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Titelbild Aufstiegshindernis „Schleuse III“ in der Wümme bei Ahausen, Landkreis Rotenburg (Wümme) - 1 -

Titelbild<br />

Aufstiegshindernis „Schleuse III“ in der Wümme bei Ahausen, Landkreis Rotenburg (Wümme)<br />

- 1 -


Inhaltsverzeichnis<br />

Vorwort ............................................................................................................................... 4<br />

1. Einleitung......................................................................................................................... 5<br />

1.1. Aufgabenstellung und Zielfindung......................................................................................................6<br />

2. Grundlagen ...................................................................................................................... 7<br />

2.1. Lage im Raum....................................................................................................................................7<br />

2.2. Naturräumliche Grundlagen...............................................................................................................8<br />

2.2.1. Naturraum .......................................................................................................................8<br />

2.2.2. Klima ...........................................................................................................................................8<br />

2.2.3. Historische Entwicklung der Fließgewässer und ihrer Einzugsgebiete .......................................9<br />

2.3. Naturschutzfachliche und -rechtliche Vorgaben ..............................................................................11<br />

2.3.1. Wasserrecht ..............................................................................................................................11<br />

2.3.3. EU-Wasserrahmenrichtlinie.......................................................................................................11<br />

2.3.3. Das Niedersächsische Fließgewässerschutzprogramm ...........................................................12<br />

2.3.4. Das Niedersächsische Fließgewässerschutzsystem ................................................................13<br />

2.3.5. FFH-Gebiet 38 - Wümmeniederung ..........................................................................................14<br />

2.3.6. Landschaftsrahmenplan Landkreis Rotenburg (Wümme).........................................................15<br />

2.3.7. Gewässerentwicklungsplan.......................................................................................................15<br />

3. Leitbild der Planung ...................................................................................................... 16<br />

3.1. Definition..........................................................................................................................................16<br />

3.2. Naturschutzfachliches Leitbild für die Wümme................................................................................16<br />

4. Bestand, Beschreibung, Analyse und Bewertung ...................................................... 18<br />

4.1. Beschreibung der Wümme im Ober-, Mittel- und Unterlauf .............................................................18<br />

4.1.1. Quellbereich ..............................................................................................................................18<br />

4.1.2. Oberlauf der Wümme................................................................................................................19<br />

4.1.3. Mittelauf der Wümme ................................................................................................................20<br />

4.1.4. Unterlauf der Wümme ...............................................................................................................21<br />

4.2. Ökologische Durchgängigkeit der Wümme......................................................................................23<br />

4.3. Fischfauna .......................................................................................................................................25<br />

4.3.1. Fischregionen / Leitfischarten ...................................................................................................25<br />

4.3.2. Wanderfischarten im Wümmegebiet .........................................................................................26<br />

4.3.3. Reale Fischfauna der Wümme..................................................................................................27<br />

4.4. Makrozoobenthos ............................................................................................................................28<br />

4.4.1. Bewertung des Makrozoobenthos.............................................................................................28<br />

4.5. Gewässerstrukturgüte......................................................................................................................29<br />

4.6. Schleuse III ......................................................................................................................................30<br />

4.6.1. Historische Nutzung der Schleuse III ........................................................................................30<br />

4.6.2. Staurecht an der Schleuse III ....................................................................................................32<br />

4.6.3. Realer Zustand der Wümme im Bereich der Schleuse III .........................................................32<br />

4.6.4. Baulich-konstruktive Begutachtung der Schleuse III .................................................................33<br />

4.6.5. Ökologische Beeinträchtigung durch die Schleuse III ...............................................................37<br />

4.6.6. Morphologische Beeinträchtigung durch die Schleuse III .........................................................39<br />

4.6.7. Stauwurzelberechnung..............................................................................................................40<br />

5. Planung .......................................................................................................................... 44<br />

5.1. Planungsziel.....................................................................................................................................44<br />

5.2. Hydrologie des Einzugsgebietes......................................................................................................44<br />

5.3. Fischaufstiegsanlagen .....................................................................................................................44<br />

5.3.1. Allgemeine Einleitung................................................................................................................44<br />

5.3.2. Allgemeine Anforderungen an Fischaufstiegsanlagen ..............................................................45<br />

5.3.3. Naturnahe Fischaufstiegsanlagen.............................................................................................45<br />

5.3.4. Technische Fischaufstiegsanlagen ...........................................................................................47<br />

- 2 -


5.4. Vergleich der Varianten ...................................................................................................................49<br />

5.4.1. Erläuterung des Variantenvergleichs ........................................................................................49<br />

5.4.2. Bewertungskriterien...................................................................................................................50<br />

5.4.3. Nutzwertanalyse........................................................................................................................51<br />

5.4.4. Ergebnisdarstellung der Nutzwertanalyse.................................................................................52<br />

5.5. Erläuterung der geplanten Baumaßnahme......................................................................................54<br />

5.5.1. Allgemein...................................................................................................................................54<br />

5.5.2. Technisch-konstruktive Planung ...............................................................................................56<br />

5.6. Hydraulische Berechnung................................................................................................................58<br />

5.6.1. Bemessung der Sohlgleite .......................................................................................................58<br />

5.6.2. Bemessung der Rampenkrone.................................................................................................58<br />

5.6.3. Ermittlung der Überfallhöhen....................................................................................................59<br />

5.6.4. Länge der Sohlgleite ................................................................................................................60<br />

5.6.5. Befestigungsstrecke der Sohle im Oberwasser .......................................................................61<br />

5.6.6. Befestigungsstrecke im Unterwasser .......................................................................................61<br />

5.6.7. Gesamtlänge der Ausbaustrecke der Sohlgleite ......................................................................62<br />

5.6.8. Berechnung der Wassertiefen und Fließgeschwindigkeiten auf der Sohlgleite .......................62<br />

5.6.9. Nachweis des Abflusszustandes auf der Gleite .......................................................................65<br />

5.6.10.Nachweis der Steinschüttung...................................................................................................66<br />

5.6.11.Bemessung der Querriegel (Findlinge) ....................................................................................67<br />

5.7. Nachweis der Durchgängigkeit ........................................................................................................67<br />

5.8. Ermittlung der Wasserstände...........................................................................................................68<br />

6. Mengen- und Kostenermittlung.................................................................................... 69<br />

6.1. Mengenermittlung ............................................................................................................................69<br />

6.2. Kostenaufstellung ............................................................................................................................70<br />

7. Zusammenfassung und Entwicklung........................................................................... 71<br />

8. Anhang........................................................................................................................... 72<br />

Anhang 1: Quellen- und Literaturverzeichnis ....................................................................................73<br />

Anhang 2: Glossar ................................................................................................................................76<br />

Anhang 3: Artenliste Makrozoobenthos .............................................................................................77<br />

Anhang 4: Übersichtskartierung der Gewässerstrukturgüte ...........................................................78<br />

1. Übersichtskartierung km 49 direkt unterhalb der Schleuse III.........................................................78<br />

2. Übersichtskartierung km 50 direkt oberhalb der Schleuse III..........................................................79<br />

Anhang 5: Historische Bauzeichnungen der Schleuse III.................................................................80<br />

1. Querschnitt ......................................................................................................................................80<br />

2. Ansicht und Schnitt..........................................................................................................................81<br />

3. Aufsicht ...........................................................................................................................................82<br />

4. Aufsicht ...........................................................................................................................................83<br />

Anhang 6: Ausdruckprotokolle der stationären Wasserspiegellagenberechnung ........................84<br />

1. Bestand MNQ Normalstau ..............................................................................................................84<br />

2. Bestand MQso Normalstau...............................................................................................................88<br />

3. Bestand MNQ Totalstau ..................................................................................................................92<br />

4. Bestand Qboard freier Abfluss............................................................................................................96<br />

5. Planung MNQ..................................................................................................................................99<br />

6. Planung MQso ................................................................................................................................102<br />

7. Planung Qboard................................................................................................................................105<br />

Anhang 7: Flurstücks- und Eigentümerverhältnisse.......................................................................108<br />

1. Eigentümerverzeichnis ..................................................................................................................108<br />

2. Flurstücksgrenzen .........................................................................................................................109<br />

Anhang 8: Zeichnungen.....................................................................................................................110<br />

- 3 -


Vorwort<br />

Die vorliegende Arbeit wurde vom Verfasser im Rahmen des Studiums des Bauingenieurwesens an<br />

der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst, Fakultät Bauwesen Buxtehude (HAWK)<br />

verfasst. Sie dient als Prüfungsleistung einerseits der Vertiefung und praxisbezogenen Anwendung<br />

des erworbenen Wissens und stellt andererseits eine Grundlage dar, die vom Niedersächsischen<br />

Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz Verden (NLWKN Verden) und allen<br />

anderen Handlungsakteuren für die Planung und Umsetzung von der Maßnahme zur<br />

Wiederherstellung der ökologischen Durchgängigkeit an der Wümme im Bereich der Schleuse III bei<br />

Ahausen verwendet werden kann.<br />

Der wasserwirtschaftliche Wandel der vergangenen Jahrzehnte hat auch im gesamten<br />

Wümmeeinzugsgebiet dazu geführt, dass begonnen wurde, durch eine Vielzahl von<br />

Renaturierungsmaßnahmen die ökologische Durchgängigkeit unserer Fließgewässer wieder<br />

herzustellen. Trotz dieser positiven Entwicklung ist es jedoch noch ein langer Weg, bis unsere<br />

Fließgewässer wieder dem ursprünglichen Zustand angenähert sind, als sie noch unverbaut und für<br />

alle Fließgewässerorganismen frei passierbar waren.<br />

Herrn Prof. H. Reinke und Dipl. Ing. W. Kochta als Betreuer dieser Arbeit ist ein besonderer Dank<br />

auszusprechen für die konstruktive Kritik und die hilfreichen Anregungen, die zum Gelingen der Arbeit<br />

beigetragen haben.<br />

Weiterhin ist vor allem meinen Eltern zu danken, die mir das Studium ermöglicht haben sowie meiner<br />

Freundin Daniela Ostenfeld, die mich in allen Belangen geduldig unterstützt hat.<br />

Darüber hinaus sei allen anderen gedankt, die mich durch hilfreiche Hinweise, viele Gespräche und<br />

zahlreiche Informationen unterstützt haben.<br />

- 4 -


1. Einleitung<br />

Seitdem die Menschen in der Jungsteinzeit sesshaft wurden und bevorzugt an den Talkanten von<br />

Flüssen und Bächen erste dauerhafte Siedlungen gründeten, begannen sie Veränderungen an den<br />

natürlichen Strukturen von Fließgewässern vorzunehmen. Das Ausmaß der Eingriffe steigerte sich mit<br />

zunehmender Intensität der Landnutzung und führte vor allem im Laufe des 20. Jahrhunderts zu einer<br />

erheblichen Überformung nahezu aller Flüsse und Bäche (SEEDORF 1989, HÜBNER 1998).<br />

Auch die Wümme und ihre Nebenbäche wurden zur Verbesserung der Vorflut und der<br />

landwirtschaftlichen Nutzbarkeit in umfangreichem Maße umgestaltet und in ihrem natürlichen<br />

Abflussgeschehen reguliert. Umfangreiche Eingriffe in den Fluss wurden ab 1830 vor allem durch die<br />

Rieselwiesenwirtschaft und ab 1900 durch die Errichtung zahlreicher Kulturwehre vorgenommen<br />

(SEEDORF 1989, SEEDORF & MEYER 1996). Der infolge des „Generalplanes zur Regulierung der<br />

Wümme“ in den 1960-70er Jahren durchgeführte Ausbau im Bereich der mittleren und unteren<br />

Wümme verbesserte auf der einen Seite zwar die wasserwirtschaftlichen und landeskulturellen<br />

Verhältnisse. Er führte auf der anderen Seite aber zu einer dramatischen Verarmung der natürlichen<br />

Struktur-, Arten- und Biotopvielfalt des Flusses und seiner Talauen sowie zur Unterbrechung der<br />

ökologischen Durchgängigkeit für aquatisch wandernde Organismen (REUTHER 1980). Gegenwärtig<br />

unterliegt die Wümme weiterhin hohen Beeinträchtigungen in Form gewässerunverträglicher<br />

Nutzungen des Umfeldes, teilweise harter Gewässerunterhaltung, stofflicher Einträge sowie extrem<br />

hoher Feinsedimentfrachten.<br />

Für die stromauf- und stromabgerichteten Wanderungen der aquatischen Fauna stellen die<br />

zahlreichen Sohlbauwerke (Wehre, Staustufen, Abstürze) die vor allem im Mittel- und Unterlauf des<br />

Flusses angelegt wurden, eine besonders starke Beeinträchtigung dar. Zum einen bilden sie aufgrund<br />

der großen Absturzhöhe vielfach ein unüberwindbares Hindernis, das Fischen und Wirbellosen<br />

stromauf gerichtete und für den Populationserhalt oft essentielle Wanderungen unmöglich macht. Zum<br />

anderen verändern sie im Rückstaubereich die Abflussdynamik und Morphologie des Flusses, so dass<br />

hier oft auf großer Länge stillgewässergleiche ökologische Bedingungen vorherrschen und sich<br />

fließgewässeruntypische Artengemeinschaften ausbilden (RASPER et al. 1991).<br />

Trotz dieser vielfältigen Beeinträchtigungen ist die Wümme aber für den Natur- und Gewässerschutz<br />

von außerordentlich großer Bedeutung. Dies äußert sich z.B. in der Meldung des gesamten<br />

Flusslaufes als europäisches Flora-Fauna-Habitat-(FFH-)Schutzgebiet und der Ausweisung der<br />

Wümme als Hauptgewässer des Niedersächsischen Fließgewässerschutzsystems (LANDKREIS<br />

ROTENBURG 2003, RASPER et al. 1991). Die Wiederherstellung der ökologischen Durchgängigkeit<br />

der Wümme ist also aus Sicht des Natur- und Fließgewässerschutzes von höchster Bedeutung. Dies<br />

fordert ebenso die Europäische Wasserrahmenrichtlinie (EU-WRRL), nach der der „gute Zustand“<br />

u. a. durch vollständige Wiederherstellung der ökologischen Durchgängigkeit aller Fließgewässer bis<br />

zum Jahr 2015 erreicht werden muss.<br />

Im Unterlauf der Wümme wurden im Rahmen des Naturschutzgroßprojektes „Fischerhuder<br />

Wümmeniederung“ bereits umfangreiche Baumaßnahmen durchgeführt, die das Ziel hatten,<br />

vorhandene Staustufen und Wehre durch Sohlgleiten oder Umgehungsgerinne zu ersetzen. Mit dem<br />

voraussichtlichen Abschluss dieser Arbeiten im Jahr 2006/07 wird die Wümme nunmehr von der<br />

Mündung bis zur Kreisgrenze Rotenburg-Verden wieder weitgehend ökologisch durchgängig gestaltet<br />

sein (ARKENAU 2005).<br />

Handlungsbedarf besteht dagegen noch im stromaufwärts gelegenen Abschnitt der Wümme. So stellt<br />

die Stauanlage Schleuse III bei Ahausen unverändert eine große Beeinträchtigung dar. Im Rahmen<br />

der vorliegenden Arbeit sollen daher Lösungsmöglichkeiten erarbeitet werden, auch hier die<br />

ökologische Durchgängigkeit des Flusses wieder herzustellen.<br />

- 5 -


1.1. Aufgabenstellung und Zielfindung<br />

Aufgabe dieser Arbeit ist, ausgehend von der Bestandsaufnahme der Schleuse III (siehe Abb. 1) an<br />

der Wümme, Gemeinde Ahausen, Landkreis Rotenburg (Wümme), bauentwurfsmäßig unter<br />

Einbeziehung alternativer Lösungsmöglichkeiten einschließlich einer Nutzwertanalyse die<br />

Durchgängigkeit für die aquatischen Lebensgemeinschaften in der Wümme zu planen.<br />

Bei der Projektplanung müssen jedoch einschränkende Rahmenbedingungen fast immer in Kauf<br />

genommen werden. Die Baumaßnahmen beinhalten in der Regel eine Verlegung des<br />

Gewässerverlaufes oder zumindest die Auflösung der alten Ufer- und Sohlstrukturen. Die Ausführung<br />

der Umgestaltungsmaßnahme ist deshalb in den meisten Fällen mit einem erneuten Eingriff in das<br />

bestehende Gewässersystem verbunden, was in jedem Fall anhand sorgfältiger Bestandsaufnahmen<br />

und Variantenvergleiche kritisch überprüft werden muss.<br />

Abb. 1: Schleuse III vom Oberwasser aus (Foto Verfasser).<br />

- 6 -


2. Grundlagen<br />

2.1. Lage im Raum<br />

Im Folgenden wird der Untersuchungsraum im Wesentlichen auf das direkte Umfeld der Schleuse III<br />

begrenzt (vgl. Abb. 2b). Angaben zum erweiterten Betrachtungsraum (Abb.2a) werden gemacht,<br />

wenn sie sich wesentlich auf den eigentlichen Untersuchungsraum auswirken.<br />

Das Gebiet, mit dem sich diese Arbeit beschäftigt, ist Teil der norddeutschen Tiefebene im nördlichen<br />

Niedersachsen und liegt im südlichen Teil des Landkreises Rotenburg (Wümme). Die Stauanlage<br />

Schleuse III liegt rund 1 km nordwestlich der Ortschaft Ahausen, Landkreis Rotenburg (Wümme) am<br />

Mittellauf der Wümme (km 27,720), die neben der Oste, der Hamme und der Aller einer der größten<br />

Tieflandflüsse des Elbe-Weser-Gebietes ist.<br />

Die Wümme entspringt südlich von Wintermoor am Fuße des Wümme- und Wulfsberges und mündet<br />

nach 156 km ost-westlichen Verlaufes in die Lesum, die wiederum in die Weser fließt. Auf ihrem Weg<br />

von der Quelle bis zur Mündung legt sie eine Höhendifferenz von 111 m mit einem durchschnittlichen<br />

Gefälle von 0,9 % zurück. Dabei durchquert die Wümme im Ober- und Mittellauf die naturräumlichen<br />

Regionen Lüneburger Heide und Stader Geest und im Unterlauf die Region Watten und Marschen.<br />

Abb. 2a: Lage der Schleuse III im Wümmeeinzugsgebiet<br />

- Übersichtskarte (aus: BEZIRKS-<br />

REGIERUNG LÜNEBURG 2004a, verändert).<br />

Untersuchungsraum<br />

Abb. 2b: Topographische Lage der Schleuse III , Kartengrundlage: Topografische Karte TK 1:25000, Blatt<br />

Nr. 2921, Maßstab 1:25000 (verändert).<br />

- 7 -<br />

Schleuse III<br />

Schleuse III


2.2. Naturräumliche Grundlagen<br />

2.2.1. Naturraum<br />

Das Untersuchungsgebiet gehört zum nordwestdeutschen Altmoränengebiet, das geologisch durch<br />

die Dominanz eiszeitlicher (glazialer) Ablagerungen dominiert ist. Die auch als Geest bezeichnete<br />

Landschaft im nördlichen Teil Niedersachsens ist von flachwelligem Relief bestimmt, das nur im<br />

Bereich der Endmoränenzüge stärker bewegt ist, während die Niederungen der Hochmoore<br />

weitgehend eben sind. Die Oberflächengestalt und der Bodenaufbau der Landschaft ist im Dilluvium<br />

(Pleistozän) entscheidend geprägt worden. Der größte Teil ist im Wesentlichen während der Saale-<br />

Eiszeit, der mittleren der letzten drei Eiszeiten, in seine heutige Gestalt geformt worden und lässt sich<br />

daher in mehrere Teillandschaften untergliedern.<br />

Die Wümmeniederung ist durch Schmelzwasserströme der späten Saale-Eiszeit ausgeformt worden.<br />

Aus dem Wümmesander hat sich das von Geesträndern eingerahmte Wümmebecken entwickelt und<br />

lagert in etwa 35 km Breite vor dem östlich angrenzenden Wilseder Endmoränenzug. Der Sander<br />

wurde aus den von den Schmelzwässern mitgeführten sandig-kiesigen Substraten der Endmoränen<br />

aufgeschüttet. Das naturräumliche Gefüge des Wümmebeckens wird durch Niederungen,<br />

Flachmoore, Hochmoore, feuchte Talsandflächen, trockene Sanderebenen, Dünen und<br />

Moräneninseln gebildet. (NLWKN VERDEN & PGN GmbH 2000)<br />

Die Schleuse III liegt im östlichen Teil der naturräumlichen Einheit der Stader Geest, einer<br />

Grundmoränenlandschaft zwischen den Urstromtälern von Elbe, Weser und Aller. Diese schmale, von<br />

Schmelzwasserströmen geschaffene Flussniederung wird heute überwiegend von Grünlandnutzung<br />

sowie eingesprengten Hochmoorresten, mit Kiefern bewachsenen Dünenrücken und vereinzelten<br />

Altarmen geprägt (LANDKREIS ROTENBURG/W. 2003: 9).<br />

2.2.2. Klima<br />

Das Untersuchungsgebiet liegt im zentralen Bereich des Klimabezirkes „Niedersächsisches<br />

Flachland“. Das Klima zeigt mit relativ kühlen Sommern und milden Wintern einen subozeanischen<br />

Einfluß mit stark maritimer Beeinflussung und leicht kontinentalen Zügen.<br />

Die mittlere jährliche Lufttemperatur liegt im Untersuchungsgebiet bei 8-9° C. Die höchsten mittleren<br />

Lufttemperaturen liegen dabei mit ca. 16,8° C im Juli, die tiefsten im Januar bis Februar, wo im<br />

jährlichen Durchschnitt ca. - 0,5° C erreicht werden.<br />

Die Höhe der Niederschläge beträgt im Mittel der Jahre 1960-1996 bei Rotenburg 800 mm pro Jahr<br />

(STAWA VERDEN 1997: 7), was auf den deutlich maritimen Einfluß hindeutet. Der Anteil der<br />

höchsten Niederschläge fällt in die Vegetationszeit der Monate April bis September (rund 55 % der<br />

Jahressumme), wobei gewitterbedingte Starkregen den Hochsommer kennzeichnen. Mit einem<br />

mittleren Monatsniederschlag von 86 bzw. 84 mm sind der Juli bzw. August die<br />

niederschlagsreichsten Monate (LANDKREIS ROTENBURG/W. 2003: 128 f.).<br />

Die Wümmeniederung im Bereich der Schleuse III ist im Landschaftsrahmenplan des Landkreises<br />

Rotenburg (W.) als wichtiger Bereich Luft / Klima ausgewiesen. Hier herrscht örtlich ein sog.<br />

Gewässerklima, das durch einen allgemein Temperatur dämpfenden Klimaeinfluss, starke<br />

Feuchteproduktion, relative Windoffenheit und hohe bioklimatische Bedeutung für angrenzende<br />

Siedlungslagen gekennzeichnet ist (LANDKREIS ROTENBURG/W. 2003: 143).<br />

- 8 -


2.2.3. Historische Entwicklung der Fließgewässer und ihrer Einzugsgebiete<br />

Mitteleuropa war bis zum Beginn des Mittelalters weitgehend mit Wald bedeckt. Dann begann eine<br />

planmäßige Erschließung des Landes mit ausgedehnten Rodungen. Viele der heute für den<br />

Naturschutz bedeutsamen Kulturbiotope, wie Heideflächen, Hutewälder und Trockenrasen haben in<br />

dieser Zeit ihren Ursprung. (ELLENBERG 1996)<br />

Im Wümmegebiet erfolgten die ersten gravierenden Veränderungen bereits im 11. / 12. Jahrhundert n.<br />

Chr. Im Zuge der hochmittelalterlichen Kultivierungen wurden die Erlenbruchwälder der Bachauen<br />

großflächig gerodet, um Wiesen und Weiden zu schaffen. Dies führte streckenweise zur Verdrängung<br />

der Schwarzerle, die zuvor die Bäche vollständig beschattete, reichlich Totholz abwarf, mit ihren<br />

Wurzeln Ufer und Bachsohle wirkungsvoll befestigte und damit einen wertvollen Lebensraum für<br />

zahlreiche Tierarten bot. Die großflächigen Waldzerstörungen und die massive Ausbreitung der Heide<br />

führten im Laufe des Mittelalters und der frühen Neuzeit zu stärkeren Grund- und<br />

Oberflächenabflüssen. Hochwasserereignisse verschärften sich, was zu einer erhöhten hydraulischen<br />

Belastung und Eintiefung der Bachbetten führte. (SEEDORF H. H.& H. H. MEYER 1996)<br />

Bis zu den Agrarreformen des 19. Jahrhunderts waren die Bäche im Wümmegebiet aber dennoch in<br />

einem weitgehend naturnahen Zustand. Die direkten wasserbaulichen Eingriffe blieben auf kleine<br />

Teilstrecken beschränkt und tasteten den vielfach noch struktur- und kiesreichen Grund der Bäche<br />

nicht an.<br />

Im Zuge der Gemeinheitsteilungen und Verkopplungen wurde ab der Mitte des 19. Jahrhunderts die<br />

systematische Grabenentwässerung eingeführt. Dadurch stieg die hydraulische Belastung der<br />

Wümme und ihrer Nebenflüsse. Der erhöhte Wasserabfluß führte zu einer fortschreitenden<br />

Tiefenerosion der Fließgewässer. Durch erste Begradigungen und Laufverkürzungen und der dadurch<br />

bedingten Erhöhung der Fließgeschwindigkeiten wurde dieser Effekt noch verstärkt. Die Pflege und<br />

Unterhaltung der Gräben führte zudem zur steigenden Versandung der Flußläufe. (HÜBNER 1998:<br />

109 f.)<br />

Durch das nährstoffarme Wasser aus den zunehmend trockengelegten Mooren verschlechterten sich<br />

die Wasserqualität und die Lebensbedingungen vieler Fischarten in den Flüssen und Bächen. Die<br />

Fangerträge vieler Fischarten gingen im 19. Jahrhundert stetig zurück (HÜBNER 1998: 109 f.,<br />

DEISTING 1973). Der eingeschwemmte Sand aus den Gräben bedeckte die für alle Salmoniden zur<br />

Fortpflanzung notwendigen Kiesbetten in den Flüssen. Außerdem erschwerten die zahlreichen<br />

Stauwehre der Bewässerungswiesen die Wanderungsbewegungen dieser Fischarten zu ihren<br />

Laichplätzen und führten bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts u. a. zum Aussterben von <strong>Meerforelle</strong>n<br />

und Lachsen im Einzugsgebiet der Wümme. (GAUMERT & KÄMMEREIT 1993: 18, 36 ff.)<br />

Die düngende Wirkung regelmäßiger Überflutungen wurde schon frühzeitig erkannt (vgl. BERNHARD<br />

1798, LENGERKE 1836, PATZIG 1840). Um diesen für den Wiesenbau günstigen Effekt besser<br />

nutzen zu können, wurde schon 1728 in Unterstedt an der Wümme eine erste Stauschleuse zur<br />

gezielten Bewässerung angelegt. Doch erst seit Anfang des 19. Jahrhunderts setzte sich, gefördert<br />

durch die Landwirtschaftsgesellschaft in Celle und die Wiesenbauschule in Suderburg, im Amt<br />

Rotenburg die künstliche Bewässerung entlang der Flüsse und Bäche durch. Den jetzt verbreitet<br />

angelegten Stau- und Rieselwiesen wurde nach festgelegtem Plan Bach- und Flußwasser zugeführt,<br />

um diese zu düngen und sie durch Überstauung schneller zu erwärmen, wodurch die<br />

Vegetationsperiode im Frühjahr und Herbst erweitert werden konnte. (HARTMANN 1969: 103 ff.)<br />

Die Erträge der Bewässerungswiesen sind im Vergleich zu unbewässerten Wiesen anfangs sehr hoch<br />

gewesen. Solch hohe Erträge waren um 1900 dann aber nicht mehr zu erwirtschaften, da viele<br />

- 9 -


Bewässerungswiesen zunehmend versumpften und der neu eingeführte Kunstdünger auch<br />

unbewässertes Grünland ertragreich machte. (HARTMANN 1969: 107) Zur Verbesserung der<br />

Bewässerungsverhältnisse für die Anlage von Rieselwiesen wurden schon frühzeitig wasserbauliche<br />

Maßnahmen an der Wümme vorgenommen. Im Bereich der anzulegenden Bewässerungswiesen<br />

wurden die Bach- und Flußläufe auf mehreren Hundert Metern begradigt. An vielen Stellen wurde der<br />

gewundene Verlauf der Fließgewässer begradigt, um bessere Stauverhältnisse zu erreichen und um<br />

den Parzellenzuschnitt der Wiesen zusammenzuführen (siehe Abb. 3).<br />

Abb. 3: Begradigter Verlauf der Wümme bei Rotenburg (Wümme). Zur Verbesserung der Vorflut und zur<br />

Wiesenbewässerung wurde im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts an vielen Stellen der Wümme der<br />

Verlauf des Gewässers begradigt (NLWKN Verden 2004).<br />

Der Landkreis Rotenburg unterstützte die Entwässerungen und Grünlandumwandlungen und richtete<br />

1911 die Abteilung Tiefbau ein und stellte einen Wiesenbaumeister an, dessen Stelle 1922 in<br />

Kreisbaumeister umbenannt wurde. Da die Errichtung einer geregelten Entwässerung nicht von den<br />

einzelnen Bauern ausgeführt werden konnte, wurden auf Grundlage des Preußischen<br />

Wassergesetzes ab 1913/14 Wassergenossenschaften und Bodenverbesserungsgenossenschaften<br />

gebildet, die u. a. für die Anlage und Unterhaltung von Gräben und Dränagen verantwortlich waren.<br />

Diese öffentlich-rechtlichen Körperschaften wurden 1937 zu Wasser- und Bodenverbänden<br />

zusammengefaßt, die von 1913 bis 1948 im Landkreis Rotenburg (Hannover) u. a. 217 km Vorfluter<br />

und 44 km Entwässerungsgräben anlegten, 364 ha Fläche dränierten und 1889 ha Ödland<br />

kultivierten. (LANDKREIS ROTENBURG 1968: 106)<br />

Auch der Ausbau der Flüsse und Bäche als Vorfluter wurde vorangetrieben und v. a. 1903 und 1919<br />

mit der Regulierung der Wümme fortgesetzt. (SEEDORF 1989: 92) Bis zum Ausbruch des 2.<br />

Weltkrieges, als die Anlage neuer Entwässerungen vorübergehend fast zum Erliegen kam, waren<br />

aber noch große Bereiche der Niederungen und Hochmoore im Wümmegebiet unzureichend<br />

entwässert.<br />

- 10 -


2.3. Naturschutzfachliche und -rechtliche Vorgaben<br />

Die Wümme ist an der Schleuse III wie auch in ihrem weiteren Verlauf von einer Vielzahl<br />

naturschutzfachlicher und -rechtlicher Vorgaben betroffen. Zur Einordnung der Planungen an der<br />

Schleuse III in den fachlich-rechtlichen Gesamtkontext, werden im Folgenden die wesentlichen<br />

Vorgaben kurz erläutert.<br />

2.3.1. Wasserrecht<br />

Allgemein<br />

Das Wasserrecht ist eines der ältesten Rechtsgebiete, wenn nicht das älteste überhaupt. Es ist ein<br />

Teil des Umweltrechts.<br />

Ausgangssituation<br />

Schon lange vor unserer Zeit gab es Interessenskonflikte bei der Nutzung des Wassers. Wollte der<br />

eine aus dem Bach sein Trinkwasser schöpfen, musste gewährleistet sein, dass bachaufwärts der<br />

andere nicht Abwässer oder Abfälle in den Bach einbrachte. Frühzeitig nutzten die Menschen auch<br />

die Kraft des Wassers nicht nur zum Mahlen des Getreides, sondern u. a. auch zum Antrieb von<br />

Sägewerken, Hammerwerken zur Metallbearbeitung oder so genannten Massemühlen. Des Weiteren<br />

bewässerte man mit zum Teil ausgedehnten Systemen landwirtschaftliche Flächen, indem man aus<br />

Flüssen, Bächen und oft sogar aus kleinen Gräben Wasser in Trockenzeiten auf Felder und<br />

insbesondere Wiesen leitete.<br />

Die vielfältigen Nutzungen des Wassers erforderten schon frühzeitig hoheitliche Regelungen, mit<br />

denen versucht wurde, die zum Teil widerstreitenden Interessen der Wassernutzer miteinander zu<br />

vereinbaren. Stand bis etwa Ende der 60er Jahre die Verteilung des Gutes Wasser unter den<br />

verschiedenen an seiner Nutzung Interessierten (Wasserwirtschaft) im Vordergrund, gewann seit etwa<br />

Mitte der 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts der Schutz des Wassers (Ökologie) mehr und<br />

mehr an Bedeutung.<br />

Ziele der Wasserrechts<br />

Das Wasserrecht hat das Ziel und den Zweck, das Naturgut Wasser einer rechtlichen Ordnung<br />

zuzuführen. Im Vordergrund steht dabei der Schutz der Gewässer vor übermäßiger Inanspruchnahme<br />

oder nachteiliger Beeinträchtigung, sei es durch Einleitung von Abwässern oder durch Entnahme von<br />

Wasser. (SCHRÖDER et al. 1994)<br />

2.3.3. EU-Wasserrahmenrichtlinie<br />

Allgemein<br />

Die EU-Wasserrahmenrichtlinie (kurz: EU-WRRL) trat am 22. Dezember 2000 in Kraft und stellte eine<br />

grundlegende Reform der EU-Wassergesetzgebung in den Bereichen Umwelt und Verwaltung dar.<br />

Sie verpflichtet alle Mitgliedsstaaten der EU zur integrierten Planung und Bewirtschaftung von<br />

Flusseinzugsgebieten (WWF 2001: 8).<br />

- 11 -


Ausgangssituation<br />

Der europäische Gewässerschutz wurde in den vergangenen zwei Jahrzehnten durch über 30<br />

Richtlinien geprägt, die sich aber nur sektoral mit einzelnen Aspekten befassten (z.B. die<br />

Kommunalabwasser-, die Trinkwasser- oder die Badegewässerrichtlinie). Die biologische und<br />

ökologische Funktion der Gewässer als Lebensraum für Pflanzen und Tiere spielte bei diesen<br />

Richtlinien keine oder nur eine untergeordnete Rolle. Bereits 1988 wurden daher auf einem<br />

Ministerseminar in Frankfurt zur europäischen Wasserpolitik Überlegungen im Hinblick auf<br />

zusammenhängende Regelungen für eine nachhaltige Gewässerbewirtschaftung angestellt. Zwölf<br />

Jahre später trat die WRRL in Kraft. (LÄNDERARBEITSGEMEINSCHAFT WASSER 2001)<br />

Ziele der EU-Wasserrahmenrichtlinie<br />

Betroffen von der EU-WRRL sind alle Oberflächengewässer und das Grundwasser in der EU. Laut<br />

Vorgabe der EU-WRRL gemäß Artikel 4 (WWF 2001: 8) sollen diese Gewässer geschützt, ihr Zustand<br />

verbessert bzw. eine weitere Verschlechterung ihres Zustandes verhindert werden. Weitere Ziele sind<br />

der Schutz von Lebensräumen, die von den Gewässern abhängig sind, die Förderung einer<br />

nachhaltigen Wassernutzung, das schrittweise Einstellen der Einträge bestimmter gefährlicher Stoffe<br />

in die Gewässer und die Minderung der Auswirkungen von Überschwemmungen.<br />

Für die Oberflächengewässer wird der „gute Zustand“ angestrebt. Dies bedeutet, dass das<br />

Vorkommen der gewässertypischen Organismen wie z.B. Fische, Wasserpflanzen, Algen und die<br />

Fauna der Gewässersohle nur geringfügig vom natürlichen Zustand abweichen. Darüber hinaus<br />

müssen alle Qualitätsziele zur Begrenzung der Schadstoffkonzentrationen in den Gewässern, die<br />

nach EU-Recht oder nationalem Recht festgelegt sind, eingehalten werden.<br />

Unter den Belastungen sind neben stofflichen Belastungen durch Schadstoffeinträge auch<br />

hydromorphologische Belastungen, z.B. durch Ufer- und Sohlverbau, Begradigungen, Querbauwerke<br />

wie die Schleuse III und Ausleitungen zu verstehen.<br />

In der EU-WRRL wird die Durchgängigkeit der Gewässer als ein wesentliches Merkmal des guten<br />

ökologischen Zustandes genannt, und es wird eine Kontinuität der Fließgewässer gefordert.<br />

2.3.3. Das Niedersächsische Fließgewässerschutzprogramm<br />

Allgemein<br />

Zur Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben aus dem Niedersächsischen Naturschutzgesetz (NNatG),<br />

die Natur und Landschaft in besiedelten und unbesiedelten Bereichen zu schützen, zu pflegen und zu<br />

entwickeln, wurde 1989 das Niedersächsische Fließgewässerschutzprogramm entwickelt.<br />

Ausgangssituation<br />

Durch eine starke Veränderung der Nutzungsansprüche des Menschen, haben sich viele Gewässer<br />

Niedersachsens derartig verändert, dass heute die einstige Strukturvielfalt der Gewässerlandschaften<br />

verarmt und viele Tier- und Pflanzenarten ausgestorben oder stark gefährdet sind. In der<br />

Vergangenheit lag das Hauptaugenmerk der Sanierungsmaßnahmen in der Verbesserung der<br />

Gewässergüte durch verstärkte Abwasserreinigungsmaßnahmen. Doch leider reicht dieses allein zur<br />

Verbesserung des ökologischen Zustandes der Gewässer nicht aus, wenn die Gewässer durch<br />

