der neuen Zweistromtriebzüge.<br />

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44<br />

Neues in Kürze<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 1 / 2008<br />

Tobleronetrain<br />

Von Gérard Cahn<br />

Die Hersteller müssen ganz klare schweizerische Richtlinien<br />

für den Bau dieses Zuges erhalten haben.<br />

Streicheleinheiten<br />

Von Günter Auferbauer*<br />

Guten Morgen, guter Herr Härtli, dem mir soeben zugestellten<br />

Magazin «<strong>InfoRetica</strong>» - wofür ich Ihnen herzlich<br />

danke - zolle ich das Prädikat «großartig».<br />

Ich bewundere die <strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> wortecht auf ALLEN<br />

Ebenen: Deren Organisation, deren Mitarbeiterstab und<br />

deren Betrieb wie ebenso deren Marketing-Strategien<br />

einschließlich des Mutes zu Investitionen.<br />

Die Basis des Erfolgs der RhB liegt offenkundig im - so<br />

mutet mich an - «familiären Zusammenhalt». Bei aller<br />

Strenge, den jeder reale RhB-Betriebstag einfordert,<br />

bleibt offenkundig so viel persönlich gestaltbarer Freiraum<br />

übrig, welcher zu Ideen inspiriert und - vor allem<br />

- zu beständiger Motivation jedes einzelnen RhB-Firmenmitglieds<br />

führt.<br />

Gratulation!<br />

*) Günter und Luisa Auferbauer sind gerngesehene und<br />

sehr interessierte Medienvertreter aus Graz (A). Sie leiten<br />

das Redaktionsbüro in Graz<br />

Billettautomat Spinas – 1000. Billett verkauft<br />

Von Uwe Hartmann<br />

Am 02. April 2008 konnte am neuen Billettautomaten<br />

von Spinas das 1000. Billett verkauft werden – ein verspäteter<br />

Aprilscherz?<br />

Nein! Der Billettautomat, welcher eigentlich für Spinas<br />

bestimmt ist, steht seit Anfang Dezember 2007 im EA-<br />

Raum des Verwaltungsgebäudes der RhB in Chur. Die<br />

Montage konnte aufgrund des frühen Wintereinbruchs<br />

im Val Bever nicht mehr zeitgemäss ausgeführt werden.<br />

Nun dient uns dieser Billettautomat für die Durchführung<br />

verschiedener Tests der Zahlungsmittel, Tarifdaten<br />

und Billettlayouts, bevor diese an die Billettautomaten<br />

in den Regionen freigeschaltet werden.


Junger Nachwuchs beim Werkstatt-Chef in Landquart<br />

Von Silvio Briccola<br />

Am 20. März 2008 durften 20 Kinder der Churer Kindergarten<br />

Rheinau und Holunder einen spannenden Werkstattbesuch<br />

in Landquart erleben. Der Werkstatt-Chef<br />

Johann Georg Bühler war in der Lage auch die «kleinen<br />

Weltbürger» (alles 6- bis 7-jährige) zu begeistern! Es<br />

gelang ihm dabei eine fesselnde Führung zu organisieren,<br />

die für alle noch lang in Erinnerung bleiben wird.<br />

Kundenbindung und –betreuung fängt eben früh an<br />

und betrifft nicht nur den Geschäftsbereich Vertrieb!<br />

4 von 20 Kindern waren auch noch gleich Söhne von<br />

RhB-Mitarbeitenden: Matteo und Fabio Briccola (von<br />

Silvio Briccola), Andri Bass (von Andreas Bass) und Romano<br />

Vieli (von Werner Vieli).<br />

Hanggi, herzlichen Dank!!<br />

Karl Hagemann (D) auf «VIADI»<br />

Von Peider Härtli<br />

Auf der Suche nach einer richtig guten Reportage ist die<br />

Redaktorin des Magazins viadi Karin Huber, an uns gelangt.<br />

Wir mussten nicht lange recherchieren – die Begleitung<br />

eines «vom <strong>Bahn</strong>fieber Infizierten» (Zitat<br />

<strong>Bahn</strong>fieber-Broschüre) auf einem Führerstand sollte für<br />

die tolle viadi-Geschichte sorgen. Und wir wurden auch<br />

fündig: Karl Hagemann aus Braunschweig hat sich<br />

«spontan» bereit erklärt, sich von Karin Huber begleiten<br />

zu lassen und seine Eindrücke in ihr Diktiergerät zu<br />

sprechen. Eindrücke, die Sie liebe Leserin, lieber Leser,<br />

in der aktuellen viadi-Ausgabe geniessen sollten!<br />

Reiszug in Batambang–Kambodscha<br />

Von Hans und Silvia Zindel<br />

Dies ist wohl die seltsamste «Eisenbahn» die wir je gesehen<br />

haben. In der Kolonialzeit erbaut erkennt man<br />

sie eigentlich nur noch am Schienenstrang. Die zwei<br />

Achsen werden auf das Geleise gestellt – die Transportfläche<br />

aufgelegt, die Verschraubungsböcke zu den<br />

Achslagern fehlen! Der Motor ist in einer Gleitschiene<br />

geführt, damit er sich verschieben lässt. Durch das Verschieben<br />

des Motors wird der Keilriemen gespannt und<br />

das Gefährt gewinnt an Fahrt – bis ca. 50 km/h! Die<br />

ersten Fahrtminuten waren dann auch echt gewöhnungsbedürftig,<br />

da die Schienenstösse weder im Abstand<br />

noch gleicher Höhen dem «Gewohnten» entsprechen.<br />

Das Gefühl, dass man in die Büsche fliegt, ist<br />

ständiger Begleiter.<br />

Da es nur ein Gleis gibt, müssen jeweils für das «Kreuzen»<br />

die Passagiere des weniger besetzten Zuges ihr<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 1 / 2008<br />

