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100 JAHRE - Österreichisches Olympisches Comité

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<strong>100</strong> <strong>JAHRE</strong><br />

1908 bis 2008


.......... 2<br />

inhAlt<br />

Grußwort ...................................................... 2<br />

Dr. Leo Wallner, Präsident des ÖOC<br />

Die Olympische Bewegung.............................. 3<br />

Das Internationale Olympische Komitee<br />

Olympia im Altertum ....................................... 4<br />

Ein sportliches und religiöses Fest<br />

Olympische Spiele der Neuzeit ........................ 8<br />

Ein sportliches Weltereignis mit<br />

Werten, Symbolen und Ritualen<br />

Olympische Bewegung in Österreich, Teil 1 ...... 14<br />

Die historische Entwicklung des ÖOC,<br />

Eine Erfolgsgeschichte<br />

Olympische Winterspiele ............................... 18<br />

Die ersten Spiele wurden erst nachträglich olympisch<br />

Olympische Kunstwettbewerbe ....................... 20<br />

Olympische Bewegung in Österreich, Teil 2 ...... 24<br />

Österreichs Weg zur Olympischen Anerkennung,<br />

Eine Erfolgsgeschichte<br />

Olympische Spiele in Österreich ..................... 26<br />

Gastgeber der Olympischen Winterspiele 1964 und 1976<br />

Olympische Spiele und Politik ......................... 28<br />

Olympia und Jugend ..................................... 34<br />

Olympische Bewegung in Österreich, Teil 3 ...... 38<br />

Der Verband<br />

Statistiken<br />

Österreichische Olympische Akademie ............ 46<br />

Literatur und Quellen ..................................... 47<br />

Impressum:<br />

Medieninhaber: <strong>Österreichisches</strong> <strong>Olympisches</strong> <strong>Comité</strong>, Marxergasse 25,<br />

1030 Wien; T: 01/799 55 11, F: 01/799 55 11-20, offi ce@oeoc.at,<br />

www.olympia.at.<br />

Für den Inhalt verantwortlich: Dr. Heinz Jungwirth.<br />

Redaktion: Michael Wenzel.<br />

Fotos: GEPA-Pictures, ÖOC-Archiv, proSport-Archiv, IOC-Archiv.<br />

Graphik&Design: Robl Design.<br />

Produktion: <strong>Österreichisches</strong> <strong>Olympisches</strong> <strong>Comité</strong>.<br />

Druck: Holzhausen Druck und Medien GmbH.<br />

grusswOrt<br />

des Präsidenten des<br />

Österreichischen Olympischen <strong>Comité</strong>s,<br />

Dr. Leo Wallner<br />

Das Österreichische Olympische<br />

<strong>Comité</strong> hat sein <strong>100</strong>-jähriges Bestehen<br />

zum Anlass genommen, mit<br />

dieser Broschüre die nationale und<br />

internationale Olympische Bewegung<br />

darzustellen.<br />

Die inhaltliche Darstellung reicht<br />

von den Olympischen Spielen im<br />

Altertum, über die Entstehung des<br />

Österreichischen Olympischen <strong>Comité</strong>s zu Beginn des<br />

19. Jahrhunderts, der Bedeutung der Olympischen Bewegung<br />

in der Neuzeit, bis hin zu den tollen Erfolgen<br />

aller österreichischen Sportlerinnen und Sportler seit der<br />

Wiederkehr der Olympischen Spiele 1896 in Athen.<br />

Das Österreichische Olympische <strong>Comité</strong> hat sich zur<br />

Aufgabe gestellt, österreichische Mannschaften für die<br />

Olympischen Spiele zu nominieren, auszurüsten, zu entsenden<br />

sowie die Wettkämpfer während den Spielen<br />

zu betreuen und den olympischen Gedanken in Österreich<br />

zu verbreiten.<br />

Die Geschichte des Olympismus in Österreich ist eng<br />

verbunden mit den vielen Athletinnen und Athleten sowie<br />

Frauen und Männern hinter den Kulissen, die durch<br />

ihren sportlichen und ausdauernden Einsatz dazu beigetragen<br />

haben, dass auch ein kleines Land wie Österreich<br />

in der Weltöffentlichkeit als große und erfolgreiche<br />

Olympische Sportnation wahrgenommen wird.<br />

Ich freue mich daher, Ihnen diese Broschüre überreichen<br />

zu dürfen, damit der Olympische Geist, sei es als<br />

aktiver Sportler oder als Zuseher, weiterlebt und somit<br />

neue Botschafter der Olympischen Bewegung gefunden<br />

werden.<br />

Ich wünsche Ihnen viel Freude mit dieser Broschüre!<br />

Dr. Leo Wallner<br />

Die Olympische<br />

Bewegung<br />

Die Olympische Bewegung ist eine Lebensphilosophie,<br />

die ursprünglich von Pierre de Coubertin<br />

gefördert wurde und auf Körper, Willen<br />

und Geist beruht, indem sie Sport, Kultur und<br />

Erziehung miteinander vereint. Die zentralen<br />

Werte, wie Höchstleistung, Freundschaft und<br />

Respekt, bilden die Säulen der Olympischen Bewegung.<br />

Die Olympische Bewegung sieht es als<br />

ihre ständige Aufgabe, den Olympischen Geist<br />

durch eine kontinuierliche Arbeit der Mitglieder<br />

der Olympischen Familie zu verbreiten.<br />

Die Grundlage der Olympischen Bewegung ist die<br />

Olympische Idee, die sich des Sports bedient, um<br />

pädagogische und humanistische Ziele zu realisieren.<br />

Ihre wichtigsten Erscheinungsformen sind die<br />

Olympischen Spiele mit ihrem Programm, Protokoll<br />

und Zeremoniell.<br />

DAS IOC<br />

Das Internationale Olympische <strong>Comité</strong> (IOC) wurde am<br />

23. Juni 1894 von Baron Pierre de Coubertin in Paris<br />

gegründet. Die Einführung der Olympischen Spiele der<br />

Neuzeit wurde 1894 als Wiederbegründung der antiken<br />

Spiele in Olympia vom IOC beschlossen. Als „Treffen<br />

der Jugend der Welt“ sollen sie dem sportlichen Vergleich<br />

und der Völkerverständigung dienen. Seit 1896 fi nden<br />

alle vier Jahre Olympische Sommerspiele und seit 1924<br />

Olympische Winterspiele statt. Im Jahr 1992 wurden<br />

Winter- und Sommerspiele letztmalig im selben Jahr veranstaltet,<br />

seitdem alternierend im zweijährigen Rhythmus.<br />

Von 1912 bis 1948 wurden auch Olympische Kunstwettbewerbe<br />

durchgeführt. In den Jahren 1924, 1932 und<br />

1936 gab es sogar mit dem „Prix olympique d´alpinisme“<br />

auch einen Preis für herausragende Leistungen im Bereich<br />

des Bergsteigens. Paralympics als Wettkämpfe behinderter<br />

DAS INtErNAtIONAlE<br />

OlyMPISCHE KOMMItEE<br />

Pierre de Coubertin (1863-1937)<br />

- an seiner Seite seine Frau – wiederbegründete<br />

die Olympische<br />

Bewegung und somit auch die<br />

Olympischen Spiele der Neuzeit.<br />

Sportler fi nden seit 1960 im Sommer und seit 1976<br />

auch im Winter statt und folgen den Olympischen Sommer-<br />

und Winterspielen.<br />

Als oberste Ebene führt das IOC die Olympische Bewegung<br />

an. Die zweite Ebene bilden die vom IOC<br />

anerkannten Organisationen, die sich zum Olympismus<br />

bekennen und sich an die vom IOC in der Olympischen<br />

Charta festgehaltenen Regeln halten. Gemeint sind<br />

dabei, die internationalen Verbände, die Nationalen<br />

Olympischen Komitees (NOKs), die Organisationskomitees<br />

der Olympischen Spiele, die nationalen Verbände<br />

und Sportvereine, Sportfunktionäre und natürlich die<br />

Athleten.<br />

Die Aufgabe des IOC besteht nicht nur darin, die Organisation<br />

und Durchführung der Olympischen Spiele<br />

zu sichern, sondern auch den Olympismus weltweit zu<br />

propagieren, Sport in der Gesellschaft zu fördern und<br />

Sportorganisationen zu unterstützen. Freundschaft und<br />

Respekt stehen dabei im Mittelpunkt, damit Frieden, Erziehung<br />

und Kultur durch den Sport gefördert werden.<br />

Obwohl Lausanne in der Schweiz noch nie Austragungsort<br />

der Olympischen Spiele war, befi ndet sich der Sitz<br />

des IOC seit 1915 in dieser Stadt am Genfer See.<br />

3 ..........


.......... 4<br />

OlympiA<br />

im Altertum<br />

EIN SPOrtlICHES UND rElIGIÖSES FESt<br />

Seit 776 v. Chr. gibt es Aufzeichnungen über<br />

die Olympischen Spiele der Antike, ihre Ursprünge<br />

gehen jedoch bis ins 2. Jahrtausend v.<br />

Chr. zurück. 293 mal wurde diese bedeutendste<br />

Sportveranstaltung des Altertums durchgeführt.<br />

Sie wurden alle vier Jahre zu Ehren des Zeus, der<br />

obersten Gottheit der Griechen, veranstaltet.<br />

„DIE PANHEllENISCHEN SPIElE“<br />

Die Panhellenischen Spiele umfassten neben<br />

den Spielen von Olympia (Olympische Spiele),<br />

die Spiele von Delphi (Phythische Spiele), die<br />

Spiele von Korinth (Isthmische Spiele) auch noch<br />

die Spiele von Nemea (Nemeische Spiele). Der<br />

Sieg bei allen vier Spielen war der größte Erfolg,<br />

welchen ein Athlet erringen konnte. Als Gewinner<br />

trug er dann den Titel eines „Periodoniken“.<br />

Die Olympischen Spiele waren die bedeutendsten<br />

von allen. Sie hatten nicht nur den Charakter<br />

von sportlichen Wettkämpfen, sondern waren<br />

auch ein religiöses Fest. Im Laufe der langen Geschichte<br />

der Olympischen Spiele entstanden rund<br />

um den Heiligen Hain von Olympia zahlreiche<br />

Tempel und Altäre sowie Anlagen und Stadien zur<br />

Austragung der sportlichen Wettkämpfe und für die<br />

Unterbringung der Wettkämpfer. Die Bedeutung<br />

der Panhellenischen Spiele und die Vielzahl lokaler<br />

Sportwettkämpfe im übrigen Griechenland machen<br />

deutlich, welchen hohen Stellenwert die körperliche<br />

Ertüchtigung und der Kampfgeist in der Gesellschaft<br />

des alten Griechenlands einnahmen.<br />

Ziel dieser Spiele war es, die griechische Welt zu versammeln<br />

(pan = gesamt, hellenisch = griechisch), zu einer<br />

Zeit, in der Griechenland noch kein Staat, sondern<br />

ein Bund aus Stadtstaaten (politisch und wirtschaftlich<br />

unabhängige Einheiten) war. Zu den Spielen in Olympia<br />

kamen Athleten und Zuschauer aus der ganzen<br />

damaligen griechischen Welt – also nicht nur aus allen<br />

Teilen Griechenlands, sondern auch aus den vielen<br />

griechischen Städten, die durch die große Kolonisationsbewegung<br />

zwischen dem 8. und 6. Jahrhundert<br />

v. Chr. im Mittelmeerraum und am Schwarzen Meer<br />

gegründet worden waren. Zu den Wettkämpfen waren<br />

nur griechische Männer und Knaben zugelassen.<br />

„OlyMPISCHEr FrIEDEN“<br />

Während der Panhellenischen Spiele wurde ein heiliger<br />

Friede („ekecheria“) ausgerufen. Boten („spondophoren“)<br />

eilten von Stadt zu Stadt, um das Datum der<br />

Wettkämpfe zu verkünden. Sie forderten die Einstellung<br />

aller kriegerischen Handlungen vor, während<br />

und nach den Spielen, um den Athleten, aber auch<br />

den Zuschauern, eine gefahrlose Hin- und Rückreise<br />

zu sichern. Die Wettkämpfe sollten in Frieden ausgetragen<br />

werden. Die Anzahl der zu den Olympischen<br />

Spielen erschienenen Personen wird auf mehr als<br />

40.000 geschätzt.<br />

OlyMPISCHE OlyMPISCHE OlyMPISCHE WEttKAMPFArtEN<br />

WEttKAMPFArtEN<br />

WEttKAMPFArtEN<br />

JAhr spiele wettKÄmpFe („AgOnen“)<br />

776 v. Chr. 1. stadionlauf („stadion“, Lauf über 192,28 m)<br />

724 14. „diaulos“ (Doppellauf, ca. 385 m)<br />

720 15. „dolichos“ (Langstreckenlauf über 20 oder 24 Stadien, ca. 3845 m oder 4615 m)<br />

708 18. „pentathlon“ (antiker Fünfkampf) mit den fünf Wettbewerben, „diskos“ (Diskuswerfen),<br />

„halma“ (Weitsprung mit Sprunggewichten – wahrscheinlich Fünfsprung), „akontion“<br />

(Speerwerfen), dem stadionlauf und „pale“ (Ringkampf)<br />

688 23. „pygme“ (Faustkampf)<br />

680 25. „tethrippon“ (Wagenrennen mit Viergespann über 12 Runden, ca. 13.843 m)<br />

648 33. „pankration“ (Allkampf, Verbindung aus Ringen und Boxen) sowie Wettreiten mit Pferden<br />

über 2 Runden (ca. 2.307 m)<br />

632 37. Knabenwettkämpfe: stadionlauf, ringen<br />

628 38. Knaben: pentathlon (nur dieses eine Mal)<br />

616 41. Knaben: Faustkampf<br />

520 65. „hoplitodromos“ (Waffenlauf über zwei Stadien)<br />

500 70. „apene“ (Wagenrennen mit Maultier-Zweigespann)<br />

496 71. „calpe“ (Wettreiten auf Stuten)<br />

444 84. Wagenrennen der Maultiere und Stutenrennen eingestellt<br />

408 93. „synoris“ (Wagenrennen mit Pferde-Zweigespannen)<br />

396 96. Wettkampf der herolde und trompeter<br />

384 99. Wagenrennen mit Fohlen-Viergespannen<br />

264 129. Wagenrennen mit Fohlen-Zweigespannen<br />

256 131. wettreiten auf Fohlen über eine Runde (ca. 1.154 m)<br />

200 145. „pankration“ der Knaben<br />

Olympia (griechisch Ολυμπία), das Heiligtum<br />

des Zeus in Elis, im Nordwesten der<br />

Halbinsel Peloponnes war der Austragungsort<br />

der Olympischen Spiele der Antike.<br />

5 ..........


.......... 6<br />

OlympiA<br />

im Altertum<br />

„OlyMPISCHE „OlyMPISCHE FESttAGE“ FESttAGE“<br />

Die Olympischen Spiele dauerten in der Frühzeit<br />

wahrscheinlich nur einen Tag, und es gab<br />

nur einen Wettkampf, den Stadionlauf, bei<br />

dem das Stadion (192,28 Meter bzw. 60 Fuß)<br />

durchlaufen werden musste. Die antike Laufbahn<br />

bildete kein Oval wie die modernen Stadien,<br />

sondern ein langgestrecktes Rechteck. Die<br />

Zuschauer saßen rundherum auf Tribünen wie<br />

heute. Im Laufe ihrer langen Geschichte wurden<br />

immer mehr Wettkampfdisziplinen ins Programm<br />

aufgenommen. Seit den 77. Olympischen Spielen<br />

(472 v. Chr.) betrug die Dauer fünf bis sechs<br />

Tage. Nie in der über tausend-jährigen Geschichte<br />

Olympia fanden mehr als 18 Wettkämpfe<br />

(„Agone“) („Agone“) statt. statt. Diese Diese Wettkämpfe Wettkämpfe gliederten gliederten sich sich<br />

in drei Gruppen:<br />

• Musische Agone der Herolde und Trompeter<br />

• Gymnische Agone (nackte Athleten) mit den<br />

leichtathletischen (Laufen und Pentathlon, sprich:<br />

Fünfkampf) sowie den schwerathletischen Bewerben<br />

(Ringkampf, Faustkampf und Pankration, eine<br />

Verbindung aus Ringen und Boxen);<br />

• Hippische Agone mit diversen Wagen- und Pferderennen.<br />

Das Programm der Olympischen Spiele umfasste<br />

nur Einzelsportarten. Mannschaftssportarten gab es<br />

keine. Die Wettkämpfe fanden im Stadion und im<br />

Hippodrom statt.<br />

Der erste tag:<br />

Die Feierliche Eröffnung mit allen Teilnehmern – Priester,<br />

Kampfrichter („Hellanodiken“), Wettkämpfer und<br />

Zuschauer - in der „Altis“, dem von einer Mauer umschlossenen<br />

heiligen Hain des Zeus. Den Auftakt bildete<br />

ein religiöses Reinigungszeremoniell, es folgte der<br />

heilige Schwur der Athleten und Kampfrichter vor der<br />

Statue Statue des des Zeus Zeus („Horkios“ („Horkios“ – – Schwurgott), Schwurgott), um um die die Olym- Olym-<br />

Start zum Fackellauf.<br />

pischen Regeln zu achten. Als erste traten die Herolde<br />

und Trompeter zu ihren Wettkämpfen („Agonen“) an,<br />

deren Beste wichtige Signalaufgaben bei der Siegerehrung<br />

und Durchführung der Wettkämpfe bekamen.<br />

Die eigentlichen sportlichen Wettkämpfe begannen<br />

nachmittags mit den Knaben, zunächst nur Stadionlauf<br />

(„stadion“) und Ringen („pale“), später Faustkampf<br />

(„pygme“) und „pankration“ (Verbindung aus Ringen<br />

und Faustkampf).<br />

Der zweite tag:<br />

Frühmorgens starteten in der Pferderennbahn („hippodrom“)<br />

mit dem Wettreiten und den Wagenrennen<br />

die hippischen Agone. Schauplatz war das südlich<br />

des Stadions gelegene Hippodrom. Als Hauptbewerb<br />

galten die Rennen mit Viergespannen, so genannte<br />

„Quadrigen“. Daneben gab es auch Wagenrennen<br />

mit Fohlen sowie ein Pferderennen. Gewinnen konnte<br />

weder die Jockeys noch die Wagenlenker, sondern<br />

nur die Pferdebesitzer. Der Nachmittag stand ganz im<br />

Zeichen des „pentathlons“ (Fünf Wettkämpfe), in der<br />

Reihenfolge Diskuswurf („diskos“), Weitsprung („halma“),<br />

Speerwurf („akontion“), Stadionlauf („stadion“)<br />

und dem Ringkampf („pale“) (beide auch als Einzeldisziplinen<br />

im Programm). Sobald ein Athlet von einem<br />

anderen in drei Disziplinen bezwungen war, musste<br />

er ausscheiden. Die gesamte Konkurrenz konnte also<br />

schon nach drei Bewerben beendet sein, falls jedes<br />

Mal derselbe Athlet Erster wurde. Oft wird die Entscheidung<br />

aber erst im abschließenden Ringen gefallen<br />

sein.<br />

Der dritte tag:<br />

Aus kultischer Sicht der Höhepunkt der Spiele: Der ganze<br />

Vormittag war Gott Zeus gewidmet. Hundert blumengeschmückte<br />

Stiere („Hekatombe“) wurden zum<br />

Hauptaltar Hauptaltar gebracht gebracht und und dort dort geschlachtet. geschlachtet. Die Die besten besten<br />

Stücke Stücke wurden wurden zu zu Ehren Ehren Zeus Zeus verbrannt. verbrannt. FestgesandtFestgesandtschaftenschaften aus aus ganz ganz Griechenland Griechenland brachten brachten auf auf den den nicht nicht<br />

weniger weniger als als 70 70 Altären Altären ihre ihre Opfer Opfer dar. dar. Am Am Nachmittag Nachmittag<br />

erfolgten erfolgten die die Laufbewerbe: Laufbewerbe: der der „Dolchios“ „Dolchios“ (Langlauf (Langlauf<br />

über über 24 24 Stadien, Stadien, also also ca. ca. 4600 4600 m), m), der der Stadionlauf Stadionlauf<br />

und und der der „Diaulos“ „Diaulos“ (Doppellauf (Doppellauf über über zwei zwei Stadien). Stadien). AusAusklang des Tages bildete ein saftiger Festschmaus.<br />

