InfoRetica - Rhätische Bahn
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Nr. 1 / März 2008<br />
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Winterzeit,<br />
die Zeit der Begegnung<br />
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In MGB-Triebzüge dieser Ausgabe laufen vom Stapel<br />
Von Roberto G. Paravicini<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 1 / 2008<br />
Editorial/Editoriale<br />
Die Stimme der Geschäftsleitung<br />
La Voce della Direzione<br />
Jahresergebnis 2007<br />
Neues Salärsystem<br />
ISO-Zertifizierung: Interview mit Johann Georg Bühler<br />
Neue Uniformen<br />
Modernes Kundeninformationssystem KIS<br />
Vier Panoramawagen Typ Breda für die RhB<br />
Neues Fahrzeugnummerierungssystem<br />
Wartung/Sanierung Leittechnik Ge 4/4 III<br />
Neues Innen-Design der Zweispannungstriebzüge<br />
Neue Billettautomaten<br />
Aufrichtefeier mit der Unglückslok in Valendas<br />
Sanierung Tasna-Tunnel<br />
Region Engadin<br />
Das <strong>Bahn</strong>hoffest Chur<br />
Region Engadin<br />
login Outdoor-Tage<br />
login JBT-Brunch<br />
BGM: Nordic walking<br />
Start des «MB-Teams»<br />
ESV Rätia<br />
Die Medienbahn<br />
Damals, vor 30 Jahren<br />
Damals, vor 100 Jahren<br />
Neues in Kürze<br />
Der Küchenwagen Xk 9059<br />
Vermeintlicher Viehtransport<br />
Weihnachtsevent der Materialwirtschaft 2007<br />
Nachruf<br />
Personalchronik<br />
RhB In-Team<br />
Spontan<br />
Alp Grüm<br />
Herausgeber: Geschäftsleitung der <strong>Rhätische</strong>n <strong>Bahn</strong><br />
7002 Chur<br />
Redaktion: Peider Härtli (hä), p.haertli@rhb.ch<br />
Sandra Beeli (be), s.beeli@rhb.ch<br />
Walter Frei (Fr), w.frei@rhb.ch<br />
Frontbild: Neue Uniformen – RhB «En vogue»<br />
Bild Tibert Keller, Trin<br />
Nächster Redaktionsschluss: 15. August 2008<br />
Auflage: 3´100 Exemplare, 4-farbig<br />
Abonnement: Inland: Fr. 50.– / Ausland: Fr. 60.–<br />
© by RhB: Weiterverwendung und Nachdruck erwünscht, jedoch nur unter Quellenangabe<br />
Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier<br />
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MGB-Triebzüge Visionen laufen vom Stapel<br />
Von Roberto Walter Frei G. Paravicini<br />
Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
Bekanntlich ist der Mensch ein Herdentier. Sperrt man<br />
ihn ein, so verkümmert er je nach persönlicher Konsistenz<br />
früher oder später, körperlich und geistig. Von der<br />
Seele ganz zu schweigen. Egal, ob man ihn in einem<br />
Verliess, im eigenen Keller gefangen hält oder in der<br />
Arbeitswelt mit Arbeit zudeckt, bis er kaum mehr frische<br />
Luft atmen kann. Dass dabei die persönlichen, natürlichen<br />
Visionen eines Menschen gar nicht erst aufkeimen<br />
können ist so klar wie das Kopfweh nach einem Rausch.<br />
Dank dem menschlichen Überlebenstrieb versucht er<br />
irgendwie oder irgendwann doch einmal einen frischen<br />
Atemzug zu erhaschen. Sei’s mit einem Rundumschlag,<br />
einem Familienspaziergang oder sogar mit ein paar<br />
freien Momenten in seiner Rudel-Umgebung.<br />
Auch unsere Mitarbeiter können oder könnten Vision<br />
haben. Mit der Nase an der Oberfläche, umgeben von<br />
Gleichartigen, begleitet von Annehmlichkeiten, welche<br />
dem Menschsein gut bekommen. Glücklicherweise gibt<br />
uns die <strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> immer wieder Gelegenheit, den<br />
Visionen-Nerv zu aktivieren. So auf die Zusage als Weltkulturerbe<br />
oder das 100-Jahr-Jubiläum der Berninabahn,<br />
welches auch bevorsteht. Dazu natürlich neue<br />
touristische Angebote und neue Züge.<br />
Also richten wir die Nasenflügel gegen oben, ziehen wir<br />
die ganze freie, offene Marktwelt tief ein, bis sich dieser<br />
Nerv bemerkbar macht und uns zu erkennen gibt, dass<br />
Visionen bei der Bündnerbahn absolut realisierbar sind.<br />
Also nichts wie hin zum Visionär!<br />
Ihr Walter Frei<br />
Visioni<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />
È noto che l’uomo è un animale gregario. Rinchiuso<br />
avvizzisce subito o lentamente, nel corpo e nella mente,<br />
a seconda della tempra e delle caratteristiche psicofisiche<br />
che lo caratterizzano. Per non parlare poi<br />
dell’anima. Non fa alcuna differenza: imprigionato in<br />
un tugurio, isolato in una cantina o infangato nel mondo<br />
del lavoro, sommerso a tal punto da non poter più<br />
respirare. Che in simili circostanze le visioni personali e<br />
intrinseche dell’uomo non possano attecchire è lapalissiano<br />
come l’emicrania dopo una sbornia. L’istinto di<br />
sopravvivenza lo induce tuttavia a carpire prima o poi<br />
una boccata d’aria fresca, magari dando una svolta decisiva<br />
alla propria situazione, andando in gita con la<br />
famiglia, o ancora ritagliandosi un po’ di spazio libero<br />
nella frenesia del quotidiano.<br />
Anche i nostri dipendenti hanno o avrebbero il diritto<br />
di avere delle visioni. Con il naso in superficie, attorniati<br />
da consimili, cullati dagli agi che accarezzano<br />
l’animo umano. Per fortuna la Ferrovia retica ci offre<br />
regolarmente l’occasione di attivare il nervo delle visioni.<br />
Ad esempio sull’ammissione nel patrimonio<br />
mondiale dell’Unesco o sui festeggiamenti per il centenario<br />
della ferrovia del Bernina, ormai alle porte. Con le<br />
nuove offerte turistiche e i nuovi convogli che tutto ciò<br />
comporta...<br />
Bene, allora cerchiamo di avere buon naso, ispiriamo a<br />
pieni polmoni l’aria fresca del mercato sino ad attivare<br />
questo particolare nervo e captare con entusiasmo che<br />
presso la ferrovia grigione le visioni possono tradursi in<br />
realtà. Evviva i visionari!<br />
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Die Stimme der Geschäftsleitung<br />
Von Jacques Hefti<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />
Allegra, liebe Leser(innen) drinnen und draussen<br />
Erfolgreich Bilanz ziehen, das durfte unser Finanzchef<br />
im letzten Monat über das Geschäftsjahr 2007 und vor<br />
versammelter Presse. Ich nehme das Thema Bilanz gerne<br />
auf und ziehe nach acht intensiven Monaten eine<br />
Bilanz der etwas anderen Art.<br />
Die RhB ist eine <strong>Bahn</strong> mit unglaublichem Potenzial,<br />
eine Symbiose von faszinierender Technik, hautnah erlebbarer<br />
Natur und 1300 engagierten Menschen, welche<br />
die RhB erst zu dem machen, was sie seit über 100<br />
Jahren ist: die führende Alpenbahn in Europa.<br />
Der Wandel vom technik- zum marktgetriebenen Unternehmen<br />
ist im vollen Gange – und schon holt uns<br />
die Technik in der nächsten Evolutionsstufe unter dem<br />
Titel «Technologie» als Treiber wieder ein. Der Technologiewandel<br />
stellt die RhB und auch unsere Mitarbeitenden<br />
vor grosse Herausforderungen. Wir entwickeln<br />
elektronische Vertriebssysteme, sind kreativ im digitalen<br />
Marketing, entwerfen virtuelle <strong>Bahn</strong>reisen, arbeiten<br />
mit mobilen Kundeninformationssystemen und bauen<br />
mit modernster Technologie voll gepackte neue Züge.<br />
Die Komplexität der Systeme steigt in allen Bereichen<br />
und verlangt nach neuen Kompetenzen und persönlicher<br />
Weiterentwicklung: Der Schlosser wird zum<br />
Mecha troniker, der Grafiker zum Guerilla-Marketeer,<br />
der Sup port-Mitarbeiter zum Projektleiter. Diese Herausforderungen<br />
packen wir und setzen sie heute und in<br />
den kommenden Jahren um.<br />
Wir von der RhB wollen uns aber auch in Zukunft gegenüber<br />
unseren (Fahr-)Gästen durch eine überdurchschnittliche<br />
und erfahrbare Dienstleistungsqualität<br />
auszeichnen. Wir haben uns deshalb im Geschäftsbereich<br />
Vertrieb auch verschiedene «weiche» Ziele gesetzt,<br />
welche die Menschen – seien es Kunden oder<br />
Mitarbeitende – in den Mittelpunkt stellen. Die «RhB<br />
als Gastgeberin» ist deshalb das neue Leitmotiv, mit<br />
dem wir die Dienstleistung unserer Zugbegleiter – sei es<br />
auf Regionalzügen oder auf unseren touristischen Zugpferden<br />
Bernina Express oder Glacier Express - weiterentwickeln<br />
wollen.<br />
In jeder Situation die RhB als Gastgeberin zu repräsentieren<br />
muss unser Selbstverständnis werden. Das heisst,<br />
die Gäste zu begrüssen, das Quentchen Extra-Service<br />
zur Selbstverständlichkeit werden lassen und Zeit haben<br />
für die Anliegen unserer Gäste, als wenn sie in einem<br />
5-Stern Hotel wären.<br />
Unsere Ausgangslage ist ausgezeichnet. Wir haben die<br />
unvergleichliche Kulisse Graubündens: weltbekannte<br />
Paradezüge, um die uns alle <strong>Bahn</strong>en beneiden, eine<br />
einmalige Unternehmenskultur mit gelebten Werten<br />
und viel Unternehmergeist.<br />
Wir haben aber auch Handlungsbedarf, zum Beispiel in<br />
den Märkten. Wir müssen näher zu unseren Kunden<br />
und Partnern, den Touroperators, Busunternehmern,<br />
Hoteliers und Destinationen. Wir müssen unsere Distributionssysteme<br />
öffnen und einfach zugänglich machen<br />
und wir müssen unsere Präsenz in der digitalen Welt<br />
massiv ausbauen. Damit bestehende und besonders<br />
neue Gäste auch in Zukunft den Weg nach Graubünden<br />
und zur RhB finden und uns als perfekte Gastgeber erleben<br />
dürfen.<br />
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen einen tollen<br />
Sommer und bedanke mich schon jetzt für Ihr Engagement<br />
als Botschafter(innen) der RhB.<br />
Herzlich
La Voce della Direzione<br />
Von Jacques Hefti<br />
Allegra, care lettrici e cari lettori, ovunque voi siate<br />
Tracciare un bilancio positivo è quanto ha avuto il piacere<br />
di fare il mese scorso il nostro responsabile delle<br />
Finanze, presentando alla stampa le cifre dell’esercizio<br />
2007. Mi riallaccio volentieri al tema del bilancio, e<br />
dopo otto mesi molto intensi ne stilo uno un po’ particolare.<br />
La FR è un’azienda dall’incredibile potenziale, una simbiosi<br />
tra affascinante tecnica, natura a portata di mano<br />
e un organico di 1300 collaboratori dedicati, che la<br />
rendono ciò che realmente è da oltre un secolo: la ferrovia<br />
di montagna leader in Europa.<br />
La trasformazione da impresa di stampo tecnico ad azienda<br />
di mercato è in pieno atto, anche se nelle tappe<br />
verso il futuro la tecnica ci raggiunge subito alla voce<br />
«tecnologia» . I mutamenti tecnologici pongono la FR e<br />
tutto il suo organico dinanzi a sfide inedite. Sviluppiamo<br />
sistemi di distribuzione elettronici, diamo sfogo alla<br />
nostra creatività nel marketing digitale, concepiamo<br />
viaggi virtuali in treno, lavoriamo con sistemi mobili di<br />
informazione della clientela e con l’aiuto delle più moderne<br />
tecnologie costruiamo convogli ferroviari nuovi di<br />
zecca.<br />
La complessità dei sistemi aumenta in tutti i settori ed<br />
impone un costante perfezionamento personale e<br />
l’acquisizione di nuove competenze: il fabbro diventa<br />
meccatronico, il grafico guerilla marketeer, l’addetto al<br />
supporto responsabile di progetto. Sfide che siamo<br />
pronti a cogliere e che mettiamo in atto da subito e<br />
nell’immediato futuro.<br />
Noi della FR siamo intenzionati a distinguerci anche in<br />
avvenire agli occhi della nostra clientela (ferroviaria)<br />
grazie ad un servizio tangibile di qualità eccelsa. Ragione<br />
che ci ha spinti, per il settore aziendale della Vendita,<br />
a fissare anche diversi obiettivi «soft», che pongono<br />
l’individuo – cliente o collaboratore che sia – al centro<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />
della nostra attenzione. La «FR come ospitante» sarà<br />
dunque il nuovo leitmotiv che accompagnerà e svilupperà<br />
i servizi dei nostri agenti del personale viaggiante<br />
attivi sui treni regionali o suoi nostri cavalli di punta<br />
come il Bernina Express o il Glacier Express.<br />
Rappresentare la FR come ospitante in qualsiasi situazione<br />
deve diventare parte di noi. Vale a dire salutare i<br />
clienti, far sì che quel pizzico di servizio in più diventi<br />
cosa ovvia ed avere tempo da dedicare alle esigenze<br />
della nostra clientela, come se soggiornasse in un albergo<br />
a cinque stelle.<br />
Partiamo da una posizione eccellente. Disponiamo del<br />
palcoscenico ineguagliabile dei Grigioni; treni da parata<br />
famosi e invidiati in tutto il mondo, una cultura aziendale<br />
unica improntata su valori vissuti e molto spirito<br />
imprenditoriale.<br />
Abbiamo tuttavia anche bisogno di agire, ad esempio<br />
sui mercati. Dobbiamo avvicinarci maggiormente ai<br />
nostri clienti e partner, agli operatori del turismo, alle<br />
imprese di torpedoni, agli albergatori e alle destinazioni.<br />
Dobbiamo aprire i nostri sistemi di distribuzione e<br />
renderli agibili con facilità ed incrementare notevolmente<br />
la nostra presenza nel mondo digitale.<br />
Tutto ciò affinché i nostri, ma specialmente i nuovi clienti<br />
vengano anche in futuro nei Grigioni e alla FR,<br />
sentendosi accolti da un ospitante perfetto.<br />
È con questo auspicio che auguro a tutti una splendida<br />
estate, ringraziandovi sin d’ora per l’impegno con cui<br />
rappresentate la FR.<br />
Di cuore<br />
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Hausaufgaben gemacht …<br />
Von Silvio Briccola<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />
Die <strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> erzielte im Jahr 2007 ein Spitzenergebnis.<br />
Der positive Einfluss der nationalen und internationalen<br />
Wirtschaftslage, insbesondere in der Tourismusbranche,<br />
hat dabei wesentlich geholfen. Die RhB<br />
hat aber auch ihre Hausaufgaben gemacht. Die konsequente<br />
Ausrichtung auf die Umsetzung der beschlossenen<br />
Dualstrategie zeigt somit erste Früchte.<br />
Durch das gute Ergebnis konnten Rückstellungen und<br />
Reserven geäufnet werden, die für die Bewältigung der<br />
anstehenden und ambitiösen Herausforderungen der<br />
kommenden Jahre von grosser Bedeutung sind. Mit<br />
dem publizierten Jahresgewinn von CHF 1.3 Mio. kann<br />
die Ergebnisausgleichsreserve erneut geäufnet werden.<br />
Die erfreuliche Entwicklung der Verkehrserträge (Personen-<br />
und Autoreiseverkehr) hat das Ergebnis massgeblich<br />
beeinflusst. Die sonstigen betrieblichen Erträge,<br />
insbesondere das Drittmarktgeschäft und die Miet- und<br />
Pachteinnahmen haben die Erwartungen ebenfalls<br />
übertroffen. Die Abschreibungen haben im Berichtsjahr<br />
einen neuen Höchststand von CHF 64.9 Mio. erreicht.<br />
Erfolgsrechnung<br />
Mit dem publizierten Jahresgewinn von CHF 1.3 Mio.<br />
wurde das beste Resultat der letzten sechs Geschäftsjahre<br />
erzielt. Im Vergleich zum Vorjahr konnte der<br />
Jahresgewinn um CHF 0.6 Mio. gesteigert werden. Die<br />
Ergebnisausgleichsreserve erreicht einen neuen Höchststand<br />
von CHF 6.8 Mio.<br />
Mit dem Gesamtertrag von CHF 82.2 Mio. im Personenreiseverkehr<br />
konnte ein neues Rekordergebnis erzielt<br />
werden. Die Budgetvorgaben (+4.9%) wie auch die<br />
Vorjahreswerte (+7.5%) konnten deutlich übertroffen<br />
werden.<br />
n Im Einzelreiseverkehr fielen die Erträge leicht über<br />
dem Budget aus (gegenüber Vorjahr +3.4%). Im Vergleich<br />
zum Geschäftsjahr 2006 haben vor allem die<br />
Zuschläge für Expresszüge und internationale Tickets<br />
(Swiss Card / Swiss Transfer Ticket) sowie die Zunahme<br />
bei den Billetten Schweiz zu diesem Wachstum beigetragen.<br />
Die Erträge für Ausflugs-Billette lagen leicht<br />
unter den Vorjahreszahlen.<br />
n Im Gruppenreiseverkehr konnten die Erträge in fast<br />
allen Kategorien gesteigert werden (+8.7% zum Budget).<br />
Die Hauptkategorie Billette Schweiz wie auch<br />
die Zuschläge für Glacier- und Bernina Express verzeichneten<br />
hohe Wachstumsraten.<br />
n Bei den Abonnementen sowie Pauschalfahrausweisen<br />
lag der Ertrag mit 6.6% bzw. 9.0% ebenfalls sehr<br />
deutlich über Budget und Vorjahr. Mit Abonnementen<br />
wurden insgesamt CHF 38.0 Mio. oder 46.1% des<br />
Gesamtertrags im Personenreiseverkehr erzielt. Die<br />
stärksten Zunahmen gegenüber 2006 konnten bei<br />
den Tageskarten (+42.4%), den Generalabonnementen<br />
Schweiz (+7.7%), den Bündner Generalabonnementen<br />
(+9.5%) und im internationalen Verkehr<br />
(+17.3%) verzeichnet werden. Die Verkäufe Ferienpass<br />
Graubünden (-15.1%) und Einnahmen aus dem<br />
Tarifverbund (-12.6%) haben die Erwartungen nicht<br />
erreicht.
Bei den Autotransporten wurden die Budget- und Vorjahreswerte<br />
wiederum deutlich übertroffen. Die Rekordmarke<br />
beim Autoverlad Vereina aus dem Vorjahr<br />
konnte um weitere 29 000 Fahrzeuge auf insgesamt<br />
fast 435 000 beförderte Fahrzeuge gesteigert werden.<br />
Im Vergleich zum Vorjahr konnten die Frequenzen sowohl<br />
bei den Lastwagen- (+7.9%) wie auch bei den<br />
Personenwagentransporten (+7.4%) gesteigert werden.<br />
In den Sommermonaten werden mittlerweile fast 50%<br />
der Frequenzen am Vereina verzeichnet.<br />
Der Ertrag im Güterverkehr lag mit CHF 16.7 Mio. leicht<br />
unter den Vorjahreswerten (CHF 17.0 Mio.), jedoch im<br />
Rahmen der Budgetvorgaben. Im Berichtsjahr wurden<br />
rund 716 000 Tonnen Güter (-4% zum Vorjahr) auf dem<br />
Netz der RhB befördert. Die Ertragsentwicklung im übrigen<br />
Verkehr (CHF -0.5 Mio.) konnte nur teilweise durch<br />
Mehrerträge in den Segmenten Lebensmittel und Baumaterial<br />
kompensiert werden.<br />
Die Abgeltungserträge basierten auf folgenden, mit<br />
dem Kanton und dem Bund für 2007 ausgehandelten<br />
Abgeltungsvereinbarungen: Infrastruktur (CHF 65.8<br />
Mio.), Verkehr (CHF 62.5 Mio.) und Autoverlad Vereina<br />
(CHF 1.2 Mio.).<br />
Der Finanzertrag fiel mit CHF 4.8 Mio. deutlich besser<br />
aus als erwartet. Die Erträge konnten im Vergleich zum<br />
Vorjahr um CHF 1.9 Mio. gesteigert werden. Die höhere<br />
Liquidität und steigende Zinsen für Geldanlagen haben<br />
die Zinserträge positiv beeinflusst.<br />
Die übrigen Betriebserträge lagen im Berichtsjahr deutlich<br />
über Budget (+23.5%) und Vorjahr (+6.5%). Mehr-<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />
erträge im Drittmarktgeschäft Rollmaterial (CHF +2.4<br />
Mio.) und Mehreinnahmen aus Pacht- und Mietverträgen<br />
(CHF +0.8 Mio.) waren für die erfreuliche Entwicklung<br />
verantwortlich.<br />
Der Personalbestand 2007 entwickelte sich unter den<br />
Erwartungen. Für das ständige Personal wurde die Budgetvorgabe<br />
mit 1269 PJ um 51 PJ unterschritten. In Folge<br />
des rascheren Stellenabbaus im 1. Halbjahr 2007<br />
und der Ausnützung von natürlichen Fluktuationen<br />
konnten die Vorgaben in allen Geschäftsbereichen früher<br />
als geplant umgesetzt werden. Am 1. August wurde<br />
die Ausbildungsverantwortung für Lernende dem Ausbildungsverbund<br />
«login» übertragen.<br />
Der Personalaufwand reduzierte sich entsprechend gegenüber<br />
dem Vorjahreswert um 1.2% und ist einerseits<br />
auf den Rückgang der Personenjahre beim ständigen<br />
Personal und andererseits auf die Ausgliederung der<br />
Lernenden zu «login» zurückzuführen.<br />
Die laufenden Unterhaltskosten reduzierten sich insgesamt<br />
um CHF 0.7 Mio. Die zeitliche Verschiebung von<br />
Unterhalts- und Wartungsarbeiten sowie die laufende<br />
Erneuerung des Anlagenparks haben zu dieser positiven<br />
Entwicklung beigetragen.<br />
Beim Grossunterhalt (nicht aktivierbare Investitionen)<br />
resultierte eine Zunahme von CHF 6.6 Mio. zum GJ 2006<br />
und entspricht in etwa der Planungsvorgabe. Die konsequente<br />
Anwendung der Aktivierungsrichtlinien und<br />
das höhere Investitionsvolumen waren ausschlaggebend<br />
für die Zunahme dieser Aufwandposition.<br />
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<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />
Die übrigen wichtigsten Abweichungen im Betriebsaufwand<br />
im Vergleich zum GJ 2006 entstanden wie folgt:<br />
n Allgemeiner Aufwand Personal (CHF +0.8 Mio. für Einsatz-<br />
und Quotenentschädigung Lernende «login»).<br />
n Allgemeiner Aufwand Verkauf (CHF +0.7 Mio. für Mitglieder-<br />
und Kostenbeiträge).<br />
n Allgemeiner Aufwand Verwaltung (CHF -1.3 Mio. für<br />
Dienstleistungen Prozessoptimierung).<br />
n Versicherungskosten (CHF –1.0 Mio.).<br />
n Betriebsleistungen durch Dritte (CHF +0.5 Mio. für Gemeinschaftsdienste<br />
SBB; CHF +2.4 Mio. für Fremdpersonal<br />
in den Bereichen Rollmaterial und Infrastruktur).<br />
n Energiekosten (CHF –1.8 Mio. für Traktionsenergie infolge<br />
gutem hydrologischem Jahr).<br />
Die Abschreibungen erreichten einen neuen Höchststand<br />
von CHF 64.9 Mio.:<br />
n Die Abschreibungen Infrastruktur erhöhten sich in der<br />
Berichtsperiode um CHF 2.7 Mio. Die Budgetwerte<br />
wurden infolge höherer nicht aktivierbarer Aufwendungen<br />
und zeitlich verzögerter Inbetriebnahmen<br />
unterschritten.<br />
n Abschreibungen Verkehr (CHF +1.7 Mio.) für neues<br />
Rollmaterial.<br />
n Abschreibungen Diverse (CHF +3.1 Mio.) für die Ausmusterung<br />
von Fahrzeugen im Zusammenhang mit<br />
der Umsetzung der Flottenerneuerung Etappe I und II.<br />
Bilanz<br />
Die Bilanzsumme erreichte im Berichtsjahr CHF 1.46<br />
Mrd. (CHF +86 Mio. bzw. +6.3% gegenüber Vorjahr). Die<br />
Zunahme ist hauptsächlich auf höhere Liquide Mittel<br />
und die Zunahme in den Sachanlagen (Aktiven) und Finanzverbindlichkeiten<br />
(Passiven) zurückzuführen.<br />
Investitionen<br />
Der Mittelbedarf reduzierte sich gegenüber dem Vorjahr<br />
um 26.4 Mio. auf Total CHF 150.2 Mio. Das für 2007<br />
geplante Investitionsvolumen von CHF 197.6 Mio.<br />
konnte nicht erreicht werden. Im Bereich Infrastruktur<br />
wurden die Vorgaben um CHF 6.0 Mio. und im Bereich<br />
Verkehr um CHF 42.7 Mio. unterschritten. Im Verkehrsbereich<br />
waren die Optimierung des Flottenkonzepts<br />
und die zeitliche Verzögerung bei der Beschaffung von<br />
Multifunktionswagen die Hauptgründe für den tieferen<br />
Mittelbedarf im laufenden Geschäftsjahr.<br />
Die Mittelverwendung im Bereich Verkehr wurde fast<br />
ausschliesslich für die Beschaffung von Trieb- und Anhängefahrzeuge<br />
(CHF 50.4 Mio.) verwendet. Im Bereich<br />
Infrastruktur wurden die Mittel für die Oberbau-Erneuerung<br />
(CHF 22.0 Mio.), Tunnels und Galerien (CHF 7.6<br />
Mio.), Brücken und Viadukte (CHF 8.8 Mio.), Stationsum-<br />
und Ausbauten (CHF 30.9 Mio.) und Fernmelde-<br />
und Sicherungsanlagen (CHF 10.3 Mio.) verwendet.<br />
Die notwendige Finanzierung der Investitionen 2007<br />
wurde sichergestellt durch:<br />
Bund/Kanton (CHF 89.9 Mio.) und Eigenmitteln RhB/<br />
Dritte (CHF 60.3 Mio.)