Startbereit mit der Budget-Lok. Von links: Karin Huber, Josef<br />

Willi, Karl Hagemann, Annina Gujan, Brigitte Hagemann und<br />

Lokführer Claudio Candrian.<br />

Vehikel abbauen und ins Gebüsch legen - nach erfolgter<br />

Vorbeifahrt wieder aufbauen und weiter geht’s.<br />

Der «Reiszug» dient der einheimischen Bevölkerung zur<br />

Fahrt in die Reisfelder, zum Transport aller möglichen<br />

Utensilien und natürlich zum Einbringen der Reisernte.<br />

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<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />

Teammitglieder v.r.n.l. Bruno Krättli, Jasmin Michel,<br />

Felix Bruseghini, Thomas Groll, Brigitte Flück.<br />

5GEGEN5 - Die tägliche Spiel-Show mit Sven Epiney<br />

und der RhB<br />

Beim Gastgeber Sven Epiney spielen jeden Tag zwei<br />

Fünfer-Teams um bis zu CHF 30 000.–.<br />

Aus einer Umfrage unter 100 Schweizern zu Themen des<br />

alltäglichen Lebens müssen die Spiel-Teams die meistgenannten<br />

Antworten erraten. Dasjenige Team, welches<br />

die meisten Punkte gesammelt hat, steht im Final und<br />

spielt um CHF 3000.- Jedes Team kann viermal seinen<br />

Titel verteidigen. Erreicht es den fünften Final, spielt es<br />

um CHF 30 000.-<br />

Anfangs Mai 2008 versuchte Bruno Krättli (F-RW) mit<br />

seinem Team möglichst viele Fragen zu beantworten.<br />

Dabei hatte das Team in der RhB-Uniform die Möglichkeit<br />

die <strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> einem grösseren Publikum vorzustellen.<br />

Die Ausstrahlung der Sendung erfolgte am 11. Juni<br />

2008.<br />

Glacier on Tour<br />

Von Martin Balz<br />

Wenn einer eine Reise macht so hat er etwas zu erzählen.<br />

Unter diesem Motto war letzte Woche der Postwagen<br />

D2342 der MG<strong>Bahn</strong> auf dem Schienennetz der RhB<br />

unterwegs.<br />

Mit den Zügen:<br />

11.4.2008 Landquart 5151 St. Moritz<br />

12.4.2008 St. Moritz 1152 Chur,<br />

Chur 1161 St. Moritz,<br />

St. Moritz 1176 Samedan<br />

13.4.2008 Samedan 1109 St. Moritz,<br />

St. Moritz 1124 Chur,<br />

Chur 1224 Disentis<br />

Frei unter dem Motto: Glacier on Tour, MG<strong>Bahn</strong> auch …<br />

Eine Aktion mit Erfolg!<br />

Text von Rico Wenk<br />

Bild von Claudia Wenk<br />

16 Mitarbeitende machten von der Blitz-Aktion «Sicherheit<br />

abseits der Pisten» Gebrauch und bestellten<br />

das Mammut Barryvox pulse zum Vorzugspreis von CHF<br />

460.-.<br />

Wir werden sicherheitsbewussten «Abseits-Pistlern» im<br />

Herbst mit dieser oder einer ähnlichen Aktion nochmals<br />

die Möglichkeit bieten, sich bestmöglichst zu schützen.