Der vierte tag:<br />

Der wahrscheinlich einzige Tag ohne zentrale Kulthandlungen<br />

stand ganz im Mittelpunkt der Schwerathleten:<br />

Ringkampf, Faustkampf und Pankration sowie dem Waffenlauf<br />

(„Hoplitodromos“), der schlussendlich den Abschluss<br />

aller Wettkämpfe bildete. Er wurde anfangs mit<br />

Helm, Beinschienen und Schild ausgetragen, später nur<br />

mit Helm und nackt, und führte wie der Doppellauf über<br />

zwei Stadionlängen. Der militärische Charakter des<br />

Laufes sollte daran erinnern, dass der sportliche Wettkampf<br />

auch der Wehrhaftigkeit des Mannes diente.<br />

„DAS ENDE DEr OlyMPISCHEN<br />

SPIElE SPIElE SPIElE DES DES DES AltErtUMS“ AltErtUMS“<br />

AltErtUMS“ und und und ... ... ...<br />

Auch die Römisch-Katholische Kirche bestand mit Nachdruck<br />

auf einem Verbot der Spiele, und so fanden unter<br />

Theodosius I. 393 n.Chr., der die Wettkämpfe als heidnisch<br />

einstufte, die Olympischen Spiele des Altertums<br />

ein Ende. Sportliche Wettkämpfe und kulturelle Feste<br />

hielten jedoch regional noch bis ins 6. Jahrhundert n.<br />

Chr. an. Erst im Jahre 1776 entdeckte der englische<br />

Reisende Richard Chandler die Stätte des antiken<br />

Olympia. 1829 wurden durch die französische Expédition<br />

dition de de Morée Morée die die ersten ersten wissenschaftlichen wissenschaftlichen SondieSondierungenrungen vorgenommen. vorgenommen. Ausgrabungen Ausgrabungen unter unter der der Leitung Leitung<br />

des des deutschen deutschen Historikers Historikers Ernst Ernst Curtins Curtins im im Jahr Jahr 1875 1875<br />

bildeten bildeten den den Nährboden Nährboden für für die die Wiederbelebung Wiederbelebung der der<br />

Olympischen Olympischen Bewegung Bewegung 1894 1894 durch durch den den Visionär Visionär PiPierre de Coubertin.<br />

Vorbereitungsarbeiten für die Olympischen<br />

Spiele 1896 in Athen, aus: Illustriertes<br />

Wiener Extrablatt vom 25. März 1896<br />

OlympiA<br />

im Altertum<br />

Mit der Siegerehrung, der Kranzverleihung<br />

und Feiern für die Olympioniken klangen<br />

die sportlichen und kultischen Festlichkeiten<br />

aus.<br />

7 ..........<br />

Der fünfte tag:<br />

Am letzten Tag fanden die Siegerehrungen statt. Die Sieger<br />

wurden zwar unmittelbar nach den Wettkämpfen mit<br />

einem Palmzweig ausgezeichnet, an diesem Tag jedoch<br />

nochmals aufgerufen und mit dem viel begehrten Zweig<br />

vom heiligen Ölbaum bekränzt. Sie wurden in Siegerlisten<br />

eingeschrieben und bekamen das Recht, zur Erinnerung<br />

an ihren Sieg im Hain von Olympia eine Statue<br />

aufzustellen. Die Sieger wurden in ihren Heimatstädten<br />

mit großen Ehren empfangen, erhielten oft das Ehrenbürgerrecht,<br />

einen Ehrenplatz im Theater und zahlreiche<br />

Geschenke. Den Abschluss bildete wieder ein gemeinsames<br />

Dankopfer mit einem anschließenden Mahl.


.......... 8<br />

Olympische spiele<br />

EIN SPOrtlICHES WEltErEIGNIS MIt<br />

WErtEN, WErtEN, SyMBOlEN SyMBOlEN UND UND rItUAlEN rItUAlEN<br />

Auf Initiative Pierre de Coubertins wurde 1894<br />

das Internationale Olympische Komitee (IOC) in<br />

Paris gegründet. Zu seinen Aufgaben zählen bis<br />

heute neben der Vergabe von Olympischen Sommer-<br />

und Winterspielen, die Verbreitung der Olympischen<br />

Bewegung, insbesondere des damit verbundenen<br />

Ideals, dem „Olympismus“. Verbunden<br />

mit dem Olympismus und der „Olympischen Idee“<br />

sind verschiedene Werte und Ideale wie etwa, das<br />

Streben nach Höchstleistungen, das Ideal des friedlichen<br />

Leistungsvergleichs im Wettkampf, das Ideal<br />

der Freundschaft und der Völkerverständigung sowie<br />

der Fairplay-Gedanke.<br />

Vertraut sind uns heute die feierliche Eröffnungs- und<br />

Schlussfeier, die Olympischen Ringe, die Fackel, das<br />

Feuer, die Siegerehrungen nach den Wettkämpfen, alles<br />

olympische Rituale und Symbole, welche sich ab<br />

den 1. Olympischen Spielen 1896 in Athen laufend<br />

herausbildeten…. ein Rückblick!!!<br />

DIE DIE DIE DIE DIE DIE DIE DIE OlyMPISCHE OlyMPISCHE OlyMPISCHE OlyMPISCHE OlyMPISCHE OlyMPISCHE OlyMPISCHE OlyMPISCHE HyMNE HyMNE HyMNE HyMNE HyMNE HyMNE HyMNE HyMNE<br />

Die „Olympische Hymne“ stammt vom Komponisten<br />

Spyros Samaras, der Originaltext in<br />

griechischer Sprache von Kostis Palamas und<br />

wurde für die ersten Olympischen Spiele der<br />

Neuzeit 1896 in Athen geschrieben. Erst im<br />

Jahre 1958 wurde die Hymne vom Internationalen<br />

Olympischen Komitee als offi ziell erklärt und<br />

ist seit den Olympischen Sommerspielen 1964<br />

in Tokio ein fester Bestandteil der Eröffnungs- und<br />

Abschlussfeier. Sie wird beim Hissen und Einholung<br />

lung der der Olympischen Olympischen Flagge Flagge gespielt gespielt und/oder und/oder<br />

gesungen.<br />

Nachdem Nachdem sie sie mehrmals mehrmals geändert geändert wurde wurde ist ist sie sie seit seit<br />

1960 wieder in der Form von 1896 zu hören.<br />

Il ipsummy nonum augiam vero<br />

do odit nosto consenibh eu faccummolor<br />

inibh enis eriure feu<br />

facidunt amet lut aliscilit augiat.<br />

Duis adigna aliquam conullan<br />

vel utpat.<br />

DIE FrIEDENStAUBEN<br />

Schon bei den ersten Olympischen Spielen 1896 gehörte<br />

der Aufstieg von Tauben als Symbol des Friedens<br />

zum Zeremoniell der Eröffnungsfeier. Nachdem aber<br />

1988 in Seoul einige Tauben im Olympischen Feuer<br />

verbrannten, werden seitdem künstliche Tauben verwendet<br />

oder die Friedenstauben werden allegorisch<br />

eingesetzt. Auch heute gibt es den „Olympischen Frieden“.<br />

Der erste Aufruf zur Olympischen Waffenruhe<br />

der Moderne wurde dann erst wieder 1992 durch das<br />

IOC zusammen mit der UN (United Nations) initiiert.<br />

Fortan wird sie jeweils rechtzeitig vor den Olympischen<br />

Sommer- und Winterspielen wiederholt beantragt und<br />

erfolgreich abgestimmt.<br />

DIE MEDAIllEN: GOlD – SIlBEr – BrONZE<br />

Gold-, Silber- und Bronzemedaillen wurden erstmals<br />

1904 in St. Louis an die drei Erstplatzierten vergeben.<br />

Bei den Olympischen Sommerspielen 1896 und 1900<br />

erhielten die Olympiasieger eine Silbermedaille, die<br />

Zweitplatzierten eine aus Kupfer, die Drittplatzierten<br />

gingen leer aus. Die Gestaltung blieb bis 1927 nicht<br />

reglementiert, danach bis 1968 mit der sitzenden griechischen<br />

Siegesgöttin Nike auf der Vorderseite und<br />

dem legendären antiken Olympiasieger Diagoras von<br />

Rhodos auf der Rückseite. Ab 1972 hatten die jeweiligen<br />

nationalen Organisationskomitees freie Hand bei<br />

der Gestaltung der Rückseite. Mit den Spielen in Athen<br />

2004 änderte sich auch das Motiv der Vorderseite: Die<br />

Göttin Nike fl iegt nun in das Athener Panathenäische<br />

hymne der spiele<br />

Uralter unsterblicher Geist, wahrer Vater<br />

Der Schönheit, der Größe und der Wahrheit,<br />

Steig herab, offenbare dich uns hier als Blitz<br />

In der Herrlichkeit deiner Welt, deines Himmels.<br />

Beim Laufen, Ringen und beim Weitwurf<br />

Erleuchte die Kraft, die den edlen Spielen innewohnt,<br />

Und kröne mit dem nie verwelkenden Zweig,<br />

Und mache den Körper ehrenwert und wie aus Stahl.<br />

Ebenen, Berge und Meere leuchten von dir<br />

Wie ein weißer und purpurfarbener großartiger Tempel,<br />

Und es eilen zu dem Tempel hier, als deine Pilger,<br />

Alle Nationen, o uralter, unsterblicher Geist.<br />

Stadion, Stadion, in in dem dem 1896 1896 die die erserstenten modernen modernen Olympischen<br />

Olympischen<br />

Spiele Spiele stattfanden. stattfanden.<br />

Anthem oft he games<br />

Ancient immortal Spirit, pure father<br />

of beauty, of greatness and of truth,<br />

descend, reveal yourself as lightning here<br />

within the glory of your own earth and sky.<br />

At running and wrestling and at throwing<br />

illuminate in the noble Games’ momentum,<br />

and crown with the unfading branch<br />

and make the body worthy and ironlike.<br />

Plains, mountains and seas shine with you<br />

like a white-and-purple great temple,<br />

and hurries at the temple here, your pilgrim<br />

every nation, o ancient, immortal Spirit.<br />

9 ..........


........ 10<br />

Olympische<br />

spiele<br />

EINMArSCH EINMArSCH EINMArSCH DEr DEr DEr NAtIONEN<br />

NAtIONEN<br />

NAtIONEN<br />

Im Zuge der „Olympischen Zwischenspiele“<br />

1906 kam es zu einer bis heute bestehenden<br />

Neuerung, teilnehmende Nationen ziehen am<br />

Ende der Eröffnungsfeier hinter ihrer Landesfahne<br />

ins Stadion ein, beginnend mit der griechischen<br />

Mannschaft bis hin zum letzten Team<br />

des Austragungslandes.<br />

Hans-Peter Steinacher (Olympiasieger<br />

2000 und 2004 im Segeln) mit<br />

der Österreichischen Fahne im Zuge der<br />

Eröffnungsfeier 2008 in Peking.<br />

DIE OlyMPISCHEN rINGE<br />

UND OlyMPISCHE FlAGGE<br />

Pierre de Coubertin entwarf im Jahr 1913 das Symbol<br />

der Olympischen Ringe und meinte: „Diese fünf<br />

Ringe stehen für die fünf Erdteile, die für die olympische<br />

Idee gewonnen wurden und bereit sind, den<br />

edlen Wettstreit anzutreten“: Schon ein Jahr später<br />

1914 stellte er die Olympische Flagge – Olympische<br />

Ringe in den Farben Blau, Gelb, Schwarz, Grün und<br />

Rot auf weißem Grund – offi ziell dem Internationalen<br />

Olympischen <strong>Comité</strong> (IOC) vor. „Ihre Gestalt ist symbolisch<br />

zu verstehen. Sie stellt die fünf Erdteile dar,<br />

die in der Olympischen Bewegung vereint sind, ihre<br />

sechs Farben entsprechen denen sämtlicher Nationalfl<br />

aggen der heutigen Welt“ (Pierre de Coubertin,<br />

1931 über die Fahne). Die einzelnen verschlungenen<br />

Ringe stellen – entgegen anderen Vermutungen und<br />

Gerüchten – die Vereinigung der fünf Kontinente und<br />

die Zusammenkunft der Athleten der ganzen Welt bei<br />

den Olympischen Spielen dar. Nach Ende des Ersten<br />

Weltkrieges wurde die Olympische Flagge erstmals<br />

1920 bei den Spielen in Antwerpen gehisst.<br />

DEr OlyMPISCHE EID<br />

Der Olympische Eid, der auf Pierre de Coubertin zurückgeht,<br />

wird seit den Spielen in Antwerpen 1920<br />

von einem Athleten oder einer Athletin des Gastgeberlandes<br />

in Vertretung aller anderen Sportler und Sportlerinnen<br />

im Rahmen der Eröffnungsfeier gesprochen. Er<br />

stellt somit eine Verpfl ichtung der Sportler dar, die olympischen<br />

Regeln zu beachten. Seit den Olympischen<br />

Sommerspielen in Mexiko Stadt 1968 werden auch<br />

die Kampfrichter „vereidigt“.<br />

Der originale Eid lautet:<br />

„Wir schwören, als faire Wettkämpfer zu den Olympischen<br />

Spielen zu kommen, die Regeln zu respektieren<br />

und in ritterlichem Geiste zu Ehren unserer Nationen<br />

und zum Ruhme des Sports teilzunehmen.“<br />

Eine weniger patriotische Version gab es ab Mexiko<br />

1968:<br />

„Im Namen aller Teilnehmer verspreche ich, dass wir<br />

uns bei den Olympischen Spielen als loyale Wettkämpfer<br />

erweisen, ihre Regeln achten und teilnehmen<br />

in ritterlichem Geist zum Ruhme des Sports und zur<br />

Ehre unserer Mannschaften“.<br />

DAS OlyMPISCHE MOttO<br />

Citius, altius, fortius“ – Schneller, höher, stärker!, so lautet<br />

das Motto der Olympischen Spiele, welches das erste<br />

Mal 1921 vom IOC publiziert wurde. Das Pierre de<br />

Coubertin zugeschriebene Olympische Motto „Dabei<br />

sein ist alles“ lautet im vollen Wortlaut: „Das Wichtigste<br />

an den Olympischen Spielen ist nicht das Siegen, sondern<br />

das Dabeisein“.<br />

Olympische<br />

spiele<br />

Seit 2000 in Sydney enthält der Eid auch eine Antidopingklausel:<br />

„Im Namen aller Athleten verspreche ich, dass wir an<br />

den Olympischen Spielen teilnehmen und dabei die<br />

gültigen Regeln respektieren und befolgen und uns<br />

dabei einem Sport ohne Doping und ohne Drogen<br />

verpfl ichten, im wahren Geist der Sportlichkeit, für den<br />

Ruhm des Sports und die Ehre unseres Teams.“<br />

„In the name of all the competitors I promise that wes<br />

hall take part in these Olympic Games, respecting<br />

and abiding by the rules which govern them, committing<br />

ourselves to a sport without doping and without<br />

drugs, in the true spirit of sportsmanship, fort he glory<br />

of sport and the honour of our teams“<br />

Das wichtigste an den Olympischen spielen ist<br />

nicht das siegen, sondern das Dabeisein.<br />

11 ........


........ 12<br />

Olympische<br />

spiele<br />

DAS OlyMPISCHE FEUEr<br />

UND UND UND DEr DEr DEr FACKEllAUF<br />

FACKEllAUF<br />

FACKEllAUF<br />

Das Olympische Feuer brannte erstmals 1928<br />

im Stadion von Amsterdam. Erst seit dem Jahre<br />

1936 wird das Olympische Feuer in Olympia<br />

in Griechenland an der antiken Austragungsstätte<br />

der Spiele entzündet und mit einem Fackellauf<br />

in die aktuelle Olympiastadt gebracht.<br />

Diese Tradition entspricht dem Wunsch, eine<br />

symbolische Verbindung zwischen den Olympischen<br />

Spielen des Altertums und jenen der<br />

Neuzeit herzustellen. Auf seinem Weg kündigt<br />

das Feuer weltweit die Olympischen Spiele an<br />

und vermittelt somit die Botschaft des Friedens<br />

und der Verbundenheit der Völker.<br />

Im Zuge der Eröffnungsfeier entzündet meist ein<br />

bekannter bekannter Sportler Sportler mit mit seiner seiner Fackel Fackel das das OlymOlympische Feuer.<br />

DAS DAS DAS DAS OlyMPISCHE OlyMPISCHE OlyMPISCHE OlyMPISCHE SIEGErPODIUM<br />

SIEGErPODIUM<br />

SIEGErPODIUM<br />

SIEGErPODIUM<br />

Von 1896 bis 1928 standen die Athleten bei<br />

der Siegerehrung tiefer als die Persönlichkeiten,<br />

die sie übereichten. Seit den Olympischen<br />

Winterspielen 1932 in Lake Placid (USA) bekommen<br />

die Athleten die Medaillen stehend auf<br />

drei Sockeln überreicht. Der Sieger soll auf dem<br />

mittleren höheren Sockel stehen, der Zweitplatzierte<br />

zu seiner Rechten und der Drittplatzierte zu<br />

seiner Linken. Ab den Spielen 1932 werden die<br />

Siegerehrungen im Anschluss an den jeweiligen<br />

Wettkampf vorgenommen, bis 1928 wurden alle<br />

Medaillen im Rahmen der Schlussfeier an die Athleten<br />

übergeben.<br />

DAS DAS DAS OlyMPISCHE OlyMPISCHE OlyMPISCHE DOrF DOrF DOrF<br />

Ab dem Jahr 1932 wohnen die Athleten in<br />

einem Olympischen Dorf. Bei den Olympischen<br />

Sommerspielen in Los Angeles wohnten die Athleten<br />

in einem Olympischen Dorf, welches über<br />

550 Zweibett-Bungalows verfügte. Man kam vor<br />

allem den Europäern entgegen, die für die Anreise<br />

sehr viel Geld aufbringen mussten, für nur zwei<br />

Dollar konnten sie während der Spiele im Dorf<br />

wohnen. Keinen Zutritt hatten die Athletinnen, sie<br />

wohnten in einem luxuriösen Hotel in der Stadt.<br />

DEr OlyMPISCHE EID DEr KAMPFrICHtEr<br />

Seit den Olympischen Sommerspielen in München<br />

1972 wird auch von den Kampfrichtern im Rahmen<br />

der Eröffnungsfeier ein Eid gesprochen.<br />

„Im Namen aller Kampfrichter und Offi zieller gelobe<br />

ich, dass wir während dieser Olympischen Spiele unsere<br />

Funktionen in völliger Unparteilichkeit erfüllen und die<br />

Regeln, die für diese gelten, im Geiste der Sportlichkeit<br />

respektieren und befolgen“.<br />

Olympische<br />

spiele<br />

„ZErEMONIEll“ „ZErEMONIEll“ „ZErEMONIEll“ DEr DEr DEr OlyMPISCHEN OlyMPISCHEN OlyMPISCHEN SPIElE SPIElE SPIElE<br />

Eröffnung der Olympischen Spiele<br />

• Einzug der Athleten in das Stadion, nach Delegation<br />

(außer Griechenland als erste und das Gastland als<br />

letzte Delegation);<br />

• Eröffnung durch das Staatsoberhaupt des Gastlandes;<br />

• Ansprache des Präsidenten des Organisationskomitees;<br />

• Rede des IOC-Präsidenten;<br />

• Einzug der Olympischen Flagge in das Stadion;<br />

• Olympische Hymne;<br />

• Aufsteigen der Friedenstauben (als Friedenssymbol);<br />

• Eid ausgesprochen von einem Athleten des Gastlandes<br />

und einem Funktionär;<br />

• Eintreffen des Feuers und Entzünden der Schale<br />

(Verbindung zu den Olympischen Spielen des Altertums;<br />

Abschluss der Olympischen Spiele<br />

• Übergabe der Olympischen Flagge an den Austragungsort<br />

der nächsten Olympischen Spiele (Kontinuität<br />

der Olympischen Spiele);<br />

• Versammlung der Athleten im Stadion (Zusammengehörigkeit);<br />

• Löschen des Feuers;<br />

• Schlusswort des IOC-Präsidenten.<br />

13 ........