Neues Salärsystem: «Dialog als Chance»<br />
Von Peider Härtli<br />
Am 29. April 2008 unterzeichneten Spitzen der Gewerkschaften<br />
SEV und transfair und die Leitung der <strong>Rhätische</strong>n<br />
<strong>Bahn</strong> den neuen Firmenarbeitsvertrag FAV. Der<br />
neue FAV musste im Februar nachverhandelt werden,<br />
nachdem er im ersten Anlauf an der Abstimmung im<br />
Dezember 2007 knapp gescheitert war. Im FAV, Anhang<br />
4, ist auch das neue Salärsystem geregelt (siehe auch<br />
Intranet). Vor diesem Hintergrund hat die Redaktion<br />
der <strong>InfoRetica</strong> unseren Personalchef - offiziell: Leiter<br />
Personal (HR) - Dani Grünenfelder sowie Peter Peyer,<br />
Gewerkschaftssekretär SEV, mit Fragen konfrontiert, die<br />
möglicherweise auch Sie interessieren.<br />
Redaktion: Scheiterte die erste Verhandlung am neuen<br />
Lohnsystem?<br />
Daniel Grünenfelder: Ich persönlich glaube nicht, dass<br />
es am Lohnsystem gelegen hat. Das Abstimmungsresultat<br />
im Dezember 07 war sehr knapp und auch das Referendum<br />
zeigte, dass viele Mitarbeitende bereits mit<br />
der ersten Version zufrieden waren. Auch die Nachverhandlungen<br />
vom 20. Februar 2008 zwischen der <strong>Rhätische</strong>n<br />
<strong>Bahn</strong> und den Gewerkschaften SEV haben gezeigt,<br />
dass der Ende letzten Jahres verhandelte FAV inklusive<br />
neuem Salärsystem als Basis unbestritten war.<br />
Nach dem Entscheid Mitte Dezember hat die RhB sowie<br />
die Gewerkschaften für ihren Teil die Verantwortung<br />
übernommen und es wurden viele klärende Gespräche<br />
geführt und umfassend informiert. Die anschliessenden<br />
Nachverhandlungen zeigten aber auch, dass eine gute<br />
V.l.n.r. Peter Peyer, Daniel Grünenfelder und Peider Härtli.<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />
Zusammenarbeit über die Berufsgruppen und Bereiche<br />
hinweg von noch wichtigerer Bedeutung für den Erfolg<br />
der RhB sind als die Frage des Lohnsystems.<br />
In diesem Sinne nach dem alten RhB Motto: Vorwärts,<br />
aufwärts.<br />
Peter Peyer: Die erste Version des neuen FAV scheiterte<br />
nicht am Salärsystem an sich. Aber die Unsicherheiten,<br />
die damit verbunden sind, haben dazu beigetragen,<br />
dass das Gesamtpaket noch nicht als genügend beurteilt<br />
wurde. Immerhin bedeutet das neue Salärsystem<br />
einen eigentlichen Kulturwandel, und ein solcher<br />
braucht immer viel Zeit und Überzeugungskraft.<br />
Vorwärts, aufwärts mit einem neuen Salärsystem –<br />
warum braucht es ein solches?<br />
Daniel Grünenfelder: Zurecht stellt Peter Peyer fest, dass<br />
das neue Salärsystem einen Kulturwandel bedeutet.<br />
Immerhin ist das alte System auf Elementen von 1973<br />
aufgebaut. Das System kommt aus einer Zeit als die<br />
Frauen erst auf eidgenössischer Ebene stimm- und<br />
wahlberechtigt wurden. Im Ernst, für mich gibt es folgende<br />
Hauptgründe:<br />
n Die Systembasis «Funktionsbewertung» ist aus heutiger<br />
Sicht von Praxis und Wissenschaft nicht mehr<br />
tragbar (Ursprung 1973) und wird deshalb zurzeit abgelöst.<br />
9
10<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />
n Wir brauchen Instrumente, die Leistungsträger halten<br />
und anziehen<br />
n Das Beibehalten der heutigen Methodik erzeugt das<br />
Gegenteil<br />
n Das heutige Lohnsystem bestimmt aufgrund der Automatismen<br />
die Lohnsumme ohne Bezug zu den unternehmerischen<br />
Möglichkeiten<br />
Peter Peyer: Ob das neue System alles hält, was sich die<br />
RhB davon verspricht, wird sich weisen. Ich bin aber<br />
der festen Überzeugung, dass die Mitarbeitenden vor<br />
dem neuen Salärsystem keine Angst haben müssen,<br />
wenn es korrekt angewandt wird. Und darauf werden<br />
wir achten!<br />
Man könnte es auch so ausdrücken: Abschied vom<br />
Lohnklassensystem. Dieses hat sich doch immerhin<br />
jahrzehntelang bewährt?<br />
Daniel Grünenfelder: Es wurde auch nie hinterfragt. Die<br />
Differenz zwischen Einstiegslohn und Maximum pro<br />
Lohnklasse waren sagenhafte 43%, welche in 18 Jahren<br />
ausgeschöpft werden konnten. Zeigen Sie mir einen<br />
Mitarbeitenden, der 18 Jahre braucht bis er seinen Job<br />
richtig macht und deshalb auch erst nach dieser Zeit<br />
den verdienten Lohn bekommen soll!<br />
Peter Peyer: Es stimmt, dass die Lohnstufen im neuen<br />
System wegfallen, d. h. der Automatismus, der sich eingelebt<br />
hat, dass man jedes Jahr die vorgesehene Stufe<br />
«Die Leistung zählt<br />
im neuen System<br />
nicht mehr nichts!»<br />
steigt, besteht nicht mehr. Für fittere und motivierte<br />
Arbeitnehmende hat dies den Vorteil, dass sie lohnmässig<br />
schneller steigen können, was ihnen zu gönnen<br />
ist. Wir werden aber darauf achten, dass Arbeitnehmende,<br />
die - aus welchen Gründen auch immer – keine<br />
über- oder sogar eine unterdurchschnittliche Leistung<br />
erbringen, nicht unter die Räder geraten. In dieser<br />
Gesamtschau bewerte ich persönlich das neue System<br />
positiv.<br />
Zählt nur noch Leistung? Was ist mit Fachkompetenz,<br />
Erfahrung, Firmentreue?<br />
Daniel Grünenfelder: Die Leistung zählt im neuen System<br />
nicht mehr nichts! Dies war im alten System der<br />
Fall. Wie Sie auch im Anhang 4 des neuen FAV lesen<br />
können, baut das neue System auf den Funktionsteil<br />
(Welche Anforderung müssen erfüllt sein?), den Entwicklungsteil<br />
(Erfahrungen, Alter, Markt) und den Leistungsteil<br />
auf. Auf einen Nenner gebracht: Gute Leistung<br />
gleich guter Lohn.<br />
Peter Peyer: Dass eine gute Leistung entsprechend entlöhnt<br />
wird, ist auch nicht negativ. Und zur weiteren<br />
Klarheit: Zu einem reinen Leistungslohn, allenfalls sogar<br />
noch direkt verknüpft mit dem Betriebsergebnis,<br />
hätte der SEV niemals Ja gesagt. Es wurde «nur» eine<br />
Leistungskomponente eingebaut. Die Frage ist nun, wie<br />
die Leistung gemessen wird, und wie viel Druck durch<br />
Arbeitslast oder Vorgesetzte auf die Mitarbeitenden<br />
ausgeübt wird. Sehr viel hängt von einer gerechten Beurteilung<br />
der Leistung eines Mitarbeitenden durch die<br />
Vorgesetzten ab. Firmentreue wird im Übrigen wie bisher<br />
mit einem Dienstaltersgeschenk belohnt.<br />
Und wer entscheidet nun letztlich über einen guten<br />
oder weniger guten Lohn? Gibt es ein Gespräch, eine<br />
Beurteilung? Durch wen? Kann gegebenenfalls ein<br />
Schiedsgericht angerufen werden?<br />
Daniel Grünenfelder: Lohnfestlegung ist Chefsache! Wie<br />
Peter Peyer schon ausgeführt hat, werden wir in diesem<br />
Jahr viel in die Ausbildung der Vorgesetzten investieren,<br />
damit sie dieser Aufgabe gerecht werden können. Mindestens<br />
einmal im Jahr findet zwischen Vorgesetztem<br />
und Mitarbeitendem ein Förder- und Leistungsbeurteilungsgespräch<br />
statt. Dieses läuft wie folgt ab:<br />
Vorbereitung:<br />
n Festlegen des Gesprächtermins<br />
n Abgabe Vorbereitungsblatt an den Mitarbeitenden<br />
n Unabhängige Vorbereitung der Gesprächspartner auf<br />
das Gespräch
Durchführung:<br />
n Gegenseitige Standortbestimmung<br />
n Beurteilung von Leistungen und Verhalten<br />
n Feedback Mitarbeitender an Vorgesetzten<br />
n Vorhandene Erwartungen / Missverständnisse klären<br />
n Förderungs- und Verbesserungsmassnahmen vereinbaren<br />
(Weiterbildung, Massnahmen, usw.)<br />
n Zukunft besprechen und planen<br />
Massnahmen:<br />
n Umsetzung der Massnahmen begleiten<br />
n Weiterbildungsmassnahmen einleiten<br />
n usw.<br />
n Der Dialog steht als Chance für die Zukunft im Zent-<br />
rum!<br />
Dem/der Mitarbeitenden steht im gegebenen Fall das<br />
Recht auf einen Beistand zu.<br />
Peter Peyer: Ich habe noch ein wenig Bedenken, ob der<br />
Zeitfaktor hier richtig eingeschätzt wird. Erstens werden<br />
sich die Vorgesetzten je nach Anzahl Mitarbeitenden relativ<br />
viel Zeit für alle diese Gespräche nehmen müssen.<br />
Zweitens ist für das einzelne Gespräch selbst ausreichend<br />
Zeit zu investieren, wenn die von Dani Grünenfelder<br />
skizzierten Abläufe seriös durchgeführt werden<br />
sollen. Im Idealfall führt das Gespräch für beide Parteien<br />
konstruktiv und offen zur fairen Lohnfestlegung und<br />
«Bei allen Vorbehalten<br />
gegen das neue RhB-<br />
Salärsystem: Es bleibt<br />
transparent.»<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />
allenfalls weiteren Massnahmen. Im schlechteren Fall<br />
gibt es einen Konflikt, und dann ist klar, dass sich der<br />
Gewerkschaftssekretär für die Interessen seines Mitglieds<br />
einsetzt.<br />
Geht die RhB eigene Wege? Oder ändern andere <strong>Bahn</strong>en<br />
ebenfalls ihr Lohnsystem?<br />
Daniel Grünenfelder: Die RhB ist nicht die einzige <strong>Bahn</strong>,<br />
welche ihr Salärsystem ändert. Zum Beispiel haben bereits<br />
heute die AB, MGB, Thurbo AG, SOB und weitere<br />
<strong>Bahn</strong>en ein System, bei welchem die Leistung lohnrelevant<br />
ist.<br />
Peter Peyer: Ich stelle zudem fest, dass es in der «reinen»<br />
Privatwirtschaft oft überhaupt an einem nachvollziehbaren<br />
Lohnsystem mangelt. Bei allen Vorbehalten<br />
gegen das neue RhB-Salärsystem: Es bleibt<br />
transparent. Das war für den SEV ein wichtiges Anliegen.<br />
Sind die Prämien auch vom neuen Salärsystem betroffen?<br />
Daniel Grünenfelder: Es gibt immer noch die Spontanprämien<br />
und den Guyer-Zeller-Fonds. Auch diese Möglichkeiten<br />
sind im neuen FAV umschrieben.<br />
Peter Peyer: Aber die Leistungsprämie fällt weg. Dieses<br />
Instrument und die Anwendung waren eben nicht<br />
nachvollziehbar, bei vielen Mitarbeitenden und beim<br />
SEV stiess es entsprechend auf wenig Gegenliebe.<br />
Besten Dank für dieses Gespräch, welches auch dazu<br />
dienen soll, Unsicherheiten oder gar Ängste auszuräumen.<br />
Dani Grünenfelder benützen Sie die Gelegenheit<br />
und platzieren Sie doch noch ein persönliches<br />
Wort an unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />
Daniel Grünenfelder: Die RhB ist sehr erfolgreich unterwegs!<br />
Die Aufgabe der Vorgesetzten besteht nun weiterhin<br />
darin, die eingeleitete Strategie Offensive 2012<br />
als zuverlässigen Führungspartner fortzusetzen. Mir<br />
persönlich ist es ein Anliegen, dass wir wieder lernen zu<br />
vertrauen. Vertrauen in unsere Strategie, Vertrauen in<br />
unsere Mitarbeitenden, Vertrauen in das Management,<br />
Vertrauen zwischen den Bereichen und Teams. Wir sind<br />
eine Unternehmung, eine Mannschaft und dürfen stolz<br />
auf unsere Leistung und unser Unternehmen sein!<br />
Vielen Dank für ihren täglichen Einsatz für die Mannschaft,<br />
das Unternehmen und für den im Zentrum stehenden<br />
Kunden!<br />
11
12<br />
ISO-Zertifizierung – alles klar?<br />
Von Sandra Beeli<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />
Die Geschäftsleitung der RhB hat sich auf die Fahne geschrieben,<br />
das Unternehmen bis Ende 2008 ISO–zertifizieren<br />
zu lassen. Für die Beteiligten ist dies ein durchwegs<br />
ambitiöses Ziel. Doch was steckt dahinter? Was<br />
bringt eine ISO-Zertifizierung der RhB und was sind die<br />
Folgen für das Unternehmen? Ein Gespräch mit GL Mitglied<br />
Johann Georg Bühler bringt Licht ins Dunkel.<br />
Sandra Beeli: Johann Georg, was bedeutet eigentlich<br />
ISO–Zertifizierung? Mit ISOSTAR hat dies wohl nichts zu<br />
tun.<br />
Johann Georg Bühler: ISO 9001:2000 ist eine international<br />
anerkannte Norm. Sie legt die Anforderungen an<br />
ein Managementsystem fest. Eine Unternehmung bekommt<br />
das ISO-Zertifikat nur, wenn sie nachweisen<br />
kann, dass sie ihre Prozesse im Griff hat und sich ständig<br />
in allen Belangen verbessert. Die RhB ist nun daran,<br />
alle ihre Prozesse zu beschreiben und in einem sog. PMS<br />
(Prozess Management System) zusammen zu fassen.<br />
Wieder ein komplizierter Begriff! Was ist ein Prozess<br />
Management System?<br />
Jede Unternehmung führt bei der täglichen Arbeit eigene<br />
Prozesse (Abläufe) oder Arbeitsschritte aus. Jedoch<br />
weisen alle Unternehmen sog. Führungsprozesse,<br />
«Im Mittelpunkt einer<br />
Zertifizierung stehen<br />
klar die Erhöhung der<br />
Kundenzufriedenheit»<br />
Supportprozesse und (die wichtigsten) Leistungsprozesse<br />
auf.<br />
Die RhB nimmt nun im Laufe dieses Jahres alle unternehmensweiten<br />
Prozesse auf und gliedert sie in die<br />
oben aufgeführten drei Prozessbereiche. Eine so genannte<br />
Prozesslandkarte zeigt die Übersicht aller Prozesse<br />
der RhB. Diesen systematischen Aufbau nennen<br />
wir Prozess Management System (PMS).<br />
Zudem fordert die angestrebte ISO Norm noch einige<br />
Prozesse, die die RhB in dieser Form noch nicht beschrieben<br />
hat.<br />
Es kommt mir nun ein wenig vor, dass wir jetzt für die<br />
ISO arbeiten müssen und nicht für den Kunden!<br />
Der Eindruck ist falsch! Im Mittelpunkt einer Zertifizierung<br />
stehen klar die Erhöhung der Kundenzufriedenheit<br />
und die Verbesserung aller Prozesse im Unternehmen.<br />
Wir tun nichts fürs ISO, sondern alles für den<br />
internen und externen Kunden. Der Kunde wird unsere<br />
Prozessstabilität anhand unserer immer gleich guten<br />
Dienstleistung spüren. Ein Unternehmen, welches<br />
meint, es müsse nur wegen ISO die Prozesse beschreiben,<br />
hat den Sinn und Zweck der Norm nicht verstanden.<br />
Was bringt der RhB eine ISO-Zertifizierung?<br />
Am Anfang steht sicherlich eine Prozessoptimierung.<br />
Diese beginnt mit der Aufnahme und einheitlichen Darstellung<br />
aller Prozesse. Sie ist die Grundlage für mehr<br />
Prozesseffizienz. Wir müssen klare Prozesse haben, um<br />
fitter zu werden.<br />
ISO 9001:2000 ist zukünftig vor allem auch die Grundvoraussetzung<br />
für die Akquisition von Drittmarktaufträgen<br />
im Rollmaterial. In den Geschäftsfeldern Personen-<br />
und Güterverkehr wird mit dem Erreichen des ISO<br />
Zertifikates auch das Tourismuslabel Q3 als zu kommunizierendes<br />
Tourismuslabel erlangt. Ohne ISO-Zertifizierung<br />
ist das Erlangen eines Q3-Labels gar nicht möglich.<br />
Zudem integrieren wir in die ISO Zertifizierung auch<br />
die Sicherheitsnorm OHSAS 18000, denn die Reduktion<br />
der Arbeitsunfälle ist uns ebenfalls sehr wichtig.<br />
Q3 und OHSAS 18000? Wieder Begriffe, die ich nicht<br />
verstehe.<br />
Q3 ist das Qualitätsgütesiegel für den Schweizer Tourismus.<br />
Es ist ein Label, das der Kunde kennt und dem er<br />
vertraut, denn nur die besten Touristikbetriebe werden<br />
damit ausgezeichnet.