1912 – La viafer arriva - Der Eisenbahnbau in der<br />

Surselva<br />

Von Hannes Schüle<br />

Ausstellung in der <strong>Bahn</strong>hofsgalerie kunstschalter.ch,<br />

RhB-Station Sumvitg-Cumpadials.<br />

13. Juni bis Ende August 2008. täglich geöffnet bis<br />

23 Uhr.<br />

Der junge Sumvitger Raffael Bearth realisiert eine Ausstellung<br />

zum <strong>Bahn</strong>bau in der Surselva und zur Reaktion<br />

der einheimischen Presse. Der Streckenabschnitt Ilanz/<br />

Glion bis Disentis/Mustér wurde am 1. August 1912 in<br />

Betrieb genommen. Die Ausstellung basiert auf seiner<br />

prämierten Maturaarbeit.<br />

Kontakt Raffael Bearth: Tel 076 529 69 12,<br />

raffael.bearth@bluewin.ch<br />

Kontakt Galerie: Tel 081 936 30 28,<br />

ausstellung@kunstschalter.ch<br />

Webseite: www.kunstschalter.ch<br />

Arevair, duonna Esther<br />

Von Jolanda Picenoni<br />

Stolze 45 Jahre hat Esther Crameri an der <strong>Bahn</strong>station<br />

Surovas oberhalb Pontresina Zugbillette verkauft und<br />

der Station eine Seele gegeben. Noch hat sie einen<br />

kostbaren Schrank voller Karton-Billette zur Verfügung;<br />

aber jetzt ist es vorbei. Mit dem Fahrplanwechsel am<br />

9.12.07 Surovas endgültig, und damit geht auch die<br />

87-jährige und dienstälteste RhB-Mitarbeiterin bzw.<br />

<strong>Bahn</strong>hofchefin in den verdienten Ruhestand. Mit ihrem<br />

Mann Guido Crameri, einem pensionierten RhB-Streckenwärter,<br />

bleibt die rüstige Puschlaverin weiterhin in<br />

Surovas wohnhaft und kann sich in ruhigen Stunden an<br />

schöne Begegnungen mit internationaler Kundschaft<br />

erinnern. Unseren RhB-Kunden steht ab sofort ein neuer<br />

Billett-Automat zur Verfügung.<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 1 / 2008<br />

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<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />

Nordic Walking-Erlebnis<br />

Text von Joos Fümm<br />

Foto von Annelies Bulfoni<br />

Nordic Walking-Kurs? Erstaunt und neugierig habe nicht<br />

nur ich die Anmeldung ausgefüllt.<br />

Nach Theorie und Aufwärmtraining gings los über Stock<br />

und Stein durch die schöne Zernezer Landschaft. Alle<br />

waren begeistert, alle Muskeln wurden beansprucht<br />

sogar die Lachmuskeln. Nach dem Motto «Fit and Fun»<br />

ging dieser Erlebnisreiche Kurs schnell vorüber. Zum<br />

Abschluss gabs noch ein BGM Apéro, gesponsert von P-<br />

Engadin, Grazia fich.<br />

Unserer Arbeitgeber in der <strong>Rhätische</strong>n <strong>Bahn</strong> sowie der<br />

Kursleiterin Jolanda besten Dank für diesen Kurs, hoffentlich<br />

gibt es eine Fortsetzung.<br />

RhB-Fahrzeuge auf Abwegen<br />

Von Bernd Backhaus<br />

Ich staunte nicht schlecht, als ich Anfang Mai 2008 bei<br />

einem Besuch auf der Station Cháteau-d`Oex der Montreux-Oberland-Bernois<br />

(MOB) zahlreiche RhB-Dienstschotterwagen<br />

der Typen Fa-u, Xac, Xa-u und Xc entdeckte.<br />

Die Waggons wurden von der Fa. J. Müller zur<br />

Erneuerung der Strecke zwischen Cháteau-d´Oex und<br />

Rougemont eingesetzt. Der Übergang zu den unterschiedlichen<br />

Kupplungssystemen wurde mit Adapterwagen<br />

gelöst, die mit den entsprechenden Kupplungen<br />

ausgestattet waren.<br />

Da ich mich schon einmal in der Region befand, lag es<br />

natürlich nahe über Pfingsten die Veranstaltung zum<br />

40-jährigen Jubiläum der Touristik- und Museumsbahn<br />

Blonay-Chamby zu besuchen. Waren hier doch neben<br />

den vier vereinseigenen betriebsfähigen Dampflokomotiven,<br />

drei weitere Gastlokomotiven im Einsatz.<br />

Hierunter befand sich auch die «Rhätia», die sich schon<br />

von 1970 bis Ende der achtziger Jahre im Museum<br />

Chaulin befand.


Nächster Halt: Disentis/Mustèr<br />

Von Geni Rohner<br />

Porta Alpina sei Dank - die Visionäre konnten ihr Ziel<br />

doch noch umsetzen! Am 25. Mai 2018 konnte die direkte<br />

Anbindung von Graubünden an die NEAT Gotthard<br />

eröffnet werden. Der Einbau eines dritten Gleises von<br />

Domat/Ems nach Sedrun/Las Rueras sowie die Erstellung<br />

einer 35 Promille-Rampe im Bergesinnern (!) erlauben<br />

nun direkte Zugsverbindungen ab Chur via NEAT nach<br />

Hamburg.<br />

Eisenbahnkenner werden bemerkt haben, dass der TGV<br />

«Lyria» nun auch in die Stammlanden des ICE eingedrungen<br />

ist. Dank des neuen Weltrekords auf Schienen<br />

(3. April 2007: 574,8 km/h) kann Hamburg nun in rund<br />

4 Stunden (ab Chur) erreicht werden. Einziger Wehmutstropfen:<br />

Die maximale Geschwindigkeit zwischen<br />

Chur - Sedrun/Las Rueras beträgt weiterhin 90 km/h.<br />

FAV<br />

Von Peider Härtli<br />

RhB: Neuer Firmenarbeitsvertrag FAV stärkt die Sozialpartnerschaft<br />

Am 29. April 2008 unterzeichneten Spitzen der Gewerkschaften<br />

SEV und transfair und die Leitung der <strong>Rhätische</strong>n<br />

<strong>Bahn</strong> den neuen Firmenarbeitsvertrag FAV. Damit<br />

verfügen die Sozialpartner über eine solide Basis für die<br />

nächsten vier Jahre. Der neue FAV musste im Februar<br />

nachverhandelt werden, nachdem er im ersten Anlauf<br />

an der Abstimmung im Dezember 2007 knapp gescheitert<br />

war. Für die strittigen Punkte konnten nun tragfähige<br />

Lösungen definiert werden.<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />

