3.1 Physikalische Grundlagen - Institut für Elektrische Anlagen
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1 Dezentrale Stromversorgung Seite 12<br />
Angebot und Nachfrage (Speicherbarkeit)<br />
Erzeugungskosten (etwaige Notwendigkeit von Fördermaßnahmen)<br />
2.2.1 Primärregelung<br />
Bei massivem Ausbau der Elektrizitätsversorgung mittels dezentraler <strong>Anlagen</strong> ist auch zu beachten,<br />
dass die nötige Reservehaltung zur primären Frequenzregelung und sekundären Frequenz-<br />
Wirkleistungsregelung eingehalten wird.<br />
Die Primärregler erhalten als Regelgröße nur die Netzfrequenz.<br />
Die Primärregelung soll gewährleisten, dass die Netzfrequenz bei Laständerungen innerhalb zulässiger<br />
Grenzwerte bleibt. Damit ein sicherer Betrieb der Kraftwerke gegeben ist, darf die Netzfrequenzänderung<br />
zu keiner Zeit größer als 1 Hz sein. Für diesen Fall wird bereits bei einer ma-<br />
ximalen dynamischen Frequenzänderung ∆fdyn. max = 800 mHz ein automatischer Lastabwurf<br />
aktiviert. Da man einen solchen aber unbedingt verhindern will, gelten <strong>für</strong> alle Regelzonen bestimmte<br />
Vorschriften. [5]<br />
Der österreichische Kraftwerkspark ist eine Regelzone des UCTE und muss sich somit entsprechend<br />
seines Beteiligungskoeffizienten Ci an der Primärregelung beteiligen. Dieser Beteiligungskoeffizient<br />
ergibt sich aus dem Quotienten zwischen der erzeugten Jahresenergie Österreichs<br />
und der erzeugten Jahresenergie aller Regelzonen.<br />
C =<br />
E<br />
i<br />
i<br />
E u<br />
Gl. 2.2-1 Beteiligungskoeffizient<br />
Dies ergibt aus den Daten des Jahres 2001 (Ei = 54,7 TWh, Eu = 2205,6 TWh) einen Beteiligungskoeffizienten<br />
von 0,0248 also rund 2,5%.<br />
Leistung Energie/Monat<br />
Maximalbedarf Winter 2000 7700 MW 7000 GWh<br />
Minimalbedarf Sommer 2000 6500 MW 5800 GWh<br />
Tab. 2.2.1-1 Maximale Energie und Leistung in Österreich [20]<br />
Bei einem maximalen Momentanbedarf von 7700 MW ist also eine Primärregelreserve von<br />
192,5 MW vorzuhalten.<br />
Ein weiterer wesentlicher Faktor der Primärregelung ist die Netzleistungszahl λu0, sie besagt, wie<br />
sich eine Laständerung auf die Netzfrequenz auswirkt. Diese wird derzeit von der UCTE mit<br />
GW<br />
18 vorgegeben. Der Wert beruht auf Messungen, Erfahrungen und theoretischen Überle-<br />
Hz<br />
gungen.<br />
Walter Hipp Diplomarbeit