Auch die RhB ist natürlich ein solcher Touristikbetrieb;<br />
wir befördern viele Gäste. Das Q3-Label ist also, neben<br />
der eigentlichen ISO-Norm, ebenfalls ein Werbemittel.<br />
Es kann für die Vermarktung von Produkten werbewirksam<br />
eingesetzt werden.<br />
Die Norm OHSAS 18000 hilft uns, die relevanten Gefährdungen<br />
in unseren Betrieben systematisch zu erfassen<br />
und die herrschenden Risiken vorbeugend zu eliminieren.<br />
Wir wollen nicht erst reagieren, wenn der Unfall<br />
bereits passiert ist. Da will die GL ein zusätzliches Brikett<br />
auflegen. Die OHSAS Norm wird durch die Sibes der<br />
Geschäftsbereiche umgesetzt und gleichzeitig mit der<br />
ISO-Norm zertifiziert.<br />
Die ISO-Projektleitung (M. Tscharner und die externe<br />
Firma PROCEDE) hat unseren Bereich Unternehmenskommunikation<br />
recht auseinander genommen und<br />
viele Dinge zur Überarbeitung in Auftrag gegeben. Die<br />
Unternehmenskommunikation ist ein kleiner Bereich<br />
mit drei Mitarbeitenden. Wie sieht aber der Projektzwischenstand<br />
im GB R mit seinen 250 Mitarbeitenden<br />
aus? Müsst ihr nicht alles auf den Kopf stellen? Ist eine<br />
ISO- Zertifizierung bis Ende 2008 überhaupt realisierbar?<br />
Dass das Fitmachen für die ISO-Zertifizierung im GB R<br />
sehr viel Arbeit mit sich bringt, war von Anfang an klar.<br />
Zurzeit arbeiten wir an der Vereinheitlichung der Prozesse,<br />
dem Erstellen der Arbeits- und Prüfanweisungen,<br />
sowie am Aufbau einer Prüfmittelüberwachung – bei R<br />
ist jedoch noch sehr Vieles zu tun. In Zusammenarbeit<br />
mit der Gesamtprojektleitung werden zudem auch alle<br />
relevanten Schnittstellen zu den anderen Fach- und<br />
Geschäftsbereichen aufgenommen. Denn es ist ein<br />
Trugschluss, dass nur das Beherrschen der eigenen Prozesse<br />
von Belang ist. Speziell die Schnittstellen müssen<br />
reibungslos funktionieren, damit wir durchgängig eine<br />
gleich bleibende Qualität sichern können.<br />
«Speziell die Schnittstellen<br />
müssen<br />
reibungslos funktionieren»<br />
Was passiert eigentlich bei einer ISO Zertifizierung?<br />
Wer sind die Auditoren?<br />
Es wird durch externe Auditoren geprüft, ob die RhB<br />
auch nach den aufgezeichneten Prozessen lebt. Die Auditierung<br />
findet Ende 2008 während ca. drei Tagen an<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />
verschieden Orten auf unserem Netz statt. Es werden<br />
dabei nicht nur Vorgesetzte auditiert, sondern auch<br />
Mitarbeitende.<br />
Dann kann das Audit jeden treffen, nicht nur die Kaderstufen!<br />
Hoffentlich geht dieser Kelch an mir vorbei!<br />
Was soll ich antworten, wenn die Unternehmenskommunikation<br />
auditiert wird?<br />
Jeder Mitarbeitende muss «seinen» Prozess finden, er<br />
muss anhand der Prozesslandkarte darstellen können,<br />
wo in der Prozessabfolge er sich befindet. Dazu muss er<br />
ein paar Prozesse, die unternehmensweit gelten, kennen.<br />
Die Vorgesetzten werden im Sommer instruiert,<br />
was ihre Mitarbeitenden betreffend ISO-Zertifizierung<br />
wissen müssen. Die Vorgesetzten werden die Mitarbeitenden<br />
instruieren. Auch tourt die Projektleitung im<br />
Laufe des Sommers und Herbst durch die Unternehmung,<br />
um spezifisch über die ISO-Anforderungen zu<br />
informieren.<br />
Das Prozessmanagementsystem ist übrigens als Entwurf<br />
auf unser Intranet geschaltet. Interessierte können sich<br />
dies ja einmal anschauen und ihren Prozess suchen.<br />
Trotz vieler sicherlich guter Punkte riecht mir das Ganze<br />
ein wenig nach Papiertiger! Was wird getan, um<br />
mir das Gegenteil zu beweisen?<br />
Man zeichnet ja nicht irgendwelche Phantasieprozesse<br />
auf, die nicht gelebt werden. Im PMS werden nur Abläufe<br />
dokumentiert, die bei der RhB 1 zu 1 existieren.<br />
Nur schon deshalb verschwinden nach einer hoffentlich<br />
erfolgreichen Erstzertifizierung die ganzen Unterlagen<br />
nicht im Aktenschrank. Es werden in periodischen Abständen<br />
Nachaudits durch externe Auditoren durchgeführt.<br />
Wir möchten die Zertifizierung ja auch nutzen,<br />
um uns ständig zu verbessern. Auch führen wir immer<br />
wieder interne Audits durch, um zu überprüfen, ob wir<br />
auf dem richtigen Weg sind. Wenn das Ganze im Aktenschrank<br />
verschwindet, müssten wir nach kurzer Zeit alle<br />
erworbenen Labels wieder abgeben.<br />
Danke für das klärende Gespräch.<br />
13
14<br />
RhB «En vogue»<br />
Text von Peider Härtli, Bilder von Tibert Keller<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />
Im Rahmen des grossen <strong>Bahn</strong>hoffestes am Wochenende<br />
24./25. Mai 2008 präsentierten wir einem grossen Publikum<br />
die neuen Uniformen. Einen Tag später wurde<br />
dieses neue Outfit bereits von den Mitarbeitenden auf<br />
allen <strong>Bahn</strong>höfen und in den Zügen getragen. Damit<br />
setzt die RhB bezüglich Erscheinungsbild auch bei den<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern neue Akzente.<br />
Kleider machen Leute …<br />
… und moderne, erfrischende RhB-Mitarbeitende mit<br />
angenehmer Ausstrahlung. Die trendige Uniform entspricht<br />
genau der Philosophie der Neuausrichtung der<br />
RhB. Nebst Kompetenz und Freundlichkeit in der Kunden-<br />
und Fahrgastbetreuung ist auch ein optischer<br />
Auftritt von grossem Vorteil. Der Kunde steht im Zentrum;<br />
die <strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> sieht sich in der Rolle als professionelle<br />
Gastgeberin. Erwin Rutishauser «Der Kunde<br />
soll sich bei uns wohl fühlen und nebst dem Reiseerlebnis<br />
auch bei unseren Mitarbeitenden einen Top-<br />
Service geniessen. Mit dem neuen Outfit wollen wir dies<br />
auch optisch unterstreichen».<br />
9600 m 2 Stoff …<br />
Im Wesentlichen besteht die neue Uniform aus einem<br />
anthrazitfarbenen Veston mit eingearbeiteten Taschen,<br />
einer roten Softshell-Jacke sowie einer modern geschnittenen<br />
Einheitshose. Die im Kundenbereich ein-<br />
V.l.n.r. Michael Capeder, Daniela Hidber, Jlona Grünenfelder und Leo Pedretti.<br />
gesetzten Frauen erhalten Jupes in drei Grössen: kurz,<br />
mittel und mittellang. Dabei lehnt die RhB an das<br />
Modell aus der Airlines-Branche an. Besonders schick<br />
und im neuen Design ist die gestreifte Krawatte geraten.<br />
Als Pendant dazu tragen die RhB-Mitarbeiterinnen<br />
im ähnlichen Muster ebenso elegante Nickitücher. Für<br />
die kalte Jahreszeit ist auch vorgesorgt: Alle Mitarbeitende<br />
mit Kundenkontakt erhalten eine winterfeste<br />
Parkajacke. Das Innenfutter kann bei Bedarf entfernt<br />
werden.<br />
Insgesamt wurde für die neue RhB-Uniform 9600 m 2<br />
Stoff verarbeitet, was einer Fläche eines Fussballfeldes<br />
entspricht. Die Kosten für die Beschaffung der Uniformen<br />
betragen rund 430 000 Franken. Die Mitarbeitenden<br />
tragen die neue Uniform seit dem 26. Mai 2008.<br />
Bei dieser Gelegenheit danken wir Jlona Grünenfelder,<br />
Michael Capeder, Daniela Hidber und Leo Pedretti, die<br />
ihre Rolle auf dem Laufsteg professionell und doch locker<br />
spielten – als hätten sie ihr ganzes Leben nichts anderes<br />
gemacht! Unsere vier Models wurden auch stimmungsvoll<br />
angekündigt und interviewt durch den Event-Profi und<br />
«Live Style»-Moderator RHS Roman Howey Senn.<br />
Gratulation für den gelungenen Auftritt!
Alles für die Kundenzufriedenheit<br />
Von Markus Roth<br />
Mit unserem neuen Kundeninformationssystem haben<br />
wir die Möglichkeit, unsere Kunden in umfassender<br />
Weise über den Ablauf des Betriebsgeschehens zu informieren.<br />
Fahrgäste von Bus und <strong>Bahn</strong> erwarten verlässliche Informationen<br />
über ihre Verbindungen. Sie haben das<br />
Bedürfnis, stets sowohl visuell als auch akustisch informiert<br />
zu werden. Intuitiv nachvollziehbare und verständliche<br />
Fahrgastinformation vermittelt ihnen die<br />
Sicherheit, ihr Ziel ohne Probleme und unerwartete<br />
Zwischenfälle zu erreichen. Echtzeit-Fahrgastinformation<br />
wird positiv wahrgenommen und erhöht das Vertrauen<br />
der Fahrgäste in den Verkehrsbetrieb.<br />
In solch einem anspruchsvollen und vom Wettbewerb<br />
geprägten Markt steigt der Anspruch der Verkehrsunternehmen,<br />
den Personenverkehr für die Fahrgäste so attraktiv<br />
wie möglich zu gestalten. Die hohe Qualität der<br />
angebotenen Verkehrsdienstleistungen soll optimal<br />
vermittelt werden.<br />
Ein immer engmaschigeres Liniennetz, dichtere Fahrpläne<br />
und kürzere Fahrzeiten bieten attraktivere Verbindungen.<br />
Viele Fahrgäste bekunden Mühe, sich in<br />
den <strong>Bahn</strong>höfen zurechtzufinden. Umso wichtiger ist<br />
deshalb ein gut durchdachtes Kundeninformationssystem,<br />
das unsere Kunden einfach, schnell und sicher<br />
zum Zug führt und mit allen für sie relevanten Informationen<br />
versorgt.<br />
Fragen wie «Wann und wo fährt mein Zug?» «Verkehrt<br />
der Zug planmässig?» «Hält der Zug an meiner Zieldestination?»<br />
sollen auf übersichtliche und gut verständliche<br />
Art beantwortet werden. Entscheidend dabei ist,<br />
nicht alles auf einmal zu beantworten, sondern die<br />
richtigen Antworten zur richtigen Zeit und am richtigen<br />
Ort zu liefern. Informationsqualität geht vor Informationsquantität.<br />
Unser oberstes Ziel ist die Kundenzufriedenheit.<br />
Sie basiert auf einem sicheren Gefühl und<br />
Wohlbefinden während der gesamten Reisedauer.<br />
Das neue 4 KIS im Einsatz.<br />
Etappierung.<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />
Neues Kundeninformationssystem<br />
Im August 2006 wurde vom Verwaltungsrat der RhB die<br />
Stossrichtung der Strategie «Offensive 2012» beschlossen,<br />
bei welcher die Beschaffung eines modernen, innovativen<br />
Kundeninformationssystems eine zentrale<br />
Rolle spielt.<br />
Mit dem Bau dieses neuen Kundeninformationssystems,<br />
welches von I-EA-NT unterhalten wird, versucht das<br />
Projektteam der RhB den hohen Erwartungen unserer<br />
Kunden (intern und extern) gerecht zu werden.<br />
Die Grundvoraussetzung für die Vernetzung der Kundenpunkte<br />
auf den <strong>Bahn</strong>höfen, mit dem zentralen System<br />
in Chur resp. Landquart, ist die Umsetzung des Projektes<br />
«Ausbau Datennetz für KIS und Billettautomaten».<br />
I-EA-NT musste für diesen Zweck auf ca. 70 Stationen<br />
(über das ganze Netz verteilt) neue Netzwerkkomponenten<br />
beschaffen und ins bestehende Datennetzwerk<br />
einbinden.<br />
Im Februar 2007 erteilte die RhB der PSI Transcom GmbH<br />
(PSI) den Auftrag für die Einführung eines neuen, zukunftsgerichteten<br />
Kundeninformationssystems.<br />
Ausschlaggebend für die Vergabe an PSI war neben ihrer<br />
langjährigen Erfahrung im Kundeninformationsbereich<br />
und der hohe Erfüllungsgrad der Anforderungen,<br />
welche von der RhB gestellt wurden.<br />
In einem ersten Schritt wird das System auf der Strecke<br />
Rhäzüns-Klosters (1. Etappe) mit einem modularen<br />
System von Stelen in elegantem Design ausgerüstet. In<br />
ihnen sind TFT-Anzeiger installiert, welche die folgenden<br />
Züge optisch darstellen. Überkopfanzeiger auf den<br />
Mittelperrons, Generalanzeiger auf grösseren <strong>Bahn</strong>höfen<br />
und Ansagetechnik in der Stele sowie auf den <strong>Bahn</strong>steigen<br />
runden das Informationsangebot ab.<br />
Modernste Technik<br />
Das Zeitalter der elektronischen Datenverarbeitung und<br />
Telekommunikation sowie moderner Anzeigemedien<br />
hat auch auf diesem Gebiet völlig neue Möglichkeiten<br />
Übersicht des KIS in der RhB–Systemlandschaft.<br />
15
Der Kundenpunkt.<br />
16<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />
eröffnet. Um die aktuelle Fahrplanabweichung eines<br />
jeden Zuges zu bestimmen, werden die Ist-Daten und<br />
die Plandaten miteinander verglichen. Anhand der gewonnen<br />
Daten wird die Fahrplanlage auf dem elektronisch<br />
grafischen Fahrplan (Zeit-Weglinien-Diagramm)<br />
dargestellt und ermöglicht so dem Disponenten Zugskreuzungen<br />
zu planen und den Zugsverkehr zu optimieren.<br />
Überschreitung gewisser Grenzwerte, wie zum Beispiel<br />
grosse Verspätungen, werden dem Fahrdienstleiter optisch<br />
und wenn gewünscht akustisch signalisiert. Dieser<br />
muss dann betriebliche Entscheidungen treffen und<br />
weitere dispositive Massnahmen einleiten.<br />
Die Software für die Steuerung des Kundeninformationssystem<br />
KIS basiert auf dem bereits in vielen Projekten<br />
erfolgreich eingesetzten Standardprodukt der PSI.<br />
«PSItraffic», einer Plattform für die Betriebszustandserfassung<br />
sowie Prognoseermittlung von Bussen und<br />
<strong>Bahn</strong>en im Personenverkehr und die Ansteuerung von<br />
Fahrgastinformationssystemen.<br />
Das PSItraffic-System in der Leitzentrale sammelt die<br />
Informationen über die Betriebslage und arbeitet diese<br />
für Fahrgastinformation und Disposition auf.<br />
Die Ansteuerung der Rechner in den Stelen sowie der<br />
Überkopfanzeiger auf den <strong>Bahn</strong>höfen erfolgt über ein<br />
hochmodernes TCP/IP-Datennetzwerk, welches die<br />
Kundenpunkte mit der Zentrale verbindet.<br />
Der Kundenpunkt<br />
Das Kundeninformationssystem ist modulartig konzipiert<br />
und wurde in drei verschiedenen Ausbaustufen, je<br />
nach Wichtigkeit und Grösse des <strong>Bahn</strong>hofes festgelegt.<br />
Die Infosäule (tragendes Element) mit beleuchtetem Infowürfel<br />
(welcher bei bestimmten Betriebssituationen<br />
blinkt) verschiedenen Tasten (Haltewunsch, Ansage des<br />
Bildschirminhalts sowie Aufbau einer Sprechverbindung<br />
ins RCC) bildet den zentralen Teil der Stele. Seitlich werden,<br />
je nach Grösse des <strong>Bahn</strong>hofs, eine bis drei Vitrinen<br />
zum Einbau von Monitoren bis 32“ oder für den Aushang<br />
von Drucksachen angebracht. Zur Beleuchtung<br />
des Kundenpunktes werden ausschliesslich LED Leuchtmittel<br />
eingesetzt.<br />
Taster der KIS-Stele<br />
1. Taster: Bedarfshaltetaster<br />
Durch Betätigung des Bedarfshalttasters kann durch die<br />
am <strong>Bahn</strong>hof wartenden Fahrgäste ein «Halt» des<br />
nächsten Zuges an diesem <strong>Bahn</strong>hof gefordert werden<br />
(für Züge, die entsprechend auf dem Fahrplan aufgeführt<br />
sind).<br />
2. Taster: Kommunikation mit der Zentrale<br />
Die Betätigung des Tasters «Information» macht die direkte<br />
Verbindung vom Kunden auf dem <strong>Bahn</strong>hof zum<br />
Infoassistenten oder in den Randstunden zum Fahrdienstleiter<br />
im RCC möglich.<br />
Nach Knopfdruck auf den Infotaster und Annahme des<br />
Gesprächswunsches durch einen Mitarbeiter der RhB<br />
wird der Kunde mit dem Infoassistenten verbunden,<br />
um weitere Auskünfte und zusätzliche Informationen<br />
zu erhalten. Die Kommunikation zwischen Infosäule<br />
und dem Infoassistenten wird mit einer für die RhB<br />
neuen Technologie Voice over IP (VoIP; Sprache über Internetprotokoll)<br />
realisiert. Der Einsatz dieser Technik<br />
bringt eine Reihe von Vorteilen:<br />
VoIP-Telefonie<br />
Damit kann die in der Infosäule vorhandene Hardware<br />
und das TCP/IP Netzwerk verwendet werden. Durch den<br />
Einsatz dieser zukunftsgerichteten Technik entfällt eine<br />
analoge Verkabelung der Infosäule an die bestehende<br />
Telefonanlage. Die Steuerung, welche Leitstellenarbeitsplatztelefon<br />
mit der Infosäule verbindet, erfolgt<br />
durch die Sprachsteuerungsmechanismen im PSItraffic<br />
System.<br />
TFT-Monitor als gleisbezogene Anzeige. TFT-Monitor als Generalanzeiger auf<br />
grösseren <strong>Bahn</strong>höfen.
3. Taster: Vorlese- und Beschallungssystem<br />
Die Stelen verfügen über eine mehrsprachige digitale<br />
Sprachausgabe (Text-to-Speach; geschriebener Text<br />
wird durch ein Computerprogramm in Sprache umgewandelt),<br />
was speziell für Sehbehinderte von Vorteil ist.<br />
Betätigt der Fahrgast die Ansagetaste an der Stele, wird<br />
der Bildschirminhalt in mehreren Sprachen akustisch<br />
ausgegeben. Dazu zählen insbesondere die Ankündigungen<br />
der nächsten Züge und allfällige, zug- oder<br />
stationsbezogene betriebliche Meldungen.<br />
Innovative Anzeiger als Informations- und<br />
Marketingmedium<br />
Die 32“-TFT-Monitore haben eine native Auflösung von<br />
1360 x 768 Punkten. Die Helligkeit der Monitore beträgt<br />
1000 cd. Damit ist bei entsprechend optimierter Kontrastwahl<br />
eine Lesbarkeit auch bei direkter Sonneneinstrahlung<br />
gegeben.<br />
Dank dieser modernen Web-Technologie können parallel<br />
zu den aktuellen Zuginformationen, welche immer<br />
Priorität haben, Videos, aktuelle Nachrichten oder touristische<br />
Informationen angezeigt werden.<br />
Überkopfanzeiger<br />
Um dem Kunden die Übersicht auf langen Perrons zu<br />
ermöglichen, werden an den Perrondächern der diversen<br />
<strong>Bahn</strong>höfe Überkopfanzeiger installiert. Die Lesbarkeit<br />
der 120 cm breiten und 45 cm hohen Flüssigkristallanzeiger<br />
(LCD-Anzeiger) ist selbst bei direkter<br />
Sonneneinstrahlung problemlos gegeben.<br />
Automatische Durchsagen über Lautsprecheranlagen<br />
Automatische Durchsagen für alle Fahrgäste auf sieben<br />
ausgewählten <strong>Bahn</strong>höfen (1. Etappe) erfolgen mittels<br />
Ausgabe von Textkonserven über Lautsprecher an der<br />
<strong>Bahn</strong>steigkante. Kurz vor Einfahrt eines Zuges werden<br />
die einsteigenden Fahrgäste über das Zugziel infor-<br />
TFT-Monitor als gleisbezogene Anzeige im<br />
Werbemodus.<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />
miert. Eine weitere Durchsage erfolgt nach dem Halt<br />
des Zuges, um alle aussteigenden Fahrgäste über Anschluss-<br />
und Umsteigeverbindungen zu informieren.<br />
Widerstandsfähig gegen Witterungseinflüsse<br />
Aufgrund der in einigen Gebieten extremen Temperaturschwankungen,<br />
der erhöhten Sonneneinstrahlung<br />
im Hochsommer sowie im Winter und wegen der stark<br />
wechselnden Luftfeuchtigkeit sind die Stelen klimatisiert.<br />
Wärmeaustausch und Schutz vor Beschlag bei<br />
niedrigen Temperaturen werden dadurch gewährleistet.<br />
Erfassung von Statistikdaten<br />
Zur Erstellung von Qualitätsanalysen und Qualitätsnachweisen<br />
können sämtliche betriebliche Informationen,<br />
wie z. B. geplante und tatsächliche Verläufe von<br />
Fahrten, statistisch erfasst werden. Dies erlaubt die<br />
Analyse häufiger Störungspunkte mit dem Ziel, die betrieblichen<br />
Abläufe kontinuierlich zu optimieren.<br />
Meilensteine<br />
Das zentrale System wurde bei der RhB aufgesetzt sowie<br />
die Kundenpunkte an den <strong>Bahn</strong>höfen aufgestellt. Seit<br />
dem 16. Juni 2008 läuft der Probebetrieb des gesamten<br />
Systems.<br />
Um allfällige Schwachstellen während des Probebetriebs<br />
(ab 16.06.2008) aufdecken zu können, werden<br />
alle Mitarbeiter gebeten, Verbesserungsvorschläge übers<br />
QSV (Qualitätssicherung Zugverkehr) der Projektleitung<br />
mitzuteilen.<br />
Nach der erfolgreichen Einführung dieser 1. Etappe<br />
entscheidet der Verwaltungsrat im September 2008<br />
über den weiteren Ausbau des Kundeninformationssystems<br />
an den restlichen RhB-<strong>Bahn</strong>höfen.<br />
LCD-Anzeiger als Überkopfanzeiger. Meilensteine.<br />
17
Vier Panoramawagen Typ Breda für die RhB<br />
Von David Wiegratz<br />
RhB-Panoramawagen Typ Breda<br />
(Bp 52522) im Glacier Express in<br />
St. Moritz. (Foto De Matteo Sergio)<br />
18<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />
Allgemeines<br />
Gemäss den vertraglichen Vereinbarungen vom<br />
31.01.2008 zwischen der <strong>Rhätische</strong>n <strong>Bahn</strong> und der<br />
Matterhorn Gotthard <strong>Bahn</strong> verkauft die MGB vier ihrer<br />
14 Panoramawagen vom Typ Breda an die RhB. Mit der<br />
Übernahme der vier Breda-Wagen durch die RhB und<br />
der Neubeschaffung seitens RhB und MGB von zusätzlichen<br />
Panoramawagen Typ Stadler (Auslieferung nächstes<br />
Jahr) sowie unter Berücksichtigung des Einsatzes der<br />
Speisewagen RhB wird beim Glacier Express auch im<br />
Bereich Rollmaterial ein «ausgeglichenes Kräfteverhältnis»<br />
MGB-RhB realisiert.<br />
Die Übernahme der vier Panoramawagen Breda erfolgte<br />
auf den Fahrplanwechsel vom 10. Mai 2008. Gekauft<br />
wurden die Panoramawagen Bp 4023-4026. Die Erstinverkehrssetzung<br />
dieser Wagen erfolgte 1993. An<br />
allen Wagen dieser Serie wurde respektive wird zwischen<br />
2007 und 2008 ein umfangreiches Refitprogramm<br />
durchgeführt. Die Wagen entsprechen somit in<br />
Bezug auf Inneneinrichtung, Design, Kundenkomfort<br />
und Kundeninformationssystem den 2006 in Betrieb<br />
genommenen GEX-Panoramawagen Typ Stadler.<br />
Einsatz<br />
Die Panoramawagen Typ Breda werden seit Beginn<br />
Sommerfahrplan (10.05.2008) in den Glacier Express-<br />
Zügen eingesetzt. Sie sind für das gesamte Netz der MGB<br />
und für das Stammnetz der RhB zugelassen. Die Lauffähigkeit<br />
der Wagen für die Strecke Chur–Arosa mit ihren<br />
engen Kurvenradien (teilweise weniger als 60m) muss<br />
noch durch Testfahrten verifiziert werden. Diese Fahrten<br />
sind für die Zwischensaison im Herbst 2008 geplant.<br />
Neue fünfstellige Wagennummern: 5= Reisezugwagen;<br />
2= StN B (Stammnetz 2. Klasse);<br />
5= Panoramawagen<br />
Technische Daten<br />
Länge über Puffer 18500 mm<br />
Drehzapfenabstand 12830 mm<br />
Wagenbreite 2680 mm<br />
Taragewicht 19.3 t<br />
Sitzplätze 48 2. Klasse<br />
Höchstgeschwindigkeit 90 km/h<br />
Bremse Handbremse, Vakuum,<br />
Zahnrad<br />
Ausrüstung ABB-Klimaanlage<br />
kombiniert mit<br />
Konvektionsheizung<br />
Lauffähigkeit MGB, RhB-StN<br />
Inbetriebsetzung 2. Quartal 1993<br />
Hersteller Wagenkasten BREDA, Pistoia, Italien<br />
Hersteller Drehgestelle SIG Neuhausen<br />
Typenbild.