Der TGV in Chur kurz vor der Abfahrt am 25. Mai 2018.<br />

Von links nach rechts: Giorgio Tuti, SEV Vizepräsident,<br />

Peter Peyer, SEV Gewerkschaftssekretär, Erwin Rutishauser,<br />

Vorsitzender der Geschäftsleitung RhB, Beat Zürcher,<br />

Gewerkschaftssekretär transfair.<br />

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Ausgekocht<br />

Von Reto Putzi<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />

Der ausgediente Küchenwagen Xk 9059 erzählt<br />

Am 31. März 2008 war es soweit: Nach 103 Dienstjahren,<br />

64 Jahre als Personenwagen und 39 Jahre als Chuchiwagen<br />

beim <strong>Bahn</strong>dienst, hatte ich nun meinen letzten<br />

Arbeitstag bei der RhB. Leider war es kein Aprilscherz,<br />

dass ich offiziell am 1. April entsorgt werden sollte. Am<br />

14. April hatte ich meine letzte Fahrt nach Untervaz,<br />

begleitet von meinen Kumpels vom <strong>Bahn</strong>dienst Bezirk<br />

LQT. Dort in der Recyclinganlage werde ich in nächster<br />

Zeit verschrottet und das nur, weil es bei der <strong>Rhätische</strong>n<br />

<strong>Bahn</strong> keinen Platz mehr gibt für altgediente und treue<br />

Begleiter der <strong>Bahn</strong>diensttruppe. Diese Truppe, welche<br />

ich Tag für Tag und oftmals auch nachts verpflegen und<br />

aufwärmen durfte, sodass wir in all den Jahren zu einer<br />

Familie zusammenwuchsen – mit mir als Aufbauer und<br />

Motivator für die nächsten Arbeitseinsätze. In den nun<br />

39 Jahren erlebte ich vier Chuchichefs und vier <strong>Bahn</strong>meister,<br />

die immer gut zu mir schauten. Stolz darauf<br />

bin ich darüber, dass der heutige Direktor mit seiner<br />

Geschäftsleitung einmal bei mir einkehrten. Zweimal<br />

wurde sogar für den Verwaltungsrat bei mir gekocht!<br />

Aber am liebsten war mir schon, wenn meine Mannen<br />

vom <strong>Bahn</strong>dienst sich bei mir verpflegten.<br />

Viele meldeten sich auch jeweils am Morgen bei meinem<br />

Koch für den z‘Mittag an. Ab und zu musste ich -<br />

für Vereine oder Dorf- und Firmenanlässe - auch Samstag<br />

oder Sonntag arbeiten. Gut in Erinnerung ist mir die<br />

Eröffnung des Vereinatunnels: da stärkten sich diverse<br />

Helfer bei mir, für ihre nächsten Einsätze. Auch freute<br />

ich mich immer über die Besuche von Mitarbeitern, die<br />

frei hatten oder Nachtdienst verrichten mussten.<br />

Der Alltag sah sonst so aus, dass ich über Jahre überallhin<br />

verschoben wurde, von Station zu Station, von Chur<br />

bis Klosters, dorthin halt wo die Kramper am Arbeiten<br />

waren. Anfänglich geschah das mit Güterzügen, später<br />

dann als der <strong>Bahn</strong>dienst mit Traktoren ausgerüstet<br />

wurde, jonglierten diese mich selber von Ort zu Ort.<br />

Immer geschah das nicht gerade zimperlich, da wurde<br />

man ab und zu herumrangiert, dass das Inventar zum<br />

Teil ersetzt werden musste. Einmal, vor langer Zeit, zog<br />

man mich in Küblis gegen Berg, um mich dann ablaufen<br />

zu lassen gegen ein Stumpengleis. Der Kramper, der<br />

die Handbremse bedienen sollte, tat dies wohl etwas zu<br />

spät und so knallte ich mit ziemlicher Geschwindigkeit


gegen einen Prellbock. Danach verbrachte ich einige<br />

Zeit in der HW, wo man mich wieder zusammenflickte.<br />

Sämtliches Geschirr musste danach erneuert werden.<br />

Am turbulentesten ging es zu und her, wenn die Kramper<br />

bei mir ein Weihnachtessen oder einen Abschied<br />

von einem Mitarbeiter feierten. Da ging die Post ab und<br />

so manch einer hatte ordentlich Schlagseite wenn er<br />

zur Türe hinausging. Alkohol konnte man früher sowieso<br />

immer bei mir konsumieren, ein paar Flaschen Wein<br />

oder Bier waren immer an Lager oder sonst hatte es<br />

Vorrat im Batteriekasten. Manchem Vorgesetzten tat<br />

dieser Ausschank nicht gut und so wurden wir mit der<br />

Zeit «trockengelegt», was auch gut so ist.<br />

Ich schaute auch, dass meine Mannen auf der Strecke<br />

nicht verdursteten, so schickte man jeweils eine Thermoskanne<br />

Kaffe mit einem Güterzug, welcher bei den<br />

Krampern anhielt und diese aushändigte.<br />

Ja, es war halt manchmal schon eine stressige Zeit, besonders<br />

in den letzten Jahren. Da parkierte man mich<br />

ab 1999 in Landquart, wo ich nur noch ab und zu auf<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 1 / 2008<br />