Begradigungen, Verbauungen, Strukturarmut und Eingriffe in die hydrologischen Verhältnisse<br />

- 12 -


eeinträchtig sind. Aus diesem Grund muss der heutige Fließgewässerschutz darauf hinauslaufen, ein<br />

insgesamt ökologisch funktionsfähiges Fließgewässer zu erreichen. (NIEDERSÄCHSISCHES<br />

UMWELTMINISTERIUM 1995: 6)<br />

Ziele des Fließgewässerschutzprogramms<br />

Ziel des Programms ist es, die folgenden Zustände bzw. Bedingungen der Niedersächsischen<br />

Fließgewässer wieder herzustellen: (NIEDERSÄCHSISCHES UMWELTMINISTERIUM 1995: 7)<br />

● die Vielfalt, Eigenart und Schönheit der Fließgewässerlandschaften,<br />

● die für die naturnahen Lebensräume typische Tier- und Pflanzenwelt,<br />

● Wiederschaffung und Erhaltung der Nutzbarkeit der Fließgewässer.<br />

2.3.4. Das Niedersächsische Fließgewässerschutzsystem<br />

Allgemein<br />

Das Niedersächsische Fließgewässerschutzsystem (RASPER et al. 1991) wurde aus dem<br />

Fließgewässerschutzprogramm abgeleitet.<br />

Ausgangssituation<br />

Da das im Fließgewässerschutzprogramm erhobene Ziel, alle Fließgewässer optimal zu entwickeln,<br />

unter den gegebenen soziokulturellen Rahmenbedingungen nicht zu erreichen ist, wurden im<br />

Fließgewässerschutzsystem auf der Ebene der naturräumlichen Region möglichst repräsentative<br />

Beispielgewässer ausgewählt, die naturnah erhalten bzw. entwickelt werden sollen. Diese Gewässer<br />

wurden von der Quelle bis zur Mündung abgegangen, wobei alle Störeinflüsse und<br />

Beeinträchtigungen erfasst, kartiert und bewertet wurden.<br />

Ziele des Fließgewässerschutzsystems<br />

Aus den nachfolgend angeführten Parametern von natürlichen Fließgewässern ergeben sich folgende<br />

Hauptziele des Fließgewässerschutzsystems:<br />

● Einheit von der Quelle bis zur Mündung ins Meer,<br />

● Vielfalt, aufgrund der verschiedenen naturräumlichen Regionen,<br />

● unterschiedliche Besiedlungen aufgrund verschiedener Einzugsgebiete,<br />

● Repräsentation sämtlicher in der betreffenden Region vorkommenden Fließgewässertypen,<br />

● Bildung eines durchgängigen Netzes naturnaher Fließgewässer, zwischen denen der<br />

erforderliche biotische Austausch möglich ist,<br />

● Sicherstellung des unter naturnahen Bedingungen gegebenen Spektrums an Arten und<br />

Lebensgemeinschaften in und an Fließgewässern,<br />

- 13 -


● Vorhalten von ökologisch weitgehend intakten Zellen innerhalb des Fließgewässers der<br />

betreffenden Region, von wo aus eine Neubesiedlung anderer Bäche oder Flüsse ausgehen<br />

kann, sobald sich die Lebensbedingungen dort verbessert haben.<br />

Im Niedersächsischen Fließgewässerschutzsystem (RASPER et al. 1991) wird die Wümme als<br />

Hauptgewässer 1. Priorität eingestuft. Sie gehört somit zu den naturschutzfachlich bedeutendsten<br />

Tieflandflüssen Niedersachsens.<br />

Ein Hauptgewässer repräsentiert die natürlichen Eigenschaften der Fließgewässer einer<br />

naturräumlichen Region. Es ist Lebensraum für deren natürliche Lebensgemeinschaft innerhalb eines<br />

Einzugsgebietes und damit Kernstück des Fließgewässerschutzsystems. In ihnen sollen alle<br />

landschaftstypischen Biotopstrukturen und Lebensgemeinschaften von der Quelle bis zur Mündung<br />

enthalten, entwickelt und nachhaltig geschützt werden.<br />

2.3.5. FFH-Gebiet 38 - Wümmeniederung<br />

Allgemein<br />

Die FFH-Richtlinie 92/43/EWG über die Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wild<br />

lebenden Tierarten, die sog. Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (kurz: FFH-Richtlinie), soll als Teil eines<br />

europaweiten Schutzgebietsystems mit der Bezeichnung „NATURA 2000“ dazu beitragen, die<br />

biologische Vielfalt in Europa zu erhalten.<br />

Zwei Richtlinien bilden die Grundlage für den Aufbau und den dauerhaften Schutz dieses<br />

europäischen ökologischen Netzes: die EU-Vogelschutzrichtlinie (79/409/EWG) aus dem Jahr 1979,<br />

sowie die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie 92/43/EWG) aus dem Jahr 1992. Gemäß<br />

diesen Richtlinien setzt sich das europäische Biotopverbundsystem „NATURA 2000“, aus den<br />

Europäischen Vogelschutzgebieten und den Gebieten zum Schutz der natürlichen Lebensraumtypen<br />

des Anhang I und der Habitate der Arten des Anhang II zusammen (Gebiete von gemeinschaftlicher<br />

Bedeutung).<br />

Ausgangssituation<br />

Die Wümme wurde als einer der für den Naturschutz bedeutendsten Tieflandflüsse Niedersachsens in<br />

ihrem gesamten Verlauf zum FFH-Gebiet Nr. 38 Wümmeniederung erklärt. Neben dem eigentlichen<br />

Fließgewässer mit z. T. mäandrierenden und z. T. begradigten Flussabschnitten sowie zahlreichen<br />

naturnahen Altarmen sind hier Feuchtwaldkomplexe, Dünengebiete und degenerierte<br />

Hochmoorkomplexe von besonderer Bedeutung für das FFH-Gebiet. Die Wümme ist wichtiger<br />

Lebensraum mehrerer Arten des Anhangs II der FFH-Richtlinie, wie z. B. der Mühlkoppe, des<br />

Steinbeißers, der Bach-, Fluss- und Meerneunaugen, des Schlammpeitzgers sowie des Lachses. Da<br />

Bach- und Flusstäler wichtige Ausbreitungswege für Tier- und Pflanzenarten bilden und eine große<br />

Vielfalt an Lebensräumen beherbergen, ist die Wümme ein wichtiges Element des<br />

zusammenhängenden Netzes von „Natura 2000“-Gebieten.<br />

Ziele des FFH-Gebietes<br />

Zu den verbindlichen, den eigentlichen Wasserkörper betreffenden Erhaltungszielen des FFH-<br />

Gebietes Wümmeniederung zählen u. a.<br />

- 14 -


• Schutz und Entwicklung eines ökologisch durchgängigen Flusslaufes (einschließlich ausgewählter<br />

Nebenbäche) mit flutender Wasservegetation sowie Auwald- und Hochstaudensäumen, u. a. als<br />

Lebensraum von Fluss- und Bachneunaugen sowie Fischotter<br />

• Schutz und Entwicklung eutropher (nährstoffreicher) Altwässer mit gut ausgeprägter<br />

Wasservegetation (u. a. mit Krebsscheren- Gesellschaft)<br />

2.3.6. Landschaftsrahmenplan Landkreis Rotenburg (Wümme)<br />

Allgemein<br />

Der Landschaftsrahmenplan des Landkreises Rotenburg (Wümme) wurde im Jahre 2003 aufgestellt.<br />

Er stellt in gutachterlicher Form die sich aus Naturschutzsicht stellenden Anforderungen an den<br />

Schutz, die Pflege und die Entwicklung von Natur und Landschaft dar.<br />

Empfehlungen und Vorgaben des Landschaftsrahmenplanes<br />

Die Wümme ist laut Landschaftsrahmenplan einer der naturschutzfachlich wertvollsten Lebensräume<br />

im Landkreis Rotenburg (Wümme) und daher in ihrem gesamten Verlauf als FFH-Schutzgebiet<br />

ausgewiesen worden (vgl. Kap. 2.3.5.). Naturnahe Fließgewässerabschnitte sind folgerichtig als<br />

„besonders schutz- und entwicklungsbedürftige“ Biotoptypen gekennzeichnet. Der<br />

Fließgewässerschutz im Landkreis sollte sich darüber hinaus vorrangig an den Vorgaben des<br />

Niedersächsischen Fließgewässerschutzsystems und an bereits erstellten<br />

Gewässerentwicklungsplänen (GEPL) orientieren (LANDKREIS ROTENBURG 2003: 118f., 148).<br />

Als besonders große Beeinträchtigung für die Fließgewässer im Landkreis Rotenburg (W.) wird die<br />

mangelnde ökologische Durchgängigkeit der Wümme angesehen, die daher prioritär<br />

wiederherzustellen ist:<br />

„Als besonders gravierende Beeinträchtigung für wandernde Fließgewässerorganismen wirkt sich eine<br />

fehlende Durchgängigkeit des Gewässers bzw. des Gewässersystems aufgrund von<br />

Stauvorrichtungen, Sohlbefestigungen und -abstürzen sowie Verrohrungen aus. Als Folge sind<br />

Verarmung der naturraumtypischen Lebensgemeinschaften nachweisbar oder die Verinselung der<br />

Population einer Fließgewässerart in Einzelbestände. … Das Gefahrenpotenzial durch<br />

Staueinrichtungen besteht weiterhin u. a. in der Veränderung der Fließgeschwindigkeiten und<br />

infolgedessen von Wasserchemismus und Geschiebeführung. … Maßnahmen der naturnahen<br />

Umgestaltung oder Renaturierung im Landkreis Rotenburg (W.) zielen prioritär auf die Beseitigung<br />

derartiger ökologischer Barrieren im Gewässer ab, so z. B. an der Wümme mit ihren jeweiligen<br />

Zuflüssen.“ (LANDKREIS ROTENBURG 2003: 118).<br />

2.3.7. Gewässerentwicklungsplan<br />

Allgemein<br />

Ein Gewässerentwicklungsplan (kurz: GEPL) ist eine kompakte Maßnahmenplanung und<br />

umsetzungsorientierte Fachplanung des Naturschutzes und der Wasserwirtschaft für die<br />

Renaturierung von Fließgewässern und ihrer Auen und besitzt einen fachgutachterlichen Charakter.<br />

Er ist Grundlage für eine naturnahe Gewässergestaltung. Im GEPL werden auf Basis des<br />

vorhandenen Datenmaterials vor allem die Störeinflüsse und die Beeinträchtigungen des Gewässers<br />

dargestellt.<br />

- 15 -


Empfehlungen und Vorgaben des Gewässerentwicklungsplanes<br />

Der Gewässerentwicklungsplan für die Wümme im Abschnitt zwischen der Bundesautobahn A1 und<br />

Rotenburg (Amtsbrücke) wurde im Jahre 2000 vom NLWKN Verden und der Planungsgemeinschaft<br />

Nord GmbH aufgestellt.<br />

Im Kapitel „Bewertung der Störeinflüsse und Beeinträchtigungen“ des GEPL wird die Schleuse III<br />

aufgrund des hohen Absturzes im Gewässer als „sehr starke Beeinträchtigung“ erfasst. Als<br />

Maßnahme für eine Wiederherstellung der ökologischen Durchgängigkeit wird die Anlage einer<br />

Sohlgleite vorgeschlagen. Die Kostenschätzung für eine Umgestaltung beläuft sich auf 30.000 DM<br />

(NLWKN VERDEN & PGN GmbH 2000).<br />

3. Leitbild der Planung<br />

3.1. Definition<br />

Um zu beurteilen, in welchem ökologisch-strukturellen Zustand ein Fließgewässer und seine Aue<br />

gegenwärtig ist und welche Maßnahmen zur Gewässerrenaturierung in welcher Form ggf. zu ergreifen<br />

sind, ist es notwendig, eine klare Vorstellung davon zu haben, wie diese natürlicherweise aussehen<br />

würden. Dieser sog. „heutige potenziell natürliche Gewässerzustand“ („hpnG“ = Leitbild), der sich<br />

nach Auflassung vorhandener Nutzungen im und am Gewässer und seiner Aue sowie nach Entnahme<br />

aller Verbauungen einstellen würde, soll im Folgenden beschrieben werden. Er dient als Maßstab für<br />

die Bewertung des Ist-Zustandes von Gewässer und Aue. Das Leitbild stellt dabei kein konkretes<br />

Sanierungsziel dar, sondern ist lediglich eine fachliche Bewertungsgrundlage für die Aufnahme und<br />

Bewertung des gegenwärtigen Zustandes von Gewässer und Aue.<br />

Vom Leitbild zu unterscheiden sind die Entwicklungsziele, die den möglichst naturnahen, aber unter<br />

den gegebenen sozioökonomischen Bedingungen (Landwirtschaft, Wasserwirtschaft, u. a.)<br />

realisierbaren Zustand eines Gewässers definieren. Das Entwicklungsziel ist also das Sanierungsziel<br />

durch die verantwortlichen Interessenträger und Nutzer.<br />

Im Folgenden wird beschrieben, welche morphologischen, gewässerchemischen sowie faunistisch-<br />

floristischen Gegebenheiten natürlicherweise die Wümme prägen. Da sich auf der gesamten Strecke<br />

der Wümme kaum noch natürliche und menschlich unbeeinflusste Abschnitte mehr vorfinden, die als<br />

Maßstab oder Vorbild einer naturnahen Gewässerentwicklung dienen könnten, muss hier auf die<br />

bereits vorliegenden, regionalen Gewässertypisierungen (RASPER 1996 u. 2001, RASPER et al.<br />

1991, DAHL & HULLEN 1989) zurückgegriffen werden.<br />

Eine Rekonstruktion des naturnahen Zustands soll unter besonderer Berücksichtigung der Wümme<br />

am Standort Schleuse III im Folgenden vorgenommen werden. Dabei werden insbesondere die<br />

Parameter Hydrologie, Morphologie, Gewässergüte, Gewässerstrukturgüte, Fischfauna,<br />

Fischregionen und Leitfischarten sowie das Makrozoobenthos betrachtet.<br />

3.2. Naturschutzfachliches Leitbild für die Wümme<br />

Nach STAWA (1996) sowie DAHL&HULLEN (1989) zeichnet sich der heutige potentielle natürliche<br />

Gewässerzustand (hpnG) des Mittellaufes der Wümme am Standort Schleuse III durch folgende<br />

Parameter aus (Tab. 1):<br />

- 16 -


Morphologie<br />

Gefälle<br />

Substrat<br />

Strukturen<br />

Durchgängigkeit<br />

Physikalisch-chemische Faktoren<br />

Wasserführung<br />

Fliessgeschwindigkeit Gering bis mittel<br />

Temperatur<br />

Sauerstoffsättigung<br />

Belichtung<br />

Primäreutrophierung<br />

Güteklasse I, I-II<br />

Vegetation (Auswahl typischer Elemente)<br />

Wasservegetation<br />

(weitgehend ohne<br />

anthropogenen Einfluss)<br />

Wasservegetation<br />

(mäßiger anthropogener<br />

Einfluss)<br />

Auenvegetation<br />

(weitgehend ohne<br />

anthropogenen Einfluss)<br />

Auenvegetation<br />

(mäßiger anthropogener<br />

Einfluss)<br />

Fauna<br />

Fliessgewässerfauna<br />

(weitgehend ohne<br />

anthropogenen Einfluss)<br />

Fliessgewässerfauna<br />

(mäßiger anthropogener<br />

Einfluss)<br />

Meist gering. Aufgrund des geringen Gefälles durchzieht die Wümme wie auch ihre Zuflüsse als<br />

mäandrierendes Gewässer die Fluss- und Bachauen und es kommt an einigen Stellen zu<br />

Aufspaltungen in mehrere Arme, die sich nach mehreren Kilometern wieder vereinigen.<br />

Kiesig, sandig, schlammig, Holz<br />

naturnahe vielfältige Struktur des Flussbettes vorhanden, die sich durch sehr flache sandige<br />

und feinkiesige Sohlbereiche mit Kolken und rasch durchströmten tiefen Rinnen auszeichnet<br />

Zahlreiche Mäander, niedrige Ufer mit Prall- und Gleithängen, Tief- und Flachwasserbereiche,<br />

Sandbänke, teilweise Kiesbänke; starke Neigung zur Bildung neuer Mäander, Altarme und<br />

Nebenarme, da das Flussgefälle geringer als das Talraumgefälle ist;<br />

Laichplätze, Unterstände aus unterspülten Wurzeln der Erlen sowie Nahrungsräume sind für die<br />

verschiedenen Fischarten durch die vielfältige Struktur im Flussbett vorhanden<br />

Außer sich sporadisch bildenden natürlichen Hindernissen ist das ganze Gewässersystem<br />

durchgängig<br />

Ausgeglichene Wasserführung, ganzjährig hoher Niedrigwasserstand, der fast nie unter<br />

Ständen von 50-60 cm fällt; im Winter und Frühjahr regelmäßige Überschwemmungen<br />

sommerkalte Temperaturverhältnisse mit geringen Schwankungen der Temperaturamplitude im<br />

Tages- und Jahresgang durch ganzjährigen Zustrom von kühlem Grundwasser (8° - 9° C) aus<br />

Sickerquellen sowie Schichtwasseraustritten entlang der Talkanten<br />

aufgrund der geringen organischen Belastung, der Beschattung und der leichten Verwirbelung<br />

des Wassers gleichmäßig um 100 %, mit zeitlichen und räumlichen Schwankungen<br />

naturnahe Belichtungsverhältnisse durch eine starke Beschattung der Wasserläufe<br />

(überwiegend Beschattung während und Besonnung außerhalb der Vegetationsperiode)<br />

Gering; aufgrund der hohen Beschattung, entwickelt die Wasserpflanzenvegetation keine<br />

nennenswerte Biomasse, die zur Nährstoffanreicherung im Gewässer führen könnte<br />

Aufrechte Igelkolben-Gesellschaft in einer großlaichkrautreichen Variante; in Ruhigwasserzonen<br />

Schwimmblattvegetation; in stärker rhitral geprägten Abschnitten Hakenwasserstern-<br />

Tauendblattgesellschaft; Röhrichte<br />

Zunahme der Röhricht- und Wasserpflanzen bei höherem Lichteinfall infolge Gehölz-<br />

Beseitigung, verstärktes Aufkommen von Kleinlaichkräutern und Alpen-Laichkraut; in extensiv<br />

unterhaltenen Gräben artenreiche Wasser- und Sumpfpflanzengesellschaften<br />

Erlen-Bachwälder; feuchte Eichen-Hainbuchenwälder; auf Niedermoorböden Erlen-, seltener<br />

Birkenbruchwälder; auf Anmoor- und Gleyböden Traubenkirschen-Erlen-Eschenwälder<br />

Bei Minderung des Wassereinflusses statt Erlenbruch Traubenkirschen-Erlen-Eschenwald, statt<br />

Birkenbruch feuchte Birken-Eichenwälder; bei extensiver landwirtschaftlicher Nutzung oder<br />

Brache, Röhrichte, Feuchtwiesen, Hochstaudenfluren, Uferschleierkrautgeselllschaft,<br />

Feuchtgebüsche<br />

ausgesprochen artenreiche, naturraumtypische Anzahl von wirbellosen Tierarten und<br />

Kleinstlebewesen; Populationen aller Altersklassen vertreten und nicht voneinander getrennt<br />

Biber, Fischotter, Eisvogel; Äsche, Bachforelle, Bachneunauge, Bachschmerle, Elritze,<br />

Flussneunauge, Groppe, Lachs, <strong>Meerforelle</strong>, Steinbeisser; Wirbellosenfauna oligotropher<br />

Tieflandbäche und kleinerer Flüsse: u. a. Libellen (z. B. Grüne Keiljungfer), Eintagsfliegen,<br />

Steinfliegen, Köcherfliegen, Flussmuschel (z. B. Kleine Flussmuschel), Flohkrebs, Edelkrebs<br />

Ausfall empfindlicher Arten<br />

Tab. 1: Naturnaher Zustand der Wümme im Mittelauf (Standort Schleuse III, nach DAHL&HULLEN 1989:56;<br />

STAWA 1996).<br />

- 17 -


4. Bestand, Beschreibung, Analyse und Bewertung<br />

4.1. Beschreibung der Wümme im Ober-, Mittel- und Unterlauf<br />

Die Wümme durchfließt in ihrem Verlauf Räume unterschiedlicher naturräumlicher Ausstattung,<br />

Nutzungsintensität und menschlicher Beeinträchtigung (Abb. 4; vgl. Kap. 2.2.1). Zur besseren<br />

Einordnung der geplanten Baumaßnahme an der Schleuse III in den Kontext des gesamten<br />

Flussgebietes, wird im Folgenden die Wümme in ihren unterschiedlichen Ausprägungen des Ober-,<br />

Mittel- und Unterlaufes kurz beschrieben.<br />

Abb. 4: Übersichtskarte der Wümme (KUNSTVEREIN FISCHERHUDE 2005: 1).<br />

4.1.1. Quellbereich<br />

Der Hauptquellarm der Wümme ist die Haverbeeke, die östlich von Schneverdingen bei<br />

Niederhaverbeck (Landkreis Soltau-Fallingbostel) entspringt. Die Wümmequelle liegt ca. 2 km südlich<br />

davon am Wulfsberg, wo sie in einem moorigen Quelltal entspringt. Beide Bäche vereinen sich östlich<br />

von Niederhaverbeck am Schneverdinger Weg.<br />

Aufgrund des stark sandigen Untergrundes versickert das Wasser der Wümme schon kurz nach ihrer<br />

Vereinigung mit der Haverbeeke in tieferen Bodenschichten (Bachschwinde). Auf den folgenden<br />

Kilometern führt der Bach nur bei starken Niederschlägen und Sättigung des Bodens Wasser. Erst ab<br />

der Ortschaft Wintermoor endet die temporäre Wasserführung der Wümme. Das Quellgebiet liegt im<br />

von Heide- und Waldflächen dominierten Naturschutzgebiet Lüneburger Heide (Abb. 5-6). Das Profil<br />

des Baches ist hier sehr flach ausgeprägt und stellenweise stark zugewachsen (KUNSTVEREIN<br />

FISCHERHUDE 2005).<br />

- 18 -


Abb. 5 (oben): Der Oberlauf der Wümme beim<br />

Austritt aus dem Wümmequelltal (KUNSTVEREIN<br />

FISCHERHUDE 2005: 41).<br />

Abb. 6 (rechts): Die Haverbeeke im Quellbereich<br />

kurz vor ihrem Zusammenfluss mit der Wümme<br />

(KUNSTVEREIN FISCHERHUDE 2005: 63).<br />

4.1.2. Oberlauf der Wümme<br />

In ihrem Oberlauf ab der Ortschaft Wintermoor durchfließt die Wümme ein überwiegend sehr flaches<br />

Muldental, das vielfach stark vermoort ist. Beim Verlassen des Naturschutzgebietes Lüneburger<br />

Heide nimmt die Nutzungsintensität der Talaue zu. Hier unterliegt der Bach bereits intensiver<br />

Gewässerunterhaltung. Infolgedessen ist die Wümme hier stellenweise stark eingetieft und<br />

morphologisch stark beeinträchtigt (Abb. 7)<br />

Der Oberlauf der Wümme ist charakterisiert durch seine relativ hohe Fließgeschwindigkeit. Das<br />

Gewässerprofil ist durch Ausbau und Begradigung häufig trapez- bis kastenförmig gestaltet und weist<br />

im Bereich bis zur Ortschaft Lauenbrück stellenweise unnatürlich große Sohlbreiten zwischen 3,00 m<br />

und 6,00 m auf.<br />

Die Wümme durchfließt hier Abschnitte, die durch eine intensive Grünlandnutzung ohne Randstreifen,<br />

aber auch durch Sukzessionsflächen und Wald geprägt sind (Abb. 8-9). Die Linienführung des Baches<br />

reicht von stark schlängelnd, wodurch sich ausgeprägte Prall- und Gleitufer entwickelt haben, bis hin<br />

zu einem gradlinigen Verlauf. Die Sohlstruktur ist sandig instabil und weist eine hohe anthropogene<br />

Sandfracht auf. In vielen Bereichen wird das Ufer durch jungen Erlenwuchs bzw. ältere Erlenbestände<br />

gesichert. An den Stellen, wo dieser bachbegleitende Gehölzbewuchs fehlt, sind die Ufer steil<br />

unterspült und neigen dazu, abzubrechen. (RASPER et al. 1991:178 ff.)<br />

- 19 -


Abb. 7 (links): Oberlauf der Wümme zwischen Schneverdingen und Wintermoor mit stark eingetieftem<br />

Profil (KUNSTVEREIN FISCHERHUDE 2005: 66).<br />

Abb. 8 (rechts oben): Oberlauf der Wümme bei Wesseloh in Grünland geprägter Niederung<br />

(KUNSTVEREIN FISCHERHUDE 2005: 70).<br />

Abb. 9 (rechts unten): Oberlauf der Wümme bei Königsmoor. Der Bach fließt hier in einem flachen,<br />

naturnahen Profil durch Erlenbruchwälder (RASPER et. al 2001: 77).<br />

4.1.3. Mittelauf der Wümme<br />

Im Mittellauf der Wümme, ab der Ortschaft Lauenbrück, verringert sich aufgrund der geringen<br />

Geländeneigung die Fließgeschwindigkeit. Das Flussbett der Wümme ist hier bereits deutlich<br />

verbreitert worden, um die größeren Wassermengen, die durch die Zuflüsse der Nebengewässer<br />

entstehen, aus wasserwirtschaftlicher Sicht schadlos abführen zu können. Die durchschnittliche<br />

Profilbreite beträgt zwischen 10 und 15 m. Das Sohlsubstrat besteht zum größten Teil aus Sand,<br />

örtlich sind auch Kies, Lehm und Schlammbereiche vorhanden.<br />

Wiederum werden viele Abschnitte durch eine intensive Grünlandnutzung ohne entsprechende<br />

Randstreifen genutzt. Allerdings zieht sich die Landwirtschaft in diesen feuchten bis staunassen<br />

Talräumen zunehmend zurück, so dass große Bereiche der Wümmeniederung, z. B. zwischen<br />

Lauenbrück und Rotenburg, inzwischen brach gefallen sind (vgl. Abb. 10).<br />

Der Verlauf der Wümme reicht von mäßig mäandrierend bis hin zu stark begradigten Abschnitten. Das<br />

eigentliche Gewässerprofil schneidet sich in der Regel 2,0 m bis 3,0 m tief in das Gelände hinein.<br />

Stellenweise gibt es größere, zusammenhängende Gebüsch- und Gehölzgruppen und des Öfteren<br />

sind Reste alter Uferbefestigungen vorhanden. (RASPER et al. 1991:178 ff.)<br />

- 20 -


Im Mittellauf der Wümme befindet sich noch eine Vielzahl von Querbauwerken, die bis heute die<br />

ökologische Durchgängigkeit verhindern, wie z.B. die Schleuse III bei Ahausen.<br />

Abb. 10: Die Wümme oberhalb von Scheeßel. Die Wümme fließt hier mäandrierend durch einen von<br />

Grünland und zunehmend auch Brachflächen geprägten Talraum (LANDKREIS ROTENBURG 2000: 74).<br />

4.1.4. Unterlauf der Wümme<br />

Im Unterlauf ab der Bundesautobahn A1 teilt sich die Wümme oberhalb der Ortschaft Ottersberg in<br />

Nord- und Südarm auf. Vom Nordarm zweigt nach etwa 5 km der Wümme-Mittelarm ab. Nach einem<br />

ca. 15 km langen getrennten Verlauf vereinigen sich die Flussarme in Höhe der Ortschaft Borgfeld<br />

wieder (vgl. Abb. 11). Dieses für den gesamten norddeutschen Raum einzigartige Binnendelta wies<br />

um 1850 noch die unglaubliche Zahl von 85 Wümmearmen auf, die im Laufe der Zeit aber für die<br />

Reusenfischerei, die Aufstauung zur Pooljagd und zur besseren landwirtschaftlichen Nutzung<br />

zugeschüttet wurden. Vor allem in den 1920er und 1970er Jahren wurde die Wümme in diesem<br />

Bereich massiv ausgebaut. Nach der Begradigung aller Arme wurden zahlreiche Stauwehre errichtet<br />

und die Talaue auf großer Länge eingedeicht (KUNSTVEREIN FISCHERHUDE 2005: 192 ff.).<br />

Der Wümme-Südarm hat eine Profilbreite zwischen 10 m und 15 m. Die Sohlstruktur des<br />

Gewässerbettes ist aufgrund der geringen Fließgeschwindigkeit meist sandig-schlammig. Der<br />

Mittelarm fließt mit einer durchschnittlichen Breite zwischen 5,0 m und 7,0 m leicht mäandrierend<br />

durch die Aue. Der im Durchschnitt ca. 10 m breite Nordarm ist aufgrund einer großen Anzahl von<br />

Renaturierungsmaßnahmen naturnah entwickelt worden (ARKENAU 2001). Er durchfließt<br />

mäandrierend die Auenlandschaft mit einer Vielzahl von Biotopen und Sukzessionsflächen.<br />

- 21 -


Nach dem Zusammenfluss von Nord-, Süd- und Mittelarm hat die Wümme eine Profilbreite zwischen<br />

10 m und 15 m mit einer relativ geringen Fließgeschwindigkeit. Die Linienführung ist weitgehend<br />

gerade. Erst unterhalb der Ortschaft Lilienthal ist die Linienführung der Wümme wieder stark<br />

mäandrierend. Das Flussufer ist streckenweise mit Steinschüttungen befestigt. Bei Ritterhude fließt<br />

die Wümme in die Lesum. (RASPER et al. 1991: 180 ff.)<br />

Nordarm<br />

Abb. 11: Die Wümme im Bereich ihres dreiarmigen Binnendeltas zwischen Ottersberg und Borgfeld<br />

(KUNSTVEREIN FISCHERHUDE 2005: 199).<br />

Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass die Wümme sowohl zahlreiche naturnahe<br />

Bereiche, aber überwiegend anthropogen mehr oder weniger stark überformte Abschnitte aufweist. Es<br />

wird deutlich, dass eine Vielzahl von Nutzungsansprüchen auf den gesamten Wümmeverlauf einwirkt.<br />

Der Flusslauf verbindet mehrere große naturräumliche Regionen und hat aus diesem Grund<br />

- 22 -<br />

Mittelarm<br />

Südarm


hinsichtlich der großräumigen Vernetzung von Lebensräumen ein großes Potenzial. Die geplante<br />

Wiederherstellung der ökologischen Durchgängigkeit des Flusses an der Schleuse III ordnet sich in<br />

diesen Kontext ein.<br />

4.2. Ökologische Durchgängigkeit der Wümme<br />

An der Wümme und ihren Nebenbächen sind gegenwärtig noch Hunderte von Quer- und<br />

Sohlbauwerken (Stauwehre, Sohlabstürze, Verrohrungen etc.) zu finden, die das Gewässersystem<br />

vielfach in voneinander isolierte Abschnitte zerteilen. Je nach Bauart, Absturzhöhe und Sohlsubstrat<br />

ver- bzw. behindern sie in unterschiedlicher Intensität die Wanderungsbewegungen der meisten<br />

Fischarten. Die folgende Abbildung 12 zeigt eine Übersicht der Sohlenbauwerke im gesamten<br />

Wümmesystems.<br />

Abb. 12: Sohlbauwerke (Stauwehre, Sohlabstürze) im Bereich des Wümmesystems (verändert nach:<br />

Bezirksregierung Lüneburg 2004).<br />

RASPER et al. (1991) haben im Rahmen des Niedersächsischen Fließgewässerschutzsystems eine<br />

Erstaufnahme des gesamten Wümmelaufes durchgeführt. Hierbei wurden insgesamt 33<br />

Sohlbauwerke erfasst, von denen<br />

• 30 als sehr starke Beeinträchtigung und<br />

• 3 als geringere Beeinträchtigung<br />

für die ökologische Durchgängigkeit und die naturnahe Ausprägung des Gewässers bewertet wurden.<br />

Während große und schwimmstarke Fische wie Lachs und <strong>Meerforelle</strong> in der Lage sind, selbst Höhen<br />

von bis zu 2 Metern zu überspringen (vgl. Abb. 13), scheitern kleinere Fische bei stromaufwärts<br />

gerichteten Wanderungen schon an scheinbar kleinen Hindernissen. So stellt z. B. ein Sohlabsturz<br />

von nur 5 cm Höhe für Kleinfische wie Mühlkoppe und Bachneunauge eine unüberwindbare Barriere<br />

dar.<br />

- 23 -<br />

Schleuse III


- 24 -<br />

Abb. 13: Hohe Stauwehre sind nur von besonders<br />

sprungstarken Fischen wie <strong>Meerforelle</strong> und Lachs<br />

zu überwinden. Alle anderen Fische scheitern hier<br />

beim Versuch aufzusteigen. (Stauwehr an der Fintau<br />

vor dem Umbau zur Sohlgleite, Foto aus: GERKEN<br />

2005).<br />

Das Problem der mangelnden ökologischen Durchgängigkeit der Wümme ist zwischenzeitlich vor<br />

allem im Unterlauf des Flusses erkannt worden. Im Unterlauf der Wümme, ca. 20 Kilometer stromab<br />

der Schleuse III, wurden seit 1992 im Rahmen des Naturschutzgroßprojektes „Fischerhuder<br />

Wümmeniederung“ 11 Stauwehre am Wümme-, Nord-, Mittel- und Südarm zu Sohlgleiten umgebaut<br />

oder mit Umgehungsgerinnen versehen (siehe Abb. 14-15). Vier weitere Stauwehre werden in Kürze,<br />

d. h. voraussichtlich bis 2006/07 ebenfalls ökologisch durchgängig gestaltet werden (ARKENAU<br />

2005). Mit Abschluss der Bauarbeiten im Bereich Fischerhude wird der gesamte Unterlauf der<br />

Wümme dann wieder für die gesamte Limnofauna uneingeschränkt passierbar sein.<br />

Dem geplanten Umbau des Stauwehres an der Schleuse III, das das nächste erhebliche<br />

Wanderhindernis für stromauf ziehende Fische und Wirbellose darstellt, kommt daher eine besondere<br />

Bedeutung zu (ARKENAU 2005, GERKEN 2005).<br />

Die Umbaumaßnahmen im Bereich Fischerhude-Ottersberg haben inzwischen dazu geführt, dass<br />

z. B. <strong>Meerforelle</strong>n auf ihren Laichwanderungen die Bäche des oberen Wümmegebietes deutlich<br />

besser erreichen können. Seit Abbau der größten Stauwehre steigt die Zahl der in den Bächen des<br />

oberen Wümmegebietes (Ruschwede, Fintau und Veerse) laichenden Fische seit ca. 5 Jahren<br />

deutlich an (GERKEN 2005).<br />

vorher nachher<br />

Abb. 14-15: Am Unterlauf der Wümme bei Fischerhude wurden seit den 1990er Jahren zahlreiche hohe<br />

Stauwehre in flache Sohlgleiten umgebaut, die für alle Fische wieder uneingeschränkt passierbar sind<br />

(Fotos aus GERKEN 2005).<br />

Im Mittellauf ist die Wümme aber bis heute durch mehrere Stauwehre in ihrer Durchgängigkeit<br />

unterbrochen. Vor allem die Stauwehre bei Hellwege, Ahausen (Schleuse III), Unterstedt (Abb. 16)<br />

und der Scheeßeler Mühle (Abb. 17) schneiden die oberhalb liegenden Bäche vom übrigen<br />

Wümmegebiet für nicht so sprungstarke Fischarten und Wirbellose ab.


