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3.1 Physikalische Grundlagen - Institut für Elektrische Anlagen

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1 Dezentrale Stromversorgung Seite 18<br />

2.2.5.2 Spannungsanhebung ∆u<br />

Für die Abschätzung der Spannungsanhebung, die eine Anlage bewirkt, bedient man sich folgender<br />

Formel [13]:<br />

SrAmax<br />

∆ u ≈ ⋅ cos( ψ − ϕ)<br />

S<br />

Gl. 2.2-9 Spannungänderung<br />

kV<br />

SkV Kurzschlussleistung am Verknüpfungspunkt<br />

SrAmax maximale Einspeiseleistung<br />

ϕ Winkel zwischen I und U an SrAmax<br />

ψ Netzimpedanzwinkel<br />

Bei Einspeisung von mehr als einer Erzeugungsanlage an mehreren Verknüpfungspunkten und<br />

vor allem bei komplizierten Netzstrukturen ist die relative Spannungsanhebung ∆u über eine<br />

Lastflussberechnung zu ermitteln.<br />

Maßnahmen<br />

Wenn wegen der Spannungsanhebung ein Betrieb der Erzeugungsanlage nicht möglich ist, bieten<br />

sich folgende Maßnahmen an:<br />

• Anschluss an einem Verknüpfungspunkt mit höherer Kurzschlussleistung (höhere Netzebene)<br />

• Steuerung bzw. Regelung der Blindleistung<br />

• Beschränkung der maximal möglichen Einspeiseleistung<br />

2.2.5.3 Schaltbedingte Spannungsänderung d (∆uSt)<br />

Beim Schalten von Erzeugungsanlagen (z. B. Zuschalten von Generatoren, Polumschaltung von<br />

Asynchrongeneratoren) darf am Verknüpfungspunkt der betrachteten Erzeugungsanlage der Betrag<br />

der relativen Spannungsänderung d den zutreffenden Wert bei einer bekannten Schalthäufigkeit<br />

r nicht überschreiten [13]:<br />

r > 0,01/min ~ 14 / Tag r < 0,01/min ~ 14 / Tag<br />

Niederspannungsnetz d = 3 % d = 6 %<br />

Mittelspannungsnetz d = 2 % d = 3 %<br />

Tab. 2.2.5-2 Grenzwerte schaltbedingter Spannungsänderungen<br />

Bei sehr geringer Schalthäufigkeit kann der Netzbetreiber in Ausnahmefällen auch höhere Spannungsänderungen<br />

zulassen, wenn die örtlichen Netzverhältnisse dies erlauben. Unter sehr geringer<br />

Schalthäufigkeit versteht man maximal drei Schaltvorgänge in 24 Stunden.<br />

Walter Hipp Diplomarbeit

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