........ 14<br />

1894<br />

1896<br />

1896 (1)<br />

Olympische Bewegung<br />

in Österreich<br />

Die historische Entwicklung des Österreichischen Olympischen <strong>Comité</strong>s –<br />

Eine Erfolgsgeschichte, Teil 1<br />

Die Geschichte der Olympischen Bewegung in Österreich<br />

– somit auch die Entwicklung des Österreichischen<br />

Olympischen <strong>Comité</strong>s – ist seit den Anfängen<br />

vor allem dem Engagement von sportbegeisterten<br />

Privatpersonen zu verdanken.<br />

Am 16. Juni 1894 wurde auf Bestreben Pierre de<br />

Coubertins das Internationale Olympische Komitee<br />

(IOC) in Paris gegründet. Coubertin lud die Regierung<br />

zum Gründungskongress an der Sorbonne ein. Jedoch<br />

nahm kein Vertreter der österreichischen Reichshälfte<br />

in Paris teil. Kaiser Franz Josef I. stufte die Olympische<br />

Bewegung nicht als richtungsweisend und wichtig<br />

ein, lediglich der k.u.k. Unterrichtsminister nahm die<br />

Ehrenmitgliedschaft an.<br />

Erst 15 Monate später brachte die „Allgemeine Sport-<br />

Zeitung“ am 22. September 1895 einen Artikel über<br />

das „Wiederaufleben der Olympischen Spiele“. Da<br />

in den Anfangsjahren der Olympischen Bewegung<br />

noch kein nationales olympisches Komitee bestand,<br />

war somit die Beschickung der ersten Spiele einzig<br />

alleine die Initiative einiger sportbegeisterter Personen<br />

zu verdanken.<br />

Am 23. Februar 1896 bildete sich in Wien ein „<strong>Comité</strong><br />

für die Olympischen Spiele in Athen für Österreich“<br />

unter dem Vorsitz des Grafen Hans Wilczek<br />

(1837-1922), Eduard Graf Lamezan (1835-1913)<br />

und Theodor Harmes. Die Aufgabe des <strong>Comité</strong>s bestand<br />

in der Auswahl der Sportler und der Finanzierung<br />

der Reise zu den I. Olympischen Spielen der<br />

Neuzeit 1896 nach Athen. Die österreichischen<br />

Sportler, die ohne heimische Begleitung gemeinsam<br />

mit der deutschen Olympiamannschaft nach Athen<br />

reisten, waren die Schwimmer Paul Neumann (2)<br />

(Sieg im Schwimmen 500m Freistil) und Otto Hersch-<br />

1896 (2)<br />

1899<br />

1904<br />

1906<br />

mann und der Radfahrer und Säbelfechter Adolf Schmal-Filius<br />

(1) (Sieg im 12 Stunden Rennen).<br />

Im Jahr 1899 bildete sich – das alte löste sich nach<br />

den Spielen in Athen auf – auf mediales Drängen<br />

in Wien das „Wiener <strong>Comité</strong> zur Beschickung der<br />

Pariser Olympischen Spiele 1900“. Mitglieder des<br />

Präsidiums waren die Herren Baron Josef Gudenus,<br />

Fürst J. Carl Khevenhüller, Graf Eduard Lamezan,<br />

Prinz Heinrich Liechtenstein, Prinz Alexander Solms-<br />

Braunfels, Fürst Alexander Thurn-Taxis und Graf Leopold<br />

Thurn-Valsassina. Das <strong>Comité</strong> nominierte für Paris<br />

sechs Fechter, zwei Leichtathleten, drei Schwimmer in<br />

Begleitung „fachkundiger Führer“. Auch diesmal gab<br />

es keine offizielle Unterstützung von Seiten der k.u.k.<br />

Monarchie. Der österreichische Meisterschwimmer<br />

Otto Wahle wurde zweimal Zweiter, Karl Ruberl erschwamm<br />

sich einen zweiten und einen dritten Platz.<br />

Michael Neralic, Meisterfechter aus der Wiener Neustädter<br />

Schule, erfocht Kupfer im Säbel-Wettbewerb.<br />

Dritter wurde ebenfalls der Fechter Fritz Flesch.<br />

Für die III. Olympischen Spiele in St. Louis 1904 unterblieb<br />

die Bildung eines entsprechenden Komitees,<br />

da Österreich offiziell „nur“ durch den Schwimmer<br />

Otto Wahle und dem Turner Julius Lenhart vertreten<br />

war. Beide waren damals beruflich in Amerika und<br />

reisten auf eigene Kosten nach St. Louis.<br />

Im Jänner 1906 bildete sich in Wien unter dem Protektorat<br />

von Erzherzog Rainer und dem Ehrenpräsident<br />

von Graf Hans Wilczek ein „Wiener Zentralkomitee<br />

für die Olympischen Spiele in Athen“, mit<br />

Referenten für die Sportarten Athletik, Turnen und<br />

Wassersport, Fechten, Radfahren und Schießen.<br />

Dieses Komitee wurde aber von Teilen des Österreichischen<br />

Sports nicht anerkannt. Im Zuge dieses<br />

Konfliktes konstituierte sich am 30. Jänner 1906<br />

der „Allgemeine Sportausschuss für Österreich“ als<br />

erste oberste Sportbehörde Österreichs. Beteiligt<br />

dabei waren Vertreter der wichtigsten heimischen<br />

Sportverbände wie des Sportausschusses für leichte<br />

Athletik, des Schwimmsportausschusses, des Fußball-<br />

Verbandes, der Akademie der Fechtkunst, des Ruder-<br />

Verbandes und der Radfahrerschaft. In einer zweiten<br />

Versammlung konstituiert sich unter dem Vorsitz des<br />

Prinzen Theodor Ypsilanti der „Fachausschuss für die<br />

1906<br />

1906<br />

1906<br />

Die Golden Boys von Athen 1906: Watzl Rudolf (Ringen, Freistil-Leichtgewicht), Steinbach<br />

Josef (Gewichtheben, Einarmig) sowie Otto Scheff (Schwimmen, 400 m Freistil)<br />

Olympische Bewegung<br />

in Österreich Teil 1<br />

Olympischen Spiele in Athen“, mit den zentralen Aufgaben<br />

der Nominierung der Sportler sowie die Finanzierung.<br />

Die österreichischen Athleten errangen drei<br />

Gold-, drei Silber- und drei Bronzemedaillen. Pierre<br />

de Coubertin versagte diesen Spielen jedoch später<br />

die Anerkennung als Olympische Spiele, weshalb sie<br />

offiziell nur als Olympische Zwischenspiele 1906 in<br />

Athen bezeichnet werden.<br />

Julius Lenhart, der für einen Turnverein aus Philadelphia startete, gewann im Mehrkampf<br />

der Turner zwei Goldmedaillen (bei der Einzel- und Mannschaftswertung)<br />

sowie eine Silbermedaille in der Einzelwertung des Neunkampfes.<br />

Da der 1906 gegründete „Allgemeine Sportausschuss<br />

für Österreich“ inzwischen schon wieder aufgelöst<br />

war beauftragte Prinz Solms-Braunfels als IOC-Mitglied<br />

in Österreich nach mehrmaliger Aufforderung<br />

durch die „British Olympic Association“ Dr. Gustav<br />

Magg gemeinsam mit den Sportverbänden ein <strong>Österreichisches</strong><br />

<strong>Olympisches</strong> Komitee zu bilden, um die<br />

Olympischen Spiele 1908 in London vorzubereiten.<br />

Am 24. Februar 1908 versammelten sich für die<br />

Gründung einer obersten Sportbehörde die Vertreter<br />

des Schwimmsportausschusses, des Ruder-Verbandes,<br />

des Sportausschusses für leichte Athletik, des Fecht-Verbandes,<br />

des Fußball-Verbandes, des Touring-Clubs,<br />

des Gaues 34 des Deutschen Radfahrer-Bundes, des<br />

Lawn-Tennis-Verbandes, des Eislauf-Verbandes, des<br />

Bundes österreichischer Amateur-Athleten-Klubs, des<br />

österreichischen Automobilklubs und des Wiener Athletiksport-Klub<br />

(WAC) als Repräsentant des Hockey-<br />

Spieles.<br />

Die Vertreter der anwesenden Verbände - nicht alle<br />

waren anwesend - beschlossen, sich als „<strong>Österreichisches</strong><br />

<strong>Olympisches</strong> <strong>Comité</strong>“ (ÖOC) zu konstituieren.<br />

Als Sitz wurde das Vereinslokal des WAC bestimmt<br />

(1010 Wien, Himmelpfortgasse 23). Später<br />

wurde anstelle ÖOC die Bezeichnung „Zentrales<br />

Sportkomitee“ verwendet. Am 16. März 1908 fand<br />

15 ........<br />

1908


........ 16<br />

1911<br />

1912<br />

Olympische Bewegung<br />

in Österreich Teil 1<br />

die eigentliche konstituierende Versammlung des<br />

„Zentralen Sportkomitees“ statt, bei der alle vorstehenden<br />

Verbände vertreten waren. Die Agenden des<br />

ÖOC übernahm der Vizepräsident Dr. Gustav Magg<br />

(Präsident des WAC). Ab diesen Zeitpunkt waren die<br />

Entsendung zu Olympischen Spielen sowie die Pflege<br />

der „Olympischen Idee“ in Österreich nicht mehr<br />

von Personenkomitees abhängig, sondern als offizielle<br />

Aufgabe einer Sportorganisation zugeordnet.<br />

An den Olympischen Sommerspielen 1908 in London<br />

nahmen nur sieben Sportler teil, kehrten jedoch<br />

enttäuscht mit nur einer Bronzemedaille durch den<br />

Schwimmer Otto Scheff nach Österreich zurück.<br />

Im Jahre 1910 entschlossen sich Vertreter der Sportverbände<br />

eine dauerhafte Körperschaft zur Vertretung<br />

der österreichischen Sportinteressen zu schaffen.<br />

Am 23. Februar 1911 wurde der „Österreichische<br />

Zentralverband für gemeinsame Sportinteressen“<br />

gegründet, welcher auch die Agenden eines „Olympischen<br />

Komitees für Österreich“ übernahm. Erster<br />

Vorsitzender war Hans Hornacsek, sein Nachfolger<br />

als Präsident wurde Dr. Otto Herschmann, welcher<br />

bei den Olympischen Spielen 1912 in Stockholm als<br />

Mitglied der österreichischen Säbel-Equipe die Silbermedaille<br />

gewann. Es ist dies der einmalige Fall in der<br />

Geschichte Olympias, dass ein Präsident eines Nationalen<br />

Olympischen Komitees während der Zeit seiner<br />

Präsidentschaft als Aktiver eine Medaille erkämpfte.<br />

Für die Olympischen Sommerspiele in Stockholm<br />

1912 erhielt der Zentralverband als <strong>Österreichisches</strong><br />

Komitee eine staatliche Subvention und hatte somit<br />

keine Geldsorgen. Kaiser Franz Joseph I. stiftete einen<br />

Wanderpreis, eine Reproduktion des Wiener Prinz<br />

Eugen-Monumentes in Silber. Es wurden 111 Sportler<br />

1912<br />

und ein Trainer nach Stockholm entsandt, welche mit<br />

zwei Silber- und zwei Bronzemedaillen nach Österreich<br />

zurückkehrten. Erstmals schickte Österreich auch<br />

Frauen zu den Spielen, die Schwimmerinnen Margarete<br />

Adler, Clara Milch, Josephine Sticker und Berta<br />

Zahourek gewannen bei der 4 mal <strong>100</strong> Meter Kraulstaffel<br />

die Bronzemedaille.<br />

Das heute wohl berühmteste Markenzeichen der<br />

Welt präsentierte Pierre de Coubertin beim Kongress<br />

des IOC in Paris 1914 – die Flagge mit den fünf<br />

Olympischen Ringen. Mitten in die Feierlichkeiten des<br />

20-jährigen Bestehens der Olympischen Bewegung<br />

platzte am 28. Juni 1914 die Nachricht von der Ermordung<br />

des österreichischen Thronfolgers Franz Ferdinand<br />

in Sarajewo. Der 1. Weltkrieg (1914-1918)<br />

begann ein Monat später und die Internationale<br />

Olympische Bewegung ruhte bis zu ihrer 18. Sitzung<br />

im April 1919 - die Abfolge der Olympischen Spiele<br />

war unterbrochen.<br />

Der „Österreichische Zentralverband für allgemeine<br />

Sportinteressen“, welcher sich am 22. Dezember<br />

1918 erstmals nach dem 1. Weltkrieg wieder versammelte,<br />

wurde am 23. Jänner 1920 in „Österreichischer<br />

Hauptverband für Körpersport“ umgewandelt.<br />

In § 1 der Satzungen heißt es …“Der Verein übt<br />

auch die Befugnisse des Nationalen Olympischen<br />

Ausschusses unter dem Namen „<strong>Österreichisches</strong><br />

<strong>Olympisches</strong> Komitee“ aus“. Als Aufgabe wurde die<br />

Abgabe der Meldungen zu den Olympischen Spielen,<br />

die Beschickung derselben und die Vorbereitung<br />

und Durchführung Olympischer Spiele definiert.<br />

Als Konsequenz zum 1. Weltkrieg blieben Bulgarien,<br />

das Deutsche Reich, Österreich, Ungarn und die Türkei<br />

von den Olympischen Spielen 1920 in Antwer-<br />

Österreichs einzige Medaille im Tennis (Silber) gewinnen Fritz F. Pipes und Arthur Zborzil im Doppelbewerb. Eindruck- und stimmungsvoll das Fechten in einem klassischen<br />

historischen Rahmen (Richard Verderber gewann Bronze mit dem Florett)<br />

1914<br />

1920<br />

1924<br />

1926<br />

1928<br />

pen ausgeschlossen, da sie vom belgischen Organisationskomitee<br />

nicht eingeladen wurden.<br />

Trotz Unstimmigkeiten im Hauptverband und nach<br />

schriftlichen Drängen Pierre de Coubertins entschloss<br />

man sich am 3. Oktober 1923 mit Sportlern an den<br />

Olympischen Spielen 1924 in Paris teilzunehmen. Im<br />

Zuge der Versammlung wurde Dr. Martin Haudek zum<br />

neuen Präsidenten gewählt, welcher auch bis 1928<br />

einen Sitz im IOC innehatte. Auch sein Nachfolger<br />

Dr. Theodor Schmidt vertrat die Olympische Idee mit<br />

vollem Einsatz.<br />

Haudeks persönlichem Engagement ist es zu verdanken,<br />

dass trotz finanzieller Schwierigkeiten 41<br />

Sportler aus Österreich an den Olympischen Spielen<br />

in Paris teilnehmen<br />

konnten. Durch die Gewichtheber<br />

Andreas<br />

Stadler, Anton Zwerina<br />

und Franz Aigner (Silber)<br />

sowie Leopold Friedrich<br />

(Bronze) kehrte das österreichische<br />

Team mit<br />

vier Medaillen nach Österreich<br />

zurück.<br />

Die I. Olympischen Winterspiele 1924 in Chamonix<br />

(siehe Beitrag über Olympische Winterspiele), waren<br />

für Österreich ein respektabler Einstand. Herma<br />

Planck Szabo (1) wurde erste Olympiasiegerin im<br />

Eiskunstlauf. Ebenfalls Gold gewannen Helene Engelmann<br />

und Alfred Berger (2) im Paarlauf. Willy Böckl<br />

errang Silber im Eiskunstlaufen der Herren.<br />

Im März 1926 wurde der „Österreichische Hauptverband<br />

für Körpersport“ umbenannt in „Österreichischer<br />

Hauptverband für Körpersport, <strong>Olympisches</strong> Komitee<br />

für Österreich“. Zweck des Hauptverbandes war<br />

die „Förderung aller Zweige des Körpersports, die<br />

Zusammenfassung der Leibesübungen pflegenden<br />

Verbände zu einer obersten Behörde, die Vertretung<br />

der gemeinsamen Angelegenheiten der Körpersport-<br />

Zweige gegenüber den Behörden, die Beschickung<br />

allfälliger Olympischer Spiele oder ähnlicher großer<br />

Sportveranstaltungen sowie die Förderung der<br />

kulturellen und künstlerischen Bestrebungen der Verbandsangehörigen.“.<br />

Der entsprechende Antrag ging<br />

beim Bundeskanzleramt am 27. März 1926 ein und<br />

wurde genehmigt. Damit erhielt die Zusatzbezeichnung<br />

„<strong>Olympisches</strong> Komitee für Österreich“ offiziellen<br />

Charakter.<br />

Sämtliche Medaillen bei den Olympischen Winterspiele<br />

1928 in St. Moritz wurden im Eiskunstlauf gewonnen,<br />

was nicht zuletzt darauf zurückzuführen war,<br />

dass Ingenieur Eduard Engelmann jr. im Jahr 1909 in<br />

Olympische Bewegung<br />

in Österreich Teil 1<br />

Wien die erste Freiluft-Kunsteisbahn der Welt errichtet<br />

hatte.<br />

Die IX. Olympischen Sommerspiele fanden 1928<br />

in Amsterdam statt. Sportliche Goldmedaillen gewannen<br />

die Gewichtheber Franz Andrysek (1) und<br />

Hans Haas (2), die Ruderer Leo Losert und Victor<br />

Fessl Bronze. Im Zuge der Olympischen Kunstwettwerbe<br />

1912 bis 1948 (siehe Beitrag „Olympische<br />

Kunstwettbewerbe“) wurden dem Wiener Bildhauer<br />

und Medailleur Edwin Grienauer eine Goldmedaille<br />

überreicht.<br />

Seit dem Jahr 1930 führt der „Österreichische Hauptverband<br />

für Körpersport“ und somit auch das ÖOC<br />

eine eigene Flagge. Sie sollte die österreichischen<br />

Staatsfarben Rot, Weiß,<br />

Rot und auf weißem<br />

Grund die fünf Olympischen<br />

Ringe zeigen.<br />

Die III. Olympischen<br />

Winterspiele 1932 fanden in Lake Placid statt. Karl<br />

Schäfer krönte seine erfolgreiche Laufbahn mit Gold<br />

im Eiskunstlauf 1932 und 1936 in Garmisch-Partenkirchen,<br />

Silber gewann Fritzi Burger im Eiskunstlauf<br />

der Damen.<br />

Bei den X. Olympischen Sommerspielen 1932 in Los<br />

Angeles konnten die Österreicher fünf Medaillen gewinnen,<br />

wobei Ellen Preis (1) sich im Damen-Florett eine<br />

Goldmedaille sicherte. Bei den Männern gewann Hans<br />

Haas die Silbermedaille und Karl Hipflinger die Bron-<br />

17 ........<br />

1930<br />

1932


........ 18<br />

Olympische<br />

winterspiele<br />

DIE ErStEN SPIElE WUrDEN ErSt<br />

NACHtrÄGlICH OlyMPISCH<br />

Die ersten Olympischen Winterspiele fanden<br />

1924 in Chamonix (Frankreich) statt, wobei<br />

diese vom IOC organisierte Veranstaltung zunächst<br />

als „Internationale Wintersportwoche“<br />

bezeichnet wurde und aufgrund des großen<br />

Erfolges erst nachträglich 1925 zu Olympische<br />

Winterspiele mit dem gleichen Stellenwert der<br />

Sommerspiele erklärt wurde.<br />

Bis zu den ersten Spielen mussten aber politische<br />

und organisatorische Hürden überwunden werden.<br />

Der Hauptgrund für diese Schwierigkeiten:<br />

die Skandinavier, im besonderen die Schweden,<br />

hatten bereits im Jahre 1901 in Form der sogenannten<br />

„Nordischen Spiele“ eine multisportliche<br />

große Wintersportveranstaltung, so dass ihrer Meinung<br />

nach die Schaffung von Olympischen Winterspielen<br />

vollkommen überfl üssig war. Außerdem<br />

hatten die „Nordischen Spiele“ (1901, 1905,<br />

1909, 1913, 1917, 1922, 1926) während ihres<br />

Bestehens ein überaus vielseitiges Programm.<br />

1908 1908 fanden fanden in in London London vier vier Eiskunstlaufbewerbe<br />

Eiskunstlaufbewerbe<br />

Die alten Winterspiele – Das Programm<br />

der Nordischen Spiele (1901-1926): Skilanglaufen,<br />

Skispringen, Nordische Kombination,<br />

Schlittenrennen, Eissegeln, Eiskunstlauf, Eisschnelllauf,<br />

Eishockey, Curling, Schlittenhunderennen,<br />

Skirennen hinter Rentieren, Distanzreiten bis zu<br />

80 km, Fechten, Schwimmen.<br />

für für Männer, Männer, Frauen Frauen und und Paare Paare im im Rahmen Rahmen der der SomSommerspiele im Londoner Eispalast (Prince´s Skating Club<br />