Abb. 16 und 17 : Stauwehr in der Wümme bei Unterstedt (linkes Foto) und an der Scheeßeler Mühle. Beide<br />

Wehre sind, trotz der in Scheeßel vorhandenen, aber funktionsunfähigen Fischtreppe für fast alle<br />

stromaufwärts wandernden Fischarten nicht passierbar (Fotos aus GERKEN 2005).<br />

Die Schleuse III muss als „sehr große Beeinträchtigung“ nach Maßgabe des Niedersächsischen<br />

Fließgewässerschutzsystems also prioritär beseitigt bzw. umgebaut werden.<br />

Weiterhin sind nahezu alle Nebenbäche der Wümme durch eine Vielzahl von weiteren Stau- und<br />

Kulturwehren beeinträchtigt. Somit ist kaum ein Bach mehr von der Quelle bis zur Mündung für Fische<br />

und andere Kleintiere vollständig passierbar (siehe auch Abb. 18).<br />

Abb. 18: Unzählige kleine Stauwehre<br />

zerschneiden die Bäche im oberen<br />

Wümmegebiet. Dieses Wehr ist trotz der relativ<br />

geringen Absturzhöhe von ca. 50 cm für fast<br />

alle Fischarten nicht passierbar (Lünzener<br />

Bruchbach, Nebenbach der Wümme bei<br />

Westervesede. LK Rotenburg (W.), Foto aus<br />

GERKEN 2005).<br />

4.3. Fischfauna<br />

4.3.1. Fischregionen / Leitfischarten<br />

Von der Quelle bis zur Mündung eines Flusses ändern sich die prägenden ökologischen Faktoren wie<br />

Fließgeschwindigkeit, Wassertemperatur, Sauerstoffgehalt des Wassers und Sohlenbeschaffenheiten<br />

des Gewässergrundes kontinuierlich. Aufgrund dieser umweltbedingten Veränderung des Gewässers,<br />

ändert sich auch die Zusammensetzung der Fischfauna in charakteristischer Weise. Daher können die<br />

Flussabschnitte einer bestimmten Fischregion zugeordnet werden, die nach den vorkommenden<br />

Leitfischarten benannt wird (HOFFMANN et al. 1995). Entsprechend dieser Abfolge werden folgende<br />

Fischregionen eines Fließgewässers unterschieden (vgl. Abb. 19):<br />

- 25 -


Forellenregion<br />

Leitfischart: Bachforelle<br />

Begleitfische: <strong>Meerforelle</strong>, Mühlkoppe, Elritze,<br />

Bachschmerle, Bachneunauge<br />

Äschenregion:<br />

Leitfischart: Äsche<br />

Begleitfische: Bachforelle, Lachs, <strong>Meerforelle</strong>,<br />

Mühlkoppe, Elritze, Bachschmerle,<br />

Aalquappe, Döbel<br />

Barbenregion<br />

Leitfischart: Barbe<br />

Begleitfische: Döbel, Häsling, Hecht, Aal,<br />

Flußbarsch, Rotauge<br />

Brassenregion<br />

Leitfisch: Brassen<br />

Begleitfisch: Güster, Aland, Hecht, Zander,<br />

Flußbarsch, Rotauge, Rotfeder,<br />

Aal, Karpfen, Schleie<br />

Kaulbarsch-Flunder-Region<br />

Leitfisch: Kaulbarsch und Flunder<br />

Begleitfisch: Aal, Meeräsche, Finte<br />

Abb. 19: Fischregionen der Fließgewässer (aus HOFFMANN et al. 1995: 1; mit veränderten Angaben zu den<br />

Begleitfischarten).<br />

Der Abschnitt der Wümme im Bereich der Schleuse III bei Ahausen kann aufgrund seiner<br />

Ökomorphologie der Barbenregion zugeordnet werden.<br />

4.3.2. Wanderfischarten im Wümmegebiet<br />

Bis zu den umfangreichen Regulierungs- und Ausbauarbeiten im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts<br />

galt die Wümme als ein sehr fischreiches Gewässer (DEISTING 1974). Nach GAUMERT &<br />

KÄMMEREIT (1993) waren über 35 Fischarten im gesamten Flussgebiet vertreten. Im Vergleich zum<br />

historischen Fischbestand fällt auf, dass heute mit Ausnahme des Aals vor allem die sog.<br />

Wanderfischarten, die einen Teil ihres Lebenszyklus im Meer verbringen, vielfach aus dem<br />

Wümmegebiet verschwunden oder nur noch in geringen Restpopulationen vorhanden sind. Durch die<br />

Errichtung von Staustufen wurden die Wanderbewegungen dieser Fische behindert und Populationen<br />

teilweise von wichtigen Teillebensräumen abgeschnitten.<br />

Im gesamten Einzugsbereich der Weser bemühen sich zahlreiche Fischereivereine seit Jahren um<br />

eine Wiedereinbürgerung von Lachs und <strong>Meerforelle</strong>. Diese und andere Wanderfischarten, wie z. B.<br />

das Meerneunauge, hatten auch in der Wümme ihr natürliches Verbreitungsgebiet (ARGE WESER<br />

1996, 1998). Aufgrund zahlreicher anthropogener Eingriffe, von denen der Bau von Stauwehren<br />

sicherlich der schwerwiegendste war, brachen die Bestände am Anfang des 20. Jahrhunderts ein und<br />

führten bei Lachs und <strong>Meerforelle</strong> zum völligen Aussterben in diesem Flussgebiet. Im Jahre 1982<br />

wurde im oberen Wümmegebiet begonnen, diese stark gefährdeten bzw. vom Aussterben bedrohten<br />

Wandersalmoniden wieder dauerhaft anzusiedeln. Den Angelvereinen Lauenbrück, Fintel und<br />

Westervesede ist es z. B. gelungen, durch die Wiederherstellung von Laichhabitaten und durch<br />

Initialbesatz wieder eine eigenständige Population der <strong>Meerforelle</strong> zu etablieren. Die parallel dazu<br />

- 26 -


laufenden Bemühungen, auch den Lachs wieder einzubürgern, sind dagegen noch von wenig Erfolg<br />

gekrönt (GERKEN 2005).<br />

Seitdem die Wümme im Unterlauf bei Fischerhude wieder weitgehend ökologisch durchgängig<br />

gestaltet worden ist (vgl. Kap. 4.2.), stieg auch die Zahl der <strong>Meerforelle</strong>n, die den Laichaufstieg in das<br />

obere Wümmegebiet gemeistert haben, sprunghaft an. Allerdings behindern zahlreiche<br />

Sohlbauwerke, wie die Schleuse III, vor allem bei Niedrigwasser auch diese sehr sprungstarken<br />

Fische bei der Aufwärtswanderung. Andere Fischarten, die ein wesentlich geringeres<br />

Sprungvermögen haben, scheitern dagegen an diesen Barrieren (ARGE Weser 1998: 1 f.).<br />

Die bisher durchgeführten Maßnahmen zur Wiederherstellung der ökologischen Durchgängigkeit der<br />

Wümme lassen sich also nicht nur an den bekannten Arten Lachs und <strong>Meerforelle</strong> messen, die<br />

zumindest zeitweise auch hohe Wehre überwinden können. Maßstab muss vielmehr die gesamte<br />

gewässertypische Fisch- und Wirbellosenfauna des Flusses sein, zu der auch schwimmschwache<br />

Arten wie beispielsweise die Mühlkoppe und andere Kleinfische zählen.<br />

4.3.3. Reale Fischfauna der Wümme<br />

Für die Erfassung der Fischfauna im Bereich der Schleuse III existieren zurzeit nach Angaben des<br />

Dezernates Binnenfischerei Niedersachsen (ARZBACH 2005 mdl.) keine verwendbaren<br />

Aufzeichnungen über Kontrollbefischungen mittels eines Elektrofischfanggerätes. Lediglich im oberen<br />

Bereich der Wümme, im Bereich der Gemeinde Scheeßel sowie im unteren Bereich der Wümme bei<br />

Fischerhude liegen verwertbare Angaben über den Fischbestand vor. Ein Rückschluss auf die<br />

bestehende Fischpopulation im Bereich der Schleuse III ist mit dieser Datengrundlage nicht mit<br />

ausreichender Zuverlässigkeit zu erbringen. Eine neuerlich durchzuführende Elektrobefischung für<br />

diesen Bereich ist im Rahmen der für diese Arbeit zur Verfügung stehenden Zeit nicht durchführbar.<br />

Verwendbare Daten liegen jedoch für ein etwa 200 Meter langes Teilstück der Wümme, etwa 3 km<br />

oberhalb der Schleuse III, vor. Im Zuge einer Baumaßnahme wurde die Wümme im Oktober 2001 hier<br />

kurzfristig trockengelegt. Um den vorhandenen Fischbestand nicht zu gefährden, wurde dieser vom<br />

Fischereipächter vor dem Trockenfallen der Wümme entnommen. Da auf eine gewichts- und<br />

längenmäßige Differenzierung der Fische verzichtet wurde, liefern diese Daten nur allgemeine<br />

Hinweise auf die Artenzusammensetzung des Fischbestandes. Des Weiteren kann mit diesen Daten<br />

auch keine Aussage darüber getroffen werden, in welcher Hinsicht die Schleuse III für die Wanderung<br />

der Fische ein Hindernis darstellt (WIBBELT, A. 2005 mdl.).<br />

Bemerkenswert ist vor allem die unerwartet große Menge an Bachneunaugen und Mühlkoppen, die in<br />

diesem Bereich gefangen wurden. Dies ist als Indiz dafür zu werten, dass die Wassergüte in diesem<br />

Bereich für diese recht anspruchsvollen Fischarten deren Ansprüchen genügt. Auffallend ist aber<br />

auch, dass typische Vertreter der rheophilen Fischfauna, wie Aland, Döbel, Häsling, aber auch<br />

einzelne Exemplare von Bachforelle oder Äsche, die in dieser Fischregion zu erwarten wären, nicht<br />

gefangen wurden. Dies ist als Anzeichen für die gestörte Gewässermorphologie und -dynamik zu<br />

werten.<br />

Die folgende Tabelle (Tab. 2) gibt einen Überblick über das Fischartenspektrum der Wümme in dem<br />

betrachteten Gewässerabschnitt.<br />

- 27 -


Fischart Anzahl<br />

Rotauge/Rotfeder 238 nicht gefährdet<br />

Bachneunauge 127 stark gefährdet<br />

Aal 93 gefährdet<br />

Mühlkoppe 51 stark gefährdet<br />

Barsch 21 nicht gefährdet<br />

Karausche 18 gefährdet<br />

Gründling 11 gefährdet<br />

Neunstachliger Stichling 9 nicht gefährdet<br />

Hecht 3 gefährdet<br />

Schleie 1 nicht gefährdet<br />

Quappe 1 stark gefährdet<br />

Dreistachliger Stichling zahlreiche nicht gefährdet<br />

Moderlieschen zahlreiche gefährdet<br />

- 28 -<br />

Gefährdungsstatus<br />

nach Roter Liste Niedersachsen<br />

Tab. 2: Fischbestand der Wümme, ca. 3 km oberhalb der Schleuse III auf einer Länge von ca. 200 m (Daten<br />

vom Oktober 2001, WIBBELT, A., Gewässerwart Angelverein Ahausen).<br />

4.4. Makrozoobenthos<br />

Als Makrozoobenthos bezeichnet man die wirbellosen Tiere der Gewässersohle, die mit dem bloßen<br />

Auge sichtbar sind. Es handelt sich dabei vor allem um Larvenstadien von Insekten, Krebsen, Milben,<br />

Schnecken und Muscheln, Egeln und Würmern. Diese Kleinstlebewesen nehmen wichtige<br />

ökologische Funktionen im Gewässer wahr. Sie weiden Algen ab, wirken beim Abbau abgestorbener<br />

Pflanzen mit und dienen anderseits als Nahrung. Intakte Gemeinschaften von Makroinvertebraten sind<br />

nicht nur auf eine gute Wasserqualität angewiesen, sie benötigen auch naturnahe morphologische<br />

Gegebenheiten im und am Gewässer.<br />

Entwicklungsstadien vieler Arten sind beispielsweise an den Porenraum der Gewässersohle<br />

gebunden. Diese Lücken und Hohlräume im Substrat der Sohle werden aber durch feine<br />

Ablagerungen verstopft, wenn das Sohlenmaterial nicht periodisch durch Hochwässer umgelagert<br />

wird. Damit geht der Lebensraum für bestimmte Arten verloren. Andere Wirbellose benötigen<br />

Strukturen wie Pflanzen, Totholz oder Steinblöcke als langfristig stabiles Besiedlungssubstrat. Fehlen<br />

solche Strukturen, ist auch das Vorkommen der jeweiligen Arten gefährdet.<br />

4.4.1. Bewertung des Makrozoobenthos<br />

Die im Anhang 3 aufgeführte Tabelle zeigt eine Übersicht über das Makrozoobenthos, das im Rahmen<br />

einer ökologischen Gewässeruntersuchung der Wümme bei Hellwege vom NLWKN Verden im Juli<br />

2000 erfasst wurde. (SIEBERT, NLWKN VERDEN 2005)


Die feststellbaren anthropogenen Eingriffe haben sich auch auf das Artenvorkommen der Wirbellosen<br />

ausgewirkt. Laut SIEBERT (2005 mdl.) ist auffällig, dass das Verhältnis von Stillwasser liebenden<br />

Arten, wie den Schnecken, Egeln und Strudelwürmern prozentual sehr ausgeglichen zu den<br />

rheophilen Arten wie Köcherfliegen, Zweiflüglern und Eintagsfliegen ist. Dies deutet darauf hin, dass<br />

sich durch die Stauhaltung der Schleuse III auch die Artenzusammensetzung der Wirbellosen<br />

verändert hat, da der prozentuale Anteil an rheophilen Arten eigentlich höher sein müsste.<br />

Ein weiteres Defizit besteht im Mangel an gewässertypischem Totholz, welches Lebensraum für<br />

verschiedene Arten bietet. Im Rahmen der Gewässerunterhaltung wird dieses regelmäßig der<br />

Wümme entnommen.<br />

4.5. Gewässerstrukturgüte<br />

Die Gewässerstrukturgüte ist ein Maß für die ökologische Funktionsfähigkeit eines Fließgewässers<br />

und zeigt an, inwieweit ein Gewässer in der Lage ist, in dynamischen Prozessen sein Bett zu<br />

verändern und Lebensraum für aquatische und amphibische Organismen zu bieten. Ziel der so<br />

genannten Gewässergütekartierung ist die detaillierte Erfassung des vorhandenen Bestandes an<br />

Gewässerstrukturen.<br />

Grunddaten zur Beurteilung der Gewässerstrukturgüte sind Angaben über Wasserführung,<br />

Morphologie und Substrat, Quer- und Längsprofil, vorhandene Wasserpflanzen und Uferbewuchs,<br />

Ufergehölz, Querbauwerke, Auenutzung sowie Hochwasserschutzbauwerke. Maßstab für die<br />

Bewertung, ist der heutige potenzielle natürliche Wasserstand (hpnG).<br />

(LÄNDERARBEITSGEMEINSCHAFT WASSER 2000)<br />

Die Einstufung der Strukturgüte erfolgt in eine von sieben Güteklassen:<br />

● Güteklasse I: unveränderte Gewässerabschnitte,<br />

● Güteklasse II: gering veränderte Gewässerabschnitte,<br />

● Güteklasse III: mäßig veränderte Gewässerabschnitte,<br />

● Güteklasse IV: deutlich veränderte Gewässerabschnitte,<br />

● Güteklasse V: stark veränderte Gewässerabschnitte,<br />

● Güteklasse VI: sehr stark veränderte Gewässerabschnitte,<br />

● Güteklasse VII: vollständig veränderte Gewässerabschnitte.<br />

Gewässerstrukturgüte der Wümme<br />

Die Ermittlung der Strukturgüte der Wümme wurde im Jahre 1999 durchgeführt. Hierfür wurden von<br />

der Quelle bis zur Mündung der Wümme in die Lesum anhand einer Übersichtskartierung (SIEBERT<br />

1999) mit Hilfe eines Bewertungsbogens (vgl. Anhang 4) alle 1000 m die Grunddaten zur Beurteilung<br />

der Strukturgüte erhoben. Anschließend wurden sie mittels einer Datenbank am Computer<br />

ausgewertet. Für diese Diplomarbeit wurden die Ergebnisse der Bewertungsbögen auf einer Strecke<br />

von ca. 5 km oberhalb und ca. 5 km unterhalb der Schleuse III herangezogen.<br />

Aufgrund der schlechten Gewässerbettdynamik, die durchschnittlich mit Güteklasse IV und zum Teil<br />

sogar nur mit Güteklasse V bewertet wurde sowie der im Durchschnitt mit Güteklasse III bewerteten<br />

Auedynamik, kommt der betrachtete Gewässerabschnitt nicht über eine Strukturgüteklasse IV hinaus<br />

(vgl. Abb. 20). (SIEBERT 1999).<br />

- 29 -


Schleuse III<br />

Abb. 20: Gewässerstrukturgüte im mittleren Wümmegebiet - Stand 2000 (Bezirksregierung Lüneburg 2004a,<br />

verändert).<br />

4.6. Schleuse III<br />

Wümme<br />

Ahauser<br />

Bach<br />

4.6.1. Historische Nutzung der Schleuse III<br />

Rodau<br />

Im Zuge der Rieselwiesenwirtschaft wurden in der Gemeinde Ahausen bis 1919 insgesamt vier<br />

Schleusen im Bereich der Wümme und des Ahausener Mühlenbaches errichtet, die für die<br />

Bewässerung des Ahausener Stauverbandes benötigt wurden (siehe Abb.21). Doch zu dieser Zeit<br />

waren die aus Holz erbauten Schleusen bereits in einem so schlechten Zustand, dass ein geregelter<br />

Stau nicht mehr ausgeführt werden konnte und die Grünlanderträge infolgedessen stark<br />

zurückgingen.<br />

Um die ertragssteigernde Bewässerung der Wümmewiesen weiterhin sicherzustellen, wurde um 1920<br />

mit den Planungen zum Bau neuer Schleusen begonnen. Im „Erläuterungsbericht und<br />

Kostenanschlag zur Ausführung von Meliorationsarbeiten“ im Gebiet der Wümmegenossenschaft des<br />

Kreises Rotenburg wurden die Grundzüge dieser Planung erläutert: (VORSTAND DES<br />

MELIORATIONSBAUAMTES 1919):<br />

- 30 -<br />

Wiedau


„In der Verhandlung zu Rotenburg am 07. Oktober des Jahres 1920 wurde vom<br />

Genossenschaftsvorstand beschlossen, unter Inanspruchnahme der durch die Reichsverordnung, im<br />

Wege der Erwerbslosenfürsorge in Aussicht gestellten Zuschüsse und Darlehen nunmehr im Rahmen<br />

der Genossenschaftsbildung zugrunde liegenden Meliorationsplanes noch folgende Anlagen<br />

auszuführen:“<br />

1.) Bau der Schleuse II (Ahausen- Waffensener Schleuse)<br />

2.) Bau der Schleusen III und V (Untere Ahauser Schleuse und Everinghausener Schleuse)<br />

„Die neu zu planenden Wümmeschleusen II, III und V sollten nach dem Muster der 1913 erbauten<br />

Hellweger Schleuse gebaut werden.“ (siehe Anhang 5)<br />

Die Schleuse III sollte mit einer notwendigen Brückenfahrbahn verbunden werden, um die<br />

anliegenden Wiesen und landwirtschaftlich genutzten Flächen zu erreichen. Durch den Neubau der<br />

Schleuse, einer geringen Querschnittsaufweitung und einer Grundräumung der Wümme in diesem<br />

Bereich, sollte eine bessere Wasserregulierung erreicht werden, so dass die angrenzenden Wiesen<br />

wieder erfolgreich bewässert und bewirtschaftet werden konnten. (VORSTAND DES<br />

MELIORATIONSBAUAMTES 1919)<br />

Schleuse<br />

Ahauser Schleuse<br />

Abb. 21: Übersichtskarte vom Verlauf der Wümme im Bereich der Ahauser Mühle um 1920 mit den<br />

vorhandene alten Holzschleusen, Maßstab 1:25000 (Archivunterlagen NLWKN Verden, verändert).<br />

- 31 -<br />

Waffensener Schleuse<br />

obere Ahauser<br />

Schleuse


Trotz intensiver Forschungen bei den verschiedenen Behörden (NLWKN, Untere Wasserbehörde,<br />

Unterhaltungsverband, etc.) waren keine Angaben über den Beginn der Bauarbeiten zu finden. Des<br />

Weiteren gibt es zurzeit keine auffindbaren Aufzeichnungen darüber, wie lang die Schleuse III zur<br />

Wiesenbewässerung genutzt wurde und wie die Nutzung nach Beendigung der Wiesenbewässerung<br />

geregelt wurde.<br />

4.6.2. Staurecht an der Schleuse III<br />

Das jetzige Staurecht an der Schleuse III unterliegt dem Wümme Wasserverband unterhalb<br />

Rotenburg. Leider sind trotz intensiver Recherchen keine Wasserbucheinträge über zu haltende<br />

Stauhöhen und Stauziele aufzufinden gewesen.<br />

Nach Angaben des Vorsitzenden des Wümme Wasserverbandes (LANGE 2005, mdl.) erfolgt die<br />

heutige Stauregelung anhand der anfallenden Abflussspende. Bei großen Abflussspenden sind die<br />

Stauschütze vollkommen gezogen. Nur bei geringen und mittleren Wasserständen erfolgt eine<br />

Stauregelung je nach Bedarf.<br />

4.6.3. Realer Zustand der Wümme im Bereich der Schleuse III<br />

Die Wümme wurde in der Vergangenheit wie fast alle Gewässer den Anforderungen einer intensiven<br />

Landwirtschaft sowie der Siedlungsentwicklung gerecht ausgebaut. Dennoch gibt es im Abschnitt<br />

zwischen Ahausen und Hellwege einige Stellen, wo sie ausgiebig mäandriert. Obwohl in den letzten<br />

Jahren umfangreiche Maßnahmen zur naturnahen Entwicklung der Gewässeraue ergriffen wurden,<br />

indem Flächen vom Land Niedersachsen aufgekauft wurden und diese nicht mehr bewirtschaftet<br />

werden, reicht die Nutzung der landwirtschaftlichen Flächen an vielen Stellen noch oft bis an die<br />

Uferkanten heran.<br />

Im betrachteten Fließgewässerabschnitt existierten bis vor vier Jahren noch zwei weitere Schleusen.<br />

Die Schleuse II (Station 30,470) lag ca. 2,7 km oberhalb der Schleuse III und wurde im Jahr 2001<br />

aufgrund einer Renaturierungsmaßnahme durch eine Sohlgleite ersetzt. Die Schleuse IV (Station<br />

24,970) liegt etwa 2,7 km unterhalb der Schleuse III und ist bis heute noch in Betrieb. Etwa 70 m<br />

oberhalb der Schleuse III mündet der Ahauser Bach in die Wümme (Abb.24).<br />

Die Wümme weist im Betrachtungsabschnitt ein kastenartiges Gewässerprofil mit einer Breite<br />

zwischen 12 m und 15 m auf (Abb. 22). Die Sohllage befindet sich etwa 2,30 m unter dem Gelände.<br />

Das Sohlsubstrat besteht zum größten Teil aus sandigen Materialien. Der Böschungsbereich weist<br />

keinen Verbau auf und an vielen Stellen ist Bach begleitender Gehölzbewuchs vorhanden, der zur<br />

Stabilisierung der Böschungen beiträgt. Etwa 50 m ober- und unterhalb der Schleuse III befinden sich<br />

Einstiegs- bzw. Ausstiegshilfen für Kanu- und Bootssportler. In diesem Bereich weisen die Ufer<br />

erhebliche Tritt- und Erosionsschäden auf (Abb.23).<br />

- 32 -


Abb. 22 (oben links): Gewässerprofil der Wümme<br />

oberhalb der Schleuse III, (Foto Verfasser).<br />

Abb. 23 (rechts oben): Einstiegs- bzw.<br />

Ausstiegshilfen für Kanu- und Bootssportler 50 m<br />

oberhalb der Schleuse III, (Foto Verfasser).<br />

Abb. 24 (rechts unten): Mündung des Ahauser<br />

Bachs in die Wümme, etwa 70 m oberhalb der<br />

Schleuse III, (Foto Verfasser).<br />

4.6.4. Baulich-konstruktive Begutachtung der Schleuse III<br />

Die Schleuse III ist um 1925 erbaut worden, um eine Bewässerung der anliegenden Wiesenflächen zu<br />

gewährleisten. Sie besteht aus drei Kammern von jeweils ca. 4,75 m Breite (Abb. 26). Die drei<br />

Kammern sind durch zwei ca. 5,50 m lange Pfeiler getrennt und an den beiden Uferseiten sind<br />

Widerlager verbaut. Um die angrenzenden Acker- und Weideflächen erreichen zu können, führt über<br />

das Bauwerk eine Wirtschaftswegebrücke mit einer lichten Breite von 4,20 m. Die Länge der Brücke<br />

beträgt 17,30 m (Abb. 25).<br />

Abb. 25 (links): Wirtschaftswegebrücke, die über die Schleuse III führt, (Foto Verfasser).<br />

Abb. 26 (rechts): Schleuse III vom Oberwasser aus mit den drei Schleusenkammern, (Foto Verfasser).<br />

- 33 -


Die Pfeiler, das Widerlager und die Wirtschaftswegebrücke sind in Massivbauweise (Stahlbeton)<br />

gebaut. Die Bauwerkssohle ist ebenfalls in Massivbauweise ausgeführt und liegt im Bereich der<br />

Schütztafeln auf NN + 12,68 m. Um eine allzu große Auskolkung im Unterwasser der Schleuse zu<br />

vermeiden, wurden die Sohle und ein Teil der Böschung auf einer Länge von ca. 20 m mit großen<br />

Feldsteinen befestigt (Abb. 28). Trotz dieser Vorkehrungsmaßnahmen ist mittlerweile eine größere<br />

Auskolkung durch die starke Strömung zu verzeichnen.<br />

Abb. 27 (links): Schütztafel der Schleuse III aus Stahlkonstruktion, (Foto Verfasser).<br />

Abb. 28 (rechts): Sohl- und Uferbefestigung im Unterwasser der Schleuse III zur Stabilisierung und zur<br />

Verminderung der Kolkbildung, (Foto Verfasser).<br />

Zwei der zum Aufstau notwendigen Schütztafeln bestehen aus Holzbohlen, die dritte aus einer<br />

Stahlkonstruktion (Abb. 27). Sie sind ca. 1,30 m hoch und können über ein Zahnradgestänge aus<br />

Stahl einzeln manuell höhenmäßig justiert werden.<br />

Aufgrund des hohen Alters, ist die Anlage in einem sehr schlechten baulich-konstruktiven Zustand.<br />

An vielen Stellen sind massive Betonschäden und starke Korrosionsschäden an den<br />

Stahlkonstruktionen nachzuweisen (Abb. 29-32). Die Pfeiler, die die einzelnen Wehrkammern<br />

voneinander trennen und das Grundgerüst für die Brückenfahrbahn bilden, weisen starke<br />

Betonabplatzungen im Bereich der Bauwerkssohle auf. Des Weiteren werden die Widerlager und die<br />

Pfeiler durch eine Vielzahl von Rissen durchzogen und sind mit starken Betonausblühungen<br />

versehen. Da bei der ersten Besichtigung der bestehenden Anlage ein sehr geringer Wasserstand<br />

herrschte, waren besonders gut erkennbare Betonausspülungen im unteren Bereich der Pfeiler<br />

sichtbar (Abb. 29 und 31).<br />

Abb. 29 (links): Starke Ausspülungen im unteren Bereich der Pfeiler, (Foto Verfasser).<br />

Abb. 30 (rechts): Starke Korrosionsschäden an der Stahlkonstruktion zum Heben und Senken der<br />

Schütztafeln, (Foto Verfasser).<br />

- 34 -


Abb. 31 (links): Risse und Betonausblühungen an den Pfeilern der Schleuse III mit starken<br />

Ausspülungen im unteren Bereich, (Foto Verfasser).<br />

Abb. 32 (rechts): Betonabplatzungen und Ausblühungen am Brückenunterzug, (Foto Verfasser).<br />

Bei einer Dokumentation über die Schau der Wümmeschleusen I-V am 28.09.1988 wurden folgende<br />

Mängel festgestellt (LANDKREIS ROTENBURG 1988):<br />

„Die Tafeln sind funktionsfähig, die Eisenteile jedoch sehr stark angerostet und überholungsbedürftig.<br />

Die Widerlager wie auch Betonpfeiler weisen starke Rissbildung auf. Es muss befürchtet werden, dass<br />

die Risse durchgehend sind und die Standsicherheit nur noch durch das Eigengewicht des Betons<br />

gewährleistet wird. Hier wird in den nächsten Jahren eine Sanierung unumgänglich sein.“<br />

Zusammenfassend wurde festgestellt:<br />

„Die Schleusen II-V müssen in den nächsten Jahren überholt bzw. saniert werden. Das Amt für<br />

Straßenbau des Landkreises sollte gebeten werden, eine Brückenprüfung vorzunehmen, um die<br />

Verkehrssicherheit zu Prüfen. Hierbei sollte auch eine Gewichtsbeschränkung vorgesehen werden.“<br />

Trotz intensiver Recherche beim Landkreis Rotenburg, ist das Ergebnis der Brückenprüfung der<br />

Schleuse III aus dem Jahre 1989 nicht auffindbar. Doch aufgrund der eigenen Begutachtung ist<br />

festzustellen, dass der jetzige Zustand nicht mehr den Anforderungen einer ausreichenden Stand- und<br />

Verkehrssicherheit genügt.<br />

Des Weiteren wurde 1992 betreffend der Unterhaltung der Brücken an den Schleusen folgendes<br />

bemängelt (WÜMMEWASSERVERBAND UNTERHALB ROTENBURG 1992):<br />

„Es ist insbesondere der Zustand folgender Brücken zu bemängeln:“<br />

1) Fußgängerüberweg im Bereich der Schleuse II in der Gemarkung Ahausen (in Höhe des<br />

Feriengebietes Vor der Wümme)<br />

2) Verbindungsweg Ahausen-Hassendorf im Bereich der Schleuse III (westlich Ahauser Mühle)<br />

„Beide Brücken sind stark reparaturbedürftig und weder mit landwirtschaftlichen Fahrzeugen, noch mit<br />

Personenkraftwagen (im Bereich der Schleuse III) gefahrlos zu überqueren“.<br />

- 35 -


Doch bis heute hat sich an diesem Zustand nichts geändert und obwohl die Brückenfahrbahn noch<br />

von einer Vielzahl von Personenkraftwagen und landwirtschaftlich schweren Maschinen befahren<br />

wird, ist keine Begrenzung der Achslasten für die Brücke vorhanden. Somit besteht eine erhebliche<br />

Gefahr für die gesamten Verkehrsteilnehmer.<br />

Einen weiteren Gefährdungspunkt stellt das Brückengeländer dar (Abb. 33-34). Es ist ebenso in<br />

einem sehr schlechten baulichen Zustand. Obwohl es an einigen Stellen vor längerer Zeit schon<br />

notdürftig repariert wurde, lösen sich die Verbindungen des Brückengeländers im unteren Bereich zur<br />

Brückenfahrbahn. Damit stellt das Geländer ebenso ein erhebliches Gefährdungsrisiko für Fußgänger<br />

dar, da es nicht auszuschließen ist, dass das Geländer selbst bei geringer Belastung aus den<br />

Verankerungen reißt.<br />

Abb. 33 (links oben): Notdürftig repariertes<br />

Brückengeländer, (Foto Verfasser).<br />

Abb. 34 (rechts oben): Sich lösende<br />

Verbindungen des Brückengeländers an der<br />

Brückenfahrbahn, (Foto Verfasser).<br />

Abb. 35 (rechts): Fahrbahnbelag der Brücke, (Foto<br />

Verfasser).<br />

Der Fahrbahnbelag der Brücke besteht aus Pflastersteinen, die mit einem Asphaltüberzug versehen<br />

wurden. Aufgrund der Nutzung der Brücke durch landwirtschaftliche Maschinen und PKW ist der<br />

Asphalt an vielen Stellen abgeplatzt, so dass die Pflastersteine wieder an die Fahrbahnoberfläche<br />

treten (Abb.35).<br />

- 36 -


4.6.5. Ökologische Beeinträchtigung durch die Schleuse III<br />

Die Wümme war vor Beginn wasserbaulicher Eingriffe des Menschen durchgehend frei von<br />

Wanderungshindernissen für Fische und wirbellose Tiere. Alle Tiere, die in ihrem Lebenszyklus auf<br />

Wanderbewegungen angewiesen sind, konnten die für die Aufrechterhaltung ihrer Population<br />

notwendigen Wanderungen durchführen, ohne auf unüberwindbare Barrieren zu stoßen.<br />

Durch die Schleuse III ist die ökologische Durchgängigkeit für die Gewässerfauna der Wümme im<br />

Bereich von Ahausen nicht mehr gegeben.<br />

Für die sog. anadromen Wanderfischarten wie Lachs, <strong>Meerforelle</strong> sowie Meer- und Flußneunauge,<br />

spielt die Durchgängigkeit der Fließgewässer dabei eine zentrale Rolle und ist eine essentielle<br />

Voraussetzung für die Etablierung ihrer Populationen. Sie sind auf einen obligaten Wechsel zwischen<br />

ihren Reproduktionsgebieten im Binnenland und den Aufwuchshabitaten im Meer angewiesen. Als<br />

geschlechtsreife Elterntiere führen sie stromaufwärts gerichtete Wanderungen zu ihren Laichgebieten<br />

in den Oberläufen durch. Nachdem sie ihre Jugendstadien in den Oberläufen der Bäche (Hypo-<br />

Rhithral) verbracht haben, führen die Jungfische (Smolts) stromabwärts gerichtete Wanderungen in<br />

Richtung Meer durch, um hier in den nahrungsreichen Gebieten die Zeit bis zum Eintreten der<br />

Geschlechtsreife zu verbringen (Abb. 36).<br />

Auch der Aal ist in besonderem Maße auf die Durchgängigkeit der Fließgewässer angewiesen. Als<br />

sog. katadromer Wanderfisch wandert er, nachdem er bereits tausende Kilometer durch den<br />

Atlantischen Ozean geschwommen ist, als Jungfisch (Glasaal) die Flüsse hinauf, um hier mehrere<br />

Jahre bis zum Eintreten der Geschlechtsreife zu verbringen. Dann wandert auch er wieder ins Meer<br />

ab, um nach einer langen Wanderung in der Sargasso-See vor der amerikanischen Küste zu laichen<br />

(Abb. 36).<br />

Abb. 36: Lebenszyklus und Wanderungsbewegungen katadromer und anadromer Wanderfische am<br />

Beispiel von Aal (Anguilla anguilla) und Lachs (Salmo salar) (aus: DVWK 1996 / 232: 17).<br />

- 37 -


Neben den o. g. Wanderfischarten führen aber auch alle anderen Fischarten mehr oder weniger stark<br />

ausgeprägte, jahresperiodische Wechsel zwischen Nahrungs- und Ruhehabitaten durch oder<br />

besiedeln während bestimmter Entwicklungsphasen Gewässerabschnitte mit unterschiedlichen<br />

Lebensbedingungen (PATT, JÜRGING, KRAUS 1998). Diese Wanderungen sind in vielfacher<br />

Hinsicht von Bedeutung (DVWK 1996/232: 14 ff.):<br />

• Kompensatorische Aufwanderung: Aufgrund der ständigen Strömung laufen vor allem<br />

Jungfische ständig Gefahr, stromab verdriftet zu werden (z. B. bei Hochwässern).<br />

Stromaufwärts gerichtete Wanderungen dienen der Kompensation, der durch Verdriftung<br />

hervorgerufenen Terrainverluste.<br />

• Wechsel zwischen Teillebensräumen: Im Laufe des Jahres suchen Fische unterschiedliche<br />

Nahrungs- und Ruhehabitate oder besiedeln während bestimmter Entwicklungsphasen<br />

unterschiedliche Gewässerabschnitte. So leben z. B. Mühlkoppen als Jungfisch in<br />

Gewässerabschnitten mit feinem Kies-Substrat und wandern als erwachsene Tiere bevorzugt in<br />

Abschnitte mit grobem Kiessubstrat und schnellerer Strömung. Im Winter ziehen sie sich<br />

dagegen in tiefere, strömungsberuhigte Abschnitte zurück.<br />

• Laichwanderungen: Ähnlich wie Lachse und <strong>Meerforelle</strong>n führen auch andere Fische wie<br />

Bachforellen, Äschen, Mühlkoppen, Bachneunaugen und Aalquappen Laichwanderungen in die<br />

Bachoberläufe durch, wo sie bessere Lebensbedingungen für ihre Brut vorfinden (höhere<br />

Strömungsgeschwindigkeit, Kiesbänke, geringerer Feinddruck für Jungfische).<br />

• Populationsaustausch / Wiederbesiedlung katastrophenbedingt verödeter Gewässerabschnitte:<br />

Wanderungsbewegungen dienen auch dem Ausgleich unterschiedlicher Besiedlungsdichten<br />

und führen zum genetischen Austausch zwischen Teilpopulationen. Dies ist vor allem bei<br />

katastrophenbedingt verödeten Gewässerabschnitten von Bedeutung (z. B. nach einem<br />

Fischsterben), wodurch verlorengegangene Lebensräume rasch wieder besiedelt werden<br />

können.<br />

Die folgende Tab. 3 zeigt die Hauptwanderphasen fließgewässertypischer Wanderfischarten. In den<br />

dort angegebenen Zeiträumen ist die ökologische Durchgängigkeit des Gewässers von besonderer<br />

Bedeutung (BRUNKE & HIRSCHHÄUSER 2005: 10).<br />

<strong>Meerforelle</strong><br />

Bachforelle<br />

Lachs<br />

Aal<br />

Smolt<br />

Flussneunauge<br />

Meerneunauge<br />

Jan Feb März April Mai Juni Juli Aug Sep Okt Nov Dez<br />

- 38 -<br />

Aufstieg<br />

Abstieg<br />

Tab. 3: Hauptwanderphasen von fließgewässertypischen Wanderfischarten (aus BRUNKE &<br />

HIRSCHHÄUSER 2005: 10)<br />

Die Tabelle zeigt, dass das ganze Jahr über aufwärts- und abwärtsgerichtete Wanderungen in den<br />

Fließgewässern stattfinden.