Neues Fahrzeugnummerierungssystem<br />
Von Daniel Ritler<br />
Das bisherige Fahrzeugnummerierungssystem hat der<br />
RhB für rund ein Jahrhundert gereicht, um die Fahrzeuge<br />
eindeutig zu kennzeichnen. Das bisherige System<br />
hat die Fahrzeugnummern von 1 bis 9999 vergeben.<br />
Mit der Beschaffung von einer grösseren Serie von Fahrzeugen,<br />
drängt sich eine Erweiterung des Fahrzeugnummerierungssystems<br />
auf. Die Ziele des neuen Systems<br />
sind:<br />
n Nummerierungssystem für die nächsten 100 Jahre<br />
und länger<br />
n Eindeutige, systematische Nummerierung der Fahrzeuge<br />
n Einfache Bezeichnung von Triebzügen und festen Wagenkompositionen<br />
n Nutzung der bestehenden Informatikmittel<br />
Mit der Einführung des neuen fünfstelligen Nummerierungssystems<br />
per 1. November 2007, hat die RhB die<br />
Möglichkeit rund 90 000 zusätzliche Fahrzeuge zu bezeichnen.<br />
Für die Anwendung des neuen Nummerierungssystems<br />
gilt, dass nur neue Fahrzeuge nach dem neuen System<br />
gekennzeichnet werden. Eine Umzeichnung von bestehenden<br />
Fahrzeugen findet grundsätzlich nicht statt. Die<br />
Ausnahme ist, wenn eine ganze Fahrzeugserie im Rahmen<br />
eines Refitprogramms sowieso einen neuen Anstrich<br />
erhält. Die nächste Fahrzeugserie, welche darum<br />
umgezeichnet wird, werden die EW III Personenwagen<br />
sein.<br />
Die neuen Wagennummern bestehen aus fünf Ziffern.<br />
Die Anzahl Ziffern wird durch die eingesetzte Instandhaltungssoftware<br />
vorgegeben. Sie haben folgende Bedeutung:<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />
Mit den ersten drei Ziffern kann damit der Fahrzeugtyp<br />
bestimmt werden. Um diese hervorzuheben werden in<br />
Anlehnung an andere <strong>Bahn</strong>en die ersten drei Ziffern<br />
unterstrichen. Die Anschrift auf dem Fahrzeug wird wie<br />
folgt aussehen:<br />
50101<br />
Mit dieser Systematik können die bestehenden Fahrzeugnummern<br />
beibehalten werden. Es wurden folgende<br />
Fahrzeuggruppen festgelegt:<br />
00000 bis 09999 bestehende Fahrzeuge und Fahrzeugserien<br />
bis 31. Oktober 2007<br />
10000 bis 19999 Streckentriebfahrzeuge<br />
20000 bis 29999 Rangier- und Diensttriebfahrzeuge<br />
30000 bis 39999 Triebzüge<br />
40000 bis 49999 Reserve<br />
50000 bis 59999 Reisezugwagen<br />
60000 bis 69999 Güterwagen<br />
70000 bis 79999 Reserve<br />
80000 bis 89999 Historische Fahrzeuge<br />
90000 bis 99999 Dienstfahrzeuge<br />
Für die Triebzüge ergibt sich mit diesem Nummerierungssystem<br />
die interessante Möglichkeit mit einer<br />
Nummer den ganzen Triebzug zu kennzeichnen und<br />
gleichzeitig jeden Gliedwagen einzeln zu bezeichnen.<br />
Die folgende Tabelle zeigt die neuen Triebzüge, wie sie<br />
mit dem alten System nummeriert waren und wie es<br />
jetzt mit dem neuen Nummerierungssystem erfolgt.<br />
Weitere, detailliertere Infos sind im Intranet im Bereich<br />
Rollmaterial zu finden.<br />
Dreiteiliger Zweispannungstriebzug. Vierteiliger Stammnetztriebzug<br />
19
20<br />
Wartung und Sanierung Leittechnik Ge 4/4 III<br />
Von Walter Frech<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />
Moderne Lokomotiven wie die Ge 4/4 III sind «vollgepackt»<br />
mit Leistungs- und Steuerelektronik. Dazu gehören<br />
insbesondere die Traktions-Stromrichter und die<br />
Bordnetz-Umrichter sowie die umfangreiche Leittechnik<br />
für die Steuerung sämtlicher Fahrzeugsysteme.<br />
Bei den Umrichter-Lokomotiven Ge 4/4 III 641-649<br />
(Baujahr 1993) ist eine Leittechnik des Typs MICAS-S2<br />
von Bombardier Transportation, Oerlikon im Einsatz.<br />
Die 32 Rechner pro Lokomotive mit ihren rund 180<br />
Prints sind in 19 Baugruppen, sogenannten Racks, eingebaut.<br />
Die gleiche Leittechnik ist auch bei den 119 Lokomotiven<br />
Re 460 («Lok 2000») der SBB installiert.<br />
Praktisch alle Prints sind mit diversen kleineren und<br />
grösseren Elektrolyt-Kondensatoren bestückt. Altersbedingt<br />
beginnen diese Kondensatoren undicht zu werden.<br />
Dadurch können die feinen Leiterbahnen der<br />
Prints verätzt werden, was zu Störungen und Ausfällen<br />
führen kann. Auch die sogenannten Gate Units zu den<br />
Leittechnik-Ausrüstung und Gate Units (vorn) einer Lok<br />
komplett. Bilder von SBB-Industriewerk Yverdon.<br />
Traktions-Stromrichtern enthalten solche Elektrolyt-<br />
Kondensatoren.<br />
Die gleichen Probleme zeigten sich auch bei den Lokomotiven<br />
Re 460 der SBB. Das SBB-Industriewerk Yverdon<br />
hat sich deshalb entsprechend eingerichtet und<br />
von 2005 bis Anfang 2008 alle Leittechniken ihrer Loks<br />
gewartet und saniert, d.h. die betreffenden Kondensatoren<br />
durch neue ersetzt. Für die RhB bot sich deshalb<br />
die Gelegenheit, die Prints der Ge 4/4 III zu guten Konditionen<br />
durch das Industriewerk Yverdon warten und<br />
sanieren zu lassen. 15 Elektronikerinnen und Elektroniker<br />
schaffen es, die rund 170 Prints und 30 Gate Units<br />
pro Lok in sechs Arbeitstagen zu sanieren. So werden in<br />
Landquart alle 19 Racks ausgebaut und nach Yverdon<br />
spediert, wo die Prints und Gate Units gereinigt und saniert<br />
werden. Gleichzeitig werden auch alle Printrelais<br />
ersetzt und die Ventilatoren für die Kühlung der Racks<br />
revidiert, resp. ausgewechselt. Fertig geprüft kommt<br />
die Leittechnik nach Landquart zurück, wo diese eingebaut<br />
und die Lok wieder in Betrieb genommen wird.<br />
Prüfung eines fertigen Prints.
Acht Prints, die in Yverdon nicht geprüft werden können,<br />
werden durch ENICS, Turgi, eine Tochtergesellschaft<br />
der Bombardier Transportation, im gleichen Stil gewartet<br />
und saniert.<br />
Die Leittechnik der ersten Lok ist bereits saniert und die<br />
Lok seit Ende April 2008 wieder im Einsatz. Die restlichen<br />
Leittechniken folgen im drei Wochen-Takt, sodass<br />
die Aktion – mit einer 6-wöchigen Sommerpause – bis<br />
Mitte Dezember 2008 (Beginn Wintersaison) beendet<br />
sein sollte. Dank dieser Aktion sind die Leittechniken<br />
wieder für die nächsten 8-10 Jahre «fit».<br />
Die 3-wöchige Standzeit der Lokomotiven wird genutzt,<br />
um diverse weitere technischen Aufträge «abzuarbeiten».<br />
Insbesondere werden die Lok 641-649 auf die gleiche<br />
verbesserte Stromrichter- und Trafo-Bedarfsventilation<br />
und das gleiche Bordnetz-Umrichter-(BUR-) Redund-<br />
3 der 170 Prints sowie «Elektrolyt-Kondensator-Sortiment»<br />
zu den Prints.<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />
anzkonzept wie bei den Lokomotiven 650-652 (Baujahr<br />
1999) umgebaut. Damit wird nicht nur das Problem<br />
der Ölfluss-Überwachung behoben (Störungen<br />
infolge zu dickflüssigen Öls im Winter), sondern auch<br />
Energie gespart: Die leistungsstarken Ventilatoren laufen<br />
nicht mehr dauernd, sondern nur noch wenn Kühlung<br />
verlangt wird.<br />
Das geänderte BUR-Konzept hat den Vorteil, dass bei<br />
Ausfall eines der vier BUR mit beiden Drehgestellen<br />
weiter gefahren werden kann. Bisher war die Weiterfahrt<br />
nur noch mit einem Drehgestell (mit entsprechender<br />
Reduktion der Anhängelast) möglich.<br />
Gruppenbild mit Elektronikern IW Yverdon vor Leittechnik/<br />
Gate Units einer Lok.<br />
21
22<br />
«Vrin» und «Vals» als Designelemente<br />
NOSE AG Design Intelligence, Christian Harbeke, Dipl. Ing. ETH / Produktgestalter HfG<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />
Das Interior-Design der neuen Triebzuggeneration<br />
Das Interior-Design der neuen Triebzuggeneration entwickelt<br />
sich aus dem Markenversprechen der RhB. Als<br />
weltweit einmalige <strong>Bahn</strong> mit einer grossartigen Geschichte<br />
ist die RhB prädestiniert, sich als leistungsstarke<br />
Erlebnisbahn zu positionieren. Selbstbewusst fährt<br />
die RhB ihre Kunden nicht nur durch eine spektakuläre<br />
Bergwelt, sondern auch durch die Kulturlandschaft<br />
Graubündens mit ihrem einzigartigen traditionellen<br />
Baustil. Das Interior-Design versucht, die lokale Tradition<br />
der Baukultur aufzunehmen und neu zu interpretieren,<br />
ein Ansatz, mit dem es die aktuelle Bündner<br />
Architektur zu Weltruhm gebracht hat.<br />
Das Layout entwickelt sich aus den technischen Randbedingungen<br />
und zeichnet sich durch eine starke Gliederung<br />
in einzelne kompakte Bereiche aus, die von<br />
Einganszonen und Apparatekästen unterbrochen wer-<br />
Längsschnitt: Die längs laufende Seitenwandverkleidung<br />
wird durch die monolithischen Elemente des Eingangsbereichs<br />
unterbrochen.<br />
Querschnitt 2. Klasse: Der Monitor ist zusammen mit den<br />
Piktogrammen in ein durchgehendes, schwarzes Band<br />
integriert.<br />
den. So umfassen die beiden 1. Klasse-Abteile nur je<br />
12 Sitze, wirken aber durch die verglaste Trennwand<br />
zum Führerstand sehr grosszügig. Um eine klar lesbare<br />
Struktur zu schaffen und dem Layout eine gewisse<br />
Grosszügigkeit zu geben, wurden zwei Oberflächenthemen<br />
entwickelt, die sich durch den ganzen Zug ziehen.<br />
Als moderne Interpretation traditioneller Holzbauweise<br />
zieht sich die Oberfläche Vrin als Seitenwandverkleidung<br />
linear durch den gesamten Zug. Unterbrochen<br />
wird dieses von den Apparatekästen, die durch die<br />
Oberfläche Vals als unregelmässig geschichtete Monolithen<br />
erscheinen. Die Differenzierung der beiden Klassen<br />
erfolgt neben den üblichen Komfort-Parametern<br />
wie Sitzabstand etc. durch die unterschiedlichen Bodenbeläge<br />
und vor allem durch die verschiedenen Sitzbezüge.<br />
Die Veloursstoffe als moderne Interpretation<br />
klassischer Karomuster verweisen mit einem Augenzwinkern<br />
auf die lange Tourismustradition, angefangen
von den Golfhosen der englischen Upperclass bis zu den<br />
Wolldecken der Pferdekutschen. Das Pattern der ersten<br />
Klasse verströmt im Zusammenspiel mit der präzisen<br />
Anmutung der Seitenwandverkleidung einen Hauch von<br />
Casual Luxury, während in der zweiten Klasse die Blautöne<br />
ein Bild lebhafter Munterkeit vermitteln, ohne an<br />
Wertigkeit zu verlieren. Beide Stoffe nehmen die Farben<br />
der umgebenden Materialien in kleinen, geschichteten<br />
Einsprengseln auf.<br />
Das Beleuchtungskonzept ist bei jedem Zug einer der<br />
wichtigsten Faktoren, wenn es darum geht, eine hochwertige<br />
und zeitgemässe Anmutung zu erzielen. Um der<br />
teilweise niedrigen Raumhöhe entgegenzuwirken, wird<br />
ein leicht höher liegender Mittelstreifen von beiden<br />
Seiten horizontal angestrahlt und sorgt so für eine angenehme<br />
indirekte Beleuchtung. In der ersten Klasse<br />
wird diese noch durch kleine Halogen Downlights akzentuiert.<br />
Die speziell schlanken Gepäckträger haben<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />
Tragflächen aus Glas und bestechen durch die elegantzurückhaltenden<br />
Gussteile. Die Fenstersäulen werden<br />
durch die hellere Farbgebung mit der ebenfalls hellen<br />
Decke zusammengefasst.<br />
Die zur Fahrgastinformation vorgesehenen Monitore<br />
werden an den Abteilwänden in einen durchgehenden,<br />
schwarzen, mit Glas belegten Horizontalstreifen integriert.<br />
Dieser Streifen trägt auch den grössten Teil der<br />
erforderlichen Wegleitung und Piktogramme und wirkt<br />
dadurch sehr aufgeräumt.<br />
Die Abbildungen entsprechen dem Projektstand April<br />
2008. Die Entwicklung ist noch nicht abgeschlossen,<br />
aber in Anbetracht der bisher sehr erfreulichen Zusammenarbeit<br />
aller beteiligten Parteien kann man auf ein<br />
Produkt gespannt sein, das bei unseren Kunden einen<br />
bleibend positiven Eindruck hinterlässt.<br />
Querschnitt 1. Klasse: Der erhöhte Bereich in der Deckenmitte<br />
fungiert als Reflektor für die indirekte Beleuchtung.<br />
23
24<br />
Berührend einfach<br />
Von Uwe Hartmann<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />
Berührend einfach – unter diesem Titel werden in der<br />
kürzlich fertiggestellten Broschüre die neuen Billettautomaten<br />
unseren Kunden vorgestellt.<br />
Bereits seit Dezember 2007 sind insgesamt 21 neue Billettautomaten<br />
im Oberengadin (Alp Grüm – Cinuoschel/Brail),<br />
in Chur Wiesental und Reichenau-Tamins in<br />
Betrieb. Im April 2008 wurde die zweite Etappe realisiert.<br />
Sämtliche <strong>Bahn</strong>höfe und Haltestellen von Rhäzüns<br />
bis Klosters (ohne Chur und Landquart) sind inzwischen<br />
mit den roten Almex-Billettautomaten von Höft&Wessel<br />
ausgerüstet.<br />
Mit diesen neuen Automaten werden nun alle inzwischen<br />
rund 30-jährigen blauen Autelca-Billettautomaten<br />
und alle mehr als 10-jährigen roten Schlumberger-Geräte<br />
ersetzt. Auch werden Haltestellen mit<br />
Billettautomaten ausgerüstet, welche bisher noch nicht<br />
über solche Geräte verfügten. Einzig die Haltestellen<br />
Ftan, Cadera, Privilasco und Campascio mit sehr geringem<br />
Frequenzaufkommen sowie Sagliains als reine<br />
Umsteigestation werden nicht damit ausgerüstet.<br />
Die neuen Billettautomaten werden in zwei unterschiedlichen<br />
Ausführungen geliefert, als Standard- und Light-<br />
Version. Äusserlich sehen zwar alle Automaten gleich<br />
aus, der Unterschied besteht einzig darin, dass die Light-<br />
Automaten ohne Notenprüfer betrieben werden.<br />
Nach Berühren des Bildschirms (Touch-screen) wird der<br />
Kunde mittels verschiedener Anzeigemasken zu seinem<br />
Angebot geführt. Von gewöhnlichen Billetten, Mehrfahrtenkarten,<br />
Tageskarten bis zu Velo-Billetten, Badekombis<br />
und anderen Spezialangeboten sollen nach Ab-<br />
schluss des Projektes wesentlich mehr Artikel über<br />
Billettautomaten bezogen werden können als bisher.<br />
Neu ist auch die Möglichkeit, die gekauften Billette und<br />
Angebote mit Kreditkarten zu bezahlen. Die Standard-<br />
Billettautomaten nehmen nebst den CHF-Banknoten<br />
auch Euro-Banknoten, REKA-Rail-Checks und Rail-<br />
Checks an Zahlung.<br />
Alle 96 Billettautomaten sind vernetzt und können<br />
zentral im Backoffice bewirtschaftet werden. Dadurch<br />
entfallen die bisherigen Abrechnungsarbeiten bei jedem<br />
Gerät vor Ort. Die Tarif- und Abrechnungsdaten<br />
werden mittels DaX-Schnittstelle mit der SBB ausgetauscht.<br />
Es können aber auch spezielle Angebote im<br />
Backoffice gestaltet und bewirtschaftet werden (ohne<br />
Datenaustausch zur SBB).<br />
Als weiteres Hilfsmittel wird das Störungsmanagement-<br />
Tool zur Verfügung stehen. Mit diesem können die aktuellen<br />
Betriebszustände aller Billettautomaten überwacht<br />
werden.<br />
Nebst der Behebung von Störungen sind natürlich weiterhin<br />
Kassadienst-Arbeiten vor Ort erforderlich. Diese<br />
beschränken sich nun mehrheitlich auf Kassaleerungen.<br />
Restgeld-Nachfüllungen sind nur noch vereinzelt<br />
notwendig. Durch Bezahlung mit Münzen werden diese<br />
zwischengelagert und dienen der Zahlung von Rückgeld.<br />
Aber auch spezielle zusätzliche Restgeldspeicher<br />
sind vorhanden, um allfällige Engpässe zu überbrücken.<br />
Von voraussichtlich Mitte Juni bis Ende Juli 2008 werden<br />
die restlichen neuen Billettautomaten installiert<br />
und in Betrieb genommen.