Rink) statt. 1920 in Antwerpen war auch ein Eishockeyturnier<br />

am Programm, welches die Kanadier und Amerikaner<br />

dominierten und so dem europäischen Eishockey<br />

einen gewaltigen Impuls verlieh. Der Wintersport hatte<br />

ganz kräftig an das olympische Tor geklopft.<br />

Der endgültige Durchbruch zur Einführung Olympischer<br />

Winterspiele erfolgte bei der IOC-Session<br />

1921 in Lausanne. Als starkes Fürsprechertrio<br />

traten Frankreich, die Schweiz und Kanada<br />

auf, Schweden und Norwegen stemmten sich<br />

dagegen. Obwohl der IOC-Präsident Pierre de<br />

Coubertin wenige Sympathien für den Wintersport<br />

hatte (ähnlich wie er den olympischen Frauensport<br />

ablehnte), wurde für 1924 zunächst eine<br />

„Internationale Wintersportwoche“ durchgeführt.<br />

294 Wettkämpfer (281 Männer und 13 Frauen)<br />

aus 16 Ländern waren in Chamonix vertreten,<br />

die in den sechs Sportarten Bob, Curling.<br />

Eishockey, Eislauf (Eiskunstlauf und Eisschnelllauf),<br />

Skilauf (Langlauf und Skispringen) und Waffenlauf<br />

in 14 Bewerben um die ersten olympischen Wintersportmedaillen<br />

kämpften. Die Norweger und<br />

Finnen schnitten mit je vier Goldmedaillen am erfolgreichsten<br />

ab, aber auch Österreich feierte mit<br />

zwei Goldmedaillen im Eiskunstlauf durch Herma<br />

Plank-Szabo und Helene Engelmann/Alfred<br />

Berger einen großartigen Einstand. Rückwirkend<br />

wurde wurde bei bei der der IOC-Session IOC-Session 1925 1925 in in Prag Prag die die offi offi --<br />

zielle Anerkennung als I. Olympische Winterspiele<br />

1924 in Chamonix ausgesprochen.<br />

Der Entwicklung über acht Jahrzehnte von Chamonix<br />

1924 bis Turin 2006, wo sich insgesamt<br />

2.508 Athleten (960 Frauen, 1548 Männer) aus<br />

80 Nationen trafen und in 7 Sportarten (Biathlon,<br />

Bob, Curling, Eishockey, Rodeln, Eislauf und Ski)<br />

in 84 Wettbewerben um Olympische Medaillen<br />

kämpften, zeigt eindrucksvoll, welche internationale<br />

Entwicklung der Wintersport durchgemacht<br />

hat. Von den 14 Disziplinen der Olympischen<br />

Winterspiele stehen den Frauen lediglich die nordische<br />

Kombination und das Skispringen noch<br />

nicht offen.<br />

1933<br />

1935<br />

1936<br />

zemedaille im Gewichtheben. Nikolaus Hirschl nahm<br />

zwei Bronzemedaillen im Ringen mit nach Hause.<br />

Vom 7. bis 9. Juni 1933 fand in Wien die „32.<br />

Tagung (Session) des IOC“ statt. Schwerpunkt dieser<br />

Veranstaltung bildete die Vorbereitung für die XI.<br />

Olympischen Sommerspiele in Berlin 1936. Das IOC<br />

forderte von der Deutschen Regierung unter Adolf<br />

Hitler eine Zusicherung der Respektierung der Olympischen<br />

Grundsätze.<br />

Durch die Umorganisation der Sportorganisation in<br />

Österreich im Jahr 1935 in eine staatliche „Österreichische<br />

Sport- und Turnfront“, musste auch die Stellung<br />

des „Österreichischen Olympischen Komitees“ neu<br />

geregelt werden, dessen Interessen bisher vom „Österreichischen<br />

Hauptverband für Körpersport“ geregelt<br />

wurden. Der Forderung des IOC entsprechend,<br />

konstituierte sich am 19. Juni 1935 ein selbständiges<br />

„<strong>Österreichisches</strong> <strong>Olympisches</strong> Komitee (ÖOC)“. Dr.<br />

Theodor Schmidt wurde zum Präsidenten des neugebildeten,<br />

unabhängigen „Österreichischen Olympischen<br />

<strong>Comité</strong>s“ (ÖOC) gewählt.<br />

Vom 6. bis 16. Februar 1936 fanden in Garmisch-<br />

Partenkirchen die IV. Olympischen Winterspiele statt.<br />

Sie wurden von Adolf Hitler als Staatsoberhaupt eröffnet,<br />

der die Spiele vor allem für seine propagandistischen<br />

Zwecke zu nutzen wusste. Erstmals standen<br />

alpine Ski-Wettbewerbe auf dem Olympiaprogramm.<br />

Abfahrt und Slalom wurden allerdings nur in der Kombination<br />

gewertet. Weil sie als professionelle Skilehrer<br />

tätig waren, durften die Ski-Asse aus Österreich und<br />

der Schweiz nicht teilnehmen – auf den Amateurstatus<br />

der Teilnehmer wurde streng geachtet. Die österreichischen<br />

Wintersportler errangen<br />

insgesamt vier Medaillen.<br />

Im Eiskunstlauf der Herren gewann<br />

Karl Schäfer (1) nach<br />

1932 bereits seine zweite<br />

Goldmedaille. Im Paarlauf erlangten<br />

Ilse und Erich Pausin die<br />

Silbermedaille. Je eine Bronze- Flagge des ÖOC 1936<br />

medaille ging an Felix Kasper<br />

im Eiskunstlauf der Herren und<br />

an Max Stipel im Eisschnelllauf<br />

über 10.000 Meter.<br />

Die Olympischen Sommerspiele<br />

1936 in Berlin wurden für Österreich<br />

ein großer Erfolg. Fünfmal<br />

Gold, siebenmal Silber und<br />

fünfmal Bronze sind das beste<br />

Ergebnis, dass Österreich jemals<br />

bei Olympischen Sommerspielen<br />

erzielte. Die Goldmedaillen-<br />

Olympische Bewegung<br />

in Österreich Teil 1<br />

gewinner waren Gregor Hradetzky (2) im Kajak-Einer<br />

und Faltboot-Einer sowie Adolf Kainz und Alphons<br />

Dorfner (3) im Kajak-Zweier. Auch der Gewichtheber<br />

Robert Fein (4) errang in der Leichtgewichtsklasse die<br />

Goldmedaille und setzte damit den Höhepunkt seiner<br />

sportlichen Laufbahn. Hermann Kutschera gewann<br />

Gold im Kunstwettbewerb der Spiele 1936.<br />

Der „Anschluss“ Österreichs an Deutschland im Jahr<br />

1938 bedeutete das vorübergehende Ende für das<br />

Österreichische Olympische <strong>Comité</strong>. Es wurde in das<br />

Nationale Olympische Komitee für Deutschland eingegliedert.<br />

Schon bald nach dem Ende des 2. Weltkrieges unternahm<br />

man ernsthaft Anstrengungen, um das ÖOC<br />

wieder zu begründen. Nach zähen Verhandlungen<br />

und Dank der unermüdlichen Tätigkeit von Dr. Josef<br />

Gerö (Bundesminister für Justiz, Präsident des ÖOC)<br />

und von Edgar Fried (Generalsekretär) folgte am 11.<br />

Dezember 1946 die Neugründung des „Österreichischen<br />

Olympischen <strong>Comité</strong>s“.<br />

Der erste Österreichische Bundespräsident der 2. Republik,<br />

Dr. Karl Renner übernahm am 20. Mai 1947<br />

den Ehrenschutz über das ÖOC, wie ein Schreiben<br />

des Kabinettsdirektors des Bundespräsidenten dokumentiert:<br />

„An das Präsidium des Österreichischen<br />

Olympischen <strong>Comité</strong>s. Unter Bezugnahme auf das<br />

dortige Schreiben vom 17. Mai D. J. beehrt sich<br />

die Präsidentschaftskanzlei mitzuteilen, dass der Herr<br />

Bundespräsident, dem gestellten Ersuchen Rechnung<br />

tragend, den Ehrenschutz über das Österreichische<br />

Olympische <strong>Comité</strong> übernommen hat.“<br />

1836 (4)<br />

1836 (3)<br />

1836 (2)<br />

19 ........<br />

1938<br />

1946<br />

1947


........ 20<br />

Die Olympischen<br />

KunstwettBewerBe<br />

Beim Kongress des Internationalen Olympischen<br />

Komitees im Jahr 1906 in Paris rückte<br />

Pierre de Coubertin einen Bereich des Olympismus<br />

in den Mittelpunkt, der bis dahin vernachlässigt<br />

worden war: die „Einbeziehung der Kunst<br />

in die Olympischen Spiele und den sportlichen<br />

Alltag“.<br />

Coubertins Idee ging auf das antike Olympia zurück:<br />

„In der Glanzzeit Olympias … machten die<br />

harmonisch mit dem Sport sich verbindenden bildenden<br />

und schönen Künste die Größe der Olympischen<br />

Spiele aus.“<br />

Als Konsequenz sollten fünf Olympische Kunstwettbewerbe<br />

den Olympischen Spielen angegliedert<br />

werden, und zwar in den Disziplinen Architektur,<br />

Bildhauerei, Malerei, Literatur und Musik. Tatsächlich<br />

fanden diese Wettbewerbe in den Jahren 1912<br />

bis 1948 statt. Coubertin war damit hochzufrieden<br />

und reichte bei den Olympischen Spielen 1912 unter<br />

dem Pseudonym „Hohrod und Eschbach“ selbst ein<br />

Werk mit dem Titel „Ode an den Sport“ ein, mit dem<br />

er die Goldmedaille gewann.<br />

Österreich gewann bei den Spielen 1928 (Amsterdam),<br />

Berlin (1936) und London (1948) insgesamt neun Medaillen,<br />

jeweils drei in Gold, Silber und Bronze.<br />

AMStErDAM AMStErDAM 1928 1928<br />

Der Wiener Bildhauer und<br />

Medailleur Edwin Grienauer<br />

(1893-1964) schuf neben<br />

Bildnisbüsten und Großplastiken<br />

hauptsächlich Münzstempel<br />

(u.a. von Schubert,<br />

Mozart, Haydn) und auch<br />

ein Fünfschillingstück (Mariazeller<br />

Muttergottes). In Amsterdam<br />

1928 gewann er<br />

in der Kategorie Bildhauerkunst/Reliefs<br />

und Medaillen<br />

die Goldmedaille für drei antikisierenden Medaillen.<br />

Hinzu kommt eine hochformatige Plakette, in der eine<br />

männliche Gestalt auf ein „Kunsthistorisches Museum“<br />

hinweist. Von den drei Medaillen sind zwei einem<br />

konkreten Anlass gewidmet. Auf einer („Siegerehrung<br />

im Rudern; Wien am 27. Juni 1927“) überreicht<br />

ein gefl ügelter Engel dem Sieger einer Gruppe von<br />

drei männlichen Gestalten einen Ölzweig, auf deren<br />

(„Zum 60. Jubiläum“) schwingt der Sieger vor dem<br />

Hintergrund eines Ruderbootes (Achter) eine Fahne.<br />

Die dritte Medaille gestaltet durch Darstellung eines<br />

Drachenkampfes ein mythologisches Thema.<br />

BErlIN 1936<br />

In der Kategorie Architektur/Architektonische<br />

Entwürfe<br />

erhielt Hermann Kutschera<br />

(*1903), Professor in Wien,<br />

die Goldmedaille mit seinem<br />

Entwurf für das Skistadion. Dieser<br />

Entwurf für das Skistadion<br />

vereinigt Sprungschanze und<br />

Stadion zu einer natürlichen<br />

Einheit, die der Natur keinen<br />

Zwang antut, sondern sich<br />

natürlich an den auslaufenden<br />

Berghang Berghang anschmiegt. anschmiegt. AbAbbildungenbildungen des des mit mit der der BronBronzemedaillezemedaille ausgezeichneten<br />

ausgezeichneten<br />

Entwurfs Entwurfs einer einer Kampfstätte Kampfstätte für für<br />

Auto-, Auto-, Rad- Rad- und und Pferdesport Pferdesport<br />

in in Wien Wien des des österreichischen<br />

österreichischen<br />

Architektenpaares Architektenpaares Architektenpaares Hermann Hermann Hermann<br />

Stiegholzer Stiegholzer Stiegholzer (1894-1982)<br />

(1894-1982)<br />

(1894-1982)<br />

und und und Herbert Herbert Herbert Kastinger Kastinger Kastinger (1900- (1900- (1900-<br />

1937) 1937) sind sind nicht nicht verfügbar. verfügbar.<br />

In In In der der der Kategorie Kategorie Kategorie Malerei/ Malerei/ Malerei/<br />

Gemälde Gemälde Gemälde wurde wurde wurde von von von der der der<br />

Jury Jury Jury keinem keinem keinem der der der vorgelegten vorgelegten vorgelegten<br />

Gemälde Gemälde Gemälde eine eine eine Goldmedaille<br />

Goldmedaille<br />

Goldmedaille<br />

zugesprochen. zugesprochen. zugesprochen. Einer Einer Einer SilberSilberSilbermedaillemedaillemedaille für für für würdig würdig würdig befunden befunden befunden<br />

wurden wurden wurden die die die Läufer Läufer Läufer vor vor vor dem dem dem<br />

Ziel Ziel des des aus aus Siebenbürgen<br />

Siebenbürgen<br />

stammenden stammenden österreichischen österreichischen Professors Professors Rudolf Rudolf HerHermannmann Eisenmenger Eisenmenger (1902-1994). (1902-1994). Er Er hatte hatte in in Wien Wien<br />

studiert, zahlreiche Preise errungen (1929 den Rompreis)<br />

preis) und und war war von von 1939 1939 bis bis 1945 1945 Präsident Präsident des des<br />

Wiener Wiener Künstlerhauses. Künstlerhauses. Eisenmengers Eisenmengers Gemälde Gemälde befi befi nndetdet<br />

sich sich im im Besitz Besitz der der Gesellschaft Gesellschaft für für Kunst Kunst und und Sport Sport<br />

in Tokio.<br />

In In In In der der der der Kategorie Kategorie Kategorie Kategorie Literatur/lyrische Literatur/lyrische Literatur/lyrische Literatur/lyrische Werke Werke Werke Werke gewann gewann gewann gewann der der der der<br />

Österreicher Österreicher Österreicher Hanns-Helmuth Hanns-Helmuth Hanns-Helmuth Stoiber Stoiber Stoiber mit mit mit seinem seinem seinem Ge- Ge- Gedicht<br />

dicht Der Der Diskus Diskus die die Bronzemedaille. Bronzemedaille. Stoiber Stoiber wurde wurde<br />

1918 1918 geboren, geboren, war war also also bei bei den den Berliner Berliner Spielen Spielen<br />

erst 17 Jahre alt. Er ist somit gewiss der jüngste<br />

Medaillengewinner bei den olympischen Kunstwettbewerben.<br />

In seinem preisgekrönten Sonett<br />

nimmt der Mittelschüler und jugendliche Dichter<br />

die am Diskus klebende Erde zum Vorwurf für philosophische<br />

Betrachtungen. Der Diskus wird zum<br />

Symbol des Lebens, „darin alles was zum Himmel<br />

will, der Erde Schmutz und Asche an sich<br />

hat“. Für diesen Wettbewerb hatten auch zwei<br />

prominente Literaten aus Österreich gemeldet:<br />

Alexander Lernet-Holenia (Der Marathonlauf)<br />

und und Roda-Roda Roda-Roda (Polo). (Polo).<br />

Der Diskus<br />

„Die rasche Scheibe fl og von meiner Hand –<br />

wie sie die schnelle Bahn zur Sonne sandte,<br />

wie sie sich steilen Flugs zur Erde wandte<br />

und hell hinschlagend furchte leicht den Sand!<br />

Ich nahm sie auf und sah sie prüfend an -:<br />

Wie an dem blanken Rand die Körner klebten,<br />

als ob hier tausend kleine Tiere lebten! –<br />

Ich stand und stand und Staunen kam mich an.<br />

Wie doch an alles, was zum Himmel strebt,<br />

vom Himmel kommt, sich hängt der Erde Tand<br />

und daß an allem Staub und Asche klebt!<br />

Ich wische über diesen Eisenrand<br />

und streife ab den Schmutz mit meiner Hand,<br />

die mir dabei ganz leise, leise bebt.“<br />

21 ........


........ 22<br />

Die Olympischen<br />

KunstwettBewerBe<br />

lONDON 1948<br />

Der Wiener Bildhauer und Medailleur Oskar<br />

Thiede (1879-1961), der in seiner Heimatstadt<br />

u.a. den Tuchlaubenbrunnen und ein<br />

Nestroy-Denkmal schuf, erhielt in der Kategorie<br />

Bildhauerkunst/Medaillen und Plaketten<br />

den zweiten Preis für Acht Sportplaketten mit<br />

realistisch ausgearbeiteten fi gürlichen Darstellungen<br />

zum Radfahren, Schi(lang?)lauf [St. Moritz<br />

1948], Ringen, Fußball, (Laufen), Schwimmen,<br />

(Starsprung), Stabhochsprung [XII. Olympiade<br />

1948 London] und Handball [Weltmeisterschaft<br />

1948] (zitiert nach Kramer). Für die vorgesehene<br />

V. Olympischen Winterspiele 1940 in Garmisch-<br />

Partenkirchen hatte er bereits die Siegermedaille<br />

entworfen.<br />

Der Der Österreicher Österreicher Edwin Edwin Grienauer Grienauer erhielt erhielt für für dessen dessen<br />

Siegerauszeichnung für Rudern in London Bronze.<br />

Ein Vergleich der Medaillen von 1928 mit der Londoner<br />

Rudererzeichnung – dargestellt ist die Siegerehrung<br />

nach einem Achterrennen und der Meeresgott<br />

Neptun mit Dreizack – beweist, dass der Künstler seinen<br />

formalen und stilistischen Gestaltungsprinzipien<br />

im Laufe der Jahre nicht verändert hat.<br />

In der Kategorie Architektur/ArchitektonischeEntwürfe<br />

gewann Prof. Adolf Hoch<br />

(*1910) mit dem Entwurf Skisprungschanze<br />

auf dem Kobenzl<br />

die Goldmedaille.<br />

Das Olympiastadion, genannt „Vogelnest“,<br />

von Peking – ein architektonisches<br />

Meisterwerk<br />

„Schispringschanze auf dem Kobenzl“<br />

Auf der vom Österreichischen Olympischen <strong>Comité</strong><br />

zur Verfügung gestellten Abbildung des Projektes fi nden<br />

sich die folgenden Erläuterungen:<br />

„Bis 1948 war es auf Skisprunganlagen nur vom<br />

Preisrichter- und Presseturm aus möglich, die Haltung<br />

des Skispringers während des gesamten Sprungverlaufes<br />

zu beurteilen. Bei diesem Projekt kann von allen<br />

25.000 Tribünenplätzen der Gesamtverlauf des<br />

Skispringers beobachtet werden. Für die Festlegung<br />

der Neigung der Anlaufbahn und des Tisches, sowie<br />

der Krümmung der Aufsprungbahn waren ausschließlich<br />

physikalische, sprungtechnische Gesichtspunkte<br />

und für die Formgebung der Tribünen die Sichterfordernisse<br />

ausschlaggebend. Bei den seit 1948 für die<br />

Winterolympiaden neu errichteten Skisprunganlagen<br />

wurden obige Erkenntnisse von den Architekten bereits<br />

verwendet“.<br />

Adolf Hoch stammte aus Böhmen und war Meisterschüler<br />

von Peter Behrens an der Wiener Akademie. Bis<br />

1945 in einer Arbeitsgemeinschaft mit O. Hofmann,<br />

entwarf er Siedlungen und Neubauten (Wüstenrot und<br />

Optische Anstalt Görz) in Wien, das Kurhaus in Bad<br />

Hall und die Marienbrücke in Wien.<br />

Die Silbermedaille gewann der österreichische Architekt<br />

Alfred L. Rinesch (*1911) für sein Wassersportzentrum<br />

in Kärnten. Das Carinthia Zentrum im Wörthersee<br />

vereint – auf einer Halbinsel gelegen – in zweckvoller<br />

Weise Hafen und Anlegestelle für Boote jeder Art mit<br />

verschiedenen Strand- und Schwimmbädern sowie einer<br />

großzügig angelegten offenen und gedeckten sanft<br />

geschwungenen Promenade.<br />

Nach 1948 sind die Olympischen Kunstwettbewerbe<br />

abgeschafft worden, was von vielen als Fehlentscheidung<br />

des IOC eingestuft worden ist. Bis heute ist es<br />

jedoch nicht gelungen, sie wieder als Teil des Olympischen<br />

Programms zu etablieren. Dies erscheint auch<br />

für die Zukunft fraglich, obwohl der Verbindung von<br />

Kunst und Kultur mit dem Olympischen Gedanken seit<br />

der Antike große Bedeutung beigemessen wurde. Auch<br />

Pierre de Coubertin hatte diese Verbindung als äußerst<br />

wichtig erachtet.<br />

Aktuelle künstlerische Einfl üsse kommen zumindest in<br />

Form der immer aufwendiger inszenierten Eröffnungs-<br />

und Schlussfeiern zur Geltung. Heute sind an die Stelle<br />

dieser Wettbewerbe Kunstdarbietungen getreten, die<br />

von den sportlichen Wettbewerben vollständig losgelöst<br />

sind. Theatervorstellungen, Konzerte, Ballettaufführungen<br />

und Ausstellungen werden in der Olympiastadt,<br />

der Region, im ganzen Gastland veranstaltet.<br />

Eröffnungsfeier der Olympischen Sommerspiele<br />

2008 in Peking<br />

Die Olympischen<br />

KunstwettBewerBe<br />

23 ........<br />

Die Olympischen spiele fördern heute demnach<br />

die Öffnung und bessere Verständigung unter den<br />

menschen mit der entdeckung einer neuen Kultur.<br />

PEKING 2008


........ 24<br />

1948<br />

1948 (1)<br />

1948 (2)<br />

Olympische Bewegung<br />

in Österreich<br />

Die historische Entwicklung des Österreichischen Olympischen <strong>Comité</strong>s –<br />