Auch zahlreiche Wirbellose wie z. B. Bachflohkrebse, Strudelwürmer u. a. führen aktive<br />

Aufwärtswanderungen durch und kompensieren so die ständige strömungsbedingte Abdrift. Für sie<br />

bildet die Schleuse III ein unüberwindbares Hindernis.<br />

Eine besondere Strategie bei der Driftkompensation haben einige Muscheln entwickelt. So nisten sich<br />

z. B. die Larven der Flußperlmuschel in den Kiemen von Bachforellen ein und lassen sich nach<br />

Beendigung dieser Entwicklungsphase in stromaufwärts gelegenen Bachabschnitten wieder auf den<br />

Gewässergrund fallen (passive Driftkompensation). Dabei sind die Flussperlmuscheln aber darauf<br />

angewiesen, dass das Fliessgewässer nicht durch Wanderhindernisse beeinträchtigt ist, die von den<br />

Wirtsfischen nicht überwunden werden können.<br />

Andere wirbellose Fließgewässerorganismen wie Steinfliege, Libelle und Eintagsfliege, die nur im<br />

Larvenstadium einen Großteil ihres Lebens im Wasser verbringen, können im geflügelten Zustand das<br />

Gewässer verlassen, die Schleuse auf dem Luftweg überwinden und somit neue Lebensräume<br />

erschließen.<br />

4.6.6. Morphologische Beeinträchtigung durch die Schleuse III<br />

Die hydraulisch-morphologische Struktur der Fließgewässer ist ein wesentlicher Bestandteil für die<br />

Beurteilung der Lebensraumqualität. (PATT, JÜRGING, KRAUS 1998)<br />

Durch die Schleuse III wird die gesamte Fließcharakteristik der Wümme im oberen und unteren<br />

Bereich der Wehranlage verändert und somit auch die dort vorzufindenden Lebensräume. Dies hat<br />

zur Folge, dass durch den Aufstau die Fließgeschwindigkeit im Oberwasser herabgesetzt wird und es<br />

so zu einer hohen unnatürlichen Ablagerung von Feinstsedimenten kommt. Die einsetzende<br />

Verschlammung im Staubereich legt sich wie ein „Teppich“ über die Gewässersohle und gefährdet die<br />

schon auf geringste Veränderungen reagierenden, stark substratgebundenen und im Lückensystem<br />

lebenden wirbellosen Fließgewässerorganismen (siehe Abb. 37). Kommt es nach einer längeren<br />

Stauphase zu einer vollständigen Öffnung der Wehrschütze, wird ein großer Teil der abgelagerten<br />

Feststoffe in das Unterwasser befördert, was in keiner Form dem natürlichen Geschiebetrieb in einem<br />

Fließgewässer entspricht.<br />

Grob schematisiertes Beispiel einer<br />

grobkörnigen Bachsohle, die durch ihr<br />

sauerstoffreiches Kieslückensystem einen<br />

äußerst reichhaltigen Lebensraum bietet.<br />

Typische Bewohner sind (Auswahl):<br />

1. Köcherfliegenlarve<br />

2. Eintagsfliegenlarve<br />

3. Flußnapfschnecke<br />

4. Steinfliegenlarve<br />

5. Bachflohkrebs<br />

6. Forelleneier /- brut<br />

Abb. 37: Lebensraum kies- und geröllreiche Gewässersohle („hyporheisches Interstitial“) (aus PATT,<br />

JÜRGING, KRAUS 1998: 74).<br />

- 39 -


Ein weiteres Problem durch die Verringerung der Fließgeschwindigkeit im Oberlauf ist die Erhöhung<br />

der Wassertemperatur bzw. der Temperaturamplitude im Tages- und Jahresgang. Sie spielt für die<br />

aquatischen Lebensgemeinschaften eine besondere Rolle. Viele Arten sind hinsichtlich ihrer<br />

Stoffwechselvorgänge und ihres Verhaltens an ein enges Temperaturspektrum angepasst und<br />

tolerieren Abweichungen von ihrem Temperaturoptimum nur in eingeschränktem Maße. Bereits eine<br />

geringe Erwärmung des Wassers durch die intensive Sonneneinstrahlung kann infolge der geringen<br />

Fließgeschwindigkeit im Staubereich für temperaturempfindliche Organismen einen<br />

besiedlungshemmenden Störfaktor darstellen. (PATT, JÜRGING, KRAUS 1998)<br />

Aufgrund der Vielzahl an ökologischen und morphologischen Beeinträchtigungen durch die<br />

Schleuse III ist eine Umgestaltung unumgänglich.<br />

4.6.7. Stauwurzelberechnung<br />

Wie in Kapitel 4.6.6. erwähnt, ändert sich die komplette Morphologie durch die Stauhaltung der<br />

Schleuse. Um zu verdeutlichen, wie weit reichend die Stauwurzel bei einem Totalstau der Schleuse III<br />

von MNQ = 2,300 m³/s ist, wodurch sich die gesamte Fließgewässercharakteristik der Wümme stark<br />

verändert, wird diese Berechnung durchgeführt. Sämtliche Berechnungen beruhen auf<br />

Vereinfachungen und Idealisierungen, die jeweils angegeben werden. (WITTENBERG, H. 1997)<br />

Allgemein<br />

Wird der Abfluss in einem Gerinne durch Einbauten (z. B. Wehre) gestört, kommt es zu einer<br />

ungleichmäßigen Fließbewegung. Eine Veränderung des Fließverhaltens entlang des Fließweges tritt<br />

ein. Die Wasserspiegellinie verläuft nicht mehr parallel zur Sohle, wie es beim Normalabfluss der Fall<br />

ist. Dies wird als ungleichförmige Bewegung bezeichnet. (WITTENBERG, H. 1997)<br />

Stauweite<br />

Stauwurzel Staulinie<br />

Wasserspiegelverlauf bei<br />

normalem, ungestörten Abfluss<br />

Abb. 38: Prinzip einer Stauwurzel (Zeichnung Verfasser).<br />

Q<br />

- 40 -<br />

Wehr<br />

Die Fließgeschwindigkeit nimmt mit zunehmender Annäherung an die Störung ab (vu< vo). Den Verlauf<br />

der Wasserspiegellage nennt man Staulinie. Die Stauwurzel befindet sich im Übergang des normalen<br />

zum gestauten Abfluss der Wümme. Ihre Entfernung von der unnatürlichen Sperre zum<br />

unbeeinflussten Zustand bezeichnet man als Stauweite.


Meistens genügt es, die Stauwurzel dort anzusetzen, wo die Wassertiefe noch rund 1% größer bzw.<br />

3-5 cm höher ist, als die des ungestörten Abflusses. In einem natürlichen Gewässer die Stauwurzel<br />

genau zu ermitteln, bedeutet einen hohen rechnerischen Aufwand. Aus diesem Grund wird hier nur<br />

ein kurzer Anschnitt betrachtet, der die unterschiedlichen Fließ- und Gefällegeschwindigkeiten der<br />

Wümme widerspiegelt. (WITTENBERG, H. 1997)<br />

In diesem werden die Energielinie, die Wasserspiegellinie und die Sohllinie mit genügender<br />

Genauigkeit als Gerade angesetzt (siehe Abb. 38). Der Übergang vom oberen zum unteren<br />

Querschnitt erfolgt allmählich. Die Ermittlung der Wasserspiegellinie wird schrittweise von Profil zu<br />

Profil gegen die Fließrichtung durchgeführt.<br />

Im Rahmen dieser Arbeit wird darauf verzichtet, eine schrittweise Spiegelberechnung durchzuführen,<br />

da der Rechenaufwand nicht im Verhältnis zu dem erwartenden Ergebnis steht. Die Berechnung wird<br />

zunächst anhand von unterschiedlichen Näherungsformeln durchgeführt.<br />

Stauwurzelberechnung<br />

Um die Näherungsformeln anwenden zu können, sind einige Regelwerte zu ermitteln. Bei diesen<br />

Näherungsansätzen wird davon ausgegangen, dass die Geschwindigkeitshöhen vernachlässigt<br />

werden können. Des Weiteren muss mit Hilfe der für diese Arbeit im Vorfeld vom NLWKN Verden<br />

aufgemessenen Querprofile ein repräsentatives Regelprofil gefunden werden, das möglichst genau<br />

die örtlichen Verhältnisse widerspiegelt (siehe Abb.39). Die Werte der gemessenen Profile werden für<br />

die Berechnung herangezogen.<br />

Als Regelprofil wird folgendes gewählt:<br />

1 : 1 Bsp = 12,00 m<br />

1 : 1<br />

- 41 -<br />

hn=1,81m<br />

Abb. 39: Regelprofil (idealisiert) für die Stauwurzelberechnung der Wümme im Bereich der Schleuse III<br />

(Zeichnung Verfasser).<br />

Die mittlere Wassertiefe von Station 27,725 bis Station 30,370 bei einem Totalstau von MNQ =<br />

2,300 m³/s ist mit hn,Trapez = 1,81 m für die Berechnung festgelegt.<br />

Ermittlung des mittleren Sohlgefälles<br />

Zur Ermittlung des mittleren Sohlgefälles wird die Differenz zwischen den Sohlhöhen der einzelnen<br />

Stationen durch die Länge der Abschnitte geteilt (vgl. Tab. 4). So ergibt sich für jede Station ein<br />

einzelnes Sohlgefälle. Die Summe der einzelnen Sohlgefälle wird anschließend durch die Anzahl der<br />

Stationen geteilt und man erhält ein mittleres Sohlgefälle.


Station Profil Länge m<br />

- 42 -<br />

Sohlhöhe<br />

N+mm<br />

WSP-Höhe<br />

N+mm<br />

Sohlgefälle<br />

1 27,725 12,18 14,15<br />

2 27,741 16,00 12,22 14,16 2,5<br />

3 27,752 11,00 12,23 14,16 0,9<br />

4 27,778 26,00 12,21 14,16 -0,8<br />

5 27,817 39,00 12,26 14,17 1,3<br />

6 27,995 178,00 11,93 14,17 -1,9<br />

7 28,280 285,00 11,78 14,17 -0,5<br />

8 28,570 290,00 11,55 14,18 -0,8<br />

9 28,870 300,00 12,18 14,18 2,1<br />

10 29,170 300,00 12,24 14,18 0,2<br />

11 29,283 113,00 12,36 14,19 1,1<br />

12 29,470 187,00 12,27 14,19 -0,5<br />

13 29,670 200,00 12,57 14,19 1,5<br />

14 29,870 200,00 12,29 14,20 -1,4<br />

15 30,070 200,00 12,86 14,20 2,9<br />

16 30,115 45,00 12,80 14,21 -1,3<br />

17 30,170 55,00 12,89 14,21 1,6<br />

18 30,220 50,00 12,72 14,21 -3,4<br />

19 30,270 50,00 12,52 14,21 -4,0<br />

20 30,320 50,00 12,93 14,22 8,2<br />

21 30,370 50,00 12,95 14,22 0,4<br />

∑ 8,08<br />

Tab. 4 : Tabelle zur Ermittlung des mittleren Sohlgefälles (Verfasser).<br />

I<br />

So<br />

I So<br />

=<br />

∑<br />

∑<br />

I<br />

so<br />

Pr ofil<br />

8,<br />

08<br />

= =<br />

20<br />

0,<br />

404%<br />

Das mittlere Sohlgefälle beträgt somit 0,4 %.<br />

Umrechnung des Regeltrapezprofils in ein flächengleiches Parabelprofil:<br />

ATrapez = h ∗ sp<br />

hn,Trapez = 1,81 m<br />

m = 1:1<br />

= 12,00 m<br />

bsp<br />

A Trapez<br />

( b + m ∗ h)<br />

( 12,<br />

00 + 1∗1,<br />

81)<br />

= 24,<br />

99 ²<br />

=<br />

1, 81∗<br />

m<br />

(Iso)


Sp, Trapez sp<br />

bSp, Trapez<br />

h<br />

n,<br />

Parabel<br />

h n,<br />

Parabel<br />

= b + 2∗<br />

m ∗ h<br />

= 12 + 2 ∗1∗1,<br />

81 = 15,<br />

62m<br />

3×<br />

A<br />

=<br />

2 × b<br />

Trapez<br />

Sp,<br />

Trapez<br />

3×<br />

24,<br />

99<br />

= = 2,<br />

39m<br />

2 × 15,<br />

62<br />

Umrechnung des Regeltrapezprofils in ein flächengleiches Parabelprofil:<br />

ho, Trapez<br />

A Trapez<br />

= 2,<br />

39m<br />

=<br />

bSp, Trapez<br />

h n,<br />

Parabel<br />

( 12,<br />

00 + 1∗<br />

2,<br />

39)<br />

= 34,<br />

39 ²<br />

2, 39 ∗<br />

m<br />

= 12 + 2 ∗1∗<br />

2,<br />

39 = 16,<br />

78m<br />

3×<br />

34,<br />

39<br />

= = 3,<br />

07m<br />

2×<br />

16,<br />

78<br />

Näherungsansatz bei Vernachlässigung der Geschwindigkeitshöhen (μ ≈ 1,0 und γ = γ2 = h2 / hn =<br />

1,01)<br />

h<br />

l = ×<br />

I<br />

y<br />

o<br />

n *<br />

yo<br />

So<br />

h<br />

=<br />

h<br />

o<br />

n<br />

*<br />

yo<br />

= 0,<br />

9781<br />

3,<br />

07<br />

= = 1,<br />

28<br />

2,<br />

39<br />

2,<br />

39<br />

l = × 0,<br />

9781 = 5844m<br />

0,<br />

0004<br />

→ Funktionswert der sich aus y0 ergibt.<br />

Die theoretische Stauwurzel würde somit ungefähr bei Station 33,560 m (gerundeter Wert) liegen.<br />

Dies wäre aber nur der Fall, wenn man von einem gleich bleibenden Sohlgefälle ausgehen würde.<br />

Aufgrund der etwa 2,7 km flussaufwärts liegenden Sohlgleite (Station 30,470), die einen<br />

Sohlhöhenunterschied von etwa 1,60 m besitzt, wird die Stauwurzel dort enden.<br />

- 43 -


5. Planung<br />

5.1. Planungsziel<br />

Ziel der Planung ist, anhand einer eingehenden Prüfung der örtlichen Gegebenheiten und mittels einer<br />

vereinfachten Nutzwertanalyse die beste Lösung zu finden, um die ökologische Durchgängigkeit im<br />

Bereich der Schleuse III wieder herzustellen. Darüber hinaus soll weiterhin ohne Einschränkung ein<br />

schadloser Niedrigwasser- und Hochwasserabfluss gewährleistet sein.<br />

5.2. Hydrologie des Einzugsgebietes<br />

Einzugsgebiet<br />

Im Hydrographischen Atlas Niedersachsen (NLWKN Verden) sind alle Gewässer nach<br />

Gebietskennzahlen, Gebietsbezeichnungen und dem Einzugsgebiet geordnet.<br />

Für den Pegel in Hellwege beträgt die Einzugsgebietfläche laut Hydrographischen Atlas AEO = 908<br />

km². Die Schleuse III bei Ahausen liegt etwa 5 km stromaufwärts. Für den Betrachtungsabschnitt an<br />

der Schleuse III ergibt sich einschließlich dem Einzugsgebiet des Ahauser Bachs, der etwa 70 m vor<br />

der Schleuse III in die Wümme fließt, eine Größe von AEO = 886 km². Die Abflussspenden, die vom<br />

NLWKN Verden zur Verfügung gestellt wurden (NEUBAUER, Verden 2005), betragen für den<br />

Zeitraum von 1961 - 2004 folgende Werte:<br />

NQ = 0,842 m³/s Nq = 0,950 l/(s*km²)<br />

MNQ = 2,300 m³/s MNq = 2,596 l/(s*km²)<br />

MQSO = 6,090 m³/s MqSO = 6,874 l/(s*km²)<br />

MQ = 9,570 m³/s Mq = 18,801 l/(s*km²)<br />

MHQ = 49,800 m³/s MHq = 56,208 l/(s*km²)<br />

HHQ = 115,000 m³/s Hq = 129,797 l/(s*km²)<br />

5.3. Fischaufstiegsanlagen<br />

5.3.1. Allgemeine Einleitung<br />

Seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war ein erheblicher Rückgang der Fischpopulationen zu<br />

verzeichnen. Neben der Verschlechterung der Wasserqualität, der Beeinträchtigung des<br />

Lebensraumes und der Überfischung, ist vor allem die Behinderung der Fischwanderungen zu<br />

nennen. Durch die Errichtung von Wehren und anderen Staustufen zur Stromerzeugung, der<br />

Abflussregelung oder der Trinkwasserversorgung sind die Wanderrouten und folglich auch der<br />

Lebensraum eingeschränkt (GERKEN 2005).<br />

Mittels Fischaufstiegsanlagen soll den Fischen eine Möglichkeit gegeben werden, diese Barrieren zu<br />

überwinden und ihre Wanderung fortzusetzen, ohne dass dabei auf die anthropogene Nutzung des<br />

Wassers verzichtet werden muss.<br />

- 44 -


Definition<br />

Fischaufstiegsanlagen sind Vorrichtungen, deren Aufgabe es ist, die aufwärts- oder<br />

abwärtsgerichteten Wanderungen der Fließgewässerorganismen zur Überwindung von nicht<br />

passierbaren Querbauwerken zu ermöglichen. Es wird so eine neue Verbindung zwischen den<br />

getrennten Gewässerbereichen erzielt. Die Fischaufstiegsanlagen dienen somit der Wiederherstellung<br />

der ökologischen Durchgängigkeit der Fließgewässer. (DVWK 232/1996: 19ff.)<br />

5.3.2. Allgemeine Anforderungen an Fischaufstiegsanlagen<br />

Wenn ein bestehendes Querbauwerk nicht entfernt werden kann, bieten Fischaufstiegsanlagen in der<br />

Regel die einzige Möglichkeit, Aufstiegshindernisse für die aquatische Fauna passierbar zu machen.<br />

Aufgrund der oftmals sehr großen Querbauwerke nehmen die Fischaufstiegsanlagen zumeist nur<br />

einen kleinen Bereich des Gewässerquerschnitts ein, weshalb man sie als „Nadelöhr“ bezeichnen<br />

kann. Für die allgemeinen Anforderungen an Fischaufstiegsanlagen müssen die biologischen<br />

Bedürfnisse und Verhaltensmuster der aquatischen Organismen berücksichtigt werden und als<br />

wesentliches Kriterium in die Planung mit einfließen.<br />

Fische orientieren sich bei der Wanderung flussaufwärts an der Hauptströmung des Fließgewässers<br />

und sind deshalb überwiegend dort zu finden, wo die Hauptströmung an einem Wanderungshindernis<br />

anliegt. Unmittelbar vor dem Auslauf der Fischaufstiegsanlage muss demzufolge auf ausreichender<br />

Entfernung zu turbulenten Bereichen, welche eine Orientierung erschweren, auf eine ausreichend<br />

starke „Lockströmung“ geachtet werden. Des Weiteren sollte der Auslauf möglichst parallel zur<br />

Hauptfließrichtung am Ufer angeordnet sein, so dass die Fische ohne eine Veränderung ihrer<br />

Wanderrichtung einschwimmen können. Zu beachten ist darüber hinaus, dass die Anlage auch bei<br />

Niedrigwasserständen funktionsfähig ist und ganzjährig ausreichend hohe Wasserstände bietet.<br />

Fischaufstiegsanlagen können in naturnaher Bauweise oder technischer Bauweise errichtet werden.<br />

(DVWK 232/1996: 19ff.)<br />

5.3.3. Naturnahe Fischaufstiegsanlagen<br />

Naturnah gestaltete Fischaufstiegsanlagen orientieren sich in ihrer Bauart und bei der Wahl der<br />

Baustoffe an den natürlichen Gegebenheiten des Fließgewässers. Sie sind jedoch meistens an<br />

bestimmte Randbedingungen gebunden und somit nicht universell einsetzbar. (DVWK 232/1996:<br />

29ff.)<br />

Sohlenrampen und -gleiten<br />

Mit einer Sohlenrampe bzw. Sohlengleite, welche anstelle eines steilen oder lotrechten<br />

Sohlenabsturzes im Gewässer aufgeschüttet ist, wird die Überwindung von Höhenunterschieden in<br />

der Gewässersohle mittels einer flachen Neigung angestrebt (siehe Abb. 40). Der Unterschied<br />

zwischen einer Sohlenrampe und einer Sohlengleite besteht lediglich in den Gefälleverhältnissen. Bei<br />

einem Gefälle von 1:3 bis 1:20 spricht man von einer Rampe, bei einem Gefälle von 1:20 bis 1:100<br />

von einer Gleite. Die Konstruktion soll dabei so naturnah wie möglich ausgeführt werden. Da sich die<br />

Bauwerke über die gesamte Gewässerbreite erstrecken, sind sie in jedem Fall für die Gewässerfauna<br />

auffindbar. Des Weiteren sind sie grundsätzlich für die gesamte Gewässerfauna uneingeschränkt<br />

stromaufwärts und stromabwärts passierbar. Die Baukosten und Unterhaltungsmaßnahmen sind im<br />

Vergleich zu anderen Fischaufstiegsanlagen i. d. R. relativ gering. Vorraussetzung für den Umbau<br />

eines Querbauwerks (z.B. einer Wehranlage) zu einer Sohlenrampe oder -gleite ist jedoch, dass die<br />

- 45 -


Notwendigkeit, die Wasserstände zu wasserwirtschaftlichen oder landwirtschaftlichen Zwecken zu<br />

regulieren, zukünftig entfällt. (DVWK 232/1996: 31)<br />

Abb. 40: Bauweisen von Sohlgleiten und Sohlrampen (aus DVWK Merkblatt 232/1996: 31).<br />

Umgehungsgerinne<br />

Das Grundprinzip eines Umgehungsgerinnes besteht darin, das Aufstiegshindernis (Wehr, Sohlstufe)<br />

durch einen naturnahen Gewässerlauf zu umgehen (Abb.41). Während die üblichen Typen von<br />

Fischwegen direkt am Bauwerk, d. h. innerhalb des Flussquerschnittes angeordnet sind (meist am<br />

Uferbereich), verläuft das Umgehungsgerinne als eigenständiges Fliessgewässer außerhalb des<br />

Hauptabflussquerschnittes. Das Umgehungsgerinne entzieht sich der Hauptströmung, wodurch sich<br />

als Hauptvorteil die Möglichkeit einer naturnahen Gestaltung mit natürlichem Sohl- und Uferaufbau<br />

sowie Bepflanzung ergibt. Außerdem ist ein Bauen im Trockenen möglich. Da das Umgehungsgerinne<br />

mit einem großen Flächenbedarf verbunden ist, hängt die Entscheidung über eine Errichtung und die<br />

Linienführung in erster Linie von den örtlichen Gegebenheiten ab.<br />

So ergibt sich manchmal auch die Möglichkeit,<br />

vorhandene Gewässerläufe wie Altarme oder<br />

Kraftwerkskanäle in die Konzeption<br />

einzubeziehen. Derartige Umgehungsgerinne<br />

sind nicht nur als Wanderweg der<br />

Gewässerfauna zu sehen, sondern werden<br />

von strömungsliebenden Arten auch als<br />

Lebensraum genutzt. Insofern bringen<br />

Umgehungsgerinne eine Verbesserung des<br />

Lebensraumangebotes mit sich und können<br />

einen Ersatz für zerstörte<br />

Fliessgewässerstrukturen darstellen. (DVWK<br />

232/1996: 39ff.)<br />

Abb. 41: Umgehungsgerinne, prinzipielle Anordnung an einer Stauanlage (DVWK 232/1996: 39).<br />

- 46 -


Fischrampe/ -gleite<br />

Eine vorhandene Wehranlage über die gesamte Breite z. B. durch eine Sohlgleite oder -rampe zu<br />

ersetzen ist nur möglich, wenn auf die Regulierbarkeit der Wasserstände im Oberwasser verzichtet<br />

werden kann. Trifft dieses nicht zu, gibt es die Möglichkeit eine Fischrampe bzw. Fischgleite in das<br />

bestehende Bauwerk zu integrieren.<br />

Bei mehrfeldrigen Wehren eignen sie sich<br />

besonders gut als Ersatz für ein Wehrfeld (Abb.<br />

42). Fischrampen werden mit Störsteinen oder<br />

kaskadenförmigen Steinschwellen ausgestattet,<br />

um die für den Fischaufstieg erforderlichen<br />

Wassertiefen und Fließgeschwindigkeiten zu<br />

gewährleisten. Sie schließen zum Oberwasser<br />

meist mit dem vorhandenen Wehr ab und haben<br />

ein Gefälle von < 1:20. Die Passierbarkeit für die<br />

gesamte Gewässerfauna ist stromaufwärts und<br />

stromabwärts grundsätzlich gegeben. (DVWK<br />

232/1996: 47ff.)<br />

Abb. 42: Fischrampe, die ein Wehrfeld ersetzt (aus DVWK 232/1996: 48).<br />

5.3.4. Technische Fischaufstiegsanlagen<br />

Denil-Pass<br />

Ein Denil-Pass besteht aus einer gradlinig geführten Rinne. In dieser Rinne sind entgegen der<br />

Fließrichtung in regelmäßig, relativ kurzen Abständen, geneigte U-förmig ausgeschnittene Lamellen<br />

angeordnet (Abb. 43). Dadurch wird zwischen den Lamellen eine Rückströmung erzeugt, was eine<br />

relativ geringe Fließgeschwindigkeit im unteren Bereich der Lamelle zur Folge hat. Die<br />

Zwischenbecken erfüllen eine wichtige Funktion als Ruhebecken, da sich die aufsteigenden Fische<br />

zwischen den Lamellen nicht ausruhen können.<br />

Vorteil dieser Konstruktion ist, dass der Denil-<br />

Pass im Trockenen vorgefertigt, komplett<br />

eingebaut werden kann, nur einen geringen<br />

Platzbedarf hat und kleinere bis mittlere<br />

Höhendifferenzen auf relativ kurzen Strecken<br />

überwunden werden können. Ein großer<br />

Nachteil ist, dass die Passierbarkeit für die<br />

Wirbellosenfauna, Kleinfische und<br />

Kleinlebewesen nur bedingt, d. h. meist nur für<br />

besonders schwimmstarke Fische, wie Forellen<br />

gegeben ist. Aufgrund der geringen Breite der<br />

Anlage, neigen Denil-Pässe leicht zu<br />

Verstopfungen mit Treibgut. (DVWK 232/1996:<br />

83)<br />

Abb. 43: Denil-Pass (aus DVWK Merkblatt 232/1996:<br />

83).<br />

- 47 -


Beckenpass<br />

Beckenpässe bestehen aus einer vom Ober- zum Unterwasser geführten Rinne, die durch den<br />

Einbau von Zwischenwänden in eine Reihe von treppenartig aneinander gereihten Becken aufgeteilt<br />

wird (Abb. 44). Die Zwischenwände aus Beton oder Holz sind mit Öffnungen an der Sohle und mit<br />

Kronenausschnitten versehen, die jeweils diagonal versetzt zueinander stehen. Hohe<br />

Fließgeschwindigkeiten treten nur bei der Passage der Zwischenwände auf, während in den Becken<br />

eine geringe Fließgeschwindigkeit herrscht und so ausreichende Ruhemöglichkeiten vorhanden sind.<br />

Um die Passierbarkeit für die Wirbellosenfauna zu gewährleisten, ist die Sohle mit einer<br />

Steinschüttung zu versehen. Aufgrund der relativ kleinen Durchflussöffnungen sind diese Anlagen<br />

sehr verstopfungsgefährdet, was zu einem relativ hohen Unterhaltungsaufwand führen kann. (DVWK<br />

232/1996: 65 ff.)<br />

Abb. 44: Konventioneller Beckenpass (aus DVWK 232/1996: 65).<br />

Schlitzpass<br />

Ein Schlitzpass ist eine verbesserte Variante des Beckenpasses. Die Zwischenwände haben einen<br />

oder zwei vertikale Schlitze, die vom Boden des Passes bis zum oberen Rand reichen (Abb. 45). Um<br />

die Hauptströmung in die Beckenmitte lenken zu können, die Fließgeschwindigkeit des Wassers<br />

herabzusetzen und um eine Kurzschlussströmung zu verhindern, wird hinter den Schlitzen ein<br />

Umlenkblock eingelassen. Im Bereich der Sohle wird ein natürliches Sohlsubstrat aus Kiesen oder<br />

Steinen eingebaut. Dadurch wird eine Verringerung der Fließgeschwindigkeit in Sohlnähe und ein<br />

kleinteiliges Lückensystem erreicht, so dass auch der Wirbellosenfauna der Aufstieg ermöglicht wird.<br />

Aufgrund der Höhe der Schlitze ist diese Anlage unanfälliger gegenüber Verstopfungen. (DVWK<br />

232/1996: 75ff.)<br />

Abb. 45: Beispiel für einen Schlitzpass mit zwei Schlitzen (aus DVWK 232/1996: 75).<br />

- 48 -


5.4. Vergleich der Varianten<br />

5.4.1. Erläuterung des Variantenvergleichs<br />

Um die ökologische Durchgängigkeit der Wümme im Bereich der Schleuse III wiederherzustellen,<br />

ergeben sich eine Reihe von Variationsmöglichkeiten. Im Einzelnen werden die folgenden Bauweisen<br />

auf ihre ökologischen Kriterien miteinander verglichen. Ziel des Variantenvergleichs ist die<br />

Wiederherstellung der ökologischen Durchgängigkeit für alle gewässertypischen aquatischen<br />

Lebensformen, d. h. insbesondere auch für Wirbellose und schwimmschwächere Fische.<br />

Varianten:<br />

Folgende Varianten von Fischaufstiegsanlagen werden in der Eignung für den Standort Schleuse III<br />

im Folgenden verglichen.<br />

Natürliche Bauweisen:<br />

• Sohlgleite/ -rampe<br />

• Umgehungsgerinne<br />

• Fischrampe/ -gleite<br />

Technische Bauweise:<br />

Weitere:<br />

• Beckenpass<br />

• Schlitzpass<br />

• Denil-Pass<br />

• Nullvariante<br />

Mittels einer vereinfachten Nutzwertanalyse (siehe Tab. 5) wird im Folgenden die Eignung der<br />

einzelnen Varianten anhand unterschiedlicher Bewertungskriterien geprüft. Dabei werden insgesamt<br />

fünf Hauptkriterien betrachtet, die jeweils noch durch Unterpunkte unterteilt sind. Die verschiedenen<br />

Kriterien sind durch eine Punktegewichtung aufgeteilt, bei der insgesamt 100 mögliche Punkte,<br />

entsprechend 100 %, zu vergeben sind. Diese Punkteverteilung erfolgt anhand einer eigenen Wertung<br />

über die Wichtigkeit der Kriterien.<br />

Da das prioritäre Ziel die ökologische Durchgängigkeit ist, erhält dieser Punkt auch die größte<br />

Punktewertung mit 60 Punkten. Die wasserwirtschaftlichen Aspekte erhalten mit 20 Punkten den<br />

zweitgrößten Anteil. Die Lebensraumfunktion wird mit 10 Punkten bewertet und die landschaftlichen<br />

Aspekte und die Bauweise erhalten jeweils 5 Punkte.<br />

Die Unterpunkte der einzelnen Hauptkriterien werden mit einem Erfüllungsgrad (aufgeteilt in fünf<br />

Stufen 0,00 / 0,25 / 0,50 / 0,75 / 1,00) bewertet, wobei der Wert 1,00 = 100 % entspricht. Für jede<br />

Variante werden die einzelnen Unterpunkte mit dem Erfüllungsgrad bewertet und anschließend mit<br />

der Punktegewichtung multipliziert.<br />

- 49 -


Die Summe der einzelnen Ergebnisse zeigt die Gesamtwertezahl der einzelnen Varianten auf. Als<br />

Ergebnis erhält man eine sehr genaue Auflistung, welche der Varianten die beste Lösung<br />

widerspiegelt.<br />

5.4.2. Bewertungskriterien<br />

1. Ökologische Durchgängigkeit (60 Punkte = 60 %):<br />

• Diadrome Fischarten<br />

• Potamodrome Fischarten<br />

• Rheophile Wirbellosenfauna<br />

2. Lebensraumfunktion (10 Punkte = 10 %):<br />

• Fischarten<br />

• Rheophile Wirbellosenfauna<br />

3. Landschaftsästhetische Aspekte (5 Punkte = 5 %):<br />

• Landschaftliche Einbindung<br />

4. Wasserwirtschaftliche Aspekte (20 Punkte = 20 %):<br />

• Unterhaltungsbedarf<br />

• Verstopfungsneigung<br />

• Empfindlichkeit gegenüber Abflussschwankungen<br />

• Hochwassersicherheit / Schadloser Abfluss<br />

5. Bauweise (5 Punkte = 5 %):<br />

• Raumbedarf, Baulänge<br />

• Konstruktiver / Technischer Aufwand<br />

- 50 -


- 51 -<br />

5.4.3. Nutzwertanalyse<br />

Bezeichnug<br />

Bewertungskriterien Varianten<br />

Erfüllungsgrad<br />

Wertzahl<br />

(Sp.3xSp.4)<br />

Erfüllungsgrad Wertzahl<br />

(Sp.3xSp.6)<br />

Erfüllungsgrad Wertzahl<br />

(Sp.3xSp.8)<br />

- 51 -<br />

Erfüllungsgrad W ertzahl<br />

(Sp.3xSp.10)<br />

Erfüllungsgrad Wertzahl<br />

(Sp.3xSp.12)<br />

Erfüllungsgrad Wertzahl<br />

(Sp.3xSp.14)<br />

Erfüllungsgrad Wertzahl<br />

(Sp.3xSp.16)<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17<br />

1.Ökologische Durchgängigkeit 60<br />

Diadrome Fischarten 20 1,00 20,00 1,00 20,00 1,00 20,00 1,00 20,00 1,00 20,00 1,00 20,00 0,25 5,00<br />

Potamodrome Fischarten 20 0,75 15,00 0,75 15,00 0,25 5,00 1,00 20,00 1,00 20,00 1,00 20,00 0,25 5,00<br />

Rheophile Wirbellosenfauna 20 0,50 10,00 0,50 10,00 0,00 0,00 1,00 20,00 0,75 15,00 1,00 20,00 0,00 0,00<br />

2.Lebensraumfunktion 10<br />

Fischarten 5 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 1,00 5,00 0,75 3,75 1,00 5,00 0,00 0,00<br />

Rheophile Wirbellosenfauna 5 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 1,00 5,00 0,75 3,75 1,00 5,00 0,00 0,00<br />

3.Landschaftsästhetische Aspekte 5<br />

Landschaftliche Einbindung 5 0,25 1,25 0,25 1,25 0,25 1,25 1,00 5,00 0,75 3,75 1,00 5,00 0,50 2,50<br />

4.Wasserwirtschaftliche Aspekte 20<br />

Unterhaltungsbedarf 5 0,25 1,25 0,25 1,25 0,25 1,25 0,75 3,75 0,75 3,75 0,75 3,75 0,50 2,50<br />

Verstopfungsneigung 5 0,25 1,25 0,50 2,50 0,25 1,25 0,75 3,75 0,50 2,50 0,75 3,75 0,50 2,50<br />

Empfindlichkeit gegenüber<br />

Abflußschwankungen<br />

Hochwassersicherheit/<br />

Schadloser Abfluss<br />

5.Bauweise 5<br />

Punkteverteilung<br />

5 0,75 3,75 0,75 3,75 0,25 1,25 0,50 2,50 0,75 3,75 0,75 3,75 0,75 3,75<br />

5 1,00 5,00 1,00 5,00 1,00 5,00 1,00 5,00 1,00 5,00 1,00 5,00 1,00 5,00<br />

Raumbedarf, Baulänge 2,5 1,00 2,50 1,00 2,50 1,00 2,50 0,25 0,63 1,00 2,50 1,00 2,50 0,00 0,00<br />

Konstruktiver/Technischer Aufwand 2,5 0,75 1,88 0,75 1,88 0,75 1,88 0,50 1,25 0,75 1,88 0,50 1,25 0,00 0,00<br />

Summe der Punkte 100 100<br />

Gewicht Beckenpass<br />

Schlitzpass Denilpass Umgehungsgerinne Fischgleite<br />

61,88 63,13 39,38 91,88<br />

Sohlgleite<br />

85,63 95,00<br />

Tab. 5 : Nutzwertanalyse: Vergleich möglicher Fischaufstiegsanlagen zur Wiederherstellung zur ökologischen Durchgängigkeit am Standort Schleuse III, (Verfasser).<br />

Nullvariante<br />

26,25


5.4.4. Ergebnisdarstellung der Nutzwertanalyse<br />

Für die Auswertung der Nutzwertanalyse ergibt sich folgende Rangfolge der einzelnen Varianten (Tab.<br />

6):<br />

Platzierung Variante Zielerfüllungsgrad (Prozent) Bauweise<br />

1. Sohlgleite 95,00 % naturnah<br />

2. Umgehungsgerinne 91,88 % naturnah<br />

3. Fischgleite-,rampe 85,63 % naturnah<br />

4. Schlitzpass 63,13 % technisch<br />

5. Beckenpass 61,88 % technisch<br />

6. Denilpass 39,38 % technisch<br />

7. Nullvariante 26,25 % /<br />

Tab. 6 : Ergebnisse der Nutzwertanalyse - Variantenvergleich Fischaufstiegsanlage an der Schleuse III<br />

Es zeigt sich, dass die naturnahen Bauweisen den technischen Fischaufstiegsanlagen in deutlich<br />

höherem Maße die ökologische Durchgängigkeit gewährleisten, Lebensraumfunktionen erfüllen sowie<br />

landschaftsästhetischen und wasserwirtschaftlichen Anforderungen entsprechen. Die Nullvariante ist<br />

die einzige Variante, die hinsichtlich der geprüften Kriterien völlig unbefriedigend abschneidet.<br />

Ein wesentlicher Mangel bei den technischen Fischaufstiegsanlagen ist die Tatsache, dass diese nur<br />

eingeschränkt die Durchgängigkeit für die gesamte Gewässerfauna verbessern können. Erst durch<br />

Einbringen einer rauen Sohle wird ein durchgehendes Lückensystem erzeugt, welches auch der<br />

rheophilen Wirbellosenfauna den Aufstieg ermöglichen soll. Naturnah gestaltete<br />

Fischaufstiegsanlagen hingegen erfüllen diese Anforderungen in weitaus höherem Maße.<br />

Darüber hinaus ist für die technischen Fischaufstiegsanlagen ein sehr hoher Unterhaltungsbedarf zu<br />

erwarten, da sie sehr anfällig für Verstopfungen sind und die Funktionsfähigkeit bei unzureichender<br />