16 Monate danach …<br />
Von Peider Härtli<br />
Glück im Unglück<br />
Sie erinnern sich: Rund 30 Fahrgäste und der Lokführer<br />
von Zug 1270 hatten am 5. Januar 2007 auf der Fahrt<br />
von Chur nach Disentis/M. einen Schutzengel: Um ca.<br />
22.45 Uhr kollidierte die Lok 632 unmittelbar vor der<br />
Einfahrt in die Galerie mit Erd- und Felsbrocken, welche<br />
sich von der Felswand gelöst hatten. In der Folge<br />
entgleiste die Lokomotive und zerstörte vier Pfeiler der<br />
Galerie. Dadurch brach die Galeriedecke teilweise ein<br />
und stürzte auf den hinteren Teil der Lokomotive sowie<br />
den Gepäckwagen unmittelbar dahinter. Wie durch ein<br />
Wunder kamen Passagiere und Lokführer mit dem<br />
Schrecken davon. Der Sachschaden an der Galerie und<br />
an der Lokomotive jedoch war beträchtlich.<br />
16 Monate später: Lok 632 wieder im Einsatz …<br />
Heute, gut 16 Monate später, sind diese Narben zum<br />
grossen Teil verheilt. Die Lok 632 wurde in einer ersten<br />
Einschätzung als abbruchreif eingestuft. Eine genauere<br />
Analyse wichtiger tragender Elemente ergab jedoch,<br />
dass sich ein Wiederaufbau durchaus lohnen kann. So<br />
entstand nach einer Durchlaufzeit von rund einem Jahr<br />
aus dem Abbruchobjekt eine praktisch neuwertige Lokomotive.<br />
Der Wiederaufbau der Lok wurde in den RhB-<br />
Werkstätten in Landquart durch eigene Mitarbeiter professionell<br />
und effizient durchgeführt. Die Kosten für die<br />
Instandstellung betragen rund 3 Millionen Franken –<br />
im Vergleich dazu ist bei einer Beschaffung einer neuen<br />
Lokomotive mit rund 7 Millionen Franken zu rechnen.<br />
Die reparierte Lok wird für die nächsten 20 bis 30 Jahre<br />
auf dem RhB-Stammnetz im Einsatz stehen.<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />
… und Galerie repariert und verlängert<br />
Die auf einer Länge von 16 m teilweise zerstörte Steinschlaggalerie<br />
Valendas wurde in der Zwischenzeit repariert.<br />
Damit das <strong>Bahn</strong>trassee gegen zukünftig zu erwartende,<br />
ähnliche Felssturzereignisse geschützt werden<br />
kann, wird die Galerie um zusätzliche 40 m in Richtung<br />
Versam verlängert. Zudem werden die bestehenden<br />
Steinschlagzäune wo nötig ergänzt, repariert oder durch<br />
moderne, neue Steinschlagnetze ersetzt sowie die<br />
Anprallsicherheit der bestehenden Galerie dem heutigen<br />
Sicherheitsbedürfnis angepasst.<br />
Die Wiederherstellungs- und Ergänzungsarbeiten wurden<br />
Mitte August 2007 aufgenommen und können voraussichtlich<br />
im Sommer 2008 abgeschlossen werden.<br />
Die Kosten für die Räumung nach dem Unfall sowie die<br />
Wiederherstellung und die Ergänzung der Steinschlaggalerie<br />
Valendas werden sich auf rund 3.3 Millionen<br />
Franken belaufen.<br />
Ein aussergewöhnliches Aufrichtefest<br />
Als Zeichen der Anerkennung der grossartigen Arbeit<br />
unmittelbar nach dem Unfall, während den Aufräumarbeiten<br />
sowie bei den Instandstellungsarbeiten an der<br />
Galerie und an der Lokomotive hat die RhB-Leitung die<br />
beteiligten Mitarbeitenden zu einer kleinen – und speziellen<br />
– Aufrichtefeier nach Valendas eingeladen. Mit<br />
einem Extrazug, gezogen von der wieder hergestellten,<br />
stolzen Lok 632 «Zizers», traf die illustre RhB-Gruppe<br />
am 19. Mai am späteren Nachmittag bei der Galerie in<br />
Valendas zu einem «Bau-Apéro» ein.<br />
25
26<br />
Drittlängster Tunnel wird saniert<br />
Text von Peider Härtli, Bilder von Sandra Beeli<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />
Der Tasna-Tunnel der <strong>Rhätische</strong>n <strong>Bahn</strong> zwischen Ardez<br />
und Scuol wird in den nächsten zwei Jahren saniert.<br />
Geländeverschiebungen verursachten massive Schäden<br />
im Bereich der Portalzone Seite Ardez. Die Umbauten<br />
und Instandsetzungsarbeiten werden etappiert vorgenommen.<br />
Die Gesamtkosten werden mit rund 17 Millionen<br />
Franken veranschlagt. Am 27. Mai erfolgte der<br />
offîzielle Baubeginn. Die Redaktion war dabei:<br />
Der 2‘351 Meter lange Tasna-Tunnel ist hinter dem Vereinatunnel<br />
(19‘042 m) und dem Albulatunnel (5‘864<br />
m) der drittlängste Tunnel auf dem Netz der <strong>Rhätische</strong>n<br />
<strong>Bahn</strong>. Zugleich bereitet der Tasna-Tunnel aufgrund seiner<br />
Lage in einer Sackungsmasse seit Beginn (1913)<br />
Sorgen; die Geländeverschiebungen verursachen jährliche<br />
Deformationen von bis zu 14 Millimeter. Daraus<br />
entstanden massive sicherheitsrelevante Schäden mit<br />
Wassereintritten, starken Schäden am Mauerwerk und<br />
Profilverletzungen. Die Bausubstanz im Bereich der<br />
Portalzone Seite Ardez ist auf einer Länge von 330 Meter<br />
derart geschwächt, dass nur ein Umbau mit Profilerweiterung<br />
und komplettem Ersatz der Tragungskonstruktion<br />
den <strong>Bahn</strong>betrieb langfristig sicherstellt.<br />
Komplexe Sanierungsarbeiten …<br />
Das bestehende Tunnelgewölbe wird auf dieser schadhaften<br />
Strecke abgebrochen. Der Tunnelquerschnitt<br />
wird vergrössert und durch ein neues Betongewölbe<br />
mit einem Sohlgewölbe ersetzt. Das Gewölbe ist so ausgebildet,<br />
dass es in den Zonen mit Verschiebungen die<br />
seitlichen Relativdeformationen aufnehmen kann. Bei<br />
seitlichen Hangbewegungen erfolgt der Ausbau mit<br />
kurzen, in Längsrichtung aneinander gestellten Ringsegmenten.<br />
Die Blockfugen werden gegen Wasserzutritte<br />
abgedichtet und können Deformationen in Längs-<br />
sowie Querrichtung aufnehmen. Das Tunnelprofil<br />
besteht aus der Ausbruchsicherung, der Drainageschicht<br />
und einem tragenden Innengewölbe mit einem Sohlgewölbe.<br />
Das Konzept der Gewölbedrainage besteht<br />
darin, dass das Wasser durch vorgegebene Hohlräume<br />
geführt und gezielt abgeleitet wird.<br />
… etappiertes Baukonzept<br />
Der anspruchsvolle Umbau des Gewölbes erfolgt während<br />
den nächtlichen Betriebspausen in den Sommermonaten<br />
2008 und 2009 zwischen 21 und 7 Uhr. Für<br />
die ausfallenden Spät- bzw. Frühzüge ist seit dem 31.<br />
März 2008 ein <strong>Bahn</strong>ersatzdienst zwischen Ardez und<br />
Scuol-Tarasp eingerichtet.<br />
Für die Gewölbesohlensanierung ist eine Totalsperre<br />
von sechs Wochen im Frühjahr 2010 vorgesehen. Auch<br />
hier wird für die Reisenden ein Ersatzdienst zwischen<br />
Ardez und Scuol-Tarasp auf der Strasse angeboten. Auch<br />
für den Güterverkehr wird die RhB einen Ersatzbetrieb<br />
organisieren. Diese gewählte etappierte Baumethode<br />
bringt Kosteneinsparungen von rund einer Million<br />
Franken. Zudem nutzt die RhB diesen Betriebsunterbruch<br />
für den Umbau der <strong>Bahn</strong>hofanlage in Scuol-Tarasp.<br />
Wichtige Linie der RhB<br />
Mit der Inbetriebnahme der Vereinalinie Ende 1999 hat<br />
die Unterengadiner Linie der <strong>Rhätische</strong>n <strong>Bahn</strong> eine
markante Aufwertung erhalten. Mit bedeutenden Investitionen<br />
untermauert die RhB, auch in Zukunft auf<br />
dieser Linie einen leistungsfähigen und sicheren <strong>Bahn</strong>betrieb<br />
zu gewährleisten. Alleine die Gesamtkosten der<br />
Sanierung des Tasna-Tunnels belaufen sich auf 17 Millionen<br />
Franken. Zudem wurde kürzlich der Val Ota-Tunnel<br />
bei Susch für über zwei Millionen Franken saniert.<br />
Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2007 verkehren<br />
die Züge auf der Strecke Prättigau//Vereina/Engadin<br />
wieder mit einem attraktiven Jahresfahrplan, ohne<br />
Zwischensaison-Einschränkungen.<br />
Kennzahlen zum Umbau der Portalzone Ardez des Tasna-Tunnels<br />
Inbetriebnahme Tasna-Tunnel 1913<br />
Länge Tunnel 2351 m<br />
Länge Umbauzone 330 m<br />
Bauzeit 2.5 Jahre<br />
Abbruch 9500 m 3<br />
Beton 7500 m 3<br />
Stahleinbau/Bewehrung 625 to<br />
Projektverfasser IG Grisch, Edy Toscano AG/Pöyry Infra AG<br />
Bauunternehmung ARGE Tasna-Tunnel, A. Pitsch AG/G. Lazzarini & Co. AG<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />
Information über Baumassnahmen vor Ort<br />
Ende August 2007 wurden die Vertreter der betroffenen<br />
Gemeinden von Ardez bis Samnaun sowie die Vertreter<br />
von Pro Engadina Bassa und Scuol Tourismus durch die<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> über das Bauvorhaben im Detail informiert.<br />
Das Bad Scuol plant zudem die Grossrevision ihrer<br />
Anlagen auf die Totalsperrung im 2010 zu legen.<br />
Damit können Synergien zwischen Bad und Bauarbeiten<br />
optimal genutzt werden. Die <strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> ist mit<br />
den lokalen Behörden laufend in Verbindung und betreibt<br />
eine aktive und aktuelle Informationspolitik.<br />
<strong>Bahn</strong>ersatz<br />
Jahr Periode Zeit Bauteil<br />
2008 31. März bis 14. November 20.50 bis 06.50 Gewölbe<br />
2009 14. April bis 21. November 20.50 bis 06.50 Gewölbe<br />
2010 06. April bis 21. Mai Gesamter <strong>Bahn</strong>betrieb Sohle<br />
27
28<br />
Region Engadin<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />
Von Martina bis zum Corvatsch – von 1037 Meter, der<br />
tiefsten mit dem öV erschlossenen Stelle zur höchsten<br />
auf 3305 Meter über Meer – dies sind die beiden Extreme,<br />
welche die Höhenmeter-Grenze des Engadin bildet.<br />
Genauso gross oder vielfältig sind die Aufgaben der<br />
verschiedenen RhB Mitarbeiter im Engadin. Vom Bedienen<br />
der Schneeschleuder über das Umkranen von Lebensmittelcontainern<br />
bis hin zum Taxidienst und Schulbusbetrieb<br />
ist so ziemlich alles vertreten. Das Engadin<br />
hat auch einige touristische Sehenswürdigkeiten und<br />
lohnende Ausflugsziele zu bieten. Diese sind den meisten<br />
Mitarbeitenden jedoch bekannt.<br />
Wir wollen einen Querschnitt über Aufgaben oder Tätigkeiten<br />
aufzeigen, die eher unbekannt sind.<br />
Die nachfolgenden Berichte von Mitarbeitenden im Engadin<br />
zeigen einen kleinen Querschnitt durch den Alltag<br />
im Engadin.<br />
Grüsse aus dem Tirol<br />
Von Gian Meyer<br />
Nicht selten werden wir Unterengadiner als Tiroler bezeichnet.<br />
Dies stört uns in keiner Weise, sondern ehrt<br />
uns sogar. Denn wir wohnen im Dreiländereck, das<br />
auch das magisches Dreieck genannt wird. Unsere Berge<br />
nennt man die Engadiner Dolomiten, und sind so<br />
schön wie ihre Schwestern im Südtirol. Chur wäre eigentlich<br />
unsere Hauptstadt. Landeck, Innsbruck und<br />
Meran haben aber den Vorteil, dass man auch am Abend<br />
zu später Stunde noch ins Unterengadin zurückfahren<br />
kann. Darum besuchen wir Konzerte, Operetten, Musicals,<br />
Sportanlässe, und unsere Jungen die Discos, bei<br />
unseren Nachbarn im Tirol. Unsere Ferien buchen wir<br />
im Tirol. Unser Heimatflughafen ist Innsbruck, und wir<br />
fliegen nicht Swiss, sondern Austrian-, Lauda- oder Tyrolean-<br />
Airlines. Als einheimische Spezialitäten werden<br />
in unseren Restaurants Tirolerknödel, Tiroler- Speck<br />
usw. angeboten. Drei unserer Mitarbeiter sind Tiroler.<br />
Für zwei von ihnen führt der tägliche Arbeitsweg vom<br />
Südtirol übers Tirol zu uns. Unsere Kurzausflüge führen<br />
uns ins Zillertal, nach Meran, ins Oetztal, oder nach Kaltern.<br />
Wir sagen dann ganz einfach «wir fahren ins Tirol».<br />
Am <strong>Bahn</strong>hof in Scuol-Tarasp wird sogar ein Gleisabschnitt<br />
als Tirolerstumpen bezeichnet.<br />
Der Tiroler-Stumpen setzt sich nach der letzten Weiche<br />
im Gleis eins, in einer eleganten Kurve Richtung Landeck<br />
fort und verliert sich nach 150 Metern im Unkraut.<br />
Es hat nicht sollen sein, dass dieses Gleis weiter in Richtung<br />
Landeck gezogen wurde. Aber es gibt noch Visionen!<br />
Wer weiss, vielleicht werden spätere Generationen auf<br />
diesem Gleis über Landeck oder (und) Mals ins Tirol fahren?<br />
Wie man sieht, haben wir wirklich viel mit den Tirolern<br />
zu tun und die Bezeichnung Tiroler für uns Unterengadiner<br />
ist gar nicht so falsch.<br />
Samedaner Quiz<br />
Von Iginio Tuena<br />
Um es Ihnen nicht zu einfach zu machen und das Denken<br />
zu animieren, stellen wir uns in einem Quiz vor. Es<br />
gibt 3 tolle Preise zu gewinnen. Also mitmachen lohnt<br />
sich!<br />
Viel Spass beim Auflösen.<br />
1. Wie heisst der Leiter Betrieb des <strong>Bahn</strong>hofs<br />
Samedan?<br />
X) Cleto Tuena<br />
R) Iginio Tuena<br />
O) Franco Tuena
2. Wie viel Gütertonnen verlassen jährlich den<br />
<strong>Bahn</strong>hof Samedan?<br />
E) 99503 Tonnen<br />
B) 85669 Tonnen<br />
Z) 55336 Tonnen<br />
3. Welche dieser Abstellgleise gibt es in<br />
Samedan nicht?<br />
M) Gabistumpen P) Pflugstumpen<br />
G) Villigerstumpen I) Berninastumpen<br />
T) Innauenstumpen S) Obererstumpen<br />
4. Welche «Sehenswürdigkeiten» gibt es in Samedan<br />
nicht?<br />
A) viel Sonne O) Wasserfall<br />
S) Flughafen V) Chesa Planta<br />
D) Gifthüttli N) Eishalle<br />
5. Wie lange bleibt die Barriere in Samedan an einem<br />
Wintersamstag in Min. geschlossen?<br />
W) 50 Min<br />
F) 130 Min<br />
E) 210 Min<br />
6. Zwischen dem <strong>Bahn</strong>hof Samedan und Punt Muragl<br />
liegt eine grössere Gleisanlage, wir wird sie genannt?<br />
N) GUZO<br />
U) ABVO<br />
G) ESTM<br />
7. Wie viele Extrazüge (RhB-weit) verkehren am<br />
Engadin Skimarathon?<br />
O) ca. 128<br />
G) ca. 80<br />
X) ca. 55<br />
G) ca. 121<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />
8. Wie viele Zwergsignale gibt es am <strong>Bahn</strong>hof<br />
Samedan?<br />
A) 53<br />
E) 43<br />
M) 33<br />
9. Wie heisst die neue Leittechnik für das Fernsteuerzentrum?<br />
H) Fuchs<br />
R) Wildschwein<br />
D) Iltis<br />
10. Welcher Fluss ist vor 3 Jahren total umgeleitet<br />
worden?<br />
L) Inn<br />
C) Valember<br />
I) Flaz<br />
11. Welche Institution gehört nicht zu Samedan?<br />
N) Lyceum Alpinum<br />
S) Academia Engiadina<br />
U) Sitz des Kreisamtes<br />
Tragen Sie die richtigen Buchstaben ein und Sie erhalten<br />
das Lösungswort<br />
1 2 3 3 4 4<br />
5 6 7 8 9 10 11<br />
Die Lösungen sind an Eric Wyss, L-PENG <strong>Bahn</strong>hof,<br />
7500 St. Moritz oder per Mail an e.wyss@rhb.ch einzusenden.<br />
Aus allen richtig eingesandten Lösungen werden<br />
drei Gewinner ausgelöst und benachrichtigt.<br />
Einsendeschluss ist der 31. Juli 2008.<br />
Unter den Gewinner werden die folgenden drei Preise<br />
ausgelost:<br />
n 1 Schnuppertag am <strong>Bahn</strong>hof Samedan mit Onkel<br />
Tippi (Besichtigung <strong>Bahn</strong>hof, Fernsteuerzentrale,<br />
Güterumschlagszentrum, Betriebswerkstatt etc.)<br />
n 1 RhB Tageskarte 1. Klasse<br />
n 1 Schnuppertag beim Rangier am <strong>Bahn</strong>hof/<br />
GUZO Samedan inklusiv Kaffee und Gipfeli<br />
Fortsetzung auf Seite 32<br />
29
<strong>Bahn</strong>hoffest Chur vom 24./25. Mai 2008<br />
Von Christian Florin<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />
Das <strong>Bahn</strong>hoffest ist Geschichte. Bleiben werden bei unzähligen<br />
Gästen beste Erinnerungen an Chur und an die<br />
beteiligten Partner des öffentlichen Verkehrs. Beson-<br />
ders die RhB hat einen ausgezeichneten Job gemacht<br />
und sich mit zahlreichen Attraktionen bestens empfohlen.
Ein paar Fakten:<br />
- 1060 Draisinenfahrten<br />
- 3000 - 4000 Gäste in Untervaz<br />
- 60 Sonderzüge - Frequenztotal 6400<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />
Für den grossartigen Einsatz bei der Durchführung der<br />
Veranstaltung danke ich allen Beteiligten im Namen<br />
des OK's herzlich.
32<br />
Region Engadin<br />
Fortsetzung von Seite 29<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />
Die Engadiner <strong>Bahn</strong><br />
Von Curdin Bisaz<br />
Der Abschnitt Samedan – Pontresina wurde am 1. Juli<br />
1908 durch die RhB eröffnet, zusammen mit dem Abschnitt<br />
Pontresina – Morteratsch der Berninabahn-Gesellschaft.<br />
Der Abschnitt zweigt von der Albulabahn ab<br />
und war bis zum 1. Juli 1909 die einzige Verbindung<br />
zwischen dem RhB-Stammnetz und der bereits elektrifizierten<br />
Berninabahn.<br />
Die eigentliche Engadinerlinie zwischen Bever und<br />
Scuol-Tarasp wurde am 1. Juli 1913 eröffnet und war<br />
die erste von Beginn an mit 11 kV 16⅔ Hz Wechselstrom<br />
elektrifizierte Strecke der RhB. Im Zuge der Eröffnung<br />
der Engadinerlinie wurde auch der Albulabahn-Abschnitt<br />
Bever – Samedan – St. Moritz und die Strecke<br />
Samedan – Pontresina, die in der Regel zur Engadinerlinie<br />
mitgezählt wird, mit dem RhB-Wechselstromsystem<br />
elektrifiziert.<br />
Durch die Elektrifikation wurde der <strong>Bahn</strong>hof in Pontresina<br />
zu einem Zweisystembahnhof, da die Berninabahn<br />
mit Gleichstrom betrieben wird. Heutzutage verwenden<br />
die Stammnetzzüge aus Samedan die Gleise 1 und 2,<br />
die Berninabahnzüge die Gleise 4 bis 7. Das Gleis 3 verfügt<br />
über eine umschaltbare Fahrleitung und wird beispielsweise<br />
vom «Bernina Express» (Chur – Tirano) benutzt,<br />
wobei die Einfahrt und Ausfahrt der Züge sowie<br />
der Triebfahrzeugwechsel unter dem jeweils benötigten<br />
Stromsystem erfolgen.<br />
Die Engadinerlinie benutzt zwischen Bever und Samedan<br />
auf 2.11 km Länge die Strecke der Albulabahn mit<br />
und weist die von Landquart ausgehende Streckenkilometrierung<br />
des RhB-Stammnetzes auf. Gemessen wird<br />
die Strecke via Albulabahn mit Kilometer 95.60 in Bever<br />
als Ausgangspunkt für die Strecke nach Scuol-Tarasp<br />
und Kilometer 97.71 in Samedan als Ausgangspunkt für<br />
die Strecke nach Pontresina.<br />
Mit Eröffnung der Vereinalinie im November 1999 erhielt<br />
die Engadinerlinie bei Lavin (Verladebahnhof Sagliains)<br />
respektive Susch (Dienststation Sasslatsch II) eine<br />
direkte Verbindung ins Prättigau.<br />
Il formicaio dell’Engadina …<br />
Pontresina FR<br />
Von Paulin Mufatti<br />
Una piccola stazione dove lavorano molte persone. I<br />
treni partono e arrivano in orario, anche se è irto<br />
l’itinerario del Bernina temerario. Sono anni duri dove<br />
l’economia fa parte della filosofia d’ogni ditta, grande<br />
o piccola che sia. Nel deposito, che ha dato congedo ai<br />
suoi operai, comunque non si riposa mai: Tw1, Tw2,<br />
Tw3 in pausa, c’è da cullare la vecchia (Dampfschleuder)<br />
che sa sbuffare! Esce solo tre volte all’anno, ma lo<br />
fa con una grazia che poche hanno. Alla stazione di<br />
Pontresina il lavoro per il guardiano è molteplice, senza<br />
sosta: Storz ci incalza, olio e benzina mai gli basta; Valentin<br />
ci pressa, viveri e surgelati crean la ressa; telefona<br />
Käslin per avere il succo al luppolo che tanti disseta.<br />
Mulde e legname sono all’ordine del giorno, per Campo<br />
e Tirano che fa da contorno; la corrente è sempre quella,<br />
ma cambia la potenza, la linea madre non basta per<br />
la montagna che incalza. Allora arriva il guardiano per<br />
attaccare e staccare panoramiche da ammirare, belle<br />
come carrozze da cinque stelle, la gente poi ti chiede:<br />
-dov’é il mio posto a sedere?- - c’è la carrozza scoperta<br />
(bronchitis)?-. Attenzione, oggi nevica, c’è lo spurin<br />
da staccare e a Poschiavo da rimandare. In montagna<br />
soffia e alla mattina è pronta la squadra che attacca;<br />
Roimer e schleuder per far la strada alla bucunada.