Eine Erfolgsgeschichte, Teil 2<br />

Wegen des Zweiten Weltkriegs waren die Olympischen<br />

Spiele zweimal (1940/1944) ausgefallen. Im<br />

Jahr 1948 fanden die XIV. Olympischen Sommerspiele<br />

erstmals in der damals vom Krieg noch schwer gezeichneten<br />

Stadt London wieder statt. Österreich durfte<br />

„als erstes Opfer des Nationalsozialismus“, wie die<br />

Alliierten das Schicksal des Landes bezeichnet haben,<br />

an den Wettkämpfen teilnehmen. Bei den sportlichen<br />

Wettkämpfen errang die österreichische Olympiamannschaft<br />

eine Gold- und drei Bronzemedaillen. Die Goldmedaille<br />

gewann Herma Bauma (1) im Speerwerfen.<br />

Sie hatte in dieser Disziplin 1947 und 1948 auch den<br />

Weltrekord inne. Bronze gewannen Ellen Müller-Preis<br />

im Damen-Florettfechten, Fritzi Schwingel im Kajak-Einer<br />

und Ina Schäffer im Kugelstoßen. Bei den Londoner<br />

Spielen wurden letztmalig Medaillen in den Kunstwettbewerben<br />

vergeben. Adolf Hoch gewann Gold im<br />

Kunstbewerb für seinen Entwurf „Skisprungschanze auf<br />

dem Kobenzl“. Die Skiläuferin Trude Beiser (2) eroberte<br />

Gold in der Alpinen Kombination und Silber bei den<br />

V. Olympischen Winterspielen in St. Moritz.<br />

1952 (1)<br />

1956 (1)<br />

1960 (2)<br />

Bei den VI. Olympischen Winterspielen in Oslo<br />

erreichte die österreichische Mannschaft mit 2<br />

Gold, 4 Silber und 2 Bronze den fünften Platz.<br />

Im Alpinen Skilauf, wo Abfahrt, Riesenslalom und<br />

Slalom erstmals als getrennte Wettbewerbe durchgeführt<br />

wurden, waren die Österreicher besonders<br />

erfolgreich. Othmar Schneider (1) gewann die<br />

Goldmedaille im Slalom und die Silbermedaille<br />

im Abfahrtslauf. Beim Abfahrtslauf der Damen erzielte<br />

Trude Jochum-Beiser die Goldmedaille. Die<br />

XV. Olympischen Sommerspiele 1952 in Helsinki<br />

waren für Österreich wenig erfolgreich und kehrte<br />

lediglich mit einer Silber- und Bronze-Medaille zurück.<br />

Im Jahr 1956 erlebte Österreich bei den VII. Olympischen<br />

Winterspielen in Cortina d´Ampezzo den<br />

bisher größten Triumph eines einzelnen Olympia-<br />

Sportler. Toni Sailer (1) gewann 3 Goldmedaillen,<br />

im Slalom, im Riesentorlauf und in der Abfahrt.<br />

Sissy Schwarz und Kurt Oppelt (2) gewannen die<br />

1956 (2)<br />

1960 (1)<br />

1952<br />

1956<br />

1960<br />

1964 (3)<br />

Goldmedaille im Eiskunstlaufen der Paare. Außer<br />

dem Olympiasieg gelang ihnen im selben Jahr der<br />

Gewinn der Europameisterschaften und der Weltmeisterschaften.<br />

Damit hatten sie das Traumziel aller<br />

Eiskunstläufer erreicht. Mit den XVI. Olympischen<br />

Sommerspielen in Melbourne 1956 fanden erstmals<br />

Olympische Spiele auf dem fünften Kontinent<br />

statt (Reiterspiele in Stockholm). Die österreichische<br />

Olympia-Mannschaft erreichte in Melbourne zwei<br />

Bronzemedaillen.<br />

Bei den VIII. Olympischen Winterspielen im kalifornischen<br />

Wintersportort Squaw Valley gewannen<br />

die österreichischen Sportler insgesamt fünf Medaillen.<br />

Besonders hervorzuheben der Skiläufer Ernst<br />

Hinterseer (1), holte Gold und Bronze im Slalom<br />

und im Riesentorlauf der Herren. Über 5000 Athleten<br />

fanden im Jahr 1960 den Weg zu den XVII.<br />

Olympischen Sommerspielen in der Ewigen Stadt<br />

Rom. Für eine Überraschung sorgte der Schütze<br />

Hubert Hammerer (2) aus Egg im Bregenzer Wald<br />

– vor allem für die österreichischen Sport-Journalisten<br />

vor Ort. Diese verpassten seinen Sieg im Schießen<br />

mit dem freien Gewehr und wurden erst durch<br />

Anrufe aus den Heimatredaktionen aufgeschreckt.<br />

Obwohl Hammerer erst wenige Wochen vor den<br />

Olympischen Spielen einen Weltrekord erzielt hatte,<br />

war während des Wettbewerbs kein Journalist<br />

zugegen, weshalb die Berichte über seinen Erfolg<br />

erst mit Verspätung aus Rom eintrafen.<br />

1964 (4)<br />

1964 (1)<br />

Olympische Bewegung<br />

in Österreich Teil 2<br />

Geschafft! 1964 brannte erstmals das Olympische<br />

Feuer in Österreich. Mit den IX. Olympischen Winterspielen<br />

in Innsbruck erfüllte sich für alle, die sich<br />

im Land teilweise seit über einem Jahrzehnt für Olympische<br />

Spiele in Österreich stark gemacht hatten, ein<br />

Traum. Die Wettkämpfe wurden ein großer Erfolg<br />

und international stark beachtet. Tausende Helferinnen<br />

und Helfer, Ehrenamtliche und professionelle<br />

Kräfte erhielten für ihren Einsatz bei der Vorbereitung<br />

und Durchführung der Spiele die Olympische Verdienstmedaille.<br />

Vier Goldmedaillen, fünf Silbermedaillen<br />

und drei Bronzemedaillen gewann das österreichische<br />

Olympia-Team. Am Ende eroberte es<br />

den zweiten Rang – und vor allem die Herzen der<br />

Millionen Fans im eigenen Land. Innsbruck 1964<br />

brach alle bisherigen Zuschauerrekorde für Olympische<br />

Winterspiele, sowohl an den Sportstätten<br />

als auch an den Radio und Fernsehgeräten. Christl<br />

Haas (1) aus Kitzbühel krönte 1964 ihre Karriere<br />

mit dem Olympiasieg in der Abfahrt. Pepi Stiegler<br />

(2) siegte im Slalom, Egon Zimmermann (3) sicherte<br />

sich die Goldmedaille im Abfahrtslauf. Bei den<br />

Innsbrucker Spielen war Rennrodeln erstmals eine<br />

olympische Disziplin. Prompt gewannen die Österreicher<br />

Josef Feistmantl und Manfred Stengl (4) im<br />

Rodel-Doppelsitzer die Goldmedaille auf ihrer Heimbahn.<br />

Enttäuschend verliefen die XVIII. Olympischen<br />

Sommerspiele in Tokio. Österreichs Sportler kehrten<br />

ohne eine einzige Medaille nach Hause zurück.<br />

1964 (2)<br />

25 ........<br />

1964


........ 26<br />

Olympische spiele<br />

in Österreich<br />

GAStGEBEr DEr OlyMPISCHEN<br />

WINtErSPIElE 1964 UND 1976<br />

Österreich bemühte sich intensiv um die Austragung<br />

der Olympischen Spiele. Initiiert wurde diese<br />

Tradition von den ÖOC-Präsidenten Dr. Josef<br />

Gerö und Dr. Heinrich Drimmel in den 1950er<br />

Jahren. Vom 3. bis 11. Mai 1951 fand in Wien der<br />

IOC-Kongress statt. Den Mitgliedern wurde ein<br />

eindrucksvolles Rahmenprogramm geboten. Wien<br />

bezauberte sie mit seinen Prachtbauten, seinen kulinarischen<br />

Genüssen und seinem vielfältigen kulturellen<br />

Angebot. Höhepunkt war ein Konzert der<br />

Wiener Philharmoniker unter dem Dirigenten Karl<br />

Böhm. Der Kongress schaffte Sympathien für Österreich<br />

und erwies sich als eine wichtige Grundlage<br />

für die folgenden Bewerbungen.<br />

DIE BEWErBUNGEN<br />

Die ersten Bewerbungen betrafen die Olympischen<br />

Winterspiele 1960 und 1964 mit Innsbruck als Austragungsort.<br />

Für das Jahr 1964 legte auch die Stadt Wien<br />

eine Bewerbung um die Olympischen Sommerspiele vor.<br />

Dass in einem Land gleichzeitig Winter- und Sommerspiele<br />

stattfi nden konnten, war seit Einführung der Olympischen<br />

Winterspiele 1924 möglich. Beispiele waren<br />

Frankreich mit Paris und Chamonix im Jahr 1924, die<br />

USA mit Los Angeles und Lake Placid im Jahr 1932 sowie<br />

Deutschland mit Berlin und Garmisch-Patenkirchen im Jahr<br />

1936.<br />

Bei einer Tagung des Internationalen Olympischen Komitees<br />

1959 in München präsentierte der Bürgermeister von<br />

Wien, Franz Jonas, den IOC-Mitgliedern die Bewerbung<br />

seiner Stadt. Mehrere IOC-Mitglieder betrachteten Österreich<br />

jedoch als wirtschaftlich zu schwach, um die Olym-<br />

Franz Klammer auf dem Weg zu<br />

Abfahrts-Gold bei den Olympischen<br />

Winterspielen 1976 in Innsbruck.<br />

pischen Sommerspiele durchzuführen, im Gegensatz<br />

zum damals stark aufstrebenden Japan. So hatte Wien<br />

gegen den Konkurrenten Tokio keine Chance. Dennoch<br />

konnte man sich in Österreich freuen, da das ÖOC<br />

mit der Bewerbung von Innsbruck um die Olympischen<br />

Winterspiele 1964 erfolgreich war.<br />

Die Organisatoren von Innsbruck überzeugten das IOC<br />

mit den hervorragend gelungenen Winterspielen 1964<br />

von ihren Fähigkeiten schließlich so sehr, dass die Stadt<br />

schon wenige Jahre später nochmals als Austragungsort<br />

gewählt wurde. Aufgrund eines überraschenden Rückzugs<br />

von Denver, USA, von den Olympischen Winterspielen<br />

1976 nur drei Jahre vor Beginn dieser Spiele,<br />

favorisierten maßgebliche Kräfte im IOC Innsbruck als<br />

„Notlösung“. Dennoch musste sich der Innsbrucker Bürgermeister<br />

Alois Lugger im Dezember 1972 offi ziell be-<br />

werben. Innsbruck gewann das Bewerbungsverfahren<br />

und trug 1976 erneut die Olympischen Winterspiele<br />

mit einer bravourösen organisatorischen Leistung aus.<br />

Dies hatte nachhaltig positive Auswirkungen für Tirol als<br />

Magnet für Wintersport und Tourismus. Bis heute gilt<br />

das Bundesland als Österreichs Wintersport-Destination<br />

Nummer eins. Von diesem Renommee profi tierte auch<br />

der Tourismus in anderen Bundesländern. Die Touristiker<br />

ermunterten das ÖOC sich erneut um Olympische<br />

Olympische spiele in Österreich<br />

Olympische spiele<br />

in Österreich<br />

BEWERBUNGEN FÜR OLYMPISCHE SPIELE IN ÖSTERREICH<br />

Winterspiele am Beginn des 21. Jahrhunderts zu bewerben.<br />

Mit Graz für die Spiele 2002, Klagenfurt für<br />

2006 und Salzburg für 2010 und 2014 wurden vier<br />

Bewerbungen durchgeführt. Graz und Klagenfurt waren<br />

jedoch international chancenlos. Große Beachtung<br />

fand dagegen die Bewerbung von Salzburg für<br />

2014, doch konnte sich Österreich gegen die von<br />

Süd-Korea und Russland extrem aufwendig geführten<br />

„Materialschlachten“ nicht durchsetzen.<br />

27 ........<br />

INNSBrUCK 1976


........ 28<br />

Olympische spiele<br />

unD pOlitiK<br />

„Außer zwei Weltkriegen beschädigten eine<br />

Vielzahl politischer Behinderungen und als Tiefpunkte<br />

der jüngeren Vergangenheit die Olympiaboykotte<br />

1976 in Montreal, 1980 in Moskau und<br />

1984 in Los Angeles die in Ihrem Grundwesen<br />

von Friedenssehnsucht getragene Olympische<br />

Bewegung. Jetzt (1990) erwächst der Menschheit<br />

zukunftsfrohe Hoffnung: 1990 fi elen bis dahin<br />

Waffen strotzende Grenzbefestigungen in Europa,<br />

verheißen viel versprechende Anzeichen das nahende<br />

Ende des feindlichen Wettrüstens der Militärblöcke.<br />

Gewiss ist der Horizont nicht frei von Zweifel<br />

am Fortbestand olympischer Ideale. Historiker,<br />

Philosophen, Pädagogen und Theologen werden<br />

nicht müde, humanistische Defi zite des modernen<br />

Spitzensports zu beklagen: In kaum einer Bestands-<br />

OlyMPISCHE OlyMPISCHE SPIElE SPIElE UND UND POlItIK POlItIK<br />

Schon im Altertum herrschte im alten Griechenland<br />

das Gebot des Friedens für den gesamten<br />

Zeitraum der Spiele. Während die Athleten<br />

im Heiligen Hain von Olympia um den Sieg<br />

kämpften, hatten allerorts sonst die Waffen zu<br />

schweigen. Die Olympischen Spiele der Neuzeit<br />

wurden durch den 1. und 2. Weltkrieg unterbrochen,<br />

haben unterschiedlichste Boykotte<br />

und Boykottdrohungen erlebt oder werden von<br />

Politikern für ihr politisches System verwendet.<br />

Die Spiele waren und sind bis heute ein Friedensbringer,<br />

eine Bewegung, die es bis ins 21. Jahrhundert<br />

geschafft hat, ein Fest der Völkerverständigung<br />

zu sein und Krisen jeder Art zu trotzen.<br />

1896 Athen:<br />

Frauen und Farbigen war die Teilnahme an den Spielen<br />

untersagt;<br />

1916:<br />

Ausfall der Spiele wegen des Ersten Weltkrieges;<br />

1920 Antwerpen:<br />

Die Verlierer des Ersten Weltkriegs waren ausgeschlossen;<br />

1936 Berlin:<br />

Selbstdarstellung des nationalistischen Regimes; ausländische<br />

Juden durften nicht einreisen;<br />

1940 und 1944:<br />

Ausfall der Spiele wegen des Zweiten Weltkrieges;<br />

1956:<br />

aufnahme des Erbes Pierre de Coubertins fehlt die<br />

These, die Olympische Idee befi nde sich permanent<br />

in der Krise. Ein Ausschnitt ist immer nur ein Teil<br />

des Ganzen. Finden setzt stets Suchen voraus - Irrwege<br />

eingeschlossen. Trotz politischer Bedrängnisse,<br />

trotz Fährnissen der Kommerzialisierung und<br />

Unredlichkeiten in Gestalt pharmakologischer und<br />

technischer Manipulationen, hat sich die Olympische<br />

Bewegung ihr Kernwesen als weltumspannende<br />

Plattform sportlichen Miteinanders erhalten,<br />

die Faszination Olympischer Spiele in der heutigen<br />

Form als unvorstellbare Dimensionen verbreitert.<br />

Pierre de Coubertins Ideen vom friedlichen Treffen<br />

aller Völker und aller Rassen in Olympischer<br />

Arena überstand zwei Weltkriege, sie überdauerte<br />

Faschisten, Stalinisten und deren Abarten.“<br />

[Zitiert aus: Willi Ph. Knecht: „Olympische Spiele der Neuzeit“ (proSport, Band 1, Seite 43)]<br />

Wegen des ungarischen Volksaufstandes und des Suezkrieges<br />

sagten die arabischen Staaten sowie die Niederlande,<br />

Spanien und die Schweiz für Melbourne ab;<br />

ebenso China wegen der Teilnahme Taiwans;<br />

1960 rom:<br />

Einzige Teilnahme Südafrikas; Danach wurde das Land<br />

wegen seiner Apartheidpolitik ausgeschlossen;<br />

1968 Mexiko:<br />

Die farbigen US-Sportler Tommie Smith und John Carlos<br />

demonstrieren während der Siegerehrung gegen die<br />

Rassendiskriminierung und für die Black-Power-Bewegung<br />

in den USA;<br />

1972 München:<br />

Das IOC schloss Rhodesien auf Druck von 12 afrikanischen<br />

Staaten von den Spielen in München aus; Attentat<br />

auf die israelische Mannschaft im olympischen<br />

Dorf mit 17 Toten;<br />

1976 Montreal:<br />

Weil das Teilnehmerland Neuseeland Kontakte zu Südafrika<br />

pfl egte, traten 22 afrikanische und 10 arabische<br />

Länder nicht an;<br />

1980 Moskau:<br />

Nach dem Einmarsch der Sowjetunion in Afghanistan<br />

nahmen rund 50 „westliche“ Länder nicht an den Spielen<br />

teil;<br />

1984 los Angeles:<br />

Absage der meisten kommunistischen Staaten („Ostblock-Staaten“,<br />

wie die DDR, UdSSR und Kuba); daneben<br />

verzichteten auch Länder der Dritten Welt auf eine<br />

Teilnahme;<br />

1988 Seoul:<br />

Die Olympischen Spiele 1988 in Seoul wurden von<br />

Nord-Korea boykottiert;<br />

Die Taktik der Unabhängigkeit durch ausreichende<br />

Finanzmittel, welche IOC-Präsident Juan Antonio Samaranch<br />

konsequent verfolgte, führte dazu, dass die<br />

Olympischen Spiele von 1988 bis heute politisch nicht<br />

mehr missbraucht werden konnten. Selbst die Olympischen<br />

Sommerspiele 2008 in Peking (weltweite Proteste<br />

gegen die Politik Chinas gegenüber Tibet) wurden<br />

von keinem einzigen Land boykottiert.<br />

Dr. Jacques Rogge, Präsident des IOC,<br />

ein Kämpfer für Doping-freien Sport.<br />

Olympische spiele<br />

unD pOlitiK<br />

29 ........