Unterhaltung nicht mehr gegeben ist. (DVWK 232/1999: 65 ff.)<br />

Ein weiterer Punkt ist die schlechte landschaftliche Einbindung. Naturnahe Gestaltungen durch einen<br />

natürlichen Sohlaufbau oder durch Bepflanzungen an und über der Wasserlinie können beim Einbau<br />

von technischen Anlagen nicht vorgenommen werden. (DVWK 232/1996: 65 ff.)<br />

Als Vorteil bei den technischen Anlagen sind der geringe Platzbedarf und die einfache Nachrüstbarkeit<br />

bei bestehenden Querbauwerken zu nennen. Im Vergleich zu den naturnahen Bauweisen ist der<br />

Bauaufwand aufgrund der möglichen Vorfertigung der Anlagen in den Konstruktionswerken nicht so<br />

hoch wie z. B. bei einer Sohlgleite oder einem langen Umgehungsgerinne. (DVWK 232/1996: 65 ff.)<br />

Somit wird deutlich, dass technische Fischaufstiegsanlagen grundsätzlich nicht für die<br />

Wiederherstellung der ökologischen Durchgängigkeit in Betracht kommen. Sie sollten nur bei<br />

beengten räumlichen Verhältnissen oder anderen einschränkenden Rahmenbedingungen zur<br />

Anwendung kommen.<br />

Für die Wiederherstellung der ökologischen Durchgängigkeit der Wümme an der Schleuse III sind die<br />

Nullvariante und die technischen Fischaufstiegsanlagen nicht geeignet.<br />

- 52 -


Da sie besonders den ökologischen Anforderungen wie Durchgängigkeit und Strukturvielfalt<br />

entsprechen, werden bei der weiteren Planung für die Umgestaltung der Schleuse III die folgenden<br />

naturnahen Fischaufstiegsanlagen weiter verfolgt:<br />

1. Sohlgleite<br />

2. Umgehungsgerinne<br />

3. Fischgleite/ -rampe<br />

Da das Ergebnis der Nutzwertanalyse nur auf die allgemeinen Rahmenbedingungen zur Planung<br />

einer Fischaufstiegsanlage eingeht, werden im Folgenden die drei zuvor genannten naturnahen<br />

Bauweisen unter Einbeziehung der bestehenden örtlichen Gegebenheiten verglichen.<br />

Die Fischrampe/ -gleite, als drittbeste Alternative der Nutzwertanalyse, könnte gut in die bestehende<br />

Wehranlage integriert werden. Doch aufgrund der mittlerweile erheblichen altersbedingten Schäden<br />

(vgl. Kap. 4.6.4.) der Schleuse III ist diese Lösung als nicht zielführend einzustufen. Bei der<br />

Ausführung dieser Variante müssten zuerst eine Vielzahl von Sanierungsmaßnahmen an dem<br />

bestehenden Bauwerk vorgenommen werden, damit die Stand- und Verkehrssicherheit für die<br />

nächsten Jahre überhaupt gegeben ist. Dies würde einen erheblichen Kostenaufwand bedeuten,<br />

welcher im Vergleich zum Bau der Fischrampe/ -gleite nicht wirtschaftlich ist. Ein weiterer wesentlicher<br />

Nachteil besteht darin, dass nur ein Wehrfeld in eine Fischrampe/ -gleite umgebaut würde. So ist<br />

immer noch die Möglichkeit gegeben, die Wümme durch die zwei vorhandenen Schütztafeln<br />

einzustauen. Durch den Einstau würden sehr hohe Fließgeschwindigkeiten im Bereich der<br />

Fischrampe/ -gleite auftreten, was zu kleinräumig extremen hydrodynamischen Verhältnissen führt<br />

und leistungsschwächeren Gewässerorganismen die Passage in erheblichem Maße erschweren<br />

würde. Aus diesen Gründen scheidet die Planung einer Fischrampe an der Schleuse III aus.<br />

Das Umgehungsgerinne, als zweitbeste Alternative gemäß der Nutzwertanalyse, wäre eine weitere<br />

gute Möglichkeit zur Wiederherstellung der ökologischen Durchgängigkeit. Dadurch würden zum<br />

einen gute Auf- und Abstiegsmöglichkeiten für die gesamte Gewässerfauna der Wümme erzielt<br />

werden und zum Anderen würde das Umgehungsgerinne gute, fließgewässertypische<br />

Lebensraumfunktionen für die Fische und die rheophile Wirbellosenfauna schaffen. Erreicht wird<br />

dieses durch eine strukturreiche, naturnahe Gestaltung des Gerinnes mit natürlichem Sohl- und<br />

Uferverbau sowie unterschiedlicher Bepflanzung. Durch diese Vielzahl von naturnahen<br />

Gestaltungsmaßnahmen lässt sich das Umgehungsgerinne sehr gut in das vorhandene<br />

Landschaftsbild integrieren. Aufgrund der geringen Verstopfungsneigung hat man folglich eine hohe<br />

Funktionssicherheit bei einem sehr geringen Unterhaltungsbedarf. Der in der Nutzwertanalyse eher<br />

negativ bewertete hohe Platzbedarf für das Umgehungsgerinne würde bei den örtlichen Verhältnissen<br />

kein großes Problem darstellen, da ein ausreichendes Platzangebot vorhanden wäre und ein Teil der<br />

vorhandenen Flächen sich schon in Besitz des Landes Niedersachsen befindet. Zusätzlicher<br />

Flächenerwerb für das Umgehungsgerinne wäre demzufolge nur noch in geringem Maße erforderlich.<br />

Ein erheblicher Nachteil für die Umsetzung zum Bau eines Umgehungsgerinnes besteht wie schon bei<br />

der Fischrampe/ -gleite durch das hohe Alter der bestehenden Schleusenanlage. Aufgrund des sehr<br />

schlechten Zustandes der Bausubstanz (vgl. Kap. 4.6.4.) ist abzusehen, dass das Bauwerk stark<br />

abgängig ist. So würde die Herstellung der ökologischen Durchgängigkeit mittels eines<br />

Umgehungsgerinnes nur so lange von Vorteil sein, wie die Funktionsfähigkeit der bestehenden<br />

Schleuse noch gegeben ist. Wenn die bestehende Schleuse III in den nächsten Jahren aufgrund des<br />

schlechten Zustandes der Bausubstanz und der damit zusammenhängenden Gefährdung der<br />

Standsicherheit erwartungsgemäß abgerissen werden muss, ist hier der kostenintensive Umbau der<br />

bestehenden Sohlstruktur erforderlich, um die bestehende Höhendifferenz vom Ober- zum<br />

Unterwasser auszugleichen. Die dabei voraussichtlich anfallenden Kosten und der Bauaufwand<br />

- 53 -


würden in etwa den Kosten und dem Aufwand, der für den Bau einer Sohlgleite entstehen wird,<br />

entsprechen. Die Kosten einer Sanierung der bestehenden Anlage mit einem anschließenden Bau<br />

eines Umgehungsgerinnes würden ebenfalls in keinem Nutzen-Kostenverhältnis stehen. Aus<br />

wirtschaftlichen Gründen scheidet daher die Planung eines Umgehungsgerinnes aus.<br />

Die Sohlgleite, als beste Lösung im Bezug auf die Nutzwertanalyse, stellt sich somit auch als beste<br />

Variante hinsichtlich der örtlichen Gegebenheiten dar. Die ökologische Durchgängigkeit wird für die<br />

gesamte Gewässerfauna uneingeschränkt hergestellt. Darüber hinaus erfüllt die Sohlgleite<br />

kleinräumig fließgewässertypische Lebensraumfunktionen für rheophile Arten der Gewässerfauna. Die<br />

Sohlgleite wird einen nur sehr geringen Unterhaltungsbedarf verursachen und den Hochwasserabfluss<br />

sowie eine gute landschaftliche Einbindung des Bauwerkes sicherstellen.<br />

Aus diesen Gründen wird diese Bauvariante für die Herstellung der ökologischen Durchgängigkeit in<br />

der Wümme bei Ahausen ausgewählt.<br />

Im folgenden Teil wird der Lösungsvorschlag zum Umbau der alten Schleuse III in eine Sohlgleite in<br />

einen Bauentwurf umgesetzt und dargestellt.<br />

5.5. Erläuterung der geplanten Baumaßnahme<br />

5.5.1. Allgemein<br />

Die für den Bauentwurf zu planende Sohlgleite soll in einer geschütteten Bauweise (lockere<br />

Bauweise) hergestellt werden. Hierbei wird die Wasserspiegeldifferenz kontinuierlich über eine flach<br />

geneigte Strecke überwunden und die Fließgeschwindigkeit durch eine unregelmäßige Gestaltung der<br />

Oberfläche reduziert. Der Körper der Gleite besteht aus einer mehrlagigen Steinschüttung aus<br />

ungebrochenen Materialien und einem Gerüst von Längs- und Querriegeln aus gesetzten Findlingen<br />

zur Stabilisierung.<br />

Durch das Einbringen von Natursteinen entstehen vielfältige Sohlstrukturen mit unterschiedlichen<br />

Wassertiefen und Fließgeschwindigkeiten, so dass der gesamten Gewässerfauna ein ungehinderter<br />

Aufstieg und Abstieg ermöglicht wird (siehe Abb. 46).<br />

Abb. 46: Sohlgleite in der Wörpe zwische Wilstedt und Tarmstedt, Landkreis Rotenburg (Wümme), mit<br />

vielfältiger Sohlstruktur und unterschiedlichen Fließgeschwindigkeiten (NLWKN Verden).<br />

- 54 -


Zu den wichtigsten Bemessungsparametern der Sohlgleite zählen das Gefälle, die<br />

Fließgeschwindigkeit, Wassertiefen und das Sohlsediment. Eine besondere Beachtung fällt darüber<br />

hinaus der Anbindung der Gleite an das Ober- und Unterwasser zu. (BRUNKE, M. & T.<br />

HIRSCHHÄUSER 2005: 15)<br />

Bei der Planung müssen die morphologischen und hydraulischen Gegebenheiten der Sohlgleite den<br />

ökologischen Anforderungen der Gewässerfauna gerecht werden. Dies bezieht sich z. B. auf die<br />

Schwimmleistungen von Fischen im Vergleich zu auftretenden Fließgeschwindigkeiten in der Gleite.<br />

Ein Großteil der Fische und der wirbellosen Tiere halten sich in der Nähe bzw. auf der Sohle auf, so<br />

dass aus ökologischer Sicht die sohlennahe Fließgeschwindigkeit von größter Bedeutung ist. Diese<br />

lässt sich jedoch nur unter hohen Aufwand bei wasserbaulichen Planungen berechnen, so dass hier<br />

die mittlere Fließgeschwindigkeit herangezogen werden muss. Deshalb sind strömungsberuhigte<br />

Bereiche mit einer geringen Fließgeschwindigkeit für die Fische sehr wichtig, da sie sich an diesen<br />

Stellen erholen können. (BRUNKE, M. & T. HIRSCHHÄUSER 2005: 15)<br />

Nach DVWK 232/1996 gilt für die Strömungsgeschwindigkeit bei Fischaufstiegsanlagen:<br />

„Das in Bereichen von Verengungen eine maximale Geschwindigkeit von 2,0 m/s nicht überschritten<br />

werden darf. Die im Fischweg auftretende mittlere Strömungsgeschwindigkeit muss jedoch deutlich<br />

unter diesem Wert liegen. Dabei sind Konstruktionen, welche die Ausbildung von ausreichenden<br />

Ruhezonen ermöglichen, zu bevorzugen, da diese es leistungsschwächeren Fischarten ermöglichen,<br />

ihre Aufwärtswanderung zu unterbrechen.“<br />

Für die Bemessung der Sohlgleite werden die nach GEBLER (1990) maximalen<br />

Fließgeschwindigkeitswerte (vgl. Kap. 5.7) herangezogen.<br />

Die Wassertiefen sind für wandernde Tiere aus zwei Gründen von Bedeutung. Zum einen besteht eine<br />

Beziehung zwischen Wassertiefe und Hydrodynamik, so dass bestimmte Wasserstände über<br />

Schwellen nicht unterschritten werden sollten, da sonst die Strömung zu hoch wird. Zum anderen übt<br />

der Wasserstand eine Schutzfunktion vor möglichen Feinden aus. Geringe Wasserstände<br />

verursachen daher Stresszustände und können die Fortbewegung behindern. Aus diesen Gründen ist<br />

es meistens notwendig, in einer Sohlgleite beim mittleren Niedrigwasserabfluss (MNQ) einen<br />

minimalen Wasserstand in einer Niedrigwasserrinne (kurz: NW-Rinne) zu halten. (BRUNKE, M. & T.<br />

HIRSCHHÄUSER 2005: 15)<br />

Die Struktur der Sohle, ist für bodenorientierte Fische und alle anderen rheophilen Wirbellosen sehr<br />

wichtig. Durch den Einbau von verschiedenen Sedimenten wird die sohlennahe Fließgeschwindigkeit<br />

aufgrund ihrer Rauheit herabgesetzt. Diese raue Sohle bildet darüber hinaus einen eigenständigen<br />

Kleinlebensraum für rheophile Arten, die sowohl auf der Sohle als auch in dem Lückensystem der<br />

Sohle leben.<br />

Aus biologischer Sicht ergeben sich verschiedene räumliche Zonen in der Gleite. Hierzu zählen die im<br />

Ober- und Unterstrom gelegenen Abschnitte, die strömungsberuhigten Bereiche innerhalb der<br />

Sohlgleite, das Niedrigwasserprofil und die Uferzone (siehe Abb. 47).<br />

Die charakteristischen Gegebenheiten des Naturraumes bzw. der Gewässerlandschaften werden in<br />

die Planung mit einbezogen, da die Funktionsfähigkeit einer Sohlgleite zum einen auf die<br />

naturraumtypischen Arten (vgl. Kap. 4.3.1.) abgestimmt wird und zum anderen auch in das<br />

Landschaftsbild passen soll.<br />

- 55 -


Abb. 47: Schematische Aufsicht auf eine geschüttete Sohlgleite mit räumlichen Zonen (aus BRUNKE &<br />

HIRSCHHÄUSER 2005: 23).<br />

Aufgrund der natürlichen Bauweise kann es infolge der Strömung zu Steinumlagerungen in der Gleite<br />

kommen. Dies stellt aber keineswegs ein Problem dar, es trägt im Endeffekt sogar zur Stabilisierung<br />

der Sohlgleite bei. Einzelne exponierte Steine geraten in Bewegung, bis sie entweder eine neue<br />

stabile Position auf der Gleite finden, oder aber am Fuß der Gleite angelangt sind. Gleichzeitig werden<br />

Fehlstellen durch Nachrutschen der oberhalb gelegenen Steine selbständig ausgebessert.<br />

5.5.2. Technisch-konstruktive Planung<br />

Die Neuplanung umfasst den Abriss der Schleuse III oberhalb der Sohle, das Herstellen eines auf die<br />

ankommenden Wassermengen abgestimmten Gewässerquerschnittes, die Profilierung eines<br />

erosionssicheren, aber ökologisch durchgängigen Gewässerbettes sowie die Anlage und Beseitigung<br />

eines bauzeitigen Umfluters.<br />

Durch den Abriss des vorhandenen Bauwerks besteht keine Möglichkeit mehr, die Wümme im Bereich<br />

der Schleuse III zu überqueren. Die Neuplanung einer Brücke über die Wümme wird nicht Bestandteil<br />

dieser Diplomarbeit. Es existiert jedoch ca. 1,5 km flussaufwärts eine weitere Brücke, so dass eine<br />

Verkehrswegeführung zu den anliegenden Flächen und Wegen weiterhin gewährleistet ist (siehe<br />

Anlage 8.2.).<br />

Um die Arbeiten im trockengelegten Wümme-Bett ausführen zu können, ist die bauzeitliche Anlage<br />

des Umfluters von Nöten. Der etwa 200 m lange Umfluter wird auf der Nordseite im Abstand von<br />

maximal 50 m vom bestehenden Wümme-Bett ausgehoben (siehe Anhang 8.4.). Die Sohlbreite<br />

- 56 -


eträgt 5,00 m bei einer Böschungsneigung von 1:2. Zum Schutz gegen Erosion wird der Umfluter mit<br />

einer Kunststofffolie ausgekleidet (siehe Anhang 8.5.). Der Ein- und Auslaufbereich wird mit Steinen<br />

gesichert. Das Wümme-Bett wird anschließend durch Querdämme an den Stationen 27,600 und<br />

27,760 abgestaut und trockengelegt.<br />

Nach der Trockenlegung wird das Schleusen-Bauwerk bis auf eine Höhe von NN + 12,65 m<br />

abgerissen. Bauwerksteile, die sich unterhalb dieser Höhe befinden, werden durch die zukünftige<br />

Sohlgleite überdeckt. Die Sohle wird anschließend insgesamt bis auf 50 cm unterhalb der endgültigen<br />

Höhe der neuen Sohlgleite aufgefüllt. Als Füllmaterial kann der bei der Profilaufweitung anfallende<br />

bestehende Boden vom Uferbereich sowie neu anzuliefernder Sand verwendet werden.<br />

Für die Bemessung der Sohlgleite werden die Abflusszahlen des MNQ und des MQso zugrunde<br />

gelegt. Die Funktionsfähigkeit der Sohlgleite soll bei einer Abflussmenge von MNQ = 2,300 m³/s<br />

gewährleistet sein und die vorhandene Wasserstandshöhe des Oberwassers aus dem Bestand bei<br />

einem Abfluss von MQso = 6,090 m³/s soll auch nach der Umgestaltung bestehen bleiben. Des<br />

Weiteren wird die Sohlgleite durch eine Profilaufweitung so gestaltet, dass es keine Probleme<br />

bezüglich eines schadlosen Hochwasserabflusses gibt.<br />

Aus den hydraulischen Randbedingungen ergibt sich für die Schwelle der Sohlgleite eine Höhe von<br />

NN + 13,25 m bei einer Sohlbreite von 16,00 m. Als Sohlneigung wird ein Gefälle von 12,5 ‰,<br />

entsprechend 1:80 gewählt. Durch den Sohlhöhenunterschied von 1,25 m ergibt sich eine Länge der<br />

Sohlgleite von 100 m. Im Unterwasser wird eine Sicherungsstrecke von 12,50 m angeschlossen.<br />

Dadurch wird die Gefährdung des Bauwerks durch rückschreitende Erosion unterbunden. Im<br />

Oberwasser erfolgt der Anschluss an die vorhandene Sohle durch die Profilierung eines<br />

Gegengefälles von 1:10 auf einer Länge von 12 m. Somit ergibt sich eine Gesamtlänge von 124,50 m<br />

für die Sohlgleite. Die Veränderung der Gewässerbettbreite erfolgt linear vom Beginn des<br />

Gegengefälles bis zur Schwelle bzw. von der Schwelle bis zum Beginn der Sicherungsstrecke.<br />

Die Schwellenbreite der Sohlgleite von 16,00 m führt bei sehr geringen Abflüssen zu sehr kleinen<br />

Wasserständen. Um eine ausreichende Fließtiefe, vor allem für größere Fischarten zu gewährleisten,<br />

wird innerhalb des Bettes der Sohlgleite eine Niedrigwasserrinne von 2,50 m Breite und 0,35 m Tiefe,<br />

mit einer Böschungsneigung von 1:2 profiliert. Sie erhält innerhalb des Bettes einen leicht<br />

mäandrierenden Verlauf. Zum Böschungsfuß behält sie aber einen Mindestabstand von 2,50 m, um<br />

die Standsicherheit nicht zu gefährden (siehe Anhang 8.6. und 8.7.).<br />

Für den Aufbau und die Bemessung der Steingrößen der Sohlgleite werden die Abflussdaten des<br />

MHQ und des HHQ zugrunde gelegt, um die Stabilitätskriterien zu erfüllen.<br />

Die Oberfläche der Sohlgleite wird in geschütteter Bauweise hergestellt. Die Schüttung erfolgt mit<br />

ungebrochenen Materialien in einer Schichtdicke von 45 cm. Die Stabilität der Gleite wird durch ein<br />

Gerüst von Längs- und Querriegeln aus gesetzten Findlingen (ds = 0,20 bis 0,50 m) gewährleistet,<br />

wodurch die bodennahen Fließgeschwindigkeiten gleichzeitig reduziert werden. Die Längsriegel<br />

werden an den Böschungsfüßen und an den Seiten der Niedrigwasserrinne angeordnet. Die<br />

Querriegel werden im Abstand von etwa 5,00 m eingesetzt und die Zwischenräume mit<br />

Kartoffellesesteinen (ds = 0,05 bis 0,30 m) aufgeschüttet. Die Steingrößen sind so bemessen, dass die<br />

Riegel auch beim absoluten Hochwasser (HHQ) unverrückbar bleiben, während bei den Lesesteinen<br />

bei größeren Hochwasserereignissen Umlagerungen auftreten können. Bei der Schüttung der<br />

Lesesteine werden zur Auflockerung der Struktur zwischen den Riegeln vereinzelt kleine Vertiefungen<br />

angeordnet (Stillwasserbereiche), die bei mittleren Wasserständen als strömungsberuhigte Bereiche<br />

dienen (siehe Anhang 8.7.). Insgesamt entsteht durch die geschüttete Bauweise der Sohlgleite ein<br />

durchgängiges Lückensystem, in dessen Schutz die rheophilen Kleinlebewesen den Sohlsprung<br />

- 57 -


flussaufwärts sowie flussabwärts schaffen können. Größere Zwischenräume in der Schüttung werden<br />

sich mit der Zeit durch den natürlichen Geschiebetrieb in der Wümme schließen.<br />

Durch die Auffüllung der Gewässersohle sind in diesen Bereichen zukünftig noch Setzungen zu<br />

erwarten. Um eine Gefährdung des Absackens der Gleitenoberfläche zu vermeiden, wird unterhalb<br />

der Steinschüttung im gesamten Sohlbereich der Sohlgleite ein Geotextil angeordnet (siehe Anhang<br />

8.9.).<br />

Die Böschungen der Sohlgleite werden mit einer Neigung von etwa 1:2 hergestellt. Auch hier erfolgt<br />

eine Sicherung mit Lesesteinen bis etwa 20 cm oberhalb der MW-Linie. Im oberen Uferbereich<br />

werden die Böschungen an die vorhandenen Verwallungen angeschlossen (siehe Anhang 8.6.).<br />

5.6. Hydraulische Berechnung<br />

5.6.1. Bemessung der Sohlgleite<br />

Die Konstruktion der Sohlgleite erfolgt gemäß DIN 19661 Teil 2 (1978) „Sohlenbauwerke“, dem DVWK<br />

Merkblatt 232/1996 „Fischaufstiegsanlagen“ sowie den Anlehnungen an die Empfehlungen von<br />

GEBLER (1990) „Naturgemäße Bauweisen von Sohlenstufen“. Die Bemessung der Steingrößen<br />

erfolgt nach dem „Stabilitätskriterium“ von WHITTAKER und JÄGGI (1986).<br />

Zur Ermittlung und Kontrolle der Wasserstände wird das EDV-Programm „WSP-Win“ angewandt. Als<br />

Eingabewerte dienen neben den Abflüssen die Gewässerprofile, die bei einem Höhennivellement vom<br />

NLWKN Verden im Vorfeld ermittelt wurden sowie die Charakterisierung der Profilrauheit, die anhand<br />

von Beiwerten vorgenommen wird (vgl. Kap. 5.8.).<br />

Für die Ermittlung der Abmessungen der Sohlgleite sowie der erforderlichen Nachweise werden<br />

folgende Abflusshauptzahlen zugrunde gelegt:<br />

● MNQ = 2,30 m³/s wird für die Bemessung der Niedrigwasserrinne auf der Sohlgleite benötigt<br />

● MQSO = 6,09 m³/s ist maßgebend für die Höhenlage der Sohlschwelle<br />

● MHQ = 49,80 m³/s dient zur Bemessung der Lesesteine<br />

● Der bordvolle Abfluss HQ = 25,00 m³/s dient zum Nachweis im Gewässerquerschnitt und die<br />

Auswirkung der Sohlgleite auf den Hochwasserabfluss wird erfasst<br />

● HHQ = 115,00 m³/s wird zur Bemessung der Querriegel herangezogen, damit eine<br />

ausreichende Standsicherheit der Sohlgleite gegeben ist.<br />

5.6.2. Bemessung der Rampenkrone<br />

Die Höhe der Rampenkrone ist durch die zu haltende Stauhöhe im Oberwasser vorgegeben. Aus den<br />

Berechnungen mit dem EDV-Programm beträgt der Wasserspiegel im Bestand bei MQSO = NN +<br />

13,55 m (vgl. Anhang 6.2.). Dieser Wasserstand soll auch nach einer Umgestaltung bei einem Abfluss<br />

von MQSO gehalten werden. Die Breite der Rampenkrone ergibt sich aus der Erfordernis des<br />

ausuferungsfreien Abflusses von Qboard = 25 m³/s. Mit Hilfe der EDV-Berechnung wurde ein<br />

- 58 -


entsprechendes Querprofil ermittelt. Das neue Profil erhält eine Sohlbreite von 16,00 m mit einer<br />

Böschungsneigung von 1:2. Zur Gewährleistung einer ausreichenden Wassertiefe bei geringen<br />

Abflüssen wird eine 35 cm tiefe und 2,50 m breite Niedrigwasserrinne angeordnet. Die Seiten der NW-<br />

Rinne erhalten ebenfalls eine Neigung von 1:2 (Abb. 48).<br />

angestrebtes Querprofil:<br />

1:2<br />

Abb. 48: Angestrebtes Querprofil für die Neugestaltung der Sohlgleite (Zeichnung Verfasser).<br />

5.6.3. Ermittlung der Überfallhöhen<br />

Die Sohlhöhe der Rampenkrone ergibt sich aus der Ermittlung der Überfallhöhe bei einem Abfluss von<br />

MQSO = 6,090 m³/s<br />

2<br />

Q = ∗ μ ∗ 2 ∗ g ∗ hü<br />

3<br />

2<br />

3<br />

wird nach hü umgeformt zu:<br />

hü<br />

2<br />

3<br />

=<br />

Q<br />

2<br />

∗ μ ∗ b ∗<br />

3<br />

2 ∗ g<br />

Da das Profil der Rampenkrone eine Niedrigwasserrinne besitzt, muss für die Bestimmung von hü<br />

zuerst der Durchfluss der NW-Rinne berechnet werden. Mit der Differenz aus MQSo und QNWR wird<br />

anschließend hü ermittelt.<br />

A = bso<br />

∗ h + m ∗ h<br />

2<br />

2 0,<br />

5<br />

2 0,<br />

5<br />

{ [ (( 1+<br />

mr ) ) + (( 1+<br />

ml ) ] h}<br />

lu = bso<br />

+<br />

) ∗<br />

rhy = A/<br />

lu<br />

4,00 veränderlich (min.2,5m) 0,70 0,70<br />

2,50 veränderlich (min.2,5m)<br />

4,00<br />

OK Verwallung<br />

1:2<br />

Q = A ∗ kst ∗ I ∗ rhy<br />

2 / 3<br />

1:2<br />

16,00 m<br />

t=0,35m<br />

1:2<br />

- 59 -<br />

1:2


Gefälle I : 12,5 ‰ = 0,0125<br />

Kst : 25,00<br />

Bso NW-Rinne : 2,50 m<br />

Höhe : 0,35 m<br />

Neigung rechts : 1 : 2<br />

Neigung links : 1 : 2<br />

2<br />

A = 2,<br />

50 ∗ 0,<br />

35 + 2 ∗ 0,<br />

35 = 1,<br />

12m²<br />

2 0,<br />

5<br />

2 0,<br />

5<br />

{ [ (( 1+<br />

2 ) ) + (( 1+<br />

2 ) ) ] ∗ 0,<br />

35}<br />

= 4,<br />

m<br />

lu = 2,<br />

50 +<br />

07<br />

rhy = 1 , 12 / 4,<br />

07 = 0,<br />

28m<br />

2 / 3<br />

Q = 1,<br />

12 ∗ 25,<br />

00 ∗ 0,<br />

0125 ∗ 0,<br />

28 = 1,<br />

339m³<br />

/ s<br />

Die NW-Rinne kann somit 1,339 m³/s abführen.<br />

Q = 6 , 090 −1,<br />

339 = 4,<br />

751m³<br />

/ s<br />

μ = 0,70 (gewählt für dachförmig, abgerundete Wehrkrone)<br />

Die Anströmgeschwindigkeit νo ist vernachlässigbar klein<br />

hü<br />

2<br />

3<br />

=<br />

2<br />

3<br />

4,<br />

751<br />

=<br />

∗ 0,<br />

70 ∗16<br />

∗ 2 ∗9,<br />

81<br />

3 2<br />

hü = 0,<br />

147 = 0,<br />

28m<br />

0,<br />

147<br />

→ hü gewählt = 0,30 m<br />

Die Sohlhöhe der Rampenkrone ergibt sich somit aus dem zu haltenden Wasserstand des<br />

Oberwassers von NN + 13,55 m – 0,30 m = NN + 13,25 m. Die integrierte 2,50 m breite<br />

Niedrigwasserrinne erhält eine Sohlhöhe von NN + 12,90 m. Mit Hilfe des EDV-Programms wurden<br />

diese Höhenangaben für das Rampenprofil kontrolliert (vgl. Anhang 6.6.). Das Ergebnis der<br />

Berechnung ergibt, dass der zu haltende Wasserstand von NN + 13,55 m bei einem Abfluss von<br />

MQSO = 6,090 m³/s im Oberwasser bestehen bleibt.<br />

5.6.4. Länge der Sohlgleite<br />

Höhe Rampenkrone : NN + 13,25 m<br />

Sohlhöhe UW : NN + 12,00 m<br />

Höhenunterschied : ∆h = NN + 13,25 m – NN + 12,00 m = 1,25 m<br />

Gewähltes Gefälle : 1 : 80 = 12,5 ‰<br />

Länge : 1,25 m x 80 = 100,00 m<br />

- 60 -


Längsschnitt:<br />

OW<br />

1,25 m<br />

100,00 m<br />

Abb. 49: Unmaßstäblicher Längsschnitt der Sohlgleite (Zeichnung Verfasser).<br />

5.6.5. Befestigungsstrecke der Sohle im Oberwasser<br />

- 61 -<br />

UW<br />

Als Übergang von der vorhandenen Sohle zur neuen Schwelle wird ein Gegengefälle von 1:10<br />

gewählt (siehe Abb. 49). Daraus ergibt sich eine Übergangsstrecke von 12 m. Dieser Wert ist deutlich<br />

größer als die in PETSCHALLIES (1989) empfohlene Mindestbefestigungslänge.<br />

l = 3∗<br />

h<br />

ko<br />

l ko<br />

Gegengefälle<br />

o<br />

= 3 ∗ 2,<br />

50 = 7,<br />

50m<br />

gewählt lko = 12,00 m<br />

lko = Beschleunigungsstrecke im Oberwasser [m]<br />

ho = Fließtiefe im Oberwasser [m]<br />

5.6.6. Befestigungsstrecke im Unterwasser<br />

Nach GEBLER (1990) ist in Flachlandgewässern mit erosionsgefährdeter Sohle die Kolkbildung im<br />

Unterwasser mit nachfolgend rückschreitender Erosion eine größere Gefahr für die Standsicherheit<br />

einer Sohlgleite, als die Erosion von Steinen aus dem Gleitenkörper infolge eines direkten<br />

Strömungsangriffs. Es werden daher ein allmählicher Übergang des Gleitenkörpers zur<br />

Unterwassersohle sowie eine Sicherung mit Steinen empfohlen.<br />

In diesem Fall wird eine Sicherungsstrecke von 12,50 m gewählt. Da sich bei allen Abflusssituationen<br />

ein Rückstaueinfluss aus dem Unterwasser ergibt, der den Strömungsangriff auf die Sohle abmindert,<br />

wird auf die zusätzliche Ausformung eines muldenförmigen Kolkes zur besseren Energieumwandlung<br />

verzichtet.<br />

dh = NN + 13,25 m – NN + 12,00 m = 1,25 m<br />

luw = 7 bis 10 * dh<br />

luw = 10 * 1,25 = 12,50 m


5.6.7. Gesamtlänge der Ausbaustrecke der Sohlgleite<br />

Gesamtlänge: lg = 12,00 m + 100,00 m + 12,50 m = 124,50 m<br />

lg = Gesamtlänge der zu befestigen Gewässerstrecke<br />

Die Gesamtlänge der zu befestigen Gewässerstrecke bezieht sich demnach von der Station 27,737 im<br />

Oberwasser, bis zur Station 27,6125 im Unterwasser. Dies entspricht der oben berechneten<br />

Gesamtlänge für den Ausbau der Sohlgleite von 124,50 m.<br />

5.6.8. Berechnung der Wassertiefen und Fließgeschwindigkeiten auf der Sohlgleite<br />

Um nachzuweisen, dass eine ausreichende Wassertiefe und eine nicht zu hohe Fließgeschwindigkeit<br />

bei einem MNQ von 2,300 m³/s und einem MQso von 6,090 m³/s auf der Sohlgleite vorhanden ist und<br />

so ein ungehinderter Fischaufstieg möglich ist, wird folgende Berechnung durchgeführt. Nach<br />

(BRUNKE, M. & T. HIRSCHHÄUSER 2005: 18) soll die Mindestwassertiefe bei Einzugsgebieten ><br />

200 km² zwischen 30 bis 40 cm liegen, damit auch größere Fischarten die Sohlgleite ungehindert<br />

passieren können.<br />

Da es sich bei dem Gewässerquerschnitt der Sohlgleite um einen gegliederten Querschnitt handelt,<br />

müssen die Wasserstandshöhen iterativ ermittelt werden. Um dies zu vereinfachen, wurde eine EXEL-<br />

Tabelle erstellt. In dieser Tabelle wurden die verschiedenen Wasserstandshöhen so lange variiert, bis<br />

der geforderte Abfluss von MNQ und MQso erreicht wurde. Der entsprechende Höhenwert wird für die<br />

folgende Berechnung angenommen. Aufgrund des Rückstaueinflusses aus dem Unterwasser wird die<br />

Berechnung nur für den oberen Bereich der Sohlgleite durchgeführt, da dort die höchsten<br />

Fließgeschwindigkeiten und die geringsten Wasserstandshöhen vorherrschen (vgl. Anhang 5.5. und<br />

5.6.).<br />

Berechnung der Wassertiefen im oberen Bereich für MNQ = 2,300 m³/s<br />

A = bso<br />

∗ h + m ∗ h<br />

2<br />

2 0,<br />

5<br />

2 0,<br />

5<br />

{ [ (( 1+<br />

mr ) ) + (( 1+<br />

ml ) ] h}<br />

lu = bso<br />

+<br />

) ∗<br />

rhy = A/<br />

lu<br />

Q = A ∗ kst ∗ I ∗ rhy<br />

Q<br />

v =<br />

A<br />

Grunddaten<br />

2 / 3<br />

Gefälle I : 12,5 ‰ = 0,0125<br />

Kst : 25,00<br />

Bso NW-Rinne : 2,50 m<br />

HöheNWR : 0,35 m<br />

Neigung rechts : 1 : 2<br />

Neigung links : 1 : 2<br />

Bso Hauptrinne : 16,00 m<br />

Höhe gewählt : 0,07 m → aus Berechnungen der EXEL-Tabelle<br />

Neigung rechts : 1 : 2<br />

Neigung links : 1 : 2<br />

- 62 -


MNQ<br />

A1 A3<br />

A2<br />

0,35<br />

6,05 0,70 2,50 0,70<br />

6,05<br />

- 63 -<br />

0,42 m<br />

Abb. 50: Wasserstandshöhen des neuen Querprofils bei MNQ = 0,42 m (Zeichnung Verfasser).<br />

1=<br />

3<br />

( 6,<br />

05∗<br />

0,<br />

07)<br />

+ ( 0,<br />

07 ∗ 0,<br />

14)<br />

/ 2 0,<br />

428m²<br />

A =<br />

=<br />

2 2<br />

( 0,<br />

07 + 0,<br />

14 ) = 6,<br />

m<br />

lu = 6,<br />

05 +<br />

207<br />

1 = 3<br />

rhy<br />

1 = 3<br />

=<br />

0,<br />

428/<br />

6,<br />

207<br />

=<br />

0,<br />

069<br />

2 / 3<br />

1/<br />

2<br />

Q = 0,<br />

428∗<br />

25,<br />

00 ∗ 0,<br />

069 ∗ 0,<br />

0125 = 0,<br />

201m³<br />

/ s<br />

1 = 3<br />

2<br />

( 2,<br />

50 ∗ 0,<br />

35)<br />

+ ( 0,<br />

70 ∗ 0,<br />

35)<br />

+ ( 0,<br />

07 ∗3,<br />

90)<br />

1,<br />

393m²<br />

2,<br />

50 + [ ( 2 2<br />

0,<br />

70 + 0,<br />

35 ) ∗ 2]<br />

+ ( 2 ∗ 0,<br />

07)<br />

= 4,<br />

m<br />

A =<br />

=<br />

lu =<br />

205<br />

2<br />

rhy<br />

2<br />

=<br />

1,<br />

393/<br />

4,<br />

205<br />

=<br />

0,<br />

331<br />

2 / 3<br />

1/<br />

2<br />

Q = 1,<br />

393∗<br />

25,<br />

00 ∗ 0,<br />

331 ∗ 0,<br />

0125 = 1,<br />

864m³<br />

/ s<br />

2<br />

∑<br />

A ges<br />

Q = 0,<br />

201+<br />

0,<br />

201+<br />

1,<br />

864 = 2,<br />

266m³<br />

/ s ≈ 2,<br />

300m³<br />

/ s = MNQ<br />

= 0, 428 + 0,<br />

428 + 1,<br />

393 = 2,<br />

249m²<br />

2,<br />

266<br />

v = = 1,<br />

01m<br />

/ s<br />

2,<br />

249<br />

h Wasser<br />

= 0 , 35 + 0,<br />

07 = 0,<br />

41m<br />

Die Berechnungsergebnisse zeigen, dass eine ausreichende Wassertiefe von 41 cm auf der Gleite<br />

vorhanden ist und die mittlere Fließgeschwindigkeit mit 1,01 m/s kleiner als die in GEBLER (1990)<br />

angegebene max. Geschwindigkeit von 2,0 m/s ist. Ein ungehinderter Fischaufstieg ist somit möglich.<br />

Berechnung der Wassertiefen im oberen Bereich für MQso = 6,090 m³/s<br />

Grunddaten<br />

Gefälle I : 12,5 ‰ = 0,0125<br />

Kst : 25,00<br />

Bso NW-Rinne : 2,50 m<br />

Höhe : 0,35 m<br />

Neigung rechts : 1 : 2<br />

Neigung links : 1 : 2<br />

Bso Hauptrinne : 16,00 m<br />

Höhe gewählt : 0,225 m → aus Berechnungen der EXEL-Tabelle<br />

Neigung rechts : 1 : 2<br />

Neigung links : 1 : 2


MNQ<br />

A1 A3<br />

A2<br />

0,35<br />

6,05 0,70 2,50 0,70<br />

6,05<br />

- 64 -<br />

0,575 m<br />

Abb. 51: Wasserstandshöhen des neuen Querprofils bei MQso = 0,575 m (Zeichnung Verfasser).<br />

1=<br />

3<br />

( 6,<br />

05 ∗ 0,<br />

225)<br />

+ ( 0,<br />

225∗<br />

0,<br />

45)<br />

/ 2 1,<br />

412m²<br />

A =<br />

=<br />

2 2<br />

( 0,<br />

225 + 0,<br />

45 ) = 6,<br />

m<br />

lu = 6,<br />

05 +<br />

553<br />

1 = 3<br />

rhy<br />

1 = 3<br />

= 1,<br />

412 / 6,<br />

553 =<br />

0,<br />

215<br />

2 / 3<br />

1/<br />

2<br />

Q = 1,<br />

412 ∗ 25,<br />

00 ∗ 0,<br />

215 ∗ 0,<br />

0125 = 1,<br />

418m³<br />

/ s<br />

1 = 3<br />

2<br />

( 2,<br />

50 ∗ 0,<br />

35)<br />

+ ( 0,<br />

70 ∗ 0,<br />

35)<br />

+ ( 0,<br />

225∗<br />

3,<br />

90)<br />

1,<br />

998m²<br />

2,<br />

50 + [ ( 2 2<br />

0,<br />

70 + 0,<br />

35 ) ∗ 2]<br />

+ ( 2 ∗ 0,<br />

225)<br />

= 4,<br />

m<br />

A =<br />

=<br />

lu =<br />

515<br />

2<br />

rhy<br />

2<br />

=<br />

1,<br />

998/<br />

4,<br />

515<br />

=<br />

0,<br />

443<br />

2 / 3<br />

1/<br />

2<br />

Q = 1,<br />

998∗<br />

25,<br />

00 ∗ 0,<br />

443 ∗ 0,<br />

0125 = 3,<br />

232m³<br />

/ s<br />

2<br />

∑<br />

A ges<br />

Q = 1,<br />

418 + 1,<br />

418 + 3,<br />

232 = 6,<br />

068m³<br />

/ s ≈ 6,<br />

090m³<br />

/ s =<br />

= 1, 412 + 1,<br />

412 + 1,<br />

998 = 4,<br />

822m²<br />

6,<br />

068<br />

v = = 1,<br />

21m<br />

/ s<br />

4,<br />

822<br />

h Wasser<br />

= 0 , 35 + 0,<br />

225 = 0,<br />

575m<br />

MQso<br />

Die Berechnungsergebnisse zeigen, dass eine ausreichende Wassertiefe von 57,5 cm auf der Gleite<br />

vorhanden ist und die mittlere Fließgeschwindigkeit mit 1,21 m/s kleiner als die in GEBLER (1990)<br />

angegebene max. Geschwindigkeit von 2,0 m/s ist. Ein ungehinderter Fischaufstieg ist somit möglich.