die Baustellen musste, meine Leute kamen dann jeweils<br />

mit ihrem Bus zum z’Mittag, wenn sie nicht zu<br />

weit weg waren. Altersbeschwerden meldeten sich auch<br />

zusehends, so moderte und lotterte es überall und ganz<br />

wasserdicht war ich auch nicht mehr. Eine neuerliche<br />

Revision kam nicht mehr in Frage und so fiel ich in die<br />

Kategorie «Abbau».<br />

Traurig bin ich jetzt, wenn ich daran denke, was meine<br />

Kramper ohne mich machen, und sie sind es jetzt auch,<br />

das habe ich schon lange gemerkt. Sie müssen sich jetzt<br />

halt aus dem Rucksack verpflegen und über Mittag einen<br />

wärmenden Unterschlupf suchen. Am meisten<br />

werde ich die vergifteten Jasser und den Zigarettendunst<br />

vermissen. So hat halt alles ein Ende, auch die<br />

Tradition.<br />

Euch liebe Kramper oder Gleismonteure, wie ihr euch<br />

heute nennt - wünsche ich, dass ihr eine Familie<br />

bleibt, auch ohne eueren geliebten ‚Gnagiwagen’.<br />

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52<br />

Vermeintlicher Viehtransport<br />

Text von Stefan Cola, Karikatur von JÖBI, Jörg Binggeli<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />

Als ich um 18.50 Uhr den Dienst in St. Moritz antrat<br />

stellte ich fest, dass sich auf der Plattform eines B eine<br />

angebundene Ziege befand!!!<br />

Ich erkundigte mich im Wagen, wem die Ziege gehöre<br />

und forderte den Besitzer auf, den Zug samt Ziege zu<br />

verlassen, da die RhB keine Tiertransporte mehr durchführe<br />

und schon gar nicht in Personenwagen.<br />

Der Fahrgast weigerte sich auszusteigen. Er entgegnete<br />

mir, dass er sich via SBB Info Hotline erkundigt habe<br />

und ihm versichert wurde dass der Transport von Kleintieren<br />

(nicht grösser als Hunde) gestattet sei und er für<br />

die Ziege ein 1/2 Billett zu bezahlen habe. Dies tat er<br />

und kaufte ein 1/2 Billett von St. Moritz nach Bonstetten<br />

- Wetzwil via Zürich.<br />

Ich erklärte ihm, dass der Transport von Nutztieren sehr<br />

strengen Auflagen obliegt. Ich forderte den Fahrgast um<br />

19.00 Uhr erneut auf den Zug mit der Ziege zu verlassen,<br />

ansonsten wäre ich gezwungen die Polizei zu avisieren.<br />

Er weigerte sich erneut. Um 19.02 Uhr avisierte<br />

ich via Fahrdienstbüro die Polizei. Währenddessen te-<br />

lefonierte der Fahrgast erneut mit der SBB Info Hotline<br />

und verband mich mit dieser.<br />

Der Bedienstete der SBB meinte dass dies ein «blöder<br />

Fall» sei, aber Kleintiere in Behältern transportiert werden<br />

könnten.<br />

Ich bat ihn zu meiner Unterstützung dem Fahrgast zu<br />

bestätigen, dass eine Ziege ein Nutztier und kein Kleintier<br />

sei und somit der Transport nicht möglich sei, da<br />

die Ziege sowieso nicht in einem Behälter transportiert<br />

werden könne.<br />

Mittlerweilen bekam der Fahrgast doch etwas «kalte<br />

Füsse» und übergab vor Eintreffen der Polizei die Ziege<br />

einer Bekannten auf dem Perron. Er bestand jedoch<br />

darauf, das Billett rückerstatten zu können, was ich<br />

später via ZPG auch tat.