........ 30<br />

1968<br />

1972<br />

Olympische Bewegung<br />

in Österreich Teil 2<br />

Bei den X. Olympischen Winterspielen in Grenoble<br />

holte das österreichische Team insgesamt 11 Medaillen,<br />

darunter drei Gold-, vier Silber- und vier<br />

Bronzemedaillen. Der überragende Skirennläufer<br />

Karl Schranz wurde in Führung liegend von der<br />

IOC-Jury disqualifiziert. Goldmedaillen gewannen<br />

beim Abfahrtslauf Olga Pall, Manfred Schmid (1)<br />

im Rodel-Einsitzer sowie Wolfgang Schwarz im Eiskunstlauf.<br />

Die XIX. Olympischen Sommerspiele in<br />

Mexico City waren für die Athleten eine besondere<br />

Herausforderung. Der Grund war die für die meisten<br />

ungewohnte Höhenluft, die das Klima in der 2200<br />

Meter über dem Meeresspiegel gelegenen Stadt<br />

prägt. Das österreichische Team gewann zwei Silber-<br />

und zwei Bronzemedaillen.<br />

Die XI. Olympischen Winterspiele in Sapporo im<br />

standen aus österreichischer Sicht ganz im Zeichen<br />

des Ausschlusses von Karl Schranz aufgrund der Verletzung<br />

des Amateurparagraphen. Mit dem Vorwurf,<br />

den Amateurparagraphen verletzt zu haben, wurde<br />

er in Sapporo von der Teilnahme ausgeschlossen.<br />

Als Einziger!!! Aus sportlicher Sicht gab es trotzdem<br />

hervorragende Ergebnisse: Trixi Schuba (1) gewann<br />

Gold im Eiskunstlauf, Annemarie Pröll Silber in der<br />

Abfahrt und im Riesentorlauf, Heini Messner Bronze<br />

in der Abfahrt, und Wiltrud Drexel im Riesentorlauf.<br />

Die österreichische Mannschaft konnte sich bei den<br />

XX. Olympischen Spielen in München keine Goldmedaille<br />

sichern. Eine Silbermedaille gewann Norbert<br />

1968 (1)<br />

1976 (1)<br />

1972 (1)<br />

1980 (1)<br />

1980 (3)<br />

Sattler im Kanu, je eine Bronzemedaille errangen<br />

die Leichtathletin Ilona Gusenbauer und der Schütze<br />

Rudolf Dollinger.<br />

Die XII. Olympischen Winterspiele in Innsbruck waren<br />

der abermalige Beweis für die Kreativität und die Organisationsfähigkeiten<br />

des Organisationskomitees in<br />

Innsbruck. Kurzfristig für Denver eingesprungen, das<br />

die Winterspiele erst drei Jahre vorher abgesagt hatte,<br />

wurde Innsbruck zum zweiten Mal nach 1964<br />

zum Schauplatz des außergewöhnlichen Wintersportfestes.<br />

Gold gewann Franz Klammer im Abfahrtslauf<br />

vom Patscherkofel sowie Karl Schnabl (1) im Skispringen<br />

auf der Großschanze. Die XXI. Olympischen<br />

Sommerspiele in Montreal waren in sportlicher Sicht<br />

eine große Enttäuschung. Rudolf Dollinger gewann<br />

als einziges Mitglied der österreichischen Olympia-<br />

Mannschaft eine Medaille: Bronze im Schießen.<br />

Die XIII. Olympischen Winterspiele in Lake Placid<br />

standen im Zeichen der politischen Auseinandersetzung<br />

zwischen den USA und der UdSSR. Österreichs<br />

Sportler kamen jedoch mit sieben Medaillen nach<br />

hause, Annemarie Moser-Pröll errang nach etlichen<br />

Niederlagen bei früheren Olympischen Winterspielen<br />

endlich die Goldmedaille, der Skispringer Anton<br />

„Toni“ Innauer (1) gewann in bestechender Form beim<br />

Springen von der 70-Meter-Schanze die Goldmedaille<br />

und Leonhard Stock (2) im Abfahrtslauf der Herren.<br />

Die folgenden XXII. Olympischen Sommerspiele in<br />

1980 (2)<br />

1988 (2)<br />

Fünf Österreichische Olympiasiegerinnen: Olga Pall (1968),<br />

Annemarie Moser-Pröll (1980), Michaela Dorfmeister (2006),<br />

Trude Jochum-Beiser (1948, 1952) und Sigrid Wolf (1988).<br />

1988 (1)<br />

1992 (3)<br />

1992 (5)<br />

1976<br />

1980<br />

1984<br />

1988<br />

1984 (1)<br />

1988 (3)<br />

1992 (1)<br />

1992 (4)<br />

Moskau 1980 wurden von den USA wegen der zunehmenden<br />

politischen Spannungen mit der UdSSR<br />

boykottiert. Auf sportlicher Ebene gewann Elisabeth<br />

Theurer (3) die Goldmedaille im Dressurreiten.<br />

Die XIV. Olympischen Winterspiele in Sarajevo waren<br />

für die österreichischen Olympioniken und für<br />

die erfolgsverwöhnten Wintersportler aus Österreich<br />

dürftig. Einzig Anton Steiner gewann im Abfahrtslauf<br />

eine Bronzemedaille. Die XXIII. Olympischen Sommerspiele<br />

in Los Angeles standen wiederum im Zeichen<br />

des Boykotts. Quasi als Revanche für Moskau<br />

1980 blieb diesmal die UdSSR den Wettkämpfen<br />

fern. Österreich musste sich mit drei Medaillen begnügen.<br />

Peter Seisenbacher (1) gewann Gold im<br />

Judo-Schwergewicht – eine echte Sensation, Andreas<br />

Kronthaler holte Silber im Luftgewehr-Schießen<br />

und Josef Reiter errang Bronze im Judo.<br />

Die XV. Olympischen Winterspiele in Calgary konzentrierten<br />

sich wieder ganz auf den Sport. Die<br />

österreichische Olympiamannschaft sicherte sich<br />

in Calgary insgesamt zehn Medaillen, davon drei<br />

goldene. Die stolzen Gewinner der Goldmedaillen<br />

waren Anita Wachter (1) in der Alpinen Kombination,<br />

Sigrid Wolf im Super-G und Hubert Strolz (2) in<br />

der Alpinen Kombination der Herren. Bei den XXIV.<br />

Olympischen Sommerspielen in Seoul gab es für Österreich<br />

zwar nur eine einzige Medaille, aber diese<br />

war eine Sensation. Der Judoka im Schwergewicht,<br />

1992 (2)<br />

1994 (2)<br />

1994 (1)<br />

Olympische Bewegung<br />

in Österreich Teil 2<br />

Peter Seisenbacher (3), wiederholte seinen Erfolg<br />

von 1984 und erkämpfte erneut die Goldmedaille.<br />

Er war der erste Judoka der Welt, der zweimal<br />

hintereinander die Goldmedaille im Schwergewicht<br />

gewann.<br />

Die XVI. Olympischen Winterspiele in Albertville<br />

brachten dem Team aus Österreich einen lange ersehnten<br />

Medaillensegen. Sie konnten insgesamt<br />

sechs Goldmedaillen mit nach Hause bringen. Patrick<br />

Ortlieb (1) raste mit Startnummer 1 auf Platz eins zum<br />

Abfahrtssieg und zur Goldmedaille, Ernst Vettori (2)<br />

gewann Gold im Skispringen von der Großschanze.<br />

Die „Neuner-Sisters“ (Doris (3) und Angelika), wie sie<br />

in den Medien genannt wurden, gewannen im Rodel-<br />

Einsitzer Gold und Silber. Erstmals seit 1968 gewann<br />

mit Ingo Appelt, Harald Winkler, Gerhard Haidacher<br />

und Thomas Schroll (4) Österreich wieder eine Goldmedaille<br />

im Bobfahren. Die österreichischen Damen<br />

standen den Herren in Albertville um nichts nach. Petra<br />

Kronberger (5) flog förmlich zum Erfolg. Gold im<br />

Slalom und in der Kombination. Bei den XXV. Olympischen<br />

Spielen in Barcelona errangen die österreichischen<br />

Sportler zwei Silbermedaillen.<br />

Lillehammer war der Anfang eines neuen Austragungsmodus:<br />

Seit 1994 fallen die Olympischen Winterspiele<br />

in das gerade Zwischenjahr zwischen den<br />

Olympischen Sommerspielen. Die österreichischen<br />

Wintersportler errangen bei den XVII. Olympischen<br />

Winterspielen in Lillehammer insgesamt neun Medaillen,<br />

darunter je eine Goldmedaille für Emese<br />

Hunyady (1), die den Eisschnelllauf gewann, und für<br />

Thomas Stangassinger (2), den Sieger im Slalom.<br />

Bei den XXVI. Olympischen Sommerspielen 1996<br />

in Atlanta wurde ein stolzes Jubiläum gefeiert. Vor<br />

<strong>100</strong> Jahren hatten die ersten Olympischen Spiele<br />

der Neuzeit in Athen stattgefunden. Hatten damals<br />

262 Athleten aus 14 Nationen an den Spielen teilgenommen,<br />

so waren es in Atlanta über 10.000<br />

Teilnehmer aus 197 Nationen. Zugleich verfolgten<br />

Milliarden Menschen auf der ganzen Welt die<br />

Olympischen Spiele an den Fernsehbildschirmen.<br />

Ein Erfolg, den selbst Pierre de Coubertin sich nicht<br />

hätte träumen lassen. „All Games. All Nations.“ Das<br />

Ziel von Coubertin wurde bis 1996 weitgehend erreicht.<br />

Bei den Jahrhundertspielen in Atlanta waren<br />

zwei österreichische Teilnehmer erfolgreich: Wolfram<br />

Waibel die Silbermedaille mit dem Luftgewehr<br />

und die Bronzemedaille im Kleinkaliber-Dreistellungskampf.<br />

Eine Bronzemedaille errang die Leichtathletin<br />

31 ........<br />

1992<br />

1994<br />

1996


........ 32<br />

1998<br />

2000<br />

2002<br />

Olympische Bewegung<br />

in Österreich Teil 2<br />

Theresia Kiesl beim 1500-Meter-Lauf.<br />

Bei den XVIII. Olympischen Winterspielen in Nagano<br />

wurde der österreichische Skirennläufer Hermann<br />

Maier (1) zur Legende. Er gewann nach seinem<br />

fürchterlichen Sturz in den beiden nächsten Rennen<br />

zwei Goldmedaillen, im Riesentorlauf und Super-G.<br />

Insgesamt eroberten die österreichischen Wintersportler<br />

in Japan 17 Olympische Medaillen. Mario<br />

Reiter (2) gewann ebenfalls eine Goldmedaille in<br />

der Alpinen Kombination.<br />

Sydney hieß die Olympioniken der Welt im 21.<br />

Jahrhundert willkommen. Die australische Metropole<br />

lud zu den XXVII. Olympischen Sommerspielen ein,<br />

die mit 199 teilnehmenden Nationen abermals einen<br />

neuen Rekord aufstellten. Das Binnenland Österreich<br />

feierte seine größten Erfolge bei den Spielen<br />

in Sydney auf dem Wasser. Christoph Sieber (1)<br />

gewann Gold im Windsurfen, Roman Hagara und<br />

Hans-Peter Steinacher (2) holten sich Gold im Segeln<br />

(Tornado). Die österreichische Top-Leichtathletin<br />

Stephanie Graf schaffte im 800-Meter-Lauf den hervorragenden<br />

2. Platz und sicherte sich damit Silber.<br />

Die XIX. Olympischen Winterspiele in Salt Lake City<br />

bewiesen einmal mehr, dass Doping zum größten<br />

Problem für den Leistungssport geworden ist. Den für<br />

Spanien startenden Johann Mühlegg wurde alle gewonnen<br />

Medaillen wegen Dopings aberkannt, somit<br />

wurde Christian Hoffmann (1), der im 30-Kilometer-<br />

Freistil hinter Mühlegg den zweiten Platz belegt hatte,<br />

zum bislang „spätesten“ Goldmedaillengewinner<br />

der olympischen Geschichte. Freuen konnten sich<br />

auch Fritz Strobl (2) und Stephan Eberharter (3), die<br />

jeweils Gold im Abfahrtslauf und im Riesentorlauf<br />

gewannen. Eberharter errang außerdem Silber im<br />

Super-G und Bronze in der Abfahrt.<br />

Die Premiere der Olympischen Spiele der Neuzeit<br />

2002 (2)<br />

1998 (1)<br />

1998 (2)<br />

2002 (3)<br />

2002 (1)<br />

2000 (1)<br />

2004<br />

2006<br />

2008<br />

lag genau 108 Jahre zurück, als Athen im Jahr 2004<br />

endlich wieder die Olympischen Spiele austragen<br />

durfte. Die „Zwischenspiele“ von 1906 wurden<br />

vom IOC nicht mitgerechnet. Die Zahl der Teilnehmerländer<br />

war im Lauf über eines Jahrhunderts von<br />

14 auf 202 Nationen angestiegen. Bei den XXVI-<br />

II. Olympischen Sommerspielen in Athen bescherte<br />

dem Olympiateam eine überraschende Goldmedaille<br />

im Triathlon durch die gebürtige Australierin Kate<br />

Allen (1). Den beiden Seglern Roman Hagara und<br />

Hans-Peter Steinacher (2) gelang das Kunststück,<br />

ihre Goldmedaille im Tornado-Segeln aus dem Jahr<br />

2000 zu wiederholen.<br />

Bei den XX. Olympischen Winterspielen in Turin waren<br />

die österreichischen Olympioniken so erfolgreich<br />

wie nie. Sie holten insgesamt 23 Medaillen,davon<br />

neun Goldmedaillen. Die Goldmedaille im Rennrodel-Doppelsitzer<br />

holten sich die Brüder Andreas und<br />

Wolfgang Linger (1). Felix Gottwald (2), der bisher<br />

erfolgreichste österreichische Olympiateilnehmer, in<br />

der Nordischen Kombination im Sprintbewerb sowie<br />

im Teamwettbewerb gemeinsam mit Christoph Bieler,<br />

Michael Gruber und Mario Stecher (2). Andreas<br />

Widhölzl, Andreas Kofler, Thomas Morgenstern<br />

(ebenso Gold im Einzelbewerb auf der Großschanze)<br />

und Martin Koch (3) holten den Olympiasieg im<br />

Mannschaftssprunglauf. Benjamin Raich (4) sicherte<br />

sich zweimal Gold im Riesentorlauf und im Slalom.<br />

Auch Michaela Dorfmeister (5) schaffte das Doppel-<br />

Gold mit Siegen im Abfahrtslauf und im Super-G.<br />

Als Gastgeber der XXIX. Olympischen Sommerspiele<br />

in Peking demonstrierte China das Selbstbewusstsein<br />

einer Nation, die auf der Grundlage seiner Jahrtausende<br />

alten Kultur den Aufbruch in die Zukunft<br />

geschafft schaffen will. Die fantastisch inszenierten<br />

Eröffnungs- und Schlussfeiern waren so eindrucksvoll<br />

wie die Leistungen der chinesischen Athleten. Österreichs<br />

Mannschaft präsentierte sich als sehr homogenes<br />

und erfolgreiches Team, das gesteckte Ziel<br />

von drei Medaillen wurde erreicht. Mirna Jukic errang<br />

die Bronzemedaille im <strong>100</strong>-Meter-Brustschwimmen<br />

der Damen. Violetta Oblinger-Peters gewann<br />

die Bronzemedaille im Wildwasser-Slalom und der<br />

Judoka Ludwig Paischer holte sich nach seinem frühen<br />

Ausscheiden in Athen 2004 die ersehnte Olympiamedaille<br />

in Silber.<br />

2000 (2)<br />

2004 (2)<br />

2006 (2)<br />

2006 (4)<br />

2006 (1)<br />

2006 (3)<br />

Olympische Bewegung<br />

in Österreich Teil 2<br />

2004 (1)<br />

2006 (5)<br />

33 ........


........ 34<br />

OlympiA<br />

unD JugenD<br />

Ein erklärtes Ziel der Olympischen Bewegung<br />

ist die Erziehung der Jugend mit Hilfe des Sports,<br />

um somit einen Beitrag zum Aufbau einer friedlichen<br />

Welt zu leisten. Dank der Initiative von<br />

Dr. Jacques Rogge, Präsident des Internationalen<br />

Olympischen Kommittees und zum damaligen<br />

Zeitpunkt Präsident der Vereinigung der Europäischen<br />

<strong>Comité</strong>s (EOC) wurden 1991 erstmals<br />

die sogenannten „Europäischen Olympischen<br />

Jugendtage“ durchgeführt, heute besser bekannt<br />

unter „Europäisches <strong>Olympisches</strong> Jugendfestival“<br />

(EYOF).<br />

„EUrOPÄISCHES EUrOPÄISCHES OlyMPISCHES<br />

OlyMPISCHES<br />

JUGENDFEStIVAl“ (EyOF)<br />

Das EYOF ist das einzige europaweite Multi-<br />

Sport-Event und wird alle zwei Jahre sowohl im<br />

Sommer als auch im Winter ausgetragen, die<br />

teilnehmenden AthletInnen sind zwischen 15 und<br />

18 Jahre alt.<br />

Österreich hat seit Beginn des EYOF an allen<br />

Ausgaben teilgenommen und einige nationale<br />

Größen haben bereits den Sprung von EYOF zu<br />

Olympia geschafft: Kathrin Zettel, Michaela Kirchgasser,<br />

Mario Scheiber, Bernhard Eisel, Roland<br />

Schwarzl, Günther Weidlinger, u.v.m.<br />

Sportarten im Winter sind Biathlon, Langlauf, Eishockey,<br />

Eiskunstlauf, Ski Alpin und Snowboard, im<br />

Sommer Basketball, Handball, Judo, Leichtathletik,<br />

Radfahrten, Schwimmen, Tennis, Tischtennis, Turnen,<br />

Volleyball und Wasserball.<br />

Das “9. Europäische Olympische Winter-Jugendfestival“<br />

fi ndet von 14. bis 21. Februar 2009 in Slask<br />

Beskidy (Polen) sowie das 10. Europäische Olympische<br />

Sommer-Jugendfestival Sommer-Jugendfestival von von 18. 18. bis bis 25. 25. Juli Juli 2009 2009 in in<br />

Tampere Tampere (Finnland) (Finnland) statt. statt.<br />

OlympiA unD JugenD<br />

„yOUtH OlyMPIC GAMES“ (yOG)<br />

35 ........<br />

Die „Youth Olympic Games” (YOG) für 14- bis 18-jährige<br />

Athletinnen und Athleten werden in Zukunft regelmäßig<br />

abgehalten. Das beschloss das Internationale<br />

Olympische Komitee (IOC) im Juli 2007 in Guatemala<br />

City. Innsbruck bewirbt sich um die Durchführung der<br />

„1st Winter Youth Olympic Games“ im Jahr 2012,<br />

im Zusammenwirken mit der Republik Österreich und<br />

dem ÖOC.<br />

Sowohl im Sommer, beginnend 2010 in Singapur,<br />

als auch im Winter 2012 sollen die YOG stattfi nden.<br />

Durch die YOG möchte das IOC der Olympischen<br />

Bewegung einen Innovations- und Verjüngungsschub<br />

geben. Die Spiele sind Teil eines großen Maßnahmenpaketes<br />

des IOC, das vor allem darauf abzielt,<br />

Kinder und Jugendliche vermehrt für Sport und Bewegung<br />

zu begeistern. Auch soll bei der medialen Vermittlung<br />

der YOG auf das veränderte Verhalten von<br />

Kindern und Jugendlichen bei der Mediennutzung<br />

reagiert werden, beispielsweise durch die Nutzung<br />

von sozialen Netzwerkplattformen im Internet. Innsbruck<br />

eignet sich aufgrund von Veranstaltungen<br />

wie Air & Style hervorragend, Innovationen und<br />

Verjüngung zu vermitteln, gilt es doch gerade bei<br />

unter 25-Jährigen in dieser Hinsicht als glaubwürdige<br />

Destination.<br />

Bei den Spielen 2012 sollen innerhalb von zehn<br />

Tagen alle Olympischen Wintersportarten und<br />

–disziplinen ausgetragen werden. Also jene,<br />

die auch am Programm der Olympischen Winterspiele<br />

2010 in Vancouver stehen: Biathlon,<br />

Bob (Disziplinen: Bob und Skeleton), Curling,<br />

Eishockey, Eislaufen (Disziplinen: Short Track,<br />

Eisschnelllauf, Eiskunstlauf), Rodeln (Kunstbahn),<br />

Ski (Disziplinen: Alpin, Langlauf, Freestyle,<br />

Nordische Kombination, Skisprunglauf, Snowboard);