5.6.9. Nachweis des Abflusszustandes auf der Gleite<br />

Der Nachweis erfolgt über die Ermittlung der Froude-Zahl. Sie beschreibt das Verhältnis von<br />

Fließgeschwindigkeit und der Ausbreitungsgeschwindigkeit einer Flachwasserwelle. Hierdurch wird<br />

der Strömungszustand des Gerinnes charakterisiert. Ist die Froude-Zahl > 1,0 liegt ein schießender<br />

Abfluss vor, was sich negativ auf das Fließverhalten der Sohlgleite auswirkt. Aus diesem Grund wird<br />

ein strömender Abfluss Froude-Zahl < 1,0 gefordert. Der Nachweis erfolgt wiederum für den oberen<br />

Bereich der Sohlgleite.<br />

Fr<br />

2<br />

2<br />

vm<br />

∗b<br />

=<br />

g ∗ A<br />

so<br />

Nachweis der Froude-Zahl im oberen Bereich für MNQ = 2,300 m³/s<br />

b so<br />

Fr<br />

2<br />

=<br />

Fr =<br />

( 2 ∗ 6,<br />

05)<br />

+ ( 2 ∗ 0,<br />

14)<br />

16,<br />

28m<br />

3 , 90 +<br />

=<br />

2<br />

1,<br />

01 ∗16,<br />

28<br />

=<br />

=<br />

9,<br />

81∗<br />

2,<br />

249<br />

0 , 752 = 0,<br />

87<br />

Fr = 0, 87 ≤ 1<br />

0,<br />

752<br />

Es liegt ein strömender Abflusszustand vor. → Nachweis erfüllt<br />

Nachweis der Froude-Zahl im oberen Bereich für MQso= 6,090 m³/s<br />

b so<br />

Fr<br />

2<br />

=<br />

Fr =<br />

( 2 ∗ 6,<br />

05)<br />

+ ( 2 ∗ 0,<br />

45)<br />

16,<br />

90m<br />

3 , 90 +<br />

=<br />

2<br />

1,<br />

21 ∗16,<br />

90<br />

=<br />

=<br />

9,<br />

81∗<br />

4,<br />

822<br />

0 , 523 = 0,<br />

72<br />

Fr = 0, 72 ≤ 1<br />

0,<br />

523<br />

Es liegt ein strömender Abflusszustand vor. → Nachweis erfüllt<br />

- 65 -


5.6.10. Nachweis der Steinschüttung<br />

Der Nachweis der Lagestabilität bezüglich der Steinschüttung auf der Sohlgleite erfolgt nach dem<br />

„Stabilitätskriterium“ von WHITTAKER und JÄGGI (1986).<br />

- unterer Abflusswert, bei dem eine Zerstörung der Rampe auftreten kann bei MHQ = 49,800 m³/s<br />

qkrit s w w<br />

− 3<br />

6<br />

( ρ − ρ ) / ρ ∗ g ∗ I ∗ 2<br />

= 0, 257∗<br />

d<br />

7<br />

65<br />

- 66 -<br />

[m³/(m*s)]<br />

qkrit : spez. Abflussgewicht [m³/(m*s)]<br />

ρs : Dichte der Steine<br />

ρs ≈ 2.700 kg/m³<br />

[kg/m³]<br />

ρw : Dichte des Wassers<br />

ρs ≈ 1.000 kg/m³<br />

[kg/m³]<br />

d65 : Korndurchmesser bei 65 Masse - % Siebdurchgang [m]<br />

I : Gefälle [--]<br />

ds : Steindurchmesser [m]<br />

vorweg geschätzt = 0,12 m<br />

mit d65 = ds / 1,06 und ds = 0,12 m<br />

=0,15 / 1,06 = 0,1132<br />

d65<br />

q krit<br />

=<br />

0,<br />

257<br />

∗<br />

−<br />

6<br />

( 2.<br />

700 −1.<br />

000)<br />

/ 1.<br />

000 ∗ 9,<br />

81 ∗ 0,<br />

0125 ∗ 0,<br />

1132 = 6,<br />

64m³<br />

/( m ∗ s)<br />

dazu ein 20 % -iger Sicherheitsabschlag:<br />

q krit<br />

krit<br />

= 6, 64 − 20%<br />

= 5,<br />

31m³<br />

/( m ∗ s)<br />

Q = q ∗b<br />

bso<br />

Q krit<br />

krit<br />

so<br />

: Sohlbreite (min.)<br />

m³<br />

= 5 , 31 ∗11,<br />

00 = 58,<br />

41m³<br />

/ s<br />

m ∗ s<br />

zul. Qkrit = 58,41 m³/s > vorh. MHQ = 49,800 m³/s<br />

7<br />

3<br />

2<br />

[m³/s]<br />

Die Steine müssen für die Lagesicherheit einen rechnerischen Durchmesser von > 12 cm besitzen. In<br />

der Gleichung Qkrit ist dabei ein Sicherheitszuschlag von 20 % enthalten. Konstruktiv wird für die<br />

Ausführung eine Korngröße von 15 bis 30 cm gewählt, um eine bessere Verzahnung zu erhalten.<br />

Erforderliche Schichtdicke gemäß GEBLER (1990):<br />

1, 5 2,<br />

0 s d bis D ∗ =<br />

, max<br />

D = 1 , 5∗<br />

30 = 45cm<br />

gewählt: D = 45 cm für die Sohle<br />

D = 30 cm für die Böschung


Im unteren Bereich der Sohlgleite tritt durch den Rückstaueinfluss vom Unterwasser eine Reduzierung<br />

des Strömungsangriffes auf die Sohle auf. Die erforderliche Steingröße kann deshalb hier auf 5 - 20<br />

cm reduziert werden. Als Nachweis werden hier die Schleppspannungswerte aus der EDV-<br />

Berechnung herangezogen (vgl. Anhang 6.5. und 6.6.). Hiernach treten im Bereich der Station 27,665<br />

bis 27,625 Maximalwerte von 20 N/m² auf.<br />

Erfahrungswerte der kritischen Sohlschubspannung τkrit gemäß DIN 19661, Teil 2:<br />

Kies d = 15 mm τkrit = 15 - 20 N/m²<br />

Steine d = 50 mm τkrit = 30 - 40 N/m²<br />

Steine d = 50 - 100 mm τkrit = 40 - 60 N/m²<br />

5.6.11. Bemessung der Querriegel (Findlinge)<br />

Für die Bemessung der Standsicherheit der Querriegel wird das HHQ = 115,00 m³/s herangezogen,<br />

damit eine absolute Sicherheit zur Lagesicherung der Querriegel vorhanden ist.<br />

qkrit s w w<br />

− 3<br />

6<br />

( ρ − ρ ) / ρ ∗ g ∗ I ∗ 2<br />

= 0, 257∗<br />

d<br />

HHQ = 115,00 m³/s<br />

ds (geschätzt) = 0,20 m<br />

mit d65 = ds /1,06 und ds<br />

d65 = 0,20 / 1,06 = 0,1887<br />

= 0,20 m<br />

q krit<br />

=<br />

0,<br />

257<br />

∗<br />

7<br />

65<br />

−<br />

6<br />

( 2.<br />

700 −1.<br />

000)<br />

/ 1.<br />

000 ∗ 9,<br />

81 ∗ 0,<br />

0125 ∗ 0,<br />

1886 = 14,<br />

27m³(<br />

m ∗ s)<br />

dazu ein 20 % -iger Sicherheitsabschlag:<br />

q krit<br />

krit<br />

= 14, 27 − 20%<br />

= 11,<br />

41m³<br />

/( m ∗ s)<br />

Q = q ∗b<br />

Q krit<br />

krit<br />

so<br />

m³<br />

= 11 , 41 ∗11,<br />

00 = 125,<br />

57m³<br />

/ s<br />

m ∗ s<br />

zul. Qkrit = 125,57 m³/s > vorh. HHQ = 115,00 m³/s<br />

- 67 -<br />

7<br />

3<br />

2<br />

[m³/(m*s)]<br />

[m³/s]<br />

Rechnerisch ist ein Steindurchmesser von 20 cm erforderlich, um bei einem absoluten Hochwasser<br />

die Lagesicherheit zu gewährleisten. Konstruktiv werden alle 5,0 m - 6,0 m Querriegel aus Findlingen<br />

ds = 0,20 bis 0,50 m erstellt, welche die Lagesicherheit der Steinschüttung gewährleisten und eine<br />

Reduzierung der Fließgeschwindigkeit im Sohlbereich bewirken.<br />

5.7. Nachweis der Durchgängigkeit<br />

Gemäß den hydraulischen Berechnungen betragen die Fließgeschwindigkeiten auf der Sohlgleite bei<br />

Mittelwasser zwischen 0,5 m/s und maximal 1,2 m/s (vgl. Anhang 6).<br />

Aufgrund der unregelmäßigen Gestaltung der Sohlgleitenoberfläche werden sich diese<br />

Fließgeschwindigkeiten in Teilbereichen noch weiter reduzieren.


Die Maximalgeschwindigkeiten, die über kurze Entfernungen überwunden werden können, liegen<br />

nach GEBLER (1990) bei:<br />

Forellen und Salmoniden vmax = 2,0 m/s<br />

für Cypriniden vmax = 1,5 m/s<br />

für Jungfische und Kleinfischarten vmax = 1,0 m/s<br />

Eine Durchgängigkeit für Fische ist damit gewährleistet (GEBLER 1990). Wirbellose Kleinlebewesen<br />

können im Lückensystem der 45 cm starken Steinschüttung den Sohlsprung durchwandern.<br />

(BRUNKE, M. & T. HIRSCHHÄUSER 2005: 18)<br />

5.8. Ermittlung der Wasserstände<br />

Die Wasserstände wurden mit Hilfe des EDV-Programms „WSP-WIN“ berechnet. Der<br />

Berechnungsabschnitt reicht von Station 30,430 bis Station 26,200. Die Lage der für die Berechnung<br />

herangezogenen Gewässerprofile ist im Anhang 8.2. dargestellt. Die Ergebnisse der Berechnungen<br />

wurden mit den tatsächlich gemessenen Werten, die im Vorfeld dieser Arbeit vom NLWKN Verden<br />

aufgenommen wurden, verglichen.<br />

Als Rauhigkeitsbeiwert ergab sich für das Gewässerprofil ein kst- Wert von 30. Für den Planungsfall<br />

mit einer Steinschüttung auf der Sohlgleite wurde ein kst- Wert von 25 angesetzt. Über die Stellung der<br />

Stauschütze gibt es bei der Schleuse III keine verwendbaren schriftlichen Aufzeichnungen mehr. Es<br />

wurden aus diesem Grund drei Schützstellungen angenommen, die nach Lange (2005 mdl.)<br />

zutreffend sind:<br />

• Normalstau: Schütz 1 und 3 sind geschlossen, freier Durchfluss im mittleren Feld. Diese<br />

Schützstellung wird beim Sommer-Mittelwasserabfluss angesetzt.<br />

• Totalstau: Schütz 1 bis 3 ist geschlossen und gleichmäßig überströmt. Hierbei wird ein<br />

maximaler Aufstau erreicht, der nur bei extremen Niedrigwasserabflüssen angesetzt wird.<br />

• freier Durchfluss: Schütz 1 bis 3 sind gezogen und werden ohne Einstau unterströmt. Dieser<br />

Fall wird für Hochwasserabflüsse angesetzt.<br />

Zusammenfassende Ergebnisse:<br />

1. Bei einem Abfluss von MQ-Sommer (6,090 m³/s) ergibt sich bei einem Normalstau ein<br />

Wasserspiegel oberhalb der Schleuse III von NN + 13,55 m im Bestand. Durch den Umbau<br />

der Schleuse III zur Sohlgleite bleibt dieser Wasserstand unverändert.<br />

2. Bei einem Abfluss von MNQ (2,300 m³/s) ergibt sich im Bestand je nach Schützstellung<br />

oberhalb der Schleuse III ein Wasserspiegel von NN + 13,12 m (Normalstau) bis NN + 14,17<br />

m (Totalstau).<br />

3. Für den bordvollen Abfluss errechnet sich oberhalb Schleuse III eine Wasserspiegellage von<br />

NN + 14,59 m im Bestand, bzw. NN + 14,46 m nach dem Umbau zur Sohlgleite. Somit bleibt<br />

ein geregelter Hochwasserabfluss nach der Umgestaltung bestehen.<br />

Im Anhang 6 sind tabellarisch die Wasserstände bei verschieden Abflüssen für den Ist-Zustand und<br />

den Zustand nach dem Umbau aufgelistet. Anhang 8.3. und 8.10. zeigen die Wasserspiegellagen im<br />

Bereich der Station 30,430 bis zur Station 26,200 vor und nach dem Umbau.<br />

- 68 -


6. Mengen- und Kostenermittlung<br />

6.1. Mengenermittlung<br />

Titel I: Baustelleneinrichtung<br />

Pos.1 Antransport, Aufbau, Umsetzen 1 Stk.<br />

Pos.2 Abbau, Rücktransport 1 Stk.<br />

Pos.3 Vorhalten, Reparaturkosten 1 Stk.<br />

Pos.4 Bauzaun 200 lfdm<br />

Pos.5 Wasserhaltung 1 Stk.<br />

Titel II: Umfluter<br />

Pos.6 Herstellen des bauzeitlichen Umfluters pauschal<br />

Titel III: Erd- und Ansaatarbeiten<br />

Pos.7 Beseitigung des alten Bauwerks 1 Stk.<br />

Pos.8 Bodenabtrag und Wiedereinbau 400 m³<br />

Pos.9 Bodenauftrag 800 m³<br />

Pos.10 Ansaat inkl. Vorbereitung und Planum 1800 m²<br />

Pos.11 Geotextil zur Sicherung der Gleitenoberfläche liefern und verlegen 1750 m²<br />

Pos.12 Kartoffel-Lesesteine liefern und einbauen (d = 0,05 - 0,30 m) 1793 t<br />

70 % der Sohlfläche<br />

Sohle: 0,7 x 1754 m² x 0,45 m x 2,7 t/m³ = 1490 t<br />

Böschung: 374 m² x 0,30 m x 2,7 t/m³ = 303 t<br />

Pos.13 Findlinge liefern und einbauen (d = 0,20 - 0,50 m) 475 t<br />

30 % der Sohlfläche<br />

Sohle: 0,3 x 1754 m² x 0,45 m x 2,0 t/m³ = 475 t<br />

Pos.14 Ansaat extensiv 1600 m²<br />

- 69 -


- 70 -<br />

6.2. Kostenaufstellung<br />

Pos. Beschreibung der Teileistung<br />

Leistung<br />

Menge Einheit EP<br />

Auftrag<br />

GP<br />

Titel I: Baustelleneinrichtung<br />

1 Antransport, Aufbau, Umsetzen<br />

1 Stk 2000,00 2.000,00 €<br />

2 Abbau, Rücktransport<br />

1 Stk 1500,00 1.500,00 €<br />

3 Vorhalten, Reparaturkosten,Kostenerstattung<br />

1 Stk 2000,00 2.000,00 €<br />

4 Bauzaun<br />

200 lfdm 20,00 4.000,00 €<br />

5 Wasserhaltung<br />

1 Stk 1000,00 1.000,00 €<br />

Summe Titel I<br />

10.500,00 €<br />

Titel II: Umfluter<br />

6 Herstellen des bauzeitlichen Umfluters<br />

pauschal / / 15.000,00 €<br />

Summe Titel II<br />

15.000,00 €<br />

Titel III: Erd- und Ansaatarbeiten<br />

7 Beseitigung des alten Bauwerks<br />

pauschal / 15000,00 15.000,00 €<br />

8 Bodenabtrag und Widereinbau<br />

400 m³ 5,00 2.000,00 €<br />

9 Bodenauftrag<br />

800 m³ 8,00 6.400,00 €<br />

10 Anssat inkl. Vorbereitung und Planum<br />

1800 m² 0,50 900,00 €<br />

11 Geotextil liefern und einbauen<br />

1750 m² 6,00 10.500,00 €<br />

12 Kartoffel-Lesesteine liefern und einbauen (d = 0,05-0,30 m) 1793 t 30,00 53.790,00 €<br />

13 Findlinge liefern und einbauen ( d = 0,20-0,50 m)<br />

475 t 50,00 23.750,00 €<br />

14 Ansaat extensiv<br />

1600 m² 0,30 480,00 €<br />

Summe Titel III<br />

112.820,00 €<br />

Zusammenstellung<br />

Titel I Baustelleneinrichtung<br />

10.500,00 €<br />

Titel II Umfluter<br />

15.000,00 €<br />

Titel III Erd-,und Ansaatarbeiten<br />

Nachträge<br />

112.820,00 €<br />

Nettosumme<br />

138.320,00 €<br />

Unvorhergesehenes<br />

13.832,00 €<br />

MWSt. 16 %<br />

24.344,32 €<br />

Angebotssumme brutto<br />

176.496,32 €<br />

Tab. 7 : Kostenaufstellung für die geplante Umgestaltung<br />

- 70 -


7. Zusammenfassung und Entwicklung<br />

Die Wümme wurde seit dem 19. Jahrhundert durch eine Vielzahl von Schleusen im Bereich der<br />

Gemarkung Ahausen und Hellwege künstlich aufgestaut, um die Grünlandflächen der Aue im Rahmen<br />

der Rieselwiesenwirtschaft besser nutzen zu können. Diese Form der Nutzung ist seit mehreren<br />

Jahrzehnten eingestellt. Heutzutage werden die vorhandenen Schleusen nur noch zeitweise zur<br />

Regelung der Niedrigwasserstände genutzt.<br />

Die im Rahmen dieser Arbeit betrachtete Schleuse III ist in einem sehr schlechten baulichkonstruktiven<br />

Zustand und stark abgängig. Durch ihre große Höhendifferenz vom Ober- zum<br />

Unterwasser bildet sie ein unüberwindbares Hindernis für einen Großteil der in der Wümme lebenden<br />

aquatischen Fauna. Insbesondere für die Wanderungen potamodromer und diadromer Fischarten<br />

stellt sie gegenwärtig eine sehr starke Beeinträchtigung dar.<br />

Ziel der vorliegenden Diplomarbeit ist die Erarbeitung einer planerischen Grundlage zur<br />

Wiederherstellung der ökologischen Durchgängigkeit an der Schleuse III. Damit soll ein Beitrag zur<br />

naturnäheren Entwicklung der Wümme und zur Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie in der<br />

Flussgebietseinheit 24 (Wümme) geleistet werden.<br />

Unter Beachtung der naturräumlichen Gegebenheiten sowie den naturschutzfachlichen,<br />

hydrologischen und wasserwirtschaftlichen Rahmenbedingungen wurde eine planerische Lösung<br />

erarbeitet, die den gewässertypischen Arten der Wümme wieder die aufwärtsgerichtete Wanderung<br />

ermöglicht. Nach Abwägung und Bewertung verschiedener Lösungsvarianten wurde die Planung in<br />

Form einer naturnahen Sohlgleite konkretisiert.<br />

Die geplante Baumaßnahme wurde insbesondere unter technisch-konstruktiven Aspekten erläutert.<br />

Ein Schwerpunkt der Planung lag dabei in der hydraulischen Bemessung, im Nachweis des<br />

schadlosen Hochwasserabflusses, der Sohlstabilität sowie der Einhaltung hydrologischer und<br />

morphologischer Grenzwerte für die Fauna. Anschließend wurde eine überschlägige Mengen- und<br />

Kostenschätzung erarbeitet.<br />

Abb. 52-53: Alte Stauanlage vor und nach dem Umbau zur Sohlgleite in der Fintau bei Lauenbrück (Fotos<br />

aus GERKEN 2005).<br />

Die vorliegende Arbeit stellt somit eine detaillierte Planung dar, mit der die ökologische<br />

Durchgängigkeit der Wümme im Bereich der Schleuse III bei Ahausen wiederhergestellt werden kann.<br />

Nach Umsetzung der vorliegenden Planung ist zu erwarten, dass die Sohlgleite ihre Funktion als<br />

naturnahe Fischaufstiegsanlage voll erfüllt und sich gut in das Landschaftsbild einpasst. Die Sohlgleite<br />

an der Schleuse III reiht sich in den Kontext vergleichbarer Maßnahmen im Wümmegebiet ein, wo in<br />

den vergangenen Jahren zahlreiche Stauwehre zu ähnlichen Sohlgleiten bzw. Umgehungsgerinnen<br />

umgebaut wurden (siehe Abb. 52-53).<br />

Abschließend ist zu sagen, dass es wünschenswert wäre, wenn nach einiger Zeit dem Laien nicht<br />

auffallen würde, dass die Sohlgleite nicht zum natürlich entwickeltem Gewässersystem gehört.<br />

- 71 -


8. Anhang<br />

Anhang 1: Literatur- und Abbildungsverzeichnis<br />

Anhang 2: Glossar<br />

Anhang 3: Artenliste Makrozoobenthos<br />

Anhang 4: Übersichtskartierung der Gewässerstrukturgüte<br />

Anhang 5: Historische Bauzeichnungen der Schleuse III<br />

Anhang 6: Ausdruckprotokolle der stationären Wasserspiegellagenberechnung<br />

Anhang 7: Flurstücks- und Eigentümerverhältnisse<br />

Anhang 8: Zeichnungen<br />

- 72 -


Anhang 1: Quellen- und Literaturverzeichnis<br />

ARGE WESER 1996: Wiederansiedlung von Wanderfischen im Wesereinzugsgebiet. Merkblatt der<br />

Arbeitsgemeinschaft zur Reinhaltung der Weser (ARGE Weser), Hildesheim.<br />

ARGE WESER 1998: Überprüfung der Laichhabitate im Wesereinzugsgebiet Teil 1.<br />

Wiederansiedlung von Wanderfischen im Wesereinzugsgebiet. Arbeitsgemeinschaft zur<br />

Reinhaltung der Weser (ARGE Weser), Hildesheim.<br />

ARKENAU, T. 2001: Gewässerrandstreifenprojekte Fischerhude Wümmeniederung Niedersachsen -<br />

Natur und Landschaft 76 Jg., H. 9-10. 423 - 431.<br />

ARKENAU, T. 2005: Mündliche Mitteilungen von Herrn Arkenau (Untere Naturschutzbehörde des<br />

Landkreises Verden) über den Stand der Renaturierungsmaßnahmen der Wümme im Rahmen<br />

des Naturschutzprojektes „Fischerhuder Wümmeniederungen“.<br />

ARZBACH, H.-H. 2005: Freundliche Mitteilung von Herrn Dr. Arzbach, Dezernat Binnenfischerei<br />

Niedersachsen, über die Erfassung der Fischfauna der Wümme.<br />

BERNHARD, J. C. 1798: Vollständige Abhandlung vom Wiesenbau sowohl den künstlichen als den<br />

natürlichen.<br />

BEZIRKSREGIERUNG LÜNEBURG 2004: Bestandsaufnahme zur Umsetzung der EG-<br />

Wasserrahmenrichtlinie; C-Bericht Oberflächengewässer, Bearbeitungsgebiet 24 Wümme -<br />

Bearbeitungsstand Nov. 2004. Homepage www.wasserblick.net.<br />

BRUNKE, M. & T. HIRSCHHÄUSER 2005: Empfehlungen zum Bau von Sohlgleiten in Schleswig-<br />

Holstein, Landesamt für Natur und Umwelt des Landes Schleswig-Holstein.<br />

DAHL, H.-J. & M. HULLEN 1989: Studie über die Möglichkeiten zur Entwicklung eines naturnahen<br />

Fließgewässersystems in Niedersachsen (Fließgewässerschutzsystem Niedersachsen).<br />

Naturschutz Landschaftspfl. Nieders. Heft 18: 5-120, Hannover.<br />

DEISTING, E. 1973: Historisch-geografische Wandlung des ländlichen Siedlungsgefüges im Gebiet<br />

um Verden (Aller) unter besonderer Berücksichtigung der Wüstungen. Mitteilungen der<br />

Geographischen Gesellschaft Hamburg, 61.<br />

DIN 19661 Teil 2, 1978: Sohlenbauwerke.<br />

DVWK 232/1996: Fischaufstiegsanlagen, Bemessung, Gestaltung, Funktionskontrolle, Wirtschaftsund<br />

Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH Bonn.<br />

ELLENBERG, H. 1996: Vegetation Mitteleuropas mit den Alpen in ökologischer, dynamischer und<br />

historischer Sicht, 5. Auflage, Eugen Ulmer Verlag Stuttgart.<br />

EU-WRRL: Richtlinie 2000/60/EG des Europäischen Parlaments und Rates vom 23. Oktober 2000 zur<br />

Schaffung eines Ordnungsrahmens für Maßnahmen der Gemeinschaft im Rahmen der<br />

Wasserpolitik (EU-Wasserrahmenrichtlinie).<br />

FFH-Richtlinie: Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie - Richtlinie 92/43EWG des Rates vom 21. Mai 1992<br />

zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie wildlebenden Tieren und Pflanzen.<br />

GAUMERT, D. & M. KÄMMEREIT 1993: Süßwasserfische in Niedersachsen - Niedersächsisches<br />

Landesamt für Ökologie, Dezernat Binnenfischerei, Hildesheim.<br />

GEBLER, R.-J. 1990: „Naturgemäße Bauweisen von Sohlenstufen“ Untersuchungsbericht des<br />

Institutes für Wasserbau und Kulturtechnik, Uni Karlsruhe.<br />

GERKEN, R. 2005: Wiederansiedlung von <strong>Meerforelle</strong> und Lachs im oberen Wümmegebiet.<br />

Praktischer Arten- und Gewässerschutz an Bächen und Flüssen des Tieflandes - Naturkundl.<br />

Schr.-R.Stiftg. Natursch. Landkr. Rotenburg (Wümme) Bd.3.<br />

- 73 -


HÜBNER, G. 1998: Ökomorphologische Entwicklung eines Heidebaches am Beispiel der oberen<br />

Böhme - Fließgewässer - Schutz und Entwicklung. NNA-Berichte 11 Jg.: 106-117,<br />

Schneverdingen.<br />

KUNSTVEREIN FISCHERHUDE 2005: Die Wümme von der Quelle bis zur Mündung - Kunst, Natur,<br />

Geschichte und Geschichten, Bremen.<br />

LANDKREIS ROTENBURG (W.) 1968: Der Landkreis Rotenburg (Wümme). Geschichte, Landschaft,<br />

Wirtschaft.<br />

LANDKREIS ROTENBURG (W.) 1988: Aufzeichnungen über Dokumentation über die Schau der<br />

Wümmeschleusen I-V vom 28.09.1988.<br />

LANDKREIS ROTENBURG (W.) 2003: Landschaftsrahmenplan für den Landkreis Rotenburg<br />

(Wümme).<br />

LANGE, H. 2005: Freundliche Mitteilung von Heiner Lange, Vorsitzender des Wasser und<br />

Bodenverbandes unterhalb Rotenburg, über die Stauregelung der Schleuse III.<br />

LANGE, G. & K. LECHNER 1993: Gewässerregelung, Gewässerpflege; Naturnaher Ausbau und<br />

Unterhaltung von Fließgewässern, 3. Auflage, Verlag Paul Parey, Hamburg und Berlin.<br />

LÄNDERARBEITSGEMEINSCHAFT WASSER 2000: Gewässerstrukturgütekartierung in der<br />

Bundesrepublik Deutschland, Verfahren für kleine und mittelgroße Fließgewässer, Schwerin.<br />

LÄNDERARBEITSGEMEINSCHAFT WASSER 2001: Handlungskonzept zur Umsetzung der<br />

Wasserrahmenrichtlinie.<br />

LENGERKE, A. v. 1836: Anleitung zum praktischen Wiesenbau. Mit besonderer Berücksichtigung<br />

des Zustandes.<br />

KNAUF & BJÖRNSEN, BERATENDE ING.: GmbH 1999: EDV-Programm „WSP-WIN“ Version 8.0,<br />

Programm - Service - Wasserwirtschaft.<br />

NEUBAUER, U. 2005: Freundliche Mitteilung von Ulrich Neubauer, Dipl. Bauingenieur des NLWKN<br />

Verden, über die Hydrologie des Einzugsgebietes der Schleuse III.<br />

NIEDERSÄCHSISCHES UMWELTMINISTERIUM 1995: Das Niedersächsische<br />

Fließgewässerschutzsystem.<br />

NIEDERSÄCHSISCHES LANDESVERWALTUNGSAMT - FACHBEHÖRDE FÜR NATURSCHUTZ<br />

1989: Naturschutz und Landschaftspflege in Niedersachsen, Beiträge zum Fließgewässerschutz<br />

in Niedersachsen, 1. Auflage.<br />

NLWKN VERDEN & PGN GmbH 2000: Gewässerentwicklungsplan Wümme im Abschnitt zwischen<br />

Rotenburg (Amtsbrücke) und der Bundesautobahn A1.<br />

PATT, JÜRGING, KRAUS 1998: Naturnaher Wasserbau, Entwicklung und Gestaltung von<br />

Fließgewässern, Springer Verlag Berlin.<br />

PETSCHALLIES, G. 1989: Entwerfen und Berechnen in Wasserbau und Wasserwirtschaft.<br />

PATZIG, G. C. 1840: Der praktische Rieselwirth.<br />

RASPER, M., P. SELLHEIM & B. STEINHARDT 1991: Das niedersächsische<br />

Fließgewässerschutzsystem - Grundlagen für ein Schutzprogramm - Einzugsgebiet von Weser<br />

und Hunte. Naturschutz Landschaftspfl. Nieders., Hannover.<br />

RASPER, M. & E. KAIRIES 2000: Übersichtsverfahren zur Strukturgütekartierung von<br />

Fließgewässern in Niedersachsen - Das Erhebungs- und Bewertungsverfahren.<br />

Niedersächsisches Landesamt für Ökologie, Hildesheim.<br />

RASPER, M. 2001: Morphologische Fließgewässertypen in Niedersachsen. Leitbilder und<br />

Referenzgewässer - Niedersächsisches Landesamt für Ökologie (Hrsg.), Hildesheim.<br />

SCHRÖDER, EULER, SCHNEIDER, KNAUF 1994: Grundlagen des Wasserbaus, Hydrologie,<br />

Hydraulik, Wasserrecht, 3. Auflage, Werner Verlag.<br />

- 74 -


SEEDORF, H. H. 1989: Naturlandschafts- und Kulturlandschaftsentwicklung. Historischlandeskundliche<br />

Exkursionskarte von Niedersachsen, Blatt Rotenburg/W.. Göttingen. Veröff. des<br />

Institutes für Historische Landesforschung der Universität Göttingen, 11.<br />

SEEDORF, H. H.& H.H. MEYER 1996: Landeskunde Niedersachsen. Natur- und Kulturgeschichte<br />

eines Bundeslandes. Band II: Niedersachsen als Wirtschafts- und Kulturraum.<br />

SIEBERT, M. 1999: Dokumentation und Übersichtskartierung zur Feststellung der<br />

Gewässerstrukturgüte der Wümme.<br />

SIEBERT, M. 2005: Freundliche Mitteilung von Manfred Siebert, Dipl. Biologe des NLWKN Verden,<br />

über den Makrozoobenthos-Bestand der Wümme im Bereich der Gemarkung Ahausen aus den<br />

Jahr 2000 und über die Übersichtskartierung zur Feststellung der Gewässerstrukturgüte der<br />

Wümme 1999.<br />

STAATLICHES AMT FÜR WASSER UND ABFALL1996: Gewässerentwicklungsplan Wümme von<br />

der A1 bis zur Landesgrenze Bremen, Verden.<br />

VORSTAND DES MELIORATIONSBAUAMTES 1919: Erläuterungsbericht und Kostenanschlag zur<br />

Ausführung von Meliorationsarbeiten im gebiet der Wümme-Genossenschaft des Kreises<br />

Rotenburg in beschränktem Umfang.<br />

WIBBELT, A. 2005: Freundliche Mitteilung von August Wibbelt, Gewässerwart des Angelvereins<br />

Ahausen e. V., über den Fischbestand der Wümme im Bereich der Gemarkung Ahausen aus den<br />

Jahre 2001.<br />

WITTENBERG, H. 1997: Hydrologie Vorlesungsunterlagen, FHNON-Suderburg, Fachbereich<br />

Bauingenieurwesen.<br />

WHITTAKER, J.& M. JÄGGI 1986: Blockschwellen, Mitteilungen der Versuchsanstalt für Wasserbau,<br />

Hydrologie und Glaziologie Nr. 91, ETH Zürich.<br />

WÜMMEWASSERVERBAND UNTERHALB ROTENBURG 1992: Stellungnahme über den Zustand<br />

der Schleuse III.<br />

WWF 2001: Bewährte Praktiken bei der integrierten Bewirtschaftung von Flusseinzugsgebieten,<br />

Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie.<br />

- 75 -


Anhang 2: Glossar<br />

Anadrome Arten: (Fisch-)Arten, deren Laichwanderungen vom Meer in Fließgewässersysteme<br />

hineinführen und deren Jungfische ins Meer abwandern.<br />

Aquatisch Lebensgemeinschaften: im Wasser lebende Tiere.<br />

Benthische Wirbellosenfauna: Lebensgemeinschaft wirbelloser Tierarten im Bodenbereich von<br />