Questo trenino rosso, che su e giu’ per il Bernina fa la<br />
spola per unire due nazioni, desta molte ammirazioni;<br />
diventando anche bene dell’umanità è per questo che<br />
a Pontresina si continua a lavorar, fra neve e vento e<br />
temperature di -20° che sudare non fanno. Un trenino<br />
rosso che è quasi polare, fino all’Ospizio deve andare!<br />
Ovunque va, questo trenino qua, un sorriso strapperà e<br />
un sogno imbastirà. È fatto di cultura, è epicentro di<br />
paese e folclore di panorami. Questo trenino rosso,<br />
cammina a più non posso, e attenzione, anche quando<br />
il trenino non và, a Pontresina qualche guardiano ti aiuterà!<br />
Team della stazione Pontresina<br />
Wussten Sie schon? Die RhB ist auch ein Schulbus<br />
Von Simon Rohner<br />
Wo? – Natürlich im Unterengadin!<br />
Während des ganzen Schuljahres führt «Pepi» Zanchetti<br />
oder sein Ablöser Matias Filli die Primarschüler und<br />
«Kindergärteler» aus den Ortschaften zwischen Susch<br />
und Ardez sicher in die Schule und wieder nach Hause.<br />
Der Schulweg führt nicht etwa der Talstrasse entlang<br />
sondern über das auf einer Hangterrasse liegende Dorf<br />
Guarda und den Weiler Bos-cha über einen geteerten<br />
Feldweg hinunter nach Ardez. Die RhB konnte sich im<br />
Jahre 2004 in einem Ausschreibungsverfahren gegen<br />
verschiedene Konkurrenten durchsetzen und erhielt<br />
den Zuschlag für die Schülertransporte auf der Strecke<br />
Guarda – Bos-cha – Ardez. Durch die Fusionierung von<br />
zwei Kindergärten konnten die Transporte im Jahre<br />
2005 bis nach Lavin und ab 2007 sogar bis Susch ausgedehnt<br />
werden.<br />
Der alte Bus verfügte über 14 Sitzplätze. Aufgrund der<br />
erhöhten Nachfrage (bis 18 Schüler) hat die RhB Ende<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />
2005 einen neuen Schul- und MKD-Bus vom Typ «Mercedes<br />
Sprinter» angeschafft. Dieser hat eine Kapazität<br />
von 21 Sitzplätzen und verfügt über eine Einrichtung,<br />
welche den neusten Sicherheitsstandards für Schülertransporte<br />
entspricht. Dass dieses Fahrzeug über 4x4-<br />
Antrieb verfügt versteht sich aufgrund der Anforderungen<br />
von selbst. Die weiteren Aufgaben des Mobilen<br />
Kundendienstes werden jeweils in den Zeitfenstern<br />
zwischen den einzelnen Transporten ausgeführt und<br />
können so ideal kombiniert werden.<br />
Die anfängliche Skepsis der Fahrer gegenüber der neuen<br />
Aufgabe ist schnell einer Begeisterung gewichen.<br />
Obwohl es manchmal auch eines erhobenen Zeigefingers<br />
bedarf, haben unsere Mitarbeiter und die Kinder<br />
ein sehr herzliches Verhältnis zueinander. Es wurde<br />
auch mancheine spezielle Regel eingeführt. Beispielsweise<br />
erhöht sich die Chance, dass man ein «Sugus»<br />
erhält, wenn unser «Pepi» am Morgen mit einem herzlichen<br />
und lauten «bun di!» begrüsst wird. Falls im Bus<br />
ein «Geschrei» losgeht, wird der Auftrag erteilt ein Lied<br />
zu singen. Dies wird von den Kindern natürlich sofort<br />
und ohne Widerrede ausgeführt.<br />
Eine besondere Rolle spielt auch «Pepi’s» Assistent<br />
«Jerry» (Foto: 2. von rechts S.32), welcher für die «Bewachung»<br />
des Busses zuständig ist. «Jerry» hat aber<br />
noch andere aussergewöhnliche Fähigkeiten: Einem<br />
Mädchen wurde auf den Fahrten immer schlecht und<br />
sie musste oft erbrechen. Seit sie «Jerry» während der<br />
Fahrt streicheln darf ist die Übelkeit wie weggeblasen.<br />
Abwechslung garantiert<br />
Von Luzia Koller<br />
Samstagmorgen: «Was kann ich für Sie tun?»<br />
Wer kennt die bekannteste Verkaufsfrage nicht und<br />
33
34<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />
doch ist sie an zwei Wochenenden pro Monat der Einstieg<br />
in arbeits- und erlebnisreiche Arbeitstage in Samedan.<br />
Nun auch nach zwei Jahren «<strong>Bahn</strong>hof Abwesenheit»<br />
sind das Abrechnungsformular, die Fahrpläne,<br />
die Prospekte und noch vieles mehr für das tägliche Geschäft<br />
immer noch am gleichen Ort. Aber die Zeiten haben<br />
sich eben doch geändert. Keine Tarifsuche mehr in<br />
Ordnern, nun ist alles im Computer zu finden. Die Prospekte<br />
erscheinen alle in einem neuen, moderneren<br />
Look und die einzelnen, grauen Faltfahrpläne wurden<br />
durch ein bedürfnisorientiertes Büchlein mit allen Strecken<br />
der <strong>Rhätische</strong>n <strong>Bahn</strong> ersetzt.<br />
Der Wochenend-Verkauf mitten in der Hochsaison hat<br />
begonnen. Die Frau mit dem Pelzmantel bezahlt den<br />
Ticketbetrag mit Bargeld. Der Bauer mit weissem Vollbart<br />
mit einer 1000er-Note – Erstaunt?! Das ist die<br />
Kundschaft in Samedan - Abwechslungsreich und spannend.<br />
Dieser <strong>Bahn</strong>hof ist nicht vergleichbar mit St. Moritz,<br />
Pontresina oder gar Scuol. Denn zum Beispiel wird das<br />
Team seit Jahren durch das männliche Geschlecht dominiert.<br />
Nur kein falsches Bild bekommen! Diese sind<br />
dafür die Besten und verstehen ihre Tätigkeit. Und die<br />
Aufmerksamkeit als Frau ist einem garantiert. Welche<br />
würde dies nicht geniessen…<br />
Montagmorgen: Blick aus dem Schulzimmerfenster<br />
09:12 Uhr der Skizug ist pünktlich und mit neuen Gästen<br />
gut besetzt. Darunter gibt es sicher einen Kunden,<br />
dem ich noch gestern das Gepäck ausgehändigt habe<br />
und ihn zu seinem Ferienanfang begrüssen durfte. Diese<br />
kleine Ablenkung und die Sicht auf die <strong>Rhätische</strong><br />
<strong>Bahn</strong> stimmen wieder zur Vorfreude für die nächsten<br />
Arbeitstage.
login Outdoor-Tage<br />
Von Walter Järmann<br />
login-Lernende werden nebst der eigentlichen Berufs-<br />
Fachausbildung auch in Bezug auf Methoden-, und Sozial-/Selbstkompetenz<br />
gefördert – die drei wichtigen<br />
Pfeiler für die Entwicklung hin zur Lebensunternehmerin/zum<br />
Lebensunternehmer. Diese Kompetenzen<br />
werden einerseits am Lehrplatz und in der Schule – teils<br />
mehr, teils weniger bewusst – vermittelt, anderseits,<br />
insbesondere die Methoden- und Selbst-/Sozialkompetenz,<br />
anhand des login-Ausbildungskonzeptes umgesetzt.<br />
Bereits bei Lehrstart, mit der login-Woche, werden die<br />
Kompetenzen mit ersten Projekten und Teamentwicklungsmassnahmen<br />
gefördert und gefordert. Später<br />
werden an Lernendensitzungen (Lesi’s) verschiedenste<br />
Themen aus dem Umfeld junger Menschen, wie Ziele<br />
setzen, Budget, Sucht bearbeitet, bis hin zur Abschluss-<br />
Lesi durchgeführt.<br />
Outdoor-Tage sind ein Puzzlestein des Konzeptes. Während<br />
zweier Tage sollen die Lernenden fern von Berufs-<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />
schule und Lehrplatz Lernerfahrungen einmal ganz anders<br />
erleben. Ende Februar verbrachten die Landquarter<br />
JBT-Lernenden sowie Tobias Lörtscher, Lernender Informatiker,<br />
ihre Outdoor-Tage in der Region Brünig-Giswil.<br />
Themen waren u. a. Vertrauen gewinnen und vermitteln<br />
– Führen eines Nichtsehenden resp. geführt<br />
werden als ein Nichtsehender – Teambildung, Orientieren<br />
in der Nacht mit Karte und Kompass. Weiter wurden<br />
verschiedene Projekte erarbeitet, wie Planen des Nachtessens<br />
mit Budgetvorgabe, Einkaufen der Zutaten, Zubereiten<br />
des Menüs bis hin zum Aufräumen des uralten<br />
Rüteli-Hauses, unsere Nachtbleibe in Giswil. In Theoriesequenzen<br />
wurde das Erlebte vertieft. Die Lernenden<br />
organisieren und vernetzen sich stets selbst und berücksichtigen<br />
dabei möglichst die einzelnen Stärken<br />
und Talente.<br />
Zwei gelungene Tage mit wertvollen Erfahrungen, die<br />
sie in der einen und anderen Form im Berufsalltag und<br />
im Leben umsetzen werden.<br />
35
36<br />
JBT-Brunch!<br />
Von Luisa Wenk<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />
Die Nervosität steigt, letzte Vorbereitungen werden getroffen.<br />
Ist mein Arbeitsplatz auch wirklich aufgeräumt?<br />
Ist meine Arbeitskleidung vorzeigbar? Diese und weitere<br />
Fragen gehen den Lernenden durch den Kopf.<br />
Denn heute, am 29. März 2008, ist der grosse Tag, auf<br />
welchen sich alle schon lange vorbereitet haben. Heute<br />
kommen die Eltern, Grosseltern, Freundinnen und<br />
sonstige Interessierte im Junior Business Team (JBT) von<br />
login in Landquart zu Besuch!<br />
Ganz nach dem Motto «Am Anfang war das Wort», erfolgt<br />
der Start für die zahlreichen Besucher mit einer<br />
«Theorie-Lektion» …<br />
Walter Järmann als Standortleiter, Christian Cabiallavetta<br />
und Thomas Lauener, als unsere Praxisausbildner,<br />
erläutern den Anwesenden was ein JBT überhaupt ist<br />
und was für uns Lernende an dieser Ausbildungsform so<br />
speziell ist.<br />
Nach diesem Infoteil begeben sich die Besucher zu unseren<br />
Arbeitsplätzen und wir können unseren Lieben<br />
unser Praxiswissen endlich demonstrieren. Und es gibt<br />
einiges zu sehen und auch zu tun: wer hätte sich sonst<br />
schon getraut, einen Stromkreis mit den blossen Händen<br />
zu schliessen? Dies noch dazu, ohne Schaden zu<br />
nehmen… Ein Experiment, welches allerdings nur unter<br />
der fachkundigen Leitung eines JBT-Automatikers zur<br />
Nachahmung empfehlenswert ist!<br />
Die eine oder andere Mutter fasst sich auch ein Herz<br />
und greift beherzt zum Lötkolben und legt los, als ob sie<br />
ebenfalls im JBT arbeiten würde. Die meisten Väter<br />
hingegen beobachten ihre Sprösslinge lieber mit anerkennenden<br />
Blicken. Jedenfalls werden die Lernenden<br />
beinahe belagert und es kommt vor einzelnen Arbeitsplätzen<br />
auch schon mal zu Staus.<br />
Zeitgleich sorgen die Töchter vom «Boss» (Walter Järmann)<br />
für den nächsten Höhepunkt: ein Buffet wird<br />
aus diversen köstlichen Zutaten hergerichtet. So findet<br />
der Anlass eine kulinarische Abrundung. Die stolzen<br />
Angehörigen können dazu mit ihrem Nachwuchs plaudern<br />
und gleichzeitig in einem unbeschwerten Rahmen<br />
den jeweiligen Ausbildnern alle Fragen stellen, welche<br />
unter den Nägeln brennen.<br />
Und alle sind sich einig: dieser Tag wird uns noch lange<br />
in Erinnerung bleiben!
Nordic Walking<br />
Text von Rico Wenk, Bilder von Peider Härtli und Reto Brunner<br />
Im Zeichen des «Betrieblichen Gesundheits-Management»<br />
hat die RhB im Engadin, in Davos und in Chur<br />
Kurse in Nordic walking angeboten. Das Echo war erfreulich<br />
positiv und das Kursangebot mussten sogar erweitert<br />
werden. Redaktor Peider Härtli hat sich einer<br />
Nordic walking-Gruppe an die Fersen gesetzt und wollte<br />
von «Walker» Viktor Catschegn ganz genau wissen,<br />
was er von dieser neuen Sportart hält.<br />
Redaktion: Victor Catschegn, Nordic walking ist doch<br />
was für Frauen. Warum hast Du Dich als Mann angemeldet?<br />
Victor Catschegn: Gerade deshalb, weil es da fast nur<br />
Frauen hat (lacht). Spass beiseite: Auch für den Mann<br />
kann Nordic walking eine sportliche Herausforderung<br />
sein. Zudem war ich ja nicht der einzige Mann.<br />
Hättest Du ohnehin an einem Walking-Kurs teilgenommen<br />
oder wurdest Du erst durch das Angebot der<br />
RhB darauf aufmerksam?<br />
Nein wohl kaum. Aber wenn ich nicht teilgenommen<br />
hätte, würde ich es heute bereuen.<br />
Bereitete Dir die Teilnahme Spass?<br />
Ja, man hatte auch die Chance, andere Mitarbeitende<br />
anders kennen zu lernen.<br />
Kannst Du feststellen, dass Du Dich körperlich wohler<br />
fühlst nach einem Walking-Abend?<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />
Man fühlt sich auf jeden Fall wohler und kann sich mit<br />
gutem Gewissen ein Dessert gönnen.<br />
Was hat Dir besonders gefallen? Was fandest Du uhh<br />
lässig?<br />
Das Kennenlernen einer neuen Sportart und uhh lässig<br />
war der Schlusshock. Riesen Grillfest! Noch riesigeres<br />
Dessertbuffet!<br />
Kannst Du Walking weiter empfehlen?<br />
Ja sehr, das ist eine optimale Alternative zu Sportarten<br />
wie Joggen, Velofahren etc.<br />
Gibt es künftig eine Standard-Antwort auf die Frage:<br />
«Hast du deine Ski vergessen?»<br />
Wurden mir gestohlen auf der Piste.<br />
Und jetzt? Sieht man Dich nur noch walken?<br />
Bei der Arbeit eher Rennen.<br />
Siehst Du weitere gesundheitsfördernde Massnahmen,<br />
die das BGM-Team umsetzen könnte?<br />
Befohlenes Wellness-Wochenende.<br />
Besten Dank für das Gespräch.<br />
«Lokomotive» Victor Catschegn.<br />
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Start des «MB-Teams»<br />
Von Simone Widmer<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />
… in eine neue Ernährungsrichtung<br />
Anlässlich der Ausschreibung im <strong>InfoRetica</strong> 04/2007<br />
und einer Infoveranstaltung vom 7. April 2008, haben<br />
sich sieben Personen für die Teilnahme am metabolic<br />
balance® Programm gemeldet.<br />
Das «MB-Team» bestehend aus zwei Frauen und fünf<br />
Männern, haben sich dazu entschlossen, ihren Stoffwechsel<br />
zu regulieren und in eine gesunde Zukunft zu<br />
starten. Mit einer zum Teil radikalen Ernährungsumstellung<br />
sind sie bereit, Gewohnheiten zu brechen,<br />
während einer gewissen Zeit auf Genussmittel zu verzichten<br />
und eine neue Ernährungsweise auszuprobieren.<br />
Die Teilnehmer haben den Gang zur Blutentnahme bereits<br />
hinter sich. Aufgrund der Blutanalyse wurde ein<br />
persönlicher Ernährungsplan erstellt. Die Mahlzeitenpläne<br />
und persönlichen Nahrungsmittellisten sowie<br />
weitere Informationen zur Umsetzung des Programms<br />
hat das «MB-Team» erhalten.<br />
Wir sind gespannt, wie es den Teilnehmern nach den<br />
ersten Wochen der Ernährungsumstellung ergangen ist,<br />
ob gewünschte Pfunde gepurzelt sind, sich ihr Wohlbefinden<br />
verändert hat oder mit welchen Problemen die<br />
einzelnen Teilnehmer konfrontiert wurden. In der<br />
nächsten Ausgabe von <strong>InfoRetica</strong> werden Sie mehr erfahren,<br />
bleiben Sie dran. An dieser Stelle wünsche ich<br />
dem Team viel Erfolg und Motivation!<br />
Über die geringe Teilnehmerzahl habe ich mich etwas<br />
gewundert. Schade, dass nicht mehr Mitarbeiter das<br />
grosszügige Angebot des Arbeitgebers genutzt haben.<br />
Das erfolgreiche Stoffwechselprogramm, ist im Allgemeinen<br />
sehr beliebt.<br />
Übrigens wussten Sie …<br />
… dass Bio-Produkte bis 60 % mehr gesundheitsfördernde<br />
Substanzen enthalten?<br />
… dass 1 Becher Joghurt mit Geschmack (Erdbeere,<br />
Mokka, etc.) bis zu 8 Würfelzucker enthält?<br />
Kennen Sie die drei Ernährungsirrtümer?<br />
Irrtum Nr. 1: Margarine ist generell gesünder als Butter<br />
Studien deuten darauf hin, dass bei sehr hohem Margarinekonsum<br />
das Arteriosklerose-Risiko möglicherweise<br />
sogar höher ist, als bei Butter.<br />
Irrtum Nr. 2: Süssstoff macht schlank<br />
Obwohl Süssstoff kaum oder keine Kalorien enthält,<br />
wirkt er Appetit anregend. Die Süsse signalisiert dem<br />
Körper, dass Kalorien kommen. Wenn dies ausbleibt,<br />
reagiert er mit Hungergefühl<br />
Irrtum 3: Dunkles Brot ist immer Vollkornbrot<br />
Viele Bäcker färben das Mehl vor dem Backen mit Malz<br />
dunkel ein. Das Brot sieht aus wie Vollkornbrot, ist aber<br />
nicht so nahrhaft. Am besten in der Bäckerei genau<br />
nachfragen.<br />
Bei allfälligen Ernährungsfragen wenden Sie sich an<br />
mich, ich bin für Sie da:<br />
Simone Widmer<br />
Rosgartenstrasse 8<br />
7205 Zizers<br />
081 356 62 22<br />
079 291 91 86<br />
www.feelbalanced.ch<br />
Simone Widmer ist Ernährungstherapeutin mit<br />
eigener Praxis in Zizers.<br />
Bei ihrer Arbeit legt sie Wert auf eine<br />
ausführliche Beratung und eine individuelle<br />
Behandlung. Die Beratungsschwerpunkte sind:<br />
n Förderung des Ernährungsbewusstseins<br />
n Säure-Basen-Haushalt<br />
n Verdauungsbeschwerden, Allergien<br />
n Gewichtsreduktion<br />
n Stoffwechselregulierung metabolic balance®<br />
Optimierung der Ernährungssituation:<br />
n bei erhöhtem Blutdruck n bei erhöhten Blutfettwerten<br />
n während der Schwangerschaft n im Alter<br />
www.feelbalanced.ch
SVSE – Schweizermeisterschaften in Davos<br />
Von Jürg Bebi und Marcel Schefer<br />
Vom 11. bis 14. März hat der Eisenbahnersportverein<br />
Rätia in Davos die Schweizereisenbahner - Skimeisterschaft<br />
mit grossem Erfolg durchgeführt. Es waren Meisterschaften,<br />
die durch die äusserlichen Bedingungen<br />
nicht einfach zu bewältigen waren. Garstiges Wetter<br />
hat uns immer wieder zum Umdenken bewogen. Doch<br />
allen Wetterkapriolen zum Trotz haben wir die Wettkämpfe<br />
mit den entsprechenden Rahmenprogrammen<br />
erfolgreich abgeschlossen.<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />
Dass ein solcher Anlass erfolgreich durchgeführt werden<br />
kann, setzte eine Menge an fleissigen Händen voraus.<br />
Dass er jedoch überhaupt stattfinden konnte, bedarf<br />
der Bereitschaft vieler Inserenten, Sponsoren und Gönnern.<br />
Diese Unterstützung war für uns denn auch die<br />
Grundvoraussetzung einer erfolgreichen Meisterschaft.<br />
Zu dieser Voraussetzung hat auch die RhB als Unternehmen<br />
einen wesentlichen Beitrag geleistet. Dafür möchten<br />
wir uns recht herzlich bedanken. Wir hoffen, dass<br />
die durch uns gemachte Werbung für die Unternehmung<br />
letztendlich auch einen Gegenwert einfahren<br />
wird.<br />
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40<br />
Die Medienbahn
Damals, vor 30 Jahren<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />
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Damals, vor 100 Jahren<br />