Weihnachtsevent der Materialwirtschaft 2007<br />

Von Giulia Fontana<br />

Wie jedes Jahr wurde ein bis zwei Wochen vor Weihnachten<br />

ein Event für die Materialwirtschaft vorbereitet.<br />

Dieses Mal wollten wir dem Leitspruch «Gesund<br />

durchs Geschäftsjahr» gerecht werden.<br />

Am 13. Dezember 2007 war es endlich soweit! Die Organisation<br />

und die Vorbereitungen waren abgeschlossen.<br />

Pünktlich um 16.00 Uhr trafen wir uns vor dem<br />

Zentrallager. Nun lag ein 10-minütiger Fussmarsch vor<br />

uns. Alle waren gespannt, wo es hinging, denn dies war<br />

bis jetzt geheim gehalten worden.<br />

Endlich kamen wir beim Fitnesscenter Galaxy an. Den<br />

meisten wurde erst jetzt bewusst, worauf was sie sich<br />

da eingelassen haben. Als alle umgezogen waren,<br />

konnte es auch schon losgehen. Jeder musste eine Gewichtsstange<br />

holen. Einige Männer hatten mit den Gewichten<br />

nicht gespart, was ihnen später zum Verhängnis<br />

wurde.<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />

Nach einer ziemlich anstrengenden Trainingsstunde sahen<br />

nicht mehr alle so frisch aus. Doch auch wenn es<br />

sehr streng war, hatte es uns allen sehr viel Spass gemacht.<br />

Sport macht Hunger – zum Glück ging es ins Peppino<br />

zum Abendessen. Der Tisch war wunderschön mit Nüssen<br />

und Mandarinen dekoriert. Der grüne Salat den wir<br />

zur Vorspeise serviert bekamen, schmeckte sehr gut. Als<br />

Hauptgang wurden uns dann Spaghetti mit diversen<br />

Saucen aufgetischt. Und zum Dessert erhielten wir eine<br />

Kugel Eis, die in Schnaps und Früchten schwamm.<br />

Zum Abschluss wurde den MitarbeiterInnen der Materialwirtschaft<br />

Kaffee mit Grappa offeriert. Viel zu schnell<br />

war der schöne Anlass vorbei.<br />

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54<br />

Nachruf<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />

Beat Gadient<br />

Tief betroffen und mit grossem Bedauern haben wir am<br />

25. März 2008 vom Tod von Beat Gadient erfahren.<br />

Am 2. Juni 1959 wurde Beat geboren und verlebte seine<br />

Jugend- und Schulzeit in Mastrils. Am 14. Oktober<br />

1974 - vor 34 Jahren - hat Beat seine Arbeit in den<br />

Werkstätten der <strong>Rhätische</strong>n <strong>Bahn</strong> in Landquart begonnen.<br />

Beat führte die ihm zugewiesenen Arbeiten zuverlässig<br />

und mit Freude aus und konnte dank seiner Bereitschaft<br />

vielseitig eingesetzt werden. Hervorzuheben<br />

ist dabei seine Hilfsbereitschaft. Zu jeder Tages- und<br />

wenn notwendig auch Nachtzeit war Beat bereit, seinen<br />

Einsatz zu leisten. Ab 1982 konnte Beat auch auf<br />

die damals neue Brennschneidmaschine eingeschult<br />

werden. Mit grossem Geschick und Einsatz hat er bis<br />

zum Beginn seiner Krankheit unzählige Blechteile zugeschnitten<br />

und geformt, und dabei einige hundert<br />

Tonnen Blech verarbeitet. Zuverlässigkeit und Hilfsbereitschaft<br />

waren für Beat selbstverständlich.<br />

Die Freizeit verbrachte Beat mit seiner geliebten Trudi<br />

in Sufers, wo er seiner grossen Passion dem Fischen<br />

frönte. Zwei Wochen ab dem ersten Mai sowie zwei<br />

Wochen vor dem 15. September waren klar für dieses<br />

Hobby reserviert.<br />

Sein Tod geht uns sehr nahe. Wir sind dennoch stolz<br />

und vor allem dankbar für die Zeit, die wir mit Beat<br />

teilen konnten. Seiner Familie und Lebenspartnerin<br />

entbieten wir unser aufrichtiges Beileid.<br />

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Personalchronik<br />

vom 2. März – 1. Juni 2008<br />

Eintritte<br />

Austritte<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />

Martin Burkhardt als Leiter Güterverkehr, Landquart<br />

Ralf Capeder als Jurist, Chur<br />

Dominic Florin als Spezialhandwerker, Landquart<br />

Leonie Hämmerle als Assistentin des VGL, Chur<br />

Orlando Hediger als IT System Engineer, Chur<br />

Tatjana Horvath als Sachbearbeiterin, Chur<br />

Susanne Jäger als Kunden-/Reiseberaterin, Chur<br />

Lutz Käppler als Fahrdienstleiter, Landquart<br />

Samuel Koch als Gleismonteur, Chur<br />

Rolf Meier als Betriebsangestellter, St. Moritz<br />

Gerhard Meister als Zugbegleiter, Samedan<br />

Erich Pfranger als Betriebsangestellter, Scuol-Tarasp<br />

Valeria Pola als Verkäuferin, Tirano<br />

Gerrit Van der Schans als Projektleiter, Chur<br />

Jan-Leendert Van Lavieren als Spezialhandwerker, Landquart<br />

Niculin Vital als Immobilienprojektleiter, Chur<br />

Florian Wüest als Visiteur, Landquart<br />

Martina Wyss als Kunden-/Reiseberaterin, Chur<br />

Flavio Zala als Fahrleitungsmonteur, Samedan<br />

Kaspar Zogg als Strategischer Einkäufer, Landquart<br />

HERZLICH WILLKOMMEN!<br />

Marcel Aebersold Lokführer, Davos Platz<br />

Beat Antener Vermessungsingenieur, Chur<br />

Ralph Andrea Basig Aushilfe, Chur<br />

Horst Baumgartner Visiteur, Landquart<br />

Theo Brenn Projektleiter, Landquart<br />

Giancarlo D’Auria Zugbegleiter, Samedan<br />

Dragisa Davidovic Betriebsangestellter, St. Moritz<br />

Christian Engeli Projektleiter, Landquart<br />

Andreas Flütsch Leiter Dienstbereich, Chur<br />

Beat Germann Teamleiter, Landquart<br />

Reto Gfeller Lokführer, Scuol-Tarasp<br />

Martin Jost Lokführer, Davos Platz<br />

Carlo Manetsch Betriebsangestellter, Landquart<br />

Nuria Selma Zugbegleiterin, Samedan<br />

Myriam Stecher Raumpflegerin, Zernez<br />

Armon Stupan Lokführer, Samedan<br />

Ursin Thomann Kondukteur, Chur<br />

ALLES GUTE FÜR DIE ZUKUNFT!<br />

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56<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />

