SCHAUM ODER SCHALE - Stubai Bergsport
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längere Lebensdauer. Drei der neun vorgestellten<br />
Helme sind Styroporkonstruktionen, die restlichen<br />
sechs Hybridhelme.<br />
Ob Hybrid- oder Styroporhelm – Aufgabe der<br />
alpinen Hauben ist es, das Denkzentrum des<br />
Kletterers vor Stein- und Eisschlag und gegebenenfalls<br />
bei einem Aufprall gegen die Wand zu<br />
schützen. Zwei Kriterien muss ein Kletterhelm<br />
deshalb erfüllen: Er muss durchdringungsfest<br />
und stoßdämpfend sein. Die Euronorm 12492<br />
garantiert, dass der jeweilige Helm diesen Anforderungen<br />
genügt. Allerdings darf gemäß dieser<br />
Pflichtnorm beim definierten Stoßdämpfungstest<br />
eine Kraft von zehn Kilonewton auf den Träger<br />
einwirken, während das (freiwillige) UIAA-Siegel<br />
nur an Helme vergeben wird, die maximal<br />
acht KN zulassen. Die Modelle von Camp, Kong,<br />
Petzl und Salewa weisen das UIAA-Siegel auf.<br />
Einige der Helme sind neben dem Bergsteigen<br />
auch für andere Sportarten zugelassen. Der The<br />
Shield von Edelrid zum Radfahren, der Camp<br />
Silver Star zum Kayaken und der Salewa Krypton<br />
gleich für sechs weitere Sportarten, vom Reiten<br />
bis zum Skateboarden.<br />
Harte Schale, weicher Kern<br />
Keinerlei Zertifikat gibt es dagegen für den Tragekomfort<br />
– genausowenig wie eine Faustregel,<br />
welche Konstruktion Wohlbehagen garantiert.<br />
Ein wichtiges Komfort-Kriterium ist jedenfalls<br />
das Gewicht: je leichter der Helm, desto angenehmer<br />
trägt er sich. So hinterließ der mit 238<br />
Gramm leichteste, aber kaum gepolsterte Styroporhelm<br />
<strong>Stubai</strong> Flow Plus einen angenehmeren<br />
Eindruck als der mit zusätzlichen Meshpolstern<br />
ausgekleidete, aber doppelt so schwere Hybridhelm<br />
von Camp. Am angenehmsten umschmeicheln<br />
der Salewa Krypton des Kletterers Kopf,<br />
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Tiefbau: Im Vergleich zu konventionellen<br />
Hartschalen-Helmen fallen<br />
heutige Styropor- und Hybridhelme<br />
relativ flach aus.<br />
Hybridhelme sind schwerer<br />
als ihre Styropor-Pendants,<br />
dafür meist langlebiger<br />
knapp dahinter rangieren der The Shield von<br />
Edelrid, der Lucky Alpha und der <strong>Stubai</strong>-Helm.<br />
Neben einer guten Polsterung vor allem an der<br />
Kopfoberseite ist für den Tragekomfort wichtig,<br />
dass keiner der Berührungspunkte drückt oder<br />
einschneidet. Weder praktisch noch fürs Wohlbehagen<br />
förderlich ist auch, wenn einem bei Regen<br />
das Wasser vom vorderen Helmrand direkt in<br />
Stirn und Augen läuft. Leider weisen einzig der<br />
Petzl Elios und der Lucky Alpha eine funktionale<br />
Regenrinne auf, die dies verhindert.<br />
Achtung Klimakontrolle<br />
Entscheidend für den Tragekomfort ist auch<br />
der Klimahaushalt des Helms. Bei Größe, Anzahl<br />
und Platzierung der Ventilationsöffnungen<br />
sind die Unterschiede enorm: Während Black<br />
Diamond, Grivel und Petzl bei ihren Modellen<br />
eher mit Luftschleusen geizen, sorgen bei den<br />
Helmen von Lucky, Vaude, Salewa und Edelrid<br />
viele üppig dimensionierte Öffnungen für ordentlich<br />
Frischluftzufuhr. Beim Salewa Krypton<br />
soll zusätzlich eine zweischichtige Außenschale<br />
für mehr Luftzirkulation sorgen.<br />
Doch nicht nur Zahl und Größe der zum Teil<br />
mit Kunststoffgittern geschützten Ventilationsschlitze<br />
sind für den Klimakomfort entscheidend,<br />
sondern auch die Helminnenseite. Flächig<br />
aufliegende Konstruktionen sind der Ventilation<br />
abträglich, dies gilt doppelt bei Styropor oder anderen,<br />
nicht-atmungsaktiven Polstermaterialien.<br />
KLETTERN_OKTOBER 2005 51