........ 36<br />

OlympiA unD JugenD<br />

OlyMPISCHE rINGE<br />

FÜr FÜr FÜr SPOrt-lEIStUNGSZENtrEN<br />

SPOrt-lEIStUNGSZENtrEN<br />

SPOrt-lEIStUNGSZENtrEN<br />

Um professionell an die Weltspitze zu gelangen<br />

und somit erfolgreich bei Olympischen<br />

Spielen zu sein, muss jeder Athlet und Trainer<br />

in einem optimalen Umfeld trainieren und arbeiten<br />

können. Diese Rahmenbedingungen bieten<br />

derzeit drei überregionale Sportzentren, welche<br />

aufgrund ihres hochwertigen Angebotes, mit<br />

dem olympischen Gütesiegel „Olympiazentrum“<br />

ausgezeichnet sind.<br />

Diese Zentren bieten neben einer umfassenden<br />

Sportinfrastruktur (Trainings- und Wettkampfstätten)<br />

auch auch eine eine sportmedizinische sportmedizinische sowie sowie sportwissensportwissenschaftlicheschaftliche Untersuchungs- Untersuchungs- und und Betreuungsstelle.<br />

Betreuungsstelle.<br />

Optimal Optimal sind sind auch auch Kooperationen Kooperationen mit mit UniversiUniversitäten sowie weiteren Forschungseinrichtungen.<br />

FrAGE & ANtWOrt<br />

2 Fragen, 4 Olympioniken:<br />

Die Österreichischen Olympiazentren<br />

• Institut für medizinische und<br />

sportwissenschaftliche Beratung (IMSB)<br />

www.imsb.at<br />

• Olympiazentrum Oberösterreich<br />

www.olympiazentrum-ooe.at<br />

• Sportservice Vorarlberg<br />

www.sportservice-v.at<br />

1. Was bedeutete Ihnen der Gewinn der Goldmedaille(n)?<br />

2. Welche Erfahrung(en) haben Sie im Zuge von Olympischen Spielen gemacht?<br />

CHrIStOPH SIEBEr<br />

Goldmedaille in Athen 2004, Segeln/Mistral<br />

1. „Der Gewinn der Goldmedaille war die Erfüllung meiner Träume und die<br />

größte Bestätigung für die Arbeit an mir selbst. Die Erfahrungen sind unbezahlbar<br />

und es hat durchwegs einfach sehr viel Spaß gemacht.“<br />

2. „Die Olympischen Spiele sind für mich das größte friedliche Fest der Erde.<br />

Nur aktiv dort gewesen zu sein ist unbeschreiblich und die lange Vorbereitung<br />

allemal wert. Die temporären Leiden des Trainings sind nichts gegen<br />

die Erlebnisse, die bleibenden Erinnerungen und die gewonnenen Freundschaften<br />

aus dieser Zeit.“<br />

KAtE KAtE AllEN AllEN<br />

Goldmedaille Goldmedaille in in Athen Athen 2004, 2004, Triathlon Triathlon<br />

OlympiA unD JugenD<br />

1. 1. „Olympische „Olympische Spiele Spiele sind sind der der ultimative ultimative Traum Traum und und das das absolut absolut höchste höchste Ziel Ziel eines eines Sportlers. Sportlers.<br />

Du misst dich unter Beobachtung eines Millionenpublikums mit den Besten der Besten und<br />

wirfst in einem einzigen Wettkampf die Arbeit von vier Jahren in die Wagschale. Das Gefühl<br />

unmittelbar danach ist – zumindest war das bei meinem Sieg 2004 der Fall – fast neutral. Es<br />

braucht seine Zeit um zu realisieren was geschehen ist. Ruhe und etwas Abstand haben mir<br />

geholfen meinen Erfolg in vollen Zügen auskosten zu können. Erst Wochen nach meinem<br />

Zieldurchlauf habe ich kapiert das Nonplusultra im Spitzensport geschafft zu haben – eine<br />

unglaubliche Genugtuung und unvergleichliches Glücksgefühl.“<br />

2. „Wenn man den Gedanken an die Geld-Spiele verdrängt durchwegs positive. Der<br />

Multi-Kulti Faktor ist einzigartig, du bist Mitglied einer fl ippigen Großfamilie, wo Neid<br />

und Missgunst fehl am Platz sind. Das Klima unter den Sportlern ist locker gelöst, der<br />

gegenseitige Respekt sorgt für zusätzliche Harmonie.“<br />

BENJAMIN BENJAMIN rAICH rAICH<br />

Goldmedaille Goldmedaille im im Slalom Slalom und und Riesenslalom Riesenslalom in in Turin Turin 2006, 2006, Bronzemedaille Bronzemedaille im im Slalom Slalom und und in in der der KombinatiKombinati- onon in in Salt Salt Lake Lake City City 2002 2002<br />

1. 1. Ist Ist sehr sehr schwer schwer zu zu erreichen, erreichen, da da sie sie nur nur alle alle 4 4 Jahre Jahre stattfi stattfi nden. nden. Kindheitstraum Kindheitstraum wurde wurde<br />

erfüllt! Der Stellenwert der Spiele ist durch seine lange Geschichte sehr hoch.<br />

2. Die Spiele sind etwas ganz Besonderes da sie nur alle 4 Jahre stattfi nden und es<br />

deshalb nur wenige Möglichkeiten hat Medaillen zu gewinnen. Weiters trifft man<br />

hier Sportler aus vielen verschiedenen Sportarten - sehr interessant. Das Flair und die<br />

Atmosphäre der Spiele sind etwas Besonderes.<br />

FElIX FElIX GOttWAlD<br />

GOttWAlD<br />

Goldmedaille Goldmedaille im im Sprint Sprint und und in in der der Mannschaft Mannschaft sowie sowie Silber Silber im im Einzelbewerb Einzelbewerb 2006 2006 in in Turin, Turin, Bronze Bronze im im<br />

Einzel-, Einzel-, Sprint- Sprint- und und Mannschaftsbewerb Mannschaftsbewerb 2002 2002 in in Salt Salt Lake Lake City City (Teilnehmer (Teilnehmer bei bei den den Spielen Spielen zwischen zwischen<br />

1994 1994 und und 2006) 2006)<br />

1. 1. Im Im Sport Sport bedeutet bedeutet die die Goldmedaille Goldmedaille bei bei Olympischen Olympischen Spielen, Spielen, das das höchste höchste zu zu<br />

erreichende Ziel. Viel wertvoller als die Medaille selbst sind aber die, durch den<br />

persönlichen Weg, gewonnenen Erfahrungen: Ziele setzen und dafür zu leben,<br />

Erlebnisse in der Arbeit im Team, Konsequenz, Durchhaltevermögen, Eigenverantwortung,<br />

Sich-Selbst-Vertrauen und nicht zuletzt sich bei jeglichem Tun, ein Leben<br />

lang in den Spiegel schauen zu können! Das in das tägliche Leben umzumünzen<br />

ist der wahre Erfolg!<br />

2. Die ersten Spiele in Lillehammer waren überwältigend, ich war so beeindruckt,<br />

dass es mir mit 17 Jahren schwer fi el, mich auf das Wesentlichste zu konzentrieren.<br />

Aus den nächsten Spielen in Nagano lernte ich aus Fehlern, so dass ich in Salt<br />

Lake City drei Mal Bronze gewinnen konnte. Schön, motivierend und ein Grund<br />

für die weitere konkrete Zielsetzung, Olympiasieger zu werden. Turin 2006 war<br />

absolut die Erfüllung meines sportlichen Traums. Und für mich der persönliche<br />

Beweis, dass man alles erreichen kann, was man auch erreichen will!<br />

37 ........


........ 38<br />

VerBAnD<br />

DIE DIE DIE DIE PrÄSIDENtEN PrÄSIDENtEN PrÄSIDENtEN PrÄSIDENtEN DES DES DES DES ÖOC ÖOC ÖOC ÖOC<br />

1908-1912:<br />

Balduin GROLLER<br />

1946-1954:<br />

Dr. Josef GERÖ<br />

1912-1914:<br />

Dr. Otto HERSCHMANN<br />

1956-1969:<br />

Dr. Heinrich DRIMMEL<br />

1914-1919*:<br />

Rudolf Graf<br />

COLLOREDO-MANNSFELD<br />

1969-1972:<br />

Dr. Heinz PRUCKNER<br />

1923-1929:<br />

Prof. Dr. Martin HAUDEK<br />

1973-1990:<br />

Kurt HELLER<br />

DIE DIE DIE DIE GENErAlSEKrEtÄrE GENErAlSEKrEtÄrE GENErAlSEKrEtÄrE GENErAlSEKrEtÄrE DES DES DES DES ÖOC ÖOC ÖOC ÖOC<br />

1900-1935*:<br />

RegR Hans PFEIFFER<br />

1935-1938:<br />

General Franz PÖTSCH<br />

1946-1972:<br />

Edgar FRIED<br />

1972-1982:<br />

Dr. Peter PILSL<br />

1929-1938:<br />

Dr. Theodor SCHMIDT<br />

Seit 1990:<br />

Dr. Leo WALLNER<br />

*Es dürften bis 1923 die Kontakte zum IOC unterbrochen gewesen sein. 1920 waren die „Mittelmächte“ von den<br />

Spielen in Antwerpen ausgeschlossen gewesen.<br />

Seit 1982:<br />

Dr. Heinz JUNGWIRTH<br />

*Hans Pfeiffer wirkte schon im Komitee für die Olympischen Spiele 1900 in Paris mit. Er war Generalsekretär des Zentral-Verbandes<br />

für gemeinsame Sportinteressen und seit 1920 Generalsekretär des Österreichischen Hauptverbandes<br />

für Körpersport. Das ÖOC war in diese Institutionen eingebaut, Pfeiffer war somit auch Generalsekretär des ÖOC.<br />

ÖStErrEICHISCHE ÖStErrEICHISCHE ÖStErrEICHISCHE ÖStErrEICHISCHE IOC-MItGlIEDEr<br />

IOC-MItGlIEDEr<br />

IOC-MItGlIEDEr<br />

IOC-MItGlIEDEr<br />

1905-1909:<br />

Prinz Alexander zu<br />

SOLMS-BRAUNFELS<br />

1947-1969:<br />

Dr. Manfred MAUTNER<br />

MARKHOF<br />

1911-1919:<br />

Fürst Otto zu<br />

WINDISCHGRÄTZ<br />

1969-1976:<br />

Dr. Rudolf NEMETSCHKE<br />

1912-1919:<br />

Rudolf Graf<br />

COLLOREDO-MANNSFELD<br />

1977-2000:<br />

DVw. Philipp von<br />

SCHOELLER<br />

SCHIrMHErrEN SCHIrMHErrEN SCHIrMHErrEN SCHIrMHErrEN DES DES DES DES ÖOC ÖOC ÖOC ÖOC<br />

1946-1951:<br />

Dr. Karl Renner<br />

1974-1986:<br />

Dr. Rudolf Kirschschläger<br />

1951-1957:<br />

Dr. Theodor Körner<br />

1986-1992:<br />

Dr. Kurt Waldheim<br />

1957-1965:<br />

Dr. Adolf Schärf<br />

Olympische Bewegung<br />

in Österreich Teil 3<br />

1992-2004:<br />

Dr. Thomas Klestil<br />

1924-1928:<br />

Prof. Dr. Martin HAUDEK<br />

Seit 1998:<br />

Dr. Leo WALLNER<br />

1965-1974:<br />

Dr. Franz Jonas<br />

Seit 2004:<br />

Dr. Heinz Fischer<br />

1928-1939:<br />

Dr. Theodor SCHMIDT<br />

Die Bundespräsidenten der Republik haben jeweils die Schirmherrschaft über das Olympische <strong>Comité</strong> übernommen.<br />

39 ........


........ 40<br />

Olympische Bewegung<br />

in Österreich Teil 3<br />

IOC-SESSIONEN IN ÖStErrEICH<br />

Nachdem schon 1933 die 32. IOC-Session in Wien<br />

durchgeführt werden konnte, wurde Österreich 1951<br />

abermals mit der Ausrichtung der 46. IOC-Session<br />

betraut. Die Bundeshauptstadt Wien veranstaltet eine<br />

echte „Friedenskonferenz des Sportes“, an der auch Leopold<br />

Figl, Kardinal Innitzer und die Hochkommissare<br />

der vier Besatzungsmächte in Österreich teilnahmen.<br />

Dieser Olympische Schritt bot zugleich die Gelegenheit,<br />

Österreich für die Ausrichtung Olympischer Spiele anzu-<br />

OlyMPISCHEr OrDEN<br />

Der Olympische Orden („Olympic Order“) wurde 1974 geschaffen<br />

und wird seitdem an lebende Persönlichkeiten verliehen,<br />

die die Olympische Idee durch ihre Tätigkeiten fördern,<br />

die sich in bemerkenswerter Weise um die Sportwelt verdient<br />

gemacht haben oder die in irgendeiner Weise ihre Dienste der<br />

Olympischen Bewegung zur Verfügung gestellt haben. Analog<br />

zu den Olympischen Medaillen gibt es die Klassen Bronze, Silber<br />

und Gold, wobei seit 1981 keine Bronzeorden mehr verliehen<br />

werden. Vor 1975 hieß die Auszeichnung <strong>Olympisches</strong><br />

Diplom, deren erster Träger Theodor Roosevelt (1904) war.<br />

melden. Nach Erhalt des Zuschlages der Olympischen<br />

Winterspiele 1964 konnte die Olympiastadt Innsbruck<br />

im selben Jahr die 62. IOC-Session durchführen. 1974<br />

war wieder Wien mit der ehrenvollen Aufgabe betraut<br />

worden, die 75. IOC-Session auszurichten, die sehr<br />

erfolgreich verlaufen ist. Nachdem Innsbruck erneut<br />

den Zuschlag erhielt, Olympische Winterspiele zu veranstalten,<br />

fand die 77. IOC-Session 1976 wieder auf<br />

österreichischem Boden, in Innsbruck statt.<br />

1975: Prof. Ellen MÜLLER-PREIS (†)<br />

1976: Dr. Rudolf NEMETSCHKE (†)<br />

1979: Dr. Emmy SCHWABE (†)<br />

1981: Kommerzialrat Gregor HRADETZKY (†)<br />

1982: DDr. Alois LUGGER (†)<br />

1982: Toni SAILER<br />

1983: Edgar FRIED (†)<br />

1984: Reg.-Rat Herma BAUMA (†)<br />

1984: Bert ISATITSCH (†)<br />

1985: Univ.-Prof. Dr. Ludwig PROKOP<br />

1985: Walter WASSERVOGEL (†)<br />

1987: Erich KAMPER (†)<br />

1992: Gottfried SCHÖDL<br />

1994: Kurt HELLER (†)<br />

1994: Dr. Karl Heinz KLEE (†)<br />

1996: Walter FÖGER (†)<br />

2000: Dkfm. Paul BERGER<br />

2002: Prof. h.c. Kurt KUCERA (†)<br />

2002: Erwin LANC<br />

DIE DIE DIE StAtUtEN StAtUtEN StAtUtEN DES DES DES ÖOC ÖOC ÖOC<br />

<strong>Österreichisches</strong> <strong>Olympisches</strong> comité<br />

Seit 1912 vom Internationalen Olympischen <strong>Comité</strong> (IOC) anerkannt<br />

Auszug aus den Satzungen:<br />

§ 1. name und sitz:<br />

Die Vereinigung führt den Namen „<strong>Österreichisches</strong> <strong>Olympisches</strong> <strong>Comité</strong>“<br />

(ÖOC), erstreckt ihren Wirkungsbereich auf das gesamte Bundesgebiet<br />

und hat ihren Sitz in Wien.<br />

Das ÖOC stellt eine selbständige und unabhängige Vereinigung dar, die<br />

gemeinnützigen Zwecken dient.<br />

§ 2. Zweck des ÖOc:<br />

Das ÖOC hat<br />

a) an der Entwicklung, Verbreitung und Vertiefung sowie dem Schutz der<br />

Olympischen Bewegung in Österreich – in Übereinstimmung mit der<br />

Olympischen Charter – zu arbeiten;<br />

b) die Möglichkeit, mit staatlichen oder nichtstaatlichen Organisationen<br />

zu kooperieren, darf sich jedoch nicht an Aktivitäten beteiligen, die<br />

gegen die Olympische Charter verstoßen;<br />

c) die Teilnahme Österreichs mit AthletInnen an den Olympischen (Winter)<br />

Spielen vorzubereiten, sicherzustellen und durchzuführen;<br />

d) die alleinige Befugnis, Österreich bei Olympischen Spielen, regionalen,<br />

kontinentalen oder multi-sportiven Veranstaltungen, die unter<br />

der Patronanz des IOC stehen, zu repräsentieren; das ÖOC ist verantwortlich<br />

für das Verhalten seiner Delegationsmitglieder; das ÖOC<br />

vertritt Österreich bei Kongressen und Tagungen des IOC, ANOC und<br />

EOC;<br />

e) die alleinige Autorität, eine österreichische Stadt als Kandidat für die<br />

Bewerbung um die Olympischen (Winter) Spiele zu nominieren;<br />

f) die österreichischen Sport-Fachverbände, deren Sportart sich am olympischen<br />

Programm befi ndet, über die Möglichkeit ihrer Beteiligung an<br />

den Olympischen Spielen zu unterrichten;<br />

g) sich zu verpfl ichten, gegen jegliche Art von Diskriminierung (aufgrund<br />

von Rasse, Religion, politischer Gesinnung, Geschlecht od. andere)<br />

und Gewalt im Sport vorzugehen;<br />

h) gegen den Gebrauch von durch IOC oder IF verbotenen Substanzen<br />

und Verfahrensweisen zu kämpfen.<br />

§ 3. Dieser Zweck soll vornehmlich erreicht werden durch:<br />

a) Veröffentlichungen in den Medien sowie Abhaltung von Vorträgen und<br />

Versammlungen,<br />

b) Herausgabe von Druckschriften zur Verbreitung des olympischen<br />

Gedankens,<br />

c) Gründung einer Nationalen Olympischen Akademie, Führung eines<br />

olympischen Museums,<br />

d) Unterstützung der international anerkannten und bei Olympischen<br />

Spielen teilnahmeberechtigten österreichischen Sportverbände,<br />

e) Unterstützung von sportfördernden und sportwissenschaftlichen Institutionen.<br />

§ 5. mitglieder des ÖOc sind:<br />

1. Ordentliche Mitglieder:<br />

a) die jeweiligen IOC-Mitglieder und IOC-Ehrenmitglieder in Österreich,<br />

b) die österreichischen Fachverbände jener Sportzweige, deren Sportdisziplin<br />

im olympischen Programm aufscheint. Es darf nur 1 nationaler<br />

Verband eines Internationalen Verbandes derselben Sportart anerkannt<br />

werden. Der Vorstand des ÖOC muss sich mehrheitlich aus Vertretern<br />

der Fachverbände zusammensetzen,<br />

c) ASKÖ, ASVÖ, UNION, BSO als jene Sportorganisationen, die auf<br />

den österreichischen Sport maßgeblich Einfl uss ausüben und sich um<br />

diesen verdient gemacht haben.<br />

2. Außerordentliche Mitglieder<br />

Personen, die die Ziele der Olympischen Bewegung oder die Beteiligung<br />

Österreichs an den Olympischen Spielen fördern. Sie werden von<br />

der Hauptversammlung gewählt und haben Sitz und Stimmrecht in der<br />

Vollversammlung (§8). Die Zahl dieser Personen darf nicht größer als die<br />

halbe Zahl der unter § 5, Ziffer 1, lit. a-c, genannten Mitglieder sein.<br />

3. Ehrenmitglieder<br />

Diese sind Personen, die sich während eines längeren Zeitraumes um die<br />

Olympische Bewegung im allgemeinen und um das ÖOC im besonderen<br />

außergewöhnliche Verdienste erworben haben und über Vorschlag<br />

des Vorstandes von der Vollversammlung hiezu ernannt werden. Sie<br />

haben Sitz und Stimmrecht in der Vollversammlung (§8). Mit der Ehrenmitgliedschaft<br />

wird gleichzeitig die vom ÖOC geschaffene Pierre de<br />

Coubertin-Medaille verliehen.<br />

4. AthletInnen<br />

AthletInnen, die an den Olympischen Spielen teilgenommen haben, aber<br />

nicht länger als drei Olympiaden nach ihrer letzten Teilnahme.<br />

§ 11. Vorstand<br />

Dem Vorstand gehören an:<br />

Olympische Bewegung<br />

in Österreich Teil 3<br />

der Präsident<br />

die 3 Vizepräsidenten<br />

1 Beirat für Finanzen<br />

1 Beirat für Soziales<br />

1 Beirat für Rechtsfragen<br />

1 Beirat für Frauenfragen<br />

die beiden Kassiere<br />

die beiden Schriftführer und<br />

die jeweiligen IOC-Mitglieder in Österreich.<br />

41 ........