Pensionierungen<br />

Beförderungen und<br />

Ernennungen<br />

Dienstjubiläen<br />

Calvin Baeder, Betriebsdisponent, St. Moritz<br />

Heinz Egli, Gruppenleiter, Chur<br />

Beatrice Hauser, Kaufmännische Mitarbeiterin, Landquart<br />

Ferdinand Pircher, Spezialhandwerker, Samedan<br />

Pietro Tempini, Vorarbeiter Rangierdienst, Davos Platz<br />

Hansueli Tinner, Lokführer, Landquart<br />

Hanspeter Trepp, Sachbearbeiter, Chur<br />

Mario Zen, Ressortleiter Betrieb, Tirano<br />

ALLES GUTE IM RUHESTAND!<br />

Samidin Bojaxhi Betriebsangestellter, Davos Platz<br />

zum Vorarbeiter Rangierdienst, Davos Platz<br />

Renato Gadient Stv. Leiter Betrieb, Untervaz<br />

zum Leiter Betrieb, Untervaz<br />

Madeleine Mäder Leiterin Betrieb, Untervaz<br />

zur Fachspezialistin P-Support, Chur<br />

Mario Rada Fachmeister a.i. zum Fachmeister, Samedan<br />

HERZLICHE GRATULATION!<br />

25 Dienstjahre<br />

Thomas Cadosch, Zugführer, Chur<br />

Georg Casanova, Zugführer, Samedan<br />

Renato Gadient, Stv. Leiter <strong>Bahn</strong>hof, Untervaz<br />

Oskar Granzotto, Lehrlokführer, Landquart<br />

Hans Hassler, Traktorführer Kat. C, Ems-Vial (Stallinger)<br />

Hanspeter Hitz-Tarnutzer, Spezialhandwerker, Landquart<br />

Marco Kollegger, Betriebsdisponent, Samedan<br />

Franco Micheli, Spezialhandwerker, Poschiavo<br />

Giosuel Puorger, Gleismonteur, Zernez<br />

Vito Schorta, Gruppenleiter, Samedan<br />

Peter Wittwer, Betriebsangestellter, Davos Platz<br />

40 Dienstjahre<br />

Peter Zanetti<br />

Stv. Leiter <strong>Bahn</strong>hof<br />

Pontresina<br />

Gaudenz Lütscher<br />

Leiter Verkauf<br />

Samedan<br />

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!<br />

Rene Jud<br />

Zugführer<br />

Davos Platz


RhB in-team<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />

22.04.2008 Joachim Stöckli, Lokführer, Landquart, mit Esther Schelbert<br />

25.04.2008 Daniel Brühwiler, Rangiermeister, Landquart, mit Marilena Crameri<br />

24.05.2008 Adrian Flepp, Visiteur, Landquart, mit Annemarie Brot<br />

07.02.2008 Nino, des Jürg Hertner, Projektleiter, Chur<br />

13.02.2008 Jann Kjetil, der Nadine Kalberer-Ritter, Sachbearbeiterin, Chur<br />

07.03.2008 Gian-Luca, des Urs Jakob, Zugführer, Samedan<br />

07.04.2008 Jael Flurina, des Christoph Peter Lauper, Leiter Fachbereich, Chur<br />

18.04.2008 Laura, des Roger Tschirky, Kondukteur, Chur<br />

20.04.2008 Silvan Gion, des Matthias Müri, Ingenieur, Landquart<br />

24.04.2008 Fabian Simon, des Roger Patrick Lieberherr, Zugführer, Chur<br />

57


Spontan<br />

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<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />

Eugen Rohner<br />

Kommunikation<br />

Events und Messen<br />

DEINE SPONTANE MEINUNG…<br />

Annina Lüthy-Flury<br />

<strong>Bahn</strong>betriebsassistentin<br />

Schiers<br />

… zur Rolle der RhB am <strong>Bahn</strong>hoffest in Chur?<br />

Die RhB hat sich sehr gut präsentiert<br />

und wurde mit dem entsprechenden<br />

Besucheraufmarsch belohnt …<br />

… zu den neuen Uniformen?<br />

Kleider machen Leute! Schliesslich ist<br />

der erste Kundenkontakt oft sehr<br />

entscheidend.<br />

Wir sind auf der Zielgeraden!<br />

Free Tibet! Der Fackellauf zeigte es<br />

bereits auf: weitere politische<br />

Unruhen sind angesagt.<br />

Die Inhalte finde ich gut. 6 Ausgaben<br />

pro Jahr wären aktueller. Das Layout<br />

des «RhB-Blick» sollte etwas «aufgepeppt»<br />

werden.<br />

Mit all meinen Freunden …<br />

Hatte ganz tolle Attraktionen für Jung<br />

und Alt dabei.<br />

Finde ich schön, gefällt mir besser als<br />

die alte.<br />

… zum bevorstehenden UNESCO-Entscheid zur Aufnahme der Albula- und Berninastrecke?<br />

Ich hoffe für die RhB, dass es klappt.<br />

… zu den bevorstehenden olympischen Spielen in China?<br />

… zur <strong>InfoRetica</strong>?<br />

Interessiert mich nicht so sehr.<br />

Immer wieder interessant (vor Allem<br />

Poppi News).<br />

Mit wem würdest Du gerne ein feines Essen im Gourmino geniessen?<br />

Mit meiner ganzen Familie.<br />

Marcel Gruber<br />

RailShop<br />

Landquart<br />

Ein schönes Fest mit zufriedenen<br />

RailShop-Kunden.<br />

Sieht elegant aus, besonders die<br />

Frauen. Sportlich und modern, gefällt<br />

mir sehr gut.<br />

Sehr wichtige Sache für die RhB.<br />

Sportlich ok, politisch fragwürdig!<br />

Eine wichtige Broschüre für die<br />

RhB-Mitarbeitenden, sehr informativ!<br />

Natürlich mit meiner Frau, z.B. die<br />

Bündner Gourmet-Rundfahrt.