Gewässern.<br />

Biotop: durch bestimmte Pflanzen- und Tiergesellschaften gekennzeichneter Lebensraum.<br />

Cypriniden: Karpfenartige Fische, z.B. Barben, Karpfen, Weißfische.<br />

Diadrome Arten: (Fisch-)Arten, deren Laichwanderung vom Meer ins Fließgewässer, oder vom<br />

Fließgewässer ins Meer hineinführen.<br />

Endmoräne: eiszeitlich wallartige Aufschüttung von Gesteinsmaterialien.<br />

Fauna: bezeichnet die Gesamtheit der Tierarten in einem Gebiet.<br />

Flussaue: der tiefste Bereich eines Tales, der bei Hochwasser überflutet wird.<br />

Grundmoräne: unter einem Gletscher abgelagerter Schutt, der durch das Eis vom Untergrund<br />

mitgeführt wurde.<br />

Habitat: Aufenthaltsbereich einer Pflanzen- oder Tierart innerhalb eines Biotops.<br />

Hutewald: Form der extensiven mittelalterlichen Waldbeweidung, die zur Ausprägung<br />

charakteristischer Waldformationen geführt hat.<br />

Hydrologie: Wissenschaft vom Wasser, seiner räumlichen und zeitlichen Verteilung auf der<br />

Erdoberfläche, sowie den damit zusammenhängenden Eigenschaften und Wirkungen des<br />

Wassers.<br />

Invertebraten: Sammelbegriff für Tiere ohne Wirbelsäule.<br />

Katadromer Arten: (Fisch-)Arten, deren Laichwanderungen vom Fließgewässerlebensraum ins Meer<br />

führen und deren Jungfische in die Fließgewässer aufsteigen.<br />

Kolk: örtlich begrenzte Vertiefung im Gewässerbett.<br />

Makrozoobenthos: tierische Organismen, die mit dem Auge noch erkennbar sind.<br />

Meliorationsarbeit: kulturtechnische Maßnahmen zur Werterhöhung des Bodens wie Be- oder<br />

Entwässerung.<br />

Morphologie: Lehre von der Struktur und Form, hier der Fließgewässer.<br />

Ökologie: bezeichnet die Wechselwirkungen der Organismen untereinander und die<br />

Wechselwirkungen zwischen Organismen und der Umwelt.<br />

Pooljagd: Historisch begründetes Jagdrecht im Bereich der Wümmeniederung bei Fischerhude, mit<br />

dem das Recht zum zeitweiligen Aufstauen der Wümme verbunden ist.<br />

Potamodrome Arten: (Fisch-)Arten, deren Laichwanderung von Binnenseen in Zuflüsse hineinführen<br />

oder deren Laichwanderung innerhalb der Flusssysteme stattfinden.<br />

Rheophile Arten: strömungsliebende Arten, z.B. Elritze, Forelle, Steinfliegenlarve.<br />

Rieselwiesen: landwirtschaftliche, zur Bewässerung genutzte Fläche. Die Rieselwiesen werden über<br />

das Rieselwasser bewässert und gedüngt.<br />

Salmoniden: Lachsartige Fische (Lachs, Forelle, Äsche), Kennzeichen: Fettflosse.<br />

Smolts: Ins Meer abwandernde Junglachse mit typisch silbriger Färbung.<br />

Sukzessionsflächen: Flächen die dem natürlichen Entwicklungsprozess ohne Fremdeinwirkung<br />

überlassen werden.<br />

- 76 -


Anhang 3: Artenliste Makrozoobenthos<br />

Landkreis ROW Int.Bez.<br />

Gewässer Wümme Mst.-Nr.<br />

Messstelle Hellwege, GÜN 18 TK25<br />

EU Wümme (WÜ) FGKZ<br />

System DV-NR./ Taxon RL-D<br />

Rote Liste<br />

Ni-F Ni-H Ind./m² Ab S G<br />

Turbellaria Strudelwürmer<br />

1007 Dendrocoelum lacteum 0 1 2,2 8<br />

1122 Polycelis nigra / tenuis 0 1 2,0 8<br />

Gastropoda Schnecken<br />

1009 Bithynia tentaculata 0 2 2,3 8<br />

1083 Physa fontinalis V 0 1 2,4 4<br />

1036 Potamopyrgus antipodarum 0 2 2,3 4<br />

Oligochaeta Wenigborstige Würmer<br />

1356 Aulodrilus pluriseta 0 2 / 0<br />

Hirudinea Egel<br />

1332 Alboglossiphonia heteroclita 0 1 2,5 4<br />

1066 Erpobdella nigricollis 0 1 / 0<br />

Acari-Hydrachnellae Wassermilben<br />

5904 Hydrachnellae 0 2 / 0<br />

Crustacea-Isopoda Asseln<br />

1004 Asellus aquaticus 0 2 2,7 4<br />

Crustacea-Amphipoda Flohkrebse<br />

1002 Gammarus pulex 0 4 2,1 4<br />

Ephemeroptera Eintagsfliegen<br />

278 Baetis vernus 0 2 2,1 4<br />

948 Brachycercus harrisellus 3 3 0 2 / 0<br />

32 Caenis 0 2 / 0<br />

252 Centroptilum luteolum 0 5 1,9 4<br />

86 Heptagenia flava 3 3 0 0 1 2,0 4<br />

233 Paraleptophlebia submarginata 0 1 1,5 4<br />

20021 Serratella ignita 0 3 1,9 4<br />

Plecoptera Steinfliegen<br />

29 Leuctra 0 1 / 0<br />

Heteroptera Wanzen<br />

189 Gerris 0 3 / 0<br />

657 Nepa cinerea 0 1 / 0<br />

145 Sigara 0 2 / 0<br />

147 Velia caprai 0 1 / 0<br />

Coleoptera Käfer<br />

289 Elmis aenea 0 2 / 0<br />

102 Haliplus 0 2 / 0<br />

343 Laccophilus 0 1 / 0<br />

20155 Nebrioporus elegans 0 2 2,2 8<br />

26 Orectochilus villosus 3 0 1 2,0 4<br />

Megaloptera Schlammfliegen<br />

248 Sialis lutaria 0 1 2,3 4<br />

Trichoptera Köcherfliegen<br />

999 Athripsodes 0 2 / 0<br />

63 Brachycentrus subnubilus 3 3 0 0 2 1,9 4<br />

848 Hydropsyche siltalai 0 2 1,8 8<br />

974 Lype 0 2 / 0<br />

362 Mystacides 0 2 / 0<br />

369 Polycentopus 0 2 2,0 8<br />

Diptera Zweiflügler<br />

379 Atherix ibis 0 2 1,7 4<br />

911 chironomidae 0 3 / 0<br />

10187 simulium ornatum 0 2 2,0 8<br />

Bryozoa Moostierchen<br />

1022 Plumatella repens 0 2 2,0 8<br />

Saprobienindex mikro: 0,00 mikro: 0,00 Abundanzsumme Indikatorenarten: 40<br />

makro: 2,06 makro: 0,05 Anzahl Indikatorenarten: 22<br />

gesamt: 2,06 gesamt: 0,05 Gesamttaxazahl: 40<br />

Bewertung: naturfern<br />

Beurteilung: / Güteklasse: II<br />

- 77 -<br />

ROW 151<br />

49452073<br />

2921<br />

494533<br />

Datum<br />

Uhrzeit<br />

27.07.2000<br />

13:30


Anhang 4: Übersichtskartierung der Gewässerstrukturgüte<br />

1. Übersichtskartierung km 49 direkt unterhalb der Schleuse III<br />

Übersichtskartierung Gewässerstrukturgüte Fließgewässer in Niedersachsen<br />

1 Gewässermorphologische Grundlagen (Leitbild)<br />

1.1 Taltyp<br />

ohne Aue<br />

mit Aue<br />

1.3 Lauftyp<br />

unverzweigt U<br />

verzweigt V<br />

1.5 Regimetyp<br />

permanent<br />

temporär<br />

2 Gewässerbettdynamik<br />

2.1 Linienführung<br />

Leitbild<br />

Ist-<br />

Zustand<br />

2.3 Querbauwerke<br />

nicht vorhanden 1<br />

gestreckt, unverzweigt 5 3* 3<br />

Übertrag (größte Zahl): 1 fehlende Tide 5 3*<br />

Übertrag (größte Zahl): /<br />

3 Auedynamik<br />

3.4 Auenutzung<br />

Sohlschwelle, -gleite 3<br />

Absturz, durchgängig 3<br />

3.1 Hochwasserschutzbauwerke<br />

1.2 Krümmungstyp<br />

mäandrierend M<br />

gewunden W<br />

gestreckt G<br />

Sohlabsturz 5 Rückstau 5<br />

Linienführung (2.1)<br />

Strukturbildungsvermögen (2.6)<br />

Güteklasse Gewässerbettdynamik<br />

Wald / Gebüsch<br />

Nadelholz- und Pappelforste<br />

Feuchtflächen / Extensivnutzung<br />

Mischnutzung Acker / Bebauung > 25%<br />

Übertrag:<br />

2<br />

3<br />

3<br />

5<br />

7<br />

3<br />

1;7<br />

1<br />

- 78 -<br />

2.8 Tiefenerosion<br />

Gewässername<br />

1 3 5<br />

1 3 5 7 1 3 5 7 1 3 5 7<br />

1 7 1 7 1 7 1;7 1 7 1 7 1 7 1 7 1 7 1 7 1 7<br />

2 3 3 4 4 5 2 3 4 4 5 5 6 3 4 4 5 5 6 6 7<br />

Güteklasse Gewässerbettdynamik<br />

Retention (3.3)<br />

1 3 4<br />

7<br />

Entwicklungspotential (3.6) 1 2 3 4 5 6 7 1 2 3 4 5 6 7 1 2 3 4 5 6 7 1 2 3 4 5 6 7<br />

Güteklasse Auedynamik 1 2 2 3 4 5 7 2 2 3 3 4 5 7 2 3 4 4 5 6 7 4 5 5 6 6 7 7<br />

Güteklasse Auedynamik<br />

4 Gesamtbewertung Strukturgüteklasse<br />

Güteklasse Gewässerbettdynamik<br />

1.4 Gewässergröße<br />

klein (Breite 1 - 5 m)<br />

keine Schutzbauwerke 1 naturgemäß 1<br />

Vorland vorhanden 4<br />

beeinträchtigt 3<br />

kein Vorland 7<br />

stark vermindert 7<br />

Übertrag: 1<br />

Übertrag: 3<br />

Güteklasse Auedynamik<br />

mittel (Breite 5 - 10 m)<br />

groß (Breite > 10 m)<br />

groß (Breite > 80 m)<br />

Gehölzsaum (2.7)<br />

Grünland<br />

Ackerland<br />

Bebauung<br />

Mischnutzung Acker / Bebauung 10 - 25% 4<br />

Strukturgüteklasse (gesamt) 1 2<br />

Krümmungstyp, Lauftyp M<br />

mäandrierend 1<br />

gewunden, unverzweigt 3<br />

gewunden, verzweigt<br />

gestreckt, verzweigt<br />

2.4 Abflussregelung<br />

2.5 Sohlsubstrat 2.6 Strukturbildungsvermögen<br />

keine 1 (nur Tiefland/ Börde, Küstenmarsch)<br />

(größte Zahl 2.2 - 2.5):<br />

Ausleitungsstrecke 3 naturgemäß 1<br />

Unterwasser Talsperre<br />

* küstenferne Abschnitte<br />

2<br />

5<br />

gerade 5<br />

Übertrag:<br />

WU<br />

* Gewässer der Küstenmarsch und kleine Gewässer in Tiefland/ Börde<br />

1 2<br />

1 2-6 7 1-3 4-7 1<br />

1.6 Gewässer- Großlandschaft<br />

Bergland<br />

Tiefland/ Börde<br />

1<br />

5<br />

3<br />

1<br />

3 2 3 2<br />

WV GU GV<br />

3<br />

5 1 3<br />

5<br />

1<br />

5 5 5<br />

3<br />

3.2 Ausuferungsvermögen<br />

3.5 Uferstreifen<br />

Uferstreifen vorhanden<br />

Uferstreifen fehlt<br />

Übertrag:<br />

3<br />

Küstenmarsch<br />

1.7 Gewässertyp (nur Tiefland/ Börde)<br />

Kiesgeprägtes Gewässer<br />

Sandgeprägtes Gewässer<br />

Organisch geprägtes Gewässer<br />

Löß-lehmgeprägtes Gewässer<br />

Gewässer der Feinmaterialauen<br />

beeinträchtigt 3<br />

stark beeinträchtigt 5<br />

zerstört 7<br />

Übertrag: 3<br />

-1<br />

0<br />

4<br />

2-5 6-7 1 2-5 6-7 1 2-7<br />

3 4 3 4 5<br />

0<br />

TK 25T-Nr.:<br />

Gebietskennzahl:<br />

2.2 Uferverbau<br />

kein Uferverbau 1<br />

vereinzelt (< 10 %) 3<br />

mäßig (10 - 49 %) 5<br />

stark (≥ 50 %) 7<br />

Übertrag: 3<br />

5<br />

Niedersächsischer Landesbetrieb für<br />

Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz<br />

Betriebsstelle Verden<br />

Wümme-Verbindungsarm<br />

Abschnitts-Nr.: Km 49<br />

Datum:<br />

Bearbeiter:<br />

3.3 Retention<br />

(größte Zahl 3.1, 3.2):<br />

7<br />

2-7 1 2-7 4<br />

4 5 5 6 6 7<br />

3<br />

2.7 Gehölzsaum<br />

vorhanden (≥ 50 %) 1<br />

lückig - fehlend (< 50 %) 7<br />

Übertrag: 7<br />

3.6 Entwicklungspotential<br />

(Summe 3.4 + 3.5):<br />

1<br />

6<br />

2921<br />

494531<br />

08.04.1999<br />

Siebert/Brandt<br />

4<br />

3<br />

3<br />

3


2. Übersichtskartierung km 50 direkt oberhalb der Schleuse III<br />

Übersichtskartierung Gewässerstrukturgüte Fließgewässer in Niedersachsen<br />

1 Gewässermorphologische Grundlagen (Leitbild)<br />

1.1 Taltyp<br />

ohne Aue<br />

mit Aue<br />

1.3 Lauftyp<br />

unverzweigt U<br />

verzweigt V<br />

1.5 Regimetyp<br />

permanent<br />

temporär<br />

2 Gewässerbettdynamik<br />

2.1 Linienführung<br />

Leitbild<br />

Ist-<br />

Zustand<br />

2.3 Querbauwerke<br />

nicht vorhanden 1<br />

gestreckt, unverzweigt 5 3* 3<br />

Übertrag (größte Zahl): 3 fehlende Tide 5 3*<br />

Übertrag (größte Zahl): /<br />

3 Auedynamik<br />

3.4 Auenutzung<br />

Sohlschwelle, -gleite 3<br />

Absturz, durchgängig 3<br />

3.1 Hochwasserschutzbauwerke<br />

1.2 Krümmungstyp<br />

mäandrierend M<br />

gewunden W<br />

gestreckt G<br />

Sohlabsturz 5 Rückstau 5<br />

Linienführung (2.1)<br />

Strukturbildungsvermögen (2.6)<br />

Güteklasse Gewässerbettdynamik<br />

Wald / Gebüsch<br />

Nadelholz- und Pappelforste<br />

Feuchtflächen / Extensivnutzung<br />

Mischnutzung Acker / Bebauung > 25%<br />

Übertrag:<br />

2<br />

3<br />

3<br />

5<br />

7<br />

3<br />

1;7<br />

1<br />

- 79 -<br />

2.8 Tiefenerosion<br />

Gewässername<br />

1 3 5<br />

1 3 5 7 1 3 5 7 1 3 5 7<br />

1 7 1 7 1 7 1;7 1 7 1 7 1 7 1 7 1 7 1 7 1 7<br />

2 3 3 4 4 5 2 3 4 4 5 5 6 3 4 4 5 5 6 6 7<br />

Güteklasse Gewässerbettdynamik<br />

Retention (3.3)<br />

1 3 4<br />

7<br />

Entwicklungspotential (3.6) 1 2 3 4 5 6 7 1 2 3 4 5 6 7 1 2 3 4 5 6 7 1 2 3 4 5 6 7<br />

Güteklasse Auedynamik 1 2 2 3 4 5 7 2 2 3 3 4 5 7 2 3 4 4 5 6 7 4 5 5 6 6 7 7<br />

Güteklasse Auedynamik<br />

4 Gesamtbewertung Strukturgüteklasse<br />

Güteklasse Gewässerbettdynamik<br />

1.4 Gewässergröße<br />

klein (Breite 1 - 5 m)<br />

keine Schutzbauwerke 1 naturgemäß 1<br />

Vorland vorhanden 4<br />

beeinträchtigt 3<br />

kein Vorland 7<br />

stark vermindert 7<br />

Übertrag: 1<br />

Übertrag: 3<br />

Güteklasse Auedynamik<br />

mittel (Breite 5 - 10 m)<br />

groß (Breite > 10 m)<br />

groß (Breite > 80 m)<br />

Gehölzsaum (2.7)<br />

Grünland<br />

Ackerland<br />

Bebauung<br />

Mischnutzung Acker / Bebauung 10 - 25% 4<br />

Strukturgüteklasse (gesamt) 1 2<br />

Krümmungstyp, Lauftyp M<br />

mäandrierend 1<br />

gewunden, unverzweigt 3<br />

gewunden, verzweigt<br />

gestreckt, verzweigt<br />

2.4 Abflussregelung<br />

2.5 Sohlsubstrat 2.6 Strukturbildungsvermögen<br />

keine 1 (nur Tiefland/ Börde, Küstenmarsch)<br />

(größte Zahl 2.2 - 2.5):<br />

Ausleitungsstrecke 3 naturgemäß 1<br />

Unterwasser Talsperre<br />

* küstenferne Abschnitte<br />

2<br />

5<br />

gerade 5<br />

Übertrag:<br />

WU<br />

* Gewässer der Küstenmarsch und kleine Gewässer in Tiefland/ Börde<br />

1 2<br />

1 2-6 7 1-3 4-7 1<br />

1.6 Gewässer- Großlandschaft<br />

Bergland<br />

Tiefland/ Börde<br />

1<br />

5<br />

3<br />

1<br />

3 2 3 2<br />

WV GU GV<br />

3<br />

5 1 3<br />

5<br />

1<br />

5 5 5<br />

3<br />

3.2 Ausuferungsvermögen<br />

3.5 Uferstreifen<br />

Uferstreifen vorhanden<br />

Uferstreifen fehlt<br />

Übertrag:<br />

3<br />

Küstenmarsch<br />

1.7 Gewässertyp (nur Tiefland/ Börde)<br />

Kiesgeprägtes Gewässer<br />

Sandgeprägtes Gewässer<br />

Organisch geprägtes Gewässer<br />

Löß-lehmgeprägtes Gewässer<br />

Gewässer der Feinmaterialauen<br />

beeinträchtigt 3<br />

stark beeinträchtigt 5<br />

zerstört 7<br />

Übertrag: 3<br />

-1<br />

0<br />

4<br />

2-5 6-7 1 2-5 6-7 1 2-7<br />

3 4 3 4 5<br />

0<br />

TK 25T-Nr.:<br />

Gebietskennzahl:<br />

2.2 Uferverbau<br />

kein Uferverbau 1<br />

vereinzelt (< 10 %) 3<br />

mäßig (10 - 49 %) 5<br />

stark (≥ 50 %) 7<br />

Übertrag: 3<br />

5<br />

Niedersächsischer Landesbetrieb für<br />

Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz<br />

Betriebsstelle Verden<br />

Wümme-Verbindungsarm<br />

Abschnitts-Nr.: Km 50<br />

Datum:<br />

Bearbeiter:<br />

3.3 Retention<br />

(größte Zahl 3.1, 3.2):<br />

7<br />

2-7 1 2-7 4<br />

4 5 5 6 6 7<br />

3<br />

2.7 Gehölzsaum<br />

vorhanden (≥ 50 %) 1<br />

lückig - fehlend (< 50 %) 7<br />

Übertrag: 7<br />

3.6 Entwicklungspotential<br />

(Summe 3.4 + 3.5):<br />

1<br />

6<br />

2921<br />

49451<br />

08.04.1999<br />

Siebert/Brandt<br />

4<br />

3<br />

3<br />

3


Anhang 5: Historische Bauzeichnungen der Schleuse III<br />

1. Querschnitt<br />

- 80 -


2. Ansicht und Schnitt<br />

- 81 -


3. Aufsicht<br />

- 82 -


4. Aufsicht<br />

- 83 -


- 84 -<br />

Anhang 6: Ausdruckprotokolle der stationären Wasserspiegellagenberechnung<br />

1. Bestand MNQ Normalstau<br />

ERGEBNISSE<br />

==========<br />

Station Wsp-Lage E-Hoehe Abstand KST Abfluss Geschw. B-Wsp. hydr.R Tau E-Gef. Froude Zeta HV Lage<br />

km + m NN+m NN+m m m3/s m/s m m N/m2 o/oo m<br />

295.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

26 + 200.0 11.53 11.53 295.00 25.00 2.30 0.36 11.98 0.52 2 0.50 0.158 0.00 0.00 Mitte<br />

295.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

285.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

26 + 495.0 11.68 11.68 285.00 25.00 2.30 0.36 12.92 0.49 2 0.54 0.163 0.00 0.00 Mitte<br />

285.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

332.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

26 + 780.0 11.89 11.90 332.00 25.00 2.30 0.44 11.54 0.44 4 0.92 0.210 0.00 0.00 Mitte<br />

332.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

288.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 112.0 12.11 12.11 288.00 26.00 2.30 0.35 10.68 0.60 2 0.36 0.143 0.00 0.00 Mitte<br />

288.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

226.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 400.0 12.31 12.33 226.00 25.00 2.30 0.52 8.72 0.49 5 1.13 0.236 0.00 0.00 Mitte<br />

226.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

41.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 626.0 12.56 12.57 41.00 25.00 2.30 0.43 12.37 0.43 3 0.92 0.208 0.00 0.00 Mitte<br />

41.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

27.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 667.0 12.59 12.59 27.00 25.00 2.30 0.23 14.59 0.67 0 0.15 0.089 0.00 0.00 Mitte<br />

27.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

15.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 694.0 12.63 12.65 15.00 25.00 2.30 0.64 13.28 0.27 10 3.77 0.393 0.00 0.01 Mitte<br />

15.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

6.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 709.0 12.68 12.69 6.00 25.00 2.30 0.34 14.58 0.44 2 0.56 0.162 0.00 0.00 Mitte<br />

6.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

2.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 715.0 12.69 12.69 2.00 25.00 2.30 0.42 12.69 0.43 3 0.88 0.203 0.00 0.00 Mitte<br />

2.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

- 84 -


- 85 -<br />

ERGEBNISSE<br />

==========<br />

Station Wsp-Lage E-Hoehe Abstand KST Abfluss Geschw. B-Wsp. hydr.R Tau E-Gef. Froude Zeta HV Lage<br />

km + m NN+m NN+m m m3/s m/s m m N/m2 o/oo m<br />

3.00 60.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 717.0 12.82 12.89 3.00 60.00 2.30 1.17 14.25 0.13 7 5.68 1.000 0.00 0.00 Mitte<br />

3.00 60.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

++++++++++ Ausgabe der Grenztiefe nur zum Vergleich - kein echter Wasserspiegel ++++++++++<br />

5.00 60.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 720.0 12.97 13.11 5.00 60.00 2.30 1.68 4.75 0.26 12 4.80 1.000 0.00 0.00 Mitte<br />

5.00 60.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

UNVOLLKOMMENER UEBERFALL C = 0.87 , MUE = 0.65<br />

16.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 725.0 13.12 13.12 16.00 25.00 2.30 0.18 15.71 0.77 0 0.08 0.066 0.00 0.00 Mitte<br />

16.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

11.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 741.0 13.12 13.12 11.00 25.00 2.30 0.20 16.10 0.71 0 0.10 0.073 0.00 0.00 Mitte<br />

11.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

26.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 752.0 13.12 13.12 26.00 25.00 2.30 0.21 15.19 0.70 0 0.12 0.081 0.00 0.00 Mitte<br />

26.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

39.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 778.0 13.12 13.12 39.00 25.00 2.30 0.20 15.82 0.70 0 0.11 0.077 0.00 0.00 Mitte<br />

39.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

178.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 817.0 13.13 13.13 178.00 25.00 2.30 0.20 15.39 0.72 0 0.10 0.075 0.00 0.00 Mitte<br />

178.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

285.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 995.0 13.14 13.15 285.00 25.00 2.30 0.20 12.15 0.90 0 0.07 0.064 0.00 0.00 Mitte<br />

285.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

290.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

28 + 280.0 13.17 13.17 290.00 25.00 2.30 0.25 10.09 0.86 1 0.12 0.085 0.00 0.00 Mitte<br />

290.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

300.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

28 + 570.0 13.20 13.20 300.00 25.00 2.30 0.19 12.48 0.91 0 0.07 0.063 0.00 0.00 Mitte<br />

300.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

- 85 -


- 86 -<br />

ERGEBNISSE<br />

==========<br />

Station Wsp-Lage E-Hoehe Abstand KST Abfluss Geschw. B-Wsp. hydr.R Tau E-Gef. Froude Zeta HV Lage<br />

km + m NN+m NN+m m m3/s m/s m m N/m2 o/oo m<br />

300.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

28 + 870.0 13.23 13.24 300.00 25.00 2.30 0.28 10.96 0.72 1 0.19 0.101 0.00 0.00 Mitte<br />

300.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

113.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

29 + 170.0 13.29 13.29 113.00 25.00 2.30 0.28 9.90 0.78 1 0.18 0.099 0.00 0.00 Mitte<br />

113.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

187.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

29 + 283.0 13.31 13.32 187.00 25.00 2.30 0.34 10.37 0.63 2 0.35 0.136 0.00 0.00 Mitte<br />

187.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

200.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

29 + 470.0 13.38 13.38 200.00 25.00 2.30 0.31 10.66 0.66 1 0.27 0.120 0.00 0.00 Mitte<br />

200.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

200.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

29 + 670.0 13.43 13.43 200.00 25.00 2.30 0.30 11.89 0.62 1 0.28 0.121 0.00 0.00 Mitte<br />

200.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

200.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

29 + 870.0 13.48 13.49 200.00 25.00 2.30 0.31 9.54 0.74 1 0.23 0.111 0.00 0.00 Mitte<br />

200.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

45.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

30 + 70.0 13.54 13.55 45.00 25.00 2.30 0.34 12.73 0.53 2 0.42 0.146 0.00 0.00 Mitte<br />

45.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

55.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

30 + 115.0 13.56 13.57 55.00 25.00 2.30 0.35 11.22 0.56 2 0.42 0.146 0.00 0.00 Mitte<br />

55.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

50.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

30 + 170.0 13.59 13.59 50.00 25.00 2.30 0.33 11.15 0.59 2 0.34 0.130 0.00 0.00 Mitte<br />

50.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

50.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

30 + 220.0 13.60 13.61 50.00 25.00 2.30 0.27 11.95 0.69 1 0.19 0.103 0.00 0.00 Mitte<br />

50.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

50.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

30 + 270.0 13.61 13.62 50.00 25.00 2.30 0.30 11.07 0.64 1 0.27 0.118 0.00 0.00 Mitte<br />

50.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

- 86 -


- 87 -<br />

ERGEBNISSE<br />

==========<br />

Station Wsp-Lage E-Hoehe Abstand KST Abfluss Geschw. B-Wsp. hydr.R Tau E-Gef. Froude Zeta HV Lage<br />

km + m NN+m NN+m m m3/s m/s m m N/m2 o/oo m<br />

50.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

30 + 320.0 13.63 13.63 50.00 25.00 2.30 0.33 12.67 0.54 2 0.39 0.141 0.00 0.00 Mitte<br />

50.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

60.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

30 + 370.0 13.65 13.65 60.00 25.00 2.30 0.28 11.13 0.70 1 0.21 0.106 0.00 0.00 Mitte<br />

60.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

0.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

30 + 430.0 13.96 14.03 0.00 25.00 2.30 1.16 14.44 0.14 41 30.96 1.000 0.00 0.00 Mitte<br />

0.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

- 87 -


- 88 -<br />

2. Bestand MQso Normalstau<br />

ERGEBNISSE<br />

==========<br />

Station Wsp-Lage E-Hoehe Abstand KST Abfluss Geschw. B-Wsp. hydr.R Tau E-Gef. Froude Zeta HV Lage<br />

km + m NN+m NN+m m m3/s m/s m m N/m2 o/oo m<br />

295.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

26 + 200.0 11.97 11.98 295.00 25.00 6.09 0.51 12.86 0.87 4 0.50 0.170 0.00 0.00 Mitte<br />

295.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

285.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

26 + 495.0 12.12 12.13 285.00 25.00 6.09 0.49 14.98 0.82 4 0.49 0.169 0.00 0.00 Mitte<br />

285.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

332.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

26 + 780.0 12.30 12.31 332.00 25.00 6.09 0.58 14.01 0.73 6 0.82 0.215 0.00 0.00 Mitte<br />

332.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

288.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 112.0 12.52 12.54 288.00 26.00 6.09 0.53 12.46 0.88 4 0.50 0.178 0.00 0.00 Mitte<br />

288.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

226.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 400.0 12.75 12.77 226.00 25.00 6.09 0.70 11.37 0.75 8 1.15 0.253 0.00 0.00 Mitte<br />

226.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

41.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 626.0 12.97 12.99 41.00 25.00 6.09 0.57 13.09 0.78 5 0.73 0.203 0.00 0.00 Mitte<br />

41.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

27.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 667.0 13.00 13.01 27.00 25.00 6.09 0.37 16.06 0.98 2 0.23 0.119 0.00 0.00 Mitte<br />

27.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

15.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 694.0 13.01 13.03 15.00 25.00 6.09 0.69 14.74 0.59 8 1.51 0.282 0.00 0.00 Mitte<br />

15.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

6.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 709.0 13.03 13.05 6.00 25.00 6.09 0.48 18.87 0.66 4 0.64 0.185 0.00 0.00 Mitte<br />

6.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

2.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 715.0 13.04 13.05 2.00 25.00 6.09 0.49 21.38 0.57 4 0.84 0.208 0.00 0.00 Mitte<br />

2.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

- 88 -


- 89 -<br />

ERGEBNISSE<br />

==========<br />

Station Wsp-Lage E-Hoehe Abstand KST Abfluss Geschw. B-Wsp. hydr.R Tau E-Gef. Froude Zeta HV Lage<br />

km + m NN+m NN+m m m3/s m/s m m N/m2 o/oo m<br />

3.00 60.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 717.0 13.00 13.09 3.00 60.00 6.09 1.32 14.25 0.28 7 2.60 0.743 0.00 0.04 Mitte<br />

3.00 60.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

++++++++++ Ausgabe der Grenztiefe nur zum Vergleich - kein echter Wasserspiegel ++++++++++<br />

5.00 60.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 720.0 13.23 13.51 5.00 60.00 6.09 2.33 4.75 0.45 19 4.39 1.000 0.00 0.00 Mitte<br />

5.00 60.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

UNVOLLKOMMENER UEBERFALL C = 0.85 , MUE = 0.65<br />

16.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 725.0 13.53 13.54 16.00 25.00 6.09 0.32 16.24 1.11 1 0.14 0.093 0.00 0.00 Mitte<br />

16.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

11.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 741.0 13.54 13.54 11.00 25.00 6.09 0.33 17.37 1.03 1 0.16 0.100 0.00 0.00 Mitte<br />

11.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

26.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 752.0 13.54 13.54 26.00 25.00 6.09 0.35 16.44 1.02 1 0.19 0.109 0.00 0.00 Mitte<br />

26.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

39.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 778.0 13.54 13.55 39.00 25.00 6.09 0.34 16.53 1.05 1 0.17 0.103 0.00 0.00 Mitte<br />

39.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

178.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 817.0 13.55 13.55 178.00 25.00 6.09 0.34 16.40 1.05 1 0.17 0.102 0.00 0.00 Mitte<br />

178.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

285.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 995.0 13.58 13.59 285.00 25.00 6.09 0.36 12.60 1.23 1 0.16 0.098 0.00 0.00 Mitte<br />

285.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

290.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

28 + 280.0 13.63 13.64 290.00 25.00 6.09 0.43 11.82 1.13 2 0.25 0.124 0.00 0.00 Mitte<br />

290.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

300.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

28 + 570.0 13.69 13.70 300.00 25.00 6.09 0.33 13.85 1.24 1 0.13 0.091 0.00 0.00 Mitte<br />

300.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 recht<br />

- 89 -


- 90 -<br />

ERGEBNISSE<br />

==========<br />

Station Wsp-Lage E-Hoehe Abstand KST Abfluss Geschw. B-Wsp. hydr.R Tau E-Gef. Froude Zeta HV Lage<br />

km + m NN+m NN+m m m3/s m/s m m N/m2 o/oo m<br />

300.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

28 + 870.0 13.74 13.75 300.00 25.00 6.09 0.43 12.01 1.09 2 0.26 0.125 0.00 0.00 Mitte<br />

300.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

113.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

29 + 170.0 13.82 13.83 113.00 25.00 6.09 0.45 10.91 1.15 3 0.26 0.127 0.00 0.00 Mitte<br />

113.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

187.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

29 + 283.0 13.85 13.86 187.00 25.00 6.09 0.48 12.25 1.00 3 0.36 0.148 0.00 0.00 Mitte<br />

187.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

200.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

29 + 470.0 13.92 13.93 200.00 25.00 6.09 0.45 11.81 1.06 3 0.30 0.134 0.00 0.00 Mitte<br />

200.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

200.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

29 + 670.0 13.98 13.99 200.00 25.00 6.09 0.42 12.72 1.05 2 0.27 0.127 0.00 0.00 Mitte<br />

200.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

200.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

29 + 870.0 14.03 14.04 200.00 25.00 6.09 0.47 10.78 1.10 3 0.31 0.136 0.00 0.00 Mitte<br />

200.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

45.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

30 + 70.0 14.09 14.10 45.00 25.00 6.09 0.43 13.52 0.98 3 0.31 0.135 0.00 0.00 Mitte<br />

45.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

55.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

30 + 115.0 14.11 14.12 55.00 25.00 6.09 0.48 11.64 0.99 3 0.37 0.145 0.00 0.00 Mitte<br />

55.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

50.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

30 + 170.0 14.13 14.14 50.00 25.00 6.09 0.46 12.41 0.97 3 0.35 0.141 0.00 0.00 Mitte<br />

50.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

50.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

30 + 220.0 14.14 14.15 50.00 25.00 6.09 0.40 13.02 1.10 2 0.22 0.118 0.00 0.00 Mitte<br />

50.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

50.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

30 + 270.0 14.16 14.17 50.00 25.00 6.09 0.45 11.56 1.05 3 0.30 0.131 0.00 0.00 Mitte<br />

50.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

- 90 -


- 91 -<br />

ERGEBNISSE<br />

==========<br />

Station Wsp-Lage E-Hoehe Abstand KST Abfluss Geschw. B-Wsp. hydr.R Tau E-Gef. Froude Zeta HV Lage<br />

km + m NN+m NN+m m m3/s m/s m m N/m2 o/oo m<br />

50.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

30 + 320.0 14.17 14.18 50.00 25.00 6.09 0.43 13.17 0.99 3 0.30 0.134 0.00 0.00 Mitte<br />

50.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

60.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

30 + 370.0 14.19 14.19 60.00 25.00 6.09 0.43 12.02 1.10 2 0.25 0.124 0.00 0.00 Mitte<br />

60.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

0.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

30 + 430.0 14.29 14.33 0.00 25.00 6.09 0.88 15.75 0.43 16 3.77 0.421 0.00 0.01 Mitte<br />

0.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

- 91 -


- 92 -<br />

3. Bestand MNQ Totalstau<br />

ERGEBNISSE<br />

==========<br />

Station Wsp-Lage E-Hoehe Abstand KST Abfluss Geschw. B-Wsp. hydr.R Tau E-Gef. Froude Zeta HV Lage<br />

km + m NN+m NN+m m m3/s m/s m m N/m2 o/oo m<br />

295.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

26 + 200.0 11.53 11.53 295.00 25.00 2.30 0.36 11.98 0.52 2 0.50 0.158 0.00 0.00 Mitte<br />

295.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

285.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

26 + 495.0 11.68 11.68 285.00 25.00 2.30 0.36 12.92 0.49 2 0.54 0.163 0.00 0.00 Mitte<br />

285.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

332.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

26 + 780.0 11.89 11.90 332.00 25.00 2.30 0.44 11.54 0.44 4 0.92 0.210 0.00 0.00 Mitte<br />

332.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

288.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 112.0 12.11 12.11 288.00 26.00 2.30 0.35 10.68 0.60 2 0.36 0.143 0.00 0.00 Mitte<br />

288.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

226.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 400.0 12.31 12.33 226.00 25.00 2.30 0.52 8.72 0.49 5 1.13 0.236 0.00 0.00 Mitte<br />

226.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

41.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 626.0 12.56 12.57 41.00 25.00 2.30 0.43 12.37 0.43 3 0.92 0.208 0.00 0.00 Mitte<br />

41.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

27.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 667.0 12.59 12.59 27.00 25.00 2.30 0.23 14.59 0.67 0 0.15 0.089 0.00 0.00 Mitte<br />

27.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

15.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 694.0 12.63 12.65 15.00 25.00 2.30 0.64 13.28 0.27 10 3.77 0.393 0.00 0.01 Mitte<br />

15.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

6.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 709.0 12.68 12.69 6.00 25.00 2.30 0.34 14.58 0.44 2 0.56 0.162 0.00 0.00 Mitte<br />