........ 42<br />

stAtistiKen<br />

ErFOlGrEICHStE SPOrtlEr INtErNAtIONAl<br />

nAme VOrnAme lAnD spOrtArt ZeitrAum gOlD silBer BrOnZe tOtAl<br />

Phelps Michael USA Schwimmen seit 2004 14 0 2 16<br />

Latynina Larissa UdSSR Kunstturnen 1956-1964 9 5 4 18<br />

Nurmi Paavo Finnland Leichtathletik 1920-1928 9 3 0 12<br />

Spitz Mark USA Schwimmen 1968-1972 9 1 1 11<br />

Lewis Carl USA Leichtathletik 1984-1996 9 1 0 10<br />

Dæhlie Bjørn Norwegen Skilanglauf 1992-1998 8 4 0 12<br />

Fischer Birgit Deutschland Kanusport 1980-2004 8 4 0 12<br />

Kato Sawao Japan Kunstturnen 1968-1976 8 3 1 12<br />

Thompson Jenny USA Schwimmen 1992-2004 8 3 1 12<br />

Biondi Matt USA Schwimmen 1984-1992 8 2 1 11<br />

ErFOlGrEICHStE SPOrtlEr ÖStErrEICH<br />

nAme VOrnAme spOrtArt gOlD silBer BrOnZe tOtAl<br />

Sailer Toni Ski alpin 3 0 0 3<br />

Gottwald Felix Nord. Kombi 2 1 3 6<br />

Maier Hermann Ski alpin 2 1 1 4<br />

Dorfmeister Michaela Ski alpin 2 1 0 3<br />

Jochum-Beiser Trude Ski alpin 2 1 0 3<br />

Lenhart Julius Turnen 2 1 0 3<br />

Raich Benjamin Ski alpin 2 0 2 4<br />

Hagara Roman Segeln 2 0 0 2<br />

Hradetzky Gregor Kanusport 2 0 0 2<br />

Kronberger Petra Ski alpin 2 0 0 2<br />

Morgenstern Thomas Sprunglauf 2 0 0 2<br />

Schäfer Karl Eiskunstlauf 2 0 0 2<br />

Seisenbacher Peter Judo 2 0 0 2<br />

Steinacher Hans Peter Segeln 2 0 0 2<br />

Eberharter Stefan Ski alpin 1 2 1 4<br />

Moser-Pröll Annemarie Ski alpin 1 2 0 3<br />

Wachter Anita Ski alpin 1 2 0 3<br />

Hunyady Emese Eisschnelllauf 1 1 1 3<br />

Stiegler Josef Ski alpin 1 1 1 3<br />

Müller-Preis Ellen Fechten 1 0 2 3<br />

Scheff Otto Schwimmen 1 0 2 3<br />

spOrtArt gOlD silBer BrOnZe gesAmt<br />

Gewichtheben 4 5 2 11<br />

Kanusport 3 5 6 14<br />

Segeln 3 4 0 7<br />

Kunstbewerbe 3 3 3 9<br />

Schwimmen 2 5 8 15<br />

Judo 2 2 1 5<br />

Turnen 2 1 0 3<br />

Schiessen 1 2 5 8<br />

Leichtathletik 1 2 4 7<br />

Ringen 1 2 3 6<br />

Fechten 1 1 5 7<br />

Olympische Bewegung<br />

in Österreich Teil 3<br />

SPOrtArtEN-MEDAIllEN SOMMEr<br />

Reiten 1 1 1 3<br />

Radfahren 1 0 2 3<br />

Triathlon 1 0 0 1<br />

Rudern 0 3 2 5<br />

Handball 0 1 0 1<br />

Fussball 0 1 0 1<br />

Tennis 0 1 0 1<br />

26 39 42 107<br />

SPOrtArtEN-MEDAIllEN SPOrtArtEN-MEDAIllEN SPOrtArtEN-MEDAIllEN WINtEr WINtEr WINtEr<br />

spOrtArt gOlD silBer BrOnZe gesAmt<br />

Ski alpin 30 34 37 101<br />

Eiskunstlauf 7 9 4 20<br />

Sprunglauf 5 7 8 20<br />

Rodeln 4 5 7 16<br />

Nord. Kombi 2 2 6 10<br />

Eisschnelllauf 1 2 3 6<br />

Langlauf 1 2 2 5<br />

Bobfahren 1 2 0 3<br />

Skeleton 0 1 0 1<br />

Snowboard 0 0 2 2<br />

Biathlon 0 0 1 1<br />

51 64 70 185<br />

43 ........


........ 44<br />

Olympische Bewegung<br />

in Österreich Teil 3<br />

SOMMErSPIElE IN ZAHlEN<br />

Ort lAnD VOn JAhr nAtiOnen BewerBe spOrtArten m w tOtAl<br />

I. Athen Griechenland 06.04.-15.04. 1896 13 42 9 311 0 311<br />

II. Paris Frankreich 20.05.-28.10. 1900 22 60 17 1.319 11 1.330<br />

III. St. Louis USA 01.07.-23.10. 1904 12 67 14 681 6 687<br />

Athen Griechenland 22.04.-02.05. 1906 20 77 11 877 7 884<br />

IV. London England 27.04.-31.01. 1908 22 104 21 1.999 36 2.035<br />

V. Stockholm Schweden 05.05.-22.07. 1912 27 106 13 2.490 57 2.547<br />

VI. Berlin Deutschland ausgefallen 1916 1. Weltkrieg<br />

VII. Antwerpen Belgien 20.04.-12.09. 1920 29 154 21 2.543 64 2.607<br />

VIII. Paris Frankreich 04.05.-27.07. 1924 45 137 17 2.956 136 3.092<br />

IX. Amsterdam Holland 17.05.-12.09. 1928 46 120 14 2.724 290 3.014<br />

X. Los Angeles USA 30.07.-14.08. 1932 37 124 14 1.281 127 1.408<br />

XI. Berlin Deutschland 01.08.-18.08. 1936 49 142 19 3.738 328 4.066<br />

XII. Tokio Japan ausgefallen 1940 2. Weltkrieg<br />

XIII. London England ausgefallen 1944 2. Weltkrieg<br />

XIV. London England 29.07.-14.08. 1948 59 138 17 3.714 385 4.099<br />

XV. Helsinki Finnland 19.07.-03.08. 1952 69 149 17 4.407 518 4.925<br />

XVI. Stockholm Schweden 10.07.-16.07. 1956 67 145 17 2.958 384 3.342<br />

Melbourne Australien 22.11.-08.12. 1956 29 6 145 13 158<br />

XVII. Rom Italien 25.08.-11.09. 1960 84 150 17 4.738 610 5.348<br />

XVIII. Tokio Japan 10.10.-24.10. 1964 94 162 19 4.457 683 5.140<br />

XIX. Mexiko City Mexiko 12.10.-27.10. 1968 113 172 18 4.750 781 5.531<br />

XX. München BRD 26.08.-11.09. 1972 122 196 21 6.659 1.171 7.830<br />

XXI. Montreal Kanada 17.07.-01.08. 1976 92 199 21 4.915 1.274 6.189<br />

XXII. Moskau UdSSR 19.07.-03.08. 1980 81 200 21 4.320 1.192 5.512<br />

XXIII. Los Angeles USA 28.07.-12.08. 1984 140 223 21 5.458 1.620 7.078<br />

XXIV. Seoul Korea 17.09.-02.10. 1988 160 237 23 6.983 2.438 9.421<br />

XXV. Barcelona Spanien 25.07.-09.08. 1992 172 257 25 7.555 3.008 10.563<br />

XXVI. Atlanta USA 19.07.-04.08. 1996 197 271 26 7.060 3.684 10.744<br />

XXVII. Sydney Australien 15.09.-01.10. 2000 199 300 28 6.862 4.254 11.116<br />

XXVIII. Athen Griechenland 13.08.-20.08. 2004 202 301 28 6.454 4.428 10.882<br />

XXIX. Peking China 08.08.-24.08. 2008 302 28 28 6.450 4.746 11.196<br />

Ort lAnD VOn JAhr nAtiOnen BewerBe spOrtArten m w tOtAl<br />

I. Chamonix Frankreich 25.01.-04.02. 1924 16 13 5 281 13 294<br />

II. St. Moritz Schweiz 11.02.-19.02. 1928 25 13 6 366 27 393<br />

III. Lake Placid USA 04.02.-13.02. 1932 17 14 5 277 30 307<br />

IV. Garmisch-<br />

Partenkirchen<br />

Deutschland 06.02.-16.02. 1936 28 17 5 680 76 756<br />

V. St. Moritz Schweiz 30.01.-08.02. 1948 28 24 6 636 77 713<br />

VI. Oslo Norwegen 14.02.-25.02. 1952 3 22 5 624 108 732<br />

VII. Cortina<br />

d´Ampezzo<br />

VIII. Squaw<br />

Valley<br />

WINtErSPIElE IN ZAHlEN<br />

Italien 26.01.-05.02. 1956 32 24 5 687 132 819<br />

USA 18.02.-28.02. 1960 30 27 5 502 146 648<br />

IX. Innsbruck Österreich 29.01.-09.02. 1964 36 34 7 758 175 933<br />

X. Grenoble Frankreich 06.02.-18.02. 1968 37 35 7 1.063 230 1.293<br />

XI. Sapporo Japan 03.02.-13.02. 1972 35 35 7 927 218 1.145<br />

XII. Innsbruck Österreich 04.02.-15.02. 1976 37 37 7 1.013 218 1.231<br />

XIII. Lake Placid USA 13.02.-24.02. 1980 37 39 7 1.012 271 1.283<br />

XIV. Sarajevo Jugoslawien 08.02.-19.02. 1984 49 40 7 1.127 283 1.410<br />

XV. Calgary Kanada 13.02.-28.02. 1988 57 46 7 1.270 364 1.634<br />

XVI. Albertville Frankreich 08.02.-23.02. 1992 64 57 7 1.801 488 2.289<br />

XVII. Lillehammer Norwegen 12.02.-27.02. 1994 67 61 7 1.215 522 1.737<br />

XVIII. Nagano Japan 07.02.-22.02. 1998 72 68 7 1.489 815 2.304<br />

XIX. Salt Lake City USA 08.02.-24-02. 2002 77 78 7 1.513 886 2.399<br />

XX. Turin Italien 10.02.-26.02. 2006 80 84 7 1.548 960 2.508<br />

WUSStESt WUSStESt WUSStESt WUSStESt DU, DU, DU, DU, DASS DASS DASS DASS ... ... ... ...<br />

Olympische Bewegung<br />

in Österreich Teil 3<br />

... Österreichs Mannschaft nur einmal ohne Medaillen von den Olympischen Spielen<br />

heimkehrte? Das war 1964 in Tokio. 1920 in Antwerpen gab es zwar ebenfalls keine<br />

Medaillen für Österreich, doch fanden diese Spiele ohne Beteiligung der MIttelmächte<br />

des 1. Weltkriegs statt.<br />

… bei den Sommerspielen von Mexiko City 1968 erstmals eine elektronische Zeitmessung<br />

in der Leichtathletik eingesetzt wurde?<br />

... der erste Sportler, der aufgrund von Doping von den Olympischen Spielen disqualifi ziert<br />

wurde, der Schwede Hans-Gunnar Liljenval war? Liljenval war moderner Fünfkämpfer<br />

und trank vor dem Schießwettbewerb ein paar Bier, um seine Nerven zu beruhigen. Das<br />

kostete ihn und seiner Mannschaft die Bronzemedaille bei den Spielen in Mexico 1968.<br />

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ÖStErrEICHISCHE OlyMPISCHE AKADEMIE<br />

QUELLEN UND LITERATUR:<br />

Kurt Bernegger (Hg.), Olympia in Österreich (Wien, Österreichischer Bundesverlag, 1963)<br />

Der Brockhaus Sport. Sportarten und Regeln, Wettkämpfe und Athleten, Training und Fitness (hrsg. von der Lexikonredaktion des Verlags F. A. Brockhaus…) (Mannheim<br />

62007)<br />

Heinrich Frank, Die nordischen Spiele: Konkurrenz und Vorbild der olympischen Winterspiele, in: Sport in unserer Zeit. Arbeitstexte zum Verständnis der Olympischen<br />

Idee (Hg. Günther Bernhard) 2 (1984) 83-87<br />

Erich Kamper, 70 Jahre Olympische Winterspiele. Coubertin bremste Einführung – Brundage drohte mit Einstellung, in: Sport in unserer Zeit. Arbeitstexte zum Verständnis<br />

der Olympischen Idee (Hg. Hermann Andrecs) 10 (1996) 41-47<br />

Bernhard Kramer, Die Olympischen Kunstwettbewerbe von 1912 bis 1948. Ergebnisse einer Spurensuche (Weimar 2004)<br />

Laszlo Kutassi (Hg. vom ÖOC), Die olympische Bewegung in Österreich und Ungarn von den Anfängen bis 1918 (Wien 1990)<br />

Erwin Niedermann, Die Olympische Bewegung in Österreich. Von den Anfängen bis 1994 (Sport in unserer Zeit. Arbeitstexte zum Verständnis der olympischen Idee,<br />

Heft 9; Wien 1995)<br />

Angelika Schwarz, Die Geschichte des ÖOC und seiner Vorläufer und die Rolle Österreichs in der Internationalen Olympischen<br />

Bewegung (Hausarbeit Wien 1985)<br />

Jahresberichte, Broschüren, Zeitschriften, etc.:<br />

<strong>Österreichisches</strong> <strong>Olympisches</strong> <strong>Comité</strong> (Hg.), Olympia ruft Österreich (<strong>Österreichisches</strong> Olympia-Werk 1948, 1; Wien 1948)<br />

<strong>Österreichisches</strong> <strong>Olympisches</strong> <strong>Comité</strong> (Hg.), Festschrift des Österreichischen Olympischen <strong>Comité</strong>s 1946 – 1986 (Red.: Heinz Jungwirth; Wien 1986)<br />

<strong>Österreichisches</strong> <strong>Olympisches</strong> <strong>Comité</strong> (Hg.), Jahresbericht (Wien 1993/94-2005/06)<br />

<strong>Österreichisches</strong> <strong>Olympisches</strong> <strong>Comité</strong>: Archivunterlagen<br />

Olympia und Österreich. Historische Dokumentation (Zusammenstellung und Texte, Hans Merinsky, Kustos des Österreichischen Olympia- und Sportmuseums)<br />

<strong>100</strong> Jahre Olympische Spiele der Neuzeit: 1896 - 1996 (Konzeption u. Chefred. Willi Ph. Knecht) ( München, ProSport-Verl. für Sport u. Kultur , Olympische Sport-<br />

Bibliothek )<br />

Olympische Spiele der Neuzeit = Olympic Games of modern times (Chefredaktionskolleg: Robert Parienté ...) (München, ProSport, Verl. für Sport u. Kultur, 1998)<br />

Olympische Blätter: Informationsschrift des Österreichischen Olympischen <strong>Comité</strong>s (Wien 1973-1989)<br />

Olympia-Sport: das Fachmagazin für Österreichs Sport (Österreichische Bundes-Sportorganisation und <strong>Österreichisches</strong> <strong>Olympisches</strong> <strong>Comité</strong>) (Wien 1990-1991)<br />

Olympia aktuell: das offizielle Organ des Österreichischen Olympischen <strong>Comité</strong>s (Wien 1992-2004)<br />

Olympia-Report: das offizielle Magazin des Österreichischen Olympischen <strong>Comité</strong>s (Wien seit 2005)<br />

Sport in unserer Zeit: Arbeitstexte zum Verständnis der olympischen Idee (Medieninhaber: Bundesministerium für Unterricht…; Österreichische Olympische Akademie;<br />

<strong>Österreichisches</strong> <strong>Olympisches</strong> <strong>Comité</strong>) (Heft 1-11, Wien 1982-1999)<br />

Arbeitshefte:<br />

Martin Apoln; Sepp Redl, Know-how 1 und 2, Ausgewählte Materialien und Übungen zur Sportkunde, HPT (Wien 2007)<br />

Olympische Tage in der Volksschule: Arbeitsheft. Eine Aktion für das Schuljahr 1995/96 (Bundesministerium für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten; Österreichische<br />

Olympische Akademie; <strong>Österreichisches</strong> <strong>Olympisches</strong> <strong>Comité</strong>) (Wien 1995)<br />

<strong>Olympisches</strong> 2004 – Heft. 10-12 Jahre (Organisationskomitee der Olympischen Spiele Athen 2004, Ministerium für Bildung und religiöse Angelegenheiten) (Athen<br />

2004)<br />

Olympism. The Olympic Idea in Modern Society and Sport: Materialien für den Englischunterricht in der gymnasialen Oberstufe (Hg. vom Nationalen Olympischen<br />

Komitee für Deutschland; verantwortlich Kuratorium Olympische Akademie…) (Frankfurt/Main 2004)<br />

Sydney 2000. Wir spielen mit! Arbeitsblätter: Mach mit! Bewegung, Spiel und Sport in der Volksschule (Medieninhaber und Herausgeber: Bundesministerium für<br />

Bildung, Wissenschaft und Kultur; <strong>Österreichisches</strong> <strong>Olympisches</strong> <strong>Comité</strong>) (Wien 2000)<br />

Internet:<br />

<strong>Österreichisches</strong> <strong>Olympisches</strong> <strong>Comité</strong>: www.olympia.at (auch Olympia-Museum)<br />

Internationales <strong>Olympisches</strong> Komitee: www.olympic.org<br />

Deutscher Olympischer Sportbund: www.dosb.de (auch Unterrichtsmaterialien)<br />

Unterrichtsmaterialien: www.sportpaedagogik-online.de<br />

Wkipedia – Die freie Enzyklopädie: http://de.wikipedia.org oder http://en.wikipedia.org<br />

Die ersten nationalen Olympischen Akademien wurden<br />

in den 1960er und 1970er Jahren gegründet. Doch<br />

erst mit der Initiative des IOC 1983 setzte ein weltweites<br />

Förderprogramm ein. Als Vorbild gilt die 1961<br />

gegründete Internationale Olympische Akademie (IOA)<br />

in Olympia. 1982 wurde offiziell die Österreichische<br />

Olympische Akademie, eine Arbeitsgemeinschaft zur<br />

Förderung des olympischen Gedankens in Österreich,<br />

als Arbeitsgruppe im Rahmen des ÖOC gegründet.<br />

Hauptaufgaben sind die Förderung des Olympischen<br />

Gedankens und die Verbreitung der Olympischen<br />

Idee. Vermittelt werden soll die praktische Umsetzung<br />

eines besonders sportlichen, sozialen und ethisch-moralischen<br />

Lebensstils für Kinder und Jugendliche in verschiedenen<br />

Lebenswelten (Schule, Sport,...) durch Verbreitung<br />

und Förderung des Olympischen Gedankens<br />

(Broschüren, Fortbildungen, Veranstaltungen).<br />

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Die Raiffeisen Bankengruppe ist seit vielen Jahren<br />

Partner des Österreichischen Olympischen<br />

<strong>Comité</strong>s. Damit helfen wir mit, dass AthletInnen und<br />

NachwuchssportlerInnen an die Weltspitze kommen<br />

können.<br />

www.raiffeisen.at

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