Europas höchstgelegener Biergarten<br />

Von Elisabeth Erber<br />

Nichts ist unmöglich<br />

Dass das Motto «Alles ist möglich auf Alp Grüm» wortwörtlich<br />

genommen wird, beweisen Primo Semadeni<br />

und seine Mitarbeiter vor Ort immer wieder aufs Neue.<br />

So konnte auf Alp Grüm bereits im ersten Geschäftsjahr<br />

Wireless-LAN, Gratis Internet Corner für Gäste und bargeldlose<br />

Zahlung eingeführt werden. Neues Mobiliar<br />

auf der beliebten Panoramaterrasse mit Blick auf den<br />

Vadret da Palü und die Errichtung von Europas höchstgelegenen<br />

Biergarten, mit Blick auf das Val Poschiavo<br />

und auf die Bergamaskar Alpenkette sind nur ein Teil<br />

der Neuerungen und Investitionen, die gemacht wurden.<br />

Und es ist noch einiges geplant z. B. eine Webcam,<br />

die es der ganzen Welt ermöglicht, das Wetter und das<br />

herrliche Panorama von Alp Grüm zu bestaunen.<br />

Zusammenarbeit mit der RhB<br />

Dank der guten Zusammenarbeit mit der <strong>Rhätische</strong>n<br />

<strong>Bahn</strong> konnten Specials erarbeitet werden, die den Gästen<br />

zugute kommen:<br />

n Vollmondfahrt (18. Juli, 16. August und 15. September)<br />

n Kulinarik Train (Wahl aus 4 verschiedenen Vorspeisen<br />

auf Alp Grüm)<br />

n Via Valtellina (gemeinsam mit ViaStoria und RhB)<br />

Dabei sind diese Angebote erst der Anfang!<br />

Fast food …<br />

… und trotzdem den Qualitätsstandard halten? Natürlich<br />

ist auch das möglich auf Alp Grüm. So wissen der<br />

Küchenchef Claudio Pedrotti und sein Team sofort Bescheid,<br />

wenn etwas «veloce» gehen muss, und die<br />

Speisen werden nach Möglichkeit innerhalb von 5 bis<br />

10 Minuten serviert. Und für die, denen die Zeit nicht<br />

mehr reicht – gibt’s auch mal Pizzoccheri oder Pommes<br />

Frites zum Mitnehmen – entsprechend handlich verpackt,<br />

mit Besteck!<br />

Und was die Sprechanlage des Drive In bei McDonalds<br />

ist, ist auf Alp Grüm der Anruf vom Zug aus (081 844 03<br />

18) und schon kann die Bestellung aufgegeben werden:<br />

15 Kaffee Creme und zwei Tee mit Zitrone zum<br />

Mitnehmen - oder einen Käseteller und zwei Cola?<br />

Und hier sind wir Vorreiter – oder haben Sie schon mal<br />

bei McDonalds telefonisch Pizzoccheri bestellt?<br />

Und wenn der Zug einfährt steht die Servicemitarbeiterin<br />

in der gelben Bistroschürze schon am Eingang bereit.<br />

Bähnler Kaffee<br />

Und wer kennt Ihn nicht, unseren Bähnler Kaffee? Egal<br />

ob Espresso, Kaffee Creme oder Milchkaffe für einen<br />

Sonderpreis von nur 3 (in Worten: D R E I) Franken gibt<br />

es ihn, aber eben nur für <strong>Bahn</strong>mitarbeiter – und<br />

manchmal sogar «Guatzli» dazu<br />

Auf diesem Weg danken wir allen «Bähnlern» (wie die<br />

<strong>Bahn</strong>mitarbeiter liebevoll von uns genannt werden),<br />

für die wirklich gute Zusammenarbeit, in allen Belangen<br />

(z. B. auch für die Mithilfe beim Ausladen von Waren),<br />

und vor allem für die Weiterempfehlung von Alp<br />

Grüm an die Reisenden und selbstverständlich danken<br />

wir euch für euren persönlichen Besuch auf Alp Grüm<br />

– über den wir uns besonders freuen!<br />

GUTSCHEIN<br />

In Zusammenarbeit mit der Casa vinicola «La Torre» erhalten<br />

Sie bei Abgabe dieses Gutscheins nach dem<br />

Mittagessen eine 3/8 Flasche Agnus DOCG! Und dies mit<br />

gutem Gewissen, da Sie bei uns ohne Auto unterwegs<br />

sind …<br />

Bis bald auf Alp Grüm!<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />

GUTSCHEIN<br />

Einlösbar bis Ende Sommer 2008<br />

Nach dem Essen eine 3/8 Flasche<br />

Qualitätswein zum Mitnehmen.<br />

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