Von Gian Brüngger<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />
Am 1. Juli 1908 nahm die damalige Berninabahn ihre<br />
ersten Teilstrecken in Betrieb. Im Süden die Strecke<br />
Poschiavo – Tirano und im Norden den Abschnitt Pontresina<br />
– Morteratsch. Bereits im Jahre 1899 erhielt die<br />
Firma Froté Westermann eine erste Konzession für den<br />
Bau einer Strassenbahn von Samedan über den Berninapass<br />
nach Campocologno mit Abzweigung von Pontresina<br />
nach St. Moritz. Auf die Strecke Samedan – Pontresina<br />
musste später verzichtet werden, da die<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> den Fremdenort Pontresina an ihr eigenes<br />
Netz anschliessen wollte. Aber erst der fast gleichzeitige<br />
Vorstoss des beidseits der Bündner Alpen bestehenden<br />
<strong>Bahn</strong>netzes, der normalspurigen Ferrovia<br />
dall‘Alta Valtelina (FAV), Sondrio–Tirano, im Jahre 1902<br />
und der Albulabahn bis St. Moritz in den Jahren 1903/04,<br />
gab dem Berninabahnprojekt den erhofften Antrieb.<br />
Die beiden Konzessionen waren inzwischen in englische<br />
Hände (General Water-Power, Ltd.) übergegangen.<br />
Am 12. November 1904 trat in Milano ein Konsortium,<br />
bestehend aus je einer englischen, italienischen und<br />
schweizerischen Gruppe zusammen, welche sich die<br />
Gründung einer Aktiengesellschaft und die Finanzierung<br />
des Berninabahnprojektes zum Ziele setzte.<br />
Gleichzeitig schlossen das Konsortium und die Unternehmungen<br />
«Elektrizitätsgesellschaft Alioth» in Münchenstein<br />
und der «Aktiengesellschaft Albert Buss &<br />
Cie.» in Basel, einen Vorvertrag ab, welcher die Übernahme<br />
der Bauausführung und die betriebsfertige Aus-<br />
rüstung der <strong>Bahn</strong>, samt Lieferung des für den vorgesehenen<br />
Betrieb notwendigen Rollmaterials, zu einem<br />
Pauschalpreis zum Gegenstand hatte. Es zeigte sich jedoch<br />
bald, dass das der Konzession zu Grunde gelegte<br />
Projekt nicht ohne weiteres zur Ausführung übernommen<br />
werden konnte, da die Erfahrung bei anderen<br />
inzwischen gebauten <strong>Bahn</strong>en zu gänzlich veränderten<br />
Anschauungen in Bezug auf die Anlagen solcher<br />
Verkehrswege geführt hatten. Die Firma Buss in Basel<br />
erhielt deshalb den Auftrag zur möglichst schnellen<br />
Ausarbeitung eines neuen Projektes, dessen hauptsächlichste<br />
Vorschriften die Reduktion der Maximalsteigung<br />
von 82 auf 70 ‰, weitmöglichste Streckung der<br />
Linienführung mit 45 m Minimalradius und Verlängerung<br />
der Ausweichlängen der Stationen von 45 auf 90<br />
m verlangten.<br />
Ohne Spitzkehren<br />
Auch sollten die bei Pontresina und Cavaglia vorgesehenen,<br />
einer flüssigen Verkehrsabwicklung hinderlichen<br />
Spitzkehren aufgegeben werden. Ausserdem wurde<br />
bei der Bearbeitung des neuen Projektes auch die<br />
Möglichkeit eines späteren Jahresbetriebes in Erwägung<br />
gezogen, indem die projektierenden Ingenieure<br />
bestrebt waren, die Linie möglichst hoch und frei zu<br />
legen, um den Schneeverwehungen auszuweichen und<br />
die Räumung zu erleichtern, aber auch die von Steinschlag<br />
und Lawinen bedrohten Stellen zu umgehen.<br />
Nachdem im Jahre 1905 die italiensche Gruppe aus
dem Konsortium zurücktrat, übernahmen schweizerische,<br />
in der Hauptsache baslerische Kreise die gesamte<br />
Finanzierung. Sie gründeten schliesslich die Berninabahngesellschaft,<br />
deren erster Präsident Nationalrat Dr.<br />
A. von Planta aus Reichenau war. Die Übertragung der<br />
italienischen Konzession für die in Italien verlaufende<br />
Strecke Campocologno - Tirano war mit grossen Schwierigkeiten<br />
verbunden, da Italien verlangte, dass die Gesellschaft<br />
sich in ihrem Land niederlassen und die Statuten<br />
und Organisation dem italienischen Recht<br />
anzupassen seien. Erst im Jahre 1927 wurde eine besondere<br />
Gesellschaft mit dem Namen «Tramvia Tirano<br />
– Campocologno» mit Sitz in Tirano gegründet, dessen<br />
Aktien der Berninabahn angehörten. Im Jahre 1906 genehmigte<br />
der Bundesrat das bereinigte Projekt und<br />
nach nicht durchwegs leichten Verhandlungen mit den<br />
von der <strong>Bahn</strong> berührten Gemeinden, konnten die Unterbauarbeiten<br />
auf der Nord- und auf der Südseite des<br />
Passes gleichzeitig in Angriff genommen werden. Zeitweise<br />
überstieg die Zahl der damit beschäftigten Arbeiter<br />
2500 Mann.<br />
Mit Maultieren und Pferden …<br />
Für Lebensmittel und dringende Bautransporte unterhielt<br />
das Baukonsortium einen eigenen Stall mit bis zu<br />
16 Maultieren und Pferden. Am Ende der Bausaison<br />
1906 waren auf der Nordseite 5 und auf der Südseite<br />
bereits 12 km <strong>Bahn</strong>körper im Rohbau fertig. Ein schneearmer<br />
Winter erlaubte auf der Südseite die Fortführung<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />
des Baus mit kurzen Unterbrüchen, während auf der<br />
Nordseite die Arbeiten ruhten. Verschiedene Trassekorrekturen<br />
die noch nach dem zweiten, genehmigten<br />
Bauprojekt, teils durch Einsprachen, teils auch aufgrund<br />
von Sicherheitsmassnahmen gegenüber den Naturgewalten<br />
ausgeführt werden mussten, erhöhten die ursprünglich<br />
auf 12 Millionen Franken vereinbarte Bausumme<br />
auf neu 15 Millionen Franken.<br />
Auf die Betriebseröffnung standen der Berninabahn<br />
bereits 10 Personentriebwagen und sechs Personenanhängewagen<br />
zur Verfügung. Die Stationierung erfolgte<br />
ca. je zur Hälfte in Pontresina und Poschiavo. Vier dieser<br />
Triebwagen stehen heute nach hundert Jahren immer<br />
noch in Betrieb. Obwohl die wesentlichsten Teile in<br />
den Vierziger- und Sechzigerjahren eine gründliche Erneuerung<br />
erfuhren, sind zumindestens noch die Rahmenuntergestelle<br />
und die Drehgestellrahmen original.<br />
Es handelt sich dabei um die Triebwagen ABe 4/4 31,<br />
32, 34 und 35. Diese entstanden in den Jahren 1946<br />
– 1949 aus den Triebwagen BCe 4/4 1, 2, 4 und 10.<br />
Zusammen mit dem aus dem Jahre 1911 stammenden<br />
Triebwagen 30 (umgebaut 1953 aus dem BCFe 4/4 22)<br />
erhielt der ABe 4/4 34 im Jahre 2001 einen historischen<br />
Anstrich, so wie die Fahrzeuge der Berninabahn aussahen.<br />
Trotz ihres hohen Alters legen diese hundertjährigen<br />
Fahrzeuge noch jährlich ca. 5000 km zurück. Ihre<br />
endgültige Ablösung erfolgt mit der Inbetriebnahme<br />
der neuen Zweistromtriebzüge.<br />
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44<br />
Neues in Kürze<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 1 / 2008<br />
Tobleronetrain<br />
Von Gérard Cahn<br />
Die Hersteller müssen ganz klare schweizerische Richtlinien<br />
für den Bau dieses Zuges erhalten haben.<br />
Streicheleinheiten<br />
Von Günter Auferbauer*<br />
Guten Morgen, guter Herr Härtli, dem mir soeben zugestellten<br />
Magazin «<strong>InfoRetica</strong>» - wofür ich Ihnen herzlich<br />
danke - zolle ich das Prädikat «großartig».<br />
Ich bewundere die <strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> wortecht auf ALLEN<br />
Ebenen: Deren Organisation, deren Mitarbeiterstab und<br />
deren Betrieb wie ebenso deren Marketing-Strategien<br />
einschließlich des Mutes zu Investitionen.<br />
Die Basis des Erfolgs der RhB liegt offenkundig im - so<br />
mutet mich an - «familiären Zusammenhalt». Bei aller<br />
Strenge, den jeder reale RhB-Betriebstag einfordert,<br />
bleibt offenkundig so viel persönlich gestaltbarer Freiraum<br />
übrig, welcher zu Ideen inspiriert und - vor allem<br />
- zu beständiger Motivation jedes einzelnen RhB-Firmenmitglieds<br />
führt.<br />
Gratulation!<br />
*) Günter und Luisa Auferbauer sind gerngesehene und<br />
sehr interessierte Medienvertreter aus Graz (A). Sie leiten<br />
das Redaktionsbüro in Graz<br />
Billettautomat Spinas – 1000. Billett verkauft<br />
Von Uwe Hartmann<br />
Am 02. April 2008 konnte am neuen Billettautomaten<br />
von Spinas das 1000. Billett verkauft werden – ein verspäteter<br />
Aprilscherz?<br />
Nein! Der Billettautomat, welcher eigentlich für Spinas<br />
bestimmt ist, steht seit Anfang Dezember 2007 im EA-<br />
Raum des Verwaltungsgebäudes der RhB in Chur. Die<br />
Montage konnte aufgrund des frühen Wintereinbruchs<br />
im Val Bever nicht mehr zeitgemäss ausgeführt werden.<br />
Nun dient uns dieser Billettautomat für die Durchführung<br />
verschiedener Tests der Zahlungsmittel, Tarifdaten<br />
und Billettlayouts, bevor diese an die Billettautomaten<br />
in den Regionen freigeschaltet werden.
Junger Nachwuchs beim Werkstatt-Chef in Landquart<br />
Von Silvio Briccola<br />
Am 20. März 2008 durften 20 Kinder der Churer Kindergarten<br />
Rheinau und Holunder einen spannenden Werkstattbesuch<br />
in Landquart erleben. Der Werkstatt-Chef<br />
Johann Georg Bühler war in der Lage auch die «kleinen<br />
Weltbürger» (alles 6- bis 7-jährige) zu begeistern! Es<br />
gelang ihm dabei eine fesselnde Führung zu organisieren,<br />
die für alle noch lang in Erinnerung bleiben wird.<br />
Kundenbindung und –betreuung fängt eben früh an<br />
und betrifft nicht nur den Geschäftsbereich Vertrieb!<br />
4 von 20 Kindern waren auch noch gleich Söhne von<br />
RhB-Mitarbeitenden: Matteo und Fabio Briccola (von<br />
Silvio Briccola), Andri Bass (von Andreas Bass) und Romano<br />
Vieli (von Werner Vieli).<br />
Hanggi, herzlichen Dank!!<br />
Karl Hagemann (D) auf «VIADI»<br />
Von Peider Härtli<br />
Auf der Suche nach einer richtig guten Reportage ist die<br />
Redaktorin des Magazins viadi Karin Huber, an uns gelangt.<br />
Wir mussten nicht lange recherchieren – die Begleitung<br />
eines «vom <strong>Bahn</strong>fieber Infizierten» (Zitat<br />
<strong>Bahn</strong>fieber-Broschüre) auf einem Führerstand sollte für<br />
die tolle viadi-Geschichte sorgen. Und wir wurden auch<br />
fündig: Karl Hagemann aus Braunschweig hat sich<br />
«spontan» bereit erklärt, sich von Karin Huber begleiten<br />
zu lassen und seine Eindrücke in ihr Diktiergerät zu<br />
sprechen. Eindrücke, die Sie liebe Leserin, lieber Leser,<br />
in der aktuellen viadi-Ausgabe geniessen sollten!<br />
Reiszug in Batambang–Kambodscha<br />
Von Hans und Silvia Zindel<br />
Dies ist wohl die seltsamste «Eisenbahn» die wir je gesehen<br />
haben. In der Kolonialzeit erbaut erkennt man<br />
sie eigentlich nur noch am Schienenstrang. Die zwei<br />
Achsen werden auf das Geleise gestellt – die Transportfläche<br />
aufgelegt, die Verschraubungsböcke zu den<br />
Achslagern fehlen! Der Motor ist in einer Gleitschiene<br />
geführt, damit er sich verschieben lässt. Durch das Verschieben<br />
des Motors wird der Keilriemen gespannt und<br />
das Gefährt gewinnt an Fahrt – bis ca. 50 km/h! Die<br />
ersten Fahrtminuten waren dann auch echt gewöhnungsbedürftig,<br />
da die Schienenstösse weder im Abstand<br />
noch gleicher Höhen dem «Gewohnten» entsprechen.<br />
Das Gefühl, dass man in die Büsche fliegt, ist<br />
ständiger Begleiter.<br />
Da es nur ein Gleis gibt, müssen jeweils für das «Kreuzen»<br />
die Passagiere des weniger besetzten Zuges ihr<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 1 / 2008<br />
Startbereit mit der Budget-Lok. Von links: Karin Huber, Josef<br />
Willi, Karl Hagemann, Annina Gujan, Brigitte Hagemann und<br />
Lokführer Claudio Candrian.<br />
Vehikel abbauen und ins Gebüsch legen - nach erfolgter<br />
Vorbeifahrt wieder aufbauen und weiter geht’s.<br />
Der «Reiszug» dient der einheimischen Bevölkerung zur<br />
Fahrt in die Reisfelder, zum Transport aller möglichen<br />
Utensilien und natürlich zum Einbringen der Reisernte.<br />
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<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />
Teammitglieder v.r.n.l. Bruno Krättli, Jasmin Michel,<br />
Felix Bruseghini, Thomas Groll, Brigitte Flück.<br />
5GEGEN5 - Die tägliche Spiel-Show mit Sven Epiney<br />
und der RhB<br />
Beim Gastgeber Sven Epiney spielen jeden Tag zwei<br />
Fünfer-Teams um bis zu CHF 30 000.–.<br />
Aus einer Umfrage unter 100 Schweizern zu Themen des<br />
alltäglichen Lebens müssen die Spiel-Teams die meistgenannten<br />
Antworten erraten. Dasjenige Team, welches<br />
die meisten Punkte gesammelt hat, steht im Final und<br />
spielt um CHF 3000.- Jedes Team kann viermal seinen<br />
Titel verteidigen. Erreicht es den fünften Final, spielt es<br />
um CHF 30 000.-<br />
Anfangs Mai 2008 versuchte Bruno Krättli (F-RW) mit<br />
seinem Team möglichst viele Fragen zu beantworten.<br />
Dabei hatte das Team in der RhB-Uniform die Möglichkeit<br />
die <strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> einem grösseren Publikum vorzustellen.<br />
Die Ausstrahlung der Sendung erfolgte am 11. Juni<br />
2008.<br />
Glacier on Tour<br />
Von Martin Balz<br />
Wenn einer eine Reise macht so hat er etwas zu erzählen.<br />
Unter diesem Motto war letzte Woche der Postwagen<br />
D2342 der MG<strong>Bahn</strong> auf dem Schienennetz der RhB<br />
unterwegs.<br />
Mit den Zügen:<br />
11.4.2008 Landquart 5151 St. Moritz<br />
12.4.2008 St. Moritz 1152 Chur,<br />
Chur 1161 St. Moritz,<br />
St. Moritz 1176 Samedan<br />
13.4.2008 Samedan 1109 St. Moritz,<br />
St. Moritz 1124 Chur,<br />
Chur 1224 Disentis<br />
Frei unter dem Motto: Glacier on Tour, MG<strong>Bahn</strong> auch …<br />
Eine Aktion mit Erfolg!<br />
Text von Rico Wenk<br />
Bild von Claudia Wenk<br />
16 Mitarbeitende machten von der Blitz-Aktion «Sicherheit<br />
abseits der Pisten» Gebrauch und bestellten<br />
das Mammut Barryvox pulse zum Vorzugspreis von CHF<br />
460.-.<br />
Wir werden sicherheitsbewussten «Abseits-Pistlern» im<br />
Herbst mit dieser oder einer ähnlichen Aktion nochmals<br />
die Möglichkeit bieten, sich bestmöglichst zu schützen.
1912 – La viafer arriva - Der Eisenbahnbau in der<br />
Surselva<br />
Von Hannes Schüle<br />
Ausstellung in der <strong>Bahn</strong>hofsgalerie kunstschalter.ch,<br />
RhB-Station Sumvitg-Cumpadials.<br />
13. Juni bis Ende August 2008. täglich geöffnet bis<br />
23 Uhr.<br />
Der junge Sumvitger Raffael Bearth realisiert eine Ausstellung<br />
zum <strong>Bahn</strong>bau in der Surselva und zur Reaktion<br />
der einheimischen Presse. Der Streckenabschnitt Ilanz/<br />
Glion bis Disentis/Mustér wurde am 1. August 1912 in<br />
Betrieb genommen. Die Ausstellung basiert auf seiner<br />
prämierten Maturaarbeit.<br />
Kontakt Raffael Bearth: Tel 076 529 69 12,<br />
raffael.bearth@bluewin.ch<br />
Kontakt Galerie: Tel 081 936 30 28,<br />
ausstellung@kunstschalter.ch<br />
Webseite: www.kunstschalter.ch<br />
Arevair, duonna Esther<br />
Von Jolanda Picenoni<br />
Stolze 45 Jahre hat Esther Crameri an der <strong>Bahn</strong>station<br />
Surovas oberhalb Pontresina Zugbillette verkauft und<br />
der Station eine Seele gegeben. Noch hat sie einen<br />
kostbaren Schrank voller Karton-Billette zur Verfügung;<br />
aber jetzt ist es vorbei. Mit dem Fahrplanwechsel am<br />
9.12.07 Surovas endgültig, und damit geht auch die<br />
87-jährige und dienstälteste RhB-Mitarbeiterin bzw.<br />
<strong>Bahn</strong>hofchefin in den verdienten Ruhestand. Mit ihrem<br />
Mann Guido Crameri, einem pensionierten RhB-Streckenwärter,<br />
bleibt die rüstige Puschlaverin weiterhin in<br />
Surovas wohnhaft und kann sich in ruhigen Stunden an<br />
schöne Begegnungen mit internationaler Kundschaft<br />
erinnern. Unseren RhB-Kunden steht ab sofort ein neuer<br />
Billett-Automat zur Verfügung.<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 1 / 2008<br />
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<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />
Nordic Walking-Erlebnis<br />
Text von Joos Fümm<br />
Foto von Annelies Bulfoni<br />
Nordic Walking-Kurs? Erstaunt und neugierig habe nicht<br />
nur ich die Anmeldung ausgefüllt.<br />
Nach Theorie und Aufwärmtraining gings los über Stock<br />
und Stein durch die schöne Zernezer Landschaft. Alle<br />
waren begeistert, alle Muskeln wurden beansprucht<br />
sogar die Lachmuskeln. Nach dem Motto «Fit and Fun»<br />
ging dieser Erlebnisreiche Kurs schnell vorüber. Zum<br />
Abschluss gabs noch ein BGM Apéro, gesponsert von P-<br />
Engadin, Grazia fich.<br />
Unserer Arbeitgeber in der <strong>Rhätische</strong>n <strong>Bahn</strong> sowie der<br />
Kursleiterin Jolanda besten Dank für diesen Kurs, hoffentlich<br />
gibt es eine Fortsetzung.<br />
RhB-Fahrzeuge auf Abwegen<br />
Von Bernd Backhaus<br />
Ich staunte nicht schlecht, als ich Anfang Mai 2008 bei<br />
einem Besuch auf der Station Cháteau-d`Oex der Montreux-Oberland-Bernois<br />
(MOB) zahlreiche RhB-Dienstschotterwagen<br />
der Typen Fa-u, Xac, Xa-u und Xc entdeckte.<br />
Die Waggons wurden von der Fa. J. Müller zur<br />
Erneuerung der Strecke zwischen Cháteau-d´Oex und<br />
Rougemont eingesetzt. Der Übergang zu den unterschiedlichen<br />
Kupplungssystemen wurde mit Adapterwagen<br />
gelöst, die mit den entsprechenden Kupplungen<br />
ausgestattet waren.<br />
Da ich mich schon einmal in der Region befand, lag es<br />
natürlich nahe über Pfingsten die Veranstaltung zum<br />
40-jährigen Jubiläum der Touristik- und Museumsbahn<br />
Blonay-Chamby zu besuchen. Waren hier doch neben<br />
den vier vereinseigenen betriebsfähigen Dampflokomotiven,<br />
drei weitere Gastlokomotiven im Einsatz.<br />
Hierunter befand sich auch die «Rhätia», die sich schon<br />
von 1970 bis Ende der achtziger Jahre im Museum<br />
Chaulin befand.