6.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

2.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 715.0 12.69 12.69 2.00 25.00 2.30 0.42 12.69 0.43 3 0.88 0.203 0.00 0.00 Mitte<br />

2.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

- 92 -


- 93 -<br />

ERGEBNISSE<br />

==========<br />

Station Wsp-Lage E-Hoehe Abstand KST Abfluss Geschw. B-Wsp. hydr.R Tau E-Gef. Froude Zeta HV Lage<br />

km + m NN+m NN+m m m3/s m/s m m N/m2 o/oo m<br />

3.00 60.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 717.0 12.82 12.89 3.00 60.00 2.30 1.17 14.25 0.13 7 5.68 1.000 0.00 0.00 Mitte<br />

3.00 60.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

++++++++++ Ausgabe der Grenztiefe nur zum Vergleich - kein echter Wasserspiegel ++++++++++<br />

5.00 60.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 720.0 14.12 14.19 5.00 60.00 2.30 1.17 14.25 0.13 7 5.68 1.000 0.00 0.00 Mitte<br />

5.00 60.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

VOLLKOMMENER UEBERFALL C = 1.00 , MUE = 0.65<br />

16.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 725.0 14.17 14.17 16.00 25.00 2.30 0.08 16.90 1.58 0 0.01 0.019 0.00 0.00 Mitte<br />

16.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

11.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 741.0 14.17 14.17 11.00 25.00 2.30 0.08 18.68 1.51 0 0.01 0.019 0.00 0.00 Mitte<br />

11.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

26.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 752.0 14.17 14.17 26.00 25.00 2.30 0.08 17.27 1.52 0 0.01 0.020 0.00 0.00 Mitte<br />

26.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

39.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 778.0 14.17 14.17 39.00 25.00 2.30 0.08 17.04 1.54 0 0.01 0.020 0.00 0.00 Mitte<br />

39.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

178.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 817.0 14.17 14.17 178.00 25.00 2.30 0.08 17.56 1.51 0 0.01 0.020 0.00 0.00 Mitte<br />

178.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

285.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 995.0 14.17 14.17 285.00 25.00 2.30 0.09 14.11 1.56 0 0.01 0.022 0.00 0.00 Mitte<br />

285.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

290.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

28 + 280.0 14.18 14.18 290.00 25.00 2.30 0.11 12.66 1.50 0 0.01 0.027 0.00 0.00 Mitte<br />

290.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

300.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

28 + 570.0 14.18 14.18 300.00 25.00 2.30 0.09 14.39 1.58 0 0.01 0.022 0.00 0.00 Mitte<br />

300.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

- 93 -


- 94 -<br />

ERGEBNISSE<br />

==========<br />

Station Wsp-Lage E-Hoehe Abstand KST Abfluss Geschw. B-Wsp. hydr.R Tau E-Gef. Froude Zeta HV Lage<br />

km + m NN+m NN+m m m3/s m/s m m N/m2 o/oo m<br />

300.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

28 + 870.0 14.18 14.18 300.00 25.00 2.30 0.12 12.67 1.39 0 0.01 0.030 0.00 0.00 Mitte<br />

300.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

113.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

29 + 170.0 14.19 14.19 113.00 25.00 2.30 0.13 11.69 1.36 0 0.02 0.033 0.00 0.00 Mitte<br />

113.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

187.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

29 + 283.0 14.19 14.19 187.00 25.00 2.30 0.14 12.95 1.23 0 0.02 0.038 0.00 0.00 Mitte<br />

187.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

200.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

29 + 470.0 14.19 14.19 200.00 25.00 2.30 0.14 12.04 1.26 0 0.02 0.037 0.00 0.00 Mitte<br />

200.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

200.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

29 + 670.0 14.20 14.20 200.00 25.00 2.30 0.13 12.95 1.21 0 0.02 0.037 0.00 0.00 Mitte<br />

200.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

200.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

29 + 870.0 14.20 14.20 200.00 25.00 2.30 0.15 11.35 1.19 0 0.03 0.043 0.00 0.00 Mitte<br />

200.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

45.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

30 + 70.0 14.21 14.21 45.00 25.00 2.30 0.15 13.65 1.07 0 0.03 0.044 0.00 0.00 Mitte<br />

45.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

55.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

30 + 115.0 14.21 14.21 55.00 25.00 2.30 0.16 11.71 1.07 0 0.04 0.048 0.00 0.00 Mitte<br />

55.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

50.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

30 + 170.0 14.21 14.21 50.00 25.00 2.30 0.16 13.15 0.99 0 0.04 0.049 0.00 0.00 Mitte<br />

50.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

50.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

30 + 220.0 14.21 14.21 50.00 25.00 2.30 0.14 13.08 1.15 0 0.03 0.041 0.00 0.00 Mitte<br />

50.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

50.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

30 + 270.0 14.21 14.21 50.00 25.00 2.30 0.16 11.63 1.09 0 0.04 0.046 0.00 0.00 Mitte<br />

50.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

- 94 -


- 95 -<br />

ERGEBNISSE<br />

==========<br />

Station Wsp-Lage E-Hoehe Abstand KST Abfluss Geschw. B-Wsp. hydr.R Tau E-Gef. Froude Zeta HV Lage<br />

km + m NN+m NN+m m m3/s m/s m m N/m2 o/oo m<br />

50.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

30 + 320.0 14.22 14.22 50.00 25.00 2.30 0.16 13.20 1.03 0 0.04 0.048 0.00 0.00 Mitte<br />

50.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

60.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

30 + 370.0 14.22 14.22 60.00 25.00 2.30 0.16 12.09 1.12 0 0.03 0.045 0.00 0.00 Mitte<br />

60.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

0.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

30 + 430.0 14.24 14.24 0.00 25.00 2.30 0.38 15.54 0.38 3 0.81 0.192 0.00 0.00 Mitte<br />

0.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

- 95 -


- 96 -<br />

4. Bestand Qboard freier Abfluss<br />

ERGEBNISSE<br />

==========<br />

Station Wsp-Lage E-Hoehe Abstand KST Abfluss Geschw. B-Wsp. hydr.R Tau E-Gef. Froude Zeta HV Lage<br />

km + m NN+m NN+m m m3/s m/s m m N/m2 o/oo m<br />

295.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

26 + 200.0 13.30 13.34 295.00 25.00 24.98 0.81 15.73 1.75 8 0.50 0.197 0.00 0.00 Mitte<br />

295.00 35.00 0.02 0.13 2.13 0.07 0 rechts<br />

285.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

26 + 495.0 13.44 13.47 285.00 25.00 25.00 0.73 17.72 1.78 7 0.39 0.167 0.00 0.00 Mitte<br />

285.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

332.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

26 + 780.0 13.57 13.60 332.00 25.00 25.00 0.83 16.83 1.65 9 0.56 0.197 0.00 0.00 Mitte<br />

332.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

288.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 112.0 13.76 13.79 288.00 26.00 25.00 0.86 16.18 1.67 9 0.55 0.205 0.00 0.00 Mitte<br />

288.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

226.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 400.0 13.95 14.00 226.00 25.00 25.00 1.02 13.97 1.58 14 0.91 0.247 0.00 0.00 Mitte<br />

226.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

41.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 626.0 14.15 14.19 41.00 25.00 24.98 0.92 15.10 1.61 11 0.72 0.236 0.00 0.00 Mitte<br />

41.00 35.00 0.02 0.14 2.44 0.06 0 rechts<br />

27.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 667.0 14.19 14.21 27.00 25.00 25.00 0.67 18.70 1.83 5 0.32 0.153 0.00 0.00 Mitte<br />

27.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

15.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 694.0 14.19 14.23 15.00 25.00 25.00 0.86 19.06 1.46 10 0.71 0.222 0.00 0.00 Mitte<br />

15.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

6.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 709.0 14.21 14.23 6.00 25.00 24.87 0.67 22.22 1.56 6 0.40 0.183 0.00 0.00 Mitte<br />

6.00 35.00 0.13 0.18 5.56 0.13 0 rechts<br />

2.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 715.0 14.21 14.23 2.00 25.00 24.98 0.63 26.15 1.46 5 0.38 0.171 0.00 0.00 Mitte<br />

2.00 35.00 0.02 0.11 3.08 0.07 0 rechts<br />

- 96 -


- 97 -<br />

ERGEBNISSE<br />

==========<br />

Station Wsp-Lage E-Hoehe Abstand KST Abfluss Geschw. B-Wsp. hydr.R Tau E-Gef. Froude Zeta HV Lage<br />

km + m NN+m NN+m m m3/s m/s m m N/m2 o/oo m<br />

3.00 60.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 717.0 14.18 14.25 3.00 60.00 25.00 1.17 14.25 0.92 3 0.42 0.304 0.00 0.01 Mitte<br />

3.00 60.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

5.00 60.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 720.0 14.19 14.25 5.00 60.00 25.00 1.17 14.25 0.92 3 0.42 0.303 0.00 0.00 Mitte<br />

5.00 60.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

16.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 725.0 14.22 14.25 16.00 25.00 25.00 0.82 16.98 1.61 9 0.57 0.195 0.00 0.00 Mitte<br />

16.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

11.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 741.0 14.23 14.26 11.00 25.00 25.00 0.80 18.77 1.55 8 0.57 0.197 0.00 0.00 Mitte<br />

11.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

26.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 752.0 14.23 14.27 26.00 25.00 25.00 0.86 17.34 1.56 10 0.65 0.211 0.00 0.00 Mitte<br />

26.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

39.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 778.0 14.25 14.29 39.00 25.00 25.00 0.83 17.08 1.59 9 0.60 0.200 0.00 0.00 Mitte<br />

39.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

178.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 817.0 14.27 14.31 178.00 25.00 25.00 0.82 17.85 1.57 9 0.59 0.201 0.00 0.00 Mitte<br />

178.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

285.00 35.00 0.00 0.04 0.37 0.01 0 links<br />

27 + 995.0 14.38 14.42 285.00 25.00 25.00 0.89 14.71 1.67 10 0.64 0.209 0.00 0.00 Mitte<br />

285.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

290.00 35.00 0.08 0.16 8.49 0.06 0 links<br />

28 + 280.0 14.59 14.63 290.00 25.00 24.49 0.91 17.61 1.39 11 0.84 0.298 0.00 0.00 Mitte<br />

290.00 35.00 0.43 0.38 4.91 0.23 1 rechts<br />

300.00 35.00 0.24 0.29 2.65 0.30 1 links<br />

28 + 570.0 14.78 14.81 300.00 25.00 24.49 0.71 16.38 1.86 6 0.35 0.193 0.00 0.00 Mitte<br />

300.00 35.00 0.27 0.20 7.83 0.17 0 rechts<br />

300.00 35.00 0.36 0.26 7.16 0.19 0 links<br />

28 + 870.0 14.90 14.93 300.00 25.00 24.13 0.82 14.55 1.77 8 0.51 0.246 0.00 0.00 Mitte<br />

300.00 35.00 0.51 0.29 7.72 0.23 1 rechts<br />

- 97 -


- 98 -<br />

ERGEBNISSE<br />

==========<br />

Station Wsp-Lage E-Hoehe Abstand KST Abfluss Geschw. B-Wsp. hydr.R Tau E-Gef. Froude Zeta HV Lage<br />

km + m NN+m NN+m m m3/s m/s m m N/m2 o/oo m<br />

113.00 35.00 0.33 0.24 8.47 0.17 0 links<br />

29 + 170.0 15.05 15.08 113.00 25.00 23.60 0.83 13.63 1.81 8 0.49 0.261 0.00 0.00 Mitte<br />

113.00 35.00 1.06 0.32 12.14 0.27 1 rechts<br />

187.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

29 + 283.0 15.11 15.14 187.00 25.00 25.00 0.83 16.09 1.72 9 0.53 0.193 0.00 0.00 Mitte<br />

187.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

200.00 35.00 0.91 0.35 8.47 0.31 1 links<br />

29 + 470.0 15.21 15.24 200.00 25.00 23.95 0.78 15.41 1.74 8 0.47 0.230 0.00 0.00 Mitte<br />

200.00 35.00 0.14 0.19 5.76 0.13 0 rechts<br />

200.00 35.00 0.97 0.29 12.22 0.27 1 links<br />

29 + 670.0 15.30 15.32 200.00 25.00 24.03 0.75 14.56 1.89 7 0.38 0.204 0.00 0.00 Mitte<br />

200.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

200.00 35.00 0.00 0.06 2.41 0.02 0 links<br />

29 + 870.0 15.38 15.41 200.00 25.00 25.00 0.83 15.09 1.75 9 0.52 0.202 0.00 0.00 Mitte<br />

200.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

45.00 35.00 1.03 0.25 19.17 0.22 0 links<br />

30 + 70.0 15.48 15.50 45.00 25.00 23.97 0.69 18.69 1.67 6 0.38 0.214 0.00 0.00 Mitte<br />

45.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

55.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

30 + 115.0 15.50 15.53 55.00 25.00 25.00 0.79 17.16 1.63 8 0.52 0.187 0.00 0.00 Mitte<br />

55.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

50.00 35.00 0.86 0.22 20.34 0.19 0 links<br />

30 + 170.0 15.53 15.55 50.00 25.00 24.14 0.71 15.93 1.82 6 0.36 0.219 0.00 0.00 Mitte<br />

50.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

50.00 35.00 1.16 0.21 28.19 0.20 0 links<br />

30 + 220.0 15.54 15.57 50.00 25.00 23.84 0.69 15.54 1.95 6 0.31 0.224 0.00 0.00 Mitte<br />

50.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

50.00 35.00 1.61 0.30 18.72 0.28 1 links<br />

30 + 270.0 15.56 15.59 50.00 25.00 23.39 0.74 14.73 1.81 7 0.39 0.218 0.00 0.00 Mitte<br />

50.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

50.00 35.00 0.56 0.20 18.68 0.15 0 links<br />

30 + 320.0 15.58 15.61 50.00 25.00 24.44 0.71 17.04 1.78 6 0.38 0.221 0.00 0.00 Mitte<br />

50.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

- 98 -


- 99 -<br />

5. Planung MNQ<br />

ERGEBNISSE<br />

==========<br />

Station Wsp-Lage E-Hoehe Abstand KST Abfluss Geschw. B-Wsp. hydr.R Tau E-Gef. Froude Zeta HV Lage<br />

km + m NN+m NN+m m m3/s m/s m m N/m2 o/oo m<br />

295.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

26 + 200.0 11.47 11.48 295.00 30.00 2.30 0.40 11.87 0.47 2 0.50 0.186 0.00 0.00 Mitte<br />

295.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

285.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

26 + 495.0 11.62 11.63 285.00 30.00 2.30 0.41 12.65 0.44 2 0.54 0.194 0.00 0.00 Mitte<br />

285.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

332.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

26 + 780.0 11.83 11.84 332.00 30.00 2.30 0.50 11.18 0.40 3 0.95 0.252 0.00 0.00 Mitte<br />

332.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

288.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 112.0 12.05 12.06 288.00 30.50 2.30 0.38 10.43 0.56 1 0.34 0.161 0.00 0.00 Mitte<br />

288.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

100.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 400.0 12.25 12.27 100.00 30.00 2.30 0.59 8.27 0.46 5 1.11 0.277 0.00 0.00 Mitte<br />

100.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

125.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 500.0 12.42 12.44 125.00 30.00 2.30 0.63 11.97 0.30 6 2.16 0.363 0.00 0.00 Mitte<br />

125.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

20.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 625.0 12.59 12.60 20.00 25.00 2.30 0.29 14.37 0.53 1 0.32 0.128 0.00 0.00 Mitte<br />

20.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

20.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 645.0 12.60 12.61 20.00 25.00 2.30 0.48 14.41 0.33 5 1.59 0.263 0.00 0.00 Mitte<br />

20.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

20.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 665.0 12.67 12.70 20.00 25.00 2.30 0.70 14.69 0.22 13 5.99 0.477 0.00 0.00 Mitte<br />

20.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

20.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 685.0 12.81 12.88 20.00 25.00 2.30 0.83 15.24 0.13 40 31.35 0.816 0.00 0.00 Mitte<br />

20.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

- 99 -


- 100 -<br />

ERGEBNISSE<br />

==========<br />

Station Wsp-Lage E-Hoehe Abstand KST Abfluss Geschw. B-Wsp. hydr.R Tau E-Gef. Froude Zeta HV Lage<br />

km + m NN+m NN+m m m3/s m/s m m N/m2 o/oo m<br />

20.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 705.0 13.06 13.12 20.00 25.00 2.30 1.01 16.23 0.13 39 31.75 0.879 0.00 0.00 Mitte<br />

20.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

5.50 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 725.0 13.31 13.37 5.50 25.00 2.30 1.03 16.23 0.13 39 31.75 0.982 0.00 0.00 Mitte<br />

5.50 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

10.50 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 730.5 13.37 13.38 10.50 25.00 2.30 0.21 18.50 0.57 0 0.15 0.089 0.00 0.00 Mitte<br />

10.50 30.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

37.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 741.0 13.38 13.38 37.00 30.00 2.30 0.14 16.95 0.91 0 0.03 0.047 0.00 0.00 Mitte<br />

37.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

39.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 778.0 13.38 13.38 39.00 29.72 2.30 0.15 16.29 0.91 0 0.03 0.049 0.00 0.00 Mitte<br />

39.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

178.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 817.0 13.38 13.38 178.00 30.00 2.30 0.15 16.14 0.91 0 0.03 0.049 0.00 0.00 Mitte<br />

178.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

285.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 995.0 13.38 13.38 285.00 29.67 2.30 0.16 12.40 1.09 0 0.03 0.046 0.00 0.00 Mitte<br />

285.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

290.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

28 + 280.0 13.39 13.39 290.00 30.00 2.30 0.20 11.12 0.98 0 0.05 0.063 0.00 0.00 Mitte<br />

290.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

300.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

28 + 570.0 13.40 13.40 300.00 30.00 2.30 0.16 13.23 1.04 0 0.03 0.048 0.00 0.00 Mitte<br />

300.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

300.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

28 + 870.0 13.41 13.42 300.00 30.00 2.30 0.22 11.57 0.85 0 0.07 0.075 0.00 0.00 Mitte<br />

300.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

113.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

29 + 170.0 13.43 13.44 113.00 29.67 2.30 0.24 10.13 0.89 0 0.08 0.078 0.00 0.00 Mitte<br />

113.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

- 100 -


- 101 -<br />

ERGEBNISSE<br />

==========<br />

Station Wsp-Lage E-Hoehe Abstand KST Abfluss Geschw. B-Wsp. hydr.R Tau E-Gef. Froude Zeta HV Lage<br />

km + m NN+m NN+m m m3/s m/s m m N/m2 o/oo m<br />

187.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

29 + 283.0 13.44 13.45 187.00 30.00 2.30 0.28 10.85 0.72 1 0.14 0.105 0.00 0.00 Mitte<br />

187.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

200.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

29 + 470.0 13.47 13.47 200.00 30.00 2.30 0.27 10.95 0.73 0 0.13 0.100 0.00 0.00 Mitte<br />

200.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

200.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

29 + 670.0 13.49 13.50 200.00 30.00 2.30 0.28 12.06 0.67 0 0.14 0.106 0.00 0.00 Mitte<br />

200.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

200.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

29 + 870.0 13.52 13.53 200.00 30.00 2.30 0.29 9.66 0.76 1 0.14 0.104 0.00 0.00 Mitte<br />

200.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

45.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

30 + 70.0 13.56 13.57 45.00 29.62 2.30 0.33 12.81 0.54 1 0.28 0.140 0.00 0.00 Mitte<br />

45.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

55.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

30 + 115.0 13.57 13.58 55.00 29.72 2.30 0.34 11.23 0.57 1 0.28 0.143 0.00 0.00 Mitte<br />

55.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

50.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

30 + 170.0 13.59 13.59 50.00 25.00 2.30 0.32 11.15 0.60 1 0.34 0.130 0.00 0.00 Mitte<br />

50.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

50.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

30 + 220.0 13.61 13.61 50.00 30.00 2.30 0.27 11.95 0.69 0 0.13 0.103 0.00 0.00 Mitte<br />

50.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

50.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

30 + 270.0 13.61 13.62 50.00 30.00 2.30 0.31 11.06 0.64 1 0.19 0.118 0.00 0.00 Mitte<br />

50.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

50.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

30 + 320.0 13.62 13.63 50.00 29.69 2.30 0.33 12.65 0.54 1 0.29 0.143 0.00 0.00 Mitte<br />

50.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

60.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

30 + 370.0 13.64 13.64 60.00 30.00 2.30 0.29 11.11 0.69 1 0.15 0.108 0.00 0.00 Mitte<br />

60.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

- 101 -


- 102 -<br />

6. Planung MQso<br />

ERGEBNISSE<br />

==========<br />

Station Wsp-Lage E-Hoehe Abstand KST Abfluss Geschw. B-Wsp. hydr.R Tau E-Gef. Froude Zeta HV Lage<br />

km + m NN+m NN+m m m3/s m/s m m N/m2 o/oo m<br />

295.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

26 + 200.0 11.87 11.88 295.00 30.00 6.09 0.58 12.65 0.80 3 0.50 0.201 0.00 0.00 Mitte<br />

295.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

285.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

26 + 495.0 12.01 12.03 285.00 30.00 6.09 0.55 14.50 0.74 3 0.50 0.202 0.00 0.00 Mitte<br />

285.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

332.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

26 + 780.0 12.20 12.22 332.00 30.00 6.09 0.67 13.52 0.66 5 0.86 0.260 0.00 0.00 Mitte<br />

332.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

288.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 112.0 12.43 12.45 288.00 30.50 6.09 0.59 12.19 0.82 4 0.49 0.205 0.00 0.00 Mitte<br />

288.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

100.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 400.0 12.65 12.68 100.00 30.00 6.09 0.79 10.84 0.69 7 1.14 0.299 0.00 0.00 Mitte<br />

100.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

125.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 500.0 12.77 12.80 125.00 30.00 6.09 0.76 12.84 0.61 7 1.23 0.305 0.00 0.00 Mitte<br />

125.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

20.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 625.0 12.90 12.91 20.00 25.00 6.09 0.49 15.60 0.77 4 0.54 0.176 0.00 0.00 Mitte<br />

20.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

20.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 645.0 12.91 12.93 20.00 25.00 6.09 0.64 15.64 0.59 7 1.33 0.264 0.00 0.00 Mitte<br />

20.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

20.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 665.0 12.94 12.98 20.00 25.00 6.09 0.83 15.76 0.46 14 3.11 0.387 0.00 0.00 Mitte<br />

20.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

20.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 685.0 13.03 13.09 20.00 25.00 6.09 1.11 16.12 0.33 28 8.49 0.607 0.00 0.00 Mitte<br />

20.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

- 102 -


- 103 -<br />

ERGEBNISSE<br />

==========<br />

Station Wsp-Lage E-Hoehe Abstand KST Abfluss Geschw. B-Wsp. hydr.R Tau E-Gef. Froude Zeta HV Lage<br />

km + m NN+m NN+m m m3/s m/s m m N/m2 o/oo m<br />

20.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 705.0 13.23 13.31 20.00 25.00 6.09 1.17 16.90 0.29 37 12.96 0.732 0.00 0.00 Mitte<br />

20.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

5.50 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 725.0 13.49 13.56 5.50 25.00 6.09 1.21 16.95 0.29 35 12.21 0.712 0.00 0.00 Mitte<br />

5.50 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

10.50 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 730.5 13.58 13.59 10.50 25.00 6.09 0.41 19.33 0.75 3 0.40 0.151 0.00 0.00 Mitte<br />

10.50 30.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

37.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 741.0 13.59 13.59 37.00 30.00 6.09 0.31 17.50 1.07 1 0.10 0.093 0.00 0.00 Mitte<br />

37.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

39.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 778.0 13.59 13.60 39.00 29.72 6.09 0.32 16.59 1.09 1 0.11 0.096 0.00 0.00 Mitte<br />

39.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

178.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 817.0 13.60 13.60 178.00 30.00 6.09 0.32 16.46 1.09 1 0.10 0.096 0.00 0.00 Mitte<br />

178.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

285.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 995.0 13.61 13.62 285.00 29.67 6.09 0.35 12.63 1.25 1 0.10 0.094 0.00 0.00 Mitte<br />

285.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

290.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

28 + 280.0 13.65 13.66 290.00 30.00 6.09 0.42 11.86 1.14 1 0.17 0.122 0.00 0.00 Mitte<br />

290.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

300.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

28 + 570.0 13.69 13.70 300.00 30.00 6.09 0.33 13.85 1.24 1 0.09 0.092 0.00 0.00 Mitte<br />

300.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

300.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

28 + 870.0 13.73 13.74 300.00 30.00 6.09 0.43 11.99 1.08 2 0.19 0.128 0.00 0.00 Mitte<br />

300.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

113.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

29 + 170.0 13.78 13.79 113.00 29.67 6.09 0.46 10.79 1.13 2 0.21 0.133 0.00 0.00 Mitte<br />

113.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

- 103 -


- 104 -<br />

ERGEBNISSE<br />

==========<br />

Station Wsp-Lage E-Hoehe Abstand KST Abfluss Geschw. B-Wsp. hydr.R Tau E-Gef. Froude Zeta HV Lage<br />

km + m NN+m NN+m m m3/s m/s m m N/m2 o/oo m<br />

187.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

29 + 283.0 13.81 13.82 187.00 30.00 6.09 0.50 12.10 0.96 2 0.29 0.158 0.00 0.00 Mitte<br />

187.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

200.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

29 + 470.0 13.86 13.87 200.00 30.00 6.09 0.47 11.76 1.02 2 0.24 0.145 0.00 0.00 Mitte<br />

200.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

200.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

29 + 670.0 13.91 13.92 200.00 30.00 6.09 0.45 12.65 1.00 2 0.23 0.140 0.00 0.00 Mitte<br />

200.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

200.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

29 + 870.0 13.95 13.97 200.00 30.00 6.09 0.50 10.47 1.06 2 0.26 0.148 0.00 0.00 Mitte<br />

200.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

45.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

30 + 70.0 14.01 14.02 45.00 29.62 6.09 0.47 13.41 0.91 2 0.29 0.154 0.00 0.00 Mitte<br />

45.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

55.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

30 + 115.0 14.02 14.03 55.00 29.72 6.09 0.52 11.57 0.93 3 0.34 0.164 0.00 0.00 Mitte<br />

55.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

50.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

30 + 170.0 14.04 14.05 50.00 25.00 6.09 0.50 11.91 0.93 4 0.44 0.157 0.00 0.00 Mitte<br />

50.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

50.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

30 + 220.0 14.06 14.07 50.00 30.00 6.09 0.43 12.93 1.04 2 0.20 0.131 0.00 0.00 Mitte<br />

50.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

50.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

30 + 270.0 14.07 14.08 50.00 30.00 6.09 0.48 11.48 0.99 2 0.26 0.146 0.00 0.00 Mitte<br />

50.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

50.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

30 + 320.0 14.08 14.09 50.00 29.69 6.09 0.47 13.09 0.92 2 0.28 0.153 0.00 0.00 Mitte<br />

50.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

60.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

30 + 370.0 14.10 14.11 60.00 30.00 6.09 0.46 11.82 1.04 2 0.22 0.139 0.00 0.00 Mitte<br />

60.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

- 104 -


- 105 -<br />

7. Planung Qboard<br />

ERGEBNISSE<br />

==========<br />

Station Wsp-Lage E-Hoehe Abstand KST Abfluss Geschw. B-Wsp. hydr.R Tau E-Gef. Froude Zeta HV Lage<br />

km + m NN+m NN+m m m3/s m/s m m N/m2 o/oo m<br />

295.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

26 + 200.0 13.06 13.10 295.00 30.00 25.00 0.93 15.00 1.62 8 0.50 0.220 0.00 0.00 Mitte<br />

295.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

285.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

26 + 495.0 13.20 13.24 285.00 30.00 25.00 0.83 17.23 1.62 6 0.40 0.201 0.00 0.00 Mitte<br />

285.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

332.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

26 + 780.0 13.33 13.37 332.00 30.00 25.00 0.95 16.22 1.50 8 0.59 0.239 0.00 0.00 Mitte<br />

332.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

288.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 112.0 13.52 13.57 288.00 30.50 25.00 0.99 15.43 1.54 9 0.59 0.245 0.00 0.00 Mitte<br />

288.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

100.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 400.0 13.72 13.79 100.00 30.00 25.00 1.17 13.66 1.43 13 0.95 0.300 0.00 0.00 Mitte<br />

100.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

125.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 500.0 13.82 13.88 125.00 30.00 25.00 1.12 14.41 1.40 12 0.89 0.289 0.00 0.00 Mitte<br />

125.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

20.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 625.0 13.94 13.97 20.00 25.00 25.00 0.81 19.76 1.49 9 0.62 0.207 0.00 0.00 Mitte<br />

20.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

20.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 645.0 13.95 13.99 20.00 25.00 25.00 0.89 19.81 1.36 11 0.85 0.241 0.00 0.00 Mitte<br />

20.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

20.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 665.0 13.97 14.02 20.00 25.00 25.00 0.97 19.88 1.24 14 1.13 0.273 0.00 0.00 Mitte<br />

20.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

20.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 685.0 13.99 14.05 20.00 25.00 25.00 1.10 19.96 1.10 18 1.70 0.328 0.00 0.00 Mitte<br />

20.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

- 105 -


- 106 -<br />

ERGEBNISSE<br />

==========<br />

Station Wsp-Lage E-Hoehe Abstand KST Abfluss Geschw. B-Wsp. hydr.R Tau E-Gef. Froude Zeta HV Lage<br />

km + m NN+m NN+m m m3/s m/s m m N/m2 o/oo m<br />

20.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 705.0 14.02 14.10 20.00 25.00 25.00 1.29 19.99 0.94 26 2.86 0.416 0.00 0.00 Mitte<br />

20.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

5.50 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 725.0 14.07 14.20 5.50 25.00 25.00 1.61 19.26 0.78 45 5.77 0.574 0.00 0.01 Mitte<br />

5.50 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

10.50 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 730.5 14.17 14.21 10.50 25.00 25.00 0.93 21.68 1.20 13 1.10 0.269 0.00 0.00 Mitte<br />

10.50 30.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

37.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 741.0 14.18 14.22 37.00 30.00 25.00 0.82 18.70 1.52 6 0.43 0.205 0.00 0.00 Mitte<br />

37.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

39.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 778.0 14.20 14.24 39.00 29.72 25.00 0.86 17.05 1.56 7 0.46 0.209 0.00 0.00 Mitte<br />

39.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

178.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 817.0 14.22 14.25 178.00 30.00 25.00 0.85 17.69 1.54 6 0.45 0.210 0.00 0.00 Mitte<br />

178.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

285.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

27 + 995.0 14.30 14.34 285.00 29.67 25.00 0.93 14.48 1.63 8 0.52 0.219 0.00 0.00 Mitte<br />

285.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

290.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

28 + 280.0 14.46 14.51 290.00 30.00 25.00 1.00 15.55 1.44 9 0.69 0.280 0.00 0.00 Mitte<br />

290.00 25.00 0.10 0.18 3.87 0.15 1 rechts<br />

300.00 25.00 0.07 0.15 2.10 0.21 0 links<br />

28 + 570.0 14.63 14.66 300.00 30.00 25.00 0.78 15.53 1.82 5 0.30 0.204 0.00 0.00 Mitte<br />

300.00 25.00 0.04 0.09 4.49 0.10 0 rechts<br />

300.00 25.00 0.03 0.08 5.35 0.06 0 links<br />

28 + 870.0 14.73 14.77 300.00 30.00 25.00 0.93 14.05 1.69 7 0.47 0.281 0.00 0.00 Mitte<br />

300.00 25.00 0.07 0.12 5.82 0.10 0 rechts<br />

113.00 25.00 0.02 0.09 3.58 0.07 0 links<br />

29 + 170.0 14.87 14.92 113.00 29.67 25.00 0.95 12.81 1.77 8 0.48 0.299 0.00 0.00 Mitte<br />

113.00 25.00 0.15 0.13 10.85 0.11 0 rechts<br />

- 106 -


- 107 -<br />

ERGEBNISSE<br />

==========<br />

Station Wsp-Lage E-Hoehe Abstand KST Abfluss Geschw. B-Wsp. hydr.R Tau E-Gef. Froude Zeta HV Lage<br />

km + m NN+m NN+m m m3/s m/s m m N/m2 o/oo m<br />

187.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

29 + 283.0 14.93 14.97 187.00 30.00 25.00 0.91 15.40 1.63 7 0.48 0.218 0.00 0.00 Mitte<br />

187.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

200.00 25.00 0.19 0.17 6.76 0.17 0 links<br />

29 + 470.0 15.02 15.06 200.00 30.00 25.00 0.90 14.75 1.65 7 0.46 0.254 0.00 0.00 Mitte<br />

200.00 25.00 0.00 0.05 1.47 0.03 0 rechts<br />

200.00 25.00 0.15 0.12 9.77 0.13 0 links<br />

29 + 670.0 15.11 15.14 200.00 30.00 25.00 0.85 14.05 1.80 6 0.36 0.237 0.00 0.00 Mitte<br />

200.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

200.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

29 + 870.0 15.18 15.22 200.00 30.00 25.00 0.92 13.96 1.71 7 0.46 0.210 0.00 0.00 Mitte<br />

200.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

45.00 25.00 0.11 0.10 10.64 0.10 0 links<br />

30 + 70.0 15.27 15.30 45.00 29.62 25.00 0.80 15.96 1.74 6 0.35 0.232 0.00 0.00 Mitte<br />

45.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

55.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 links<br />

30 + 115.0 15.29 15.33 55.00 29.72 25.00 0.89 14.91 1.66 7 0.45 0.206 0.00 0.00 Mitte<br />

55.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

50.00 35.00 0.10 0.13 12.02 0.07 0 links<br />

30 + 170.0 15.32 15.35 50.00 25.00 25.00 0.81 15.37 1.72 8 0.51 0.242 0.00 0.00 Mitte<br />

50.00 35.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

50.00 25.00 0.08 0.08 12.70 0.08 0 links<br />

30 + 220.0 15.34 15.37 50.00 30.00 25.00 0.79 14.71 1.87 5 0.30 0.230 0.00 0.00 Mitte<br />

50.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

50.00 25.00 0.28 0.14 13.76 0.15 0 links<br />

30 + 270.0 15.36 15.39 50.00 30.00 25.00 0.86 13.88 1.74 6 0.39 0.258 0.00 0.00 Mitte<br />

50.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

50.00 25.00 0.00 0.03 5.33 0.02 0 links<br />

30 + 320.0 15.38 15.41 50.00 29.69 25.00 0.81 15.53 1.75 6 0.35 0.211 0.00 0.00 Mitte<br />

50.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

60.00 25.00 0.06 0.08 11.92 0.07 0 links<br />

30 + 370.0 15.39 15.43 60.00 30.00 25.00 0.82 14.29 1.85 6 0.33 0.242 0.00 0.00 Mitte<br />

60.00 25.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0 rechts<br />

- 107 -


Anhang 7: Flurstücks- und Eigentümerverhältnisse<br />

1. Eigentümerverzeichnis<br />

Gemarkung Flur Flurstück Beschreibung Größe Eigentümer<br />

Ahausen 11 28 Grünland 19584 m² Christine Abel<br />

Hellweger Str. 4<br />

27367 Ahausen<br />

Ahausen 11 35 Busch/Ödland 24729 m² Dr. Stefphanie Westhof<br />

Ahauser Mühle 1<br />

27367 Ahausen<br />

Ahausen 11 36 Busch/Ödland 5201 m² Dr. Stefphanie Westhof<br />

Ahauser Mühle 1<br />

27367 Ahausen<br />

Ahausen 11 37 Grünland 20210 m² Claus Schäfer<br />

Mühlenstraße 8<br />

27367 Ahausen<br />

Ahausen 11 48 Grünland 7075 m² Joachim Rieckenberg<br />

Auf den Stücken 7<br />

27337 Blender<br />

Ahausen 11 49 Grünland 9955 m² Nieders. Landesgesellschaft mbH<br />

Arndstr. 19<br />

30167 Hannover<br />

Ahausen 11 50 Grünland 7574 m² Frank Windhorst<br />

Garteler Weiden 11<br />

27711 Osterholz-Scharnbeck<br />

Ahausen 11 73 Weg 2644 m² Gemeinde Ahausen<br />

Hauptstraße 9<br />

27367 Ahausen<br />

Ahausen 11 75 Weg 2224 m² Gemeinde Ahausen<br />

Hauptstraße 9<br />

27367 Ahausen<br />

Ahausen 11 78 Weg 16035 m² Gemeinde Ahausen<br />

Hauptstraße 9<br />

27367 Ahausen<br />

Ahausen 11 84 Weg 1357 m² WWV unterhalb Rotenburg<br />

Mittelweg 26<br />

27356 Rotenburg (Wümme)<br />

- 108 -


2. Flurstücksgrenzen<br />

- 109 -<br />

Schleuse III


Anhang 8: Zeichnungen<br />

1. Übersichtskarte 1:25000<br />

2. Übersichtslageplan 1:5000<br />

3. Längsschnitt des Bestands 1:5000/100<br />

4. Konzept Lageplan 1:2000<br />

5. Profilgestaltung Umflutgerinne 1:100<br />

6. Profilgestaltung Sohlgleite 1:100<br />

7. Grundriss der Sohlgleite 1:200<br />

8.1. Querprofile 1:100<br />

8.2. Querprofile 1:100<br />

9. Längsschnitt der Sohlgleite 1:200<br />

10. Längsschnitt der Planung 1:5000/100<br />

- 110 -

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