Nächster Halt: Disentis/Mustèr<br />
Von Geni Rohner<br />
Porta Alpina sei Dank - die Visionäre konnten ihr Ziel<br />
doch noch umsetzen! Am 25. Mai 2018 konnte die direkte<br />
Anbindung von Graubünden an die NEAT Gotthard<br />
eröffnet werden. Der Einbau eines dritten Gleises von<br />
Domat/Ems nach Sedrun/Las Rueras sowie die Erstellung<br />
einer 35 Promille-Rampe im Bergesinnern (!) erlauben<br />
nun direkte Zugsverbindungen ab Chur via NEAT nach<br />
Hamburg.<br />
Eisenbahnkenner werden bemerkt haben, dass der TGV<br />
«Lyria» nun auch in die Stammlanden des ICE eingedrungen<br />
ist. Dank des neuen Weltrekords auf Schienen<br />
(3. April 2007: 574,8 km/h) kann Hamburg nun in rund<br />
4 Stunden (ab Chur) erreicht werden. Einziger Wehmutstropfen:<br />
Die maximale Geschwindigkeit zwischen<br />
Chur - Sedrun/Las Rueras beträgt weiterhin 90 km/h.<br />
FAV<br />
Von Peider Härtli<br />
RhB: Neuer Firmenarbeitsvertrag FAV stärkt die Sozialpartnerschaft<br />
Am 29. April 2008 unterzeichneten Spitzen der Gewerkschaften<br />
SEV und transfair und die Leitung der <strong>Rhätische</strong>n<br />
<strong>Bahn</strong> den neuen Firmenarbeitsvertrag FAV. Damit<br />
verfügen die Sozialpartner über eine solide Basis für die<br />
nächsten vier Jahre. Der neue FAV musste im Februar<br />
nachverhandelt werden, nachdem er im ersten Anlauf<br />
an der Abstimmung im Dezember 2007 knapp gescheitert<br />
war. Für die strittigen Punkte konnten nun tragfähige<br />
Lösungen definiert werden.<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />
Der TGV in Chur kurz vor der Abfahrt am 25. Mai 2018.<br />
Von links nach rechts: Giorgio Tuti, SEV Vizepräsident,<br />
Peter Peyer, SEV Gewerkschaftssekretär, Erwin Rutishauser,<br />
Vorsitzender der Geschäftsleitung RhB, Beat Zürcher,<br />
Gewerkschaftssekretär transfair.<br />
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Ausgekocht<br />
Von Reto Putzi<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />
Der ausgediente Küchenwagen Xk 9059 erzählt<br />
Am 31. März 2008 war es soweit: Nach 103 Dienstjahren,<br />
64 Jahre als Personenwagen und 39 Jahre als Chuchiwagen<br />
beim <strong>Bahn</strong>dienst, hatte ich nun meinen letzten<br />
Arbeitstag bei der RhB. Leider war es kein Aprilscherz,<br />
dass ich offiziell am 1. April entsorgt werden sollte. Am<br />
14. April hatte ich meine letzte Fahrt nach Untervaz,<br />
begleitet von meinen Kumpels vom <strong>Bahn</strong>dienst Bezirk<br />
LQT. Dort in der Recyclinganlage werde ich in nächster<br />
Zeit verschrottet und das nur, weil es bei der <strong>Rhätische</strong>n<br />
<strong>Bahn</strong> keinen Platz mehr gibt für altgediente und treue<br />
Begleiter der <strong>Bahn</strong>diensttruppe. Diese Truppe, welche<br />
ich Tag für Tag und oftmals auch nachts verpflegen und<br />
aufwärmen durfte, sodass wir in all den Jahren zu einer<br />
Familie zusammenwuchsen – mit mir als Aufbauer und<br />
Motivator für die nächsten Arbeitseinsätze. In den nun<br />
39 Jahren erlebte ich vier Chuchichefs und vier <strong>Bahn</strong>meister,<br />
die immer gut zu mir schauten. Stolz darauf<br />
bin ich darüber, dass der heutige Direktor mit seiner<br />
Geschäftsleitung einmal bei mir einkehrten. Zweimal<br />
wurde sogar für den Verwaltungsrat bei mir gekocht!<br />
Aber am liebsten war mir schon, wenn meine Mannen<br />
vom <strong>Bahn</strong>dienst sich bei mir verpflegten.<br />
Viele meldeten sich auch jeweils am Morgen bei meinem<br />
Koch für den z‘Mittag an. Ab und zu musste ich -<br />
für Vereine oder Dorf- und Firmenanlässe - auch Samstag<br />
oder Sonntag arbeiten. Gut in Erinnerung ist mir die<br />
Eröffnung des Vereinatunnels: da stärkten sich diverse<br />
Helfer bei mir, für ihre nächsten Einsätze. Auch freute<br />
ich mich immer über die Besuche von Mitarbeitern, die<br />
frei hatten oder Nachtdienst verrichten mussten.<br />
Der Alltag sah sonst so aus, dass ich über Jahre überallhin<br />
verschoben wurde, von Station zu Station, von Chur<br />
bis Klosters, dorthin halt wo die Kramper am Arbeiten<br />
waren. Anfänglich geschah das mit Güterzügen, später<br />
dann als der <strong>Bahn</strong>dienst mit Traktoren ausgerüstet<br />
wurde, jonglierten diese mich selber von Ort zu Ort.<br />
Immer geschah das nicht gerade zimperlich, da wurde<br />
man ab und zu herumrangiert, dass das Inventar zum<br />
Teil ersetzt werden musste. Einmal, vor langer Zeit, zog<br />
man mich in Küblis gegen Berg, um mich dann ablaufen<br />
zu lassen gegen ein Stumpengleis. Der Kramper, der<br />
die Handbremse bedienen sollte, tat dies wohl etwas zu<br />
spät und so knallte ich mit ziemlicher Geschwindigkeit
gegen einen Prellbock. Danach verbrachte ich einige<br />
Zeit in der HW, wo man mich wieder zusammenflickte.<br />
Sämtliches Geschirr musste danach erneuert werden.<br />
Am turbulentesten ging es zu und her, wenn die Kramper<br />
bei mir ein Weihnachtessen oder einen Abschied<br />
von einem Mitarbeiter feierten. Da ging die Post ab und<br />
so manch einer hatte ordentlich Schlagseite wenn er<br />
zur Türe hinausging. Alkohol konnte man früher sowieso<br />
immer bei mir konsumieren, ein paar Flaschen Wein<br />
oder Bier waren immer an Lager oder sonst hatte es<br />
Vorrat im Batteriekasten. Manchem Vorgesetzten tat<br />
dieser Ausschank nicht gut und so wurden wir mit der<br />
Zeit «trockengelegt», was auch gut so ist.<br />
Ich schaute auch, dass meine Mannen auf der Strecke<br />
nicht verdursteten, so schickte man jeweils eine Thermoskanne<br />
Kaffe mit einem Güterzug, welcher bei den<br />
Krampern anhielt und diese aushändigte.<br />
Ja, es war halt manchmal schon eine stressige Zeit, besonders<br />
in den letzten Jahren. Da parkierte man mich<br />
ab 1999 in Landquart, wo ich nur noch ab und zu auf<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 1 / 2008<br />
die Baustellen musste, meine Leute kamen dann jeweils<br />
mit ihrem Bus zum z’Mittag, wenn sie nicht zu<br />
weit weg waren. Altersbeschwerden meldeten sich auch<br />
zusehends, so moderte und lotterte es überall und ganz<br />
wasserdicht war ich auch nicht mehr. Eine neuerliche<br />
Revision kam nicht mehr in Frage und so fiel ich in die<br />
Kategorie «Abbau».<br />
Traurig bin ich jetzt, wenn ich daran denke, was meine<br />
Kramper ohne mich machen, und sie sind es jetzt auch,<br />
das habe ich schon lange gemerkt. Sie müssen sich jetzt<br />
halt aus dem Rucksack verpflegen und über Mittag einen<br />
wärmenden Unterschlupf suchen. Am meisten<br />
werde ich die vergifteten Jasser und den Zigarettendunst<br />
vermissen. So hat halt alles ein Ende, auch die<br />
Tradition.<br />
Euch liebe Kramper oder Gleismonteure, wie ihr euch<br />
heute nennt - wünsche ich, dass ihr eine Familie<br />
bleibt, auch ohne eueren geliebten ‚Gnagiwagen’.<br />
51
52<br />
Vermeintlicher Viehtransport<br />
Text von Stefan Cola, Karikatur von JÖBI, Jörg Binggeli<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />
Als ich um 18.50 Uhr den Dienst in St. Moritz antrat<br />
stellte ich fest, dass sich auf der Plattform eines B eine<br />
angebundene Ziege befand!!!<br />
Ich erkundigte mich im Wagen, wem die Ziege gehöre<br />
und forderte den Besitzer auf, den Zug samt Ziege zu<br />
verlassen, da die RhB keine Tiertransporte mehr durchführe<br />
und schon gar nicht in Personenwagen.<br />
Der Fahrgast weigerte sich auszusteigen. Er entgegnete<br />
mir, dass er sich via SBB Info Hotline erkundigt habe<br />
und ihm versichert wurde dass der Transport von Kleintieren<br />
(nicht grösser als Hunde) gestattet sei und er für<br />
die Ziege ein 1/2 Billett zu bezahlen habe. Dies tat er<br />
und kaufte ein 1/2 Billett von St. Moritz nach Bonstetten<br />
- Wetzwil via Zürich.<br />
Ich erklärte ihm, dass der Transport von Nutztieren sehr<br />
strengen Auflagen obliegt. Ich forderte den Fahrgast um<br />
19.00 Uhr erneut auf den Zug mit der Ziege zu verlassen,<br />
ansonsten wäre ich gezwungen die Polizei zu avisieren.<br />
Er weigerte sich erneut. Um 19.02 Uhr avisierte<br />
ich via Fahrdienstbüro die Polizei. Währenddessen te-<br />
lefonierte der Fahrgast erneut mit der SBB Info Hotline<br />
und verband mich mit dieser.<br />
Der Bedienstete der SBB meinte dass dies ein «blöder<br />
Fall» sei, aber Kleintiere in Behältern transportiert werden<br />
könnten.<br />
Ich bat ihn zu meiner Unterstützung dem Fahrgast zu<br />
bestätigen, dass eine Ziege ein Nutztier und kein Kleintier<br />
sei und somit der Transport nicht möglich sei, da<br />
die Ziege sowieso nicht in einem Behälter transportiert<br />
werden könne.<br />
Mittlerweilen bekam der Fahrgast doch etwas «kalte<br />
Füsse» und übergab vor Eintreffen der Polizei die Ziege<br />
einer Bekannten auf dem Perron. Er bestand jedoch<br />
darauf, das Billett rückerstatten zu können, was ich<br />
später via ZPG auch tat.
Weihnachtsevent der Materialwirtschaft 2007<br />
Von Giulia Fontana<br />
Wie jedes Jahr wurde ein bis zwei Wochen vor Weihnachten<br />
ein Event für die Materialwirtschaft vorbereitet.<br />
Dieses Mal wollten wir dem Leitspruch «Gesund<br />
durchs Geschäftsjahr» gerecht werden.<br />
Am 13. Dezember 2007 war es endlich soweit! Die Organisation<br />
und die Vorbereitungen waren abgeschlossen.<br />
Pünktlich um 16.00 Uhr trafen wir uns vor dem<br />
Zentrallager. Nun lag ein 10-minütiger Fussmarsch vor<br />
uns. Alle waren gespannt, wo es hinging, denn dies war<br />
bis jetzt geheim gehalten worden.<br />
Endlich kamen wir beim Fitnesscenter Galaxy an. Den<br />
meisten wurde erst jetzt bewusst, worauf was sie sich<br />
da eingelassen haben. Als alle umgezogen waren,<br />
konnte es auch schon losgehen. Jeder musste eine Gewichtsstange<br />
holen. Einige Männer hatten mit den Gewichten<br />
nicht gespart, was ihnen später zum Verhängnis<br />
wurde.<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />
Nach einer ziemlich anstrengenden Trainingsstunde sahen<br />
nicht mehr alle so frisch aus. Doch auch wenn es<br />
sehr streng war, hatte es uns allen sehr viel Spass gemacht.<br />
Sport macht Hunger – zum Glück ging es ins Peppino<br />
zum Abendessen. Der Tisch war wunderschön mit Nüssen<br />
und Mandarinen dekoriert. Der grüne Salat den wir<br />
zur Vorspeise serviert bekamen, schmeckte sehr gut. Als<br />
Hauptgang wurden uns dann Spaghetti mit diversen<br />
Saucen aufgetischt. Und zum Dessert erhielten wir eine<br />
Kugel Eis, die in Schnaps und Früchten schwamm.<br />
Zum Abschluss wurde den MitarbeiterInnen der Materialwirtschaft<br />
Kaffee mit Grappa offeriert. Viel zu schnell<br />
war der schöne Anlass vorbei.<br />
53
54<br />
Nachruf<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />
Beat Gadient<br />
Tief betroffen und mit grossem Bedauern haben wir am<br />
25. März 2008 vom Tod von Beat Gadient erfahren.<br />
Am 2. Juni 1959 wurde Beat geboren und verlebte seine<br />
Jugend- und Schulzeit in Mastrils. Am 14. Oktober<br />
1974 - vor 34 Jahren - hat Beat seine Arbeit in den<br />
Werkstätten der <strong>Rhätische</strong>n <strong>Bahn</strong> in Landquart begonnen.<br />
Beat führte die ihm zugewiesenen Arbeiten zuverlässig<br />
und mit Freude aus und konnte dank seiner Bereitschaft<br />
vielseitig eingesetzt werden. Hervorzuheben<br />
ist dabei seine Hilfsbereitschaft. Zu jeder Tages- und<br />
wenn notwendig auch Nachtzeit war Beat bereit, seinen<br />
Einsatz zu leisten. Ab 1982 konnte Beat auch auf<br />
die damals neue Brennschneidmaschine eingeschult<br />
werden. Mit grossem Geschick und Einsatz hat er bis<br />
zum Beginn seiner Krankheit unzählige Blechteile zugeschnitten<br />
und geformt, und dabei einige hundert<br />
Tonnen Blech verarbeitet. Zuverlässigkeit und Hilfsbereitschaft<br />
waren für Beat selbstverständlich.<br />
Die Freizeit verbrachte Beat mit seiner geliebten Trudi<br />
in Sufers, wo er seiner grossen Passion dem Fischen<br />
frönte. Zwei Wochen ab dem ersten Mai sowie zwei<br />
Wochen vor dem 15. September waren klar für dieses<br />
Hobby reserviert.<br />
Sein Tod geht uns sehr nahe. Wir sind dennoch stolz<br />
und vor allem dankbar für die Zeit, die wir mit Beat<br />
teilen konnten. Seiner Familie und Lebenspartnerin<br />
entbieten wir unser aufrichtiges Beileid.<br />
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Personalchronik<br />
vom 2. März – 1. Juni 2008<br />
Eintritte<br />
Austritte<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />
Martin Burkhardt als Leiter Güterverkehr, Landquart<br />
Ralf Capeder als Jurist, Chur<br />
Dominic Florin als Spezialhandwerker, Landquart<br />
Leonie Hämmerle als Assistentin des VGL, Chur<br />
Orlando Hediger als IT System Engineer, Chur<br />
Tatjana Horvath als Sachbearbeiterin, Chur<br />
Susanne Jäger als Kunden-/Reiseberaterin, Chur<br />
Lutz Käppler als Fahrdienstleiter, Landquart<br />
Samuel Koch als Gleismonteur, Chur<br />
Rolf Meier als Betriebsangestellter, St. Moritz<br />
Gerhard Meister als Zugbegleiter, Samedan<br />
Erich Pfranger als Betriebsangestellter, Scuol-Tarasp<br />
Valeria Pola als Verkäuferin, Tirano<br />
Gerrit Van der Schans als Projektleiter, Chur<br />
Jan-Leendert Van Lavieren als Spezialhandwerker, Landquart<br />
Niculin Vital als Immobilienprojektleiter, Chur<br />
Florian Wüest als Visiteur, Landquart<br />
Martina Wyss als Kunden-/Reiseberaterin, Chur<br />
Flavio Zala als Fahrleitungsmonteur, Samedan<br />
Kaspar Zogg als Strategischer Einkäufer, Landquart<br />
HERZLICH WILLKOMMEN!<br />
Marcel Aebersold Lokführer, Davos Platz<br />
Beat Antener Vermessungsingenieur, Chur<br />
Ralph Andrea Basig Aushilfe, Chur<br />
Horst Baumgartner Visiteur, Landquart<br />
Theo Brenn Projektleiter, Landquart<br />
Giancarlo D’Auria Zugbegleiter, Samedan<br />
Dragisa Davidovic Betriebsangestellter, St. Moritz<br />
Christian Engeli Projektleiter, Landquart<br />
Andreas Flütsch Leiter Dienstbereich, Chur<br />
Beat Germann Teamleiter, Landquart<br />
Reto Gfeller Lokführer, Scuol-Tarasp<br />
Martin Jost Lokführer, Davos Platz<br />
Carlo Manetsch Betriebsangestellter, Landquart<br />
Nuria Selma Zugbegleiterin, Samedan<br />
Myriam Stecher Raumpflegerin, Zernez<br />
Armon Stupan Lokführer, Samedan<br />
Ursin Thomann Kondukteur, Chur<br />
ALLES GUTE FÜR DIE ZUKUNFT!<br />
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56<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />
Pensionierungen<br />
Beförderungen und<br />
Ernennungen<br />
Dienstjubiläen<br />
Calvin Baeder, Betriebsdisponent, St. Moritz<br />
Heinz Egli, Gruppenleiter, Chur<br />
Beatrice Hauser, Kaufmännische Mitarbeiterin, Landquart<br />
Ferdinand Pircher, Spezialhandwerker, Samedan<br />
Pietro Tempini, Vorarbeiter Rangierdienst, Davos Platz<br />
Hansueli Tinner, Lokführer, Landquart<br />
Hanspeter Trepp, Sachbearbeiter, Chur<br />
Mario Zen, Ressortleiter Betrieb, Tirano<br />
ALLES GUTE IM RUHESTAND!<br />
Samidin Bojaxhi Betriebsangestellter, Davos Platz<br />
zum Vorarbeiter Rangierdienst, Davos Platz<br />
Renato Gadient Stv. Leiter Betrieb, Untervaz<br />
zum Leiter Betrieb, Untervaz<br />
Madeleine Mäder Leiterin Betrieb, Untervaz<br />
zur Fachspezialistin P-Support, Chur<br />
Mario Rada Fachmeister a.i. zum Fachmeister, Samedan<br />
HERZLICHE GRATULATION!<br />
25 Dienstjahre<br />
Thomas Cadosch, Zugführer, Chur<br />
Georg Casanova, Zugführer, Samedan<br />
Renato Gadient, Stv. Leiter <strong>Bahn</strong>hof, Untervaz<br />
Oskar Granzotto, Lehrlokführer, Landquart<br />
Hans Hassler, Traktorführer Kat. C, Ems-Vial (Stallinger)<br />
Hanspeter Hitz-Tarnutzer, Spezialhandwerker, Landquart<br />
Marco Kollegger, Betriebsdisponent, Samedan<br />
Franco Micheli, Spezialhandwerker, Poschiavo<br />
Giosuel Puorger, Gleismonteur, Zernez<br />
Vito Schorta, Gruppenleiter, Samedan<br />
Peter Wittwer, Betriebsangestellter, Davos Platz<br />
40 Dienstjahre<br />
Peter Zanetti<br />
Stv. Leiter <strong>Bahn</strong>hof<br />
Pontresina<br />
Gaudenz Lütscher<br />
Leiter Verkauf<br />
Samedan<br />
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!<br />
Rene Jud<br />
Zugführer<br />
Davos Platz
RhB in-team<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />
22.04.2008 Joachim Stöckli, Lokführer, Landquart, mit Esther Schelbert<br />
25.04.2008 Daniel Brühwiler, Rangiermeister, Landquart, mit Marilena Crameri<br />
24.05.2008 Adrian Flepp, Visiteur, Landquart, mit Annemarie Brot<br />
07.02.2008 Nino, des Jürg Hertner, Projektleiter, Chur<br />
13.02.2008 Jann Kjetil, der Nadine Kalberer-Ritter, Sachbearbeiterin, Chur<br />
07.03.2008 Gian-Luca, des Urs Jakob, Zugführer, Samedan<br />
07.04.2008 Jael Flurina, des Christoph Peter Lauper, Leiter Fachbereich, Chur<br />
18.04.2008 Laura, des Roger Tschirky, Kondukteur, Chur<br />
20.04.2008 Silvan Gion, des Matthias Müri, Ingenieur, Landquart<br />
24.04.2008 Fabian Simon, des Roger Patrick Lieberherr, Zugführer, Chur<br />
57
Spontan<br />
58<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />
Eugen Rohner<br />
Kommunikation<br />
Events und Messen<br />
DEINE SPONTANE MEINUNG…<br />
Annina Lüthy-Flury<br />
<strong>Bahn</strong>betriebsassistentin<br />
Schiers<br />
… zur Rolle der RhB am <strong>Bahn</strong>hoffest in Chur?<br />
Die RhB hat sich sehr gut präsentiert<br />
und wurde mit dem entsprechenden<br />
Besucheraufmarsch belohnt …<br />
… zu den neuen Uniformen?<br />
Kleider machen Leute! Schliesslich ist<br />
der erste Kundenkontakt oft sehr<br />
entscheidend.<br />
Wir sind auf der Zielgeraden!<br />
Free Tibet! Der Fackellauf zeigte es<br />
bereits auf: weitere politische<br />
Unruhen sind angesagt.<br />
Die Inhalte finde ich gut. 6 Ausgaben<br />
pro Jahr wären aktueller. Das Layout<br />
des «RhB-Blick» sollte etwas «aufgepeppt»<br />
werden.<br />
Mit all meinen Freunden …<br />
Hatte ganz tolle Attraktionen für Jung<br />
und Alt dabei.<br />
Finde ich schön, gefällt mir besser als<br />
die alte.<br />
… zum bevorstehenden UNESCO-Entscheid zur Aufnahme der Albula- und Berninastrecke?<br />
Ich hoffe für die RhB, dass es klappt.<br />
… zu den bevorstehenden olympischen Spielen in China?<br />
… zur <strong>InfoRetica</strong>?<br />
Interessiert mich nicht so sehr.<br />
Immer wieder interessant (vor Allem<br />
Poppi News).<br />
Mit wem würdest Du gerne ein feines Essen im Gourmino geniessen?<br />
Mit meiner ganzen Familie.<br />
Marcel Gruber<br />
RailShop<br />
Landquart<br />
Ein schönes Fest mit zufriedenen<br />
RailShop-Kunden.<br />
Sieht elegant aus, besonders die<br />
Frauen. Sportlich und modern, gefällt<br />
mir sehr gut.<br />
Sehr wichtige Sache für die RhB.<br />
Sportlich ok, politisch fragwürdig!<br />
Eine wichtige Broschüre für die<br />
RhB-Mitarbeitenden, sehr informativ!<br />
Natürlich mit meiner Frau, z.B. die<br />
Bündner Gourmet-Rundfahrt.
Europas höchstgelegener Biergarten<br />
Von Elisabeth Erber<br />
Nichts ist unmöglich<br />
Dass das Motto «Alles ist möglich auf Alp Grüm» wortwörtlich<br />
genommen wird, beweisen Primo Semadeni<br />
und seine Mitarbeiter vor Ort immer wieder aufs Neue.<br />
So konnte auf Alp Grüm bereits im ersten Geschäftsjahr<br />
Wireless-LAN, Gratis Internet Corner für Gäste und bargeldlose<br />
Zahlung eingeführt werden. Neues Mobiliar<br />
auf der beliebten Panoramaterrasse mit Blick auf den<br />
Vadret da Palü und die Errichtung von Europas höchstgelegenen<br />
Biergarten, mit Blick auf das Val Poschiavo<br />
und auf die Bergamaskar Alpenkette sind nur ein Teil<br />
der Neuerungen und Investitionen, die gemacht wurden.<br />
Und es ist noch einiges geplant z. B. eine Webcam,<br />
die es der ganzen Welt ermöglicht, das Wetter und das<br />
herrliche Panorama von Alp Grüm zu bestaunen.<br />
Zusammenarbeit mit der RhB<br />
Dank der guten Zusammenarbeit mit der <strong>Rhätische</strong>n<br />
<strong>Bahn</strong> konnten Specials erarbeitet werden, die den Gästen<br />
zugute kommen:<br />
n Vollmondfahrt (18. Juli, 16. August und 15. September)<br />
n Kulinarik Train (Wahl aus 4 verschiedenen Vorspeisen<br />
auf Alp Grüm)<br />
n Via Valtellina (gemeinsam mit ViaStoria und RhB)<br />
Dabei sind diese Angebote erst der Anfang!<br />
Fast food …<br />
… und trotzdem den Qualitätsstandard halten? Natürlich<br />
ist auch das möglich auf Alp Grüm. So wissen der<br />
Küchenchef Claudio Pedrotti und sein Team sofort Bescheid,<br />
wenn etwas «veloce» gehen muss, und die<br />
Speisen werden nach Möglichkeit innerhalb von 5 bis<br />
10 Minuten serviert. Und für die, denen die Zeit nicht<br />
mehr reicht – gibt’s auch mal Pizzoccheri oder Pommes<br />
Frites zum Mitnehmen – entsprechend handlich verpackt,<br />
mit Besteck!<br />
Und was die Sprechanlage des Drive In bei McDonalds<br />
ist, ist auf Alp Grüm der Anruf vom Zug aus (081 844 03<br />
18) und schon kann die Bestellung aufgegeben werden:<br />
15 Kaffee Creme und zwei Tee mit Zitrone zum<br />
Mitnehmen - oder einen Käseteller und zwei Cola?<br />
Und hier sind wir Vorreiter – oder haben Sie schon mal<br />
bei McDonalds telefonisch Pizzoccheri bestellt?<br />
Und wenn der Zug einfährt steht die Servicemitarbeiterin<br />
in der gelben Bistroschürze schon am Eingang bereit.<br />
Bähnler Kaffee<br />
Und wer kennt Ihn nicht, unseren Bähnler Kaffee? Egal<br />
ob Espresso, Kaffee Creme oder Milchkaffe für einen<br />
Sonderpreis von nur 3 (in Worten: D R E I) Franken gibt<br />
es ihn, aber eben nur für <strong>Bahn</strong>mitarbeiter – und<br />
manchmal sogar «Guatzli» dazu<br />
Auf diesem Weg danken wir allen «Bähnlern» (wie die<br />
<strong>Bahn</strong>mitarbeiter liebevoll von uns genannt werden),<br />
für die wirklich gute Zusammenarbeit, in allen Belangen<br />
(z. B. auch für die Mithilfe beim Ausladen von Waren),<br />
und vor allem für die Weiterempfehlung von Alp<br />
Grüm an die Reisenden und selbstverständlich danken<br />
wir euch für euren persönlichen Besuch auf Alp Grüm<br />
– über den wir uns besonders freuen!<br />
GUTSCHEIN<br />
In Zusammenarbeit mit der Casa vinicola «La Torre» erhalten<br />
Sie bei Abgabe dieses Gutscheins nach dem<br />
Mittagessen eine 3/8 Flasche Agnus DOCG! Und dies mit<br />
gutem Gewissen, da Sie bei uns ohne Auto unterwegs<br />
sind …<br />
Bis bald auf Alp Grüm!<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2008<br />
GUTSCHEIN<br />
Einlösbar bis Ende Sommer 2008<br />
Nach dem Essen eine 3/8 Flasche<br />
Qualitätswein zum Mitnehmen.<br />
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